DE699673C

DE699673C - Verfahren zum Entschwefeln und Reinigen von Eisenbaedern

Info

Publication number: DE699673C
Application number: DE1937T0048513
Authority: DE
Inventors: Eduard Schiegries; Erich Schultz
Original assignee: August Thyssen Huette AG
Current assignee: Thyssen AG
Priority date: 1937-04-18
Filing date: 1937-04-18
Publication date: 1940-12-04

Description

Verfahren zum Entschwefeln und Reinigen von Eisenbädern Es ist bereits bekannt, Eisen im flüssigen Zustand nach dem Abstich aus dem Hochofen mit Hilfe von Soda zu entschwefeln. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, als EntschwefelungsmittelKalk zu verwenden. Ferner ist es bekannt, zum Entschwefeln und Reinigen von Eisenbädern Gemische von Kalk und Soda zu verwenden.
Wenn man Soda in der Form, wie sie im Handel in ausreichender Menge erhältlich ist, in das flüssige Eisenbad aufgibt, so ist die spontane Reaktionswirkung sowie die V.erstaubung durch den Wärmeauftrieb derart stark, daß ein grol2)er Teil der Soda mitherausgerissen und nutzlos in der Umgebung verstreut wird. Dies tritt in um so st:irlcerern Maße auf, je feiner und staubiger die Soda ist. Diesem übelstand suchte man bisher dadurch zu begegnen, daß die Soda geschmolzen und flüssig aufgegeben wurde. Jedoch verursacht diese Maßnahme erhebliche Kosten für Brennstoff und Behälteii#"erkst-off.
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile auf einfache und billige Weise dadurch vermieden, daß man das zur F.ntscli-%vefelung und Reinigung von flüssigem Eisen verwiendete Gemisch aus Sod<. und Kalk derart mit Wasser benetzt, daß die Soda die Kalksteinteilchen umkrustet, so daß die leichte Soda fest an dein schweren Kalksteins plitt haftet. Die Soda kann nach Bedarf vor dem vermengen mit dein halksteinsplitt cb,cnfalls vorsichtig anl;efeuchtet werden. Kristalline Soda wiirde diesen Anforderungen nicht genügen, da sie infolge des hristallwassergelutltes bei der Berührung mit <lern flüssigen Eisen zerknallen und die Wasscrnienge so groß sein würfle, daß das Eisenbad zu stark abkühlen würde und die beabsichtigte Wirkung nicht erreichbar wäre. Das neue Verfahren ermöglicht eine Ersparnis an Soda, da der billige Kalksteinsplitt- an der Entschwefelung mitwirkt. Ferner wird das Abschlacken der Roheisenpfannen erheblich erleichtert, da die sonst wasserdünne Sodaschlacke abgesteift -wird. Die Durchmischung der Soda mit Kalksteinsplitt dämpft eine zu spontane Reaktion und bewirkt eine gleichmäßige, stetige Durch-l-irbelung des Eisenbades. Durch die Zerlegung der geringen Mengen Wassers werden die schwebenden Eiseneinschlüsse an Schlacken und Oxyden reduziert aus dem Bade an die Oberfläche gebracht, von wo sie später mitabgeschlackt -werden.
Es hat sich erwiesen, daß das gemäß der Erfindung behandelte Eisen außerordentlich rein ist und sich daher auf sehr hochwertigen Stahl verarbeiten läßt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entschwefeln und Reinigen von Eisenbädern mit einem Gemisch aus Soda und Kalk, gekennzeichnet durch die Verwendung eines derart mit Wasser benetzten Kalk - S oda - Gemisches, daß die Soda die Kalksteinteilchen umkrustet. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemenge verwendet wird, das durch Vermengen von feuchtem Kalksteinsplitt mit trockener Soda hergestellt ist. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch 'gekennzeichnet, daß ein Gemenge verwendet wird, das durch Vermengen von feuchtem Kalksteinsplitt mit feuchter Soda hergestellt ist.