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TECHNISCHES GEBIET
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Mit
der seit kurzem stattfindenden Ausbreitung von tragbaren elektronischen
Geräten
wurde vorgeschlagen, Taschen eines Anzugs mit einem Gewebe zur füttern, das
in der Lage ist, elektromagnetische Wellen abzuschirmen, die durch
elektronische Geräte
erzeugt werden, um den Einfluss von elektromagnetischen Wellen auf
den menschlichen Körper
zu mildern. Die elektrisch leitenden Materialien, die für die Beherrschung
der Elektrizität,
zur Verleihung von elektrischer Leitfähigkeit oder zur Abschirmung
gegen elektromagnetische Wellen vorgeschlagen wurden, beinhalten
z.B. Tenside, elektrisch leitende Kohlenstoff- oder Zinn-Antimon-Füllstoffe,
Metallfasern und mit Metall plattierte Fasern.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Wenn
ein Tensid verwendet wird, wird aber keine ausreichende elektrische
Leitfähigkeit
verliehen und der Einsatz ist beschränkt. Wenn Metallfasern oder
mit Metall plattierte Fasern verwendet werden, wird die elektrische
Leitfähigkeit
durch Oxidation verschlechtert und das Design ist aufgrund des metallischen
Glanzes beschränkt.
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Elektrisch
leitende Kohlenstoff- oder Zinn-Antimon-Füllstoffe ergeben andererseits
das Problem, dass sie einen geringen Weißheitsgrad und ein schlechtes
Dispergiervermögen
aufweisen und Staub produzieren, so dass sie allein nur für beschränkte Zwecke
einsetzbar sind. Nichtsdestotrotz zeigen elektrisch leitende Füllstoffe,
die zur Beschichtung von Kaliumtitanat-Fasern, Titanoxid-Fasern,
Kieselsäure
oder ähnlichen
anorganischen Füllstoffen
geeignet sind, ein hohes harzverstärkendes Vermögen und
die erhaltenen elektrisch leitenden Zusammensetzungen besitzen verschiedene
ausgezeichnete Eigenschaften, wie überlegene Festigkeit, hohe
elektrische Leitfähigkeit,
zweckmäßige Oberflächeneigenschaften
und eine gleichmäßige elektrische Leitfähigkeit.
Folglich werden diese Füllstoffe
nun in großem
Umfang verwendet, um Harze elektrisch leitend zu machen. Ferner
ist vorgeschlagen worden, eine Harzzusammensetzung enthaltend ein
Harz und derartige elektrisch leitende Füllstoffe zur Herstellung von
elektrisch leitenden Fäden
zu spinnen (JP-A-63-196717). Das vorgeschlagene Verfahren ergibt
aber das Problem, dass sich Schwierigkeiten beim kontinuierlichen
Spinnen ergeben, da das Filter und die Düsen mit großen Füllstoffen beim Spinnvorgang
verstopft werden, wodurch der Gegendruck der Düsen erhöht wird.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von feinen
elektrisch leitenden Fasern und eines elektrisch leitenden Fadens,
der aus den Fasern hergestellt wird, wobei der Faden eine ausgezeichnete Festigkeit
und elektrische Leitfähigkeit
aufweist.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
elektrisch leitenden Fadens mit einem hohen Weißheitsgrad.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer elektrisch leitenden Harzzusammensetzung, die in geeigneter
Weise als Ausgangsmaterial für
den elektrisch leitenden Faden einsetzbar ist.
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JP-A-63-270860
beschreibt elektrisch leitende Fasern, umfassend als faserartiges
Kernmaterial Kaliumtitanatfasern, die mit einer elektrisch leitenden
Substanz, wie Sn-Oxid oder einer Metallverbindungsmischung auf Basis
von Sn-Oxid, beschichtet sind. Das faserartige Kernmaterial hat
eine mittlere Faserlänge
von 1 bis 500 Mikron und einen mittleren Faserdurchmesser von 0,01
bis 2 Mikron.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine elektrisch leitende Faser bereit,
die umfasst ein faserartiges Kernmaterial, dessen Oberfläche mit
einer elektrisch leitenden Substanz beschichtet ist, wobei das faserartige Kernmaterial
ausgewählt
ist aus Kaliumtetratitanatfaser, Kaliumhexatitanatfaser, Kaliumoctatitanatfaser
und monokliner Titanoxidfaser und eine durchschnittliche Faserlänge von
1 bis 4 μm,
einen durchschnittlichen Faserdurchmesser von 0,01 bis 0,2 μm und ein
Aspektverhältnis
von 3 oder mehr aufweist und wobei die elektrisch leitende Substanz
aus einer ersten Überzugsschicht,
die aus Zinn(IV)-oxid und Antimonoxid zusammengesetzt ist, und einer
zweiten Überzugsschicht,
die aus Zinn(II)-oxid zusammengesetzt ist, besteht.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird eine elektrisch leitende Harzzusammensetzung
bereitgestellt, die ein Harz und die elektrisch leitenden Fasern
in einer Menge von 5 bis 85 Gew.-% enthält.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird ein elektrisch leitender Faden bereitgestellt,
der durch Spinnen der elektrisch leitenden Harzzusammensetzung hergestellt
wird.
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Die
elektrisch leitende Faser der vorliegende Erfindung umfasst ein
faserartiges Kernmaterial mit einer Oberfläche, die mit einer elektrisch
leitenden Substanz beschichtet ist, wobei das faserartige Kernmaterial
eine mittlere Faserlänge
von 1 bis 4 μm,
einen mittleren Faserdurchmesser von 0,01 bis 0,2 μm und ein
Aspektverhältnis
von 3 oder mehr aufweist.
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Das
hier verwendete Kernmaterial für
die elektrisch leitende Faser hat eine mittlere Faserlänge von
1 bis 4 μm,
einen mittleren Faserdurchmesser von 0,01 bis 0,2 μm und ein
Aspektverhältnis
von 3 oder mehr. Da das Kernmaterial in einem Herstellungsverfahren,
das später
zu beschreiben ist, zu einer kürzeren
Länge gebrochen
werden kann, ist es möglich,
ein Kernmaterial mit einer längeren
Faserlänge
als dem genannten Bereich in der anfänglichen Stufe zu verwenden,
die aber in der Endstufe in den genannten Bereich fällt.
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Die
Kernmaterialien beinhalten eine Titanoxidverbindung, die durch die
Formel mK2O·nTiO2-x·yH2O, worin m 0 oder 1 ist, n 1 oder eine Zahl
von 4 bis 8 ist, x eine Zahl im Bereich von 0 ≤ x < 2 ist, y eine Zahl von 0 bis 10 ist,
mit der Maßgabe,
dass, wenn m 0 ist, n 1 ist, während,
wenn m 1 ist, n eine Zahl von 4 bis 8 ist.
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Das
hier zu verwendende Kernmaterial ist Kaliumtetratitanatfasern, Kaliumhexatitanatfasern,
Kaliumoctatitanatfaser und monokline Titanoxidfaser.
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Von
den Kernmaterialien können
solche, die im wesentlichen aus einer durch K2O·4TiO2·yH2O, worin y wie vorstehend definiert ist,
dargestellten Verbindung bestehen, durch Wärmebehandlung bei 870 bis 970°C von mindestens
einer Spezies ausgewählt
aus Titan, Verbindungen, die in der Lage sind, Titandioxid zu ergeben,
z.B. durch Erwärmen,
Kaliumverbindungen, die in der Lage sind, Kaliumoxid durch Erwärmen zu
bilden, Kaliumhalogenid, Metalloxid und metallhaltigen Verbindungen,
die in der Lage sind, Metalloxid durch Erwärmen zu ergeben (wobei das
Metall z.B. mindestens eine Spezies ausgewählt aus Mg, Al, Si, Fe, Ni
und Mn), hergestellt werden. Wenn das faserartige Kernmaterial mit
einer Säure
oder auf andere Weise zur Entfernung von Kalium behandelt und wärmebehandelt
wird, ergibt das Verfahren ein Kernmaterial mit einer bestimmten Gestalt
und umfassend ein Kalium hexatitanat der Formel K2O·6TiO2·yH2O, Kaliumoctatitanat der Formel K2O·8TiO2·yH2O, monoklines Titanoxid der Formel TiO2·yH2O oder dgl.
