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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf Halbleitermaterialien. Noch
spezifischer bezieht sich die Erfindung auf Dünnschichthalbleitermaterialien. Am
spezifischsten bezieht sich die Erfindung auf Dünnschichthalbleitermaterialien
hoher Qualität
und auf Methoden zu ihrer Herstellung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf Dünnschichthalbleitermaterialien.
Innerhalb des Zusammenhangs dieser Offenbarung umfassen Dünnschichthalbleitermaterialien
Materialien, die durch Aufbauen dünner Schichten auf einem Substrat,
typischerweise durch ein Aufdampfverfahren, aufgebracht werden.
Derartige Verfahren umfassen Plasmaabscheidungsverfahren (auch als
chemische Plasmaaufdampfverfahren bezeichnet), wobei ein Prozessgas,
das typischerweise aus einem Halbleitervorläufer und im Allgemeinen einem
Verdünnungsgas
besteht, einem elektrischen Feld unterworfen wird, das das Gas so
ionisiert, dass ein reaktives Plasma gebildet wird. Das Plasma zersetzt
mindestens einige Komponenten des Prozessgases und scheidet eine
Schicht Halbleitermaterial auf einem Substrat ab, das in dem Plasma
oder in nächster Nähe desselben
gehalten wird. Nichtplasmadampfabscheidungsverfahren, wie beispielsweise
die chemische Nichtplasmadampfabscheidung und -aufdampfverfahren
können
auf ähnliche
Weise für
die Herstellung von Dünnschichthalbleitermaterialien verwendet
werden.
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Im
Allgemeinen werden Dünnschichthalbleitermaterialien
als fehlgeordnete Halbleitermaterialien betrachtet, insoweit sie
ein nichtkristalline Materialien sind. Innerhalb des Zusammenhangs
dieser Offenbarung sollen die Begriffe „Dünnschichthalbleitermaterialien" und „fehlgeordnete
Halbleitermaterialien" austauschbar
benutzt werden, um sich auf diejenigen Halbleitermaterialien zu
beziehen, denen eine Fernordnung fehlt (d. h. die sich nicht in
einem Einkristallzustand befinden). Dünnschichthalbleitermaterialien können eine
Nahordnung oder eine Zwischenbereichordnung aufweisen und sie können amorphe Halbleitermaterialien
sowie nanokristalline und mikrokirstalline Halbleitermaterialien
umfassen.
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Es
hat sich erwiesen, dass der Ordnungsgrad eine wichtige charakteristische
Eigenschaft von Dünnschichthalbleitermaterialien
ist. Beispielsweise hat es sich erwiesen, dass auf dem Gebiet fotovoltaischer
Geräte
die besten Geräte
dann hergestellt werden, wenn das fotogenerative Material (beispielsweise
die intrinsische Schicht eines P-I-N-Geräts) amorph ist, jedoch aus
Material hergestellt wird, das unter Abscheidungsbedingungen gerade
etwas unterhalb der Grenze des mikrokristallinen Wachstums erhalten
wird. Vergleiche beispielsweise Tsu et al., Applied Physics Letters,
Band 71, Nr. 10, 1317–1319 (8.
September 1997). Das Abscheiden unter derartigen Bedingungen in
der Nähe
der amorphen mikrokristallinen Grenze ist im allgemeinen wünschenswert.
Innerhalb des Zusammenhangs dieser Offenbarung bedeutet das Arbeiten
in der Nähe
der amorphen/kristallinen Grenze, dass Abscheidungsparameter, einschließlich Prozessgaszusammensetzung, Prozessgasdruck,
Energiedichte, Substrattemperatur und dergleichen so ausgewählt werden,
dass man Werte erhält,
die sich denjenigen annähern,
die mikrokristallines Material erzeugen, jedoch derart sind, dass
das Material nicht mikrokristallin ist.
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Unter
diesen Bedingungen hergestelltes amorphes Material weist eine gute
Mittelbereichordnung auf und fotovoltaische Geräte, die daraus hergestellt
werden, besitzen gute Arbeitscharakteristiken wie beispielsweise
Leerlaufspannung, Füllfaktor und
dergleichen. Außerdem
weisen diese Materialien eine gute Beständigkeit auf und sind gegen
Bildung von durch Licht induzierten Defekten widerstandsfähig. Während das
Material mikrokristallin wird, nimmt die Leerlaufspannung der fotovoltaischen
Geräte
ab. Außerdem
kann das Vorliegen von Korngrenzen im mikrokristallinen Material
eine negative Auswirkung auf die Leistung der fotovoltaischen Geräte ausüben. Desgleichen
entstehen, wenn das Halbleitermaterial so abgeschieden wird, dass
es fehlgeordneter ist, auch Probleme bezüglich der Effizienz und Stabilität des Geräts. Aus
diesem Grund werden die fotogenerativen Schichten von fotovoltaischen
Dünnschichtgeräten am bevorzugtesten
unter Abscheidungsbedingungen hergestellt, die in der Nähe der amorphen mikrokristallinen
Grenze liegen.
