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Die
vorliegende Erfindung betrifft entzündliche Erkrankungen und im
Besonderen rheumatische Arthritis.
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Die
rheumatische Arthritis (RA) ist eine chronische Entzündungskrankheit
der Synovial-gelenke, welche zur Zerstörung der Gelenke, Behinderung
und frühem
Tod führt.
Obwohl der Auslöser
für RA
gegenwärtig nicht
bekannt ist, wurde angeregt, dass es sich beim Typ II Kollagen,
welches überall
im Gelenkknorpel vorkommt, um ein mögliches Autoantigen für die RA
handelt. Es wurde kürzlich
vorgeschlagen, dass gp39, ein 39 Kd Glykoprotein, sowie davon abgeleitete
Peptide, solche Autoantigene sind. Jedoch sind die Daten, welche diese
Hypothese unterstützen,
recht begrenzt und die Rolle die gp39 spielt bleibt deshalb ungewiss.
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Die
vorliegende Erfindung resultiert aus einem anderen Ansatz, basierend
auf einer Studie an Chondrozyten, einem spezialisierten Zelltyp
im Gelenkknorpel. Es wurde ein Protein aus humanen Chondrozyten und
humanen Chrodrosarkom-Zelllinien isoliert, welches mit Antikörpern im
Serum von RA-Patienten reagiert und das den akzeptierten Kriterien
für ein
mutmaßliches
Autoantigen entspricht. Das aufgereinigte Protein wurde auf die
Proliferation von T-Zellen hin untersucht und es wurde gezeigt,
dass selektiv synoviale T-Zellen von Patienten mit RA proliferieren.
Bei diesem Protein handelt es sich um das an die schwere Kette des
Immunglobulins bindende Protein (Immunglobulin-heavy chain-Bindeprotein)
BiP (GRP78), das nachfolgend als p78 bezeichnet wird.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 99/18131 schlägt den Nachweis von Antikörpern gegen
ein BiP, das aus HeLa-Zellen gewonnen wurde, als diagnostische Indikation
für die
RA vor. Jedoch beschreibt diese frühere Veröffentlichung nicht die Extraktion
von BiP aus HeLa-Zellen in reproduzierbarer Art und Weise und ist
deshalb für
die praktische Anwendung nicht ausreichend. Es wurde nun das richtige
Autoantigen gegen die RA gewonnen und identifiziert. Diese Entdeckung
führt zur
Entwicklung von prognostischen und diagnostischen Tests für diese
Krankheit und die spezifische Therapie. Die DNA für dieses
Protein wurde isoliert und sequenziert. Diese DNA wurde auch kloniert
und exprimiert. Die Aminosäure-
und DNA-Sequenzen sind neu und werden in der Sequenzliste, die dieser
Beschreibung folgt, aufgeführt.
Die Aminosäuresequenzen
des BiP-Proteins werden in der Sequenzliste in zwei Versionen, SEQ
ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 2, aufgeführt und können gleichermaßen als
Testreagenz verwendet werden. Die cDNA für die SEQ ID Nr. 1 ist in der
Sequenzliste als SEQ ID Nr. 3 aufgeführt. Diese Sequenz ist bei
der GENBANK unter der Zugriffsnummer AF 188611 hinterlegt. Ein Vergleich
der Sequenz mit der Zugriffsnummer X 87949 aus der GENBANK wird
nachfolgend geliefert.
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Der
erste Teil der folgenden Beschreibung beschäftigt sich mit der Charakterisierung
eines solchen Autoantigens; der zweite Teil mit der Klonierung,
Sequenzierung und Expressions des Proteins; und der dritte Teil
mit der Darstellung der Spezifität
des Autoantigens bezogen auf die Krankheit (rheumatische Arthritis)
und das Gewebe (Synovialbereich).
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Teil 1: Charakterisierung
des Autoantigens
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Chondrozyten/Chondrosarkomzellen
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Die
Chondrozyten wurden aus Knorpelmaterial isoliert, das während Gelenkerneuerungen
gewonnen wurde. Der Knorpel wurde fein zerkleinert und mit 1 mg/ml
Kollagenase (Worthington) verdaut. Nach diesem Verdau wurden die
Zellen bei 300 g zentrifugiert und in Dulbeccos Minimal Essential
Medium (DMEM) (Life Technologies, Paisley, UK), das mit 10% fötalem Kälberserum
(FCS) (Harlan Sera-Lab,
Loughborough, UK) angereichert ist, resuspendiert. Die Zelltrümmer wurden
nach 24 Stunden von den adherenten Zellen abgewaschen und die Zellen
konnten sich bis zur Konfluenz vermehren. Die Zellen unter Verwendung
von Trypsin (0,25%) passagiert und 1:3 aufgeteilt.
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Die
Chondrosarkom Zelllinien (HTB94) (SW1353) wurden von der American
Type Culture Collection ATCC (Rockville, Maryland, USA) und von
Dr. J. Block, Rush University, Chicago, USA (persönliches
Geschenk) bereitgestellt. Diese Zellen wurden in DMEM mit 10% FCS
kultiviert und 1:3 aufgeteilt, nachdem sie bei Konfluenz vorsichtig
trypsiniert (0,25% Trypsin, Life Technologies, Paisley, UK) wurden.
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Vorbereitung
der Zelllysate
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Die
Zellen wurden von der Flaschenoberfläche gekratzt und im Beisein
von Proteinaseinhibitoren, PMSF (2 mM), Leupeptin (200 μg/ml) und
Aprotinin (50 μg/ml)
(Sigma, Poole, UK), homogenisiert und beschallt.
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Natrium-dodecylsulfat
(SDS) (Sigma, Poole, UK) wurde bis zu einer Endkonzentration von
1% zugegeben und die Proteine bei Raumtemperatur über eine
Stunde aufgeschlossen. Die Proteinkonzentration wurde durch ein
Bicinchoninsäure-Assay
unter Verwendung von Bovinem Serumalbumin (BSA) als Standardprotein
(Sigma) und den Zelllysaten als 10 μg/well Äquivalente, abgeschätzt.
