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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen der Formel (I),
welche biozide Eigenschaften aufweisen. Die Erfindung betrifft ferner
Verfahren zur Herstellung solcher neuen Verbindungen, Zusammensetzungen,
welche solche neuen Verbindungen umfassen, sowie die Verwendung
als Biozid für
Material- und Pflanzenschutzanwendungen.
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Mikroorganismen
sind von größtem Nutzen,
sogar unverzichtbar, in Verfahren wie z.B.: der alkoholischen Gärung, der
Käsereifung,
dem Backen von Brot, der Herstellung von Penicillin, der Reinigung
von Abwasser, der Herstellung von Biogas und Ähnlichem. Mikroorganismen können jedoch
auch schädlich
oder hochgefährlich
sein; indem sie Infektionskrankheiten verursachen, indem sie giftige
oder krebserregende Stoffwechselprodukte bilden und indem sie wertvolle
Materialien angreifen, Herstellungsverfahren stören oder die Qualität von Produkten
beeinträchtigen.
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Biozide
sind eine breite und mannigfaltige Gruppe von Verbindungen, welche
Mikroorganismen abtöten
können
oder die Vermehrung von Mikroorganismen hemmen können. Biozide können als
Bakterizide, Fungizide, Algizide, Insektizide, Akarizide, Molluskizide,
Herbizide und Ähnliches
eingeteilt werden. Wohlbekannte Biozide sind zum Beispiel Formaldehyd
freisetzende Verbindungen, Phenolderivate, Salicylanilide, Carbanilide und
quaternäre
Ammoniumsalze. Ein ausgedehnter Überblick über Biozide
findet sich in „Microbiocides
for the protection of materials" von
Wilfried Paulus, Chapman & Hall,
1. Auflage, 1993.
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Eine
wichtige Gruppe der Biozide sind die Bakterizide. Da Bakterien überall vorkommen,
ist ihre zerstörerische
Aktivität
(biologische Zerstörung)
grundsätzlich
unvermeidbar. Dennoch können
Materialien mit der Hilfe von Verbindungen geschützt werden, welche die Vermehrung
von Bakterien an den entscheidenden Stellen verhindern, entweder
indem sie abgetötet
werden, oder indem ihre Entwicklung gehemmt wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Verbindungen der Formel (I) bereit,
welche unerwarteter Weise eine biozide Aktivität aufweisen. Insbesondere weisen
die Verbindungen der Formel (I) eine bakterizide Aktivität auf.
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Strukturell
verwandte Verbindungen, welche eine fungizide Aktivität aufweisen,
wurden in
EP 0 219 756
A1 beschrieben, veröffentlicht
am 29. April 1987. In Archiv der Pharmazie, 306(9), 671 bis 678
(1973), und Archiv der Pharmazie, 309(4), 320 bis 325 (1976), ist α-[1,1'-Biphenyl]-4-yl-α-phenyl-1-piperidinpropanolhydrochlorid
offenbart, welches eine analgetische Aktivität aufweist.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung unterscheiden sich von den
Verbindungen des Standes der Technik durch die Natur der L-Komponente.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen der Formel (I)
deren stereochemisch isomere
Form, deren Säure-
und Basenadditionssalze, deren N-Oxide und deren quaternäre Methylammoniumderivate,
wobei
die
gestrichelte Linie für
eine gegebenenfalls vorhandene Bindung steht;
X fehlt, wenn
die gestrichelte Linie für
eine Bindung steht, oder
X für Wasserstoff oder Hydroxy
steht, wenn die gestrichelte Linie nicht für eine Bindung steht;
R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, C
1-4-Alkyl, C
1-4-Alkyloxy,
Nitro, Amino, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, C
1-6-Alkylcarbonyl,
Hydroxycarbonyl, C
1-6-Alkyloxycarbonyl, Aminocarbonyl, di(C
1-4-Alkyl)aminocarbonyl,
C
1-6-Alkylsulfinyl, C
1-6-Alkylsulfonyl, Aminosulfonyl,
di(C
1-4-Alkyl)aminosulfonyl und -SO
3H;
R
3 und R
4 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind
aus Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, C
1-4-Alkyl, C
1-4-Alkyloxy,
Nitro, Amino, Cyano, Trifluormethyl und Trifluormethoxy;
R
5 und R
6 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, C
1-4-Alkyl, C
1-4-Alkyloxy,
Nitro, Amino, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, C
1-6-Alkylcarbonyl,
Hydroxycarbonyl, C
1-6-Alkyloxycarbonyl, Aminocarbonyl, di(C
1-4-Alkyl)aminocarbonyl,
C
1-6-Alkylsulfinyl, C
1-6-Alkylsulfonyl, Aminosulfonyl,
di(C
1-4-Alkyl)aminosulfonyl
und -SO
3H;
-----L
für einen
Rest der Formel
steht;
wobei
A
1 für
eine direkte Bindung oder C
1-6-Alkandiyl
steht;
A
2 für C
2-6-Alkandiyl
steht;
R
7 für Wasserstoff, C
1-4-Alkyl,
Phenyl oder Benzyl steht;
R
8 und R
9 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
C
1-6-Alkyl, Amino-C
1-6-alkyl
oder mono- oder di(C
1-4-Alkyl)amino-C
1-6-alkyl stehen;
R
10 für Wasserstoff,
C
1-6-Alkyl, Amino-C
1-6-alkyl
oder mono- oder di(C
1-4-Alkyl)amino-C
1-6-alkyl steht; und
R
11 für Wasserstoff,
C
1-6-Alkyl, Amino, Amino-C
1-6-alkyl oder mono-
oder di(C
1-4-Alkyl)amino-C
1-6-alkyl steht;
mit
der Maßgabe,
dass α-[1,1'-Biphenyl]-4-yl-α-phenyl-1-piperidinpropanol
ausgenommen ist.
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Wie
in den vorstehenden Definitionen verwendet steht Halogen für Fluor,
Chlor, Brom und Iod; mit C1-4-Alkyl sind
gesättigte
Kohlenwasserstoffreste mit unverzweigter und verzweigter Kette definiert,
welche von 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen, wie zum Beispiel
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, 1-Methylethyl, 2-Methylpropyl und Ähnliches;
C1-6-Alkyl soll C1-4-Alkyl
und deren höhere
Homologe umfassen, welche 5 oder 6 Kohlenstoffatome aufweisen, wie
zum Beispiel 2-Methylbutyl,
Pentyl, Hexyl und Ähnliches;
mit C1-6- Alkandiyl
sind zweiwertige geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste
definiert, welche 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, wie zum Beispiel
Methylen, 1,2-Ethandiyl, 1,3-Propandiyl, 1,4-Butandiyl, 1,5-Pentandiyl, 1,6-Hexandiyl
und deren verzweigte Isomere; mit C2-6-Alkandiyl
sind zweiwertige geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste
definiert, welche 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, wie zum Beispiel
1,2-Ethandiyl, 1,3-Propandiyl,
1,4-Butandiyl, 1,5-Pentandiyl,
1,6-Hexandiyl und deren verzweigte Isomere;
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Der
Begriff „stereochemisch
isomere Formen",
wie er hierin zuvor verwendet worden ist, definiert alle mögliche isomeren
Formen, welche die Verbindungen der Formel (I) aufweisen können. Solange
nicht anders angegeben oder angezeigt, ist mit der chemischen Bezeichnung
von Verbindungen das Gemisch aller möglichen stereochemisch isomeren
Formen bezeichnet, wobei das Gemisch alle Diastereomere und Enantiomere der
molekularen Grundstruktur enthält.
Insbesondere können
die Asymmetriezentren die R- und die S-Konfiguration aufweisen; Substituenten
an zweiwertigen zyklischen (teil-)gesättigten Resten können entweder
die cis- oder die trans-Konfiguration aufweisen. Verbindungen, welche
Doppelbindungen umfassen, können
an der Doppelbindung eine E- oder Z-Stereochemie aufweisen. Stereochemisch
isomere Formen der Verbindungen der Formel (I) sollen ersichtlich
im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten sein.
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Die
Erfindung umfasst auch die Salze, welche die Verbindungen der Formel
(I) mit organischen oder anorganischen Basen, z.B. Aminen, Alkalimetallbasen
und Erdalkalimetallbasen oder quaternären Ammoniumbasen, oder mit
organischen oder anorganischen Säuren,
z.B. Mineralsäuren,
Sulfonsäuren,
Carbonsäuren oder
phosphorhaltigen Säuren,
bilden können.
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Beispiele
für salzbildende
Mineralsäuren
sind Flusssäure,
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Chlorsäure,
Perchlorsäure,
oder Phosphorsäure.
Salzbildende Sulfonsäuren
sind Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
Methansulfonsäure
oder Trifluormethansulfonsäure. Salzbildende
Carbonsäuren
sind Ameisensäure,
Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure
und Ähnliches.
Salzbildende Dicarbonsäuren
sind Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure
und Ähnliches.
Salzbildende Hydroxysäuren
sind Glykolsäure,
Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Mandelsäure und Ähnliches.
Andere salzbildende Carbonsäuren
sind Trifluoressigsäure,
Benzoesäure,
Chloressigsäure, Phthalsäure, Maleinsäure und
Malonsäure.
Phosphorhaltige Säuren
sind die verschiedenen phosphonigen Säuren, Phosphonsäuren und
Phosphinsäuren.
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Spezielle
Additionssalze sind Säureadditionssalze,
welche erhalten werden, indem die Grundform der Verbindungen der
Formel (I) mit geeigneten sauren bioziden Mitteln, wie z.B. 1,2-Benzisothiazolon
(BIT), 5-Chlor-1,2-benzisothiazolon, 6-Chlor-1,2-benzisothiazolon, 5-Fluor-1,2-benzisothiazolon,
5-Methyl-3(2H)-isothiazolon
oder 4-Brom-S-methyl-3-isothiazolol,
behandelt werden. Diese Additionssalze können verschiedene Stöchiometrien
aufweisen, z.B. (1:1), (1:2), (1:3), (2:1), (3:1), (2:3) usw.
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Bevorzugte
salzbildende Alkalimetallhydroxide und Erdalkalimetalhydroxide sind
die Hydroxide von Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium oder Calcium,
am besten jene von Natrium oder Kalium. Beispiele für geeignete
salzbildende Amine sind primäre,
sekundäre
und tertiäre
aliphatische und aromatische Amine wie Methylamin, Ethylamin, Propylamin,
Isopropylamin, die vier Butylamin-Isomere, Dimethylamin, Diethylamin,
Diethanolamin, Dipropylamin, Diisopropylamin, Di-n-butylamin, Pyrrolidin,
Piperidin, Morpholin, Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin,
Chinuclidin, Pyridin, Chinolin und Isochinolin. Bevorzugte Amine
sind Ethylamin, Propylamin, Diethylamin oder Triethylamin, wobei
Isopropylamin, Diethanolamin und 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan am
meisten bevorzugt werden. Beispiele für quaternäre Ammoniumbasen sind im Allgemeinen die
Kationen von Halogenammoniumsalzen, z.B. das Tetramethylammonium-Kation, das Trimethylbenzylammonium-Kation,
das Triethylbenzylammonium-Kation und auch das Ammonium-Kation.
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Der
Begriff Salzform umfasst auch Metallkomplexe, welche die Verbindungen
der Formel (I) bilden können.
Metallkomplexe wie die oben erwähnten
bestehen aus einem Komplex, welcher zwischen einer Verbindung der
Formel (I) und einem oder mehreren organischen oder anorganischen
Metallsalzen oder Salzen gebildet wird. Beispiele für die organischen
oder anorganischen Salze sind die Halogenide, Nitrate, Sulfate, Phosphate,
Acetate, Trifluoracetate, Trichloracetate, Propionate, Tartrate,
Sulfonate, z.B. Methylsulfonate, 4-Methylphenylsulfonate, Salicylate, Benzoate
und Ähnliches
der Metalle der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems, z.B. die
Magnesium- und Calciumsalze, der dritten und vierten Hauptgruppe,
z.B. Aluminium, Zinn, Blei, ebenso wie der ersten bis achten Übergangsgruppe
des Periodensystems, wie zum Beispiel Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt,
Nickel, Kupfer, Zink und Ähnliches.
Bevorzugt werden die Metalle, die zu den Übergangselementen der vierten
Periode gehören.