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In
der Technik ist bisher nicht erkannt worden, dass diese amorphe
mikrokristalline Grenze sich selbst dann ändert, während die Halbleiterschicht
abgeschieden wird, wenn alle Abscheidungsparameter konstant gehalten
werden. Aus diesem Grund sind Materialien, die dem Stand der Technik entsprechenden
Verfahren gemäß hergestellt
worden sind, wegen dieser Verschiebung der amorphen/mikrokristallinen
Grenze nicht optimal gewesen. Des weiteren werden fotogenerative
Materialien oft mit einer abgestuften Zusammensetzung hergestellt,
um beispielsweise eine profilierte Bandlücke zu ergeben, und es hat
sich auch erwiesen, dass eine derartige Abstufung der Zusammensetzung
die amorphe mikrokristalline Grenze beeinflussen kann. Aus diesem
Grund erkennt die vorliegende Erfindung die Tatsache an, dass die
amorphe/mikrokristalline Grenze für ein bestimmtes Abscheidungsverfahren sich
aufgrund der Halbleiterschichtdicke sowie von Zusammensetzungsvariationen
verschiebt; und dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung Abscheidungsparameter
derart ein, dass die Abscheidungsbedingungen beim idealen Niveau
in der Nähe
der Grenze während
des gesamten Abscheidungsverfahrens gehalten werden. Wie hier unten gezeigt
werden wird, wird Material, das durch die vorliegende Erfindung
hergestellt wird, optimiert, wie es durch die Arbeitsparameter daraus
hergestellter fotovoltaischer Geräte gezeigt wird.
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Kroll
U et al; „From
Amorphous to Microcrystalline Silicon Films Prepared by Hydrogen
Dilution Using the VHF (70 MHZ) GD Technique (Von amorphen zu mikrokristallinen
Siliciumfilmen, die durch Wasserstoffverdünnung unter Anwendung der VHF (70
MHZ) GD-Technik hergestellt werden)", Journal of Non-Crystalline Solids,
North-Holland Physics Publishing, Amsterdam, NL, Band 227/230, Mai
1998 (1998–05),
Seiten 68–72,
XP002922845, ISSN: 002-3093 bezieht sich auf amorphe und mikrokristalline
Siliciumfilme, die durch Wasserstoffverdünnung von reinem Silan auf
Silankonzentrationen von mehr als oder gleich 1,25% hergestellt
worden sind.
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Martins
R et al: „Investigation
of the amorphous to microcrystalline Phase transition of thin film silicon
produced by PECVD" Preparation
and Characterization („Untersuchung
des Phasenübergangs von
amorph auf mikrokristallin von Dünnschichtsilicium,
das durch PECVD hergestellt wird",
Herstellung und Charakterisierung), Elsevier Sequoia, NL, Band 317,
Nr. 1–2,
1. April 1998 (1998-04-01), Seiten 144–148, XP004147630, ISSN: 0040-6090
bezieht sich auf das Abscheidungen durch Plasma von mit Phosphor
dotierten amorphen und mikrokristallinen Siliciumfilmen durch durch
Plasma verbesserte chemische Aufdampfung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Einer
ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung gemäß wird ein
Verfahren zur Plasmaabscheidung einer Schicht von Halbleitermaterial
des Typs bereitgestellt, bei dem ein Prozessgas, das einen Vorläufer des
Halbleitermaterials umfasst, mit elektromagnetischer Energie so
erregt wird, dass Plasma daraus gebildet wird, welches Plasma eine Schicht
des Halbleitermaterials auf einem Substrat abscheidet, wobei das
Verfahren durch eine Gruppe von Abscheidungsparametern gekennzeichnet
ist umfassend: eine Prozessgaszusammensetzung, Prozessgasdruck,
Energiedichte der elektromagnetischen Energie und Substrattemperatur;
wobei eine amorphe/mikrokristalline Grenze für die Abscheidungsparameter
derart definiert wird, dass ein mikrokristalliner Satz von Werten
für die
Abscheidungsparameter vorliegt, wobei, wenn das Halbleitermaterial darunter
abgeschieden wird, es mikrokristallin ist, und ein amorpher Satz
von Werten für
die Abscheidungsparameter vorliegt, wobei, wenn das Halbleitermaterial
darunter abgeschieden wird, es amorph ist, und wobei die amorphe/mikrokristalline
Grenze während
der Abscheidung der Halbleiterschicht in Abhängigkeit von der Dicke derselben
variiert; wobei die Verbesserung in Kombination folgendes umfasst:
Halten
der Abscheidungsparameter bei Werten, die innerhalb des amorphen
Satzes liegen, die jedoch in der Nähe der amorphen/kristallinen
Grenze liegen, während
der gesamten Zeit, während
der die Schicht von Halbleitermaterial abgeschieden wird, durch
Variieren des Wertes von mindestens einem der Abscheidungsparameter
in Abhängigkeit
von der Dicke des Halbleitermaterials, das abgeschieden worden ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Plasmaabscheidung
einer Schicht von Halbleitermaterial gerichtet. Im Allgemeinen erregt
ein derartiges Verfahren ein Prozessgas, das einen Vorläufer des
Halbleitermaterials umfasst, mit elektromagnetischer Energie, so,
dass ein Plasma daraus gebildet wird. Das Plasma scheidet eine Schicht Halbleitermaterial
auf einem Substrat ab, das in der Nähe desselben gehalten wird.
