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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet integrierter Mikrosysteme und betrifft
eine integrierte Hall-Einrichtung zur Messung magnetischer Felder.
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Hintergrund
der Erfindung
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Eine
Hall-Einrichtung hat üblicherweise
die Gestalt eines Plättchens.
Dieses Plättchen
besteht aus leitfähigem
Material und ist auf seinem Randbereich mit wenigstens vier elektrischen
Kontakten versehen. Ein Vorspannungstrom wird der Einrichtung über zwei
gegenüberliegende
Kontakte zugeführt, welche
als Stromkontakte bezeichnet werden. Die zwei übrigen Kontakte sind an zwei äquipotentialen Stellen
am Rand des Plättchens
angeordnet. Diese Kontakte werden als Spannungskontakte oder Sensorkontakte
bezeichnet. Wenn die Einrichtung einem senkrecht zur Oberfläche verlaufenden
magnetischen Feld ausgesetzt ist, tritt aufgrund des Hall-Effekts zwischen
den Sensorkontakten eine Spannung auf. Diese Spannung wird als Hall-Spannung
bezeichnet.
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Herkömmliche
integrierte Hall-Einrichtungen umfassen ein Hall-Plättchen,
welches parallel zur strukturierten Substratoberfläche verläuft, und
sind daher empfindlich für
magnetische Induktionen senkrecht zur Chip-Oberfläche. Derartige
sogenannte laterale Hall-Einrichtungen zeigen eine hervorragende Leistung
bei vielen Anwendungen. Bei vielen anderen Anwendungen können laterale
Einrichtungen jedoch nicht zufriedenstellen, da ihre Empfindlichkeit auf
die eine magnetische Induktionskomponente senkrecht zur Chip-Oberfläche beschränkt ist.
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Ein
Beispiel einer solchen Anwendung ist die Detektion einer Winkellage
mit Hilfe eines Permanentmagneten, wobei, um die Richtung des magnetischen
Feldes zu bestimmen, zwei Komponenten der magnetischen Induktion
vorteilhafterweise simultan gemessen werden. Üblicherweise wird dies realisiert, indem
herkömmliche
laterale Hall-Plättchen
verwendet werden, wobei davon jedes einzelne lediglich eine magnetische
Feldkomponente mißt.
Dies führt zu
einer Beschränkung
der Genauigkeit der Winkelmessung, solange nicht teure Multipol-Magneten
und eine umfangreiche Signalverarbeitung in Verbindung mit den lateralen
Hall-Einrichtungen
genutzt werden.
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Bei
einer integrierten Hall-Einrichtung, welche parallel zur Chip-Oberfläche empfindlich
ist, ist es möglich,
eine Vielzahl von Hall-Plättchen
auf dem gleichen Chip zu implementieren, wobei die Hall-Plättchen nicht
parallel zueinander verlaufen, sondern z.B. rechtwinklig zueinander
stehen. Mit lediglich einem einzigen Chip, welcher eine Vielzahl von
entsprechend angeordneten Hall-Plättchen umfaßt, ist es möglich, zwei
magnetische Induktionskomponenten parallel zur Chip-Oberfläche zu messen.
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Eine
parallel zur Chip-Oberfläche
empfindliche integrierte Hall-Einrichtung ist in [1] beschrieben. Diese
sogenannte vertikale Hall-Einrichtung leidet jedoch an einer großen Kreuzempfindlichkeit
aufgrund einer ungenügenden
Beschränkung
des Ladungsträgerweges
[2] und kann daher z.B. das oben aufgezeigte, die Detektion einer
Drehstellung betreffende Problem nicht zufriedenstellend lösen.
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Sensors
and Actuators, Vol. 053, Nr. 1, Mai 1996, Seiten 278 bis 283, offenbart
einen Satz von Hall-Sensoren mit leitenden Zonen, welche sich in eine
Chip-Oberfläche
hinein erstrecken und derart angeordnet sind, daß sie zueinander rechtwinklige Ladungsträger-Flüsse erzeugen.