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Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(PAGE) und Western Blot
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Das
Mini Protean System (BioRad Laboratories, Hemel Hempstead, UK) wurde
verwendet, um die Gele laufen zu lassen. Es wurden 5-, 7,5- oder
10-%ige denaturierende SDS-Polyacrylamidgele mit einer Stärke von
1,5 mm hergestellt (siehe Anhang 1). Die Gele wurden mit 10 μg Protein/well
beladen, oder es wurde gleichviel auf ein präparatives Gel geladen. Die
Elektrophorese wurde beim konstanten 100 V durchgeführt und
Broad Range Kaleidoscope Molekulargewichtsmarker (BioRad) liefen
parallel zu den Zelllysaten.
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Nach
der Elektrophorese wurden die Proteine bei konstenten 100 V für eine Stunde
auf Nitrozellulose geblottet (siehe Anhang 1). Die Nitrozellulose
wurde anschließend
mit 3% BSA blockiert und über
Nacht bei 4°C
belassen. Die präparativen
Membranen wurden falls erforderlich in 16 schmale Streifen, jeder
mit einem identischen Proteinprofil, geschnitten. Die Membranen
wurden mit Patientenserum (1/100 Verdünnung) oder spezifischen monoklonalen
Antikörpern
(mit der nötigen
Konzentration) für
1 Stunde bei Raumtemperatur geprobt und dann 3× über eine Stunde in TTBS (siehe
Anhang 1) gewachen. Der Sekundärantikörper, Ziege
anti-Mensch IgG (Fab2) mit Horse-Radish-Peroxidase
(Sigma) konjugiert, wurde in einer 1/1000 Verdünnung zugegeben und für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Membranen wurden dann 3×. über eine
Stunde in TTBS gewaschen. Verstärkte
Chemilumineszenz (Amersham) wurde verwendet um das System zu entwickeln
und die Antigen-Antikörper-HRP
komplexe erschienen nach der Entwicklung als einzelne Banden auf dem
Photofilm.
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Isolierung des möglichen
Autoantigens p78
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Die
Bande von Interesse war in etwa 30% der Seren der rheumatischen
Arthritis, die wie vorhin beschrieben für das Screening der Zelllysate
verwendet wurden, zu sehen.
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Um
das Protein zu isolieren, wurden das Zelllysat mit einem 30,000
MW Cut-off Filter 23fach konzentriert. Das Protein wurde dann im
Parallelansatz auf 5% und 7,5% Gele geladen. Eine Spur auf jedem
Gel wurde mit normaler Proteinkonzentration geladen, während die
beiden anderen Spuren überladen
wurden. Kaleidoskop Molekulargewichtsmarker wurden beiderseits der
Testspur geladen. Die Gele wurden wie vorher beschrieben so lange
laufen gelassen, bis der Kaleidoskop Molekulargewichtsmarker zeigte,
dass sich das 70,000 MW Protein im unteren Drittel des Gels, nahe
dem Auslaufpunkt befindet. Die Gele wurden dann auf PVDF Membran
geblottet (Immobilon P, Millipore), die unmittelbar nach dem vollständigen Transfer
der Proteine in destilliertes Wasser gelegt wurde. Der Streifen
mit der normalen Beladung wurde für die Immundetektion der Proteinbande
verwendet. Der entwickelte Film dieser Immundetektion und die Ponceau-Rot-Färbung der überladenen
Streifen wurden nach der Lufttrocknung zur Identifikation der Bande
auf der Membran verwendet. Diese Streifen wurden dann gebraucht,
um das Protein zu isolieren und unter Verwendung einer Matrixunterstützten Laserdesorption/Ionisation
(MALDI) Spektrometrie sequenziert.
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Die
elektrogeblotteten Proteine wurden mit Ponceau S (0,05% wässriges
Methanol/0,1% Essigssäure) mit
Hilfe eines Schnellfärbe-Protokolls
(1) gefärbt.
Die getrockneten und gefärbten
Proteine wurden anschließend
in situ mit Trypsin (Boehriger, modifiziert) verdaut und die Peptide
mit 1:1 v/v Ameisensäure:Ethanol
(2) extrahiert. Ein 0,2 μl
Aliquot (etwa 5% des gesamten Verdaus) wurde als Probe genommen
und direkt durch eine Matrixunterstützte Laserdesorption/Ionisation
(MALDI) Time-of-Flight
Massenspektrometrie mit einem LaserMat 2000 Massenspektrometer (Thermo
Bioanalysis, UK) (3) analysiert. Ein zweites 0,2 μl Aliquot
wurde mit 1% v/v Thionylchlorid in Methanol esterifiziert und ebenfalls
mit MALDI analysiert, um die Zusammensetzung der Säurereste
(4) zu erhalten. Die nativen und esterifizierten Peptide wurden
dann gegen die MOWSE Peptid-Fingerprint Datenbank (5) überprüft. Die
verbleibenden verdauten Peptide (90% des Gesamtverdaus) wurden dann
mit N-Succinimidyl-2(3-pyridyl)
acetat (SPA) reagiert, um die Häufigkeit
von b-Ionen zu verstärken
und die Sequenzanalyse durch Tandem-Massenspektrografie zu erleichtern.
Die getrockneten Peptidfraktionen wurden mit 7 μl 1% w/v N-Succinimidyl-2(3-pyridyl) acetat in
0,5 M HEPES (pH 7.8 mit NaOH eingestellt), das 15% v/v Acetonitril
enthält,
für 20
min auf Eis behandelt. Die Reaktion wurde durch 1 μl Heptafluorbutylsäure (HFBA)
abgestoppt und die Lösung
wurde unmittelbar in eine kapillare Umkehrphasensäule (300 μm × 15 cm)
injiziert, die mit POROS R2/H Material (Perseptive Biosystems, MA)
gepackt, mit 2% v/v Acetonitril/0,05% v/v TFA equilibriert war und
mit einer Laufgeschwindigkeit von 3 μl/min. Die adsorbierten Peptide wurden
mit 10% v/v Acetonitril/0,05% v/v TFA für 30 Minuten isokratisch gewaschen,
um das überschüssige Reagenz
und den HEPES Puffer zu eluieren. Die derivatisierten Peptide wurden
anschließend
in einem Single-Step Gradienten gegen 75% v/v v Acetonitril/0,05%
v/v Ameisensäure
eluiert und in einer einzelnen 4 μl Fraktion
gesammelt. Die derivatisierten Peptide wurden dann durch niedrigenergetische
stoßinduzierte
Fragmentierung (CAD) mit einem Finnigan MAT TSQ7000, der mit einer
Nanoelektrospray-Quelle (7,8) ausgerüstet war, sequenziert. Die
CAD wurde unter einem Argondruck von 2,5 mTorr und stossinduzierenden
Offset-Spannungen zwischen –18
V und –28
V durchgeführt.