Die Abscheidungsparameter des Verfahrens, die die Prozessgaszusammensetzung,
den Prozessgasdruck, die Energiedichte der elektromagnetischen Energie
und die Substrattemperatur umfassen, bestimmen, ob das abgeschiedene
Halbleitermaterial amorph oder mikrokristallin ist; und am bevorzugtesten
wird die Abscheidung unter Bedingungen gerade unterhalb der amorphen/kristallinen
Grenze so durchgeführt,
dass ein relativ geordnetes amorphes Material hergestellt wird.
Erfindungsgemäß werden
die Abscheidungsparameter so reguliert, dass der Abscheidungsvorgang an
der amorphen mikrokristallinen Grenze während der gesamten Abscheidung
der Schicht gehalten wird.
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Die
amorphe/mikrokristalline Grenze ändert sich
bei ansteigender Dicke der Halbleiterschicht möglicherweise durch eine Schablonenwirkung;
aus diesem Grund werden verschiedene Prozessparameter, wie die Gaszusammensetzung,
Energiedichte und dergleichen so variiert, dass die Abscheidung
an der Grenze gehalten wird. In einigen Fällen wird die Zusammensetzung
des Halbleitermaterials variiert, während die Schicht abgeschieden
wird. Beispielsweise kann das Halbleitermaterial eine Legierung umfassen,
die Silicium und Germanium einschließt, und das Silicium-Germanium-Verhältnis kann
so variiert werden, dass eine profilierte Bandlückenstruktur in dem Halbleitermaterial
hergestellt wird. In derartigen Fallen wird die amorphe/mikrokristalline
Grenze auch in Abhängigkeit
vom Verhältnis
von Silicium zu Germanium im Prozessgas variieren. Es hat sich erfindungsgemäß des weiteren
erwiesen, dass das Prozessgas mit steigender Menge Germanium im Prozessgas
mit steigenden Mengen Wasserstoff oder Deuterium verdünnt werden
muss, um die Bedingungen an einem Punkt in der Nähe der Grenze zu halten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine grafische Darstellung, die die Leerlaufspannung einer ersten
Reihe fotovoltaischer Geräte
in Abhängigkeit
von der intrinsischen Schicht jedes Geräts zeigt; und
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2 ist
eine grafische Darstellung, die die Leerlaufspannung einer zweiten
Reihe fotovoltaischer Geräte
in Abhängigkeit
von der Dicke der intrinsischen Schicht jedes Geräts zeigt.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß hat es
sich gezeigt, dass unter gewissen Abscheidungsbedingungen der Ordnungsgrad
in Dünnschichthalbleitermaterialien
sich in Abhängigkeit
von der Dicke der Schicht von Dünnschichthalbleitermaterialien
verbessert. Das heißt, die
zuerst abgeschiedenen unteren Teile einer Schicht von Halbleitermaterial
besitzen einen niedrigeren Ordnungsgrad als höher liegende, später abgeschiedene
Teile der Schicht. Innerhalb des Zusammenhangs dieser Offenbarung
bezieht sich „Ordnung" oder „Ordnungsgrad" einer Schicht auf
das Ausmaß der
Nahordnung und Zwischenordnung der Bestandteile dieser Schicht.
In einem geordneteren Material wird eine höhere Anzahl von Konstituentenatomen
richtige Wertigkeiten aufweisen und sich der Theorie annäherende
Bindungswinkel besitzen. Im Gegensatz dazu wird ein schlechter geordnetes Material
eine höhere
Anzahl von verformten, gebogenen, gebrochenen oder unbefriedigten
Bindungen aufweisen. Im Allgemeinen besitzt ein geordneteres Material überlegene
elektrische und optische Eigenschaften im Vergleich mit einem weniger
geordneten Material. Es hat sich auch erwiesen, dass der Ordnungsgrad
durch die Ordnung des darunterliegenden Materials bestimmt wird.
