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Ringwalzenpresse Bei Ringwalzenpressen tritt der stärkste Druck an
der Stelle auf, an welcher der Ab-
stand zwischen dem Preßring und der außermittig
in ihm gelagerten Preßwalze am kleinsten ist. Nach dieser Stelle hin steigt der
Druck in der Preßzone, und zwar ist der Verlauf der Zunahme von der Art des Preßgutes
abhängig. Ist dieses stark lufthaltig, so steigt der auf eine Mengeneinheit ausgeübte
Druck anfangs nur wenig an, nimmt aber dann, sobald alle Luft aus dem Gut hinausgedrückt
ist, erheblich schneller zu. Hat das Gut dagegen eine kristallinische Beschaffenheit,
so setzt es dem Zusammenpressen häufig anfangs einen sehr starken Widerstand entgegen.
Sind aber die Kristalle erst einmal ineinandergelagert oder ihre scharfen Kanten
gebrochen, so geht das weitere Zusammenpressen verhältnismäßig leichter vor sich.
An der Stelle des höchsten Druckes hört der Druck für gewöhnlich nicht plötzlich
auf, weil im Preßgut meistens elastische Nachwirkungen auftreten, -durch die es
sich wieder etwas ausdehnt. Der Verlauf dieser Dehnung ist naturgemäß in ganz besonders
hohem Maße von den Eigenschaften des Gutes abhängig, so daß auch der Verlauf des
Druckabfalles hinter der Preßstelle von Fall zu Fall sehr verschieden ist und im
übrigen so gut wie niemals etwa dem Druckanstieg spiegelbildlich gleich ist. Da
kingwalzenpressen ununterbrochen arbeiten, ist an jeder Stelle der Preßzone der
nach vorstehendem wirkende Druck dauernd vorhanden, es wird also aus der Summe der
an allen EinzelsteI-len wirkenden Druckkräfte- ein Druckfeld gebildet, das sich
auf die beiden Lagerrollen des Preßringes überträgt. Infolge der genannten Unregelmäßigkeiten
in der Zu- und
,Abnahme des Druckes liegt nun der Schwerpunkt dieses
Druckfeldes so gut wie niemals in der Halbierungslinie des Winkels, den die beiden
nach den Auflagerpunkten gehenden Radien des Preßringes miteinander bilden, und
ebensowenig auf der Zentrale von Preßring und Preßwalze.
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Damit trotzdem die beiden Lagerrollen ,gleich stark belastet werden,
sind die Auflagerpunkte daher sehr genau zu bestimmen. und es ist bei jeder Veränderui#,-
in den Verhältnissen des Arbeitsvorganges, der Preß-utbeschaffenheit o. a. die Stellung
jener z5
Punkte neu zu regeln.
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Gleichmäßige Beanspruchung der beiden Lagerrollen ist aber angesichts
der außerordentlich hohen auf sie wirkenden Druckkräfte besonders wichti-; jedes
Lager muß natürlich so bemessen sein, daß es den höchsten auftretenden Druck auszuhalten
vermag, und andererseits wird man die beiden Lager gleich ausbilden wollen, schon
damit die Anzahl der bereit zu haltenden Ersatzteile klein ist.
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Um solche gleiche Belastung der beiden Lager zu erreichen, wird nach
der Erfindung, eine Verstellbarkeit der Auflagerpunkte gecsenüber dem Druckfeld
vorgesehen, und zwar wird zweckmäßig die Lagerrollenanordnung derart vorgesehen,
daß eine Verstellung um den T%littelpunkt des äußeren Preßringes mit -leichbleibendem
Abstand von ihm möglich ist.
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Es genügt, daß nur die eine Lagerrolle derart verstellbar ist. Es
können auch beide Lagerrollen gemeinsam verstellt werden, so daß ihr Abstand voneinander
unverändert bleibt, und endlich kann auch jede Rolle für sich verstellbar angeordnet
sein. Statt der Lag' erpunkte kann auch die Preßwalze verstellt werden. Ist der
Abstand zwischen der Preßwalze und dem Preßring durch Zwischenschaltung eines elastisch
nachgiebigen Teiles zwischen diesen beiden Preßgliedern veränderlich, so kann die
Verstellung auch durch iieben und Senken einer oder beider Lagerrollen geschehen.
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Die Anordnung verstellbarer Stützrollen bei Ringwalzenpressenistansichnichtneu.
Esist eine Walzenpresse bekannt, deren Außenzylinder auf drei Stützrollen läuft.
Die beiden äußeren -Stützrollen sind verstellbar, so daß alle drei Rollen gleichzeitig
in Lasteingriff gebracht werden können. Bei dieser bekannten Walzenpresse ist mit
jeder seitlichen Verschiebung der äußeren Stützrollen eine Veränderung der Eingrifftiefe
an der Preßstelle zwischenInnenzvlinder undAußenzvlinder und damit eine Xriderung
des Preßdruckes verbunden, der somit verschiedenen Gutsorten angepaßt werden kann.
Der Erfindung liegt dieser bekannten Vorrichtung gegenüber die ganz andere' Zielsetzung
zugrunde, durch eine gegenseitige Verstellbarkeit zwischen der inneren Preßwalze
einerseits und den Lagerrollen andererseits eine gleichmäßige Lastverteilung auf
beide Lagerrollen herbeizuführen, ohne dabei die Spaltweite an der Preßstelle und
damit den Preßdruck ändern zu müssen.
