DE700416C - Keramischer Baustoff - Google Patents

Keramischer Baustoff

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DE700416C
DE700416C DE1936G0094003 DEG0094003D DE700416C DE 700416 C DE700416 C DE 700416C DE 1936G0094003 DE1936G0094003 DE 1936G0094003 DE G0094003 D DEG0094003 D DE G0094003D DE 700416 C DE700416 C DE 700416C
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
    • C04B35/16Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay

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Description

  • Keramischer Baustoff Die Erfindung bezieht sich auf keramische Baustoffe, welche Magnesiumorthosilicat enthalten, insbesondere solche, welche vorwiegend aus Magnesiumorthosilicat bestehen.
  • Zur Herstellung derartiger Baustoffe hat man bisher vorzugsweise magnesiumorthosilicatreiche Naturprodukte, wie Oliving esteine u. dgl., verwendet. Die Herstellung erfolgte zumeist unter Zuschlag reaktionsfähiger magnesiumreicher Stoffe, z. B. von kaustischem Magnesiumoxyd, wobei die Mengen der Zuschläge so-bemessen würden, daß sie zur Überführung von Hydrosilicaten in Orthosilicat, von Eisenverbindungen; in Magnesiumferrit und von freier oder beim Brennprozeß frei werdender Kieselsäure in Magnesiumorthosilicat ausreichten und gebenenfalls noch geringe Überschüsse an un.-gebundenem Magnesiumoxyd in den Fertigprodukten verblieb. Es ist auch bereits bekannt, den magnesiumsilicathaltigen Ausgangsstoffen noch andere Stoffe, z. B. Chromverbindungen, Eisenverbindungen, Alurnini-Umverbindungen usw., zuzuschlagen. Schließlich ist es auch bereits bekannt, das magnesiumor thosilicatreiche Ausgangsmaterial zum Teil in Körnerform, zum anderen Teil als Feinmaterial zur Anwendung zu bringen, z. B. derart, daß das Feinmaterial vorwiegend oder zu erheblichem Teil aus Magnesiumorthosilicat oder magnesiumorthosilicatreichem Material, z. B. Olivingestein, undioder aus Stoffen bestand, welche befähigt sind, beim Brennprozeß Magnesiumorthosilicat zu bilden.
  • In der Praxis ist man bisher allgemein so vorgegangen, daß man das in üblicher Weise zerkleinerte Olivinmaterial, welches neben körnigen Bestandteilen stets noch etwa 25 bis 45% Feinmaterial enthält, entweder so, wie es anfiel, unter Zugabe anderer Stoffe, -wie kaustisches Magnesiumoxyd u. dgl., verarbeitete oder indem man das von dem körnigen Material getrennte Feinmehl, gegebenenfalls unter Zuschlag von noch weiterem magnesiumsilicathaltigem Feinmaterial mit anderen. Stoffen, z. B. kaustischem Magnesiumoxyd, vermischt oder vermahlen hat und das so erhaltene Feinmaterial in Mischung mit dem körnigen Magnesiumorthosilicatmaterial verarbeitet hat.
  • Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein keramischer Baustoff, bestehend aus einer losen oder geformten -Mischung von 1nagnesiumorthosilicatreichem Material, vorzugsweise Olivingestein mit einen oder mehreren feuerfesten Stoffen anderer Art, wie z. B. Magnesiumoxyd, gebrannter Magnesit, Chromverbindungen oder solche enthaltende Stoffe, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß die Mischung zusammengesetzt ist aus qo bis 85, vorzugsweise etwa 50 bis 75 Gewichtsprozent an körnigem bis grobkörnigen magnesium.-orthosilicatreichem -Material in Korngrößen von mindestens o,3 znm bis zu solchen von etwa o,6 1-nm und gröber und einem Feingut aus den andersartigen feuerfesten Stoffen, welches im Höchstfalle 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise nicht mehr als io Gewichtsprozent an Magnesiumorthosilicat oder beim Brennen magnesiumorthosilicat bildenden Stoffen enthalten darf und am besten praktisch frei ist von Magnesiumorthosilicat und Magnesiumorthosilicatbildnern.
