-
Aus schmiegsamem, wasserdichtem Gewebe bestehende Schutzkappe für
den zwischen Kolbenhals und Visier gelegenen Teil von Schußwaffen Den Gegenstand
vorliegender Erfindung bildet ein Schutzüberzug, insbesondere für Militärgewehre,
der aber auch für Karabiner, Jagd-, Sport-, Kleinkaliber- und alle übrigen artverwandten
Schußwaffen Anwendung finden könnte.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Gebrauch
der mit dem Schutzüberzug versehenen Schußwaffe unter Beibehaltung ihrer Lade- und
Schußmöglichkeit ohne vorherige Abnahme lediglich nach gegebenenfalls voraufgegangener,
im Sekundentempo vorzunehmender BloB-legung eines Teils der Schußwaffe von dem auf
ihr sitzenbleibenden Schutzüberzug zu gestatten, im übrigen aber die besonders empfindlichen
Teile der Schußwaffe zwischen Kolbenhals und Visier bei Verschlußlage des Überzugs
.gegen jedes Eindringen von Fremdkörpern und Feuchtigkeit selbst dann zu schützen,
wenn die Schußwaffe mit dem auf ihr sitzenden Überzug vorübergehend mit schmutzig
feuchten Erdmassen, Sand, Schlamm, Lehm, Kalk, Regengüssen, Schnee, Eis, Wassertümpeln,
Flußläufen usw. in Berührung gelangen würde. Weiterhin soll erfindungsgemäß der
Schutzüberzug in Kriegszeiten und während des Manövers einer im Vormarsch begriffenen
oder kämpfenden Truppe erhöhte Marsch- und Kampfsicherheit durch ungehemmte Ausführung
aller Körperbewegungen, wie kriechenden oder auf dem Leib oder Rücken vorzunehmenden
Schub-und Stoßbewegungen, ferner bei Sprüngen, Klettern u. dgl. unter vielleicht
noch besonders ungünstigen Gelände- und Witterungsverhältnissen ermöglichen und
schließlich auch die Ausführung von anderen militärischen Übungen, wie Präsentiergriffen,
Paradeschritten, Wachen usw., mit auf dem Gewehr bleibendem Schutzüberzug gestatten.
-
Die Mittel zur Lösung der vorumrissenen Aufgabe .bestehen im wesentlichen
darin, daß der zwischen Visier und Kolbenhals anzubringende,
sich
der Formgebung und den Maßverhältnissen der in Betracht kommenden Schußwaffenteile
dicht anschmiegende Überzug aus einem im Gebrauchszustand hüllenartig gestalteten,
aus wasserdichten, vorzugsweise dicht gewebten Stoffen großer Zugfestigkeit hergestellten
Zuschnitt von in ausgebreiteter Lage etwa sattelförmigen Umrissen besteht, in dessen
Fläche an den dazu benötigten Stellen Aussparungen zum Durchtritt von zur Handhabung
der Schußwaffe dienenden vorspringenden Teilen, wie etwa des Abzugshahns mit Schutzbügel
und Ladeschloßgriffes, vorgesehen sind, wobei während des Sitzes auf der Schußwaffe
die obenliegende Verbindungsstelle beider Längskanten des Zuschnittes mit einem
durch Zug die Schußwaffenteile nach Bedarf ganz oder teilweise sofort freilegenden
Reißv erschluß ausgestattet ist.
-
LTin dabei jedes Eindringen von Fremdkörpern und Nässe zu den empfindlichen
Teilen der Schußwaffe finit Sicherheit zu verhüten, kann die Innenfläche des entlang
seiner L mrißkanten durch Randumbördelung eingefaßten Zuschnittes niit einer neben
der Randumbördelung verlaufenden oder gegebenenfalls von der Vinbördelung selbst
erfaßten, auf Druck unter Abdichtungswirkung gegen ihre Anlageteile nachgiebigen
Wulsteinlage versehen sein. Auch kann man zur Erhöhung der Sicherheit dieser Abdichtung
mindestens an den den Kolbenhals und den Laufteil vor dem Visier umfasenden Enden
sowie längs der Umrisse der Aussparungen die Innenfläche des Hüllenzuschnittes mit
aus einer oder mehreren Fangfalten bestehenden Schottenlaschen besetzen, welche
aus dem Hüllenstoff oder aus anderem elastisch nachgiebigem Material gefertigt sind.
-
In den Fig. i bis 6 der beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäß gestalteten Überzugs in seiner Anwendung bei einem Militärgewehr
gedacht dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht des auf dein Gewehr
befindlichen überzugs in geschlossenem "Zustande, Fig.2 eine Draufsicht und Fig.3
eine Seitenansicht auf den auf dem Gewehr sitzenden Schutzüberzug mit durch Aufziehen
seines Reißverschlusses freigelegtem Ladeschloßgriff.
-
Fig. .I zeigt eine Grundansicht ,des Schutzüberzugs in kleinerem Maßstabe
und in von dem Gewehr abgenommenem Zustande auf die ausgebreitet dargestellte Innenfläche.
-
Fig. 5 zeigt in größerem Maßstabe schaubildlich eine Seitenansicht
auf den Schutzüberzug ohne Gewehr in geschlossenem Zustande, und Fig.6 zeigt einen
Längsschnitt durch die Austrittsstelle für den Abzugshahn mit Schutzbügel an der
Hülle gemäß Linie I-I der Fig. 5.