Die Metalle können
in jeder ihrer möglichen
Wertigkeiten vorliegen. Die Metallionen können in irgendeiner ihrer möglichen
Wertigkeiten vorliegen, wobei das am meisten bevorzugte Metall Kupfer
am vorteilhaftesten in seiner zweiwertigen Form Cu(II) verwendet
wird. Geeignete Kupferverbindungen sind Kupfersulfat, -acetat, -hydroxid,
-oxid, -borat, -fluorid und insbesondere Kupferhydroxidcarbonat
Cu(OH)2CuCO3. Die
Komplexe können ein-
oder mehrkernig sein, sie können
ein oder mehrere Teile des organischen Moleküls als Liganden enthalten.
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Der
Begriff Additionssalz, wie er hierin oben verwendet wird, umfasst
auch die Solvate, welche die Verbindungen der Formel (I) ebenso
wie deren Salze bilden können.
Solche Solvate sind zum Beispiel Hydrate, Alkoholate und Ähnliches.
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Eine
Gruppe interessanter Verbindungen besteht aus jenen Verbindungen
der Formel (I), auf welche eine oder mehrere der folgenden Einschränkungen
zutreffen:
- a) R1 und
R2 sind jeweils unabhängig voneinander ausgewählt aus
Wasserstoff, Halogen oder -SO3H;
- b) R3 und R4 stehen
für Wasserstoff;
- c) R5 und R6 sind
jeweils unabhängig
voneinander ausgewählt
aus Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkyloxy
oder -SO3H;
- d) R7 steht für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl;
- e) R8 und R9 stehen
jeweils unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, C1-4-Alkyl oder Amino-C1-6-alkyl.
- f) R10 steht für Wasserstoff, C1-6-Alkyl
oder di(C1-4-Alkyl)amino-C1-6-alkyl;
- g) R11 steht für Wasserstoff, C1-6-Alkyl,
Amino, Amino-C1-6-alkyl oder di(C1-4-Alkyl)amino-C1-6-alkyl;
- h) A1 steht für eine direkte Bindung oder
ein C2-4-Alkandiyl;
- i) A2 steht für ein C2-4-Alkandiyl.
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Interessantere
Verbindungen sind jene Verbindungen der Formel (I), bei welchen
L für einen
Rest der Formel (a-1),
(a-2), (a-3), (a-5), (a-7), (a-8) oder (a-10) steht, wobei R10 für
Wasserstoff, C1-6-Alkyl oder di(C1-4-Alkyl)amino-C1-6-alkyl steht.
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Andere
interessantere Verbindungen sind jene Verbindungen der Formel (I),
bei welchen L für
einen Rest der Formel (a-3) oder (a-9) steht, wobei R11 für Wasserstoff,
C1-6-Alkyl, Amino, Amino-C1-6-alkyl
oder di(C1-4-Alkyl)amino-C1-6-alkyl
steht.
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Ebenfalls
interessantere Verbindungen sind jene Verbindungen der Formel (I),
bei welchen L für
einen Rest der Formel (a-4) oder (a-6) steht, wobei R8 und
R9 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff, C1-4-Alkyl
oder Amino-C1-6-alkyl stehen.
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Spezielle
Verbindungen sind jene Verbindungen der Formel (I), bei welchen
L für einen
Rest der Formel (a-4)
steht, wobei R10 für Wasserstoff steht.
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Andere
spezielle Verbindungen sind jene Verbindungen der Formel (I), bei
welchen L für
einen Rest der Formel (a-4) steht, wobei A1 und
A2 für
C2-4-Alkandiyle stehen und R8 und
R9 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff
oder C1-4-Alkyl stehen.
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Weitere
spezielle Verbindungen sind jene Verbindungen der Formel (I), bei
welchen L für
einen Rest der Formel (a-6) steht, wobei A1 und
A2 für
C2-4-Alkandiyle stehen, R7 für Wasserstoff
oder C1-4-Alkyl steht und R8 und
R9 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff
oder C1-4-Alkyl stehen.
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Bevorzugte
Verbindungen sind
4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl](1,4'-bipiperidin),
4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-1-piperidinpropanamin,
N-[3[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]-3-phenylpropyl-1,3-propandiamin
und
deren Säure-
und Basenadditionssalze, deren stereoisomere Formen, deren N-Oxide
und deren quaternäre
Methylammoniumderivate.
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Andere
bevorzugte Verbindungen sind die Säureadditionssalze, die man
erhält,
wenn die Grundform der Verbindungen der Formel (I) mit geeigneten
sauren bioziden Mitteln, wie z.B. 1,2-Benzisothiazolon (BIT), behandelt
wird.
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Besonders
bevorzugte Säureadditionssalze
sind die BIT-Salze
von
4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl](1,4'-bipiperidin),
4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-1-piperidinpropanamin,
N-[3[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]-3-phenylpropyl-1,3-propandiamin
oder
die BIT-Salze einer stereoisomeren Form, eines N-Oxids oder eines quaternären Ammoniumderivats
der letzteren Verbindungen.
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Verbindungen
der Formel (I-a), definiert als Verbindungen der Formel (I), bei
welchen X für
Hydroxy steht und die gestrichelte Linie nicht für eine Bindung steht, können hergestellt
werden, indem man ein Organometallderivat einer Zwischenstufe der
Formel (II), bei welcher Halo' für Chlor,
Brom oder Iod steht, mit einer Zwischenstufe der Formel (III) zur
Reaktion kommen lässt.
Das Organometallderivat einer Zwischenstufe der Formel (II) kann
zum Beispiel hergestellt werden, indem die Zwischenstufe (II) unter
Verwendung von Magnesium in einem reaktionsinerten Lösungsmittel,
wie z.B. Diethylether oder Tetrahydrofuran, in ihr entsprechendes
Grignard-Analog umgewandelt wird. Für jene Verbindungen der Formel
(I-a), bei welchen
der Rest L einen Rest der Formel R8, R9 oder R10 trägt, bei
welchem es sich um Wasserstoff handelt, kann es in Abhängigkeit von
den Reaktionsbedingungen ratsam sein, R8,
R9 oder R10 vorübergehend
zu schützen,
indem R8, R9 oder R10 in eine geeignete Schutzgruppe, wie z.B.
C1-6-Alkyloxycarbonyl, umgewandelt werden.
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Verbindungen
der Formel (I-a) können
zu Verbindungen der Formel (I-b) umgewandelt werden, bei welchen
es sich um Verbindungen der Formel (I) handelt, bei welchen X fehlt
und die gestrichelte Linie für
eine Bindung steht, indem die Verbindungen der Formel (I-a) unter
auf dem Fachgebiet bekannten Reaktionsbedingungen dehydratisiert
werden, wie zum Beispiel in Beispiel B.3 veranschaulicht.
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Verbindungen
der Formel (I-b) können
zu Verbindungen der Formel (I-c) umgewandelt werden, bei welchen
es sich um Verbindungen der Formel (I) handelt, bei welchen X für Wasserstoff
steht und die gestrichelte Linie nicht für eine Bindung steht, indem
die Verbindungen der Formel (I-a) hydriert werden.
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Verbindungen
der Formel (I-c-1), definiert als Verbindungen der Formel (I-c),
bei welchen L1 für einen Rest der Formel (a-2),
(a-3), (a-6) bis (a-10) steht, wobei A1 für eine direkte
Bindung steht, können
hergestellt werden, indem eine Zwischenstufe der Formel (V) mit
einer Zwischenstufe der Formel (IV) alkyliert wird, wobei W für eine geeignete
Abgangsgruppe, wie zum Beispiel Halogen, z.B. Fluor, Chlor, Brom,
Iod, steht oder W in einigen Fällen
auch für
eine Sulfonyloxy-Gruppe,
z.B. Methansulfonyloxy, Benzolsulfonyloxy, Trifluormethansulfonyloxy,
und ähnliche
reaktive Abgangsgruppen stehen kann. Die Reaktion kann in einem
reaktionsinerten Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Acetonitril, und wahlweise in Gegenwart einer geeigneten
Base, wie zum Beispiel Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Triethylamin,
durchgeführt
werden. Für
jene Verbindungen der Formel (I-c-1), bei welchen der Rest L1 einen Rest der Formel R8,
R9 oder R10 trägt, bei
welchem es sich um Wasserstoff handelt, kann es in Abhängigkeit
von den Reaktionsbedingungen ratsam sein, R8,
R9 oder R10 vorübergehend
zu schützen,
indem R8, R9 oder
R10 in eine geeignete Schutzgruppe, wie
z.B. C1-6-Alkyloxycarbonyl, umgewandelt werden.
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Verbindungen
der Formel (I-d), definiert als Verbindungen der Formel (I), bei
welchen L2 für einen Rest der Formel (a-6)
bis (a-10) steht, wobei A1 für ein C1-6-Alkandiyl
steht, können
hergestellt werden, indem eine Zwischenstufe der Formel (VII) mit
einer Zwischenstufe der Formel (VI) N-alkyliert wird, wobei W für eine Abgangsgruppe
steht, wie sie hierin oben definiert ist.
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Die
Zwischenstufe der Formel (VII) weist eine der folgenden Strukturen
auf:
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Für jene Zwischenstufen
der Formel (VII), bei welchen der Rest der Formel R7,
R8, R9 oder R10 für
Wasserstoff steht, kann es in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen
ratsam sein, R7, R8,
R9 oder R10 vorübergehend
zu schützen,
indem R7, R8, R9 oder R10 in eine
geeignete Schutzgruppe, wie z.B. C1-6-Alkyloxycarbonyl,
umgewandelt werden.
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Verbindungen
der Formel (I-e), definiert als Verbindungen der Formel (I), bei
welchen L3 für einen Rest der Formel (a-2)
oder (a-4) steht, können
hergestellt werden, indem eine Zwischenstufe der Formel (VIII) mit einer
Zwischenstufe der Formel (IX-1) oder (X-1) reduktiv N-alkyliert
wird; oder indem die Zwischenstufe der Formel (VIII) mit einer Zwischenstufe
der Formel (IX-2) oder (X-2) N-alkyliert wird.
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Die
Zwischenstufe der Formel (IX) oder (X) weist die folgende Struktur
auf:
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Für jene Zwischenstufen
der Formel (IX) oder (X), bei welchen der Rest der Formel R8, R9 oder R10 für Wasserstoff
steht, kann es in Abhängigkeit
von den Reaktionsbedingungen ratsam sein, R8,
R9 oder R10 vorübergehend
zu schützen,
indem R8, R9 oder
R10 in eine geeignete Schutzgruppe, wie
z.B. C1-6-Alkyloxycarbonyl, umgewandelt
werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können über auf
dem Fachgebiet bekannte Reaktionen oder über Umformungen funktioneller
Gruppen auch ineinander umgewandelt werden. Zum Beispiel können Verbindungen
der Formel (I), bei welchen R10 oder R11 für
Wasserstoff stehen, unter Anwendung von auf dem Fachgebiet bekannten
N-Alkylierungsverfahren
zu Verbindungen der Formel (I) umgewandelt werden, bei welchen R10 oder R11 für ein C1-6-Alkyl
steht.
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Zwischenstufen
der Formel (IV) können
hergestellt werden, wie im Arbeitsbeispiel A.7 beschrieben, Zwischenstufen
der Formel (VI) können
hergestellt werden, wie in den Arbeitsbeispielen A.5 und A.6 beschrieben,
und Zwischenstufen der Formel (VIII) können hergestellt werden, wie
in den Arbeitsbeispielen A.2 und A.3 beschrieben.
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Die
Ausgangsmaterialien und einige der Zwischenstufen sind bekannte
Verbindungen und sind kommerziell erhältlich oder können gemäß herkömmlichen
Reaktionsverfahren hergestellt werden, die auf dem Fachgebiet allgemein
bekannt sind.
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Die
Verbindungen der Formel (I), welche in den hierin oben beschriebenen
Verfahren hergestellt werden, können in
der Form racemischer Gemische von Enantiomeren synthetisiert werden,
welche nach auf dem Fachgebiet bekannten Trennungsverfahren voneinander
getrennt werden können.
Die racemischen Verbindungen der Formel (I) können durch Reaktion mit einer
geeigneten chiralen Säure
in die entsprechenden diastereomeren Salzformen umgewandelt werden.
Die diastereomeren Salzformen werden danach zum Beispiel durch selektive
oder fraktionierte Kristallisation getrennt, und die Enantiomere
werden durch Alkali davon befreit. Eine alternative Art der Trennung
der enantiomeren Formen der Verbindungen der Formel (I) beinhaltet die
Flüssigchromatographie
unter Verwendung einer chiralen Stationärphase. Die reinen stereochemisch
isomeren Formen können
auch aus den entsprechenden reinen stereochemisch isomeren Formen
der geeigneten Ausgangsmaterialien gewonnen werden, vorausgesetzt,
dass die Reaktion stereospezifisch abläuft. Vorzugsweise wird die
Verbindung durch stereospezifische Herstellungsverfahren synthetisiert,
wenn ein spezielles Stereoisomer erwünscht ist. Bei diesen Verfahren
werden vorteilhaft enantiomerenreine Ausgangsmaterialien verwendet.