Die Produkt-Ion Spektren wurden mit Q3 und einer Scangeschwindigkeit
von 500 amu/sec gesammelt.
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Ergebnisse
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- Sequenzdaten erhalten von einem 7,5% Gel (Einzelbande)
- Von GR78_human
- Spezifisch identifizierende Peptide:
NQLTSNPENTVFDAK 82–96
SIDIDEIVLVGGSTR
353–366
TWNDPSVQQDIK
107–113
- Identifiziertes menschliches Protein GR 78:
KD Glucose
Regulierter Protein precursor (GRP78)
Immunglobulin-heavy chain-Bindeprotein
(an die schwere Kette des Immunglobulins bindendes Protein) (BiP)
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Teil 2: Klonierung, Sequenzierung
und Expression von p78
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1) Isolierung der mRNA
und PCR-Amplifikation der identifizierten Gene
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Humane
Chondrozyten wurden wie beschrieben isoliert und über drei
Wochen kultiviert. Die Poly(A) mRNA (1–2 μg) wurde mit Hilfe eines Micro-Fastrack
Kits (Invitrogen) aus einer Gesamtmenge von 1–2 × 106 Zellen
isoliert. Ein Mikrogramm der erhaltenen mRNA wurde unter Verwendung
von 1 μl
Moloney Murine Leukemia Virus Reverser Transkriptase (200 μ/μl); 5 × First
Strand Buffer (Tris-HCl pH 8.3, 250 mM; KCl 375 mM; MgCl 15 mM;
0,1M DTT; oligo-dT(12-18) 20 ng/μl (Life Technologies);
und dNTP Mix 100 mM (Amersham Pharmacia Biotec, Upsala, Schweden)
in einem Volumen von 20 μl
bei einer Temperatur von 45° C
für 1 Stunde
in cDNA revers transkribiert.
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Die
PCR wurde in einem Reaktionsvolumen von 50 μl bei Standardbedingungen (siehe
unten) in einem Perkin Elmer Applied Biosystems Thermo Cycler PE2400
durchgeführt.
Die Primersequenzen wurden aus der GenBank Datenbanksequenz, mit
der Zugriffsnummer X87949, dem humanen Gen für das Immunglobulin-heavy chain-Bindeprotein, BiP
(grp78) entsprechend, erhalten. Spezifische Primer wurden synthetisiert, um
das Gen des mögliche
Autoantigens aus der Chrodrozyten cDNA zu amplifizieren. Das erhaltene
PCR Produkt bestand aus dem Großteil
der grp78 Kodierungssequenz, ohne die nicht-translatierten Regionen,
die Signalsequenzen und das Stop-Codon (Nukleotidpositionen 279–2169 der
grp78 Datenbanksequenz).
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Die
Primer Sets für
die PCR waren mit integrierten Restriktionsschnittstellen versehen,
um eine schnelle Subklonierung der cDNA in den bakteriellen Expressionsvektor
zu ermöglichen.
Der Forward-Primer kodierte eine NdeI Schnittstelle und der Revers-Primer enthielt eine
XhoI Restriktionsschnittstelle: Die Sequenz für den Forward-Primer ist nachfolgend
als SEQ ID No. 4 und die des Revers-Primers als SEQ ID No. 5 aufgeführt.
BiP
Forward Primer 5' TATACATATGGAGGAGGACAAGAAGGAGGACG
3' (32mer)
BiP
Revers Primer 5' CCACCTCGAGTTCTGCTGTATCCTCTCACCA
3' (32mer)
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Nach
der anfänglichen
Denaturierung für
2 min bei 96°C
wurde die PCR über
28 Zyklen durchgeführt, mit
einen Zyklusprofil von 94°C
für 30
s, 60°C
für 30
s und 72° C
für 2 min
und einer abschließenden
Verlängerung
bei 72°C
für 7 min.
Die PCR Reaktion erzeugte ein einzelnes spezifisches BiP-Fragment
mit einer Länge
von 1890 Bp.
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2) Klonierung der PCR-generierten
Fragmente
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Die
in die für
die PCR verwendeten Forward und Reverse Primer eingebauten Restriktionsschnittstellen
erfordern flankierende DNA, um durch die spezifischen Endonukleasen
(NdeI und XhoI) erkannt zu werden. Um diese flankierende DNA zu
liefern, wurde das in der PCR generierte Fragment in dem PCR-Klonierungsvektor
pCR2.1-TOPO (Invitrogen) kloniert. Die ligierten Plasmide wurden
in kompetente E. coli XL1-Blue (Stratagene) transformiert und die
Plasmid-DNA wurde mit Miniprep-Säulen (Quiagen)
extrahiert. Die aufgereinigte Plasmid-DNA für den Klon wirde BiP-TOPO genannt. Diese
DNA Proben wurde bei –20°C aufbewahrt. Die
aufgereinige Plasmid-DNA für
BiP-TOPO wurde mit NdeI und XhoI verdaut. Die Restriktionsfragmente wurden
auf einem Agarosegel elektrophoretisch aufgetrennt und mit dem DNA
Gelextraktionskit von Quiagen aufgereinigt.
