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Quorum
sensing stellt eine von der Zelldichte abhängige Genregulation dar, die
ein durch die Zelle synthetisiertes als Autoinduktor bezeichnetes
frei diffundierbares Moleküle
einschließt
(Fuqua et al., 1996; Salmond et al., 1995; Sitnikow et al., 1995).
Das Paradigmensystem für
Quorum sensing besteht in dem lux-System des lumineszenten Meeresbakteriums,
Vibrio fischeri. Vibrio fischeri tritt in Meereswasser in niedrigen
Zelldichten auf und ebenfalls in sehr hohen Zelldichten innerhalb
der Lichtorgane verschiedener Meeresorganismen, wie beispielsweise
dem Tintenfisch Euprymna scolopes (Pesci et al., 1997, Ruby, 1996).
Bei hohen Zelldichten sind die Gene exprimiert, die die für die Lichtproduktion
erforderlichen Enzyme codieren. Diese Gene sind Teil des lux ICDABEG-Operons und werden
durch die Genprodukte luxI und luxR (Baldwin et al., 1989; Eberhard
et al., 1991; Gray et al., 1992) reguliert. LuxI ist eine Autoinduktions-
beziehungsweise Autoinduktor-Synthetase beziehungsweise Synthetase,
die die Bildung des V. fischeri Autoinduktors (VAI), N-(3Oxohexanoyl)-Homoserin-Lacton
(Eberhard et al., 1981; Seed et al., 1995) katalysiert. Der Autoinduktor diffundiert
frei über
Zellmembranen und erreicht bei hohen Zelldichten eine kritische
Konzentration (Kaplan et al., 1985). Bei dieser kritischen Konzentration
tritt VAI mit LuxR, einem DNA-bindenden Transkriptionsregulator,
in Wechselwirkung. Der LuxR-VAI Komplex bindet dann an eine stromaufwärts gelegenen
Sequenz des lux-Operons, die "lux-Box" genannt, wobei die
Transkription aktiviert wird (Devine et al., 1989; Hanzelka et al., 1995;
Stevens et al., 1994). Da luxI eines der Gene des Operons ist, wird
eine autoregulatorische Schleife gebildet.
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Zahlreiche
gram-negative Bakterien verfügen,
wie gezeigt wurde, über
ein oder mehrere Quorum sensing-Systeme (Fuqua et al., 1996; Salmond
et al., 1995). Diese Systeme regulieren eine Vielzahl physiologischer
Prozesse, wie beispielsweise den Plasmidtransfer bei der Konjugation
in dem Pflanzenpathogen Agrobacterium tumefaciens und die Antibiotikumbildung
in Erwinia stewartii. Die Systeme weisen gewöhnlich Autoinduktoren mit acyliertem
Homoserin-Lactonring auf, bei denen der Homoserin-Lactonring konserviert
ist. Die Acyl-Seitenketten können
jedoch in der Länge
und dem Substitutionsgrad variieren. Pseudomonas aeruginosa weist
zwei Quorum sensing-Systeme, las und rhl (Brint et al., 1995; Hanzelka
et al., 1996; Baldwin et al., 1989; Passador et al., 1993; Pearson
et al., 1997; Pesci et al., 1997) auf. Die zwei Systeme weisen unterschiedliche
Autoinduktionsbeziehungsweise Autoinduktor-Synthetasen (lasI und
rhlI auf, Transkriptionsregulatoren (lasR und rhlR) und Autoinduktoren
(N-3-Oxododecanoyl)-Homoserin-Lacton (HSL) und N-Butyryl-HSL) (Sitnikov et al., 1995;
Stevens et al., 1994). N-(3-Oxododecanoyl)-Homoserin-Lacton wird durch
LasI zusammen mit einer kleinen Menge von N-(3-Oxododecanoyl)-HSL
und N-(3-Oxohexanoyl)-HSL synthetisiert, während RhlI hauptsächlich N-Butyryl-HSL
und eine kleine Menge von N-Hexanoyl (Pearson et al., 1994; Winson et
al., 1995) erzeugt. Die rhl und las Systeme sind in die Regulation
der Expression einer Anzahl sekretierter Virulenzfaktoren, der Biofilmentwicklung
und dem Sigma-Faktor stationärer
Phasen (RpoS) (Brint et al., 1995; Davies et al., 1998; Latifi et
al., 1996; Ochsner et al., 1995, Pesci et al., 1997) einbezogen.
Die Expression des rhl-Systems erfordert ein funktionelles las-System,
wobei dadurch die zwei Systeme in Kombination mit RpoS eine regulatorische
Kaskade (Pesci et al., 1997, Seed et al., 1995) bilden.
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Quorum
sensing-Systeme sind für
die Kommunikation zwischen Bakterienzellen in zahlreichen Umgebungen,
einschließlich
lebenden Biofilmen, wesentlich. Biofilme umfassen verschiedene Mikrokolonien,
die durch diskrete Wasserkanäle
getrennt vorliegen. Die Biofilme sind durch eine umfangreiche Matrix
aus sauren Polysacchariden charakterisiert, die die Biofilm-Bakterien
vor Bioziden schützt.
Um die Polysaccharidmatrix zu synthetisieren, kommunizieren die
Bakterien über
das Quorum sensing-System. Bakterielle Biofilme sind allgegenwärtig und
werden in Substraten beobachtet, die von Abwasserleitungen und Zahnimplantaten
und den Lungen von Wirten mit geschwächtem Immunsystem reichen.
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Die
vorliegende Erfindung basiert zumindest teilweise auf der Feststellung,
dass bakterielle Autoinduktions- beziehungsweise Autoinduktor-Synthetase-
beziehungsweise Synthetase-Moleküle
die Synthese von Homoserin-Lacton-Autoinduktoren in einer hoch spezifischen
Wechselwirkung von besonderen Homoserin-Lacton-Substraten katalysiert.
Dies führte
zu der Fähigkeit
Zusammensetzungen und Verfahren zu entwickeln, um durch Steuerung
der Autoinduktions-Produktion die Quorum sensing-Fähigkeiten
von Bakterienzellen zu manipulieren.
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Beispielhaft
wird ein Verfahren zum Identifizieren von Modulatoren der Autoinduktions-Synthesereaktion
erwähnt,
das die Herstellung von Homoserin-Lactonen fördert oder hemmt. Derartige
Modulatoren sind für die
Steuerung bakteriellen Wachstums nützlich und können zur
therapeutischen Behandlung bakterieller Infektionen, insbesondere
in Subjekten mit geschwächtem
Immunsystem verwendet werden. Sie sind ebenfalls beim Behandeln
von Krankheitszuständen
nützlich,
die mit einer Biofilmentwicklung assoziiert sind.
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Beispielhaft
werden Verfahren erwähnt,
die die Aktivität
eines Autoinduktions-Synthetase-Moleküls moduliert,
indem eine wirksame Menge einer Verbindung bereitgestellt wird,
die an die an dem Autoinduktions-Synthetase-Molekül befindliche
Substratbindungsstelle für
Homoserin-Lacton binden kann. Die Verfahren umfassen eine Modulation
der Aktivität
der Autoinduktions-Synthetase-Moleküle einschließlich LuxI,
AinS, LucM, LasI, RhII, PhzI, TraI, HsII, EsaI, EagI, YenI, SwrI
und AhyI.
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Beispielhaft
werden Verfahren zum Selektionieren einer Verbindung erwähnt, die
die Aktivität
des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls modulieren kann, indem eine
wirksame Menge der möglicherweise
modulierenden Verbindung bereitgestellt wird, wobei bestimmt wird,
ob die Verbindung die Aktivität
der Autoinduktions-Synthetase wirksam moduliert, wobei anschließend jene
Verbindungen selektioniert werden, die die Aktivität des Autoinduktions-Synthetase
modulierten. Ebenfalls bereitgestellt werden Verfahren, bei denen
das Ausmaß der
Modulation der Aktivität
der Autoinduktions-Synthetase bestimmt wird. Eine bevorzugte Ausführungsform
bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen des Ausmaßes einer
Modulation durch die mögliche modulierende
Verbindung, indem eine ausreichende Menge eines markierten Homoserin-Lacton-Substrats bereitgestellt
wird, mit dem die Reaktion zur Vervollständigung ablaufen kann, anschließendem Bestimmen des
Ausmaßes
der Umsetzung des markierten Homoserin-Lacton-Substrats zu Homeserin-Lacton-Produkt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Anspruch 1.
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Beispielhaft
wird ein Verfahren zum Modulieren der Bildung von bakteriellen Quorum-System-Autoinduktoren
erwähnt,
indem Verbindungen bereitgestellt werden, die die Produktion bakterieller
Autoinduktoren durch Blockieren der Bindung von Homoserin-Lacton-Substraten
an die Homoserin-Lacton-Bindungsstelle an den Autoinduktions-Synthetase-Molekülen modulieren.
In bevorzugten Ausführungsformen
sind die Autoinduktions-Synthetase-Moleküle RhlI.
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Nachfolgend
werden zahlreiche Anwendungen offenbart, die sich auf die vorliegende Erfindung
beziehen.
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Ein
Biofilm kann in einem Individuum mit geschwächtem Immunsystem durch Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Autoinduktions-Synthetase-Blockers moduliert
werden. Das Individuum mit geschwächtem Immunsystem kann von
zystischer Fibrose oder HIV geplagt werden.
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Die
Infektiosität
eines pathogenen Bakteriums kann durch Verabreichen einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Autoinduktions-Synthetase-Blockermoleküls gehemmt
werden.
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Ein
Subjekt mit einem Krankheitszustand, der mit einer Biofilmentwicklung
assoziiert ist, kann durch Verabreichen einer therapeutischen Zusammensetzung
eines Autoinduktions-Synthetase-Blockermoleküls und einem
pharmazeutisch wirksamen Träger
behandelt werden. Ein Mensch mit zystischer Fibrose oder HIV kann
behandelt werden.
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Ein
Subjekt, das sich in einem Zustand befindet, der mit Autoinduktions-Synthese
assoziiert ist, kann durch Verabreichen einer wirksamen Menge eines
Autoinduktions-Synthetase-Blockers
behandelt werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin Anspruch 21 und Anspruch 23.
