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Ständer für Behälter mit Einrichtung zum Öffnen ihrer Deckel Um dem
Erfordernis zur hygienisch einwandfreien Entnahme von steril zu haltenden Instrumenten,
Verbandmitteln u. dgl. aus Behältern zu entsprechen, sind Ständer gebräuchlich,
welche einen solchen Behälter tragen und mit einer Einrichtung versehen sind, die
ein Öffnen des Behälterdeckeis zuläßt, ohne daß dieser von Hand aus angefaßt werden
müßte. Der Deckel wird dabei zumeist von einem Schwinghebel angefaßt, der durch
ein Lenkersystem mit einem Tritthebel verbunden ist, so daß sich bei Betätigung
des letzteren der Hebel nach aufwärts bewegt und den Deckel, um seine Drehachse
schwingend, lüftet.
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Ständer dieser Art sind zumeist nur für eine ganz bestimmte Type
und Größe von Behältern benutzbar, doch hat man auch schon Ausführungen geschaffen,
bei denen Behälter gleicher Form, jedoch verschiedener Größe Verwendung finden können.
Ein derartiger bekannter Ständer besitzt eine aus radialen Speichen bestehende Auflage,
auf welche die Behälter von z. 3. kreisförmigem oder eckigem Querschnitt derart
aufsetzbar und dort durch gegen den Speichenmittelpunkt radial verschiebbare Klemmorgane
festlegbar sind, daß sich der Mittelpunkt des Deckels stets über jenem der Speichen
und unterhalb jenes Punktes des Schwinghehels befindet, der mittels eines Zugorgans,
z. 3. eines Kettchens, mit dem k Deckelmittelpunkt verbunden ist. Infolge des durch
die unterschiedlichen Größen der einzelnen, jeweils verwendeten Behälter bedingten
verschiedenen Abstandes des ortsfest verbleibenden Angriffspunktes der Hebekraft
von der Deckeldrehachse ist der Öffnungswinkel des Deckels zur Horizontalen bei
verschieden großen Behältern unterschiedlich und kann für eine bequeme Entnahme
des Behälterinhaltes zu klein werden; außerdem ist die Benutzung des Ständers für
Behälter anderer Form wegen der Schwierigkeit eines einfachen und raschen Festlegens
auf der Unterlage praktisch ausgeschlossen.
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Durch die Erfindung wird diesen Nachteilen der bekannten Ständer
abgeholfen und ermöglicht, den gleichen Ständer für alle Formen und Größen eines
Behälters zu verwenden sowie den Deckelöffnungswinkel stets in annähernd gleicher
Größe zu halten.
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Beim erfindungsgemäßen Ständer besteht die Auflage aus horizontal
ausschwingbaren Tragarmen mit daran längs verschieblichen und außerdem für sich
verstellbaren Festhalteorganen für den Behälter; die Auflage besitzt ferner ein
zusätzliches Festhalteorgan in solcher Anordnung, daß bei aufgebrachtem Behälter
die horizontale Drehachse des lüftenden Schwinghebels und des Behälterdeckels annähernd
in der gleichen Vertikalebene liegen.
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Bei dieser Anordnung stellen der Deckel und der Schwinghebel ein
Paar paralleler Lenker eines Gelenkparailelogramms dar, dessen zweites Paar von
dem den Schwinghebel mit dem Deckel verbindenden Zugmittel, z. B. Kettchen, bzw.
von dem virtuellen Lenker gebildet ist, den man sich als Verbindung der Drehachsen
des Schwinghebels und des Deckels denken kann. Infolgedessen wird der Deckel stets
dieselbe Neigung zur Horizontalen wie der Schwinghebel einnehmen, also praktisch
stets um den gleichen Winkel geöffnet werden, um den der Hebel geschwungen wird.