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3) Subklonierung der geschnittenen
Genfragmente in einen bakteriellen Expressionsvektor
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Das
aufgereinigte Fragment für
den Klon wurde in den mit NdeI/XhoI vorverdauten bakteriellen Expressionsvektor
pET30a (Novagen) ligiert. Die Ligation wurde über Nacht bei 12°C und dem
Beisein von T4 Ligase (20 Units und 1/10 Volumen eines 10 × Ligasepuffers
(von Promega zusammen mit der T4 Ligase bereitgestellt) durchgeführt. Die
ligierten Fragmente wurde in kompetente E. coli XL1-Blue (Stratagene)
transformiert und mit BiP-spezifischen Primern in einer Colony-PCR überprüft. Die
positiven Transformanten, die das notwendige rekombinante Plasmid
tragen, wurden aufgereinigt und in den kompetenten E. coli Expressionsstamm
BL21-(DE3) (Invitrogen)
transformiert. Es ist selbstverständlich so zu verstehen, dass
die Klonierung in prokarotischen oder eukaryotische Wirte, einschließlich von
Bakterien, Insektenzellen und Säugerzellen,
erfolgen kann. Bevorzugt solche Wirte, die eine Glykosylierung des
exprimierten Produktes gewährleisten.
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4) Sequenzierung des 1890Bp
pET30::BiP Subklons
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Die
Sequenzierung der 5' und
3' terminalen Enden
des pET30::BiP Klones bestätigte,
dass sich das rekombinante DNA-Molekül in-frame mit dem ATG-Startcodon
auf dem pET30 Vektor befand und dass sich ein Durchlesen von dieser
Seite durch das BiP-Gen fortsetzte und mit den sich am 3' Arm des Expressionsvektors befindlichen
6x His-Resten und
dem Stop-Codon endet.
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Eine
gründliche
DNA-Sequenzierung wurde mit synthetischen Oligonukleotidprimern
durchgeführt, welche
die gesamte Länge
des BiP-Subklons überspannten.
Die Sequenzanalyse des neu subklonierten BiP-Fragments wurde mit
vergleichendem Alignment gegen die bestehende grp78 Sequenz aus
der Datenbank (Zugriffsnummer X87949) durchgeführt. Eine Reihe von Unterschieden
zwischen den beiden Sequenzen wurde sowohl auf DNA-Ebene als auch
auf Proteinebene entdeckt (siehe Anhang 4). Diese Bereiche der Nichtübereinstimmung
können
entweder das Ergebnis von Fehlern in der ursprünglichen DNA-Sequenzierung
(von grp78) sein, oder sie weisen auf die Präsenz eines weiteren verwandten,
aber geringfügig
unterschiedlichen BiP-Genes im Genom hin.
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Sämtliche
DNA-Sequenzierungen wurden auf dem automatischen DNA Sequenzierer
ABI377 von Applied Biosystems mit dem dRhodamin Dye Terminator Kit
(Perkin Elmer – Applied
Biosysystems) durchgeführt.
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Expression
der rekombinanten Proteine in Bakterien und Aufreinigung
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Der
E. coli Expressionsstamm BL21-(DE3), der das rekombinante pET30a-BiP
Plasmid enthält,
wurde bei 37°C
in LB-Medium mit Kanamycin (50 μg/ml)
kultiviert.
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Nachdem
die Zellen eine OD600 von 0,6 Einheiten
erreicht hatten, wurde dem Medium Isopropyl-βD-thiogalactopyranosid (IPTG)
zugegeben, um die durch den IPTG-induzierbaren
Promotor des Expressionsvektors gesteuerte Expression des rekombinanten
Proteins zu induzieren. Um die maximale Expression des rekombinanten
Proteins zu ermöglichen,
wurde die Kultur für
weitere 4 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation pelletiert und
bei –70°C gelagert.
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Für die Aufreinigung
der rekombinanten Bakterienproteine wurden die Pellets in Binding
Buffer (20 mM NaPO4, 500 mM NaCl, 5 mM Imidazol,
1 mM PMSF, 1 mg/ml Lysozym, 5 Units/ml DNAse, 0,1% Triton X-100, pH
7.4) lysiert. Das Lysat wurde durch Zentrifugation geklärt, um unlösliche Stoffe
und Zellbestandteile zu entfernen. Das geklärte Lysat wurde über eine
mit Binding Buffer equlibrierte HiTrap Chelating Affinitätssäule mit einem
Füllvolumen
von 5 ml, geschickt. Das unspezifisch gebundene Protein wurde unter
stringenten Bedingungen mit einer Serie von drei Waschpuffern von
der Säule
abgewaschen. Der erste Waschschritt wurde mit 100 ml Binding Buffer
durchgeführt.
Darauf folgte ein hoch stringenter Waschschritt bei niedrigem pH
(20 mM NaPO4, 500 mM NaCl, 0,1% Triton X-100,
pH 5.5) und ein weiterer hoch stringenter Waschschritt mit 100 ml von
20 mM NaPO4, 500 mM NaCl, 50 mM Imidazol,
pH 7.4.
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Die
rekombinanten Proteine mit den Histidin-Tags wurden durch ein Strippen
mit 50 mM EDTA aus der Säule
eluiert. Die eluierten Proteine wurden über Nacht gegen 1 × PBS dialysiert,
um Kontaminationen mit EDTA und Ni zu entfernen. Das aufgereinigte
Protein wurde in einer 50000 MW Cut-Off Konzentrationssäule (Millipore)
aufkonzentriert und in sterilem PBS gewaschen. Die Gesamtmenge an
Protein wurde mit dem Bicinchoninsäure-Assay durch Spektrophotometrie
und mit BSA als Standard, bestimmt.
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Immunologische Untersuchungen
in experimenteller Arthritis
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Antikörperantwort auf p78 in experimenteller
Arthritis
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Kollagen-induzierte
(CIA) und Pristan-induzierte Arthritis (PIA) wurde in DBA/1 Mäusen gemäß unseres
bereits früher
beschriebenen Protokolls induziert. Die Mäuse wurden vor der Induktion
der Arthritis (15 Tiere) geblutet (Prebleed), bei Beginn der CIA
(16 Tiere) und bei Beginn der PIA (14 Tiere). Der gegen p78 gerichtete
Antikörper
im Mausserum, wurde durch einen enzymgekoppelten Immunadsorptionstest
(ELISA) mit rekombinantem p78 bestimmt. Nunc 96-Well ELISA Platten
(Fisher Biotech, Orangebwg, NY) wurden über Nacht bei 4°C mit p78,
mit 500 ng (in 100 ml fettarmer Milch/PBS) pro Well, beschichtet.