  • Als Grobmaterial können magnesiumortliosilicatreiche Naturprodukte, z. B. Olivine, insbesondere eisenarme Olivine, Olivinserpentingestein usw., verwendet werden; ferner kommen synthetisch hergestelltes Magnesiumerthosilicat oder Produkte, die synthetisch hergestelltes 'L#Iagncsiumorthosilicat enthalten, für die Verwendung als Grobmaterial in Betracht. Als andersartiges Feinmaterial kommen feuerfeste oder hochfeuerfeste Stoffe oder Stoffe, welche beim Brand feuerfeste Erzeugnisse zu bilden vermögen und welche vorteilhaft gegen chemische Einwirkungen, z. B. von Schmelzen, Schlacken, Gasen usw., möglichst widerstandsfähig sind, in Betracht. Derartige Stoffe sind z. B. Sintermagnesit, totgebrannter Magnesit, geschmolzenes Magnesiumoxyd oder auf chemischem Wege hergestelltes grobes kristallines Magnesiumoxyd von entsprechenden Eigenschaften, ferner Chromverbindungen, vorzugsweise Chromsauerstoffverbindun en oder Chromverbindungen enthaltende Stoffe, wie z. B. Chromite u. dgl. Das Feinmaterial kann auch aus einer Mischung verschiedener Stoffe, insbesondere solcher der vorgenannten Art, bestehen.
  • Keramische Baustoffe gemäß Erfindung, welche ein Feinmaterial enthalten, das im wesentlichen aus Spinellen besteht, welche 31b O und Cr. 03 enthalten oder aus -Mischungen voll Stoffen, welche befähigt sind, beim -Brennen derartige Spinelle zu bilden, haben Sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Das Feinmaterial kann z. B. aus natürlichem oder synthetischem Chroinspinell bestehen oder solchen als wesentlichen Bestandteil enthalten. Hierbei ist unter Chromspinell nicht nur die Verbindung Mg Cr, 04, sondern auch deren Mischkristalle mit Verbindungen, wie 1IgA1204, 1lgFez04, FeCr-O4 und FeA1104 verstanden.
  • Mit Vorteil besteht das Feinmaterial aus einer Mischung von Chromverbindungen, z. B. Chroinsesquioxyd (Cr203) mit Magnesiumoxyd, z. B. gebranntem 1-Iagnesit. Aus derartigem Feinmaterial kann man beim Brennprozeß Chromspinelle in gewünschten Mengen erzeugen. Je nach `Vahl der Mengenverhältnisse können dabei die Unfsetzungspiodukte des Feinmaterials im wesentlichen nur aus 1Ig Cr2 04 bestehen, oder außerdem noch ungebundenes 11g O oder Cr, 0, enthalten. Bei Anwendung eines aus FeCr204 und Mg0 bestehenden Feinmaterials können z. B: Spinelle von der Formel NI- (Cr, Fe)204 entstehen.
  • Die Mengenverhältnisse zwischen Magnesiumoxyd und chromhaltigen Stoffen können, wie aus vorstehendem hervorgeht, innerhalb gewisser Grenzen schwanken. In vielen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, ein Feinmaterial zu verwenden, welches Magnesiumoxyd oder chromhaltige Stoffe in etwa gleichen Mengen enthält. Chromverbindungen können auch in Form chromreicher Schlacken, z. B. solcher von der Herstellung des Ferrochroms, in das Feinmaterial eingeführt werden. Ebenso können billige, verhältnismäßig unreine, z. B. 5 bis i 5 % Si 02 enthaltende, gegebenenfalls calcinierte oder gesinterte Chromeisensteine verarbeitet werden, wobei das Feinmaterial aber nicht mehr als höchstens 3 bis io0/0 Si0z enthalten soll, damit die Bildung störender Mengen von Mg? Si 04 im Feinmaterial während des Brennprozesses vermieden wird.
  • Das Feinmaterial kann neben Chromverbindungen oder gegebenenfalls auch an Stelle von Chromverbindungen auch feuerfeste Verbindungen des Eisens oder zur Bildung solcher befähigte Stoffe enthalten. So kann man z. B. durch Anwendung einer -Mischung von Fe203 und 11g0 beim Brennen des Materials den Spinell Mg Fei O;, Magnesiumfeirit, bilden.
  • Das Feinmaterial kann auch noch andere feuerfeste Stoffe, wie z. B. Zirkonoxyd, Zirkoniumsilicat u. dgl., enthalten. Zweckmäßig werden derartige Zusätze nur in untergeordneten Mengen, z. B. 5 bis io°/o des Feinniaterials, angewendet. In vielen Fällen hat sich auch ein Zusatz geringer Mengen, z. B. o,2 bis 3% an pulverisierten Hartstoffen, , welche härter sind als Olivin u. dgl., wie z. B. Siliciunicarbid, Korund u. dgl., als vorteilhaft erwiesen. Ebenso kann der Zusatz geringfügiger Mengen von Mineralisetoren, z. B. von Fluäriden, vorteilhaft sein.