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1A stellt
eine Darstellung einer Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie-Analyse dar, die zeigt,
dass Butyryl-Homoserinlacton aus S-Adenosylmethionin hergestellt
wird.
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1B stellt
eine graphische Darstellung der Leistungskriterien eines Assays
dar, der die Autoinduktions-Synthetase-Aktivität erfasst.
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Die
Ausdrucksweise "Modulieren
der Aktivität" soll Änderungen
in der Aktivität
des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls einschließen, das
die Fähigkeit
der Moleküle
beeinflusst als ein Katalysator zu funktionieren oder die Synthese
eines Autoinduktions-Moleküls
zu fördern.
Die Änderungen
umfassen sowohl Förderung
als auch Hemmung der Aktivität
des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls. Die Aktivität kann die
Fähigkeit
der Autoinduktions-Synthetase sein mit dem Substrat zu interagieren,
um den Autoinduktor zu bilden. Jegliche erfassbare Aktivitätsänderung
ist eingeschlossen. Eine Aktivitätsänderung
kann durch Bestimmen eines Anstiegs oder einer Abnahme bei der Autoinduktions-Synthetase-Aktivität von einem
vorhergehend bestimmten Standard oder Basisspiegel direkt erfasst
werden. Alternativ kann die Aktivitätsänderung durch Bestimmen eines
Anstiegs oder einer Abnahme in der erzeugtem Produktmenge oder durch
die von einem vorhergehend bestimmten Standard oder Basisspiegel
verbrauchte Substratmenge indirekt erfasst werden.
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Die
Ausdrucksweise "Autoinduktions-Synthetase-Molekül" soll Moleküle, beispielsweise
Proteine einschließen,
die die Synthese von Autoinduktor-Verbindungen, beispielsweise in
dem Quorum sensing-System von Bakterien, katalysieren oder fördern. Sie
soll ebenfalls aktive Teilbereiche des Autoinduktions-Synthetase-Proteins
einschließen,
die in dem Protein oder in Fragmenten oder Teilbereichen des Proteins
beinhaltet sind. Die Ausdrucksweise "aktive Teilbereiche" soll den Teilbereich des Autoinduktions-Synthetase-Proteins einschließen, der
die Homoserin-Lacton-Bindungsstelle beinhaltet. Tabelle I umfasst
eine Liste beispielhafter Autoinduktions-Synthetase-Proteine der
Quorum sensing-Systeme von verschiednen gram-negativen Bakterien.
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Autoinduktions-Synthetase-Moleküle können beispielsweise
durch Reinigen zellulärer
Extrakte von natürlich
vorkommenden Quellen erhalten, können
chemisch synthetisiert oder rekombinante hergestellt werden. Rekombinant
hergestellte Autoinduktions-Synthetase-Moleküle können die Aminosäuresequenz
einer natürlich
vorkommenden Form des Autoinduktions-Synthetase-Proteins aufweisen.
Sie können
ebenfalls eine ähnliche
Aminosäuresequenz
aufweisen, die Mutationen, wie beispielsweise Substitutionen und
Deletionen (einschließlich
Verkürzungen)
einer natürlich
vorkommenden Form des Proteins einschließt. Autoinduktions-Synthetase-Moleküle können ebenfalls
Verbindungen einschließen,
die zu den Strukturen von natürlich vorkommenden
Autoinduktions-Synthetase-Proteinen strukturell ähnlich sind.
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Die
Ausdrucksweise "gereinigtes
Autoinduktions-Synthetase-Molekül" soll ein Autoinduktions-Synthetase-Molekül einschließen, das
zumindest teilweise von anderen Molekültypen isoliert wurde, die
gewöhnlich mit
dessen natürlich
vorkommenden Umgebung, beispielsweise zellulären Präparationen beziehungsweise Zubereitungen,
assoziiert sind. In bevorzugten Ausführungsformen befinden sich
Autoinduktions-Synthetase-Moleküle
in Zubereitungen, in denen zumindest 50% der Moleküle Autoinduktions-Synthetase-Moleküle sind.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen
befinden sich Autoinduktions-Synthetase-Moleküle in Zubereitungen,
in denen mindestens 95% der Moleküle Autoinduktions-Synthetase-Moleküle sind.
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Die
Ausdrucksweise "biologisch
aktives Autoinduktions-Synthetase-Molekül" soll ein Autoinduktions-Synthetase-Molekül einschließen, das
als ein Katalysator funktionieren kann oder die Synthese eines Autoinduktions-Synthetase-Moleküls fördert. In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die Autoinduktions-Synthetase-Moleküle im Wesentlichen frei von
Verunreinigungen, beispielsweise anderen zellulären Bestandteilen. In besonders
bevorzugten Ausführungsformen
liegt das Autoinduktions-Synthetase-Molekül im Wesentlichen frei von
Einschlusskörperchen
vor.
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Die
Ausdrucksweise "stark
löslich" ist im Stand der
Technik bekannt und soll ein Autoinduktions-Synthetase-Molekül einschließen, das
ausreichend löslich
ist, so dass es in den hier beschriebenen Verfahren, beispielsweise
wesentlich frei von Einschlusskörperchen,
funktioniert. In bevorzugten Ausführungsformen liegt das Autoinduktions-Synthetase-Molekül biologisch
aktiv vor.
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Die
Erfindung betrifft Anspruch 1.
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Der
Begriff "hoch aktiv" soll ein Autoinduktions-Synthetase-Molekül einschließen, das
eine funktionelle Aktivität
aufweist, so dass es eine Interaktion katalysieren kann, die ein
Autoinduktions-Produkt erzeugt. Autoinduktions-Synthetase-Moleküle können eine
funktionelle Aktivität
in dem Bereich eines Vmax von 2,1 Mol von Butyryl-HSL
Min.–1 Mol–1 von
RhlI für
Butyryl-ACP bis zu 15,5 Mol von Butyryl-HSL Min.–1 Mol–1 von
RhlI für S-Adenosylmethionin
aufweisen. Allgemein stellen derartige Moleküle nicht aggregierte monomere
Proteine dar.
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Der
Begriff "Überexpression" soll Spiegel eines
in einer rekombinanten Wirtszelle erzeugten Proteins einschließen, die
größer sind
als jene die in nicht genetisch veränderten Zellen aufgefunden
werden.
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Die
Ausdrucksweise "ungefähr [X]° C" soll einen Temperaturbereich
von 3° C
unter der angegeben Temperatur [X]° C bis zu 3 ° C darüber einschließen.
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TraI,
LuxI, RhlI stellen Homoserin-Lacton-Autoinduktions-Synthetasen von
Agrobacterium tumefaciens, Vibrio fischeri beziehungsweise Pseudomonas
aeruginosa dar. Der Begriff "RhlI" soll Proteine einschließen, die
die Synthese des Homoserinlacton-Autoinduktors
des RhlI Quorum sensing-Systems von P. aeruginosa, Butyryl-Homoserin-Lacton katalysiert.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die Autoinduktions-Synthetase,
die durch die Verfahren der Erfindung erzeugt werden. In bevorzugten
Ausführungsformen
liegt die Reinheit der Autoinduktions-Synthetase in dem Bereich
von ungefähr
50-100%. In bevorzugten Ausführungsformen
liegt die Reinheit der Autoinduktions-Synthetase in dem Bereich
von ungefähr
75-100%. In bevorzugten Ausführungsformen
liegt die Reinheit der Autoinduktions-Synthetase in dem Bereich
von ungefähr
85-100%. In besonders bevorzugten Ausführungsformen liegt die Reinheit
der Autoinduktions-Synthetase bei ungefähr 95%.
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RhlI
soll ebenfalls aktive Teilbereiche des Autoinduktions-Synthetase-Proteins
einschließen,
die in dem Protein oder in Fragmenten oder Teilbereichen des Proteins
beinhaltet sind. Die Aminosäuresequenz
von einem RhlI-Protein ist in SEQ ID NO.1 dieser Anmeldung beinhaltet.
Ein aktiver Teilbereich des RhlI-Proteins von SEQ ID NO.1 schließt die Aminosäuresequenz
24-104 ein. Ein zweiter aktiver Teilbereich des RhlI-Proteins in
SEQ ID NO. schließt
die Aminosäuresequenz
24-73 ein. Außerdem
wurden die besonderen Aminosäuren
Arginin 24, Glutaminsäure
46, Asparaginsäure
48 und Glutaminsäure
101 als solche identifiziert, die in hoch konservierten Stellen
von RhlI angeordnet sind.
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Die
Ausdruckweise "Homoserin-Lacton-Substrat" soll Verbindungen
einschließen,
die als eine Quelle des Homoserin-Lacton-Restes der Homoserinlacton-Autoinduktions-Verbindungen verwendet
werden können,
als auch optisch aktive Isomere und chemisch ähnliche Analoge. Der Homserin-Lacton-Rest
wird nachfolgend gezeigt:
worin R Wasserstoff in dem
Homoserinlacton-Substrat und die Anlagerungsstelle des Acyl-Restes des Homoserinlacton-Autoinduktors
darstellt. Das Homoserinlacton-Substrat kann von natürlich vorkommenden
Proteinen durch Reinigen zellulärer
Extrakte erhalten oder chemisch synthetisiert werden.
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Das
hauptsächliche
Homoserinlacton-Substrat für
RhlI ist S-Adenosylmethionin (SAM). Die Struktur von S-Adenosylmethionin
ist nachfolgend gezeigt:
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Der
Homoserin-Lacton-Rest wird von der Aminosäureseitenkette hergeleitet.
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Die
Ausdrucksweise "Homoserin-Lacton-Substrat-Bindungsstelle" soll eine an einem
Autoinduktions-Synthetase-Molekül
angeordnete Stelle einschließen,
die mit einem Homoserinlacton-Substrat interagiert, beispielsweise
bindet. Die Interaktion katalysiert die Reaktion zwischen einem
Homoserinlacton-Substrat und einem acylierten Acylträgerprotein,
was zu der Bildung eines Homoserinlacton-Autoinduktors führt.