Nach dreimaligem Waschen mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS),
die 0,05% Tween-20 enthält,
wurden die Platten über
Nacht bei 4°C
mit 5% fettarmer Milch/PBS gesättigt.
Die Mausseren wurden in einer Verdünnung von 1:200 zu den Wells
zugegeben und über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Platte wurde gewaschen. 100 ml Ziege anti-Maus Ig
konjungiert mit Alkalischer Phosphatase (Anti-Ig-Ak: 1:500 Verdünnung in
Milch/PBS/Tween-20, Fisher Biotec) wurde für 60 Minuten bei 37°C zugegeben.
Nach drei Waschschritten mit PBS/Tween-20, wurde 100 ml p-Nitrophenylphosphat
Lösung
(PNPP Tabletten, Sigma Chemicals; St. Louise, MO) in Dietholaminpuffer
zu jedem Well zugegeben. Die Reaktion konnte für 30 Minuten im Dunkeln ablaufen
und die Platte wurde in einem Spektrophotometer (Molecular Devices,
Menlo Park, CA) bei 405 nm ausgelesen. Die Daten wurden mit der
Analyse-Software SOFTmax analysiert. Die spezifische Bindung ergab
sich aus der OD-Messung der p78-beschichteten
Wells, abzüglich
der OD-Werte nicht-beschichteter Wells, sowie auch ,blank' Werten ohne Serum.
Die Antikörper-Titer
wurden als OD405 Einheiten ausgedrückt.
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ERGEBNISSE
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Identifikation eines Autoantigens
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Als
RA und Kontrollseren gegen Chondrozyten-Extrakte geblottet wurden,
haben 30% der RA Seren, verglichen zu 10% der Kontrollseren (1),
mit einem 78 kD Protein reagiert. Die Sequenzierung von drei tryptischen
Peptiden durch niedrigenergetische CAD, wies einen Bestandteil der
78 kD Bande als das 78 kD glucose regulated (Glucose reguliertes)
Protein, auch bekannt als Immunglobulin-heavy chain-Bindeprotein (BiP),
nach. Eine Sequenzierung der p78 DNA aus artikulärer Chondrozyten-cDNA zeigte
eine Reihe von Abweichungen von der publizierten Sequenz (Zugriffsnummer
X87949). Die insgesamt sechs singulären Mutationen, sowie eine
Condon-Insertion führen
zu drei Aminosäureaustäuschen und
der Insertion eines Arginin an der Position 834–836 von p78 (Zugriffsnummer
AF 188611).
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Immunologische
Tests bei rheumatischer Arthritis
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Es
wurden die T-Zell-Proliferationsantworten für mononukleäre Zellpräparationen von gepaarten Proben
von peripherem Blut und Synovialflüssigkeit aus 23 Patienten mit
rheumatischer Arthritis und von 12 Krankheitsproben, bestimmt. Zwölf der 23
(52 Prozent) Patienten mit RA und nur 2 der 12 (17 Prozent) der Krankheitsproben
zeigten eine gesteigerte synoviale Proliferation (2).
Die Proliferationsantwort von synovialen T-Zellen aus RA auf p78
lag signifikant höher,
als die der gepaarten Proben mit peripherem Blut (Stimulationsindex,
durchschnittlich ± SEM:
SF 3,5 ± 0,7;
PB 1,6 ± 0,2;
p < 0,01 Wilcoxon-Paired-Test).
Ein signifikanter Unterschied ergab sich auch bei den Antworten
der Synovialflüssigkeiten
auf p78 zwischen RA Patienten und Krankheitskontrollen (SI: RA 3,5 ± 0,7;
OIJD 1,4 ± 0,2;
p = 0,03 Mann Whitney U Test). Es gab keine Assoziation mit HLA-DR,
da 50% der Responder und Non-Responder
HLA-DR4 positiv waren (Daten nicht gezeigt).
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Die
T-Zell-Proliferation von rheumatischer Synovialflüssigkeit
gegen p78 wurde zu 66–84%
durch den monoklonalen anti-HLA-DR Antikörper L243 (ATCC, Rockville,
MD) (Daten nicht gezeigt), gehemmt.
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Kein
IFN-γ konnte
in den Überständen der
gepaarten mononuklearen Zellen aus der Synovialflüssigkeit
und dem peripheren Blut gemessen werden (Daten nicht gezeigt), trotz
einer ELISA-Sensitivität
von 0,01 ng/ml. Es konnte kein IFN-γ durch intrazelluläre Fluoreszenz
in den T-Zellen aus dem peripheren Blut von RA Patienten (n = 7)
oder gesunden Kontrollpersonen (n = 2) nach einer Stimuation mit
p78 nachgewiesen werden (Daten nicht gezeigt). Diese Ergebnisse
implizieren, dass die antwortenden T-Zellen wahrscheinlich nicht
zum klassischen, IFN-γ produzierenden
TH1-Subset, gehören
[146].
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Immunologische Studien
in experimenteller Arthritis
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Induktion von experimenteller
Arthritis durch p78
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Die
Immunisierung von DAB/1, C57BL Mäusen
und Lewis Ratten mit p78 in Freund's complete adjuvans (CFA) führte nicht
zur Entstehung von Arthritis (Daten nicht gezeigt). Es gab einen ähnlichen
Mangel an arthritischem Potential von p78 bei der Injektion zusammen
mit CFA in HLA-DR1+/+ (0/10 Mäuse) oder
in HLA-DR4+/– (0/5)
Mäuse.