  • Wie eingangs erwähnt, ist es am besten, wenn das Feinmaterial praktisch frei gehalten wird von Magnesiumorthosilicat, magnesiuinorthosilicatreichen Produkten, wie Olivingestein, und von Stoffen, welche befähigt sind, durch beim Brennen: im Feinmehl sich abspielende Reaktionen Magnesiumorthosilicat zu liefern, wie z. B. Serpentin. bei Gegenwart von @agnesiumoxyd. Bei Anwesenheit derartiger Stoffeim Feinmaterial soll die Menge derselben keinesfalls mehr als 25 °1o und vorzugsweise nicht mehr als etwa io°% des Feinmaterials betragen.
  • Ferner sollen Zuschläge, welche befähigt sind, mit Magnesiumorthosilicat leicht flüssige Schlacken zu bilden, wie z. B. feuerfester Ton, Schamotte usw., vermieden werden oder nur in beschränkten Mengen, etwa als Bindemittel oder Flußinittel, angewendet werden. Der Zusatz an feuerfestem Ton soll z. B. 5 % oder io°lo des Feinmehls nicht übersteigen.
  • Die Partikelgröße des Feinmaterials soll im allgemeinen o,2 mm Korndurchmesser nicht übersteigen; zweckmäßig soll die Hauptmenge des Feinmaterials feiner als o, i mm sein, evtl. teilweise hinab zu 0,005 mm-oder bis zur Kolloidfeinheit.
  • Das Magnesiumorthosilicatmaterial wird vorteilhaft in Form scharfkantig'aus@gebildeter Körner zur Anwendung .gebracht. Die Körner können z. B. Durchmesser von 0,3 bis 2o mm, z. B. 0,3 bis 8 man, vorzugsweise 0,3 bis 4. mm oder 0,3 bis 6 mm, besitzen.
  • Die magnesiumsilicathaltigen Ausgangsstoffe, insbesondere solche, welche Magnesiumhydrosilicate, z. B. Serpentin, in größeren Mengen enthalten, werden zweckmäßig einer Vorbehandlung, wie Calcinieren, Rösten oder Sintern, unterworfen. Durch Calcinieren oder Rösten .des körnigen Materials kann man eine das Zusammenkitten begünstigende Oberflächenbeschaffenheit erzielen. Durch Sintern des Rohmaterials vor Körnung desselben kann man die Bildung scharfkantiger Körner - begünstigen. Durch Erhitzen von niagnesiumhydrosilicaten, z. B. Serpentin, serpentinreichen Gesteinen o. dgl., mit magnesiumreichen Stoffen, wie Magnesiumoxyd, kann man Ma@gnesiumorthosilicat synthetisch erzeugen und die so erhaltenen Produkte als Grobmaterial verwenden. Die Zerkleinerung des magnesiumsilicathaltigen Ausgangsmaterials erfolgt zweckmäßig derart, daß möglichst wenig Feinmehl anfällt, z. B. durch stufenweise Walzenzerkleinerung. Das Grobmaterial wird durch Maßnahmen, wie Sieben, von dem zu entfernenden Feinmaterial getrennt. Geringe, nicht störende Mengen von Feinmaterial können gegebenenfalls auch bei dem Grobmaterial belassen werden. Man kann auch, durch Siebtrennungen Fraktionen verschiedener Korngrößen sammeln und Einzelfraktionen oder Mischungen verschiedener Fraktionen verarbeiten. Man kann z. B. Olivingestcine mit Walzen auf Maximalkorngrößen von 6 mm zerkleinern, das Material, welches feiner ist als 0,3 mm, durch Absieben ausscheiden und das körnige Material, 0,3 bis 6 mm, als Grobmaterial verarbeiten oder dasselbe durch Sieben in verschiedene Kornklassen zerlegen, z. B. A 6 bis 3 mm B 3 bis i mm C i bis o,5 mm Do;5biso,3mm Man kann dann z. B. einen Ansatz aus Mischungen von A und C, einen zweiten Ansatz aus Mischungen von B und D, z. B. im Verhältnis z : i bis 3 : i, herstellen und diese Ansätze getrennt unter Zugabe des erforderlichen Feinmaterials verarbeiten.
