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Luft- und wasserdichter lasten, insbesondere Kabelkasten Die luft-
und wasserdichte Unterbringung von empfindlichen Apparaten und Geräten aller Art,
insbesondere aber von elektrischen Geräten, in unterirdischen Kästen bereitet bekanntlich
große Schwierigkeiten. Beispielsweise , sind die üblichen, aus Beton oder Mauerwerk
hergestellten Kabelkästen nicht so dicht, daß in ihnen Kabelabschluß bzw. -anschlußgeräte
schwitzwasserfrei untergebracht werden können. Auch bei eisernen Kästen ist die
Herbeiführung einer luft- und wasserdichten Befestigung des Deckels nur dann zu
erreichen, wenn die Dichtung einwandfrei bleibt und wenn die Befestigung des Deckels
jeweils genau nach Vorschrift erfolgt. Die geringste Undichtigkeit in der Deckeldichtung
bewirkt aber, daß sich infolge der dauerndenAtmungentweder Niederschlag- oderSchwitzwasser
in derartigen Mengen im Kasten ansammeln kann, daß die zu schützenden Garnituren
unter Wasser gesetzt werden, zumindest aber in der feudhten Luft korrodieren..
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Es ist bereits bekannt, oberirdische Kabelverbindungen in einer nach
unten zu offenen Haube anzuordnen, die sich ihrerseits im Innern eines an Decken
oder Wänden zu befestigenden Gehäuses befindet, das bis über den Rand der nach unten
zu offenen Haube mit Vergußmasse oder auch anderen Stoffen gefüllt ist, so daß ein
Zutritt von Luft und Feuchtigkeit zur Kabelverbindungssteile und ,damit eine Korrosion
an der Verbindungsstelle vermieden wird. Zweck der Erfindung ist dagegen, in unter
irdischen Kästen gegen feuchte Luft und Wasser empfindliche Apparate derart unterzubringen,
däß diese Apparate zwar vor der Berührung mit in die Kästen einlaufendem Wasser
und gegebenenfalls auch noch gegen Korrosion geschützt bleiben, aber trotzdem jederzeit
leicht zugänglich sind.
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Der Kasten gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß er.
unter Benutzung der für oberirdische Gehäuse bekannten Maßnahme den gegen Luft und
Wasser -zu schützenden Teil mittels einer an, seinem Deckel befestigten und fast
bis auf den Kastenboden reichenden Tauchflocke aufnimmt und der Kasten mindestens
bis zu einer über dem unteren Rand der Tauchglocke liegenden Mindestmarke mit Wasser
gefüllt ist, das mit einem Frostschutzmittel versetzt und durch eine Ölschicht abgedeckt
sein kann.. Der von dem zu schützenden Teil frei gelassene Innenraum der Tauchglocke
soll trotz möglichst weit an 'die Kastenwand herangezogenem Unterrand der Tauchglöcke
möglichst klein sein.
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Der Kasten- gemäß der Erfindung kann zwar. für die Aufnahme beliebiger
schutzbedürftiger Teile benutzt werden, z. B. für Wassermesser mit Preßstoffgehäuse
oder sonstige Mengenmeßgeräte, elektrische Überwachungs- und Steuergesäte aller
Art, beispielsweise auch iii Verbindung mit lichtelektrischen Zellen, jedoch wird
nachstehend
als besonders wichtiges Ausführungsbeispiel ein Kabelkasten für eine Fernsprechanschlußstelle
für Autofernstraßen, z. B. Reichsautobahnen, an Hand der Zeichnung behandelt.
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Bei dem in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Kabelkasten
3 aus einem dichten Werkstoff, z. B. Gußeisen, und ist durch einen Deckel q. abgedeckt,
an dem eine ins Kasteninnere bis fast auf den Kastenboden reichende Tauchglocke
5 befestigt ist. Der Kastendeckel q. greift weit über den Kasten über und hat zur
Erleichterung des Einsetzens und zur sicheren Befestigung einen Führungsring 6,
der außerdem in Verbindung mit dem eigentlichen Deckelkörper als Schutzglocke wirkt.
Außer dem Kasten 3 kann auch der Deckel q. mit der Tauchglocke 5 und dem Führungsring
6 aus Gußeisen bestehen. Am Boden des Kastens befindet sich ein angeflanschter Rohrkrümmer
7, durch den das Kabel 8 bis in die Anschlußgarnitur 9 hereingeführt ist. Die Anschlußgarnitur
9, die z. B. ein Endverzweiger, ein Klemmenverschluß öder auch eine Steckdose sein
kann,- ist auf dem am Boden des Kastens 3 befindlichen Gestell =o auf einem Sockel.
oder Auge befestigt; und zwar derart, daß sie möglichst hoch in der Tauchglocke
5 steht. Nach der Einführung des Kabels 8 ist der Rohrkrümmer 7 mit Vergußmasse
ausgefüllt und danach der Kasten mit so viel Wasser =i gefüllt worden, daß es mindestens
bis zu der über dem unteren Rand der Tauchglocke befindlichen Mindestmarke =i' steht.