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Immunantwort auf p78 in
experimenteller Arthritis
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Trotz
des Misserfolgs, durch die Immunisierung von Tieren mit p78 Arthritis
auszulösen,
untersuchten wir, ob DBA/1 Mäuse
während
des Verlaufs einer Kollagen-induzierten
(CIA) oder einer Pristan-induzierten (PIA) Arthritis Antikörper gegen
p78 entwickeln (3). Die Mäuse entwickeln anti-p78 Antikörper im
Serum bei Ausbruch der Kollagen-induzierten Arthritis (O.D. 0,189 ± 0,042,
m ± sem)
und der Pristan-indizierten Arthritis (0,504 ± 0,074) verglichen mit den „prebleed" Seren (0,070 ± 0,019;
p< versus CIA und
p< versus PIA, entsprechend).
Außerdem
war die Konzentration dieser Antikörper in den PIA Mäusen signifikant
höher als
in den CIA Mäusen.
In jeder Gruppe waren 14 Mäuse.
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Vermeidung von Kollagen-induzierter
Arthritis durch intravenöse
Gabe von p78
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Die
Anwesenheit von Antikörpern
gegen p78 in den Seren von Mäusen
mit CIA oder PIA legt nahe, dass die Manipulation der Immunantwort
gegen p78 die nachfolgende Entstehung einer CIA durch einen Bystander-Effekt
verhindern kann. HLA-DR1+/+ Mäusen wurde
intravenös
1 mg p78 injiziert, vor der Immunisierung mit Typ II-Kollagen in CFA eine
Woche später
(Tabelle 2). Während
83% der Tiere die mit Kochsalzlösung vorbehandelt
wurden, nach 8 Wochen 46% ihrer Gliedmaßen von Arthritis betroffen
hatten, waren nur 3% der Gliedmaßen von 10% der Tiere von Arthritis
betroffen, der Gruppe welcher zuvor intravenöses p78 verabreicht wurde.
Diese Unterschiede sind hoch signifikant (p ± 0,008 und p ≤ 0,0001).
Die Tabelle 2 zeigt auch, dass es einen signifikanten Rückgang der
anti-Kollagen Antikörper
in den mit p78 vorbehandelten Tieren, auf ein Drittel des Titers
in den Kontrollen, gab. Der Rückgang
war in den IgG1 und IgG2 Isotypen gleich (Tabelle 3). Die Histologie
der Gelenke dieser Tiere bestätigte
die klinischen Befunde, dass es in den Gelenken der mit p78 vorbehandelten
Mäuse keine
Synovitis gab.
-
Wir
haben in dieser Studie gezeigt, dass 30% der RA Patienten Antikörper haben,
nachgewiesen durch Western Blot, die gegen das humane Chaperonin
BiP/GRP78 und von uns p78 genannt, gerichtet sind. Außerdem proliferieren
T-Zellen aus der rheumatischen Synovialflüssigkeit vorzugsweise auf p78.
Es gab eine minimale Antwort der T-Zellen aus dem peripheren Blut
derselben Patienten. Die T-Zellen von Patienten mit anderen entzündlichen
arthritischen Formen, ob aus der Synovialflüssigkeit oder dem peripheren
Blut, zeigten keine signifikante Proliferation auf p78. Abschließend wurde
die Proliferationsantwort durch monoklonale anti-HLA-DR Antikörper gehemmt,
was darauf hinweist, dass die CD4+ positiven T-Zellen auf antigene
Peptide im Zusammenhang mit HLA-DR reagieren. Diese polyklonale
T-Zell Antwort war nicht auf HLA-DR4 beschränkt. Demnach besitzt die durch
p78 stimulierte T-Zell-Proliferation zwei Charakteristika, die von
einem rheumatischen Autoantigen erwartet werden, es ist nämlich gelenk-
und krankheitsspezifisch.
-
Basierend
auf diesen Beobachtungen wurden intravenöse Immunisierungen von Mäusen mit
p78 durchgeführt,
um die Hypothese zu testen, dass die Umlenkung einer Immunantwort
auf p78, die Entstehung einer CIA durch einen Bystander-Effekt verhindern
würde.
Dies stellte sich tatsächlich
heraus, mit einer nahezu vollständigen
Prophylaxe gegen die Induktion einer CIA in HLA-DR1+/+ transgenen
Mäusen.
In der Vergangenheit wurden verschiedene Formen von experimenteller
Arthritis durch die Gabe von bakteriellen, insbesondere mycobakteriellen,
Heat Shock Proteinen, wie etwa HSP60 oder T-Zellen, die auf Gesamt-HSP60
oder spezifische Peptide reagieren, verhindert oder behandelt [2103,
2280, 2282, 2283, 2284, 2281]. Es ist jedoch wichtig anzumerken,
dass Self-HSP60 Peptide keine solche schützende Wirkung zeigen [2281].
Deshalb ist die Fähigkeit
von p78 eine CIA zu verhindern von grundlegender Bedeutung. Die
in dieser Arbeit beschriebenen Beobachtungen sind unserem Wissen
nach die ersten, die ein endogenes Chaperon mit der Pathogenese
von RA und der Immuntherapie von experimenteller Arthritis in Verbindung
bringen. Das Potential für
eine Immuntherapie von RA ist klar ersichtlich.
-
2. Verwendung von Tests
zum Nachweis von Antikörpern
gegen p78 in biologischen Flüssigkeiten
oder Kulturüberständen
-
Verschiedene
Techniken können
verwendet werden, wie etwa Agglutination, Western Blot und ELISA
-
ELISA Protokoll für den Nachweis
von Antikörpern
gegen p78 im Serum
-
ELISA
Platten werden zur Hälfte
mit p78 in Bicarbonatpuffer und zur anderen Hälfte mit Bicarbonatpuffer alleine
für 4 Stunden
bei Raumtemperatur beschichtet. Nach zwei Waschschritten in PBS
wird die Platte für
2 Stunden bei Raumtemperatur mit 10% Ziegenserum in PBS mit 0,05%
Tween-20 blockiert, um die unspezifische Bindung von Protein zu
verhindern. Nach weiteren zwei Waschschritten wird verdünntes Serum
(in PBS/1% Ziegenserum/0,05% Tween-20) in Duplikaten sowohl auf
der p78-beschichteten
als auch auf der nicht beschichteten Seite der Platte zugegeben.