Der Angriffspunkt des Zugmittels am Schwinghebel wird zweckmäßig verstellbar gemacht;
die Festhalte-Organe an den Tragarmen sind vorzugsweise als um lotrechte Achsen
schwingbare Bügel ausgebildet, deren Enden sich daher an die Wandungen von Behältern
beliebiger Form anzudrücken vermögen. Das zusätzliche Festhalteorgan der Auflage
wird vorteilhafterweise von den Drehzapfen der Tragarme gebildet, welche etwa mittels
Lenker gemeinsam und symmetrisch zu einer gewählten Achse verstellbar sind.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung eines Ständers
nach der Erfindung in Abb. 1 in Ansicht veranschaulicht, während die Abb. 2 und
3 Draufsichten auf die Auflage für zylindrische Behälter von verschieden großem
Durchmesser bzw. für einen im Querschnitt rechteckigen Behälter zeigen.
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Ein dreifußartiges Gestell I, 2, 3 trägt einen Hohlständer 4, in
welchem eine Zugstange 5 verschiebbar ist, die mittels eines Tritthebels 6 entgegen
der Wirkung einer Stützfeder 7 nach abwärts gezogen werden kann. An einer Konsole8
ist ein Kniehebel um die Achse 9 drehbar gelagert, der mit seinem Arm IO die Zugstange
5 anfaßt und an seinem Arm 11 eine verschiebbare Klemme 12 trägt, an der ein Zugorgan
13 hängt. Am Ständer 4 ist in vertikaler Richtung verstellbar eine Stange 14 mit
T-förmiger Kopfplatte 15 gelagert, welche die Drehzapfen i 6 von zwei Tragarmen
17, I7 enthält, die mittels Lenker I8, I8 an einen Schieber I9 angeschlossen sind,
der in einem Schlitz 20 der Kopfplatte verstell- und festlegbar ist. Wird der Schieber
in der einen oder anderen Richtung bewegt, so schwingen die beiden Tragarme symmetrisch
zur Mittellinie der Kopfplatte aus- oder einwärts. An den Tragarmen sind längs verschieblich
und festklemmbar Halteorgane 2I in Form von um eine lotrechte Achse 22 schwingbaren
Bügeln angeordnet.
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Außerdem trägt die Kopfplatte mindestens ein zusätzliches ortsfestes
Halteorgan23, welches bei der dargestellten Ausführungsform von Verlängerungen der
Drehzapfen I6 gebildet ist. Dieses zusätzliche Festhalteorgan 23 legt sich ebenso
wie die Bügel 21 gegen die Wandungen eines auf die Tragarme aufgesetzten Behälters
24, sobald diese Bügel durch Verstellung entlang der Tragarme an die Behälterwand
herangerückt werden. Der Deckel 25 des Behälters ist um eine horizontale Drehachse
26 aufklappbar und mittels des Zugorgans I3 mit dem Kniehebel I0, 1 1 verbunden.
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Die in Abb. I strichpunktiert dargestellten Linien 27 veranschaulichen
ein Gelenkparallelogramm, das durch den Arm 11 des Kniehebels, den Deckel 25, das
Zugorgan 13 und die Verbindungslinie zwischen den Drehachsen 9 und 26 des Kniehebels
bzw. des Deckels gebildet ist.
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Wird der Tritthebel 6 heruntergedrückt, dann schwingt der Kniehebel
mit seinem Arm 1 1 aufwärts und nimmt dabei den Deckel mit, der parallel zu dem
Kniehebelarm bleibt.
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Aus Abb. 2 und 3 ist ersichtlich, daß durch entsprechendes Verstellen
der Tragarme sowie der Festhalteorgane 21 jede beliebige Form von Behältern festgehalten
werden kann und daß stets die Deckelachse auch verschieden großer oder verschieden
geformter Behälter annähernd in der lotrechten Ebene verbleibt, welche man sich
durch die Kniehebelachse gelegt denken kann. Infolgedessen bleibt das vorerwähnte
Parallellenkersystem für die praktisch in Betracht kommenden Größenänderungen von
Behältern im Wesen in allen Fällen das gleiche, zumal man die Aufhänging 12, 13
entlang des Kniehebels parallel zu sich verschieben kann. Der Ständer ist sohin
für verschiedene Formen und Größen von Behältern verwendbar und sichert die gewünschte
Öffnungshöhe des Deckels.