  • Als Binder können anorganische Stoffe, wie kaustischer Magnesit, Bindeton, Bentonit, Magnesiumchlorid, Wasserglas, Lösungen organischer Stoffe, wie Celluloseablauge, Melasse, Dextrinlösungen, Gummilösungen usw., gegebenenfalls mehrere derartiger Stoffe vorhanden sein . bzw. verwendet werden. Die Bindemittel sind zweckmäßig in geringen Mengen anzuwenden, z. B. derart, daß ihre Trockensubstanz 51110 der Gesamtmasse nicht übersteigt, doch kann der kaustische Magnesit, insbesondere in Gegenwart von chromhaltigem oder eisenhaltigem Feinmaterial auch in ,größeren Mengen angewandt werden.
  • Die Herstellung von Formkörpern erfolgt in üblicher Weise derart, daß Mischungen von Grobmaterial und Feinmaterial unter Zugabe passender Mengen von Bindemitteln in Formkörper übergeführt und diese, sofern erforderlich, durch Brennen verfestigt werden. Durch übliche Maßnahmen, wie Pressen, Stampfen, Rammen, Gießen, können die Massen in gewünschte Form gebracht werden. Hierbei ist Zertrümmerung der Grobkörner tunlichst zu vermeiden. Das Brennen kann bei Temperaturen von izoo° bis Moo° in oxydierender, neutraler und reduzierender, gegebenenfalls ,auch abwechselnd oxydierender und reduzierender Atmosphäre erfolgen. Starnpfmassen, monolithische Ofenausfütterungen u. dgl. können in üblicher Weise erst beim Betrieb, z. B. bei Ingangsetzung daraus hergestellter bfen, gebrannt werden. Beim Brennen wird das z. B. aus Olivinkörnern bestehende Grobmaterial durch das Feinmaterial bzw. die daraus entstehenden Produkte, z. B. durch feuerfeste Magnesiümsauerstoffverbin- Jungen, in welchen Magnesium nicht oder doch nur in untergeordnetem 'Maßstab mit Kieselsäure verbunden ist, z. B. durch 'lagnesiumoxyd oder Spinelle, welche Magnesium und dreiwertige Metalle der Eisengruppe, vorzugsweise Chrom, enthalten, miteinander verkittet.
  • In gegebenen Fällen kann inan neben llagnesiu#morthosilicatgrobmaterial noch untergeordnete Mengen von feuerfesten Baustoffen, wie körniges oder grobkörniges chromhaltiges Material, in den Baustoff einführen. Die Korngrößen dieser Zuschläge können dabei denen des llagnesiu nortliosilicatgrobmaterials entsprechen.
  • Bei Verwendung von Magnesiumoxyd, z. B. sintergebranntem Magnesit, als Feinmaterial, kann man z. B. so arbeiten, daß das gebrannte Produkt noch beträchtliche Mengen von ungebundenem bzw. nicht an Silicate gebundenem -2#lagnesiumoxyd enthält. Der Gehalt der Fertigprodukte an derartigem Magnesiumoxyd kann z. B. mindestens 5 0%, z. B. io bis 5o0,'o, vorzugsweise io bis 250,'o, betragen. Es können also in den Fertigprodukten auf ioo Teile Magnesiumsilicate z. B. etwa io bis ioo Teile nicht an Silicate gebundenes '.\lagnesiuinoxy4 vorhanden sein. Durch Zugabe von kaustischem Magnesit kann das Kaltabbinden des Baustoffs begünstigt werden. Bei Verwendung von Feinmaterial, bestehend aus z. B. totgebranntem Magnesit und Chromverbindungen, z. B. Chromsesquioxyd oder Chromiten, z. B. Chromiterzen, wie Chromeisenstein, empfiehlt es sich, die Komponenten durch gemeinschaftliche V; rmalilung auf den gewünschten Feinheitsgrad, z.B. auf Partikelgrößen von weniger als o,2 oder sogar wesentlich weniger als o,i min, zu zerkleinern. Die Mengenverhältnisse von Magnesiumoxyd und Chromverbindungen können dabei in weiten Grenzen schwanken. Die Fertigprodukte können z. B. bis zu .150% freies 1g0 oder von 5 his etwa d50/0 Chromverbindungen, insbesondere inagnesiumhaltige Chromverbindungen, enthalten. Die Fertigprodukte können z. B. neben dein den Hauptbestandteil darstellenden inaagne->iumortliosilicatlialti.gen Material 25 bis 350/0 an Chromverbindungen und außerdem noch 5 bis io% an freiem 'lagnesiumoxyd enthalten. Bei Anwendung eines Feinmehls, welches chromhaltige Stoffe enthält, die befähigt sind, mit magnesiumreichen Stoffen Spinelle zu bilden, kann man neben oder an Stelle von z. B. totgebranntelrr Magnesit auch kaustisch gebrannten Magnesit verwenden.