Nach 4 Waschschritten wird anti-human Immunglobulin konjugiert mit
Biotin (1/10000 verdünnt
in PBS/1% Ziegenserum/0,05% Tween-20) auf die Platte gegeben. Die
Platte wird 6-mal gewaschen. Gebundener biotinylierter Antikörper wird
mit Streptavidinkonjugierter Horse-Radish Peroxidase (1/800 in PBS/1%
Ziegenserum/0,05% Tween-20)
und geeignetem Substrat nachgewiesen. Seren die Antikörper gegen
p78 enthalten werden mit dem Spektrophotometer bestimmt. Dieser
Test bildet die Grundlage eines diagnostischen und/oder prognostischen
Tests für
rheumatische Arthritis.
-
3. Therapeutische
Anwendung
-
Viele
Wege zur Gabe des rekombinanten Proteins oder des Vektors sind möglich, einschließlich der intravenösen, intramuskulären, nasalen,
oralen, kutanen und topischen Gabe einer geeigneten pharmazeutischen
Zusammensetzung. Es gibt einige Ansätze, p78 oder Derivate davon
für therapeutische
Zwecke zu verwenden, einschließlich
der folgenden:
-
(a) Induktion einer mukosalen
Toleranz
-
Die
Zuführung
des p78 Autoantigens oder der davon abgeleiteten Peptide über mukosale
Wege, beispielsweise über
die Magen- oder Nasenschleimhaut, verändert die Immunantwort durch
Verminderung der Krankheitsaktivität und lässt ansonsten das Immunsystem
des Patienten intakt. Alternativ können p78 oder p78 Peptide als
DNA- Plasmide zugeführt werden,
die von einem geeigneten Säuger-Expressionsvektor
kodiert werden.
-
(b) Impfung mit TCR Peptiden
-
Peptide
der CDR3 Region der T-Zell-Rezeptor Valpha und Vbeta Ketten können synthetisiert
werden und als Impfstoff zur intradermalen oder intramuskulären Injektion
verwendet werden. Plasmide, die diese Peptide kodieren, können auf
die gleiche Weise verwendet werden.
-
(c) MHC Blockade mit nativen
oder veränderten
Peptiden
-
Die
p78 Peptide können
in geeigneten Fällen
parenteral oder oral gegeben werden, entweder nicht modifiziert
oder modifiziert durch Aminosäureaustausch
und/oder das Anhängen
von chemischen Gruppen, um so MHC und insbesondere HLA-DR4 zu blockieren
und dadurch zu einer Unterdrückung
der T-Zell Aktivierung und der Krankheit zu führen. Die p78 Peptide, ob nativ
oder verändert,
können
mit löslichen
HLA-DR4 Molekülen
kombiniert und parenteral oder oral gegeben werden.
-
(d) Toleranzinduktion
durch Immunisierung mit Plasmid-DNA
-
Plasmide,
die aus einer DNA bestehen, die das gesamte p78 Protein kodiert
oder Peptide davon, gekoppelt an einen Säuger-Expressionsvektor, können durch
Injektion verabreicht werden. DNA, die humanes IL-10, IL-4, IL-11
oder TGF-beta kodiert, kann singulär eingebaut oder in beliebiger
Kombination, dazu verwendet werden, die Immunantwort auf p78 in
Richtung TH2 Modus abzuändern,
um die Krankheit zu unterdrücken.
-
In
den oben angegebenen Therapieverfahren können das Protein oder davon
abgeleitete Peptide in geeigneten Zusammensetzungen, die Mengen
in der Größenordnung
von etwa 0,1 Mikrogramm bis etwa 1 Gramm oder dem Äquivalent
im Falle eines Plasmids oder eine Impfstoffzubereitung zuführt, verabreicht
werden.
-
Anhang 1
-
Methodik für die Gelektrophorese
-
Acrylamid-Gel: 10%
-
- 6,075 ml Acrylamid (40%) (BDH, Poole, UK)
- 3,35 ml Methylenbisacrylamid (2%) (Pharmacia Biotech, Uppsala,
Sweden)
- 6,25 ml Acrylamid Gelpuffer (siehe unten)
- 9 ml Aqua dest (hergestellt im Labor)
- 250 μl
Ammoniumpersulfat (AMPERS) (0,025 mg in 250 μl Aqua dest) (Sigma- Aldrich, Poole,
UK)
- 25 μl
NNN'N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) (Sigma-Aldrich, Poole, UK)
-
Acrylamidgelpuffer: pH
8.8
-
- 1,5 M Tris (Tris(hydroxymethyl)aminomethan) (Sigma-Aldrich,
Poole, UK)
- pH Titration mit konzentrierter Hydrochloriger Säure
- 0,4% Natrium-dodecylsulfat (SDS) (BDH-Merck, Poole, UK)
-
Stacking Gel:
-
- 1,2 ml Acrylamid (40%) (BDH-Merck, Poole, UK)
- 0,65 ml Bisacrylamid (2%) (Pharmacia Biotech, Uppsala, Sweden)
- 3,15 ml Stacking Gel Puffer (siehe unten)
- 7,5 ml Aqua dest (hergestellt im Labor)
- 125 μl
Ammoniumpersulfat (AMPERS) (0,025 mg/250 μl) (Sigma-Aldrich, Poole, UK)
- 12,5 μl
NNN'N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) (Sigma-Aldrich, Poole, UK)
-
Stacking Gel Puffer: pH
6.8
-
- 0,5 M Tris (Tris(hydroxymethyl)aminomethan) (Sigma-Aldrich,
Poole, UK)
- pH Titration mit konzentrierter Hydrochloriger Säure
- 0,4% Natrium-dodecylsulfat (SDS) (BDH-Merck, Poole, UK)
-
Ladepuffer:
-
- 2 ml Glycerol
- 2 ml 10% Natrium-dodecylsulfat (SDS) (BDH-Merck, Poole, UK)
- 0,25 mg Bromphenolblau