Die leitenden Zonen für
einen Vorspannungsstrom sind dadurch gebildet, daß ein Ladungsträger-Fluß zwischen
dotierten Zonen dicht an der Chip-Oberfläche einerseits und grabenartigen
Ausnehmungen, welche tiefer in die Chip-Oberfläche eingeätzt sind, andererseits begrenzt
ist.
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Die
EP 0 735 600 A2 beschreibt
ein laterales Hall-Element, bei welchem eine Isolationsschicht alternativ
mittels einer p/n-Übergangs-Isolationsschicht
oder mittels einer dielektrischen Isolationsschicht durch eine Isolierung
mittels einer grabenartigen Ausnehmung erzeugt werden kann.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine integrierte Hall-Einrichtung mit einer
Sensorantwort auf magnetische Induktionen parallel zur Chip-Oberfläche zu schaffen,
wobei die Hall-Einrichtung bekannte integrierte vertikale Hall-Einrichtungen
verbessern soll, insbesondere was die oben angesprochene Kreuzempfindlichkeit
bzw. Ladungsträgerweg-Beschränkung angeht.
Darüber
hinaus soll die erfindungsgemäße integrierte
Hall-Einrichtung mittels Herstellungsverfahren herstellbar sein,
welche in der Halbleiterindustrie gut bekannt sind.
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Diese
Aufgabe wird durch den im unabhängigen
Anspruch angegebenen Hall-Sensor gelöst.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die
integrierte Hall-Einrichtung umfaßt ein Hall-Plättchen,
welches im Vergleich zu dem Hall-Plättchen einer lateralen integrierten
Hall-Einrichtung um 90° gedreht
ist. Das Hall-Plättchen
der erfindungsgemäßen integrierten
Hall-Einrichtung erstreckt sich als aktive Zone im wesentlichen
senkrecht zur Substratoberfläche
in das Substrat hinein, weist einen Rand auf, welcher in der strukturierten Oberfläche des
Substrats verläuft
und ist vom Rest des Substrats durch wenigstens zwei parallele grabenartige
Ausnehmungen getrennt, welche mittels Mikro-Materialbearbeitung (z.B. Ätzen) in
das Substrat aus seiner strukturierten Oberfläche oder aus seiner zu strukturierenden
Oberfläche
eingearbeitet sind. Um die strukturierte Substratoberfläche zu planarisieren,
können
die grabenartigen Ausnehmungen mit einem dielektrischen Material
ausgefüllt
sein.
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Das
Hall-Plättchen
der erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung
kann an demjenigen seiner Ränder kontaktiert
sein, welcher nur in der strukturierten Oberfläche verläuft. Diese Kontaktanordnung
macht die Bearbeitung einfach und führt zu einer entsprechenden
Sensorleistung. Andererseits können
die Kontakte überall
im Randbereich des Hall-Plättchens angeordnet
sein, insbesondere an seinem Rand, der gegenüber demjenigen Rand liegt,
der in der Substratoberfläche
verläuft
und der in dem Substrat eingebettet ist. Für solche Kontakte sind Zugangssäulen vorgesehen,
wobei die Zugangssäulen
von der aktiven Zone und von dem Rest des Substrats durch mittels
Mikro-Materialbearbeitung erzeugte grabenartige Ausnehmungen getrennt
sind, welche von der gleichen Art sind wie die grabenartigen Ausnehmungen
zur Trennung der aktiven Zone vom Substrat.
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Ein
erfindungsgemäßer integrierter Hall-Sensor,
welcher zwei zueinander rechtwinklige Hall-Plättchen umfaßt, kann nach dem gleichen
Verfahren hergestellt werden und kann zur Messung zweier senkrechter
magnetischer Induktions-Komponenten dienen, wie es für die Detektion
einer Winkellage mit Hilfe eines Permanentmagneten erwünscht ist.
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Die
erfindungsgemäße integrierte
Hall-Einrichtung kann unter Anwendung des in [3] erläuterten Herstellungsverfahrens
gefertigt werden. Diese Art und Weise kommt der industriellen kostengünstigen Fertigung
von integrierten Mikrosystemen nach dem Stand der Technik nahe.