-
Mit i ist der Gewehrkolben, mit 2 'ist der Gewehrlauf, mit 3 ist der
Kolbenhals, mit 4 ist das Yisier, mit 5 ist der Abzugshahn, mit 6 ist der Schutzbügel
des letzteren am Gewehr, mit 7 ist eine Ausnehmungsstelle in der hinteren Mittelgegend
des Mantels 8 des Schutzüberzugs, mit 9 ist das dem Kolbenlials 3, mit 9" ist das
dem Visier 4 zugekehrte Stirnende des Schutzüberzugs, mit io ist eine Ausnehmung
in der Hüllenfläche 8 für den Durchtritt des Ladeschloßgriffes 24 bezeichnet; i
i sind die Kanten der Ausnehmungen 7 und i o ringsum sowie die der Enden 9 und 9"
der Länge nach einsäumenden, bei 12 miteinander versteppten Schenkel einer U-förmig
profilierten Ledereinfassung; mit 13 ist ein nicht unbedingt nötiger, aber zweckentsprechender
Spiel- oder Luftraum, der eine gewisse relative Querbewegungsmöglichkeit der Einfassung
i i zur Hüllenfläche 8 ermöglicht, und mit 14 ist eine im Querschnitt zylindrische
oder ovale, nachgiebig weiche, aber etwas elastische Einlage zwischen der Befestigungsz.
B. Steppstelle 17 einer eine oder zwei Fangfalten 15, 16 bildenden Schottenlasche
25 bezeichnet, welche Anordnungen mindestens längs der die Ausnehmungen 7 und io
sowie der Enden 9 und 9" besäumenden Einfassungen i i vorgesehen sind, gewünschtenfalls
aber auch noch auf die Innenfläche der Hülle 8 längs der Ränder 19 und 2o der diese
Ränder verbindenden Teile 21, 22 eines Reißverschlusses angebracht sein können.
Letztere Notwendigkeit erscheint jedenfalls dann angebracht, wenn die Ränder i9,
2o längs des Verlaufes ihrer Reißverschlußhälfte 21, 22 nicht, wie das schon bei
den Ausnehmungen 7 und io sowie bei den Enden 9, 9" hervorgehoben wurde, mit Einbördelungen
i i ausgestattet werden.
-
Die Fangfalten 15, 16 der Schottenlaschen 14, 25 werden, abweichend
von der nur der Deutlichkeit halber in Fig.6 in zu großer Entfernung von den Randeinfassungen
i i veranschaulichten Lage, in Wirklichkeit so nahe an die Ränder der Ausnehmungen
7, 11 und der Enden 9 und 9" sowie der Längskanten i9, 2o herangerückt, daß die
Schlaufenkuppen oder Fangfalten 15, 16 möglichst dicht an die Kanten der in Betracht
kommenden Hüllenteile heranreichen. Alle Fremdkörper und etwaige Feuchtigkeit, die
dann durch die Ausnehmungen 7, 11 und an den Enden 9, 9a sowie an den durch die
Reißverschlußteile 21, 22 geschlossenen Verbindungsstellen 19, 20 allenfalls noch
in das Hülleninnere einzudringen das Bestreben hätten, trotzdem ihrem Vordringen
bereits
durch die dichte Anlage der Einfassungen i i gegen die in Betracht kommenden Schußwaffenteile
Einhalt geboten wird, würden sich dann in den Widerständen fangen, die ihnen der
Reihe nach durch die erste Falte 16, die zweite Falte 15 und schließlich auch durch
.die besonders dichte Anpressung des Einlagewulstes 14 durch den Hüllendruck gegen
die Schußwafenflächen entgegengestellt werden. Die Reißverschlußteile 2 i, 22 liegen
beim Gebrauch des Schützers oben und werden in an sich bekannter Weise durch einen
Schieber 23 betätigt, welcher am vorderen Endrande 9" des Schützers durch Anschläge
21, der Reißverschlußbahnen in seinem Lauf begrenzt wird. An dem dem Kolbenhals
zugekehrten Ende 9 besitzen die Reißverschlußbahnen 21, 22 Steckschloßteile 23"
236, welche in an sich gleichfalls bekannter Weise ein völliges Lösender
Bahnen beim Vorziehen des Schiebers in der Richtung von 9, zu 9 ermöglichen,
ohne daß jedoch der Schieber in dieser Endlage von der zugehörigen Reißbahn abgezogen
wird. Auf diese Weise ist es möglich, .daß durch Vorziehen des Schiebers 23 in der
Richtung von 9 nach 9" die anfänglich geschlossenen Reißbahnen blitzschnell so weit
geöffnet werden, daß der Schloßgriff 24 und auch das Visier 4 zur Ausführung der
Lade- und Schußfertigkeit freigelegt werden, wobei sich beide hinteren Lappen des
Schützers in der aus Fig. 3 ersichtlichen Lage zur Seite klappen, ohne daß der Schützermantel
aber von der Schußwaffe herabgleitet. Die schnelle Handhabung dieses Schützerverschlusses
durch einen Zug nach der einen oder anderen Richtung in einer Teillänge der Reißbahn
gewährleistet also ohne die Möglichkeit von Ladehemmungen und ohne eine Abnahme
des Schützers von der Waffe zu jeder Zeit sowohl eine sofortige Lade- und Schußbereitschaft
wie auch einen völligen dichten Verschluß der von ihm beeinflußten Schußwaffenteile.
Durch diesen guten Sitz in Gemeinschaft mit einer schnittigen, ansprechenden Form
bildet der neuartige Schützer auch eine wertvolle Vervollkommnung der Schußwaffe
und Bereitschaft der damit ausgerüsteten Truppenteile. Er läßt auch das unbehinderte
Tragen des Gewehrs an dem bekannten Tragriemen 25 zu, gleichgültig, ob dieser seitlich
oder unterhalb des Kolbens bzw. Gewehrlaufs befestigt wird.