- 2,5 ml Stacking Gel Puffer 4-fach konzentriert (0,5 M Tris;
0,4% SDS; pH 6.8)
- 0,5 ml 2-Mercaptoethanol (Sigma-Aldrich, Poole, UK)
-
Elektrophorese/Laufpuffer:
-
- 3 g/l Tris (Tris(hydroxymethyl)aminomethan) (Sigma-Aldrich,
Poole, UK)
- 14,4 g/l Glycin (BDH-Merck, Poole, UK)
- 1 g/l Natrium-dodecylsulfat (SDS) (BDH-Merck, Poole, UK)
-
Transferpuffer:
-
- 3 g/l Tris (Tris(hydroxymethyl)aminomethan) (Sigma-Aldrich,
Poole, UK)
- 14,4 g/l Glycin (BDH-Merck, Poole, UK)
- 1 g/l Natrium-dodecylsulfat (SDS) (BDH-Merck, Poole, UK)
- 14,4 g/l Glycin (BDH-Merck, Poole, UK)
- 10% Methanol (BDH-Merck, Poole, UK)
-
Tris-Tween-Buffered-Saline
(TTBS):
-
- 2,4 g/l Tris (Tris(hydroxymethyl)aminomethan) (Sigma-Aldrich,
Poole, UK)
- 29 g/l Natriumchlorid (BDH-Merck, Poole, UK)
- 500 μl
Tween-20 (Polyethylen-sorbitan-monolaurat) (Sigma-Aldrich, Poole,
UK)
-
3% Rinderserumalbuminlösung (BSA):
-
- 3 g Rinderalbumin Fraction V (BDH-Merck, Poole, UK)
- 100 ml TTBS (siehe oben)
-
Anhang
2 Aminosäuresequenz
des exprimierten, rekombinanten, humanen BiP Proteins. Gesamtlänge 1917
Nukleotide. Start bei Methionin (Startkodon) und Ende im 6 × His-Tag.
-
Anhang
3 RT-PCR
kloniertes und sequenziertes grp78 (BiP) Fragment, das für die Expression
des rekombinanten humanen Proteins verwendet wurde. Start am ATG
Startkodon und Ende im 6 × His-Tag.
-
Anhang
4 RT-PCR
kloniertes und sequenziertes grp78 (BiP) Fragment, das für die Expression
des rekombinanten humanen Proteins verwendet wurde. Start am ATG
Startkodon und Ende im 6 × His-Tag.
-
Originale
Gesamtlängen
cDNA des BiP (grp78) aus der Datenbank. Zugriffsnummer X87949. Gesamtlänge 2554
Nucleotide (bereits publiziert).
-
-
Tabelle
1 Die
Verhinderung von CIA durch die intravenöse Injektion von rekombinantem
p78
-
- a HLA-DR 1+/+ transgene
Mäuse wurden
entweder mit PBS (Negativkontrolle) oder rekombinantem p78 intravenös injiziert.
Es wurde entweder 1 mg Protein, gelöst in 0,1 ml PBS oder 0,1 ml
PBS intravenös
verabreicht und die Mäuse
wurden sieben Tage nach der intravenösen Dosis mit Typ II Kollagen
in CFA immunisiert.
- b Die Häufigkeit von Arthritis nach
8 Wochen wird angegeben.
- c Die Antikörper stellen die mittleren
Einheiten pro Gruppe dar, unter Verwendung von Seren, die 8 Wochen nach
der Immunisierung gesammelt wurden. Es wurden ELISA's durchgeführt und
die Ergebnisse sind als Aktivitätseinheiten
angegeben, die sich durch den Vergleich der Testseren mit dem Standardserum,
für das
willkürlich
bestimmt wurde, dass es 50 Einheiten an Aktivität hat, ergaben. Die Seren wurden
einzeln untersucht und die Ergebnisse sind als mittlere Standardabweichung
(± SD)
für jede
Gruppe von Tieren dargestellt.
- * p ≤ 0,008
(Fisher-Exact-Test) ** ≤ 0,0001
(Fisher-Exact-Test) *** < 0,05
(Student Test)
-
Tabelle
2 IgG1
und IgG2 Antikörper-Isotypen
gegen Typ II Kollagen in Mäusen,
die entweder mit rekombinantem p78 oder PBS intravenös behandelt
wurden.
-
- a HLA-DR1 transgenen Mäusen wurden
entweder PBS (Negativkontrolle) oder rekombinantes p78 intravenös injiziert,
gefolgt von einer Immunisierung mit Typ II Kollagen in CFA eine
Woche später.
- b ELISA's wurden durchgeführt wie in der Beschriftung
für Tabelle
2 beschrieben.
- * p < 0,05
(Student Test)
-
Tabelle
3 Anti-p78
Antikörper
in CIA oder PIA Mausseren (Verdünnung
1:200)
-
Figurenbeschreibung
-
1 Western
Blot Analyse von 6 rheumatischen Seren (Spuren 1–6), 5 normalen Seren (Spuren 7–11) und
4 Krankheitskontrollen (Spuren 12–15), die mit Chondrosarkomlysat
reagieren.
-
2 Lymphozytenproliferation
in über
sechs Tage kultivierten mononukleären Zellen, dargestellt als Stimulationsindex:
Proliferation in Anwesenheit von p78/Proliferation in Anwesenheit
von Kulturmedium alleine. Eine Stimulation von > 2,5 wurde als signifikant erachtet. RAPB,
periphäres
Blut rheumatischer Arthritis; RASF, Synovialflüssigkeit rheumatischer Arthritis;
OIJDPB, peripheres Blut anderer entzündlicher Gelenkserkrankungen;
OIJDSF, Synovialflüssigkeit
anderer entzündlicher
Gelenkserkrankungen.
-
3 Antikörper gegen
rekobinantes humanes p78 in Seren von Mäusen, gemessen durch ELISA und
als OD405 dargestellt. Angegeben sind die
Werte für
die Tierblutungen vor der Induktion der experimentellen Arthritis
(Prebleed) und bei Beginn der Kollagen-induzierten Arthritis (CIA) und der
Pristan-induzierten Arthritis (PIA).
-
Literaturverzeichnis
-
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