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Im
Unterschied zu den bekannten vertikalen Hall-Einrichtungen gemäß [1] zeigt
die erfindungsgemäße Hall-Einrichtung (eine
sogenannte trench-Hall-Einrichtung) eine sehr geringe Kreuzempfindlichkeit,
da die durch zwei parallele grabenartige Ausnehmungen begrenzte
aktive Zone sehr dünn
ausgebildet sein kann (z.B. 2,4 μm).
Zusätzlich eröffnet die
erfindungsgemäße Hall-Einrichtung
die Möglichkeit
eines dynamischen Offset-Ausgleichs. Daher ist die Verwendung der
erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung
bei Anwendungen von Vorteil, bei welchen der Absolutwert des gemessenen
magnetischen Feldes von Interesse ist, obwohl die trench-Hall-Einrichtung
aufgrund notwendiger zusätzlicher
Bearbeitungsschritte kostenintensiver sein kann als eine bekannte
vertikale Hall-Einrichtung.
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Ein
Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung
besteht in der Tatsache, daß sie
mit absoluter Kompatibilität
zu einem CMOS-Verfahren hergestellt werden kann. Die Fertigung der
erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung
umfaßt
einen Schritt des Ätzens
von grabenartigen Ausnehmungen gefolgt von einer Reihe CMOS-Schritte
gemäß dem in [3]
beschriebenen Verfahren. Folglich kann eine Front-End-Elektronik
zum Betrieb der Hall-Einrichtung auf demselben Chip co-integriert
werden, was ein genau arbeitendes und preiswertes Mikrosystem für Messungen
magnetischer Felder ermöglicht.
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Zusammengefaßt vereinigt
die erfindungsgemäße Hall-Einrichtung
die folgenden Vorteile:
- – Das vorgeschlagene Herstellungsverfahren
(gemäß [3]) ermöglicht die
co-Integration von Hall-Einrichtungen und einer systemkonformen Elektronik
auf demselben Chip, jedoch elektrisch vollständig voneinander isoliert.
- – Das
vorgeschlagene Herstellungsverfahren (gemäß [3]) ermöglicht eine preiswerte Produktion mit
hohem Durchsatz mit z.B. einem CMOS-Verfahren.
- – Zur
simultanen Messung von zwei Komponenten eines magnetischen Felds
zeigt die Hall-Einrichtung eine hervorragende Kreuzempfindlichkeit aufgrund
der dünnen
aktiven Zone, welche durch zwei parallele grabenartige Ausnehmungen
begrenzt ist.
- – Ein
dynamischer Offset-Ausgleich gemäß [4] ist anwendbar.
- – Die
Arbeitsweise des Sensors kann beliebig über die Geometrie und die Dotierungskonzentration
der aktiven Zone ohne Änderung
der Parameter der systemkonformen Elektronik auf demselben Chip
angepaßt
werden.
- – Die
aktive Zone kann an jeder Stelle kontaktiert werden, ohne daß sich das
Betriebsprinzip der Hall- Einrichtung ändert.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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Die
erfindungsgemäße integrierte
Hall-Einrichtung wird in Verbindung mit den beigefügten Figuren
näher erläuter; von
diesen zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße integrierte Hall-Einrichtung,
welche für
eine Detektion einer Drehstellung mit Hilfe eines Permanentmagneten
geeignet ist;
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2 schematisch
eine herkömmliche
integrierte Hall-Einrichtung
und das Prinzip sowie zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen integrierten
Hall-Einrichtung;
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3 eine
dreidimensionale und geschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen integrierten
Hall-Einrichtung mit einem eingebetteten Kontakt zur aktiven Zone;
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4 die
magnetische Sensorantwort der erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung von 3 bei einem
Vorspannungsstrom von 100 μA
sowie die entsprechende Linearitätsabweichung;
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5 eine
Fotografie der strukturierten Substratoberfläche einer erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung
mit einer senkrechten Anordnung zweier Hall-Plättchen;
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6 die
Feldwinkel-Abhängigkeit
zweier senkrechter trench-Hall-Einrichtungen, welche auf dem selben
Chip, wie in 5 gezeigt, integriert sind, sowie
die entsprechenden Signalabweichungen von Sinus- und Kosinus-Anpassungen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt
ein Winkeldetektions-System mit einem Permanentmagneten 1 in
Kombination mit einer erfindungsgemäßen integrierten Einrichtung 2, welche
zur Messung der beiden Komponenten Bx und By der magnetischen Induktion
parallel zur Chip-Oberfläche
zwei Hall-Einrichtungen 3.1 und 3.2 mit aktiven
Zonen umfaßt,
welche als Hall-Plättchen dienen,
die rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind. Die Messung mit dem
in 1 veranschaulichten System ist unempfindlich auf
die Feldstärke
und auf die Lage der Hall-Einrichtungen in Bezug auf die Rotationsachse
des Permanentmagneten.
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Um
das Prinzip der erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung
zu veranschaulichen, zeigt 2 eine herkömmliche
laterale Hall-Einrichtung 10, welche empfindlich für eine magnetische
Induktion senkrecht zur Chip-Oberfläche (B.1) ist, und wie sich
eine vertikale Hall-Einrichtung 11 aus dem Drehen der aktiven
Zone der Einrichtung 10 um 90° ergibt, die zu einer Empfindlichkeit
parallel zur Chip-Oberfläche (B.2)
führt. 2 zeigt
zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele 12 und 13 der
erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung,
wobei das eine (12) Kontakte lediglich auf der Chip-Oberfläche aufweist
und das andere (13) Kontakte auf der Chip-Oberfläche (strukturierte Substratoberfläche) und
eingebettete Kontakte aufweist.
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Die
Anordnung aller Kontakte auf der Chip-Oberfläche macht zwar den Herstellungs-Prozeß einfacher,
führt jedoch
zu Beschränkungen
des Designs hinsichtlich einer symme trischen Geometrie der Einrichtung.
Diese Beschränkungen
werden beseitigt, indem eingebettete Kontakte eingeführt werden,
welche es erlauben, daß das
Design einer vertikalen Hall-Einrichtung sich bei einer Drehung
um π/2 nicht
verändert.
Im Sinne des spinning-current-Prinzips führt dies zu einer effektiveren
Offset-Verringerung.
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3 zeigt
eine detailliertere dreidimensionale und geschnittene Darstellung
des Ausführungsbeispiels 13 der
erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung.
Diese Einrichtung umfaßt
eine aktive Zone 20, welche senkrecht zur strukturierten
Substratoberfläche 21 in
das Substrat 22 hineinläuft
und durch wenigstens zwei parallele grabenartige Ausnehmungen 23.1 und 23.2 begrenzt
ist. Sie umfaßt
außerdem zwei
Kontaktsäulen 24.1 und 24.2,
welche den eingebetteten Rand der aktiven Zone 20 mit der
strukturierten Chip-Oberfläche
verbinden und von der aktiven Zone 20 durch die grabenartigen
Ausnehmungen 23.1 und 23.2 und von dem Rest des
Substrats durch weitere ähnliche
grabenartige Ausnehmungen 25.1 und 25.2 getrennt
sind. Die Oberflächenkontakte 26 zum
Oberflächenrand
der aktiven Zone und zu den Kontaktsäulen werden in einem CMOS-Verfahren fertig
gestellt (source/drain-Diffusionen 27).
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Vorzugsweise
ist die aktive Zone 20 so dünn wie möglich, d. h. sie hat eine Dicke,
welche bis zu einhundert Mal kleiner als ihre Erstreckung senkrecht zur
Chip-Oberfläche
(Tiefe der grabenartigen Ausnehmungen) ist.
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Das
Substrat 22 ist z.B. ein p-dotiertes Silizium-Substrat. Das Einbringen
der vorher aufgebrachten Donatoren für die aktive Zone 20 und
für die
Zugangssäulen 24.1 und 24.2 (welche
als schraffierter und gepunkteter Bereich gezeigt sind) erfolgt
gleichzeitig mit der transistor-well-Ausbildung.
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Das
Herstellungs-Schema für
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung,
wie sie z.B. in 3 veranschaulicht ist, setzt
sich aus verschiedenen Vorbearbeitungsschritten gefolgt. von einem
industriellen CMOS-Verfahren zusammen. Die Vorbearbeitung umfaßt vornehmlich
Hochtemperatur-Schritte, welche zur Herstellung einer Hall-Einrichtung
notwendig sind, wobei diese Schritte lediglich dann mit der Wärmebilanz
des CMOS-Verfahrens kompatibel sind, wenn sie im voraus durchgeführt werden.
Der Haupt-Vorbearbeitungsschritt ist das Ätzen der grabenartigen Ausnehmungen
(z.B. ein ähnlicher Schritt,
wie er bei der Herstellung von DRAM-Speicherzellen angewendet wird).
Im nachfolgenden Verfahren werden elektrische Kontakte für die aktive Zone
definiert und kann die Front-End-Elektronik für den Sensorbetrieb co-integriert
werden. Um die Front-End-Elektronik
zu designen, ist das gesamte Design-Umfeld des jeweiligen CMOS-Verfahrens verfügbar.
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Die
Herstellung beginnt mit dem Aufbringen einer Hartmaske auf ein Siliziumsubstrat.
Die Hartmaske ist ein Sandwich aus dielektrischen CMOS-Schichten
gemäß dem in
[3] beschriebenen Verfahren. Die Hartmaske dient zwei Zwecken: erstens
als Maske für
das Ätzen
der grabenartigen Ausnehmungen, und zweitens zum Schutz des Bereichs des
Siliziumsubstrats, welcher nicht für Hall-Einrichtungen verwendet
wird. Die Hartmaske wird mittels Plasmaätzen durchbrochen. Dann werden
parallele grabenartige Ausnehmungen und gegebenenfalls grabenartige
Ausnehmungen für
Zugangssäulen
auf eine Tiefe von z.B. bis zu etwa 20 μm geätzt. Die parallelen grabenartigen
Ausnehmungen, welche die aktive Zone begrenzen, weisen eine Breite
von beispielsweise 0,8 μm
und einen Abstand von beispielsweise 2,4 μm (Dicke der aktiven Zone) voneinander auf.
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Alle
Seitenwände
der grabenartigen Ausnehmungen werden mittels Ionenimplantation
[3] dotiert. Mit diesem besonderen Verfahren des Ätzens von grabenartigen
Ausnehmungen, gefolgt von einer Ionenimplantation, wird eine Vordepositionstiefe
von über
20 μm ohne
ein zeitaufwendiges Hineintreiben von der Chip-Oberfläche her
erreicht. Zusätzlich kann
die Ionendosis beliebig gewählt
werden, um die Leistung der trench-Hall-Einrichtung zu optimieren. Daher
werden die Parameter der co-integrierten Elektronik nicht beeinflußt. Das
Einbringen der vordeponierten Donatoren erfolgt gleichzeitig mit
der transistor-well-Ausbildung
der mit dem CMOS-Verfahren, welches der Vorbearbeitung [3] folgt.
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In
einem nächsten
Schritt werden die grabenartigen Ausnehmungen zur Isolation oxidiert.
Ein hoch-n-dotiertes Polysilizium (oder ein anderes dielektrisches
Material) wird in die grabenartigen Ausnehmungen eingebracht, hauptsächlich,
um die Graben-Rinnen zu planarisieren. Zusätzlich dient das Polysilizium
als elektrische Abschirmung, um die elektromagnetische Verträglichkeit
(EMC, electromagnetic compatibility) der trench-Hall-Einrichtung
zu verbessern. Das Polysilizium wird geformt und mittels Plasmaätzen rückgeätzt. Als
Ergebnis ist ein Polysilizium-Paddel
ausgebildet, welches eine elektrische Verbindung zu dem Polysilizium
in den grabenartigen Ausnehmungen in nachfolgenden Verfahrensschritten
ermöglicht.
Zuletzt wird der Rest der Hartmaske mittels Naßätzen entfernt, um die Vorbearbeitung
abzuschließen.
Die Wafer mit der oder den fertiggestellten vorbearbeiteten trench-Hall-Einrichtung/-Einrichtungen
dienen als Ausgangssubstrat für
das CMOS-Verfahren.
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Beim
CMOS-Verfahren erfolgt das Einbringen der aktiven Zone und der Zugangssäulen gleichzeitig
mit der transistor-well-Ausbildung.
Als Ergebnis wird eine homogen dotierte aktive Zone mit einer Tiefe
von bis zu 20 μm
und mit einer Dicke von z.B. etwa 2,4 μm erreicht. Ferner werden die
elektrischen Kontakte der Hall-Einrichtung mittels source/drain-Diffusion
ausgebildet.
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Meßcharakteristika
der wie oben beschrieben hergestellten Einrichtung gemäß 3 sind
die folgenden:
Die strombezogene Empfindlichkeit der Einrichtung wurde
zu 314 V/AT ermittelt. Dieser Wert liegt im Bereich der Empfindlichkeit
einer herkömmlichen
lateralen Hall-Einrichtung.
Die Empfindlichkeit kann jedoch durch die Ionendosis beliebig eingestellt
werden, ohne daß sich
ein elektrischer Parameter der co-integrierten Elektronik ändert. Wie
es in 4, welche die Sensorantwort in mV auf eine magnetische
Induktion von bis zu 0,3 T bei einem Vorspannungsstrom von 100 μA zeigt,
dargestellt ist, liegt die Abweichung des Signals von einer linearen
Anpassung unter 0,15 %.
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5 zeigt
eine Fotografie der strukturierten Substratoberfläche einer
verwirklichten erfindungsgemäßen Hall-Einrichtung,
wie sie in 1 skizziert ist. Diese Einrichtung
umfaßt
zwei Hall-Einrichtungen 3.1 und 3.2, welche beide
dem Prinzip der Einrichtung 12 von 2 entsprechen,
d. h. beide haben lediglich Oberflächenkontakte. Jede der Hall-Einrichtungen
hat eine aktive Zone, wobei die aktiven Zonen rechtwinklig zueinander
ausgerichtet sind. Jeder Sensor 3.1 und 3.2 wird
an den Kontakten C, O1 und O2 unter Vorspannung gesetzt. Die entsprechenden Hall-Spannungen
werden an den Kontakten L und C gemessen.
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Um
die Kreuzempfindlichkeit der in 5 dargestellten
Einrichtung zu bestimmen, wurde die Sensorantwort der zwei Hall-Einrichtungen 3.1 und 3.2 gemessen,
während
die magnetische Induktion parallel zur Chip-Oberfläche gedreht
wurde. 6 zeigt die Kreuzempfindlichkeit und die Linearabweichungen
für eine
magnetische Induktion von 0,3 T, die zu einer Signalabweichung von
einer Sinus-/Kosinus-Funktion von unterhalb 0,1 % führen. Dies drückt sich
in Form einer äquivalenten
Winkelabweichung von annähernd
0,1° aus.
Diese Abweichungen beruhen auf einer Kombination von Nichtlinearität und Kreuzempfindlichkeit.
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Die
trench-Hall-Einrichtung kann mittels des spinning-current-Prinzips
[4] dynamisch Offset-kompensiert werden. Messungen von zehn Einrichtungen haben
verbleibende Offsets von 0,1 bis 1,0 mT gezeigt.
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Quellenangaben
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- [1] R.S. Popovic, "The vertical Hall-effect device", IEEE Electron Device
Lett., Vol. EDL-5, S. 357, 1984.
- [2] C.S. Roumenin, "Parallel-field
Hall microsensors: an overview",
Sensors and Actuators A, Vol. 30, Nr. 1–2, S. 77, 1992.
- [3] Austria Mikro Systeme International, "Verfahren zur Herstellung von begrenzten,
dotierten Teilgebieten in einem Substratmaterial aus monokristallinem Silizium", Österreichisches
Patent Nr. GM378/97, 1997.
- [4] P. Munter, "A
low offset spinning-current Hall plate", Sensors and Actuators A, Vol. 21–23, S.
743, 1990.