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Die
Ausdrucksweise "acyliertes
Acylträgerprotein" soll sowohl acylierte
Acylträgerproteine
(ACPs) als auch andere Verbindungen einschließen, die den Acyl-Rest dem
Autoinduktor, beispielsweise einem acylierten CoA, bereitstellen
kann. Der Begriff "acyliert" soll sich auf Acylträgerproteine
mit einem angelagerten Acyl-Rest beziehen. Die angelagerte Acyl-Gruppe
kann Butyryl, Hexanoyl, Octanoyl oder die folgende allgemeine Struktur,
einschließlich
Analogen und Homologen, die dem Fachmann bekannt sind, einschließen:
worin Y entweder Wasserstoff
oder eine zusätzlich
Carbonylgruppe darstellt.
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Die
Ausdrucksweise "Autoinduktions-Verbindungen" ist im Stand der
Technik bekannt und soll Moleküle
beispielsweise Proteine einschließen, die über die Zellmembranen frei
diffundieren können
und die die Transkription zahlreicher Faktoren aktivieren, die die
Lebensfähigkeit
von Bakterien beeinflussen. Derartige Verbindungen können die
Virulenz und die Biofilmentwicklung beeinflussen. Autoinduktions-Verbindungen können acylierte
Homoserin-Lactone sein. Sie können
andere Verbindungen ähnlich
zu jenen in Tabelle 1 aufgelisteten sein. Homoserin-Autoinduktions-Verbindungen
werden in vivo durch die Interaktion eines Homoserinlacton-Substrats
und einem acylierten Acylträgerprotein
in einer Reaktion erzeugt, die durch ein Autoinduktions-Synthetase-Molekül katalysiert
wird. In isolierter Form können
Autoinduktions-Verbindungen von natürlich vorkommenden Proteinen
durch Reinigen zellulärer
Extrakte erhalten, oder sie können
chemisch synthetisiert oder rekombinant erzeugt werden. Tabelle
1: Zusammenfassung von N-Acyl-Homoserinlacton basierenden regulatorischen
Systemen
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Beispielhaft
wird ein Verfahren zum Selektionieren von Verbindungen beschrieben,
die die Aktivität
der Autoinduktions-Synthetasen beeinflussen. Das Verfahren umfasst,
Bereitstellen einer wirksamen Menge einer Testverbindung, Bestimmen,
ob die Aktivität
des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls moduliert wird und Selektionieren
jener Verbindungen, die die Aktivität des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls beeinflussen.
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Die
Ausdrucksweise "Autoinduktions-Synthetase
modulierende Verbindungen" und
Autoinduktions-Synthetase-Modulatoren werden hier austauschbar verwendet
und sollen Verbindungen einschließen, die die Interaktion des
Substrats zu der Homoserin-Lacton-Bindungsstelle an dem Autoinduktions-Synthetase-Molekül ändern. Die
Ausdrucksweise "Autoinduktions-Synthetase-Block-
beziehungsweise Blockerverbindung" soll Verbindungen einschließen, die
die Bindung des Homoserinlacton-Substrats an die Homoserin-Lacton-Bindungsstelle an
dem Autoinduktions-Synthetase-Molekül hemmen. In bevorzugten Ausführungsformen sind
die Autoinduktions-Synthetase-Blockerverbindungen Thio-Derivate
von Purin-Nukleotiden, Sinefungin und andere verwandte Verbindungen.
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Autoinduktions-Synthetase-Blockerverbindungen
können
ebenfalls Homologe oder Analoge von Purin-Nukleotiden, Sinefungin
und andren verwandten Verbindungen umfassen. Autoinduktions-Synthetase-Blockerverbindungen
können
ebenfalls Mimetika beziehungsweise Nachahmer umfassen. Der Begriff "Mimetika" soll Verbindungen
einschließen,
die zu den Autoinduktions-Synthetase-Blockerverbindungen strukturell
nicht ähnlich
sein können,
jedoch die Aktivität
der Autoinduktions-Synthetase-Blockerverbindungen nachahmen.
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Die
Ausdrucksweise "Thio-Derivate" soll Verbindungen
einschließen,
bei denen Schwefel für
eine oder mehrere der ursprünglich
in der Verbindung beinhalteten Atome substituiert wurden. Bei bevorzugten
Verbindungen werden Sauerstoffatome durch Schwefelatome ersetzt.
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Die
Ausdrucksweise "Thio-Derivate
von Purin-Nukleotiden" soll
Verbindungen einschließen,
die durch mindestens eine Substitution eines Schwefels für Sauerstoff
in Purin-Nukleotiden,
vorzugsweise an der 5'-Position
des Zuckerrings der Ribose gebildet wird. Ebenfalls eingeschlossen
sind beliebige chemisch äquivalente Verbindungen,
wie beispielsweise jene, die sich aus Substitutionen, Deletionen
oder Additonen irgendwo an dem Nukleotid ergeben, wie beispielsweise
Thio-Substitutionen an anderen Orten an dem Ribosering oder der Nukleinsäure.
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Die
Ausdrucksweise "alkylierte
Thio-Derivate von Purin-Nukleotiden" soll "Thio-Derivate
von Purin-Nukleotiden" einschließen, die
eine aliphatische Gruppe aufweisen, die direkt an den Schwefel gebunden
ist, der ebenfalls an dem Purin-Nukleotid gebunden vorliegt. Die
aliphatische Gruppe kann gerade oder verzweigt sein, wobei sie gewöhnlich zwischen
1 und 22 Kohlenstoffatome aufweist. Aliphatische Gruppen umfassen
Alkylgruppen, Alkenylgruppen und Alkynylgruppen. In komplexen Strukturen
können
die Ketten verzweigt oder vernetzt sein. Alkylgruppen umfassen gesättigte Kohlenwasserstoffe,
die ein oder mehrere Kohlenstoffatome aufweisen, die Alkylgruppen
mit geraden Ketten und Alkylgruppen mit verzweigten Ketten aufweisen.
Derartige Kohlenwasserstoff-Reste können an einem oder mehreren
Kohlenstoffen mit beispielsweise einer Halogen-, einer Hydoxyl-,
einer Thiol-, einer Amino-, einer Alkoxy-, einer Alkylcarboxyl-,
einer Alkylthio- oder einer Nitrogruppe substituiert sein. Solange
die Anzahl der Kohlenstoffe nicht anders spezifiziert ist, bedeutet,
wie hier verwendet "nieder-aliphatisch" eine, wie vorstehend
definierte (beispielsweise, Nieder-Alkyl, Nieder-Alkenyl, Nieder-Alkynyl)
aliphatische Gruppe, wobei sie jedoch von einem bis sechs Kohlenstoffatome
aufweist. Vertreter derartiger niederer aliphatischer Gruppen, beispielsweise
Nieder-Alkylgruppen, sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, 2-Chlorpropyl,
n-Butyl, sec-Butyl, 2-Aminobutyl, Isobutyl, tert-Butyl, 3-Thiopentyl und dergleichen.
Der wie hier verwendete Begriff "Amino" bedeutet -NH2, der Begriff "Nitro" bedeutet NO2,
der Begriff "Halogen" bezeichnet -F, -Cl,
-Br oder -I; der Begriff "Thiol" bedeutet SH2 und der Begriff "Hydroxyl" bedeutet -OH. Folglich bedeutet der
wie hier verwendete Begriff "Alkylamino" eine wie vorstehend
definierte Alkylgruppe, die eine daran angelagerte Aminogruppe aufweist.
Der wie hier verwendete Begriff "Alkylthio" bezieht sich auf
eine wie vorstehend definierte Alkylgruppe, die eine daran angelagerte
Sulphydryl-Gruppe aufweist. Der wie hier verwendete Begriff "Alkylcarboxyl" bedeutet eine wie
vorstehend definierte Alkylgruppe, die eine daran angelagerte Carboxylgruppe
aufweist. Der wie hier verwendete Begriff "Alkoxy" bedeutet eine wie vorstehend definierte
Alkylgruppe, die ein daran angelagertes Sauerstoffatom aufweist.
Vertreter von Alkoxygruppen umfassen Methoxy, Ethoxy, Propoxy, tert-Butoxy
und dergleichen. Die Begriffe "Alkenyl" und "Alkynyl" beziehen sich auf
ungesättigte
aliphatische Gruppen, die zu Alkylen analog sind, die jedoch jeweils
mindestens eine Doppel- oder Trippel-Bindung umfassen. Der Begriff "alkyliertes Thio-Derivate
von Purin-Nukleotiden" soll ebenfalls beliebige
Homologe oder Analoge einschließen,
die eine ähnliche
Autoinduktions-Synthetase-Blockeraktivität aufweisen. Bevorzugte Ausführungsformen
umfassen 5'-Methylthioadenosin,
S-Adenosyl-Homocystein und S-Adenosylcystein.
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Die
Ausdrucksweise "Test-Verbindung" soll Verbindungen
einschließen,
die möglicherweise
die Aktivität
des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls beeinflussen. Testverbindungen
können
gekauft, chemisch synthetisiert oder rekombinant hergestellt werden.
Testverbindungen können
von einer Bibliothek verschiedener Verbindungen, basierend auf einer
erwünschten
Aktivität,
erhalten werden, oder alternativ bei einem Zufallsdurchmusterungs-Prozess
selektioniert werden. Vorzugsweise sind die Testverbindungen der
vorliegenden Erfindung Moleküle,
die einen Rest aufweisen, der an die Homoserin-Bindungsstelle des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls bindet.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist der Rest ein Purin-Nukleotidrest. Der Begriff "Rest" soll synthetische
und natürlich
vorkommende Entitäten
einschließen.
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Der
Begriff "markiert" soll Verbindungen
einschließen,
die beispielsweise durch radioaktive Markierungen (3H, 14C, 18O) oder durch
Fluoreszenz einfach identifizierbar sind.
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Die
Ausdrucksweise "eine
wirksame Menge einer Verbindung" soll
die Menge einschließen,
die notwendig oder ausreichend ist, um eine modulierende Wirkung
in der Aktivität
des behandelten Zustands zu erzeugen. Im Fall einer Autoinduktions-Synthetase
modulierende Verbindung ist eine wirksame Menge die Menge, die notwendig
oder ausreichend ist die Aktivität
des Autoinduktions-Synthetase-Moleküls zu fördern oder zu hemmen, so dass
die Menge des erzeugten Autoinduktors entweder vermindert oder erhöht ist.