  • Die Erfindung gestattet die Herstellung von Baustoffen, welche ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, insbesondere auch bei hohen Temperaturen, besitzen und deren Eigenschaften durch Wahl der Ausgangsstoffe, insbesondere Zusammensetzung des Feinmaterials, Mengenbemessung von Grobinaterial und Feinmaterial usw., den jeweiligen Anforderungen weitgehendst angepaßt werden können. Die Erfindungsgestattet u. a. die Herstellung von Produkten, deren Erweichungstemperatur etwa 8o° oder sogar i5o° höher liegt als die Erweichungstemperatur bekannter magnesiumorthosilicathaltiger Baustoffe, und deren Widerstandsfähigkeit gegen plötzlichen Temperaturwechsel im Vergleich zu der Widerstandsfähigkeit bekannter Magnesiumorthosilicatbaustoffe erheblich erhöht, z. B. verdreifacht, sein kann. Weiterhin zeichnen sich die Produkte der Erfindung durch erheblich verbesserte `-olumkonstanz, und zwar -auch bei langdauernder Einwirkung sehr hoher Temperaturen aus. In chemischer Hinsicht zeichnen sich die Produkte durch große Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe von Schlacken, geschmolzenen Salzen, Gasen und gegen Berührung mit anderen feuerfesten Baustoffen bei hohen Temperaturen aus.
  • Um besonders gute Festigkeit gegen Druckbelastung bei sehr hohen Temperaturen, z. B. idoo bis i8oo°, zu erzielen, empfiehlt sich die Anwendung verhältnismäßig großer Mengen, z. B. 5o bis 8o%, vorzugsweise 6o bis 75%, von magnesiumorthosilicatreichem Grobmaterial. llan kann aber auch mit geringeren Mengen von Magnesiumorthosilicatgrobmaterial, z. B. q.o bis 5o Gewichtsprozent, noch sehr gute Ergebnisse erzielen. Gegenstand des älteren, nicht vorveröffentlichten Patents 677 322 des Erfinders ist ein Verfahren zur Herstellung feuerfester Baustoffe aus Chromit und magnesiumorthosilicatreichen Naturprodukten, wie Olivin, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß 5o bis go Gewichtsteile Chromit mit etwa io bis qo Gewichtsteilen magnesiumortliosilicatreichem Material gemischt werden, wobei der Chromit bis zu etwa 5o00 durch Magnesiumoxyd ersetzt sein kann. Bei dieser älteren Eifindung ist empfohlen, den Chromit in gröberer Form und gebrannten Magnesit und Olivin ganz oder zum Teil als Feinmaterial zur Anwendung zu bringen.
  • \Tach einer Ausführungsform vorliegender Erfindung kann das magnesiumorthosilicatreiche Grobmaterial zum Teil durch chromlialtige Stoffe in körniger bis grobkörniger Forin ersetzt sein, wobei aber die Menge an magnesiumorthosilicatreichem Grobmaterial größer sein muß als die Menge an chromhaltigem Grobmaterial. Das wichtige Merkmal vorliegender Erfindung, daß das Grobmaterial ent@, eder nur aus blagnesiumorthosilicatmaterial oder aus einer Mischung von Magnesiumorthosilicatinaterial und cliromhaltigen Stoffen bestehen darf und das Feinmaterial frei sein muß von Magnesiumorthosilicat oder solches im Höchstfall nur bis zu 25% enthalten darf, ist nicht Gegenstand des älteren Patents.