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Die
bioziden Eigenschaften der Verbindungen der Formel (I) sind hierin
unten im biologischen Abschnitt C beispielhaft dargestellt. insbesondere
weisen die Verbindungen der Formel (I) bakterizide Eigenschaften
auf, wie in den Beispielen C.1 und C.2 bewiesen wird.
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Ferner
hat sich herausgestellt, dass die Verbindungen der Formel (I) gegen
bestimmte Hefen aktiv sind, wie in Beispiel C.3 bewiesen wird.
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Eine
Anzahl von Verbindungen der Formel (I) weisen auch algizide Eigenschaften
auf.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind aktiv gegen einen weiten
Bereich von Bakterien, sowohl grampositive als auch gramnegative
Bakterien. Als Beispiele für
solche grampositiven Bakterien können
Micrococcus flavus, Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis,
Streptococcus faecalis und ähnliche
genannt werden. Als Beispiele für
solche gramnegativen Bakterien können
Pseudomonas aeruginosa, Pseudomonas putida, Pseudomonas stutzeri,
Pseudomonas cepacia, Pseudomonas fluorescens, Pseudomonas sp., Proteus
vulgaris, Proteus morganii, Escherichia coli, Klebsiella aerogenes,
Enterobacter cloacae, Salmonella typhimurium, Serratia marcescens
und ähnliche
genannt werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gramnegative Bakterien
(welche im Vergleich zu grampositiven Bakterien zusätzlich durch
eine äußere Membran
geschützt
werden), insbesondere Pseudomonaden, widerstandsfähiger gegen
Biozide sind als grampositive Bakterien („Microbiocides for the protection
of materials", von
Wilfried Paulus, Chapman & Hall,
1. Auflage, 1993). Deswegen sind Verbindungen mit bakteriziden Eigenschaften
gegen gramnegative Bakterien, insbesondere gegen Pseudomonaden, äußerst wünschenswert.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
in einer Vielfalt von Anwendungen verwendet werden:
- – industrielle
wässrige
Prozessfluide, z.B. Kühlwässer, Prozesswässer und
-suspensionen aus Papier- und Zellstofffabriken, Ölrückgewinnungssysteme,
Spinnfluide, Metallverarbeitungsfluide und Ähnliches
- – Schutz
wässriger
Funktionsfluide im Tank oder in der Dose, z.B. von Polymeremulsionen,
Farben und Klebstoffen auf Wasserbasis, Leime, Stärkeaufschlämmungen,
Eindickerlösungen,
Gelatine, Wachsemulsionen, Tinten, Poliermittel, Pigment- und Mineralaufschlämmungen,
Kautschuklatex, Betonadditiven, Bohrschlämmen, Toilettenartikeln, wässrigen
Kosmetikformulierungen, pharmazeutischen Formulierungen und Ähnlichem
- – antimikrobielle
Behandlung von Materialien, welche am Ende wenig oder kein Wasser
in freiem Zustand enthalten, z.B. Farben und Klebefilme, Textilien,
Papier, Pappe, Kunststoffe, Schläuche,
Kabel, Gummiprodukte, Leder, Holz, Holzprodukte und Ähnliches
- – Desinfektion
unbelebter Flächen
(z.B. in Krankenhäusern,
Haushalten, Tierställen,
der Nahrungsmittelindustrie) und Geräte.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
für den
Schutz von Pflanzen und aus Pflanzen gewonnenen Materialien vor
der Zersetzung durch phytopathogene Bakterien verwendet werden.
Als Beispiele für
solche phytopathogenen Bakterien können Xanthomonas campestris
pv. phaseoli, Pseudomonas syringae pv. phaseolicola, Erwinia amylovora,
Agrobacterium tumefaciens, Clavibacter michiganense, Erwinia carotovora,
Erwinia tracheiphila, Pseudomonas pisi, Pseudomonas solanacearum,
Streptomyces scabies, Xylella fastidiosa und ähnliche genannt werden. Somit
besitzen die Verbindungen der Formel (I) eine vorteilhafte kurative,
präventive
und systemische biozide Aktivität
zum Schutz von Pflanzen, insbesondere Kulturpflanzen. Die Verbindungen
der Formel (I) können
verwendet werden, um Pflanzen oder Pflanzenteile zu schützen, z.B.
Früchte, Blüten, Blumen,
Blattwerk, Stämme,
Wurzeln, Knollen von Pflanzen oder Kulturpflanzen, welche von Mikroorganismen
infiziert, beschädigt
oder zerstört
sind, wodurch später
wachsende Teile der Pflanzen gegen solche Mikroorganismen geschützt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
ferner bei der Saatgutdesinfektion (Früchte, Knollen, Getreidekörner) verwendet
werden und ebenso dafür
verwendet werden, Pflanzenschnitte zu behandeln, wie dafür, phytopathogene
Mikroorganismen zu bekämpfen,
die im Boden vorkommen.
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Als
Beispiele für
die breite Vielfalt von Kulturpflanzen, in welchen die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, können zum Beispiel Getreidepflanzen,
z.B. Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Sorghum und ähnliche;
Rüben,
z.B. Zuckerrüben
und Futterrüben;
Kern- und Steinobst und Beeren, z.B. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche,
Mandeln, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren; Hülsenfruchtpflanzen,
z.B. Bohnen, Linsen, Erbsen, Sojabohnen; Ölpflanzen, z.B. Raps, Senf,
Mohn, Olivenbäume,
Sonnenblumen, Kokosnusspalmen, Rizinusölpflanzen, Kakao, Erdnusspflanzen;
Kürbisgewächse, z.B. Kürbisse,
Gewürzgurken,
Melonen, Salatgurken, Gartenkürbisse;
Faserpflanzen, z.B. Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute; Zitrusfrüchte, z.B.
Apfelsinen, Zitronen, Pampelmusen, Mandarinen; Gemüsepflanzen,
z.B. Spinat, Salat, Spargel, Kohlpflanzen wie Kohl und Rüben, Karotten,
Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Peperoni und Paprika; lorbeerähnliche
Pflanzen, z.B. Avocado, Zimt, Campherbaum; oder Pflanzen wie Mais,
Tabak, Nusspflanzen, Kaffee, Zuckerrohr, Tee, Wein, Hopfen, Bananen,
Kautschukpflanzen, ebenso wie Zierpflanzen, z.B. Blumen, Sträucher, Laubbäume und
immergrüne
Bäume wie
Koniferen, genannt werden. Diese Aufzählung von Kulturpflanzen dient
dem Zweck der Veranschaulichung der Erfindung und soll diese nicht
darauf beschränken.
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Die
Verbindungen der Formel (I) und Zusammensetzungen, welche eine oder
mehrere dieser Verbindungen umfassen, können auch verwendet werden,
um die Bildung von Biofilmen zu verhindern. Biofilme sind aus Millionen
von Mikroorganismen (Bakterien, Pilzen, Algen und Einzellern) zusammengesetzt,
welche sich auf Oberflächen
in wässrigen
Umgebungen anhäufen
(Science, Bd. 273, 5. 1795 bis 1797, 1996). Diese filmbildenden
Mikroben scheiden eine leimartige Substanz aus, welche sie auf Materialien
wie Metallen, Kunststoffen, Gewebe und Bodenteilchen verankert.
Wenn sie einmal auf einer Oberfläche
verankert sind, führen Biofilm-Mikroorganismen in
Abhängigkeit
von den Umgebungsbedingungen eine Vielfalt von schädlichen
oder nützlichen
Reaktionen durch. Einige der Probleme im Zusammenhang mit der Biofilmbildung
sind z.B. das Biofouling (Bewuchs oder Kontaminierung, die mit mikrobieller
Aktivität
zusammenhängt),
die Biokorrosion (insbesondere von Industrie-Rohrleitungen), die Ölfeldansäuerung (die
Reduktion von Sulfaten durch Mikroben im Boden) und Infektionen,
die vom Wachstum von Biofilmen auf Wirtsgewebe oder medizinischen
Implantaten verursacht werden. Auf Biofilme bezogene Probleme kosten
die Industrie jährlich
Milliarden von Dollar durch Korrosion von Rohrleitungen, Verringerung
der Wärmeübertragung
oder des hydraulischen Drucks in industriellen Kühlsystemen, Verschluss von
Wassereinspritzdüsen
oder Verstopfung von Wasserfiltern. Außerdem verursachen Biofilme
große
medizinische Probleme durch die Infektion von Wirtsgewebe, die Aufnahme
von Bakterien, die das Trinkwasser kontaminieren, die Verursachung
der Abstoßung
von medizinischen Implantaten und die Kontaminierung von medizinischen
Vorrichtungen von Kontaktlinsen über
Urinkatheter bis zu künstlichen
Herzen.
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Die
Verbindungen der Formel (I) sind stabile Verbindungen, und es sind
keine Vorsichtsmaßnahmen für deren
Handhabung erforderlich.
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Hinsichtlich
der biologischen Aktivität
der Verbindungen der Formel (I), wie sie in den Beispielen C.1 bis
C.4 demonstriert wird, sind die Verbindungen geeignet für die Steuerung,
also die Verhinderung, Hemmung, Beseitigung, Bekämpfung oder Auslöschung von Mikroorganismen.
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Die
Erfindung betrifft biozide Zusammensetzungen, welche einen oder
mehrere inerte Trägersubstanzen
und, wenn erwünscht,
andere Adjuvantien und als aktiven Bestandteil eine biozid wirksame
Menge einer Verbindung der Formel (I) enthalten, wie sie oben definiert
ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung von
Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, durch die Anwendung der
neuen Verbindungen auf die Mikroorganismen.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Steuerung von Mikroorganismen werden die Verbindungen der Formel
(I) in unmodifizierter Form oder vorzugsweise zusammen mit den Adjuvantien
verwendet, die gewöhnlich
auf dem Fachgebiet der Formulierung verwendet werden. Sie werden
deswegen nach auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren zu emulgierbaren
Konzentraten, direkt sprühbaren
oder verdünnbaren
Lösungen, verdünnten Emulsionen,
benetzbaren Pulvern, löslichen
Pulvern, Stäuben,
Granulaten und auch z.B. in Polymersubstanzen eingekapselt formuliert.
In Abhängigkeit
von der Natur der Zusammensetzungen die Anwendungsverfahren, z.B.
Sprühen,
Zerstäuben,
Einstäuben,
Streuen oder Gießen,
gemäß den beabsichtigten
Zielen und den vorliegenden Umständen
gewählt.
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Die
Formulierungen, also die Zusammensetzungen, Zubereitungen oder Gemische,
welche die Verbindung (den aktiven Bestandteil) der Formel (I) enthalten,
und, wo angebracht, ein festes oder flüssiges Adjuvans, werden auf
bekannte Weise zubereitet, z.B. durch homogenes Vermischen und/oder
Zerkleinern der aktiven Bestandteile mit Extendern, z.B. Lösungsmitteln,
festen Trägersubstanzen
und, wo angebracht, oberflächenaktiven
Verbindungen.
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Geeignete
Lösungsmittel
sind aromatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise die Fraktionen,
die 8 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten, wie z.B. Alkylbenzol-Gemische,
z.B. Dimethylbenzol-Gemische, oder alkylierte Naphthaline, aliphatische
oder alicyclische Kohlenwasserstoffe wie Paraffine, Cyclohexan oder
Tetrahydronaphthalin, Alkohole wie Ethanol, Propanol oder Butanol,
Glykole und ihre Ether und Ester, z.B. Propylenglykol oder Dipropylenglykolether,
Ketone wie Cyclohexanon, Isophoron oder Diacetonalkohol, stark polare
Lösungsmittel
wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Dimethylsulfoxid oder Wasser, pflanzliche Öle und ihre
Ester, wie z.B Raps-, Rizinus- oder Sojaöl, möglicherweise auch Silikonöl.