Beispielsweise neigen Schichten, die auf geordnetem Material gezüchtet werden,
dazu, eine bessere Ordnung aufzuweisen als Filme, die auf fehlgeordnetern
Material gezüchtet werden.
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Während die
Anmelder nicht durch Spekulieren gebunden sein möchten, wird theoretisch angenommen,
dass die Ordnung im Körper
von Dünnschichthalbleitermaterial
sich beim Abscheiden der Schicht durch eine Schablonenwirkung verbessert. Bei
einer Schablonenwirkung bietet eine frisch abgeschiedene Fläche von
Halbleitermaterial eine Schablone, die das Wachstum darauffolgender
Schichten von Halbleitermaterial darauf unterstützt und fördert. Die Ordnung der daraufhin
abgeschiedenen Schichten ist im Allgemeinen besser als diejenige
der Fläche,
die die Schablone bildet, da daraufhin sich abscheidende Schichten
sich bevorzugt auf diejenigen Anteile der Schablonenschicht ausrichten
und damit in Konformation geführt
werden, die eine gute Ordnung aufweisen. Deshalb nehmen die Anmelder
theoretisch an, dass die Ordnung des sich abscheidenden Körpers von
Dünnschichthalbleitermaterial
sich in Abhängigkeit
von der Schichtdicke verbessert. Die Bestätigung dieses Phänomens ist
durch Röntgenstrahlanalyse
und kapazitive Sondenanalyse von Teilen der Dicke verschiedener
Halbleiterkörper
erhalten worden.
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Des
weiteren ist in Versuchen beobachtet worden, dass, wenn Plasmaabscheidungsbedingungen
wie beispielsweise der Prozessgasdruck, die Verdünnung der Gasmischung, die
Substrattemperatur und die elektromagnetische Energiedichte für das Abscheiden
von Dünnschicht-Silicium-Wasserstofflegierungshalbleitern
so ausgewählt
werden, dass sie sich unterhalb der Grenze der Bildung von mikrokristallinem
Material befinden und bei einem konstanten Niveau gehalten werden,
die sich abscheidende Schicht mit steigender Schichtdicke mikrokristallin wird.
Die Dicke, bei der die Schicht mikrokristallin wird, hängt davon
ab, wie nahe die anfänglichen
Abscheidungsbedingungen bei der mikrokristallinen Grenze gehalten
werden.
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Die
Befunde, die die Basis dieser Erfindung bilden, haben mehrere Auswirkungen
und Anwendungen im Zusammenhang mit der Herstellung von Halbleitergeräten. Beispielsweise
kann bei der Herstellung von Dünnschichttransistoren
oder anderen derartigen Halbleiterschaltgeräten das Abscheiden einer Schicht
Halbleitermaterial unter Abscheidungsbedingungen eingeleitet werden,
die unterhalb der Grenze für
die Herstellung von mikrokristallinem Halbleitermaterial liegen
und das Abscheiden kann so lange durchgeführt werden, bis die sich abscheidende
Schicht mikrokristallin wird. Das erlaubt die Herstellung eines
Halbleiterkörpers,
der einzelne amorphe und mikrokristalline Regionen in einem überlagerten
Verhältnis
durch seine Dicke hindurch unter Abscheidungsbedingungen, die konstant
sind, aufweist. Die amorphen und mikrokristallinen Regionen des
Halbleiterkörpers
weisen signifikant andere elektrische Leitfähigkeiten sowie andere optische
Eigenschaften auf. Daher können
Bauteile dieses Typs zum Definieren von Elektroden, Torschaltungen
und anderen Konstruktionsmerkmalen von Transistoren und dergleichen
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch bei der Herstellung von fotovoltaischen
Geräten
verwendet werden, um zu ermöglichen,
dass die Abscheidungsbedingungen für die verschiedenen Schichten
der Geräte
der Dicke dieser Schichten entsprechend optimiert werden. Beispielsweise
werden in hintereinandergeschaltete fotovoltaische Geräten vom P-I-N-Typ
eine Serie von Triaden einer P-I-N-Konfiguration in einem optischen und
elektrischen Serienverhältnis
gestapelt. Um die durch die gestapelten Zellen erzeugten Fotoströme im Gleichgewicht
zu halten, steigen die Dicken der I-Schichten der gestapelten Zellen
im Allgemeinen von oben nach unten im Gerät, um die verschiedenen Intensitäten und
möglicherweise
Wellenlängen
der Beleuchtung, die auf diese Schichten auffällt, auszugleichen. Erfindungsgemäß können die
Abscheidungsbedingungen für jede
der intrinsischen Schichten einzeln auf der Basis der Dicken dieser
Schichten so optimiert werden, dass die Materialqualität derselben
optimiert wird. Auch werden in einigen Fällen die P- und/oder N-Schichten
der Geräte
vom P-I-N-Typ aus Dünnschichthalbleitermaterialien
hergestellt, die vollständig
oder teilweise mikrokristallin sind. Durch Anwendung der vorliegenden
Erfindung kann die Morphologie dieser Schichten in Abhängigkeit
ihrer Dicke so reguliert werden, dass Schichten, die eine erwünschte mikrokristalline
und/oder amorphe Morphologie durch ihre gesamte Dicke hindurch aufweisen,
genau hergestellt werden können.
Auch kann die Schablonenwirkung selbst bei geringer Dicke durch
Anwendung dotierter Schichten der erwünschten Ordnung eingeführt werden,
um eine bessere Ordnung der undotierten oben abgeschiedenen Schichten
einzuleiten.
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Auch
können
erfindungsgemäß die Abscheidungsbedingungen,
einschließlich
eines oder mehrerer von Prozessgasverdünnung, Druck, Energiedichte
oder Substrattemperatur während
der Abscheidung einer einzigen Schicht Material so variiert werden,
dass die Morphologie dieser Schicht wie erwünscht reguliert wird. Beispielsweise
können
die Abscheidungsbedingungen zu Beginn auf einen Punkt unterhalb
der Grenze für
die Abscheidung von mikrokristallinem Halbleitermaterial eingestellt
werden; und beim darauffolgenden Aufbauen von Teilen einer Schicht
können
diese Abscheidungsbedingungen noch weiter bis zu einem Punkt unterhalb
der anfänglichen
Grenzeneinstellung so variiert werden, dass der Ordnungsgrad der
sich abscheidenden Schicht durch seine ganze Dicke hindurch im Wesentlichen
konstant bleibt. In anderen Fallen können die Abscheidungsbedingungen
so variiert werden, dass eine profilierte Änderung des Ordnungsgrads des
Materials durch seine Dicke hindurch bereitgestellt wird. Derartige Änderungen
der Ordnung können
vorteilhafterweise zum Regulieren der elektrischen charakteristischen
Eigenschaften der Grenzflächen
zwischen überlagerten
Schichten eines Halbleitergeräts
benutzt werden.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann die
theoretisch angenommene Schablonenwirkung einer Schicht zum Herstellen einer
stark geordneten Schicht von Dünnschichthalbleitermaterial,
wie beispielsweise einer hochmikrokristallinen Schicht, unter Bedingungen
angewendet werden, die sonst die Abscheidung einer Schicht mit diesem
Ordnungsgrad nicht erlauben würden.
Diese Möglichkeit
kann unter Umständen
nützlich
sein, wo andere Teile eines Gerätbauteils
durch Abscheidungsbedingungen beschädigt werden würden, die zum
Herstellen einer hochgeordneten Schicht von Anfang an angewendet
werden. In einigen Fällen kann
der Halbleiterkörper
in der abgeschiedenen Form verwendet werden, während unter anderen Umständen der
anfänglich
abgeschiedene, weniger geordnete Teil von dem verbleibenden, starker
geordneten Teil durch Techniken entfernt werden kann, wie beispielsweise
Ionenmahlen, Plasmaätzen,
nasschemische Ätzen
oder dergleichen.
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Es
ist so zu sehen, dass die vorliegende Erfindung auf dem Befund basiert,
dass bei einem sich abscheidenden Körper von Dünnschichthalbleitermaterial,
das unter gewissen Abscheidungsbedingungen gezüchtet worden ist, die Ordnung
des Materials sich mit steigender Schichtdicke verbessert. Es wird
vermutet, dass diese Verbesserung das Ergebnis eines Schablonenverfahrens
ist, wobei eine anfänglich
abgeschiedene Schicht eines ersten Ordnungsgrads eine Abscheidung
von Material darauf unterstützt,
das einen höheren
Ordnungsgrad aufweist. Dieser Befund ermöglicht die Herstellung von Schichten
aus Dünnschichthalbleitermaterial
mit einem stark regulierten Ordnungsgrad durch ihre Dicke hindurch.
Dieser Ordnungsgrad kann so reguliert werden, dass er gleichförmig ist
oder so, dass er variiert. Die Erfindung ermöglicht die Herstellung regulierter
Schichten mikrokristalliner und/oder nanokristalliner und/oder amorpher
Konfiguration und ist bei der Herstellung einer Reihe verschiedener
Halbleitergeräte,
einschließlich
fotovoltaischer Geräte,
Dünnschichttransistoren,
elektrofotografischer Rezeptoren, Dioden und dergleichen nützlich.
Die Erfindung ist bei allen Dünnschichthalbleitermaterialien
anwendbar und hat sich als im Zusammenhang mit Halbleiterlegierungen
der Gruppe IV, wie beispielsweise Legierungen von Silicium und/oder
Germanium mit Wasserstoff und/oder Halogenen einen besonderen Nutzen
aufweisend erwiesen.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch spezifische Beispiele noch weiter
veranschaulicht, die fotovoltaische Geräte vom P-I-N-Typ umfassen;
obwohl man sich im Klaren darüber
sein wird, dass die Prinzipien der vorliegenden Erfindung vorteilhaft
bei der Herstellung einer Reihe verschiedener Halbleitergeräte angewendet
werden können.
Wie im verwandten Technik bekannt ist, umfassen fotovoltaische Geräte vom P-I-N-Typ
einen Körper
aus im Wesentlichen intrinsischern Halbleitermaterial, das zwischen
mit P dotiertem und N dotiertem Halbleitermaterial eingelagert ist.
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Es
ist bekannt, dass das beste Halbleitermaterial für die intrinsische Schicht
von fotovoltaischen Geräten
vom P-I-N-Typ unter Plasmaabscheidungsbedingungen hergestellt wird,
die im Wesentlichen amorphes Material erzeugen, jedoch in der Nähe der amorphen
mikrokristallinen Grenze liegen. Wenn das Abscheiden unter diesen
Bedingungen erfolgt, weist das im Wesentlichen amorphe Material
eine sehr gute Kurz- und Zwischenbereichordnung auf, die in den
Arbeitsparametern des fotovoltaischen Geräts, wie beispielsweise Leerlaufspannung,
Füllfaktor
und dergleichen, widergespiegelt wird. Die amorphe/mikrokristalline
Grenze wird durch Abscheidungsbedingungen beherrscht, die die Substrattemperatur,
den Prozessgasdruck, das Energieniveau und die Gaszusammensetzung
umfassen. Es hat sich des weiteren erfindungsgemäß erwiesen, dass die Dicke
der sich abscheidenden Schicht auch die amorphe/mikrokristalline
Grenze, wie oben besprochen, beeinflusst.
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Erfindungsgemäß wurden
eine Anzahl fotovoltaischer Geräte
vom P-I-N-Typ durch ein plasmaaktiviertes chemisches Aufdampfverfahren
des Typs, das allgemein von Yang et al. in Applied Physics Letters,
70, 2975 (1997) beschrieben ist, hergestellt. Die Geräte wurden
auf einem Edelstahlsubstrat hergestellt und umfassen im Wesentlichen
amorphe intrinsische Schichten, die aus Siliciumlegierungen und
Silicium-Germanium-Legierungen bestehen. Diese Zellen sind für fotovoltaische
Zellen des Typs repräsentativ,
der typischerweise in hintereinandergeschaltete fotovoltaische Multilückengeräte, wie
sie im verwandten Technik bekannt sind, eingearbeitet sind. In jedem
Fall umfasste die Zelle eine amorphe, mit Phosphor dotierte Schicht
aus Silicium-Wasserstoff-Legierungsmaterial einer Dicke von etwa 200–500 Ångström, wobei
eine Schicht aus im Wesentlichen amorphem Silicium oder Silicium-Germanium-Legierung obenauf
liegt. Die Zelle wurde durch eine obere Schicht aus mikrokristallinern,
mit Bor dotiertem Silicium-Wasserstoff-Legierungsmaterial einer
Dicke von etwa 200–500 Ångström abgeschlossen.
Alle Abscheidungsbedingungen für
die mit Phosphor dotierte und Bor dotierte Schicht wurden während der
gesamten Versuchsserie konstant gehalten, wobei die einzigen Variationen
während
der Abscheidung der intrinsischen Schichten erfolgten. Auf die Fertigstellung
der Zellen hin wurden Arbeitsparameter wie der Füllfaktor und die Leerlaufspannung
gemessen.
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In
der ersten Versuchsreihe wurden eine Anzahl fotovoltaischer Geräte unter
Anwendung einer Prozessgasströmung
durch die Abscheidungskammer von 0,23 SCCM Si2H6 und 0,44 SCCM einer 20%-igen Mischung von GeH4 in
H2 zusammen mit entweder 50, 75 oder 100
SCCM eines H2-Verdünnungsgases
hergestellt. Zellen dieses Typs werden im Allgemeinen als Mittellückenzellen
fotovoltaischer Geräte
dreifacher Verzweigung verwendet. Das Abscheiden erfolgte so, um
eine Anzahl verschiedener Dicken der intrinsischen Schicht bei jeder
der verschiedenen Verdünnungen
herzustellen und die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in 1 zusammengefasst.
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Mit
Bezug auf 1 wird nun eine grafische Darstellung
der Daten aus der ersten Versuchsreihe gezeigt, wobei die Leerlaufspannung
(LLS) der so gebildeten Zellen in Abhängigkeit von der I-Schichtdicke aufgezeichnet
ist. Die LLS ist als Anzeige der Gerätequalität ausgewählt worden, da bei einer herkömmlichen
Zelle vom P-I-N-Typ sie relativ unabhängig von der Dicke der intrinsischen
Schicht einer spezifischen Zelle ist. Wie aus den Daten ersichtlich
ist, ist die Leerlaufspannung der Zelle ziemlich unabhängig von
der Zelldicke, wenn die Wasserstoffverdünnung gering ist. Bei höheren Verdünnungen
sinkt jedoch die LLS mit steigender Zelldicke und die Abnahme ist
bei dem am meisten verdünnten
Prozessgas am größten. Diese
Abnahme der Leerlaufspannung ist für die Tatsache bezeichnend,
dass das Material der intrinsischen Schicht immer mikrokristalliner
wird. Das heißt,
die Abscheidungsbedingungen überqueren
die amorphe mikrokristalline Grenze in Abhängigkeit von der Dicke der
sich abscheidenden Schicht, obwohl alle anderen Abscheidungsprozessparameter
konstant gehalten werden. Daher kann aus den grafischen Daten von 1 der
Schluss gezogen werden, dass, um die Abscheidungsbedingungen in der
Nähe der
amorphen/mikrokristallinen Grenze zu halten, die Menge an Verdünnungsgas
in der Prozessgasmischung in Abhängigkeit
von der zunehmenden Schichtdicke reduziert werden sollte.
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Unter
Bezugnahme auf 2 werden nun die Ergebnisse
einer ähnlichen
Versuchsreihe gezeigt, die unter Anwendung einer Prozessgasmischung
durchgeführt
wurde, die aus 0,21 SCCM Si2H6 und
0,68 SCCM einer 20%-igen Mischung von GeH4 in
H2 zusammen mit 50, 75 oder 100 SCCM Wasserstoffverdünnungsmittel
bestand. Die Prozessgasmischung ist typischerweise eine derjenigen, die
für die
Herstellung von Zellen einer relativ geringen Bandenlücke und
mit hohem Germaniumlegierungsgehalt des Typs verwendet werden, der
als untere Zelle eines fotovoltaischen Geräts dreifacher Verzweigung verwendet
wird. Es ist wiederum zu sehen, dass die Materialqualität besonders
bei hohen Wasserstoffverdünnungen
in Abhängigkeit
von der steigenden Schichtdicke im Allgemeinen abnimmt. Es ist wiederum
klar, dass die Wasserstoffverdünnung
in Abhängigkeit
von der steigenden Schichtdicke reduziert werden muss, wenn die
Materialqualität beibehalten
werden soll.
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Es
hat sich auch erfindungsgemäß gezeigt, dass
die amorphe/mikrokristalline Grenze in Abhängigkeit vom steigenden Germaniumgehalt
in einem Silicium-Germanium-Legierungsmetall variiert. Beim Vergleich
der 1 und 2 lässt sich dies klar beobachten.
Bei niedrigem Ge-Gehalt, wie in 1, findet
der Übergang
von amorph zu mikrokristallin bei einer Wasserstoffströmung von
75 SCCM statt. Bei einem höheren
Ge-Gehalt wie in 2 ist die intrinsische Schicht
bei dieser Strömung
immer noch amorph. Oft ist es wünschenswert,
die Bandlücke
einer intrinsischen Schicht durch ihre Dicke hindurch so zu profilieren,
dass die elektrischen Eigenschaften des so gebildeten Halbleitergeräts eingestellt
werden. In profilierten Lückengeräten variiert
das Verhältnis
von Silicium zu Germanium in der Legierung in Abhängigkeit
von der Schichtdicke. Erfindungsgemäß hat es sich gezeigt, dass
mit steigendem Germaniumgehalt der Silicium-Germanium-Legierung die
Menge an Wasserstoffverdünnungsmittel,
die erforderlich ist, um den Abscheidungsvorgang an der amorphen/mikrokristallinen
Grenze zu halten, ebenfalls erhöht
werden muss. Diese Wirkung ist der oben besprochenen Wirkung überlagert,
wobei die Wasserstoffverdünnung
bei steigender Dicke reduziert wird.