  • Beispiele i. Ein Olivingestein, enthaltend etwa 420% Si 02, 430/0 Mg O, 140/0 Fe O, i % Ca O, wird auf gewünschte Korngrößen gebracht, und das neben dem körnigen Material anfallende Feinmehl durch Sieben abgetrennt. ioo Teile körnigen, gegebenenfalls calcinierten Olivinmaterials, welches in der Hauptsache aus Körnern von etwa 3 bis 6 mm besteht, während der restliche Teil aus feineren Körnern, z. B. solchen von etwa 0,3 bis i mm, .bestehen kann, werden mit io bis So Teilen, z. B. etwa 35 Teilen eines Feinmaterials, bestehend -aus totgebranntem Magnesit, vermischt. Die Größe der Partikel des Feinmaterials soll o,2 mm nicht überschreiten, die Hauptmenge soll feiner als o,i mm. sein. Die Verarbeitung der Mischung erfolgt in üblicher Weise, z. B. durch Überführung in Formkörper und Verfestigung derselben, durch Brennen.
  • 2. Olivinfels, welcher go % Olivia (mit 7'/o Fe 0 im Olivia) und außerdem noch Talk und, Serpentin enthält, wird. zu Korngrößen von i bis i o mm zerkleinert. 75 Gewichtsteile dieses von Feinmehl befreiten Grobmaterials werden mit 25 Gewichtsteilen Feinmaterial, enthaltend 1501, kaustischen Magnetsit und 850/, Chromeisenstein (mit 450/, Cr20g), dessen Partikelgröße unter- o,i mm liegt, -unter Zufügung von .etwa 2% Bindeton und- 60% verdünnter Celluloseablauge, bezogen auf das Gesamtgewicht des Baustoffes, innig vermischt. Ein Teil des Feinmaterials kann herab bis zu Feinheitsgraden von etwa 0,o05 mm Korndurchmesser oder auch bis zur Kolloidfeznheit. zerkleinert- werden, um- größere Plastizität zu geben. Die Masse wird in Formkörper, z. B. Steine,. übergeführt und diese bei iooo bis 15o° C, vorzugsweise etwa 145o°, gebrannt. Die Mischung kann z. B. auch als Stampfmasse verwendet werden.
  • 3. Olivingestein, enthaltend. go % -eisenarmen Olivia, 30j, Talk, 60/0 Serpentin, i0/, Chromit, wird auf Korngrößen zwischen o,5 und 3 mm gebracht, Körner unter o,5 mm werden durch Absieben entfernt. 6o Teile körnigen Olivenmaterials werden mit 4o Teilen eines Feinmaterials, enthaltend 66% Cr2 O3, 30% kaustischen Magnesit und 4% Bindeton, vermischt. Das mit verdünnter Zellstoffablauge befeuchtete Material wird unter einem. Druck von Zoo kg/cm2 geformt und die Formkörper nach Trocknung bei Temperaturen zwischen 1350 und i6oo° C oxydierend gebrannt. Bei Anwendung von weniger Grobkorn und mehr Feinmaterial, z. B. 5o% Grobkorn und 5o0% Feinmaterial, kann der Preßdreck beim Formen erhöht werden, z. B. auf 5oo bis iooo kg/cm2.
  • 4. Olivingestein, enthaltend 88 Teile Olivin (mit 8% Fe 0), 7 Teile Talk, 3 Teile Serpentin, i Teil Diopsid, i Teil Chromit, wird auf ein Grobmaterial verarbeitet, dessen größte Körner 12 mm nicht übersteigen, während das Material, welches feiner ist als o,4mm, durch Absieben entfernt wird. Gegebenenfalls kann auch Material mittlerer Korngrößen entfernt werden, um eine möglichst dichte Packung zu erzielen. 65 Gewichtsteile derartigen Olivingrobmaterials werden mit 35 Gewichtsteilen eines Feinmaterials vermischt, welches aus einem fein zerkleinerten Gemenge, enthaltend 330/a Sintermagnesit (mit 50% Ca0), .mit 670% Chromit, enthaltend 39% Cr203,i2% A12 O3, 26 % Eisenoxyd, 160% Mg O, 5% Si 02, 2 % H20, besteht. Der Mischung, werden i bis 20% Bindeton oder Bentonit und eine passende Menge einer verdünnten Dextrinlösung einverleibt; sie kann als Stampfmasse verwendet oder auf Formsteine verarbeitet werden.