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Bei
den festen Trägersubstanzen,
welche z.B. für
Stäube
und dispergierbare Pulver verwendet werden, handelt es sich normalerweise
um natürliche
Mineralfüllstoffe
wie Calcit, Talk, Kaolin, Montmorillonit und Palygorskit. Um die
physikalischen Eigenschaften zu verbessern, ist es auch möglich, hochdispergierte
Kieselsäure
oder hochdispergierte absorbierende Polymere hinzuzugeben. Geeignete
granulierte adsorbierende Trägersubstanzen
sind poröse
Arten, zum Beispiel Bimsstein, Ziegelmehl, Sepiolith oder Bentonit;
und geeignete nicht sorbierende Trägersubstanzen sind Materialien
wie Calcit oder Sand. Außerdem
eine große
Zahl vorgranulierter Materialien anorganischer oder organischer
Natur verwendet werden, z.B. insbesondere Dolomit oder pulverisierte
Pflanzenreste.
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In
Abhängigkeit
von der Natur der zu formulierenden Verbindung der Formel (I) sind
geeignete oberflächenaktive
Verbindungen nichtionische kationische und/oder anionische oberflächenaktive
Substanzen, welche gute Emulgier-, Dispergier- und Benetzungseigenschaften
aufweisen. Der Begriff „oberflächenaktive Substanz" ist auch so zu verstehen,
dass er Gemische von oberflächenaktiven
Substanzen umfasst.
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Geeignete
anionische oberflächenaktive
Substanzen können
sowohl wasserlösliche
Seifen als auch wasserlösliche
synthetische oberflächenaktive
Verbindungen sein.
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Geeignete
Seifen sind die Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze oder unsubstituierten
oder substituierten Ammoniumsalze höherer Fettsäuren (C10-C22),
z.B. die Natrium oder Kaliumsalze der Öl- oder Stearinsäure oder
von natürlichen
Fettsäuregemischen,
welche z.B. aus Kokosöl
oder Talgöl
erhalten werden können. Außerdem können auch
Fettsäure-Methyltaurinsalze
erwähnt
werden.
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Häufiger werden
jedoch sogenannte synthetische oberflächenaktive Substanzen verwendet,
insbesondere Fettsäuresulfonate,
Fettsäuresulfate,
sulfonierte Benzimidazolderivate oder Alkylarylsulfonate.
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Die
Fettsäuresulfonate
oder -sulfate weisen gewöhnlich
die Form von Alkalimetallsalzen, Erdalkalimetallsalzen oder unsubstituierten
oder substituierten Ammoniumsalzen auf und enthalten einen C8-22-Alkylrest, welcher auch den Alkylteil
von Acylresten umfasst, z.B. das Natrium- oder Calciumsalz von Lignosulfonsäure, Dodecylsulfat
oder einem Gemisch aus Fettalkoholsulfaten, welche man aus natürlichen
Fettsäuren
erhält. Diese
Verbindungen umfassen auch die Salze aus Schwefelsäureestern
und Sulfonsäuren
von Fettalkohol/Ethylenoxid-Addukten. Die sulfonierten Benzimidazol-Derivate
enthalten vorzugsweise 2 Sulfonsäuregruppen
und einen Fettsäurerest,
welcher 8 bis 22 Kohlenstoffatome enthält. Beispiele für Alkylarylsulfonate
sind die Natrium-, Calcium- oder Triethanolamin-Salze der Dodecylbenzolsulfonsäure, Dibutylnaphthalinsulfonsäure oder
eines Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensationsproduktes.
Die entsprechenden Phosphate, z.B. Salze des Phosphorsäureesters
eines Adduktes aus p-Nonylphenol mit 4 bis 14 Mol Ethylenoxid, oder Phospholipide,
sind ebenfalls geeignet.
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Nichtionische
oberflächenaktive
Substanzen sind vorzugsweise Polyglykolether-Derivate aliphatischer
oder cycloaliphatischer Alkohole oder gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren und
Alkylphenole, wobei die Derivate 3 bis 10 Glykolethergruppen und
8 bis 20 Kohlenstoffatome im (aliphatischen) Kohlenwasserstoffteil
und 6 bis 18 Kohlenstoffatome im Alkylteil der Alkylphenole enthalten.
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Weitere
geeignete nichtionische oberflächenaktive
Substanzen sind die wasserlöslichen
Addukte des Polyethylenoxids mit Polypropylenglykol, Ethylendiaminopolypropylenglykol
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, wobei die Addukte
20 bis 250 Ethylenglykolether-Gruppen und 10 bis 100 Propylenglykolether-Gruppen
enthalten. Diese Verbindungen enthalten gewöhnlich 1 bis 5 Ethylenglykol-Einheiten
je Propylenglykol-Einheit.
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Repräsentative
Beispiele für
nichtionische oberflächenaktive
Substanzen sind Nonylphenolpolyethoxyethanole, Rizinusölpolyglykolether,
Polypropylen-/Polyethylenoxid-Addukte, Tributylphenoxypolyethoxyethanol,
Polyethylenglykol und Octylphenoxypolyethoxyethanol.
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Fettsäureester
des Polyethylensorbitans, z.B. Polyoxyethylensorbitantrioleat, sind
ebenfalls geeignete nichtionische oberflächenaktive Substanzen.
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Kationische
oberflächenaktive
Substanzen sind vorzugsweise quaternäre Ammoniumsalze, welche als
N-Substituent mindestens
einen C8-C22-Alkylrest
und als weitere Substituenten unsubstituierte oder halogenierte niedere
Alkyl-, Benzyl- oder niedere Hydroxyalkylreste enthalten. Die Salze
weisen vorzugsweise die Form von Halogeniden, Methylsulfaten oder
Ethylsulfaten, z.B. Stearyltrimethylammoniumchlorid oder Benzyldi(2-chlorethyl)ethylammoniumbromid
auf.
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Die
auf dem Fachgebiet der Formulierung gewöhnlich verwendeten oberflächenaktive
Substanzen sind z.B. in den folgenden Druckschriften beschrieben:
„McCutcheon's Detergents and
Emulsifiers Annual",
MC Publishing Corp., Ridgewood, New Jersey, 1981; H. Stache, „Tensid-Taschenbuch", 2. Auflage, C.
Hanser Verlag, München & Wien, 1981; M.
und J. Ash, „Encyclopedia
of Surfactants",
Bd. I bis III, Chemical Publishing Co., New York, 1980/81.
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Zusammensetzungen,
welche eine Verbindung der Formel (I) umfassen, können ferner
andere aktive Bestandteile umfassen, z.B. andere Biozide, insbesondere
Fungizide, Bakterizide, Akarizide, Nematizide, Insektizide oder
Herbizide, zum Beispiel um das Wirkungsspektrum zu erweitern oder
um den Aufbau von Resistenzen zu verhindern. In vielen Fällen führt dies
zu synergistischen Effekten, die Aktivität des Gemisches geht also über die
Aktivität
der einzelnen Komponenten hinaus.
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Als
Biozide, welche in Kombination mit den Verbindungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
können
Produkte der folgenden Klassen in Betracht gezogen werden:
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Fungizide:
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- 2-Aminobutan; 2-Anilino-4-methyl-6-cyclopropylpyrimidin;
2',6'-Dibrom-2-methyl-4'-trifluormethoxy-4'-trifluormethyl-1,3-thiazolo-5-carboxanilid;
2,6-Dichlor-N-(4-trifluormethylbenzyl)benzamid;
(E)-2- Methoxyimino-N-methyl-2-(2-phenoxyphenyl)acetamid;
8-Hydroxychinolinsulfat;
Methyl-(E)-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)-pyrimidin-4-yloxy]-phenyl}-3-methoxyacrylat;
Methyl-(E)-methoximino[α-(o-tolyloxy)-o-tolyl]acetat;
2-Phenylphenol (OPP),
Aldimorph, Ampropylfos, Anilazin, Azaconazol, Benalaxyl, Benodanil,
Benomyl, Binapacryl, Biphenyl, Bitertanol, Blasticidin-S, Bromuconazol,
Bupirimat, Buthiobat, Calciumpolysulfid, Captafol, Captan, Carbendazim,
Carboxin, Chinomethionat, Chloroneb, Chlorpicrin, Chlorthalonil,
Chlozolinat, Cufraneb, Cymoxanil, Cyproconazol, Cyprofuram, Dichlorophen,
Diclobutrazol, Diclofluanid, Diclomezin, Dicloran, Diethofencarb,
Difenoconazol, Dimethirimol, Dimethomorph, Diniconazol, Dinocap,
Diphenylamin, Dipyrithion, Ditalimfos, Dithianon, Dodin, Drazoxolon,
Edifenphos, Epoxyconazol, Ethirimol, Etridiazol, Fenarimol, Fenbuconazol, Fenfuram,
Fenitropan, Fenpiclonil, Fenpropidin, Fenpropimorph, Fentinacetat,
Fentinhydroxid, Ferbam, Ferimzon, Fluazinam, Fludioxonil, Fluoromid,
Fluquinconazol, Flusilazol, Flusulfamid, Flutolanil, Flutriafol,
Folpet, Fosetylaluminium, Fthalid, Fuberidazol, Furalaxyl, Furmecyclox,
Guazatin, Hexachlorbenzol, Hexaconazol, Hymexazol, Imazalil, Imibenconazol,
Iminoctadin, Iprobenfos (IBP), Iprodion, Isoprothiolan, Kasugamycin, Kupferzubereitungen
wie: Kupferhydroxid, Kupfernaphthenat, Kupferoxychlorid, Kupfersulfat,
Kupferoxid, Oxinkupfer und Bordeauxbrühe, Mancopper, Mancozeb, Maneb,
Mepanipyrim, Mepronil, Metalaxyl, Metconazol, Methasulfocarb, Methfuroxam,
Metiram, Metsulfovax, Myclobutanil, Nickeldimethyldithiocarbamat,
Nitrothal-isopropyl, Nuarimol, Ofurace, Oxadixyl, Oxamocarb, Oxycarboxin,
Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron, Phosdiphen, Pimaricin, Piperalin,
Polyoxin, Probenazol, Prochloraz, Procymidon, Propamocarb, Propiconazol,
Propineb, Pyrazophos, Pyrifenox, Pyrimethanil, Pyroquilon, Quintozen
(PCNB), Schwefel und Schwefelzubereitungen, Tebuconazol, Tecloftalam,
Tecnazen, Tetraconazol, Thiabendazol, Thicyofen, Thiophanat-methyl,
Thiram, Tolclophos-methyl, Tolylfluanid, Triadimefon, Triadimenol,
Triazoxid, Trichlamid, Tricyclazol, Tridemorph, Triflumizol, Triforin,
Triticonazol, Validamycin A, Vinclozolin, Zineb, Ziram. Besondere
Fungizide sind Thiabendazol; Isothia- und Benzisothiazolon-Derivate,
wie z.B. 1,2-Benzisothiazolon
(BIT); Oxathiazine wie Bethoxazin (also 3-(Benzo[b]thien-2-yl)-5,6-dihydro-1,4,2-oxathiazin-4-oxid);
und fungizid aktive Triazole, wie zum Beispiel Azaconazol, Bromuconazol,
Cyproconazol, Difenoconazol, Epoxyconazol, Fenbuconazol, Hexaconazol,
Metconazol, Penconazol, Propiconazol, Tebuconazol oder Triticonazol.
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Bakterizide:
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- Bronopol, Dichlorophen, Nitrapyrin, Nickeldimethyldithiocarbamat,
Kasugamycin, Octhilinon, Furancarbonsäure, Oxytetracyclin, Probenazol,
Streptomycin, Tecloftalam, Kupfersulfat und andere Kupferzubereitungen.
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Insektizide/Akarizide/Nematizide:
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- Abamectin, AC 303 630, Acephat, Acrinathrin, Alanycarb,
Aldicarb, Alphamethrin, Arnitraz, Avermectin, AZ 60541, Azadirachtin,
Azinphos A, Azinphos M, Azocyclotin, Bacillus thuringiensis, Bendiocarb,
Benfuracarb, Bensultap, Betacyfluthrin, Bifenthrin, BPMC, Brofenprox,
Bromophos A, Bufencarb, Buprofezin, Butocarboxin, Butylpyridaben,
Cadusafos, Carbaryl, Carbofuran, Carbophenothion, Carbosulfan, Cartap,
CGA 157 419, CGA 184699, Chloethocarb, Chlorethoxyfos, Chlorfenvinphos,
Chlorfluazuron, Chlormephos, Chlorpyrifos, Chlorpyrifos M, Cis-Resmethrin,
Clocythrin, Clofentezin, Cyanophos, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cyhexatin,
Cypermethrin, Cyromazin, Deltamethrin, Demeton M, Demeton S, Demeton-S-methyl, Diafenthiuron,
Diazinon, Dichlofenthion, Dichlorvos, Dicliphos, Dicrotophos, Diethion,
Diflubenzuron, Dimethoat, Dimethylvinphos, Dioxathion, Disulfoton,
Edifenphos, Emamectin, Esfenvalerat, Ethiofencarb, Ethion, Ethofenprox, Ethoprophos,
Etrimphos, Fenamiphos, Fenazaquin, Fenbutatinoxid, Fenitrothion,
Fenobucarb, Fenothiocarb, Fenoxycarb, Fenpropathrin, Fenpyrad, Fenpyroximat,
Fenthion, Fenvalerate, Fipronil, Fluazinam, Flucycloxuron, Flucythrinat,
Flufenoxuron, Flufenprox, Fluvalinate, Fonophos, Formothion, Fosthiazat,
Fubfenprox, Furathiocarb, HCH, Heptenophos, Hexaflumuron, Hexythiazox,
Imidacloprid, Iprobenfos, Isazophos, Isofenphos, Isoprocarb, Isoxathion,
Ivemectin, λ-Cyhalothrin, Lufenuron,
Malathion, Mecarbam, Mervinphos, Mesulfenphos, Metaldehyd, Methacrifos,
Methamidophos, Methidathion, Methiocarb, Methomyl, Metolcarb, Milbemectin,
Monocrotophos, Moxidectin, Naled, NC 184, NI 25, Nitenpyram, Omethoat,
Oxamyl, Oxydemethon M, Oxydeprofos, Parathion A, Parathion M, Permethrin,
Phenthoat, Phorat, Phosalon, Phosmet, Phosphamidon, Phoxim, Pirimicarb,
Pirimiphos M, Pirimiphos A, Profenophos, Promecarb, Propaphos, Propoxur,
Prothiophos, Prothoat, Pymetrozin, Pyrachlophos, Pyridaphenthion,
Pyresmethrin, Pyrethrum, Pyridaben, Pyrimidifen, Pyriproxifen, Quinalphos,
RH 5992, Salithion, Sebufos, Silafluofen, Sulfotep, Sulprofos, Tebufenozid,
Tebufenpyrad, Tebupirimiphos, Teflubenzuron, Tefluthrin, Temephos,
Terbam, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Thiafenox, Thiodicarb, Thiofanox,
Thiomethon, Thionazin, Thuringiensin, Tralomethrin, Triarathen,
Triazophos, Triazuron, Trichlorfon, Triflumuron, Trimethacarb, Vamidothion,
XMC, Xylylcarb, Zetamethrin.
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Als
andere Biozide, die in Kombination mit den Verbindungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
können
Produkte der folgenden Klassen in Erwägung gezogen werden: Phenolderivate
wie 3,5-Dichlorphenol,
2,5-Dichlorphenol, 3,5-Dibromphenol, 2,5-Dibromphenol, 2,5-(bzw.
3,5-)Dichlor-4-bromphenol, 3,4,5-Trichlorphenol, chlorierte Hydrodiphenylether,
wie zum Beispiel 2-Hydroxy-3,2',4'-trichlordiphenylether, Phenylphenol,
4-Chlor-2-phenylphenol,
4-Chlor-2-benzylphenol, Dichlorophen, Hexachlorophen; Aldehyde wie
Formaldehyd, Glutaraldehyd, Salicylaldehyd; Alkohole wie Phenoxyethanol;
antimikrobiell aktive Carbonsäuren
und deren Derivate; Organometallverbindungen wie Tributylzinnverbindungen;
Iodverbindungen wie Iodophore, Iodoniumverbindungen; Mono-, Di-
und Polyamine wie Dodecylamin oder 1,10-Di(n-heptyl)-1,10-diaminodecan; Sulfonium-
und Phosphoniumverbindungen; Mercaptoverbindungen ebenso wie deren
Alkali-, Erdalkali- und Schwermetallsalze, wie z.B. 2-Mercaptopyridin-N-oxid
und dessen Natrium- und 3-Mercaptopyridazin-2-oxid, 2-Zinksalz, Mercaptochinoxalin-1-oxid,
2-Mercaptochinoxalin-di-N-oxid,
ebenso wie die symmetrischen Disulfide der besagten Mercaptoverbindungen;
Harnstoffe wie Tribrom- oder
Trichlorcarbanilid, Dichlortrifluormethyldiphenylharnstoff; Tribromsalicylanilid;
2-Brom-2-nitro-1,3-dihydroxypropan; Dichlorbenzoxazolon
und Chlorhexidin.
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Die
bioziden Zusammensetzungen, welche in dem Verfahren der Erfindung
vorzugsweise verwendet werden, enthalten gewöhnlich 0,1 bis 99 %, vorzugsweise
0,1 bis 95 %, einer Verbindung der Formel (I), 1 bis 99 % eines
festen oder flüssigen
Adjuvans und 0 bis 25 %, vorzugsweise 0,1 bis 25 %, einer oberflächenaktiven
Substanz. Bei den Handelsformen der bioziden Zusammensetzungen handelt
es sich vorteilhafter Weise um Konzentrate, welche vom Endverbraucher
einfach verdünnt
werden können.
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Die
Zusammensetzungen können
auch weitere Additive enthalten, z.B. Stabilisatoren, z.B. gegebenenfalls
epoxidierte Pflanzenöle
(epoxidiertes Kokos-, Raps- oder
Sojaöl),
Entschäumungsmittel,
z.B. Silikonöl, Konservierungsmittel,
Viskositätsregler,
Bindemittel, Füllstoffe
und Dünger
und andere Materialien für
spezielle Zwecke.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen, welche eine
Verbindung der Formel (I) und einen anderen aktiven Bestandteil,
wie oben aufgezählt,
in Mengen, durch welche ein synergistischer Effekt erzeugt wird,
und eine Trägersubstanz
umfassen. Insbesondere werden synergistische Zusammensetzungen einer
Verbindung der Formel (I) mit anderen Bakteriziden und/oder anderen
Fungiziden für
möglich
gehalten.
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Bevorzugte
Formulierungen sind insbesondere aus den folgenden Bestandteilen
zusammengesetzt (% = Gewichtsprozent): Emulgierbare
Konzentrate
Aktiver
Bestandteil: | 1
bis 9 %, vorzugsweise 2 bis 5 % |
Oberflächenaktive
Substanz: | 5
bis 30 %, vorzugsweise 10 bis 20 % |
Flüssige Trägersubstanz: | 5
bis 94 %, vorzugsweise 70 bis 85 % |
Stäube
Aktiver
Bestandteil: | 0,1
bis 10 %, vorzugsweise 0,1 bis 1 % |
Feste
Trägersubstanz: | 99,9
bis 90 %, vorzugsweise 99,9 bis 99 % |
Suspensionskonzentrate
Aktiver
Bestandteil: | 5
bis 75 %, vorzugsweise 10 bis 50 % |
Wasser: | 94
bis 24 %, vorzugsweise 88 bis 30 % |
Oberflächenaktive
Substanz: | 1
bis 40 %, vorzugsweise 2 bis 30 % |
Benetzbare
Pulver
Aktiver
Bestandteil: | 0,5
bis 90 %, vorzugsweise 1 bis 80 % |
Oberflächenaktive
Substanz: | 0,5
bis 20 %, vorzugsweise 1 bis 15 % |
Feste
Trägersubstanz: | 5
bis 95 %, vorzugsweise 15 bis 90 % |
Granulate
Aktiver
Bestandteil: | 0,5
bis 30 %, vorzugsweise 3 bis 15 % |
Feste
Trägersubstanz: | 99,5
bis 70 %, vorzugsweise 97 bis 85 % |
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Die
folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung veranschaulichen.
-
Experimenteller
Teil
-
In
den im Folgenden beschriebenen Verfahren wurden die folgenden Abkürzungen
verwendet: „ACN" steht für Acetonitril; „THF" steht für Tetrahydrofuran; „DCM" steht für Dichlormethan; „DIPE" steht für Diisopropylether; „EtOAc" steht für Ethylacetat; „NH4Oac" steht
für Ammoniumacetat; „HOAc" steht für Essigsäure; „MIC" steht für Methylisobutylketon.
-
Für einige
Chemikalien wurde die chemische Formel verwendet, z.B. NaOH für Natriumhydroxid, K2CO3 für Kaliumcarbonat,
H2 für
Wasserstoffgas, MgSO4 für Magnesiumsulfat, CuO·Cr2O3 für Kupferchromit, N2 für
Stickstoffgas, CH2Cl2 für Dichlormethan,
CH3OH für
Methanol, NH3 für Ammoniak, HCl für Salzsäure, NaH
für Natriumhydrid,
CaCO3 für
Calciumcarbonat, CO für
Kohlenmonoxid und KOH für
Kaliumhydroxid.
-
Von
einigen Verbindungen der Formel (I) wurde die absolute stereochemische
Konfiguration nicht experimentell ermittelt. In diesen Fällen wurde
die stereochemisch isomere Form, die zuerst isoliert wurde, mit „A" bezeichnet und die
zweite mit „B", ohne weiteren Bezug
auf die tatsächliche
stereochemische Konfiguration.
-
A. Zubereitung der Zwischenprodukte
-
Beispiel A.1
-
- a) Ein Gemisch aus 4-Fluorphenyl-(4-piperidinyl)-methanonhydrochlorid
(1:1) (0,38 Mol) und 4-Oxo-1-piperidincarbonsäureethylester
(0,38 Mol) in Methanol (700 ml) wurde bei 50 °C mit Palladium auf Aktivkohle
(5 g) als Katalysator in Gegenwart von Kaliumacetat (50 g) und Thiophenlösung (5
ml) hydriert. Nach der Aufnahme von Wasserstoff (2 Äquivalente)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft. Der
Rückstand
wurde in DCM aufgelöst,
mit H2O gewaschen, getrocknet, filtriert,
und das Lösungsmittel wurde
abgedampft. Der Rückstand
wurde in 2-Propanol zerstoßen,
abfiltriert und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 78 g 4-Fluorphenyl-(4-piperidinyl)-methanonhydrochlorid
(Zwischenprodukt 1) ergaben.
- b) Einem Gemisch aus Magnesium (0,1 Mol) in THF (50 ml) wurde
tropfenweise eine Lösung
von 4-Brom-1,1'-biphenyl
(0,1 Mol) in THF (200 ml) zugegeben. Der Grignard-Komplex wurde gebildet.
Das Gemisch wurde 30 Minuten lang gerührt und unter Rückfluss
erhitzt. Eine Lösung
des Zwischenproduktes 1 (0,05 Mol) in THF (50 ml) wurde tropfenweise
zugegeben. Das Gemisch wurde 6 Stunden lang gerührt und unter Rückfluss
erhitzt, dann abgekühlt,
in eine NH4Cl-Lösung ausgegossen und mit Toluol
extrahiert. Die organische Phase wurde abgetrennt, mit H2O gewaschen, getrocknet, filtriert, und
das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel: CH2Cl2/CH3OH 99/1) gereinigt. Die reinen Fraktionen
wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft, wodurch sich als Ausbeute 31 g (±)Ethyl-4-[[(1,1'-biphenyl)-4-yl](4-fluorphenyl)hydroxymethyl](1,4'-bipiperidin)-1'-carboxylat (Zwischenprodukt
2) ergaben.
-
Beispiel A.2
-
- a) Einem Gemisch aus 10 g 4-Fluor-1,1'-biphenyl, 17,5 g
Aluminium(III)chlorid und 60 g 1,2-Dichlorethan wurden portionsweise
12,5 g Acetyl-4-piperidincarbonylchlorid zugegeben. Nach Beendigung
der Zugabe wurde 1 Stunde lang bei Rückflusstemperatur weitergerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde in ein Gemisch aus gestoßenem Eis und Salzsäure gegossen.
Das Produkt wurde mit DCM extrahiert. Der Extrakt wurde getrocknet,
filtriert und eingedampft. Der Rückstand
wurde aus 2-Propanol auskristallisiert. Das Produkt wurde abfiltriert
und getrocknet, es ergaben sich als Ausbeute 15 g (80, 8 %) 1-Acetyl-4-[(4'-fluor-[1,1'-biphenyl]-4-yl)carbonyl]piperidin
(Zwischenprodukt 3).
- b) Ein Gemisch aus 15 g des Zwischenproduktes (3) und einer
HCl-Lösung
(6 N, 100 ml) wurde 3 Stunden lang bei Rückflusstemperatur gerührt. Nach
dem Abkühlen
wurde der Produktniederschlag abfiltriert und in Wasser suspendiert.
Die Base wurde in herkömmlicher
Weise mit Natriumhydroxid freigesetzt und mit Dichlormethan extrahiert.
Der Extrakt wurde getrocknet, filtriert und eingedampft, es ergaben
sich als Ausbeute 11 g (84,3 %) 4'-Fluor-[1,1'-biphenyl]-4-yl-(4-piperidinyl)-methanon
(Zwischenprodukt 4).
- c) Zu einem gerührten
Gemisch aus 11 g des Zwischenproduktes (4), 4,5 g N,N-Diethylethanamin
und 150 g Trichlormethan wurden tropfenweise 5 g Ethylcarbonochloridat
gegeben. Nach der vollständigen
Zugabe wurde 1 Stunde lang bei Rückflusstemperatur
weitergerührt.
Nach dem Abkühlen
wurde das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert
und eingedampft, wodurch sich als Ausbeute 13 g (91,4 %) 4-[(4'-Fluor-[1,1'-biphenyl]-4-yl)carbonyl]piperidincarboxylat
(Zwischenprodukt 5) ergaben.
- d) Einem Gemisch aus Magnesium (0,118 Mol) in THF (10 ml) wurde
tropfenweise eine Lösung
aus Brombenzol (0,118 Mol) in THF (50 ml) hinzugegeben. Das Gemisch
wurde 30 Minuten lang gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt und dann abgekühlt.
Eine Lösung
des Zwischenproduktes (5) (0,059 Mol) in THF (140 ml) wurde tropfenweise
hinzugegeben. Das Gemisch wurde über
Nacht gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt, dann abgekühlt,
in eine gesättigte
NH4Cl-Lösung
ausgegossen und mit Toluol extrahiert. Die organische Phase wurde
abgetrennt, mit H2O gewaschen, getrocknet,
filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde auf einem Glasfilter über
Kieselgel gereinigt (Laufmittel 100 % CH2Cl2). Die reinen Fraktionen wurden aufgefangen,
und das Lösungsmittel
wurde eingedampft, wodurch sich als Ausbeute 27 g (100 %) (±)-Ethyl-4-[[4'-fluor-(1,1'-biphenyl)-4-yl]-hydroxyphenylmethyl]-1-piperidincarboxylat (Zwischenprodukt
6) ergaben.
- e) Ein Gemisch aus Zwischenprodukt (6) (0,062 Mol) in HBr (48
%, 250 ml) wurde 4 Stunden lang gerührt und unter Rückfluss
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in DCM aufgelöst, mit
NH4OH alkalisiert und mit DCM extrahiert.
Die organische Phase wurde abgetrennt, mit H2O
gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch sich als Ausbeute 19 g (89 %) 4-[[4-Fluor-(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethylen]piperidin
(Zwi schenprodukt 7) ergaben.
- f) Ein Gemisch aus Zwischenprodukt (7) (0,055 Mol) und 4-Oxo-1-piperidincarbonsäureethylester
(0,055 Mol) in Methanol (250 ml) wurde bei 50 °C mit Palladium auf Aktivkohle
(2 g) als Katalysator in Gegenwart von Thiophenlösung (1 ml) hydriert. Nach
der Aufnahme von Wasserstoff (1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft,
wodurch sich als Ausbeute 25,5 g (90 %) Ethyl-4-[[4'-fluor-(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethylen]-(1,4'-bipiperidin)-1'-carboxylat (Zwischenprodukt
8) ergaben.
-
Beispiel A.3
-
- a) Ein Gemisch aus 1,1'-Biphenyl (0,3 Mol) und Aluminium(III)chlorid
(0,6 Mol) in 1,2-Dichlorethan (500 ml) wurde gerührt. Ein Gemisch aus Ethyl-4-(chlorcarbonyl)-1-piperidincarboxylat
(0,3 Mol) in 1,2-Dichlorethan (100
ml) wurde über
eine Periode von 30 Minuten (exothermer Temperaturanstieg auf 30 °C) tropfenweise zugegeben.
Das Gemisch wurde 90 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt, in
Eis und HCl ausgegossen und mit DCM extrahiert. CH3OH
wurde hinzugegeben. Die organische Phase wurde abgetrennt, getrocknet,
filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel CH2Cl2/CH3OH 99/1) gereinigt. Die reinen Fraktionen
wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde aus DIPE auskristallisiert. Der Niederschlag wurde abgefiltert
und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 42 g Ethyl-4-(4-phenylbenzoyl)-1-piperidincarboxylat
(Zwischenprodukt 9) ergaben.
- b) Einem gerührten
Gemisch aus Magnesium (0,053 Mol) und einigen Kristallen I2 in THF (50 ml) wurde tropfenweise ein Gemisch
aus 1-Brom-4-methoxybenzol (0,053 Mol) in THF (150 ml) unter Stickstoffstrom zugegeben.
Das Gemisch wurde 1 Stunde lang gerührt und unter Rückfluss
gekühlt.
Ein Gemisch des Zwischenproduktes (9) (0,044 Mol) in THF (300 ml)
wurde tropfenweise hinzugegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang
gerührt
und unter Rückfluss
gekühlt,
in eine gesättigte
NH4Cl-Lösung
(300 ml) ausgegossen und dreimal mit DCM extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden einmal mit H2O
und einmal mit einer gesättigten
NaCl-Lösung
gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Diese Fraktion wurde aus CH3OH/DIPE auskristallisiert.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch sich
als Ausbeute 13,2 g (67 %) (±)-Ethyl-4-[[(1,1'-biphenyl)-4-yl]-(4-methoxyphenyl)hydroxymethyl]-1-piperidincarboxylat
(Zwischenprodukt 10) ergaben.
- c) Ein Gemisch des Zwischenproduktes (10) (0,029 Mol) in Methanol
(250 ml) wurde bei 50 °C
mit Palladium auf Aktivkohle (2 g) als Katalysator hydriert. Nach
der Aufnahme von Wasserstoff (1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft,
wodurch sich als Ausbeute 12,5 g (100 %) (±)-Ethyl-4-[(1,1'-biphenyl)-4-yl]-(4-methoxyphenyl)methyl]-1-piperidincarboxylat
(Zwischenprodukt 11) ergaben.
- d) Ein Gemisch aus dem Zwischenprodukt (11) (0,029 Mol) und
Kaliumhydroxid (20 g) in 2-Propanol (200 ml) wurde 4 Stunden lang
gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt und dann abgekühlt.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in H2O (250 ml) aufgelöst, und
das Gemisch wurde dreimal mit DCM extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden zweimal mit H2O und einmal
mit einer gesättigten NaCl-Lösung gewaschen,
getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand wurde
durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel 1: CH2Cl2/CH3OH 100/0 bis 95/5, Laufmittel 2: CH2Cl2/(CH3OH/NH3) 90/10) gereinigt. Die gewünschten
Fraktionen wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch sich als Ausbeute 8,2 g (79 %) (±)-4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]-(4-methoxyphenyl)methyl]piperidin
(Zwischenprodukt 12) ergaben.
-
Beispiel A.4
-
- a) Einem Gemisch aus Magnesium (0,2 Mol) in
Diethylether (20 ml) wurde tropfenweise ein Gemisch aus Brombenzol
(0,2 Mol) in Diethylether (200 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde
1 Stunde lang gerührt
und zum Rückfluss
erhitzt. Ein Gemisch des Zwischenproduktes (9) (0,1 Mol) in Diethylether
(800 ml) wurde tropfenweise hinzugegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde
lang gerührt
und zum Rückfluss
erhitzt, abgekühlt,
in eine NH4Cl-Lösung ausgegossen und mit Toluol
extrahiert. Die organische Phase wurde abgetrennt, gewaschen, getrocknet,
filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in DIPE zerstoßen,
abfiltriert und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 30 g (±)-Ethyl-4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]-hydroxyphenylmethyl]-1-piperidincarboxylat
(Zwischenprodukt 13) ergaben.
- b) Ein Gemisch aus dem Zwischenprodukt (13) (0,0722 Mol) in
einem Gemisch aus 2-Propanol und HCl (50 ml) und Toluol (500 ml)
wurde 4 Stunden lang unter Verwendung eines Wasserabscheiders gerührt und unter
Rückfluss
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in DCM aufgelöst.
Die organische Lösung
wurde gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft, wodurch sich als Ausbeute 31 g Ethyl-4-[[(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethylen]-1-piperidincarboxylat
(Zwischenprodukt 14) ergaben.
- c) Ein Gemisch des Zwischenproduktes (14) (0,078 Mol) in Methanol
(250 ml) wurde 2 Tage lang bei 50 °C mit Palladium auf Aktivkohle
(2 g) als Katalysator hydriert. Nach der Aufnahme von Wasserstoff
(1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft,
wodurch sich als Ausbeute 27 g (±)-Ethyl-4-[[(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-1-piperidincarboxylat
(Zwischenprodukt 15) ergaben.
- d) Ein Gemisch aus dem Zwischenprodukt (15) (0,023 Mol) und
Natriumhydrogensulfit (1 g) in Bromwasserstoffsäure (48 %) (250ml) wurde 6
Stunden lang gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt, dann abgekühlt
und auskristallisieren gelassen. Der Niederschlag wurde abfiltriert
und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 5,29 g (69 %) des Produktes
ergaben. Diese Fraktion wurde durch HPLC (Laufmittel: Hexan/Ethanol
40/60; Säule:
CHIRALPAK AD 5 cm) in ihre Enantiomere getrennt. Zwei reine Fraktionen
wurden aufgefangen, und ihre Lösungsmittel
wurden abgedampft, wodurch sich 2,4 g der Fraktion 1 und 2,2 g der
Fraktion 2 ergaben.
-
Fraktion
1 wurde in einer HBr-Lösung
(0,5 ml) aufgenommen. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Es wurde zweimal Toluol hinzugegeben und wieder
abgedampft. Der Rückstand
wurde aus 2-Propanol auskristallisiert. Der Niederschlag wurde abfiltriert
und getrocknet, wodurch sich (-)-4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]piperidin; [α]D 20 = –7,62° (c = 0,
5 % in CH3OH); (Zwischenprodukt 16) ergab.
Fraktion 2 wurde in einer HBr-Lösung
(0,5 ml) aufgenommen. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Es wurde zweimal Toluol hinzugegeben und wieder
abgedampft. Der Rückstand
wurde aus 2-Propanol auskristallisiert. Der Niederschlag wurde abfiltriert
und getrocknet, wodurch sich (+)-4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]piperidin;
[α]D 20 = +6,22° (c = 0,5
% in CH3OH); (Zwischenprodukt 26) ergab.
- e) Ein Gemisch aus dem Zwischenprodukt (16)
(0,0046 Mol) und 4-Oxo-1-piperidincarbonsäure-1,1-dimethylethylester (0,0048 Mol) in Methanol
(150 ml) wurde bei Raumtemperatur mit Palladium auf Aktivkohle (10
%(1 g) als Katalysator in Gegenwart von Kaliumacetat (2 g) und einer
Lösung
von Thiophen in Methanol (4 %) (1 ml) hydriert. Nach der Aufnahme
von Wasserstoff (1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft.
Der Rückstand
wurde in die freie Base umgewandelt und durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel CH2Cl2/CH3OH 100/0 bis 98/2) gereinigt. Die reinen
Fraktionen wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch sich als Ausbeute 1 g 1,1-Dimethylethyl(A)-4-[[(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-(1,4'-bipiperidin)-1'-carboxylat (Zwischenprodukt
17) ergab.
-
Beispiel A.5
-
- a) Eine Dispersion von Natriumhydrid in einem
Mineralöl
(60 %) (0,22 Mol) wurde unter N2-Strom mit
Hexan behandelt, um das Öl
zu entfernen, und dann unter N2-Strom in THF (100
ml) gegeben. Ethyl(diethylphosphono)acetat (0,22 Mol) wurde tropfenweise
hinzugegeben. Das Gemisch wurde 30 Minuten lang gerührt, bis
die Gasentwicklung aufhörte.
Bei Raumtemperatur wurde tropfenweise ein Gemisch aus 1,1'-Biphenyl-4-ylphenylmethanon (0,2 Mol)
in THF (100 ml) hinzugegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
gerührt,
dann 17 Stunden lang gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt, abgekühlt,
in 10 % HCl und Eis ausgegossen und dreimal mit DCM extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden einmal mit einer gesättigten
K2CO3-Lösung, zweimal
mit H2O und einmal mit einer gesättigten
NaCl-Lösung
gewaschen, dann getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel: CH2Cl2/EtOAc/Hexan
1/1/98) gereinigt. Zwei reine Fraktionen wurden aufgefangen, und
ihre Lösungsmittel
wurden abgedampft. Fraktion 2 wurde aus 2-Propanol auskristallisiert.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet. Die Mutterlauge
wurde eingedampft und mit Fraktion 1 vereinigt, wodurch sich als
Ausbeute 45 g Ethyl-3-[(1,1'-biphenyl)-4-yl]-3-phenyl-2-propenoat (Zwischenprodukt
18) ergaben.
- b) Ein Gemisch des Zwischenproduktes (18) (0,137 Mol) in Methanol
(500 ml) wurde bei Raumtemperatur unter einem Druck von 1 Atm mit
Palladium auf Aktivkohle (10 %) (4 g) als Katalysator in Gegenwart
einer Lösung
von Thiophen in DIPE (1 ml) hydriert. Nach der Aufnahme von Wasserstoff
(1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft.
Diese Fraktion wurde aus CH3OH auskristallisiert.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch sich
als Ausbeute 28 g (62 %) (±)-Ethyl-3-[(1,1'-biphenyl)-4-yl]-3-phenylpropenoat (Zwischenprodukt
19) ergaben.
- c) Lithiumaluminiumhydrid (0,057 Mol) wurde bei Rückflusstemperatur
in THF (200 ml) gerührt.
Eine Lösung
des Zwischenproduktes (19) (0,057 Mol) in THF (300 ml) wurde tropfenweise
hinzugegeben, und das resultierende Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden
lang gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt, dann über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wurde mit Wasser (5 ml) aufgespalten und dann mit 4
N H2SO4 angesäuert. Das
Reaktionsgemisch wurde filtriert, und das Filtrat wurde eingedampft.
Der Rückstand
wurde auf einem Glasfilter über
Kieselgel (Laufmittel: CH2Cl2)
gereinigt. Die gewünschten
Fraktionen wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch sich als Ausbeute 14 g (±)-γ-Phenyl-(1,1'-biphenyl)-4-propanol
(Zwischenprodukt 20) ergaben.
- d) Ein Gemisch des Zwischenproduktes (20) (0,048 Mol) in DCM
(150 ml) und Pyridin (150 ml) wurde bei Raumtemperatur gerührt. Methansulfonylchlorid
(0,06 Mol) wurde tropfenweise zugegeben, und das resultierende Reaktionsgemisch
wurde 3 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Der Rückstand
wurde in DCM aufgelöst.
Die organische Lösung
wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel: CH2Cl2)
gereinigt. Die gewünschten
Fraktionen wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Der Rückstand
wurde unter DIPE zerstoßen,
abfiltriert und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 5,5 g (±)-γ-Phenyl-(1,1'-biphenyl)-4-propanolmethansulfonat (Ester)
(Zwischenprodukt 21) ergaben.
-
Beispiel A.6
-
Ein
Gemisch aus ((1,1'-Biphenyl)-4-yl)phenylmethanon
(0,01 Mol) in THF (200 ml) wurde unter N2-Strom
bei Raumtemperatur gerührt.
Vinylmagnesiumchlorid (0,011 Mol; 1M-Lösung in THF) wurde tropfenweise
hinzugegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
gerührt.
HCl (150 ml) wurde hinzugegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang
bei Raumtemperatur gerührt
und mit DIPE extrahiert. Die organische Phase wurde abgetrennt,
einmal mit einer gesättigten
K2CO3-Lösung, zweimal
mit Wasser und einmal mit einer gesättigten NaCl-Lösung gewaschen,
dann getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Diese Fraktion wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel: CH2Cl2/Hexan/EtOAc
50/30/20) gereinigt. Zwei reine Fraktionen wurden aufgefangen, und
ihre Lösungsmittel
wurden abgedampft, wodurch sich als Ausbeute 8,8 g (29 %) 4-(3-Chlor-1-phenyl-1-propenyl)-1,1'-biphenyl (Zwischenprodukt
22) ergaben.
-
Beispiel A.7
-
- a) Einem Gemisch aus Magnesium (0,32 Mol) in
THF (20 ml) wurde tropfenweise ein Gemisch aus Brombenzol (0,3 Mol)
in THF (300 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang gerührt und
zum Rückfluss erhitzt.
Ein Gemisch von 4-Biphenylcarboxaldehyd (0,3 Mol) in THF (500 ml)
wurde tropfenweise hinzugegeben. Das Gemisch wurde 2 Stunden lang
gerührt
und zum Rückfluss
erhitzt, abgekühlt,
bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt,
in eine gesättigte
NH4Cl-Lösung
ausgegossen und mit DCM extrahiert. Die organische Phase wurde abgetrennt,
dreimal gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in Hexan zerstoßen,
abfiltriert und auf einem Glasfilter über Kieselgel (Laufmittel:
100 % CH2Cl2) gereinigt.
Die reinen Fraktionen wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel wurde
abgedampft. Der Rückstand
wurde in DIPE zerstoßen,
abgefiltert und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 31 g (±)-α-Phenyl-(1,1'-biphenyl)-4-methanol (Zwischenprodukt
23) ergaben.
- b) Ein Gemisch des Zwischenproduktes (23) (0,08 Mol) in Salzsäure (50
ml) and DCM (200 ml) wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die organische Phase wurde abgetrennt, gewaschen, getrocknet, filtriert,
und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde aus Hexan auskristallisiert. Der Niederschlag wurde abfiltriert
und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 20 g (±)-4-(Chlorphenylmethyl)-1,1'-biphenyl (Zwischenprodukt
24) ergaben.
-
Beispiel A.8
-
Das
Zwischenprodukt (16) wurde in die freie Base umgewandelt und mit
Acrylnitril (0,02 Mol) in Methanol (50 ml) über Nacht gerührt und
unter Rückfluss
erhitzt. Acrylnitril (0,09 Mol) wurde zugegeben. Das Gemisch wurde über Nacht
gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt. K2CO3 wurde
zugegeben. Das Gemisch wurde 2 Stunden lang gerührt und unter Rückfluss
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in DCM aufgelöst.
-
Die
organische Lösung
wurde gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel: CH2Cl2/CH3OH 98/2) gereinigt. Die reinen Fraktionen
wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde aus 2-Propanol auskristallisiert. Der Niederschlag wurde abgefiltert
und getrocknet, wodurch sich 1,8 g (A)-4-[([1,1'-Biphenyl]-4-yl)phenylmethyl]-1-piperidinpropannitril
(Zwischenprodukt 25, [α]D 20 = –8,29° (c = 24,73
mg/5 ml in DMF), Fp. 106 °C).
Analog, aber ausgehend vom Zwischenprodukt (26), wurde (B)-4-[([1,1'-Biphenyl]-4-yl)phenylmethyl]-1-piperidinpropannitril
(Zwischenprodukt 27, [α]D 20 = +8,23° (c = 24,923
mg/5 ml in DMF), Fp. 92 °C)
hergestellt.
-
B. Zubereitung der fertigen
Verbindungen
-
Beispiel B.1
-
Ein
Gemisch des Zwischenproduktes (2) (0,06 Mol) in Bromwasserstoffsäure (48
%) (250 ml) wurde 4 Stunden lang gerührt und unter Rückfluss
erhitzt und dann abgekühlt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch sich
eine Produktausbeute von 25,2 g ergaben. Ein Teil dieser Fraktion
(5 g) wurde in die freie Base umgewandelt und durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel: CH2Cl2/CH3OH 95/5) gereinigt. Die reinen Fraktionen
wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in 2-Propanol aufgelöst
und aus 2-Propanol/HCl in das Salzsäuresalz (1:2) umgewandelt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch sich
als Ausbeute 4,2 g 4-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]-(4-fluorphenyl)methylen]-(1,4'-bipiperidin)dihydrochlorid-2-propanolat (1:1)
(Zusammensetzung 2) ergaben.
-
Beispiel B.2
-
Ein
Gemisch aus dem Zwischenprodukt (8) (0,051 Mol) und Kaliumhydroxid
(40 g) in 2-Propanol (400 ml) wurde 5 Stunden lang gerührt und
unter Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch wurde abgekühlt,
und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in H2O (500 ml) aufgelöst und dreimal
mit DCM extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden einmal
mit NH4Cl (10 %), zweimal mit H2O
und einmal mit einer gesättigten
NaCl-Lösung
gewaschen, dann getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch sich als Ausbeute 19 g (87 %) 4-[[4'-Fluor-(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethylen]-(1,4'-bipiperidin) (Zusammensetzung
4) ergaben.
-
Beispiel B.3
-
Ein
Gemisch der Verbindung (4) (0,029 Mol) in Essigsäure (250 ml) wurde bei 20 °C mit Palladium
auf Aktivkohle (2 g) als Katalysator hydriert. Nach der Aufnahme
von Wasserstoff (1 Äq.)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft.
Eine gesättigte
K2CO3-Lösung (100
ml) wurde zugegeben. Das Gemisch wurde dreimal mit DCM extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden zweimal mit H2O
und einmal mit einer gesättigten
NaCl-Lösung
gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Diese Fraktion wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
(Laufmittel: CH2Cl2/(CH3OH/NH3) 95/5) gereinigt.
Zwei reine Fraktionen wurden aufgefangen, und ihre Lösungsmittel
wurden abgedampft, wodurch sich als Ausbeute 3,5 g der Fraktion
1 und 3,5 g der Fraktion 2 ergaben. Fraktion 2 wurde aus 2-Propanol/HCl
in das Salzsäuresalz
(1:2) umgewandelt. Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet,
wodurch sich (±)-4-[[4'-Fluor-(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-(1,4'-bipiperidin)dihydrochlorid-Monohydrat
(Zusammensetzung 7) ergab.
-
Beispiel B.4
-
Ein
Gemisch aus Ethyl-4-[[(1,1'-biphenyl)-4-yl)phenylmethylen]-(1,4'-bipiperidin)-1'-carboxylat (0,0083 Mol)
in Methanol (150 ml) wurde mit Palladium auf Aktivkohle (10 %, 2
g) als Katalysator hydriert. Nach der Aufnahme von Wasserstoff (1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft. Dem
Rückstand
wurde ein Gemisch aus Kaliumhydroxid (20 g) in 2-Propanol (200 ml)
hinzugegeben. Das Gemisch wurde 4 Stunden lang gerührt und
unter Rückfluss
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in DCM (500 ml) aufgelöst.
Das Gemisch wurde dreimal mit H2O und einmal
mit einer gesättigten
NaCl-Lösung
gewaschen, getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Der Rückstand wurde
mit 2-Propanol/HCl in das Salzsäuresalz
(1:2) umgewandelt. Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet,
wodurch sich als Ausbeute 2,7 g (69,7 %) (±)-4-[[(1,1'-biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-(1,4'-bipiperidin)dihydrochlorid-Monohydrat
(Zusammensetzung 20) ergaben.
-
Beispiel B.5
-
Palladium
oder Platin auf Aktivkohle (0,100 g als Katalysator) wurden unter
einer N2-Atmosphäre in Methanol (2 ml) gerührt. Eine
Lösung
von Thiophen in Methanol (1 ml) wurde hinzugegeben. Kaliumacetat (0,100
g) wurde hinzugegeben. Butanal (0,100 g, ± 0,0003 Mol) wurde hinzugegeben.
Verbindung (20) (0,0003 Mol) in Methanol (3 ml) wurde hinzugegeben,
und das Reaktionsgemisch wurde über
das Wochenende bei 50 °C
hydriert. Nach der Aufnahme von Wasserstoff (1 Äquivalent) wurde der Katalysator
abfiltriert. Die gewünschte
Verbindung wurde isoliert und durch Hochleistungs-Flüssigchromatographie über einer
Prochrom-D.A.C.-Säule
(Innendurchmesser 5 cm) mit Kromasil Spherical Silica Si60 (100
g, 5 μm; Laufmittelgradient:
CH2Cl2/(CH2Cl2/CH3OH
9/1)/CH3OH (0 min) 100/0/0, (10,31 min)
0/100/0, (10,32 min) 50/0/50, (13,02 min) 0/0/100, (13,33 bis 18,32
min) 100/0/0) gereinigt. Die gewünschten
Fraktionen wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch sich eine Ausbeute von 0,040 g (±)-4-[[1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-1'-butyl-(1,4'-bipiperidin) (Zusammensetzung 14) ergab.
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Beispiel B.6
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Eine
Gemisch aus dem Zwischenprodukt (21) (0,00027 Mol), N,N,N'-Trimethyl-1,3-Propandiamin (0,100
g) und Natriumcarbonat (0,100 g) in N,N-Dimethylformamid (1 ml)
wurde über
Nacht bei 90 °C
gerührt. Die
gewünschte
Verbindung wurde isoliert und durch Hochleistungs-Flüssigchromatographie über Hyperprep 'BDS' HS C18 (55 g, 8 μm, 100 Å; Laufmittelgradient:
[(0,5 % NH4OAC in H2O)/CH3CN 90/10]/CH3OH/CH3CN (0 min) 75/25/0, (10,31 min) 0/50/50,
(16,32 min) 0/0/100, (16,33 min bis Ende) 75/25/0) gereinigt. Die
gewünschten
Fraktionen wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch sich eine Ausbeute von 0,020 g (±)-N-[3-[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]-3-phenylpropyl]-N,N',N'-trimethylpropandiamin
(Zusammensetzung 38) ergab.
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Beispiel B.7
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Ein
Gemisch aus N,N'-Dimethyl-N-[(3-methylamino)propyl]-1,3-propandiamin
(0,0248 Mol) in DMF (75 ml) wurde bei 60 °C gerührt. Ein Gemisch des Zwischenproduktes
(24) (0,01 Mol) in DMF (75 ml) wurde tropfenweise zugegeben. Das
Gemisch wurde 6 Stunden lang bei 60 °C und über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. H2O (100 ml) wurde hinzugegeben,
und das Gemisch wurde dreimal mit DCM extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden zweimal mit H2O
und einmal mit einer gesättigten
NaCl-Lösung
gewaschen, dann getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Der Rückstand
wurde durch HPLC über
Kieselgel (Laufmittel: CH2Cl2/CH3OH/(CH3OH/NH3) 92/4/4) gereinigt. Die reinen Fraktionen
wurden aufgefangen, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde mit 2-Propanol/HCl
in das Salzsäuresalz
(1:3) umgewandelt. Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch
sich (±)-N-[[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]phenylmethyl]-N,N'-dimethyl-N'-[3-(methylamino)propyl]-1,3-propandiamintrihydrochlorid
(Zusammensetzung 52) ergab.
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Beispiel B.8
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Die
Grignard-Reaktion wurde mit Magnesium (0,08 Mol) und einigen ml
eines Gemisches aus 4-Brombiphenyl (0,08 Mol) in THF (150 ml) begonnen.
Dann wurde der Rest des Gemisches aus 4-Brombiphenyl in THF tropfenweise
zugegeben. Das resultierende Reaktionsgemisch wurde 1 Stunde lang
gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt und dann abgekühlt.
In Diethylether (50 ml) aufgelöstes
1-(2,4-Dichlorphenyl)-3-[4-[2-(dimethylamino)ethyl]-1-piperidinyl]-1-propanondihydrochlorid
(0,023 Mol) wurde tropfenweise hinzugegeben. Das Gemisch wurde 1
Stunde lang gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt, dann abgekühlt,
mit NH4Cl 10 % aufgespalten und gerührt. Eine
verdünnte
wässrige
HCl-Lösung
wurde hinzugegeben. Das Gemisch wurde für eine Weile gerührt. Die
organische Phase wurde abgetrennt, mit H2O
gewaschen, getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde mit HCl/2-Propanol
getränkt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und aus CH3OH
und Diethylether auskristallisiert. Der Niederschlag wurde abfiltriert
und getrocknet, wodurch sich eine Ausbeute von 1,05 g (7,8 %) (±)-α-[(1,1'-Biphenyl)-4-yl]-α-(2,4-dichlorphenyl)-4-[2-(dimethylamino)ethyl]-1-piperidinpropanoldihydrochlorid (Zusammensetzung
34) ergab.
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Beispiel B.9
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Ein
Gemisch aus (±)-N-[3-([1,1'-Biphenyl)-4-yl)-3-phenylpropyl]-N'-methyl-N'-(phenylmethyl)-1,2-ethandiamin
(0,006 Mol) in Methanol (150 ml) wurde bei Raumtemperatur mit Palladium
auf Kohlenstoff (10 %, 1 g) als Katalysator hydriert. Nach der Aufnahme
von Wasserstoff (1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft,
wodurch sich ein Rückstand
ergab, der mit HCl/2-Propanol in das Salzsäuresalz (1:2) umgewandelt wurde,
was zu einer Ausbeute von 2,76 g (±)-N-[3-([1,1'-Biphenyl)-4-yl)-3-phenylpropyl]-N'-methyl-l,2-ethandiamindihydrochlorid
(Zusammensetzung 56) führte.
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Beispiel B.10
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Ein
Gemisch des Zwischenproduktes (25) (0,003 Mol) in einem Gemisch
aus Methanol, welches mit NH3 (200 ml) gesättigt ist,
wurde über
Nacht bei 20 °C
mit Raney-Ni (1 g) als Katalysator hydriert. Nach der Aufnahme von
Wasserstoff (2 Äquivalente)
wurde der Katalysator abfiltriert, und das Filtrat wurde eingedampft. Der
Rückstand
wurde in 2-Propanol aufgelöst
und mit 2-Propanol/HCl
in das Salzsäuresalz
(1:2) umgewandelt. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde in Diethylether zerstoßen,
abfiltriert und getrocknet, wodurch sich als Ausbeute 1,4 g (A)-4-[([1,1'-Biphenyl]-4-yl)phenylmethyl]-1-piperidinpropanamindihydrochlorid-Tetrahydrat
(Zusammensetzung 78) ergaben.
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In
Tabelle F-1 bis F-5 sind die Verbindungen aufgelistet, die nach
einem der obigen Beispiele hergestellt wurden. In den Tabellen wurden
die folgenden Abkürzungen
verwendet: .C
4H
6O
5 steht für
das 2-Hydroxybutandisäure-Salz
(Äpfelsäuresalz),
.C
2H
2O
4 steht
für das
Ethandioat-Salz, .C
4H
6O
4 steht für
das Butandioat-Salz, .C
4H
6O
6 steht für
das [R-(R*,R*)]-2,3-Dihydroxybutandisäure-Salz
(L-Weinsäure-Salz),
.(E)-C
4H
4O
4 steht für das (E)-2-Butendisäure-Salz (Fumarsäuresalz),
.(Z)-C
4H
4O
4 steht für
das (Z)-2-Butendisäure-Salz (Maleinsäuresalz),
.C
6H
8O
7 steht
für das
2-Hydroxy-1,2,3-propantricarboxylat (Zitronensäuresalz), und .BIT steht für das 1,2-Benzisothiazolin-3-on-Salz. Tabelle
F-1
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C. Biologische Proben
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C.1 Primäres Bakterien-Screening
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Die
Stammlösungen
mit den Testverbindungen wurden in Multititerplatten pipettiert
und mit einem warmen Tryptose-Nährflüssigkeits-Agar
(2,6 %) vermischt, um eine Testverbindungskonzentration von 500 μMol zu erreichen.
Man ließ das
Medium abkühlen,
danach wurde es mit den Bakterien geimpft. Die Vertiefungen wurden
in einen Inkubator gegeben, welcher 27 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit
von 70 % aufwies. Nach einem ausreichenden Wachstum der unbehandelten
Kulturen wurde der Test ausgewertet.
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Testbakterien:
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- Pseudomonas aeruginosa
- Escherichia coli
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Bewertungssystem:
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- 3: Vollständige
Verhinderung des Bakterienwachstums
- 2: Bakterienwachstum teilweise kontrolliert
- 1: Bakterienwachstum mit dem unbehandelten vergleichbar
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C.2 Sekundäres Bakterien-Screening
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Eine
Anzahl von Verbindungen der Formel (I) wurde in einem zweiten Screening
auch gegen eine breite Vielfalt von Bakterien untersucht. Die Testbedingungen
waren dieselben, wie im biologischen Beispiel C.1 beschrieben. Die
Konzentration der Testverbindung betrug ebenfalls 500 μMol, und
das angewendete Bewertungssystem war auch dasselbe.
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C.3 Screening gegen Hefen
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Eine
Anzahl von Verbindungen der Formel (I) wurde auch in einem Screening
gegen bestimmte Hefen untersucht. Die Testbedingungen waren dieselben,
wie im biologischen Beispiel C.1 beschrieben. Die Konzentration
der Testverbindung betrug ebenfalls 500 μMol, und das angewendete Bewertungssystem
war auch dasselbe.
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Testhefe:
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- Debaryomyces hansenii (19)
- Rhodotorula rubra (20)
- Sporobolomyces roseus (21)
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C.4 Synergistischer Effekt
in Kombinationen mit BIT
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Die
biozide Aktivität
gegen Bakterien-/Hefe-Wachstum wurde mit der Giftplattenanalyse
ermittelt. Um die benötigten
Konzentrationen der Testverbindung zu erhalten, wurden errechnete
Mengen der Stammlösungen
(DMSO) in Multititerplatten pipettiert. Tryptose-Agar (außer für Rhodotorula:
PDA) wurde aseptisch zugegeben, und durch Schütteln wurde eine einheitliche
Verteilung erhalten. Jede Platte wurde mit einer Bakterien-/Hefe-Suspension geimpft.
Nach der Inkubation bei 27 °C
und 70 % relativer Luftfeuchtigkeit für eine ausreichende Zeit, um
ein vollständiges
Wachstum der Vergleichsproben zu ermöglichen, wurde die prozentuale Aktivität im Vergleich
zur Vergleichsprobe ausgewertet.
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Eine
mögliche
Synergie wurde unter Anwendung von Limpels Formel (Richter, D.L.,
Pestic. Sci. 1987, 19: 309 bis 315) untersucht:
wobei E
C für die erwartete
additive Reaktion oder die berechnete Aktivität steht, X für das beobachtete
prozentuale Vergleichsbeispiel steht, wenn Verbindung A allein angewendet
wird, und Y für
das beobachtete prozentuale Vergleichsbeispiel steht, wenn Verbindung
B allein angewendet wird. Es wird angenommen, dass eine Synergie
auftritt, wenn die beobachtete Wirkung oder die gemessene Aktivität einer
Kombination beider Verbindungen größer ist als der entsprechende
E
C-Wert.
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In
den folgenden Tabellen C.4 bis C.6 sind die gemessenen und berechneten
Aktivitäten
von BIT und den Verbindungen 20, 42 und 40 aufgezählt, wenn
sie als einzelne Testverbindung oder als Kombination gegen Rhodotorula
rubra oder Cellulomonas flavigena getestet werden. BIT (1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on)
ist ein wohlbekanntes Bakterizid und wurde in einer Konzentration
von 25 und 50 μMol
getestet. Die Verbindungen 20, 40 und 42 wurden in einer Konzentration
von 25, 50 und 75 μMol
getestet. Wenn ein synergistischer Effekt beobachtet wurde, sind
die „gemessene" und die „berechnete" Aktivität fettgedruckt
angegeben.
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Tabelle C.4:
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Prozentuale
Aktivität
von BIT, Verbindung 20 und deren Kombination (Konzentration von
BIT und Zus. Nr. 20 ausgedrückt
in μMol)
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Tabelle C.5
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Prozentuale
Aktivität
von BIT, Verbindung 42 und deren Kombination (Konzentration von
BIT und Zus. Nr. 42 ausgedrückt
in μMol)
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Tabelle C.6
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Prozentuale
Aktivität
von BIT, Verbindung 40 und deren Kombination (Konzentration von
BIT und Zus. Nr. 40 ausgedrückt
in μMol)
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In
den folgenden Tabellen C.7 bis C.8 sind die gemessenen und berechneten
Aktivitäten
von BAC und den Verbindungen 20, 42 und 40 aufgezählt, wenn
sie als einzelne Testverbindung oder als Kombination gegen Providencia
rettgeri getestet werden. BAC (Benzalkoniumchlorid) ist ein wohlbekanntes
Bakterizid und wurde in einer Konzentration von 40 und 80 μMol getestet.
Die Verbindungen 20, 40 und 42 wurden in einer Konzentration von
10, 20, 40, 80 und 160 μMol
getestet. Wenn ein synergistischer Effekt beobachtet wurde, sind
die „gemessene" und die „berechnete" Aktivität fettgedruckt
angegeben.
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Tabelle C.7
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Prozentuale
Aktivität
von BAC, Verbindung 20 oder Verbindung 40 und deren Kombination
(Konzentration von BAC und Zus. Nr. 20 oder 40 ausgedrückt in μMol)
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Tabelle C.8
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Prozentuale
Aktivität
von BAC, Verbindung 42 und deren Kombination (Konzentration von
BAC und Zus. Nr. 42 ausgedrückt
in μMol)
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