DE700407C - Abgasanlage fuer Flugzeugmotoren - Google Patents

Description

An die Vorrichtungen zur Ableitung der Abgase von Flugzeugmotoren in die freie Luft werden verschiedene Anforderungen gestellt: Die erforderlichen Teile sollen leicht und so geformt sein, daß weder sie noch die austretenden Gase selbst den Luftwiderstand des Flugzeuges in nennenswertem Maße erhöhen. Sie sollen ferner den austretenden Abgasen einen möglichst geringen Widerstand

ίο entgegensetzen, damit die Leistung des Motors nicht herabgedrosselt wird. Die ins Freie tretenden Gase sollen nicht von Lichterscheinungen begleitet sein und möglichst wenig Geräusch hervorrufen. Die Zahl der bereits bekannten Abgasleitungen, Schalldämpfer oder Auspufftöpfe ist außerordentlich groß. Die günstigsten Ausführungsformen können nur durch Versuche ermittelt werden.

Es ist der Erfinderin durch eingehende Versuche gelungen, eine Vorrichtung zur Überleitung der aus dem Motor austretenden Abgase ins Freie zu schaffen, welche allen Anforderungen entspricht. Die Abgase der einzelnen Zylinder werden dabei in an sich bekannter Weise durch Gasaustrittsrohre von jedem einzelnen Zylinder des Motors ins Freie geleitet. Derartige Rohre sind an sich bekannt und stellen wohl die einfachste Form einer Abgasleitung dar, jedoch waren die bisher bekannten Gasaustrittsrohre einfach kurze Rohrstücke, welche- an ihrem freien Ende in einer zur Achse des Rohres in allen Richtungen senkrecht stehenden Ebene oder schräg abgeschnitten waren. Die Abgase traten also einfach am Ende des Rohres aus diesem aus. Im Gegensatz zu diesen bekannten Gasaustrittsrohren ist ein· solches nach der Erfindung an seinem freien Ende geschlossen. Die Öffnungen zum Austritt der Gase ins Freie liegen in bezug auf den Luftstrom seitlich in der Rohrwandung, und zwar liegt ihre Mittellinie in der Symmetrieebene des Rohres,

welche quer zur Flugrichtung liegt. Die öffnungen können Schlitze oder runde Löcher sein; sie können nur auf einer oder auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gasaustrittsrohres angebracht sein. Die günstigste Form erhält man, wenn man das Gasaustrittsrohr so abflacht, daß es, in Flugrichtung gesehen, nach seinem freien Ends hin spitz zuläuft, quer zur Flugrichtung gesehen, aller ίο über seine ganze Länge die Breite beibehält, welche es am Anschluß an den Auspui'ffiansch des Zylinders hat. Bei derartig geformten Gasaustrittsrohren erscheinen die Schlitze 6 und J im Betrieb als schwach rot "leuchtende Streifen. Um vollständige Abblendung zu erhalten, können die Schlitze mit einem Abblendblech versehen werden, welches in einigem Abstand von dem Stutzen gegenüber den Gasaustrittsöffnungen angebracht ist. Dieses Blech, welches gleichzeitig die Ableitung der Gase unterstützt, liegt in Richtung der äußeren Luftströmung und kann eben oder gewölbt sein. Es muß so groß sein, daß es die Gasaustrittsöfinungen in 2s jeder Richtung überragt.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt. Abb. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes, abwärts gekrümmtes und nach dem freien Ende hin spitz verlaufendes Gasaustrittsrohr. An dem Gasaustrittsrohr ι des Motors ist in an sich bekannter Weise unter Verwendung einer Dichtung 2 und eines Flansches 3 das Gasaustrittsrohr 4 befestigt. Dieses läuft, in Flugrichtung gesehen, spitz zu, so daß bei 5 eine Schneide entsteht. Das Gasaustrittsrohr 4 hat bei 6 und 7 je einen Austrittsschlitz. Abb. 2 stellt, in Richtung des Pfeiles P gesehen, das in Abb. 1 gezeigte Gasaustrittsrohr 4 dar. Seine Breite ist auf der ganzen Länge konstant.

Abb. 3 zeigt ein ähnliches Gasaustrittsrohr wie nach Abb. 1 und Abb. 2, welches nur auf einer Seite, bei 8, einen Austrittsschlitz hat. Diesem Schlitz gegenüber ist in einem <5 gewissen Abstand ein Abblendblech 9 angeordnet. Dieses ist, wie aus Abb. 4 ersichtlich, leicht gewölbt. Abb. 4 zeigt einen Schnitt nach I-I in Abb. 3. Das Abblendblech hat eine Breite B, welche erheblich größer ist als die Breite des Austrittsschlitzes 8. Das Abblendblech kann auch so angeordnet werden, daß es um seine Hochachse willkürlich oder selbsttätig unter dem Einfluß des Flugwindes gedreht werden kann.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Abgasanlage für Flugzeugmotoren, bestehend aus einer der Zylinderzahl entsprechenden Anzahl von kurzen, voneinander unabhängigen Gasaustrittsrohren (4), von denen an jedem Motorzylinden ein Stück befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Gasaustrittsrohr an seinem freien Ende (5) geschlossen und, in Flugrichtung gesehen, nach seinem freien Ende hin zugespitzt ist, quer zur Flugrichtung gesehen, aber über seine ganze Länge die gleiche Breite hat und in ihrer quer zur Flugrichtung liegenden Symmetrieebene mit Öffnungen (6,7 und 8) zum Austritt der Gase ins Freie versehen ist.
2. 2. Abgasanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Gasaustrittsrohr (4) in einigem Abstand von ihm gegenüber den Gasaustrittsöffnungen (8) in Richtung der äußeren Luftströmung Bleche (9) angeordnet sind, welche die Gasaustrittsöffnungen (8) sowohl in Flugrichtung als auch quer zu dieser überragen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen