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Diese
Erfindung betrifft neue Impfstofformulierungen, Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Verwendung in der Therapie. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung Kombinationsimpfstoffe zur Verabreichung
an Jugendliche.
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HSV-2
ist das primäre ätiologische
Agens von Herpes genitalis. HSV-2 und HSV-1 (die Verursacher von
Herpes labialis) sind durch ihre Fähigkeit zur Induzierung sowohl
akuter Krankheiten als auch Errichtung einer latenten Infektion,
primär
in neuronalen Ganglion-Zellen, gekennzeichnet.
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Es
wird geschätzt,
daß Herpes
genitalis bei ca. 5 Millionen Menschen allein in den USA auftritt,
wobei jedes Jahr 500 000 klinische Fälle aufgezeichnet werden (primäre und wiederkehrende
Infektion). Die primäre Infektion
erfolgt typischerweise nach der Pubertät und ist durch das lokalisierte
Auftreten von schmerzhaften Hautläsionen gekennzeichnet, die
für einen
Zeitraum von 2 bis 3 Wochen andauern. Innerhalb der folgenden sechs
Monate nach der primären
Infektion werden 50% der Patienten ein Wiederauftreten der Krankheit
erfahren. Ca. 25% der Patienten können zwischen 10 und 15 wiederauftretende
Episoden der Krankheit jedes Jahr erfahren. Bei immunbeeinträchtigten
Patienten ist das Auftreten von Wiederauftreten mit höherer Frequenz statistisch
höher als
bei der normalen Patientenpopulation.
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Sowohl
das HSV-1- als auch das HSV-2-Virus haben eine Anzahl von Glycoprotein-Komponenten,
die sich auf der Oberfläche
des Virus befinden. Diese sind als gB, gC, gD und gE etc. bekannt.
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Impfstoffe
zur Prophylaxe von Hepatitis B-Infektionen, die ein oder mehrere
Hepatitis B-Antigene umfassen, sind wohlbekannt. Zum Beispiel wird
der Impfstoff Engerix-B (Marke) von SmithKline Beecham Biologicals
zur Prävention
von Hepatitis B verwendet. Dieser Impfstoff umfaßt Hepatitis B-Oberflächenantigen
(spezifisch das S-Antigen mit 226 Aminosäuren, das beschrieben wird
in Harford et al., Postgraduate Medical Jorunal, 1987, 63 (Suppl.
2), S. 65–70)
und wird unter Verwendung von Aluminiumhydroxid als Hilfsstoffs
formuliert.
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Es
besteht ein Bedarf an wirksamen Kombinationsimpfstoffen zur Prävention
von Krankheiten, für
die Jugendliche besonders anfällig
sind.
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WO-A-92
11291 beschreibt ein immunogenes Hybridpolypeptid, das eine erste
Polypeptidkomponente umfaßt,
die Hepatitis-B-Antigen ist, kovalent gebunden über ein natives Schwefelatom
in der ersten Polypeptid-Komponente an eine zweite Polypeptid-Komponente
wie gD aus HSV.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Impfstoffzusammensetzung bereit,
die folgendes umfaßt:
- (a) ein Hepatitis B-Virus-(HBV)-Antigen; und
- (b) das Herpes simplex-Virus-(HSV)-Antigen rgD2t
in
Verbindung mit einem Hilfsstoff, der ein bevorzugter Stimulator
der TH1-Zellreaktion ist, worin die Impfstoffzusammensetzung durch
Vermischen des Hepatitis B-Virus-Antigens und des Herpesvirus-Antigens
hergestellt ist und worin der bevorzugte Stimulator der TH1-Zellreaktion
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus 3D-MPL, 3D-MPL, worin die Größe der 3D-MPL-Partikel bevorzugt
weniger als 100 nm ist, QS21, einer Mischung aus QS21 und Cholesterin
und einem CpG-Oligonukleotid besteht.
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Die
Impfstoffzusammensetzung der Erfindung ist von großem Nutzen
für die
Verabreichung an Jugendliche, die einem besonderen Risiko von HBV- und/oder HSV-Infektion
unterliegen können.
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Gegebenenfalls
umfaßt
die Impfstoffzusammensetzung der Erfindung zusätzlich eines oder mehrere einer
Anzahl von anderen Antigenen wie nachfolgend beschrieben.
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Es
wurde festgestellt, daß die
erfindungsgemäßen Impfstoffzusammensetzungen überraschend
keine Interferenz zeigen, das heißt daß die Immunreaktion auf jedes
Antigen in der Zusammensetzung der Erfindung im wesentlichen die
gleiche ist wie diejenige, die durch jedes Antigen erhalten wird,
das individuell in Verbindung mit einem Hilfsstoffs gegeben wird,
der ein bevorzugter Stimulator der TH1-Zellreaktion ist.
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Der
Impfstoff Havrix (Marke), auch von SmithKline Beecham Biologicals,
ist ein Beispiel für
einen Impfstoff, der zur Prävention
von Hepatitis A-Infektionen
verwendet werden kann. Er wird mit Aluminiumhydroxid als Hilfsstoff
formuliert. Dieser Impfstoff umfaßt einen abgeschwächten Stamm
des HM-175 Hepatitis A-Virus, inaktiviert mit Formol (Formaldehyd);
siehe Andre et al. (Prog. med. Virol., Bd. 37, S. 1–24).
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Wie
hier verwendet wird der Begriff Hepatitis A-Virus-(HAV)-Antigen
verwendet, um entweder ein Protein, das aus Hepatitis A-Virus abgeleitet
ist, oder einen abgeschwächten
Stamm von HAV zu bezeichnen, gegebenenfalls inaktiviert, z.B. mit
Formaldehyd. Falls das HAV-Antigen ein aus dem Hepatitis A-Virus
abgeleitetes Protein ist, kann es gegebenenfalls ein rekombinantes
Protein sein.
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Der
Impfstoff Twinrix (Marke) ist eine Kombination aus einem rekombinanten
Hepatitis B-Antigen mit dem zuvor genannten inaktivierten abgeschwächten Hepatitis
A-Virus. Der Impfstoff kann zum Schutz gleichzeitig gegen Hepatitis
A und Hepatitis B verwendet werden.
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EP-B-0
339 667 (Chemo Sero) beschreibt das allgemeine Konzept der Kombination
eines Hepatitis A-Antigens und eines Hepatitis B-Antigens zur Herstellung
eines Kombinationsimpfstoffs. In jener Beschreibung wird angegeben,
daß der
Hilfsstoff, der verwendet wird, nicht kritisch ist: er muß nur die
Immunaktivität in
einem gewissen Ausmaß steigern
können
und darf keine Nebenwirkungen verursachen. Es wird angegeben, daß Aluminiumgel
verwendet werden kann, insbesondere Aluminiumhydroxidgel und Aluminiumphosphatgel.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Impfstoffzusammensetzung
bereit, die folgendes umfaßt:
- (a) ein Hepatitis B-Virus-(HBV)-Antigen; und
- (b) das Herpes simplex-Virus-(HSV)-Antigen rgD2t;
- (c) ein Hepatitis A-Virus-(HAV)-Antigen
in Kombination
mit einem Hilfsstoff, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus 3D-MPL, 3D-MPL,
worin die Größe der 3D-MPL-Partikel
bevorzugt weniger als 100 nm ist, QS21, einer Mischung aus QS21
und Cholesterin und einem CpG-Oligonukleotid besteht.
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Ein
solcher Impfstoff ist von großem
Nutzen zur Verabreichung an Jugendliche, die einem besonderen Risiko
von HBV- und/oder HSV-Infektion und/oder HAV-Infektion unterliegen
können.
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Eine
Immunreaktion kann allgemein in zwei extremen Kategorien unterschieden
werden, die humorale oder zellvermittelte Immunreaktionen sind (herkömmlich gekennzeichnet
durch Antikörper-
bzw. zelluläre
Effektormechanismen des Schutzes). Diese Kategorien der Reaktion
wurden als Reaktionen vom TH1-Typ (zellvermittelte Reaktion) und
Reaktionen vom TH-2-Typ
(humorale Reaktion) bezeichnet.
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Extreme
Immunreaktionen vom TH1-Typ können
durch die Erzeugung von Antigen-spezifischen, Haplotyp-beschränkten cytotoxischen
T-Lymphozyten und natürliche
Killerzellreaktionen gekennzeichnet sein. In Mäusen sind Reaktionen vom TH1-Typ
häufig
durch die Erzeugung von Antikörpern
des IgG2a-Subtyps gekennzeichnet, während diese im Menschen Antikörpern vom IgG1-Typ
entsprechen. Immunreaktionen vom TH2-Typ sind durch die Erzeugung
eines weiten Bereichs von Immunglobulin-Isotypen gekennzeichnet,
die in Mäusen
IgG1, IgA und IgM einschließen.
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Es
kann erwogen werden, daß die
treibende Kraft hinter der Entwicklung dieser zwei Typen von Immunreaktionen
Cytokine sind. Hohe Spiegel von Cytokinen vom TH1-Typ neigen dazu,
die Induzierung von zellvermittelten Immunrekationen gegen das gegebene
Antigen zu begünstigen,
während
hohe Spiegel von Cytokinen vom TH2-Typ dazu neigen, die Induzierung
von humoralen Immunreaktionen gegen das Antigen zu begünstigen.
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Die
Unterscheidung von Reaktionen vom TH1- und TH2-Typ ist nicht absolut.
In der Realität
wird ein Individuum eine Immunreaktion stützen, die als vorherrschend
TH1 oder vorherrschend TH2 beschrieben wird. Jedoch ist es häufig zweckmäßig, die
Familien von Cytokinen in bezug auf das zu betrachten, was in murinen CD4
+ve T-Zellklonen von Mosmann und Coffman beschrieben wird (T. R.
Mosmann und R. L. Coffman (1989) TH1 and TH2 cells: different pattents
of lymphokine secretion lead to different functional properties.
Annual. Review of Immunology, 7, S. 145–173). Herkömmlich sind Reaktionen vom
TH1-Typ mit der Erzeugung der INF-γ- und IL-2-Cytokine durch T-Lymphozyten
assoziiert. Andere Cytokine, die häufig direkt mit der Induzierung
von Immunreaktionen vom TH1-Typ assoziiert sind, werden nicht durch
T-Zellen erzeugt, wie z.B. IL-12. Im Gegensatz sind Reaktionen vom
TH2-Typ mit der Sekretion von IL-4, IL-5, IL-6, IL-10 und Tumornekrosefaktor-β (TNF-β) assoziiert.
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Es
ist bekannt, daß bestimmte
Impfstoffhilfsstoffe besonders geeignet zur Stimulation von Cytokinreaktionen
vom entweder TH1- oder TH2-Typ sind. Herkömmlich die besten Indikatoren
des TH1:TH2-Gleichgewichts der Immunreaktion nach einer Impfung
oder Infektion schließen
die direkte Messung der Erzeugung von TH1- oder TH2-Cytokinen durch
T-Lymphozyten in vitro nach Restimulation mit Antigen und/oder die
Messung des IgG1:IgG2a-verhältnisses
von Antigen-spezifischen Antikörperreaktionen
ein.
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So
ist ein Hilfsstoff vom TH1-Typ einer, der isolierte T-Zellpopulationen
zur Erzeugung hoher Spiegel an Cytokinen vom TH1-Typ bei Restimulierung
mit Antigen in vitro stimuliert und Antigen-spezifische Immunglobulinreaktionen
induziert, die mit Isotyp vom TH1-Typ assoziiert sind.
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Hilfsstoffe,
die zur bevorzugten Stimulation der TH1-Zellreaktion fähig sind,
werden in WO 94/00153 und Wo 95/17209 beschrieben. 3-Des-O-acyliertes-monophosphoryllipid
A (3D-MPL) ist ein solcher Hilfsstoff. Dieser ist aus
GB 2220211 (Ribi) bekannt. Chemisch
ist es eine Mischung aus 3-des-O-acyliertem Monophosphoryllipid
A mit 4, 5 oder 6 acylierten Ketten und wird von Ribi Immunochem,
Montana, hergestellt. Eine bevorzugte Form von 3-des-O-acyliertem
Monophosphoryllipid A wird in EP-B-0 689 454 (SmithKline Beecham Biologicals
SA) offenbart.
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Bevorzugt
sind die Teilchen von 3D-MPL klein genug, um durch eine 0,22 μm-Membran
sterilfiltriert zu werden (wie beschrieben in
EP 0 689 454 ). 3D-MPL wird im Bereich
von 10–100 μg vorhanden
sein, bevorzugt 25–50 μg pro Dosis,
worin das Antigen typischerweise in einem Bereich von 2–50 μg pro Dosis
vorhanden sein wird.
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Ein
anderer bevorzugter Hilfsstoff umfaßt QS21, eine HPLC-gereinigte
nicht-toxische Fraktion, die aus der Rinde von Quillaja Saponaria
Molina stammt. Gegebenenfalls kann dieses mit 3-des-O-acyliertem
Monophosphoryllipid A (3D-MPL) vermischt werden, gegebenenfalls
zusammen mit einem Träger.
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Das
Verfahren der Herstellung von QS21 wird in US-PS 5,057,540 offenbart.
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Nicht-reaktogene
Hilfsstofformulierungen, die QS21 enthalten, wurden zuvor beschrieben
(WO 96/33739). Solche Formulierungen, die QS21 und Cholesterin umfassen,
wurden als erfolgreiche TH1-stimulierende Hilfsstoffe bei Formulierung
zusammen mit einem Antigen nachgewiesen. So können Impfstoffzusammensetzungen,
die einen Teil der vorliegenden Erfindung bilden, eine Kombination
aus QS21 und Cholesterin einschließen.
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Weitere
Hilfsstoffe, die bevorzugte Stimulatoren der TH1-Zellreaktion sind,
schließen
immunmodulatorische Oligonukleotide ein, z.B. unmethylierte CpG-Sequenzen
wie in WO 96/02555 offenbart.
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Kombinationen
aus unterschiedlichen TH1-stimulierenden Hilfsstoffen wie den hier
oben genannten werden auch als einen Hilfsstoff bereitstellend erwogen,
der ein bevorzugter Stimulator der TH1-Zellreaktion ist. Zum Beispiel
kann QS21 zusammen mit 3D-MPL formuliert werden. Das Verhältnis QS21:3D-MPL
wird typischerweise in der Größenordnung
von 1:10 bis 10:1 sein, bevorzugt 1:5 bis 5:1 und häufig im
wesentlichen 1:1. Der bevorzugte Bereich für einen optimalen Synergismus
ist 2,5:1 bis 1:1 3D-MPL:QS21.
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Bevorzugt
ist auch ein Träger
in der erfindungsgemäßen Impfstoffzusammensetzung
vorhanden. Der Träger
kann eine Öl-in-Wasser-Emulsion
oder ein Aluminiumsalz wie Aluminiumphosphat oder Aluminiumhydroxid
sein.
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Eine
bevorzugte Öl-in-Wasser-Emulsion
umfaßt
ein metabolisierbares Öl
wie Squalen, alpha-Tocopherol und Tween 80 (Marke). Zusätzlich kann
die Öl- in-Wasser-Emulsion
Span 85 und/oder Lecithin und/oder Tricaprylin enthalten.
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In
einem besonders bevorzugten Aspekt werden die Antigene in der erfindungsgemäßen Impfstoffzusammensetzung
mit 3D-MPL und Alaun kombiniert.
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Typischerweise
werden QS21 und 3D-MPL für
die humane Verabreichung in einem Impfstoff im Bereich von 1–200 μg vorhanden
sein, wie z.B. 10–100 μg, bevorzugt
10–50 μg pro Dosis.
Typischerweise wird die Öl-in-Wasser-Emulsion
2 bis 10% Squalen, 2 bis 10% alpha-Tocopherol und 0,3 bis 3% Tween
80 umfassen. Bevorzugt ist das Verhältnis Squalen:alpha-Tocopherol
gleich oder weniger als 1, da dies eine stabilere Emulsion liefert.
Span 85 kann auch in einer Menge von 1% vorhanden sein. In manchen
Fällen
kann es vorteilhaft sein, daß die
erfindungsgemäßen Impfstoffe
ferner einen Stabilisator enthalten.
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Nicht-toxische Öl-in-Wasser-Emulsionen
enthalten bevorzugt ein nicht-toxisches Öl, z.B.
Squalan oder Squalen, einen Emulgator, z.B. Tween 80, in einem wäßrigen Träger. Der
wäßrige Träger kann
zum Beispiel phosphatgepufferte Kochsalzlösung sein.
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Eine
besonders wirksame Hilfsstofformulierung, die QS21, 3D-MPL und Tocopherol
in einer Öl-in-Wasser-Emulsion
beinhaltet, wird in WO 95/17210 beschrieben.
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Das
HSV-Antigen in der Zusammensetzung der Erfindung, aus HSV-2, ist
ein trunkiertes Glykoprotein D (rgD2t). Natives Glycoprotein D befindet
sich auf der viralen Membran und wird auch im Cytoplasma von infizierten
Zellen gefunden (R. J. Eisenberg et al.; J. of Virol. 1980, 35,
428–435).
Es umfaßt
393 Aminosäuren, einschließlich eines
Signalpeptids, und hat ein Molekulargewicht von 60 kD. Unter allen
HSV-Hüllglykoproteinen
ist dies wahrscheinlich das am besten charakterisierte (Cohen et
al.; J. of Virology, 60, 157–166).
Es ist bekannt, daß es
in vivo eine zentrale Rolle in der viralen Anhaftung an Zellmembranen
spielt. Außerdem
wurde gezeigt, daß Glycoprotein
D neutralisierende Antikörper
in vivo hervorrufen kann (Eing et al., J. Med. Virology 127: 59–65). Jedoch
kann latentes HSV-2-Virus
noch reaktiviert werden und ein Wiederauftreten der Krankheit trotz
des Vorhandenseins hoher neutralisierender Antikörpertiter in den Patientenseren
induzieren.
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Eingesetzt
in der Erfindung wird ein trunkiertes HSV-2-Glycoprotein D mit 308
Aminosäuren,
das Aminosäuren
1 bis 306 des natürlich
vorkommenden Glycoproteins unter Addition von Asparagin und Glutamin
am C-Terminus des trunkierten Proteins umfaßt, dem seine Membranankerregion
fehlt. Diese Form des Proteins schließt das Signalpeptid ein, das
abgespalten wird, um ein reifes Protein mit 283 Aminosäuren zu
liefern. Die Erzeugung eines solchen Proteins in Ovarialzellen des
Chinesischen Hamsters wurde in EP-B-139 417 (Genentech's) beschrieben.
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Das
rekombinante reife HSV-2-Glycoprotein D-Trunkat wird in den erfindungsgemäßen Impfstofformulierungen
verwendet und wird als rgD2t bezeichnet.
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Eine
Kombination aus diesem Antigen in Kombination mit dem Hilfsstoff
3D-MPL wurde in WO 92/16231 beschrieben.
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Das
Hepatitis B-Virus-(HBV)-Antigen in der Zusammensetzung der Erfindung
ist typischerweise Hepatitis B-Oberflächenantigen.
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Die
Herstellung von Hepatitis B-Oberflächenantigen (HBsAg) ist gut
dokumentiert. Siehe z.B. Harford et al., Develop. Biol. Standard
54, S. 125 (1983), Gregg et al., Biotechnology 5, S. 479 (1987),
EP-A-0 226 846, EP-A-0
299 108 und Verweise darin.
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Wie
hier verwendet, schließt
der Ausdruck "Hepatitis
B-Oberflächenantigen", hier abgekürzt als "HBsAg" oder "HBS", jedes HBsAg-Antigen
oder Fragment davon ein, das die Antigenität von HBV-Oberflächeantigen
zeigt. Es versteht sich, daß zusätzlich zur
Sequenz von 226 Aminosäuren
des HBsAg-S-Antigens (siehe
Tiollais et al., Nature, 317, 489 (1985) und Verweise darin) HBsAg
wie hier beschrieben nach Wunsch die gesamte oder einen Teil einer
Prä-S-Sequenz
wie in den obigen Literaturstellen und in EP-A-0 278 940 beschrieben enthalten kann.
HBsAg wie hier beschrieben kann auch Varianten bezeichnen, zum Beispiel
die "Escape-Mutante", beschrieben in
WO 91/14703. In einem weiteren Aspekt kann das HBsAg ein als L*
in
EP 0 414 374 beschriebenes
Protein umfassen, d.h. ein Protein, dessen Aminosäuresequenz
aus Teilen der Aminosäuresequenz
des großen
(L) Proteins des Hepatitis B-Virus (ad- oder ay-Subtyp) besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Aminosäuresequenz
des Proteins aus entweder:
- (a) den Resten 12–52, gefolgt
von den Resten 133–145,
gefolgt von den Resten 175–400
des L-Proteins; oder
- (b) dem Rest 12, gefolgt von den Resten 14–52, gefolgt von den Resten
133–145,
gefolgt von den Resten 175–400
des L-Proteins besteht.
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Normalerweise
wird das HBsAg in Teilchenform sein. Es kann S-Protein allein umfassen
oder kann als Verbundteilchen vorliegen, zum Beispiel (L*, S), worin
L* wie oben definiert ist und S das S-Protein von Hepatitis B-Oberflächenantigen
bezeichnet.
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Das
HBsAg kann an Aluminiumphosphat wie in WO 93/24148 beschrieben absorbiert
sein.
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Bevorzugt
ist das in der Formulierung der Erfindung verwendete Hepatitis B
(HBV)-Antigen HBsAg-S-Antigen, wie im kommerziellen Produkt Engerix-B
(Marke, SmithKline Beecham Biological) verwendet.
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Ein
Impfstoff, der Hepatitis B-Oberflächeantigen in Verbindung mit
3D-MPL umfaßt,
wurde in EP-A-0 633 784 beschrieben.
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Das
Epstein-Barr-Virus (EBV), ein Mitglied der Gruppe der Herpesviren,
verursacht infektiöse
Mononukleose als Primärerkrankung
in Menschen. Vorherrschend betrifft es Kinder oder junge Erwachsene.
Mehr als 90% der durchschnittlichen erwachsenen Bevölkerung
sind mit EBV infiziert, das lebenslang in peripheren B-Lymphozyten
andauert. Das Virus wird lebenslang in der Bauchspeicheldrüse erzeugt
und verbreitet sich primär
durch Austausch von Speichel von Individuen, die das Virus abgeben.
Mit EVB infizierte Kinder sind weitgehend asymptomatisch oder haben
sehr milde Symptome, während
Jugendliche und Erwachsene, die infiziert werden, typische infektiöse Mononukleose
entwickeln, die durch Fieber, Pharyngitis und Adenopathie gekennzeichnet
ist. Menschen, die infiziert wurden, bewahren Anti-EBV-Antikörper für den Rest
ihres Lebens und sind daher immun gegen weitere Infektionen.
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Zusätzlich zu
seinen infektiösen
Eigenschaften wurde gezeigt, daß EBV
Lymphozyten zu sich schnell teilenden Zellen transformiert, und
es wurde deshalb mit mehreren unterschiedlichen Lymphomen in Verbindung
gebracht, einschließlich
des Afrikanischen Burkitt-Lymphoms (BL). EBV kann auch an der Verursachung von
Nasopharyngealkarzinom (NPC) beteiligt sein. Weltweit wird geschätzt, daß 80 000
Fälle von
Nasopharyngealkarzinom auftreten, und es ist vorherrschender in
ethnischen chinesischen Bevölkerungen.
Infektiöse Mononukleose
ist ein Konsequenz einer primären
Infektion durch EBV. Es ist keine lebensbedrohende Krankheit, falls
zusätzliche
Reisikofaktoren fehlen.
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Vier
Proteine der EBV-Virushülle,
die den sogenannten Membran-Antigen-Komplex
darstellen, wurden beschrieben. Sie werden gewöhnlich als gp220/350 oder gp250/350
oder einfach als gp250 oder 350 bezeichnet (siehe EP-A-151079).
Es gibt überzeugende
Beweise, daß gp350
und gp250 die Erzeugung von neutralisierenden Antikörpern induzieren
und daß Antikörper gegen
gp350 und gp250 neutralisierende Fähigkeit besitzen. Dies Proteine
sind somit Kandidaten für
einen möglichen
EBV-Impfstoff. Für weitere
Informationen über die
Anwendung von gp250/350 zur Prohylaxe und Behandlung von EBV-bezogenen
Krankheiten siehe
EP 0 173 254 .
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Das
hauptsächliche
EBV-Oberflächenglycoprotein
gp350/220 infiziert humane Zielzellen durch Wechselwirkung mit dem
zellulären
Membranprotein, CD21. Gp350/220 ist das primäre Ziel für EBV-neutralisierende Antikörper in
Menschen, und es wurde gezeigt, daß einige Formen von gp350/220
gegen EBV-bezogene Krankheit
schützen.
Bevorzugt umfaßt
eine erfindungsgemäße Impfstoffzusammensetzung
gp350 oder EBV, obwohl andere schützende Antigene verwendet werden
können.
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Papillomaviren
sind kleine DNA-Tumorviren, die hoch artenspezifisch sind. Bislang
wurden mehr als 70 individuelle humane Papillomavirus-(HPV)-Genotypen beschrieben.
HPVs sind allgemein spezifisch entweder für die Haut- (z.B. HPV-1 und
-2) oder Schleimhautoberflächen
(z.B. HPV-6 und -11) und verursachen gewöhnlich gutartige Tumoren (Warzen),
die für
mehrere Monate oder Jahre andauern. Solche gutartigen Tumoren können belastend
für die
betroffenen Individuen sein, aber neigen mit wenigen Ausnahmen nicht
dazu, lebensbedrohend zu sein.
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Einige
HPVs sind auch mit Krebs verbunden. Die stärkste positive Assoziation
zwischen einem HPV und menschlichem Krebs ist diejenige, die zwischen
HPV-16 und HPV-18 und Zervixkarzinom besteht. Zervixkrebs ist die
häufigste
Malignität
in Entwicklungsländern
mit ca. 500 000 neuen Fällen,
die weltweit jedes Jahr auftreten. Es ist jetzt technisch machbar,
aktiv primäre
HPV-16-Infektionen und selbst etablierte HPV-16-haltige Krebstypen
unter Verwendung von Impfstoffen zu bekämpfen. Für eine Übersicht über die Aussichten zur prophylaktischen
und therapeutischen Impfung gegen HBV-16 siehe J. Cason, Clin. Immunther.
1994; 1(4) 293–306
und M. E. Hagenesee, Infections in Medicine 1997 (14(7) 555–556, 559–564. Bevorzugt
umfaßt
eine erfindungsgemäße Impfstoffzusammensetzung
das Hauptkapsidprotein, das L1-Protein.
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Bis
heute wurden die unterschiedlichen Typen von HPVs mit Hilfe von
Klonierungssystemen in Bakterien und in neuerer Zeit durch PCR-Amplifikation
isoliert und charakterisiert. Die molekulare Organisation der HPV-Genome wurde auf
einer vergleichenden Basis mit derjenigen des gut charakterisierten
Papillomavirus Typ 1 (BPV1) definiert.
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Obwohl
kleinere Variationen auftreten, besitzen alle beschriebenen HPV-Genome
wenigstens sieben frühe
Gene E1 bis E7 und zwei späte
Gene L1 und L2. Zusätzlich
beherbergt eine regulatorische Region stromaufwärts die regulatorischen Sequenzen,
die die meisten Transkriptionsereignisse des HPV-Genoms zu kontrollieren
scheinen.
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E1-
und E2-Gene sind an der viralen Replikations- bzw. Transkriptionskontrolle
beteiligt und neigen durch virale Integration unterbrochen zu werden.
E6 und E7 (und kürzliche
Hinweise implizieren auch E5) sind an der viralen Transformation
beteiligt. In den HPVs, die an Zervixkarzinom beteiligt sind, wie
HPV 16 und 18, beginnt der onkogene Prozeß nach der Integration von
viraler DNA. Die Integration führt
zur Inaktivierung von Genen, die für die Kapsidproteine L1 und
L2 codieren, und zur Installation einer kontinuierlichen Überexpression
der zwei frühen
Proteine E6 und E7, die zu einem allmählichen Verlust an normaler
zellulärer
Differenzierung und zur Entwicklung des Karzinoms führen wird.
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Zervixkarzinom
ist häufig
bei Frauen und entwickelt sich durch eine präkanzeröse intermediäre Stufe zum
invasiven Karzinom, was häufig
zum Tode führt.
Die intermediären
Stufen der Krankheit sind als zervikale intraepitheliale Neoplasien
bekannt und werden in bezug auf die zunehmende Schwere in I bis
III eingeteilt.
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Klinisch
manifestiert sich eine HPV-Infektion des weiblichen Anogenitaltrakts
als flache Zervixkondylome, deren Kennzeichen die Koilozytose ist,
die hauptsächlich
die oberflächlichen
und intermediären
Zellen des zervikalen Schuppenepithels beeinflußt.
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Koilozyten,
die das Ergebnis eines cytopathischen Effekts des Virus sind, erscheinen
als mehrkernige Zellen mit einem perinukleären klaren Halo. Das Epithel
ist verdickt mit abnormaler Keratinisierung, die für das warzige
Erscheinungsbild der Läsion
verantwortlich ist.
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Solchen
flachen Kondylome, wenn sie positiv für die HPV 16- oder 18-Serotypen sind, sind
Hochrisikofaktoren für
die Entwicklung hin zu zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN)
und Karzinomen in situ (CIS), die selbst als Vorläuferläsionen von
invasivem Zervixkarzinom betrachtet werden.
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WO
96/19496 offenbart Varianten der humanen Papillomavirus E6- und
E7-Proteine, insbesondere Fusionsproteine von E6/E7 mit einer Deletion
sowohl im E6- als auch im E7-Protein. Diese Deletionsfusionsproteine
sollen immunogen sein.
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Impfstoffe
auf Basis von HPV L1 werden in WO 94/00152, WO 94/20137, WO 93/02184
und WO 94/05792 offenbart. Ein solcher Impfstoff kann das L1-Antigen als Monomer,
ein Kapsomer oder ein virusartiges Partikel umfassen. Solche Partikel
können
zusätzlich
L2-Proteine umfassen. Andere HPV- Impfstoffe
beruhen auf den frühen
Proteinen wie E7 oder Fusionsproteinen wie L2-E7.
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Im
Impfstoff der Erfindung ist es bevorzugt, Zusammensetzungen zu verwenden,
die entweder ein E6- oder E7-Protein umfassen, gebunden an einen
immunologischen Fusionspartner mit T-Zellepitopen.
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In
einer bevorzugten Form der Erfindung stammt der immunologische Fusionspartner
aus Protein D von Haemophilus influenza B. Bevorzugt umfaßt das Protein
D-Derivat etwa das erste Drittel des Proteins, insbesondere etwa
die ersten 100–110
N-terminalen Aminosäuren.
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Entsprechend
umfaßt
die vorliegende Erfindung in einer Ausführungsform Antigen(e), das
(die) aus HPV wie oben beschrieben stammt (stammen). Bevorzugt umfaßt die Erfindung
Fusionsproteine, die Protein D-E6 aus HPV 16, Protein D-E7 aus HPV
16, Protein D-E7 aus HPV 18 und Protein D-E6 aus HPV 18 umfassen.
Der Protein-D-Teil umfaßt
bevorzugt das erste Drittel von Protein D.
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Die
Proteine der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt in E. coli
exprimiert. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Proteine
mit einem Histidinschwanz exprimiert, der 5 bis 9 und bevorzugt
6 Histidinreste umfaßt.
Diese sind vorteilhaft zur Unterstützung der Reinigung. Die Beschreibung
der Herstellung solcher Proteine wird vollständig in der gleichzeitig anhängenden
Patentanmeldung
GB 9717953.5 beschrieben.
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In
einem bevorzugten Aspekt umfaßt
die Impfstoffzusammensetzung der Erfindung zusätzlich ein Varicella Zoster-Virus-Antigen
(VZV-Antigen). Geeignete Antigen von VZV zum Einschluß in der
Impfstofformulierung schließen
gpI–V
ein, beschrieben von Longnecker et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
84, 4303–4307 (1987).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird gpI verwendet (siehe Ellis et al., US-PS 4,769,239). Siehe auch
EP-B-0 405 867.
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In
einem anderen bevorzugten Aspekt umfaßt die Impfstoffzusammensetzung
der Erfindung zusätzlich
ein humanes Cytomegalovirus-(HCMV)-Antigen. HCMV ist ein humanes DNA-Virus,
das zur Familie der Herpesviren gehört. HCMV ist endemisch in den
meisten Teilen der Welt. Unter zwei Populationen ist HCMV verantwortlich
für ernsthafte
medizinische Zustände.
HCMV ist eine Hauptursache für
angeborene Defekte in Neugeborenen. Die zweite Population unter
einem Risiko sind immunbeeinträchtigte
Patienten wie diejenigen, die an HIV-Infektion leiden, und diejenigen,
die Transplantationen erfahren. Die klinische Krankheit verursacht eine
Vielzahl von Symptomen, die Fieber, Hepatitis, Pneumonitis und infektiöse Mononukleose
einschließen. Ein
bevorzugtes Antigen zur Verwendung in einem Impfstoff gegen HCMV
ist gB685** wie in WO 95/31555 beschrieben. Immunogene zur Verwendung
in HCMV-Impfstoffen werden auch durch pp65 bereitgestellt, ein HCMV-Matrix-Protein
wie in WO 94/00150 (City of Hope) beschrieben.
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In
einem bevorzugten Aspekt umfaßt
die Impfstoffzusammensetzung der Erfindung zusätzlich sowohl ein VZV- als
auch ein HCMV-Antigen, insbesondere die oben beschriebenen Antigene.
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In
einem anderen bevorzugten Aspekt umfaßt die Impfstoffzusammensetzung
der Erfindung zusätzlich
ein Toxoplasma gondii-Antigen. Toxoplasma gondii ist ein obligatorischer
intrazellulärer
einzelliger Parasit, der für
Toxoplasmose in warmblütigen
Tieren, einschließlich
Mensch, verantwortlich ist. Obwohl sie allgemein klinisch asymptomatisch
in gesunden Individuen ist, kann Toxoplasmose schwere Komplikationen
bei schwangeren Frauen und immunbeeinträchtigten Patienten verursachen.
Ein bevorzugtes Antigen zur Verwendung in einem Impfstoff gegen
Toxoplasma gondii ist SAG1 (auch als P30 bekannt), wie in WO 96/02654
beschrieben, oder Tg34, wie in WO 92/11366 beschrieben.
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In
einem bevorzugten Aspekt umfaßt
die Impfstoffzusammensetzung der Erfindung zusätzlich entweder ein VZV-Antigen
oder ein HCMV-Antigen, kombiniert mit einem Toxoplasma gondii-Antigen,
insbesondere die oben beschriebenen Antigene.
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In
einem bevorzugten Aspekt ist die Impfstoffzusammensetzung der Erfindung
ein multivalenter Impfstoff, zum Beispiel ein tetra- oder pentavalenter
Impfstoff.
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Die
Formulierungen der vorliegenden Erfindung sind sehr wirksam in der
Induzierung von Schutzimmunität,
selbst bei sehr geringen Dosen von Antigen (z.B. so gering wie 5 μg rgD2t).
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Sie
stellen ausgezeichneten Schutz gegen primäre Infektion bereit und stimulieren
vorteilhaft sowohl spezifische humorale (neutralisierende Antikörper) als
auch Effektorzell-vermittelte (DTH) Immunreaktionen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt in einem weiteren Aspekt eine Impfstofformulierung
wie hier beschrieben zur Verwendung in der medizinischen Therapie
bereit, insbesondere zur Verwendung in der Behandlung oder Prophylaxe
von Herpes Simplex-Infektionen und Hepatitis B-Virusinfektionen.
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Der
Impfstoff der vorliegenden Erfindung wird eine immunprotektive Menge
der Antigene enthalten und kann durch herkömmliche Techniken hergestellt
werden.
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Die
Impfstoffherstellung wird allgemein beschrieben in Pharmaceutical
Biotechnology, Bd. 61, Vaccine Design – the subunit and adjuvant
approach, herausgegeben von Powell und Newman, Plenum Press, 1995; New
Trends and Developments in Vaccines, herausgegeben von Voller et
al., University Park Press, Baltimore, Maryland, USA (1978). Die
Verkapselung in Liposomen wird zum Beispiel beschrieben von Fullerton,
US-PS 4,235,877. Die Konjugation von Proteinen mit Makromolekülen wird
z.B. offenbart von Likhite, US-PS 4,372,945, und von Armor et al.,
US-PS 4,474,757.
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Die
Proteinmenge in jeder Impfstoffdosis wird als eine Menge ausgewählt, die
eine immunprotektive Reaktion ohne signifikante nachteilige Nebenwirkungen
in typischen Impflingen induziert. Eine solche Menge wird in Abhängigkeit
davon variieren, welches spezifische Immunogen eingesetzt wird.
Allgemein wird erwartet, daß jede
Dosis 1–1000 μg Protein
umfassen wird, bevorzugt 2–100 μg, am meisten
bevorzugt 4–40 μg. Eine optimale
Menge für
einen besonderen Impfstoff kann durch Standarduntersuchungen sichergestellt
werden, die die Beobachtung von Antikörpertitern und anderen Reaktionen
in Probanden beinhalten. Nach einer Erstimpfung können Probanden
eine Auffrischung nach ca. 4 Wochen erhalten.
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Zusätzlich zur
Impfung von Personen, die anfällig
für HSV-
oder HBV-Virusinfektionen
sind, können die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen zur immuntherapeutischen Behandlung von Patienten
verwendet werden, die an den viralen Infektionen leiden.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung wie hier beschrieben bereitgestellt, worin das Verfahren
das Vermischen eines Herpesvirus-Antigens und eines Hepatitis B-Virus-Antigens mit
einem TH-1-induzierenden Hilfsstoff, z.B. 3D-MPL, und bevorzugt
einem Träger,
zum Beispiel Alaun, umfaßt.
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Nach
Wunsch können
andere Antigene in jeder zweckmäßigen Reihenfolge
hinzugegeben werden, um multivalente Impfstoffzusammensetzungen
wie hier beschrieben bereitzustellen.
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Beispiel 1: Immunogenitätsstudie
mit gD + HBs-Kombination
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Das
Ziel der Studie war es, die Machbarkeit der HSV gD/HBV HBs-Kombination in Al(OH)3/3D-MPL-Formulierungen zu zeigen. Immunreaktionen,
die in Meerschweinchen durch Immunisierung mit diesen Antigenen
induziert wurden, allein verwendet oder in Kombination, wurden verglichen.
HBs ist eine Abkürzung
für Hepatitis
B-Oberflächenantigen,
spezifisch das hier oben beschriebene S-Protein. gD ist eine Abkürzung für rgD2t wie hier oben beschrieben.
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Experimentelles
Protokoll
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Das
experimentelle Protokoll war das folgende. Gruppen von 6 weiblichen
Hartley-Meerschweinchen wurden intramuskulär am Tag 0 und Tag 28 die folgenden
Formulierungen injiziert.
- – Gruppe 1: HBs 5 μg/Al(OH)3 125 μg/3D-MPL
12,5 μg
- – Gruppe
2: gD 5 μg/Al(OH)3 125 μg/3D-MPL
12,5 μg
- – Gruppe
3: HBs 5 μg
+ gD 5 μg/Al(OH)3 125 μg/3D-MPL
12,5 μg
- – Gruppe
4: HBs 5 μg
+ gD 5 μg/Al(OH)3 125 μg/3D-MPL 12,5 μg
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Den
Tieren wurden 14 und 31 Tage nach der zweiten Immunisierung Blut
abgenommen. Die humorale Immunreaktion gegen HSV gD und HBV HBs
wurde zu beiden Zeitpunkten in ELISA ausgewertet.
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Hypersensibilitätsreaktionen
vom verzögerten
Typ (DTH) wurden auch für
HBs ausgewertet. Sie bestanden in der intradermalen Injektion von
10 μg HBs
in zweifacher Ausführung.
Die Entwicklung von DTH-Reaktionen wurde durch Messung der Hautdicke
0, 24 und 48 Stunden nach der Injektion überwacht.
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Ergebnisse
-
1. Antikörperreaktionen
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Anti-gD-ELISA-Titer
sind in 1 gezeigt. Anti-gD-Titer in
der mit gD immunisierten Gruppe waren vergleichbar mit denjenigen,
die in Tieren induziert wurden, die mit der gD + HBs-Kombination
immunisiert wurden. Die Gegenwart von HBs in der Formulierung beeinflußte nicht
die Induzierung von Anti-gD-Antikörperreaktionen.
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In ähnlicher
Weise wurden Anti-HBs-Antikörpertiter
in Tieren verglichen, die mit HBs allein oder in Kombination gD
immunisiert wurden. 2 zeigt, daß vergleichbare Anti-HBs-Titer
in Tieren beobachtet wurden, die mit HBs allein oder mit HBs + gD
immunisiert wurden.
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Die
Ergebnisse sind in den 1–4 gezeigt,
aus denen geschlossen werden kann, daß in der untersuchten Formulierung
die gD/HBs-Kombination Antikörperreaktionen
induziert, die vergleichbar mit denjenigen sind, die durch die gleichen
Antigene induziert werden, die allein verwendet werden, und DTH-Reaktionen
auf HBs induziert, die vergleichbar mit denjenigen sind, die durch
HBs allein induziert werden. Somit werden keine signifikanten Unterschiede
in den DTH-Reaktionen auf HBs in mit HBs oder HBs + gD geimpften Tieren
beobachtet. Die Gegenwart von gD beeinflußte nicht die DTH-Reaktion
auf HBs.
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Beispiel 2: PRO30-Experiment
HBV/HSV-Kombination
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Das
Ziel dieser Studie war es, im HSV-Meerschweinchenmodell die Schutzwirksamkeit
einer HSV gD + HBV HBs-Kombination in einer 3D-MPL/Alaun-Formulierung verglichen
mit gD allein in einer 3D-MPL/Alaun-Formulierung auszuwerten. Die
3D-MPL/Alaun-Formulierung umfaßt
Alaun (10 Gew.-Teile) zu 3D-MPL (1 Gew.-Teil).
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Experimentelles Protokoll
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Gruppen
von 12 weiblichen Hartley-Meerschweinchen wurden mit den folgenden
Formulierungen immunisiert oder unbehandelt belassen:
-
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Die
Tiere wurden intramuskulär
zweimal an den Tagen 0 und 28 immunisiert. Sie wurden intravaginal am
Tag 57 (einen Monat nach der zweiten Immunisierung) mit 105 pfuHSV2 MS-Stamm (100 μl) in Kontakt gebracht und dann
täglich
auf klinische Anzeichen von primärer
(Tage 4 bis 12 nach der Infektion) und wiederkehrende (Tage 13 bis
39 nach der Infektion) Krankheit überwacht. Der induzierte Schutz
wurde gemäß mehreren,
in Tabelle 1 beschriebenen Kriterien sowie durch kumulative Bewertungskurven
gemessen.
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An
den Tagen 14 und 28 nach der zweiten Immunisierung aufgefangene
Seren wurden auch ihre Anti-gD-ELISA-Ab-Titer (ausgedrückt als
EU/ml) getestet; am Tag 28 post II erhaltene Seren wurden auch auf
ihre HSV-neutralisierende
Aktivität
getestet ("NEUTRA"; Titer entsprachen
dem reziproken Wert der Serumverdünnung, der 100% Schutz gegen
HSV2-cytopathische
Wirkung ergibt).
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Ergebnisse
-
Serologieergebaisse:
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Immunogenitätsdaten
sind in der folgenden Tabelle und in 5 dargestellt:
-
-
Ähnliche
ELISA- und neutralisierende Titer wurden durch die gD (5 μg) + HBs
(5 μg)-Kombination
in 3D-MPL/Alaun-Formulierung und gD/3D-MPL/Alaun-Formulierung induziert.
-
Schutz gegen primäre Krankheit:
-
Wie
in 6 (kumulative Bewertungskurve) und in der nachfolgenden
Tabelle 1 gezeigt, verlieh die Formulierungskombination gD + HBs/3D-MPL/Alaun einen so
guten Schutz gegen primäre
Erkrankung wie gD allein in 3D-MPL/Alaun-Formulierung.
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Schutz gegen wiederkehrende
Krankheit:
-
Schutz
gegen die Herpeswiederkehr ist in 7 (kumulative
Bewertungskurven) und in der nachfolgenden Tabelle 2 gezeigt. Die
Formulierungskombination gD + HBs/3D-MPL/Alaun verlieh einen so
guten Schutz gegen wiederkehrende Krankheit wie gD allein in 3D-MPL/Alaun-Formulierung.
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Eine ähnliche
Anzahl von Tieren hatte Rückfälle in den
Gruppen mit gD + HBs und gD allein. Genau die gleiche Anzahl von
Tieren in diesen Gruppen hatten mehr als einen Rückfall während des Beobachtungszeitraums
(Tage 13 bis 39 nach dem Kontakt). In diesen Tieren mit Rückfällen wurde
eine vergleichbare Läsionsschwere
aufgezeichnet.
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-
-
Beispiel 3:
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Das
Ziel der Studie ist es, die serologischen Immunreaktionen auszuwerten,
die in Mäusen
durch einen Kombinationsimpfstoff induziert werden, der HAV, HBs
und gD umfaßt,
formuliert mit Aluminiumsalzen und 3D-MPL. Die in diesem Beispiel
verwendete Hepatitis A-Komponente (und hier als "HAV" abgekürzt) war
der inaktivierte HM175-Stamm, der in Havrix gefunden wird.
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Materialien
und Methoden
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Antigen/3D-MPL-Chargen:
-
- HBs: Al: 4550 μg/mol,
voradsorbiertes HBs: 227,62 μg/ml
- HAV: Al: 1380 μg/ml,
HAV: 25230 EU/ml
- gD: 493 μg/ml
- 3D-MPL: 957 μg/ml
-
Formulierungsprozeß
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- – Gruppe
1: HBs AlPO4/3D-MPL
HBs/H2O/NaCl/Phenoxy/AlPO4 für
15 min + 3D-MPL für
1 h
- – Gruppe
2: gD AlOH3/3D-MPL
H2O/AlOH3 für
5 min + gD für
15 min + 3D-MPL für
30 min + PBS für
15 min + Phenoxy
- – Gruppe
3: HAV AlOH3/3D-MPL
H2O/NaCl/Phenoxy
für 5 min
+ AlOH3/HAV für 30 min/3D-MPL
- – Gruppe
4:
- 1. H2O/NaCl/Phenoxy für 5 min
+ AlPO4/HBs für 5 min + 3D-MPL 30 min
- 2. gD/AlOH3 für 15 min + 3D-MPL für 30 min
Vermischen
von 1 und 2 für
20 min + HAV für
1 h.
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Serologische
Ablesungen
-
- – Die
Quantifizierung von Anti-HBs- und Anti-gD-Antikörper wurde durch ELISA unter
Verwendung von HBs oder gD als Hüllantigen
durchgeführt.
Antigen- und Antikörper-Lösungen wurden
mit 50 μl
pro Vertiefung verwendet. Antigen wurde in einer Endkonzentration
von 1 μg/ml
in PBS verdünnt
und über
Nacht bei 4°C an
die Vertiefungen von Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen (Maxisorb
Immuno-plate, Nunc, Dänemark) adsorbiert.
Die Platten wurden dann für
1 h bei 37°C
mit PBS inkubiert, das 1% Rinderserumalbumin und 0,1% Tween 20 (Sättigungspuffer)
enthielt. 2-fache Verdünnungen
von Seren im Sättigungspuffer
wurden zu den mit Antigenen beschichteten Platten gegeben und für 1 h 30
min bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden 4-mal mit PBS 0,1% Tween 20 gewaschen,
und Biotin-konjugiertes Anti-Maus-Ig (Amersham, UK), verdünnt 1/1000
in Sättigungspuffer,
wurde zu jeder Ver tiefung hinzugegeben und für 1 h 30 min bei 37°C inkubiert.
Nach einem Waschschritt wurde Streptavidin-biotinylierter Peroxydase-Komplex
(Amersham, UK), verdünnt
1/5000 oder 1/1000 in Sättigungspuffer
(für HBs
bzw. Anti-gD-ELISA), für
weitere 30 min bei 37°C hinzugegeben.
Die Platten wurden wie oben gewaschen und für 20 min mit einer Lösung aus
o-Phenylendiamin (Sigma) 0,04% H2O2, 0,3% in 0,1% Tween 20 0,05 M Citratpuffer,
pH 4,5 inkubiert. Die Reaktion wurde mit H2SO4 2 N angehalten und bei 492/620 nm ausgelesen.
ELISA-Titer wurden aus einer Referenz durch SoftmaxPro (unter Verwendung
einer Gleichung mit vier Parametern) berechnet und in EU/ml ausgedrückt.
- – Quantifizierung
von Anti-HAV-Antikörper
wurde durch Enzymun ELISA (Boehringer) gemäß dem Herstellerprotokoll durchgeführt.
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Experimentelles
Protokoll
-
Gruppen
von 7 Balb/C-Mäusen
wurden intramuskulär
mit den folgenden Formulierungen immunisiert (entsprechend 1/10
der Humandosis):
- 1. HBs (2 μg)/AlPO4 (50 μg)/3D-MPL
(5 μg)
- 2. gD (2 μg)/Al(OH)3 (50 μg)/3D-MPL
(5 μg)
- 3. HAV (72EU)/Al(OH)3 (50 μg)/3D-MPL
(5 μg)
- 4. HAV (72U)/Al(OH)3 (5 μg) + HBs
(2 μg)/AlPO4 (40 μg)/3D-MPL
(2,5 μg)
+ gD (2 μg)/Al(OH)3 (5 μg)/3D-MPL
(2,5 μg)
-
Die
Tiere wurden zweimal am Tag 0 und 21 mit 50 μl Impfstoff immunisiert. Seren
wurden zu verschiedenen Zeitpunkten nach den Immunisierungen (21
post I und 14 post II) aufgefangen und auf ihre Anti-HAV-, -HBs-
und -gD-Antikörpertiter
getestet.
-
Ergebnisse
-
Individuelle
Daten aus 21 post I und 14 post II sind in Tabelle 3 gezeigt und
nachfolgend zusammengefaßt:
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-
-
Schlußfolgerungen
-
- – Vergleichbare
Anti-HBs-Antikörpertiter
im Kombinationsimpfstoff und im HBs-Impfstoff, der Aluminiumsalze
und 3D-MPL enthielt, wurden beobachtet.
- – Vergleichbare
Anti-gD-Antikörpertiter
im Kombinationsimpfstoff und im gD-Impfstoff, der Aluminiumsalze und
3D-MPL enthielt, wurden beobachtet.
- – Vergleichbare
Anti-HAV-Antikörpertiter
im Kombinationsimpfstoff und im HAV-Impfstoff, der Aluminiumsalze
und 3D-MPL enthielt, wurden beobachtet.
-
Somit
scheint es keine Interferenz zu geben, wenn HBs, gD und HAV in einem
Impfstoff kombiniert werden, der Aluminiumsalze und 3D-MPL enthält.