  • 5. Ein Olivingestein, enthaltend 93/o Olivia (mit 60% Fe0), 4% Enstatit und 2% Chromeisenstein; wird auf Korngrößen zwischen o,5 und 12 mm oder Korngrößen zwischen 2 und 14 mm gebracht. Als Feinmaterial wird ein Gemenge von etwa 40 bis So Gewichtsteilen Sintermagnesit, Maximalpartikelgröße o,2 mm, mit 7o bis So Gewichtsteilen Chromsesquioxyd, Cr203, Maximalpartikelgröße o,i mm, verwendet. Das Feinmaterial kann evtl. noch untergeordnete Mengen, z. B. 5 bis i5%, fein gemahlenen kaustischen Magnesit enthalten. Das Chromsesquioxyd kann auch zum Teil, gegebenenfalls- bis zu etwa 5o% des Feinmaterials, -durch billigeren Chromeisenstein ersetzt werden. Die Mischung von Grob- und Feinmaterial kann z. B: 70% Olivingrobmaterial, 13% Cr203, i3% Sintermagnesit, 4% kaustischen Magnesit enthalten. Der Mischung können noch geringe Mengen, vorzugsweise weniger als 5 % anorginischer oder organischer Bindemittel und gegebenenfalls kleinere Men, gen von Mineralisatoren, z. B. Fluornatrium oder Magnesiumfluorid, beigemengt werden. Man kann das Gemenge z. B. mit einer 2%igen Chlormagnesiumlauge anfeuchten, z. B. unter Preßdrucken von etwa So bis iio kg/cm' verfomen-und zwischen i2oo und 16o0°, gegebenenfalls mit abwechselnd oxydierender und reduzierender Atmosphäre, brennen.
  • An Stelle des obengenannten Olivingesteins kann man auch synthetisches Magnesiumorthosilicat, welches nach bekannten Sinter- oder Schmelzverfahren hergestellt sein kann und z. B. 900% Mg Si 02, 4% Fee Si 04 und G - % MgSi03 enthält, oder auch ganz reines Mg:, Si O., anwenden.
  • 6. Ein Olivingestein, Dunit, enthaltend 851'10 Olivin (mit 6 bis 7111(, Fe 0), 5110 Enstatit, io°fo Serpeirtin, wird ealciniert oder gesintert und dann auf gewünschte Korngrößen gebracht, z. B. derart, daß die größten Körner einen Durchmesser von :1. mm haben. Friniraterial mit Korngrößen unter o,5 min wird abgesiebt, das Olivingrobmaterial kann z. B. folgende Zusammensetzung haben: 24 Gewichtsprozent mit Korngrößen von o,5 bis i min Durchmesser, .:a Gewichtsprozent mit Korngrößen von i bis 2min Durchmesser, i,# Gewichtsprozent finit Korngrößen von 2 bis 3 min Durchmesser, 3t-. Gewichtsprozunt mit Korngrößen von 3 bis 4 niin Durchmesser.
  • Zwecks Herstellung des Feinmaterials wird eine Mischung von 48 Gewichtsprozenten (-:hronieisenerz (mit 36 bis 5o(11. Cr203), 32°1o Sintermagnesit, 150/0 kaustischen Magnesit und 51110 Flußmittel, z. B. Kaolin, in einer Kugelmühle derart vermahlen, daß alles Feinmaterial feiner als o,2 inin und 8o'ifo des Feinmaterials feiner als o,o8 nim ist. An Stelle des obengenannten Dunits kann man auch Grobmaterial verwenden, welches wesentlich reicher an Hydrosilicaten ist, z. B. Glivingesteine iiiit Serpentingehalten bis zu etwa 2o(11.. Solche Materialien werden zweckmäßig vor der Zerkleinerung caleiniert oder gesintert. Hinsichtlich des Flußmittelzusatze: ist man nicht an allzu enge Grenzen gebunden, da die erfindungsgemäß hergestellten Produkte erheblich widerstandsfähiger gegen Einwirkungen von Schlacken und Flußtnitteln sind als bekannte Olivinbaustoffe.