Die bloße Wasserfüllung ist zwar schon ausreichend, um die Anschlußgarnitur vor
einer Berührung mit Wasser zu schützen; um aber noch einen einwandfreien Korrosionsschutz
zu bewirken, wird das Wasser mit einer Ölschicht abgedeckt. Zweckmäßigerweise wird
das Wasser auch noch mit einem frostschützenden Mittel versehen. Die Anschlußgarnitur
ist an' sich schon wasserdicht ausgebildet, wird aber durch die Tauchglocke in Verbindung
mit der Wasserfüllung des Kastens zusätzlich gegen Feuchtigkeit gesichert. Der Kasten
als Ganzes steht auf einem Rost =a, der beispielsweise aus Profileisenträgern besteht.
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Die in den Kasten einzufüllende Wassermenge muß etwas größer sein
als die größte zu erwartende Volumenänderung im Innern der Glocke, die durch die
Mindest- und Höchsttemperatur im Erdboden bestimmt wird. Dieser Wassermenge entsprechend
ist im Innern des Kastens die Marke =i' angebracht, bis zu der der Kasten vor der
ersten Schließung gefüllt sein muß. Die Ölschicht braucht nur wenige Millimeteir
stark zu sein. Die Form der Glocke ist so gewählt, daß das bei der ersten Schließung
eingefüllte 'Wasser beim"Einsetzen des Deckels noch innerhalb des Kastens bleibt.
Tritt im Betrieb später eine Temperaturzunahme ein, dann wird die unter der Glocke
befindliche Luft durch das Wasser zum Teil nach außen gedrängt. Bei fallender Temperatur
wird dagegen das mit der Ölschicht bedeckte Wasser in die Glocke hineingesaugt.
Da die Wassermenge schön von Anfang an größer ist als die größtmögliche Volumenverminderung,
wird auch bei der tiefsten zu erwartenden Temperatur der untere Rand der Glocke
stets in das Wasser eintauchen, so daß - zusätzliche Feuchtigkeit nicht in den Innenraum
gelangen kann. Das durch den Deckelrand in den Raum zwischen Kasten und Glocke etwa
eindringende Niederschlagwasser erhöht hauptsächlich nur den Flüssigkeitsspiegel
innerhalb dieses Raumes, es wird aber bei Temperaturzunahme zum Teil wieder aus
dem Kasten herausgedrückt. Der verbleibende Überschuß braucht beim Öffnen des Deckels
nicht entfernt zu werden, da er beim Einsetzen der Glocke, gleiche Temperatur vorausgesetzt,
auch wieder den gleichen Stand erreicht. Das im Außenraum befindliche Öl ist verloren,
wenn der Außenraum durch Niederschlag- oder Tauwasser vollständig gefüllt wird.
Weil aber der untere Rand der Glocke möglichst weit an die Kastenwand herangezogen
ist, wird der Ölverlust jedoch auf ein Mindestmaß herabgesetzt. Die obere, vom Deckel
q. mit dem Führungsring 6 gebildete Glocke dient als Ausdehnungsraum, falls das
im. Außenraum befindliche Wasser trotz Frostschutzmittel gefrieren sollte: -Der
Querschnitt des Kastens kann rund oder reckteckig sein. und richtet sich nach der
Form der unterzubringenden Kabelgarnituren. Der Tauchglockenraum eignet sich nicht
nur für die Anordnung von eigentlichen Kabelabschluß- und -anschlußgarnituren, sondern
auch von Fernsprechgeräten oder -geräteteilen. Die Öffnung des Deckels ist einfach,
da Verschlüsse, abgesehen von etwa vorhandenen Sicherungen gegen unbefugtes Öffnen
des Kastens, nicht zu lösen sind. Die dauernde Luft- und Wasserdichtigkeit des geschützten
Raumes wird allein schon durch Einsetzen des Deckels gewährleistet, ohne daß mit
Rücksicht auf irgendwelche Dichtung eine umständliche Befestigung des Deckels vorgenommen
werden muß. Wird auf vollständige Luftdichtigkeit verzichtet, so daß die Garnitur
nur vor dem Vollaufen bewahrt werden soll, dann kann der Außenkasten statt aus dichtem
Werkstoff auch aus Beton oder ähnlichem billigem, nicht dichtem Werkstoff bestehen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist mitten auf den Deckel q.,
der ebenso wie der Kabelkasten 3 mitsamt den übrigen Teilen in gleicher Weise wie
in Fig. i ausgebildet ist, ein Tonrohr 13 aufgesetzt bzw. mit seinem unteren
Ende in den Deckel q. eingelassen. Dieses Tonrohr trägt eine Kappe =q., in der sich
eine Steckdose zum Anschluß des Fernsprechkabels 15 befindet.
Außerdem
kann in der Kappe 1q. noch eine besondere feste Trennstelle vorhanden sein. In das
Tonrohr 13 ragt vom Deckel q. her eine mit der Garnitur g durch eine Leitung 16
verbundene wasserdichte Durchführung 17 herein, die in einer Reißverbindung 18 endet,
vori der aus eine locker in dem Rohr liegende- Verbindungsleitung r9 zu der Kappe
1q. bzw. der in ihr enthaltenen Steckdose führt. Es ist zweckmäßig, das Tonrohr
13 möglichst dünnwandig auszubilden, so daß es beim Anprall von-Fahrzeugen,
die von der Fahrbahn abgewichen sind,, ohne wesentliche Gefährdung der Fahrzeuge
und ihrer Insassen zerbricht. An Stelle des Tonrohres 13 kann auch ein entsprechendes
Aluminiumrohr verwendet werden, das beim Anprall eines Fahrzeuges nicht zerstört,
werden, sondern nur umknicken würde.