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Um
die Wirkung der Wasserstoffverdünnung und
der Bandenlückenprofilierung
zu veranschaulichen, wurde eine andere Reihe fotovoltaischer Geräte vom P-I-N-Typ
hergestellt. Diese Geräte
waren denjenigen, die in 1 veranschaulicht sind, ähnlich,
indem sie Mittellücken-Silicium-Germanium-Legierungsgeräte umfassten;
jedoch wiesen diese Geräte
eine profilierte Bandlücke
auf, wobei die Bandlücke
der intrinsischen Schicht anfänglich
in Abhängigkeit
von der Dicke, beispielsweise neun Zehnteln der Dicke der Schicht,
abnahmen und dann bezüglich
der bleibenden Dicke wiederum zunahmen.
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In
der ersten Zelle wurde das Wasserstoffverdünnungsprofil konstant gehalten,
das heißt
es änderte
sich durch Ändern
des Verhältnisses
von Germanium und Silicium nicht. Die Leerlaufspannung dieser Zelle
betrug 0,83 V und ihr Füllfaktor
betrug 0,71. Die zweite Zelle wurde hergestellt, wobei das Profil
erfindungsgemäß nicht
richtig war; das heißt,
die Menge an Wasserstoffverdünnungsmittel nahm
mit steigendem Germaniumgehalt der Legierung ab. Diese Zelle wies
eine Leerlaufspannung von 0,84 V und einen Füllfaktor von 0,69 auf. Eine
dritte Zelle wurde durch ein Verfahren hergestellt, wobei die Menge
an Wasserstoffverdünnungsmittel
in Abhängigkeit
vom steigenden Germaniumgehalt erhöht wurde. Dies ist die geeignete
erfindungsgemäße Profilierung.
Diese Zelle wies eine Leerlaufspannung von 0,845 V und einen Füllfaktor
von 0,72 auf. Obiges veranschaulicht, dass das Variieren des Wasserstoffverdünnungsmittels
erfindungsgemäß überlegene
fotovoltaische Geräte
bereitstellt. Die Zelle, in der keine Wasserstoffprofilierung erfolgte,
war einer solchen mit geeigneten Profilierung unterlegen, jedoch einer
mit ungeeignetem Profil überlegen.
Obiges veranschaulicht klar, dass die amorphe/mikrokristalline Grenze
und daher die Materialqualität
und die Geräteleistung
von der Prozessgaszusammensetzung abhängen, was sowohl das Verhältnis der
Halbleitervorläufergase,
in diesem Falle Silicium und Germanium, als auch das Vorliegen von
Verdünnungsgas
umfasst.
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Während Obiges
mit Bezug auf Silicium-Germanium-Legierungszellen beschrieben worden
ist, trifft die Lehre desselben auf andere Zusammensetzungen von
Halbleitermaterial, wie beispielsweise Siliciumlegierungen, Germaniumlegierungen
und andere Halbleiter zu. Auch wird es, während Wasserstoff allgemein
als Verdünnungsgas
besprochen worden ist, einem mit dem verwandten Technik vertrauten
Fachmann offensichtlich sein, dass andere Gase, wie Deuterium, inerte
Gase und dergleichen, ebenfalls einem ähnlichen Verhältnis entsprechen.
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Die
vorliegende Erfindung erkennt, dass überlegene Halbleiterlegierungen
hergestellt werden, wenn die Abscheidungsbedingungen in einem Plasmaabscheidungsvorgang
in der Nähe
der amorphen/mikrokristallinen Grenze gehalten werden und erkennt
des weiteren, dass diese Grenze in Abhängigkeit von der Dicke der
sich abscheidenden Halbleiterschicht und in Abhängigkeit von den Änderungen
in der Prozessgaszusammensetzung in den Fällen variiert, wo die Zusammensetzung
des sich abscheidenden Halbleiters variiert wird. Spezifisch sollte
die Menge an Wasserstoff-(oder Deuterium-)-Verdünnungsmittel
in Abhängigkeit
von der zunehmenden Dicke der Halbleiterschicht reduziert werden, während die
Menge an Wasserstoff-(oder Deuterium-)Verdünnungsmittel in Abhängigkeit
vom steigenden Germaniumgehalt in einem Germanium-Silicium-Legierungsmaterial
erhöht
werden sollte.
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Angesichts
des Obigen werden andere Modifikationen und Variationen der vorliegenden
Erfindung einem mit dem verwandten Technik vertrauten Fachmann offensichtlich
sein. Die obige Diskussion und Beschreibung ist für einige
spezifische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichend, soll jedoch keine
Begrenzung der praktischen Durchführung derselben darstellen.
Es sind die folgenden Ansprüche,
einschließlich
aller Äquivalente,
die den Umfang der Erfindung definieren.