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Nachfolgend
wird eine Anzahl von Anwendungen der vorliegenden Erfindung ausgeführt.
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Eine
bakterielle Biofilmentwicklung kann durch Bereitstellen einer wirksamen
Menge einer Verbindung beeinflusst werden, die die Bindung eines
Substrats an die Homoserin-Lacton-Bindungsstelle
einer Autoinduktions-Synthetase beeinflussen kann, so dass die Entwicklung
des bakteriellen Biofilms beeinflusst wird. Der Begriff "Biofilm" soll biologische
Filme einschließen,
die an Grenzflächen
in wässrigen
Umgebungen entstehen und fortbestehen. Biofilme sind aus Mikroorganismen
zusammengesetzt, die in einer organischen gallertartigen Struktur
eingebettet sind, die sich aus einem oder mehreren Matrixpolymeren,
die durch die residenten Mikroorganismen sekretiert werden, zusammengesetzt.
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Die
Ausdrucksweise "Biofilmentwicklung" soll das Bildungswachstum
und die Modifikation von Bakterienkolonien einschließen, die
in den Biofilmstrukturen beinhaltet sind als auch die Synthese und
Aufrechterhaltung der Exopolysaccharidmatrix der Biofilmstrukturen.
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Ein
Subjekt mit einem Zustand, der mit Autoinduktions- beziehungsweise
Autoinduktor-Synthese assoziiert ist, kann durch Verabreichen einer
wirksamen Menge eines Autoinduktions-Synthetase-Blockers behandelt
werden, so dass Behandlung erfolgt.
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Die
Ausdrucksweise "Zustand,
der mit Autoinduktor-Synthese assoziiert" ist soll Zustände oder Bedingungen einschließen, bei
denen eine Autoinduktor-Synthese Symptome hervorruft oder verstärkt, die
für das Subjekt
schädlich
sein können.
Beispiele derartiger Zustände
umfassen jene, die mit Biofilmentwicklung, beispielsweise bakteriellen
Infektionen, assoziiert sind.
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Ein
Subjekt mit geschwächtem
Immunsystem kann durch Verabreichen einer therapeutisch wirksamen
Menge einer Autoinduktions-Synthetase-Blockerverbindung an das Subjekt
behandelt werden, so dass eine Behandlung erfolgt.
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Die
Ausdrucksweise "Subjekt
mit geschwächtem
Immunsystem" ist
im Stand der Technik bekannt und soll Subjekte einschließen, die
ein Immunsystem aufweisen, das zumindest teilweise geschwächt ist.
Beispielsweise kann das Subjekt aufgrund einer genetischen Störung, einer
Erkrankung oder von Arzneimitteln, die die Immunantwort hemmen immungeschwächt sein.
Die Schwächung
des Immunsystems kann vorübergehend oder
dauerhaft sein. Ein Subjekt mit geschwächtem Immunsystem umfasst Individuen,
die durch HIV oder zystische Fibrose geplagt werden oder die Corticosteroide
oder immunsuppressive Mittel nehmen.
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Der
wie hier verwendete Ausdruck "therapeutisch
wirksame Menge" bedeutet
eine Menge eines Autoinduktions-Synthetase-Modulators, oder einer
Zusammensetzung, die eine derartige Verbindung umfasst, die als
der Autoinduktions-Synthetase-Modulator wirksam ist, um dessen vorgesehen
Wirkung, beispielsweise die Modulation der Synthese von Autoinduktoren,
zu erzeugen. Die wirksame Menge kann abhängig von derartigen Faktoren
wie, dem modulierten Aktivitätstyp,
dem bestimmten Typ eines Autoinduktions-Synthetase-Moleküls, der
Größe des Subjekts
oder der Schwere des behandelten Zustands oder der Aktivität, verschieden
sein. Ein Fachmann wird die vorstehend erwähnten Faktoren untersuchen
und die Bestimmung bezüglich der
wirksamen Menge des Autoinduktions-Synthetase-Modulators ohne übermäßiges Experimentieren
ausführen
können.
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Die
wie hier verwendeten Begriffe "Subjekt" oder "Subjekte" bedeuten ein lebendes
Tier, das gegenüber
den hier beschriebenen Bedingungen oder dem Zustand empfindlich
ist. Beispiele umfassen Reptilien, Nagetiere, Pferde, Rinder, Hunde,
Katzen, Gorillas und Menschen. Ebenfalls sind gesunde Tiere umfasst
und jene, die an Krankheiten leiden, die durch die Infektion pathogener
Bakterien charakterisiert sind.
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Ein
Subjekt, das einen Erkrankungszustand aufweist, der mit einer Biofilmentwicklung
assoziiert ist, kann durch Verabreichen einer wirksamen therapeutischen
Menge einer Autoinduktions-Synthetase-Blockerverbindung behandelt
werden, so dass die Biofilmentwicklung gehemmt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugte Moleküle
können
zur Behandlung eines Subjekts verwendet werden.
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Die
Ausdrucksweise "Erkrankungszustand,
der mit einer Biofilmentwicklung assoziiert ist" soll Erkrankungen einschließen, die
durch das Wachstum von bakteriellen Biofilmen charakterisiert ist.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist der Erkrankungszustand eine bakterielle Infektion.
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Der
hier verwendete Ausdruck "pharmazeutisch
verträglich" bezieht sich auf
jene Autoinduktions-Synthetase-Modulatoren, Zusammensetzungen, die
derartige Verbindungen beinhalten und/oder Dosierungsformen, die
innerhalb des Umfangs von korrektem medizinischen Urteil zur Behandlung
bei Menschen und Tieren ohne übermäßige Toxizität, Reizung,
allergischer Antwort oder einem anderen Problem oder Komplikation, entsprechend
mit einem angemessenen Vorteil/Risiko-Verhältnis, geeignet sind.
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Die
Autoinduktions-Synthetase-Modulatoren können in freier Form oder wo
erforderlich in Salzform vorkommen. Pharmazeutisch verträgliche Salze
und deren Präparation
sind dem Fachmann wohl bekannt. Die pharmazeutisch verträglichen
Salze von derartigen Verbindungen umfassen die herkömmlichen
nicht toxischen Salze oder die quaternären Ammoniumsalze derartiger
Verbindungen, die beispielsweise aus anorganischen oder organischen
Säuren
oder Basen gebildet werden.
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Die
hier erwähnten
Verbindungen können
Hydrate und Solvate bilden. Dem Faschmann ist bekannt, dass geladene
Verbindungen hydratisierte Spezies bilden, wenn sie mit Wasser lyophilisiert
werden oder solvatierte Spezies bilden, wenn sie in einer Lösung mit
einem geeigneten organischen Lösungsmittel
konzentriert werden.
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Es
können
pharmazeutische Zusammensetzungen gebildet werden, die eine therapeutisch
(oder prophylaktische) wirksame Menge des Autoinduktions-Synthetase-Modulators
umfassen und einen/ein pharmazeutisches verträglichen Träger oder Vehikel. Träger umfassen
physiologische Kochsalzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerol, Ethanol und Kombinationen davon, wobei
sie nachfolgend ausführlicher
besprochen werden. Die Zusammensetzung kann, falls erwünscht, ebenfalls
kleinere Mengen von Benetzungsmittel oder Emulgator, oder pH-Wert
puffernde Mittel beinhalten. Der Autoinduktions-Synthetase-Modulator
kann eine flüssige
Lösung,
Suspension, Emulsion, Tablette, Pille, Kapsel, nachhaltige Freisetzungsformulierung
oder Pulver sein. Der Autoinduktions-Synthetase-Modulator kann als
ein Zäpfchen
mit traditionellen Bindemitteln und Trägern, wie beispielsweise Triglyceriden,
formuliert sein. Eine orale Formulierung kann Standardträger, wie
beispielsweise für
Arzneimittel geeignetes Mannitol, Laktose, Stärke, Magnesiumstearat, Natriumsaccharin,
Cellulose, Magnesiumcarbonat, etc. einschließen. Die Formulierung kann
entsprechend der erwünschten
Präparation
beziehungsweise Zubereitung Mischen, Granulieren und Verdichten
oder Lösen der
Bestandteile einbeziehen.
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Der
verwendete pharmazeutische Träger
kann beispielsweise entweder fest oder flüssig sein.
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Beispielhafte
feste Träger
umfassen Laktose, Kaolin (terra alba), Sucrose, Talk, Gelatine,
Agar, Pektin, Akazia, Magnesiumstearat, Stearinsäure und dergleichen. Ein fester
Träger
kann eine oder mehrere Substanzen einschließen, die ebenfalls als Aromastoffe,
Schmierstoffe, Lösungsvermittler,
Suspensionsmittel, Füller, Gleitmittel,
Kompressionshilfen (compression aids), Bindemittel, oder Tabletten-Aufschlussmittel,
wobei es ebenfalls ein Verkapselungsmaterial sein kann. In Pulvern
liegt der Träger
als ein fein verteilter Feststoff vor, der in einer Beimengung mit
dem fein verteilten aktiven Bestandteil vorliegt. In Tabletten wird
der aktive Bestandteil mit einem Träger in geeigneten Verhältnissen
vermischt, der die erforderlichen Kompressionseigenschaften aufweist
und in der gewünschten
Form und Größe verdichtet
werden. Die Pulver und Tabletten beinhalten vorzugsweise bis zu
99% des aktiven Bestandteils. Geeignete feste Träger umfassen beispielsweise Calciumphosphat,
Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Laktose, Dextrin, Stärke, Gelatine,
Cellulose, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon,
Wachse mit niedrigem Schmelzpunkt und Ionenaustausch-Harze.
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Beispielhafte
flüssige
Träger
umfassen Sirup, Erdnussöl,
Olivenöl,
Wasser, etc.. Flüssige
Träger
werden beim Herstellen von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Sirups, Elixieren und unter Druck stehenden Zusammensetzungen
verwendet. Der aktive Bestandteil kann in einem pharmazeutisch verträglichen
flüssigen Träger, wie
beispielsweise Wasser, einem organischen Lösungsmittel, einem Gemisch
von beiden oder pharmazeutisch verträglichen Ölen oder Fetten gelöst oder
suspendiert sein. Der flüssige
Träger
kann andere geeignete pharmazeutische Zusatzmittel, wie beispielsweise
Lösungsvermittler,
Emulgatoren, Puffer, Konservierungsmittel, Süßmittel, Aromastoffe, Suspensionsmittel,
Dickungsmittel, Farben, Viskositätsregulatoren,
Stabilisatoren oder Osmo-Regulatoren beinhalten. Geeignete Beispiele
von flüssigen
Trägern
für eine
oral oder parenterale Verabreichung umfassen Wasser (teilweise,
wie vorstehend, die Zusatzstoffe beinhaltend, beispielsweise Cellulosederivate,
vorzugsweise Natriumcarboxymethylcellulose-Lösung), Alkohole (einschließlich monohydrischen
Alkoholen und polyhydrischen Alkoholen) und deren Derivate und Öle (beispielsweise
fraktioniertes Kokosnussöl
und Arachis-Öl).
Für eine
parenterale Verabreichung kann der Träger ebenfalls ein öliges Ester,
wie beispielsweise Ethyloleat und Isopropylmyristat sein. Sterile
flüssige
Anschläger
beziehungsweise Carder sind bei sterilen in flüssiger Form vorliegender Zusammensetzungen
für eine
parenterale Verabreichung nützlich.
Der flüssige
Träger
für unter
Druck stehende Zusammensetzungen kann halogenierter Kohlenwasserstoff
oder andere pharmazeutisch verträgliche
Treibmittel sein. Flüssige
pharmazeutische Zusammensetzungen, die in sterilen Lösungen oder
Suspensionen vorliegen, können
beispielsweise zu intramuskulärer, intraperitonealer
oder subkutaner Injektion verwendet werden. Sterile Lösungen können ebenfalls
intravenös verabreicht
werden. Der Autoinduktions-Synthetase-Modulator kann ebenfalls entweder
in flüssiger
oder fester Zusammensetzungsform oral verabreicht werden.
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Der
Träger
oder das Vehikel können
im Stand der Technik wohl bekanntes Zeitverzögerungsmaterial umfassen, wie
beispielsweise Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat zusammen
mit oder mit einem Wachs, Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose.
Methylmethacrylat und dergleichen.
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Es
kann eine Vielzahl pharmazeutischer Formen verwendet werden. Falls
ein fester Träger
verwendet wird, kann die Zubereitung in die Form einer Tablette
gebracht, in Pulver oder Pellet-Form oder in Form einer Pastille
oder Lutschtablette in einer harten Gelatinekapsel angeordnet werden.
Die Menge von festem Träger wird
stark variieren, wobei sie jedoch vorzugsweise von ungefähr 25 mg
bis ungefähr
1 g beträgt.
Falls ein flüssiger
Träger
verwendet wird, dann wird die Zubereitung in der Form eines Sirups,
einer Emulsion, einer weichen Gelatinekapsel, einer sterilen injizierbaren
Lösung
oder Suspension in einer Ampulle oder Phiole oder nicht wässrigen
flüssigen
Suspension vorliegen.
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Um
eine stabile wasserlösliche
Dosierungsform zu erhalten, kann ein pharmazeutisch verträgliches Salz
eines Autoinduktions-Synthetase-Modulators in einer wässrigen
Lösung
einer organischen oder anorganischen Säure, wie beispielsweise einer
0,3 M Lösung
von Succinsäure
oder Zitronensäure
gelöst
werden. Alternativ können
saure Derivate in geeigneten basischen Lösungen gelöst werden. Falls eine lösliche Salzform nicht
verfügbar
ist, dann wird die Verbindung in einem geeigneten Kosolvent oder
Kombinationen davon gelöst. Beispiele
derart geeigneter Verschnittmittel umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Alkohol, Propylenglycol, Polyethylenglycol 300, Polysorbat 80, Glycerin,
polyoxyethylierte Fettsäuren,
Fettalkohole oder Glycerinhydroxy-Fettsäureester und dergleichen in
Konzentrationen, die von 0-60% des Gesamtvolumens reichen.
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Es
sind verschiedene Zuführsysteme
bekannt, um den Autoinduktions-Synthetase-Modulator oder die unterschiedlichen
Formulierungen davon, einschließlich
Tabletten, Kapseln, injizierbare Lösungen, Verkapselung in Liposomen,
Mikropartikel, Mikrokapseln, etc. zu verabreichen. Verfahren zum
Einbringen umfassen, sind jedoch nicht auf dermale, intradermale,
intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subkutane, intranasale, pulmonale, epidurale, okulare und (wie normalerweise
bevorzugt) orale Routen beschränkt.
Die Verbindung kann durch eine beliebig geeignete oder andere geeignete
Route, beispielsweise durch Infusion oder Bolus-Injektion, verabreicht
werden, durch Absorption durch epitheliale oder Schleimhaut-Auskleidungen
(beispielsweise Mundschleimhaut, rektale und Darmschleimhaut, etc.)
und kann zusammen mit anderen biologisch aktiven Mitteln verabreicht
werden. Die Verabreichung kann systemisch oder lokal erfolgen. Zur
Behandlung oder Prophylaxe von nasalen, bronchialen oder pulmonalen
Zuständen
beziehungsweise Befindlichkeiten werden die Routen einer oralen,
nasalen Verabreichung über
ein bronchiales Aerosol oder einen Vernebler bevorzugt.
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Es
kann wünschenswert
sein den Autoinduktions-Synthetase-Modulator einem Bereich lokal
zu verabreichen, der ihn zur Behandlung benötigt, wobei dies beispielsweise
nicht beschränkend
durch lokale Infusion während
einer Operation, topikale Anwendung, durch Injektion, durch einen
Katheter, durch ein Zäpfchen oder
ein Hautpflaster oder Implantat erreicht wird, wobei das Implantat
aus einem porösen,
nichtporösen
oder gelatineartigen Material, einschließlich Membranen, beispielsweise
sialastischen (sialastic) Membranen oder Fasern hergestellt ist.
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Der
Autoinduktions-Synthetase-Modulator kann gemäß von Routineverfahren als
eine pharmazeutische Zusammensetzung formuliert sein, die zur intravenösen Verabreichung
an Menschen angepasst ist. Gewöhnlich
sind Zusammensetzungen zur intravenösen Verabreichung Lösungen in
sterilem isotonischem wässrigem
Puffer. Falls erforderlich, kann die Zusammensetzung ebenfalls einen
Lösungsvermittler
und ein Lokalanästhetikum
umfassen, um Schmerzen an der Injektionsstelle zu mildern. Allgemein
werden die Bestandteile entweder getrennt oder miteinander vermischt
in einer Dosierungsformeinheit bereitgestellt, beispielsweise als ein
lyophylisiertes Pulver oder wasserfreies Konzentrat in einem hermetisch
verschlossenen Behälter,
wie beispielsweise einer Ampulle oder Sacchette, die die Quantität eines
aktiven Mittels anzeigen. Falls die Zusammensetzung durch Infusion
verabreich werden soll, kann sie mit einer Infusionsflasche verabreicht
werden, die für
Arzneimittel geeignetes steriles Wasser oder Salzlösung enthalten.
Falls die Zusammensetzung durch Injektion verabreicht wird, kann
eine Ampulle sterilen Wassers zur Injektion so bereitgestellt werden,
dass die Bestandteile vor Verabreichung vermischt werden.
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Eine
Verabreichung einer wirksamen Menge der Verbindung an ein Individuum
kann ebenfalls topisch erreich werden, indem die Verbindung(en)
unmittelbar auf den beeinträchtigten
Bereich der Haut des Individuums verabreicht wird. Zu diesem Zweck
wird die Verbindung verabreicht oder in einer Zusammensetzung aufgebracht,
die einen pharmakologisch verträglichen
topischen Träger,
wie beispielsweise ein Gel, eine Salbe, eine Lotion oder eine Creme
umfasst, was derartige Träger
wie Wasser, Glycerol, Alkohol, Propylenglycol, Fettalkohole, Triglyceride,
Fettsäureester
oder Mineralöle
ohne Beschränkung
einschließt.
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Andere
topische Träger
umfassen flüssiges
Mineralöl,
Isopropylpalmitat, Polyethylenglycol, Ethanol (95%), Polyoxyethylenmonolaureat
(5%) in Wasser oder Natriumlaurylsulfat (5%) in Wasser. Andere Materialien,
wie beispielsweise Antioxidantien, Befeuchtungsmittel, Viskositätsstabilisatoren
und ähnliche
Mittel, können
falls erforderlich, zugegeben werden. Perkutane Eindringverstärker, wie
beispielsweise Azone können ebenfalls
eingefügt
werden.
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Außerdem ist
unter bestimmten Bedingungen davon auszugehen, dass die Verbindung
in Einrichtungen angeordnet werden kann, die auf, in oder unter
der Haut angeordnet sind. Derartige Einrichtungen umfassen Pflaster,
Implantate und Injektionen, die die Verbindung entweder durch passive
oder aktive Freisetzungemechanismen in die Haut freisetzen.
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Materialien
und Verfahren zum Herstellen der verschiedenen Formulierungen sind
im Stand der Technik bekannt.
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Die
bei der Behandlung oder Verhinderung einer bestimmten Erkrankung
oder eines Zustandes wirksame Menge von Verbindung wird teilweise
von der Beschaffenheit der Erkrankung oder des Zustandes abhängig sein
und kann durch klinische Standardverfahren bestimmt werden. Außerdem können wahlweise
in vitro oder in vivo Assays verwendet werden, um unterstützend die
optimalen Dosierungsbereiche zu identifizieren. Wirksame Dosierungen
können
von Kurven der Dosis-Wirkungs-Antwort extrapoliert werden, die aus in
vitro oder in vivo Testsystemen von Tiermodellen erhalten wurden.
Genaue Dosierungsspiegel sollten durch den behandelnden Arzt oder
den anderen Gesundheitsfürsorgeversorger
bestimmt werden und wird von wohl bekannten Faktoren, einschließlich der
Verabreichungsroute und dem Alter, dem Körpergewicht, dem Geschlecht und
der allgemeinen Gesundheit des Individuums, der Beschaffenheit,
der Schwere und der klinische Stufe der Erkrankung, dem Anwendung
(oder nicht) von Begleittherapien und der Beschaffenheit und dem Ausmaß genmanipulierter
Zellen in dem Patienten abhängen.
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Die
wie hier verwendeten Ausdrücke "parenterale Verabreichung" und "parenteral verabreicht" bedeuten Modi einer
Verabreichung, die anders als enterale und topikale Verabreichung,
die normalerweise durch Injektion erfolgt und ohne Beschränkung intravenöse, intramuskuläre, intrarterielle,
intratracheale, intrakapsuläre,
intraorbitale, intrakardiale, intradermale, intraperitoneale, transtracheale,
subkutane, subkutikuläre,
intraartikuläre,
subkapsuläre,
subarchnoide, intraspinale und intrasternale Injektion und Infusion
einschließt.
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Die
wie hier verwendeten Ausdrücke "systemische Verabreichung", "systemisch verabreicht", "periphere Verabreichung" und "peripher verabreicht" bedeuten die Verabreichung
eines Autoinduktions-Synthetase-Modulators, eines Arzneimittels
oder anderen Materials, so dass es, beispielsweise durch subkutane
Verabreichung, in das System des Subjekts eintritt und folglich
dem Metabolismus und anderen ähnlichen
Prozesses ausgesetzt ist.
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Beispielhaft
kann eine Arzneimittelpackung oder Kit bereitgestellt werden, die/der
einen oder mehrere Behälter
umfasst, die, wie vorstehend ausgeführt, mit einem oder mehreren
Bestandteilen der pharmazeutischen Zusammensetzungen gefüllt sind.
Optional kann mit (einem) derartigen Behälter(n) eine Mitteilung in der
durch die Regierungsbehörde
zur Regulierung der Herstellung, Verwendung oder Verkauf von pharmazeutischen
oder biologischen Produkten vorgeschriebenen Form assoziiert sein,
wobei die Mitteilung die Zulassung der Herstellung, der Verwendung
oder des Verkaufs für
eine Verabreichung an den Menschen durch die Behörde wiedergibt. Die Packung
kann ebenfalls Anweisungen zur Verwendung des Autoinduktions-Synthetase-Modulators
beinhalten.
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Die
Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele erläutert, die
in keiner Weise als weiter beschränkend ausgelegt werden sollen.
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Beispiele
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Material und Methoden
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Bakterienstämme, Plasmide
und Wachstumsbedingungen
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Das
gesamte Klonieren und die grundlegenden genetischen Manipulationen
wurden in E. coli XL1-Blue ausgeführt. Alle molekularbiologischen
Enzyme wurden von New England Biolabs (Beverly, MA) erworben. Der
RhlI-Überexpressions-Vektor,
der pRhlI-2, wurde durch Klonieren eines 899 bp umfassenden BamHI-HindIII
Fragments (beinhaltend das rhlI-Gen
unter der Kontrolle des lac-Promotors und der lacUV5 Shine-Dalgano)
von RhlI-1 in mit BamHI-HindIII verdautem pBBR1MCS5 (Gmr)
konstruiert. Dieses Plasmid, pBBR1MCS5, stellt einen Vektor mit
breitem Wirtsspektrum dar, der die Mehrfachklonierungsstelle von
pBluescript II SK+ beinhaltet. Das Plasmid
pRhlI-2 wurde anschließend
in P. aeruginosa PAO-JP1 (PAO1-Derivat, Transposoninsertion in lasI;
Tetr) über
Elektroporation eingefügt
und auf PTSB Agarplatten selektioniert, die mit Gm (25 μg/ml) und
Tet (50 g/ml) ergänzt
waren. Das Plasmid pRhlI-1A wurde durch Klonieren eines mit EcoRI-HindIII
verdauten 647 bp PCR-Produkts konstruiert, das das rhlI-Gen beinhaltete,
das an das T7-Gen 10 rbs in das mit EcoRI-HindIII verdaute pEX1.8
(Derivat von pKK223-3,
Cbr mit breitem Wirtsspektrum) fusioniert war.
Dieses weist eine verbesserte Shine-Dalgano-Sequenz anstelle der suboptimalen
10 Basen von pKK223-3 und sieben Basen zwischen der Shine-Dalgano
und dem Translationsstartstelle auf. Das Plasmid pECP61.5 wurde
in E. coli XL1-Blue für
den Butyryl-Homoserinlacton (HSL)-Bioassay verwendet.
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Eine
Elektroporation wurde folgendermaßen mit einer 500 μl Inokulation
von einer Übernachtkultur
von PAO-JP1 ausgeführt,
die einer frischen Kultur von mit Tet (50 μg/ml) ergänztem PTSB zugegeben wurde.
Die Kultur wurde bei 37° C
für ungefähr 5 Std.
bis zu einer OD600 von ungefähr 0,45
gezüchtet.
Diese Kultur wurde bei 5000 × g
für 5 Min.
zentrifugiert und in einem% Volumen von eiskalter 300 mM Sucrose
resuspendiert. Die Zellen wurden bei 4° C pelletiert und in 1/50 Volumen
von 300 mM Sucrose resuspendiert. Ungefähr 500 ng von Plasmid-DNA wurden
zu 100 μl
von Zellen zugegeben und für
ungefähr
5 Min. auf Eis stehengelassen. Die Zellen wurden anschließend elektroporiert
(2,5 V, 25 μFd,
200Ω).
700 μl von
frischem PTSB wurden hinzugefügt
und die Zellen wurden bei 37° C
für 1 Std.
inkubiert. Die Zellen wurden anschließend auf Selektionsmedium ausplattiert.
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Reinigung von RhlI
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Die
Bedingungen für
eine RhlI-Expression in PAO-JP1 wurden optimiert. Es wurden unbearbeitete
beziehungsweise rohe Zelllysate von unter verschiedenen Bedingungen gezüchteten
Zellen unter Verwendung von Ultraschall erzeugt und auf einem 12%
SDS-Polyacrylamid-Gel
(SDS-PAGE) aufgetrennt. Die Proteinkonzentrationen wurden unter
Verwendung des Bradford-Assays (Bio Rad, Hercules, CA) bestimmt.
Die Gele wurden auf Nitrocellulose geblottet, wobei die Westernanalyse
unter Verwendung von RhlI-Antiseren ausgeführt wurde. Es wurde festgestellt,
dass die RhlI-Expression in bei 30° C gezüchteten und bei einer OD600 von 0,850 geernteten Zellen maximal war.
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Es
wurden zehn Liter von PAO-JP1/pRhlI-2 bis zu einer OD600 von
0,850 in PTSB-Brühe in einem
10 L Biostat-Fermenter (B Braun Biotec, Inc., St. Louis, MO) gezüchtet. Die
Zellen wurden durch Zentrifugation bei 4° C für 10 Min. bei 5000 × g geerntet.
Die Zellen wurden einmal in eiskaltem Reinigungspuffer 1 (20 mM KPO
pH-Wert 7,5, 10% Glycerol, 0,1 mM DL-Dithiotreitol (DTT), 0,1 mM
EDTA, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)) gewaschen und dann
erneut zentrifugiert. Das Zellpellet wurde in 70 ml Reinigungspuffer
1 resuspendiert und einer Lyse in einer French-Presse unterzogen.
Es wurden zwei Durchgänge über der French-Presse
bei 8.000 psi ausgeführt
und die Probe wurde bei 12.000 × g
für 30
Min. bei 4° C
zentrifugiert. Die lösliche
Fraktion wurde erneut bei 74.000 × g für 60 Min. zentrifugiert. Der
rohe Extrakt wurde auf eine 5 ml HITRAP Q (Pharmacia, Piscataway,
NJ) Säule
aufgetragen, die in Reinigungspuffer 1 äquilibriert wurde. Die Säule wurde
dann gewaschen und anschließend
einem 75 ml 0-1 M NaCl-Gradienten in Reinigungspuffer 1 unterzogen.
Die Flussrate betrug 2 ml/Min., wobei 25 Fraktionen mit 3 ml gesammelt
wurden. Das Protein von jeder Fraktion wurde auf einem SDS-PAGE
Polyacrylamid-Gel aufgetrennt und die RhlI beinhaltende Fraktion wurde
durch Westernanalyse detektiert. RhlI beinhaltende Fraktionen wurden
gepoolt beziehungsweise vereinigt und der Puffer wurde unter Verwendung
einer Centriplus 10 Spin-Säule
(Amicon, Beverly, MA) gegen 0 M NaCl-Reinigungpuffer II (gleicher
wie Puffer 1, ausgenommen pH-Wert
5,8) ausgetauscht. Die gepoolten Fraktionen wurden auf eine HITRAP
S (Pharmacia, Piscataway, NJ)-Säule
aufgetragen und die Säule
wurde dann in 0 M NaCl-Reinigungspuffer II gewaschen. Es wurde ein
75 ml 0-1 M NaCl-Gradient mit einer Flussrate von 2 ml/Min. laufengelassen,
wobei 25 Fraktionen gesammelt wurden. Die Fraktionen wurden einem
SDS-PAGE und einer
Westernanalyse unterzogen. Die RhlI beinhaltenden Fraktionen wurden
gepoolt, der Puffer gegen Reinigungspuffer III ausgetauscht (gleicher
wie Puffer I ausgenommen pH-Wert 7,2) und auf 4 ml Volumen konzentriert.
Es wurden zwei 2 ml Fraktionen auf eine 100 ml Superdex 75 Säule (Pharmacia,
Piscataway, NJ) aufgetragen und mit einer Flussrate von 0,4 ml/Min.
in Reinigungspuffer III laufengelassen. RhlI eluierte in zwei 5
ml Fraktionen. Die RhlI beinhaltenden Fraktionen wurden gepoolt,
auf einem SDS-PAGE-Gel
aufgetrennt und mit Coomassie-Blau gefärbt, wobei abgeschätzt wurde,
dass es ungefähr
95% rein ist.
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Bestimmung von RhlI-Substraten
unter Verwendung von Bioassays
-
Gereinigtes
RhlI wurde in vitro auf Aktivität
getestet. Die Reaktionen wurden unter Verwendung gereinigten RhlI
(72 ng) in einer 100 μl
Reaktion, die 1 × Reaktionspuffer
(20 mM Tris-Cl pH-Wert 7,8, 2 mM DTT, 200 mM NaCl), 114 μM SAM und
40 μM Butyryl-ACP beinhaltete,
ausgeführt.
