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Lunkerverhütungsmittel Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Lunkerbildung
bei Gußblöcken durch Beheizung des Gußblockkopfes herabzusetzen. Zu diesem Zweck
wird am oberen Ende der Gußform eine ringförmige Kammer vorgesehen, in welcher Holzkohle
zum Verbrennen gebracht wird.
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Nach einem anderen Verfahren wird der Wand des oberen Teiles der Gußforin
Kohle und Ton einverleibt, so daß die Verbrennung dieser Kohle das Metall stark
erhitzt. In diesem. Falle können der Kohle Kalk, Kieselgur oder andere eine leicht
fließende Schlacke bildenden Stoffe zugesetzt werden, um die unmittelbare Berührung
des Metall: mit dein in der Wand der Grußform enthaltenen Kohlenklein zu verhindern.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Oberseite des Gußblockes
mit Thermit zu bedecken oder in die Schmelze Briketts aus Thermit oder aus Nitraten
oder Nitriten der Alkalimetalle zu versenken. Diese Zusätze haben dann vor allein
die Wirkung. daß die franze Schmelze in lebhafte Wallungen versetzt und dadurch
die Gasentbindung gefördert wird.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, den oberen Teil der Gußform mit
einer Masse auszukleiden, die aus einem Bindemittel, etwa Ton, und einer thermitähnlichen,
beispielsweise Silicium oder Siliciunlcarbid und Kaliumchlorat enthaltenden Mischung
besteht.
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Endlich ist es auch bekannt, die Oberfläche der Schmelze mit einer
die Wärine schlecht leitenden Schicht, z. B. Sand, zu bedecken, welche noch eine
obere Brennstoffschicht, z. 13. aus gepulvertem Koks, erhält: zweckmäßig werden
diese Stoffe vor der Aufbringung auf die Metallmasse ihocherhi tzt.
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Die Erfindung betrifft diesen bekannten Maßnahmen gegenüber ein Mittel,
das zur Verhütung der Lunkerbildung auf die Oberfläche des Stahlbades gestreut wird,
und das gleichzeitig Kieselsäure, Kohlenstoff und ein Alkali enthält. Die Mengenverhältnisse
sind etwa folgende: Kieselsäure 6, '/a, Kohlenstoff 26 °/o, Alkali
6 °l0.
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Zur Erzielung dieses Mittels wird ein kieselhaltiger Sand mit beispielsweise
folgender Zusammensetzung verwendet:
Si OZ .................. 97,00 °lo |
A1203 ................ 1,5014 |
Fee 03 ................ 0.75 °lo |
Mg ................... o,7 5 0/0 . |
Dieser Satld wird zwecks Befreiung von seinen Verunreinigungen gesiebt und auf eine
. Schicht aus fein gesiebten Holzsägespänen gestreut.
Alsdann werden
die Stoffe mit einer Lösung von Ätznatron in Wasser besprengt und anschließend das
Ganze innig miteinander vermengt.
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An Stelle des Ätznatrons kann selbstverständlich Ätzkali und an Stelle
der Holzsägespäne Holzkohle oder gepulverte Steinhzw. Braunkohle benutzt werden;
indes erscheint die Verwendung von Holzsä gespä lieg vorteilhafter.
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Die Mengenverhältnisse in der oben angeführten Mischung sind folgende:
Kieselhaltiger Sand ... ungefähr 64 kg |
Holzsägespäne ....... - 26 - |
Ätznatran (oderÄtzkali) - 6 - |
Wasser .............. - -f - |
Das auf diese Weise e,-zielte Produkt schmilzt bei 900°
C und hat folgende
Zusaminensetzung:
S i 02 .................... 62 °/u |
Kohlenstoff ............... 26 |
Alkali ................... |
u |
A1203 .................... 1 |
Fe., O..................... o,51/. |
Magnesia ................ o,5 °/ |
u |
Wasse,- .................. |
Die Anwendung des Lenkerverhütungsmittels erfolgt in der Weise, dali es auf den
Kopf des flüssigen Stahlblockes geschaufelt wird, und -zwar beispielsweise in dein
Verliältnis von etwa 500 lies 60o g je looo hg Metall. 13s bildet sich sofort eine
sehr flüssige Schlacke, die die Wärmeverluste durch Abstrahlung verhindert. Diese
Sehlacke scliwininit auf der Oberfläche des Stalilblockkopfes und breitet sich auf
dieser aus, ohne in der Stahlmasse irgendwelche Einschlüsse zu bilden. Diese Schlacke
schließt den Stahl gehörig vo.i der Außenluft ah, läßt aber trotzdem die Gase ungehindert
entweichen, die aus der ganzen Stahlmasse vollständig ausgeschieden werden können,
da das angewendete Mittel den Stahlblockkopf sehr lange Zeit flüssig erhält.
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Der Gewinn durch Herabsetzung der Abfälle ist erheblich, wie aus nachstellenden
zwei Versuchsergebnissen hervorgeht.
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I. Versuch ,nit einem Stahl, entlialten.l:
Phosphor ............... 0,055, |
Mangan ................ 0,420; |
ein Block von 5ooo lcg, in der üblichen Weise gegossen, ergab einen verlorenen Kopf
von
230 kg; ein Block voll 5oi 5 kg, unter Verwendung des Mittels gemäß der
Erfindung gego.,e:i. ergab nur einen verlorenen Kopf von i io kg.
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2. Versuch ,nit einem Stalil, enthaltend:
Phosphor ..... : ......... 0,075- |
Mangan ................ 0,453: |
ein Block von gooo kg, in der üblichen Weise gegossen. ergab einen vei-Io,-euen
Kopf voll 143 kg: ein Block von 5oIo kg, unter Verwendung des Mittels gemäß der
Erfindung gegossen. ergab nur einen verlorenen Kopf voll 77 kg.
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Aus diesen Versuchen ist ersichtlich. daf1l durch die Erfindung die
Abfälle u,ii etwa So" ,, herabgesetzt werden, wodurch sich eine Ersparnis von ungefähr
2o °/" je Staliiblock ergibt.