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Die Zeichnung stellt schematisch Ausführungs.beispiele der Erfindung
dar, und zwar zeigt Abb. i bis 5 je eine Ringwalzenpresse.
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In dem Gestell i i) ruht auf den beiden Lagerrollen 2 der Preßring
3, welcher durch Drehung der Lagerrollen mittels eines hier nicht dargestellten
Antriebs im Sinne des Pfeiles x in Umlauf versetzt wird.
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Der an dem Gestell i im Mittelpunkt des Ringes 3 drehbar angeordnete
Hebel 4 trägt die Preßwalze 5; er kann mittels der Stellschraube
6 verstellt werden, wobei die Preßwalze 5 gleichachsig zum Ring
3 verlagert wird. Durch den Fülltrichter 7 wird das Preßgut aufgegeben.
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Das in der Preßzone bestehende Druckfeld ist durch die schraffierte
FlächeA angedeutet. Es ist angenommen, (laß das Preßgut sich zunächst leicht zusammendrücken
läßt, im weiteren Verlauf aber erheblich schwerer und daß es sich nach der stärksten
Pressung wieder erheblich ausdehnt. Infolgedessen liegt der Schwerpunkt B des Druckfeldes
A verhältnismäßig weit nach der Auslaufseite der Preßzone hin.
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Bei der Aufstellung der Presse wird der Hebel 4 zunächst naturgemäß
so eingestellt werden, daß die durch die Mittelpunkte des Preßringes 3 und
der Preßwalze 5 gehende Zentrale den Zentriwinkel zwischen den beiden vorn
Mittelpunkt des Ringes 3 nach den Mittelpunkten der Lagerrolle 2 gehenden
Radien hälftet.
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Beim Betrieb wird dann mittels der Stelleinrichtung 6 die Walze
5 derart verstellt daß beide LagerrolICn 2 eine gleichmäßige Belastung erfahren.
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Bei dem in Abb.2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Druckfeld
C für ein Gut dargestellt, bei welchem der Widerstand gegen das Zusammenpressen
anfangs sehr stark, hernach aber nur noch in geringerem Maße ansteigt und bei dem
die elastischen Nachwirkungen nur gering sind, so daß der Druck hinter der Stelle
stärkster Pressung sehr schnell abfällt. Der Schwerpunkt D dieses Druckfeldes
ist,daber mehr nach der Einlaufseite hin gelegen.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Preßwalze 15 fest im
Gestell i i - gelagert,_ dagegen die eine Lagerrolle 12 an einem mittelsder
Stellvorrichtung
16 verstellbaren Hebel 14 derart angeordnet, daß sie gleichachsig- zum Preßring
13 verschoben werden kann. Die Regelung auf gleichmäßige Belastung der beiden Lagerrollen
erfolgt also hier unmittelbar durch Verstellen der Lagerrollen i?-.
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Bei dem in Abb. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind beide
Lagerrollen 2:2 an der Hebelplatte:24 angeordnet, die mittels der Schnecke
26 um den Mittelpunkt des Preßringes 23 gedreht werden kann. Hier
erfolgt ,das Einregeln der Lagerung also durch gleichzeitiges Verstellen beider
Lagerrollen, deren Abstand voneinander stets gleichbleibt. Wird es für notwendig
üehalten, beide Lagerrollen zu verstellen, aber auch ihren Ab-
stand voneinander
ändern zu können, so ist z. B. die in Abb. 2- für die eine Rolle an-"egebene
Ausbildung auch für die andere, dort als ortsfest gelagert dargestellte Rolle anzuwenden.
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Abb. 4 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel dar, bei welchem der
Abstand zwdschen den beiden Preßmitteln, dem Preßring 33 und der Preßwalze
35 nicht unveränderliffi ist wie bei den ersten drei Beispielen, sondern
mittels der Feder 38 eine elastische Nachgie-bigkeit bei Überlastungen besitzt.
Während bei den ersten Beispielen die Stärke des Preßstr ' anges durch den
unveränderlichen Abstand zwischen den beiden Preßmitteln bestimmt wird, ist nach
Abb. 4 zur Erhaltung einer gleichbleibenden Strangstärke die Abdeckun-
39 vorgesehen, welche gleichachsig zum Preßring33 verläuft und aus dem mittels
des Zulaufs 37 zugeführten Preße aut schon vor der Preßzüne eine Schicht
von bestimmter Stärke- bildet.
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Bei dieser Ausführung erfolgt die Verlagerung des Preßringes
33 da-durch, daß die am Hebel 34 sitzende Lagerrolle 3.2 mittels der
Stellschraube 36 etwas gehoben oder gesenkt wird, so daß die punktiert gezeichnete
Lage eingenommen wird. Da die Verstellung der Lagerrolle 3:2 untereinem Winkel
zu der elastisch nachgiebigen Verstellun der Preßt' 9
walze 35 erfolgt,
wird eine Verschiebung des Preßfeldes in - der Umfangsrichtung des Rin--es
33 herbeigeführt.
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Soll auch bei elastischer Verbindung der beiden Preßmittel deren gewöhnlicher
Ab-
stand beibehalten werden, so werden, -vvie Abb. 5 ziaigt, beide
Lagerrollen 42 auf Hebeln 44 senkbar vorgesehen. Wird dann beim Senken der einen
Rolle die andere gehoben, dann kann man die Lagerung gegen das Druckfeld verstellen,
ohne den Abstand zwi-.schen Preßring 43 und Preßwalze 45 verändern zu' müssen.