Die Reaktion konnte für
30 Min. bei 37° C
weiter ablaufen. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 4 μl einer 1
M HCl abgestoppt. Die Reaktion wurde anschließend zweimal mit gleichen Volumen
von sauer gemachtem Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase
wurde gesammelt und in einem 13 mm Kulturgefäß mit N2-Gas herunter getrocknet.
Das Material wurde in 500 μl
eines A Mediums resuspendiert und wie vorstehend ausgeführt, dem
RhlI-Bioassay unterzogen. Andere Substrate wurden in dem Assay durch
Ersetzen von entweder SAM oder Butyryl-ACP getestet. Die als mögliche Substrate
getesteten Verbindungen waren: Butyryl-CoA (565 μM), Hexanoyl-ACP (43,8 μM), Octanoyl-ACP
(44 μM),
Butyrat (1 mM), S-Adenosyl-Homocystein (650 μM), S-Adenosylcystein (400 μM), Homoserinlacton
(400 μM),
Homocystein (400 μM),
Homoserin (400 μM)
und Methionin (400 μM).
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Radioaktiver Assay für in vitro
RhlI-Aktivität
-
Um
eine kinetische Analyse von RhlI in vitro zu erleichtern, wurde
unter Verwendung von 14C markiertem SAM
(Amersham, Arlington Heights, IL) ein Assay entwickelt. Der markierte
Kohlenstoff befindet sich in der Carboxylgruppe und ist folglich
in das Autoinduktions-Produkt eingebaut. Wird eine wässrige Lösung mit sauer
gemachtem Ethylacetat extrahiert, dann verbleibt SAM in der wässrigen
Phase. Acyl-HSLs werden sich bei einer Ethylacetatextraktion jedoch
in die organische Phase abtrennen. Nach zwei Extraktionen mit gleichem
Volumen von Ethylacetat befinden sich ungefähr 99% des Acyl-HSL in der organischen
Phase. Der Assay wurde in silikonisierten 1,5 ml Eppendorfgefäßen ausgeführt. Die
100 μl Reaktionen
beinhalteten: 1 × Reaktionspuffer
(20 mM Tris-Cl pH-Wert
7,8, 2 mM DTT, 200 mM NaCl), gereinigtes RhlI und die gewünschten Konzentrationen
von Acyl-ACP und nicht markiertem SAM, das mit radioaktiv markiertem
SAM ergänzt
war. Die Konzentration von radioaktivem SAM, die ungeachtet von
nicht markiertem SAM verwendet wurde, betrug 4 μM (1 μl einer 60 μCi/μMol Stammlösung). Die Reaktionen wurden
durch Zugabe von 72 ng RhlI in Gang gesetzt, konnten für 10 Min.
bei 37° C
weiter ablaufen und wurden dann durch Zugabe von 4 μl einer 1
M HCl gestoppt. Die Reaktionen wurden mit gleichen Volumen von sauer
gemachtem Ethylacetat zweimal extrahiert und nach jeder Extraktion
für 5 Min.
in einer Mikrozentrifuge bei 10.000 × g zentrifugiert. Die Ethylacetat-Phase wurde
anschließend
zu 4 ml von Budget-Solve (Research Products International, Mount
Prospect, IL) Szintillations-Cocktail zugegeben und dann für 1 Min.
in einem Beckman LS 1800 Szintillationszähler (Beckman Instruments,
Inc. Palo Alto, CA) gezählt
beziehungsweise vermessen. Das berechnete gesamte Acyl-HSL, das in
der Reaktion erzeugt wurde, berücksichtigte
beziehungsweise zählte
für das
Verhältnis
von nicht markiertem zu markiertem SAM. Dieser Assay wurde verwendet,
um die Aktivität
von RhlI während
der unterschiedlichen Schritte im Laufe des Reinigungsprozesses
zu überwachen
und die kinetischen Eigenschaften von RhlI zu bestimmen.
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Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie
(HPLC)-Analyse der Reaktionsprodukte wurde durch Trocknen von Ethylacetat-Extrakten
von in vitro Reaktionen und Lösen
dieser in 250 μl
von 20% Methanol in Wasser ausgeführt. Die Probe wurde anschließend auf
eine Nucleosil C18 Reverse Phase 5 μM HPLC-Säule (Sigma, Inc., St Louis,
MO) aufgebracht, wobei ein 20-100% Methanol-Gradient angewendet
und die Fraktionen, wie vorstehend beschrieben, gesammelt wurden.
Die 2-ml Fraktionen wurden in Szintillationsflaschen gesammelt, 4
ml von Budget-solve wurden zugegeben und die Fraktionen wurden in
einem Szintillationszähler
gezählt. Charakteristische
Retentionszeiten von Acyl-HSLs wurden verwendet, um radioaktiv markierte
Reaktionsprodukte zu überprüfen. Die
HPLC-Analyse wurde verwendet, um Reaktionsprodukte aufzulösen, die
sowohl Butyryl als auch Hexanoyl-ACP
Substrate beinhalteten.
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Analyse von kinetischen
Parametern von RhlI
-
Um
die kinetischen Konstanten einer Acyl-HSL-Synthese durch RhlI zu
bestimmen, wurden radioaktive in vitro Assays unter Verwendung deren
unterschiedlichen Substrate ausgeführt. Die kinetischen Konstanten
für die
unterschiedlichen Substrate wurden durch graphische Darstellung
der anfänglichen
Geschwindigkeitsdaten unter Verwendung der Lineweaver-Burk-Darstellung
bestimmt. Um die Lineweaver-Burk-Darstellung zu erzeugen, wurden
die Cleland's Kinetik-Programme
(G.X.H. und B.V.P.., University of Iowa,© 1993)
verwendet. Um die offensichtliche Km von
RhlI für
SAM zu bestimmen, wurde ein Konzentrationsbereich für SAM (4-95 μM) verwendet,
wobei Butyryl-ACP bei 58 μM
fest gehalten wurde. Der Km von Butyryl
ACP wurde bestimmt, indem die SAM-Konzentration bei 95 μM gehalten
und das Butyryl-ACP (3,9-58 μM)
variiert wurde. Die in diesen Reaktionen verwendete Menge von RhlI
betrug 72 ng. Die Km für Hexanoyl-ACP und Octanoyl-ACP wurden
dadurch bestimmt, das die SAM-Konzentration bei 95 μM gehalten
und die Konzentration von Hexanoyl-ACP (8,65-692 μM) und die
Konzentration von Octanoyl-ACP (4,4-264 μM) variiert wurde. Die von RhlI für diese
in vitro Reaktionen zugegebene Menge betrug 144 ng und 1,44 μg für Hexanoyl-ACP
beziehungsweise Octanoyl-ACP beinhaltende Reaktionen. Die Butyryl-CoA
Konzentrationen wurden variiert (28-798 μM) und 3,6 μg von RhlI wurden zum Bestimmen
des Km von RhlI für Butyryl-CoA verwendet.
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Beispiel 1
-
Überexpression und Reinigung
einer Autoinduktions-Synthetase
-
Anfängliche
Untersuchungen wurden bei Temperaturen ausgeführt, die von 20° C bis 37° C reichten, um
die optimalen Bedingungen einer RhlI-Überexpression zu bestimmen.
Es wurden zwei RhlI-Überexpressions-Plasmide
für die
Produktion von löslichem
RhlI getestet. Das Plasmid pRhlI-2 war ein Vektor mit breitem Wirtsspektrum,
das das RhlI an die suboptimale Shine-Dalgano von pKK223-3 fusioniert
aufweist, wohingegen pRhlII-1A das RhlI-Gen an eine das T7-frühe Gen 10
Shine-Dalgano mit optimalem Abstand beziehungsweise Anordnung fusioniert
aufweist. Anfängliche
Experimente in E. coli ermittelten, dass obwohl RhlI mit hohen Spiegeln
von RhlI-1A exprimiert wurde, nahezu das gesamte produzierte RhlI
unlöslich
war. Das von pRhlI-2 exprimierte RhlI zeigte so hohe Spiegel wie
in pRhlI-1A, wobei jedoch, wie durch Westernanalyse bestimmt lediglich
eine kleine Menge unlöslich
(< 10%) blieb.
Obwohl die Expression in P. aeruginosa nicht so hoch war wie in
E. coli., war die Löslichkeit
stark verbessert. Die größte Menge
von löslichem
RhlI (~ 90% des gesamten in Zellen hergestellten) wurde in PAO-JP1/pRhlI-2
Zellen erzeugt, die bei 30° C
gezüchtet
wurden. Bei höheren Temperaturen
wurde das RhlI mit höheren
Spiegeln exprimiert, wobei es jedoch als unlösliche Aggregate auftrat. Dies
legte nahe, dass die Fähigkeit
von P. aeruginosa richtig gefaltetes, lösliches Protein herzustellen
gegenüber
den Spiegeln von hergestelltem RhlI empfindlich war.
-
Der
Reinigungsprozess wurde unter Verwendung von SDS-PAGE und Westernanalyse
als auch unter Verwendung des radioaktiven in vitro Assays (siehe
Material und Methoden) überwacht.
Der Reinigungsprozess von RhlI ergab reines (durch SDS-PAGE abgeschätzt ~ 95%
rein), lösliches,
aktives Protein (siehe nachfolgende Tabelle 2). Gereinigtes RhlI
wanderte in dem SDS-PAGE-Gel mit ungefähr 26 kDa, was geringfügig größer ist
als der vorhergesagte Wert (~ 22 kDa). Ähnliche Beobachtungen wurden
von anderen Familienmitgliedern von LuxI berichtet. RhlI eluierte
mit ungefähr
25 kDa von einer Superdex 75 Größenausschlusssäule, was
ungefähr
einem Monomer von RhlI in Lösung
entsprechen würde.