  • ioo Gewichtsteile des körnigen Olivinmaterials werden mit 5o bis ioo Gewichtsteilen, vorzugsweise d.o bis 6o Teilen des Feinniaterials gemischt. hierbei verfährt nian zweckmäßig derart, daß bei Anwendung hydrosilicatreiclieii Grobkorns die Menge des Feinmaterials vorteilhaft höher gewählt ist, z. B. derart, daß auf ioo Teile Grobmaterial o0 bis ioo Teile Feinmaterial angewendet werden. Das Gemenge von Grob- und Feinniaterial wird gegebenenfalls bei oder vor der Vermischung, z. B. mit 6 Gewichtsprozent einer Lösung von 8o g Magnesiuinchlorid per Liter Wasser, angefeuchtet. Sie kann in üblicher Weise auf Formsteine, Stampfinassen, Spritzmassen, monolithische Ofenfütterungen u. dgl. verarbeitet werden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Bau-:teine besitzen ein sehr breites Anwendungsgebiet. Sie können u. a. verwendet werden für metallurgische Üfen, Zementöfen, Koksöfen, Schmiedeöfen usw.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Keramischer Baustoff, bestehend aus einer Mischung von magnesiumorthosilicatreichem Gut, vorzugsweise Olivingestein mit einem oder mehreren feuerfesten Stoffen anderer Art, wie z. B. Magnesiumoxyd,gebrannter Magnesit,Chromverbindungen oder solche enthaltende Stoffe, dadurch ,gekennzeichnet, daß die Mischungzusammengesetzt ist aus 4obis85, vorzugsweise etwa So bis etwa 75 Gewichtsprozenten an körnigem bis grobkörnigem, magnesiumorthosilicatreichem Gut in Korngrößen von mindestens 0,3 in"' bis zu solchen von etwa 6 man und gröber und einem Feingut aus den andersartigen feuerfesten Stoffen, welches praktisch frei ist von Magnesiumorthosilicat und beim Brennen Magnesiumorthosilicat bildenden Stoffen. Keramischer Baustoff nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Feingut höchstens 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise io Gewichtsprozent nicht übersteigende Mengen an Magnesiumor thosilicat oder beim Brennen Maghesiumorthosilicat bildenden Stoffen enthält. 3. Keramischer Baustoff nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Feingut solche -lengen von Magnesiumoxyd enthält, daß in dem gebrannten Erzeugnis ungebundenes Magnesiumoxyd in Mengen von mindestens 5 111o, vorzugsweise mindestens io°fo, z. B. 2o bis 5o°1., berechnet auf das Gesamtgut, enthalten ist. q.. Keramischer Baustoff nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Feingut wesentlich oder vorwiegend aus Magnesium und Chrom enthaltenden Verbindungen oder Stoffen, insbesondere Spinellen, oder aus zur Bildung solcher befähigten Stoffgemischen, z. B. aus chromhaltigen Stoffen, wie Cr, 03, oder Chromeisenstein und Magnesiumoxyd, z. B. totgebrannter Magnesit oder kaustischer Magnesit oder beiden besteht. 5. Keramischer Baustoff nach Anspruch q., bestehend aus einer Mischung, welche 5o bis 8o, vorzugsweise 6o bis 75010 Olivingrobinaterial mit einem Feingut, welches grobes kristallines XLIagnesiumoxyd, z. B. Sintermagnesit, und chromhaltige Stoffe, z. B. Chromeisenstein, in etwa gleichen Mengen enthält. L). Keramischer Baustoff nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Feingut neben i%Iagnesiumoxyd, Chromverbindungen oder beiden noch andere Bestandteile, z. B. untergeordnete Mengen anderer feuerfester Baustoffe, wie Zirkonoxyd, Zirkoniumsilicat o. dgl., Hartstoffe, wie Siliciumcarbid, Korund u. dgl., Mineralisatoren, z. B. Fluoride"gegebenenfalls mehrere derartiger Zusätze enthält. 7. Keramischer Baustoff nach Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das magnesiumorthosilicatreiche Grobgut zumTeil ersetzt ist durch chromhaltige Stoffe, wie Chromeisenstein in körniger bis grobkörniger Form, wobei die Menge an magnesiumorthosilicatreichem Grobgut größer sein muß als die Menge an chromhaltigem Grobgut. B. Verfahren zur Herstellung von Magnesiumorthosilicat und andere feuerfeste Bestandteile enthaltende Baustoffe, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische der in Ansprüchen i bis 7 gekennzeichneten Art, gegebenenfalls nach vorheriger überführung in Formkörper, wie Steine u. dgl., durch Brennen verfestigt werden. g. Gebrannter Baustoff nach Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß er Magnesiumorthosilicat oder magnesiumorthosilicatreiches Gut in körniger bis grobkörniger Form in Mengen von d.o bis 850,'0, vorzugsweise 5o bis 75%, des Gesamtbaustoffs enthält und die Körner verkittet sind durch andersartiges magnesiumorthosilicatfreies oder magnesiumorthosilicatarmes feuerfestes Gut, vorzugsweise solches, welches Magnesiumoxyd in ungebundener Form oder in Verbindung mit Chromsesquioxyd, z. B. in Form von Spinellen, enthält. .
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