-
Die Überexpression
von RhlI in einem PAO-JP1 Hintergrund ergab 3,6 mg reinen Proteins
aus 10 L Kultur. Visuelle Inspektion von SDS-PAGE-Gelen zeigte bei
jedem Reinigungsschritt signifikante Anstiege in der Bandenintensität von RhlI
relativ zu Verunreinigungen. Die spezifische Aktivität der nach
jedem Schritt gepoolten unterschiedlichen Fraktionen stieg jedoch
bis zum letzten Schritt schrittweise an, bei dem sie merklich anstieg
(siehe nachfolgend Tabelle 2). Die berechnete gesamte Anzahl von
Einheiten stieg von 1.649 in der Sepharose-Fraktion bis auf 7.430
in der 5-75-Fraktion an. Glycerol wurde zu der gereinigten RhlI-Präparation mit
einer Endkonzentration von 20% zugegeben. Das Protein wurde anschließend aliquotiert
und bei –70° C gelagert.
Dieses Protein wurde in nachfolgenden in vitro Reaktionen verwendet. Tabelle
2: Reinigung von RhlI
- a- eine Einheit ist als pro Minute gebildete
Nanomole von Produkt definiert.
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Beispiel 2
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Untersuchung von Autoinduktions-Synthetase-Substraten
unter Verwendung von in vitro Reaktionen, die mit Bioassays gekoppelt
sind
-
Eine
anfängliche
Durchmusterung für
RhlI-Substrate wurde durch Extrahieren mit Ethylacetat von in vitro
Reaktionen ausgeführt,
wobei getrocknete Extrakte in dem Butyryl-HSL Bioassay getestet wurden. Die Menge
von synthetisiertem Acyl-HSL wurde dadurch quantifiziert, dass die
Aktivität
in dem rhl-Bioassay mit den Standardkurven verglichen wurde, die
unter Verwendung entweder von synthetischem Butyryl-HSL oder Hexanoyl-HSL
erzeugt wurden. Die Reaktion unter Verwendung von Octanoyl-ACP wurde
in dem Ralstonia solanacerarum Bioassay getestet, der auf Octanoyl-HSL
empfindlich ist. Die möglichen
RhlI-Substrate, die getestet wurden, sind in Tabelle 3 aufgelistet.
Die in vitro Synthese von Acyl-HSL war vollständig abhängig von RhlI. In ähnlicher
Weise ereignete sich die Acyl-HSL-Synthese
in der Abwesenheit von einem oder beiden der Substrate nicht. Keine
andere Verbindung als SAM diente als Substrat für RhlI und als eine Quelle
des Homoserinlactonring-Restes von Acyl-HSL. Eine sehr geringe Aktivitätsmenge
wurde in den Reaktionen festgestellt, die Homocystein beinhalten.
Diese Aktivität
ist mindestens 150-fach geringer, falls sie mit Reaktionen verglichen
wird, die SAM (siehe nachfolgende Tabelle 3) beinhalten.
-
Es
war eine erhebliche Variabilität
in den Substraten, die lediglich von RhlI als eine Quelle der Acyl-Gruppe
verwendet werden können.
Sowohl Butyryl-CoA als auch Butyryl-ACP können als ein Substrat für eine Butyryl-HSL-Synthese
dienen, obwohl Butyryl-ACP das bevorzugte Substrat zu sein scheint.
Butyrat wies in vitro keine Aktivität auf. Voraussichtlich muss
die Acyl-Gruppe über
eine Thioesterbindung an den Phosphopantethein-Rest von entweder
CoA oder ACP gebunden sein. Hexanoyl-ACP ist ein Substrat für die Synthese von
Hexanoyl-HSL durch RhlI. Tabelle
3. Verbindung, die als mögliche
RhlI-Substrate getestet wurden
- ND
Nicht festgestellt
- a 61 μM
SAM wurden in Reaktionen als Substrat verwendet, die mögliche Acyl-Gruppen-Substrate
testen.
- b Die Einheiten der Aktivität
für den
Butyryl-HSL-Bioassay und den radioaktiven Assay sind gebildete nmole Butyryl-HSL
Min.–1 mg–1
- c Diese Reaktion wurde im R. solanacearum Bioassay getestet.
-
Beispiel 3
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Radioaktiver in vitro
Assay für
die Aktivität
einer Autoinduktions-Synthetase
-
Um
die Untersuchung einer Acyl-HSL-Synthese durch RhlI zu erleichtern,
wurde ein in vitro Assay unter Verwendung von 14C
markiertem SAM entwickelt. Dieser Assay wurde anfänglich verwendet,
um die Synthese von Butyryl-HSL unter Verwendung der Substrate,
SAM (65 μM)
und Butyryl-ACP (39 μM),
zu überwachen.
Die Reaktionsprodukte wurden einer HPLC-Analyse unterzogen, um zu
bestätigen,
dass der radioaktive Bestandteil in der extrahierten Ethylacetat-Phase
Butyryl-HSL entspricht. Das hauptsächliche radioaktive Produkt
koeluierte mit nicht markiertem Butyryl-HSL (1A). Dieses
Ergebnis bestätigte,
dass RhlI eine Autoinduktions-Synthetase ist, die lediglich Butyryl-ACP
und SAM als Substrate erfordert. Ein kleiner Aktivitätsspitze eluierte
in dem Hohlraumvolumen der Säule
(1A). Ähnliche
Rektionen, die mit Hexanoyl-ACP oder Octanoyl-ACP ausgeführt wurden,
erzeugten Spitzen, die jeweils den Retentionszeiten von kaltem Hexanoyl-ACP oder
Octanoyl-HSL entsprachen. Diese Reaktionen wiesen ebenfalls eine
sehr kleine Aktivitätsspitze
in Fraktion #4 auf. Diese Spitze ist für die kleine Menge von Radioaktivität verantwortlich,
die in den Negativkontrollen für
die radioaktiven in vitro Reaktionen vorhanden waren, wobei sie
von den Gesamtzählungen
für Reaktionen abgezogen
wurden. Eine Reaktion, die Butyryl-CoA als ein Substrat verwendet
und mit HPLC analysiert wurde, zeigte, dass eine einzelne Spitze
von Radioaktivität
Butyryl-HSL entsprach. Keine nachweisbare Spitze von Hexanoyl-HSL
zeigte eine Verunreinigung des Sigma-Butyryl-CoA mit Hexanoyl-CoA
an, wie vorhergehend in anderen Untersuchungen berichtet wurde.
-
Es
zeigte sich, dass dieser Assay die grundlegenden Kriterien von enzymatischen
Standardassays erfüllt.
Die Reaktion war unter Verwendung der getesteten Konzentrationen
bis zu 90 Min. über
die Zeit linear. Ebenfalls wurde gezeigt, dass die Synthese von
Hexanoyl-HSL und Octanoyl-HSL in diesem Assay über die Zeit linear verläuft und
von der Konzentration des Enzyms abhängig ist. Falls RhlI oder eines
von beiden Substraten (SAM oder irgendeines von Acyl-CoAs oder Acyl-ACPs)
weggelassen wurde, dann war kein Produkt nachweisbar. Dieser Assay
ist von radioaktivem SAM abhängig,
folglich ist er auf das Testen unterschiedlicher Acyl-Kettensubstrate
beschränkt.
-
In
dem radioaktiven Assay (Tabelle 3) wurden die Aktivitäten unterschiedlicher
acylierter Verbindungen von Substraten getestet. Butyryl-ACP und
Hexanoyl-ACP waren ähnlich
zu den Ergebnissen der Bioassays die aktivsten Acyl-Substrate. Diese
Analyse erwies sich empfindlicher als die gekoppelten in vitro Reaktionen und
Bioassays. Octanoyl-ACP zeigte sich als Substrat von RhlI. Es wurde
nicht in den gekoppelten in vitro Reaktions-Bioassays als Substrat nachgewiesen.
Es zeigte sich, dass mit Butyryl-ACP und SAM einbezogenes NADPH
die Reaktionsrate geringfügig
erhöhte.
-
Beispiel 4
-
Kinetische Parameter einer
durch Autoinduktions-Synthetase vermittelten Autoinduktions-Synthese
-
Um
die kinetischen Parameter von RhlI zu bestimmen, wurden in vitro
radioaktive Assays ausgeführt. Es
wurde ein großer
Konzentrationsbereich für
die getesteten Verbindungen bei einer hohen, festen Konzentration
des anderen Substrats getestet. Diese anfänglichen Geschwindigkeitsuntersuchungen
wurden zu Zeitpunkten ausgeführt,
an denen die Reaktionen pseudo-erster Ordnung bei einer linearen
Rate abliefen. Diese Daten wurden in Lineweaver-Burke-Darstellungen
eingepasst und die kinetischen Konstanten wurden für die folgenden
Substrate bestimmt: SAM, Butyryl-ACP, Butyryl-CoA, Hexanoyl-ACP
und Octanoyl-ACP (Tabelle 4). Der K
m von
RhlI für
SAM betrug 14 μM.
Für Acyl-Substrate
wies RhlI den geringsten K
m für Butyryl-ACP
auf (6 μM),
obwohl der K
m für Hexanoyl-ACP vergleichbar
ist (8 μM).
Die K
m für
Octanoyl-ACP und Butyryl-CoA betrugen 43 μM beziehungsweise 230 μM. Die maximalen
Geschwindigkeiten der Reaktionen (V
max)
mit Butyryl-ACP und Hexanoyl-ACP sind vergleichbar, wohingegen die
Geschewindigkeiten der Reaktionen, die Octanoyl-ACP und Butyryl-CoA
beinhalten mindestens 5-fach geringer sind. Reaktionen, die mit
gesättigten
Spiegeln (40 μM)
von sowohl Butyryl-ACP als auch Hexanoyl-ACP ausgeführt werden,
zeigten, dass Butyryl-ACP das bevorzugte Substrat ist, wobei Butyryl-HSL
und Hexanoyl-HSL mit einem Verhältnis
von 20:1 erzeugt werden. Tabelle
4: Kinetische Parameter für
unterschiedliche Substrate
- a Die Einheit der Erfassung ist μM.
- b Die Einheiten der Erfassung sind mol von Butyryl-HSL Min.–1 mol–1 von
RhlI.
-
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-
Äquivalente
-
Der
Fachmann wird zahlreiche Äquivalente
für die
hier beschriebenen spezifischen Ausführungsformen und Verfahren
erkennen oder unter Verwendung von lediglich Routineexperimenten
ermitteln können. Derartige Äquivalente
sollen ebenfalls durch den Umfang der folgenden Ansprüche umfasst
werden. SEQUENCE
LISTING