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Von
den Verbindungen der Formel mK2O·nTiO2-x·yH2O werden solche, in denen x < 2 ist, durch Wärmebehandlung
in einer nicht oxidierenden oder reduzierenden Atmosphäre oder
durch Wärmebehandlung
in einer nicht oxidierenden oder reduzierenden Atmosphäre in einem
Schritt der Bildung einer elektrisch leitenden Beschichtung wie
nachstehend beschrieben erhalten. Diese Kernmaterialien sind selbst
elektrisch leitend und somit bevorzugt. Die elektrisch leitenden
Fasern der vorliegenden Erfindung haben eine Beschichtung auf der Oberfläche des
Kernmaterials einschließlich
Zinnoxid-Substanzen.
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Ein
Beschichtungsverfahren unter Verwendung von Zinnoxid umfasst z.B.
die Schritte des Dispergierens der Kernmaterials in Wasser, um eine
Aufschlämmung
zu erhalten, der tropfenweisen Zugabe einer Salzsäurelösung von
Zinnchlorid, einer Salzsäurelösung einer
Metallverbindung, die in der Lage ist, ein Antimonoxid zu bilden,
das gemeinsam mit Zinnoxid zu beschichten ist, z.B. einer Salzsäurelösung von
Antimonchlorid und einer wässrigen
Lösung
von Natriumhydroxid zur Aufschlämmung
und der Entfernung von unlöslichem Material
und der Wärmebehandlung
des Rückstands.
Das Metalloxid, das gemeinsam mit Zinnoxid zu beschichten ist, ist
ein Oxid von dem vorstehend beschriebenen Antimon. Dieses Oxid kann
etwa 0,01 bis etwa 75 Gew.-% der aufzutragenden Oxide ausmachen.
Dieses von Zinn verschiedene Metall kann dotiert sein, um die elektrische
Leitfähigkeit
und den Weißungsgrad
zu erhöhen.
Die Menge an Zinnoxid oder dgl., die auf das Kernmaterial aufzubringen
ist, beträgt
50 bis 300 Gew.-Teile, berechnet als Metalloxid, pro 100 Gew.-Teilen des
Kernmaterials.
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Dieses
Verfahren und ähnliche
Verfahren sind ausführlich
in JP-B-62-4328, JP-A-2-149424, JP-B-7-23221 usw. beschrieben.
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Die
elektrisch leitende Harzzusammensetzung der Erfindung kann durch
Zugabe der vorstehenden elektrisch leitenden Fasern zu einem Harz
hergestellt werden. Es gibt keine Beschränkung für die Art des Matrixharzes
für die
elektrisch leitende Harzzusammensetzung. Ein oder mehrere Harze
können
aus verschiedenen Harzen ausgewählt
werden. Spezielle Beispiele für
derartige Harze sind Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid-Harze,
Polyamid, Polyimid, Polyamidimid, ABS-Harze, thermoplastische Polyester,
Polycarbonat, Polyacetal, Polyphenylensulfid, Polyphenylenether,
Polysulfon, Polyethersulfon, Polyetherimid, Polyetheretherketon,
Polyacrylnitril, Reyon, Polyurethan, Epoxyharze, ungesättigte Polyesterharze,
Vinylesterharze, Phenolharze, Alkydharze, Siliconharze und Melaminharze.
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Zur
Verwendung als Ausgangsmaterial für den elektrisch leitenden
Faden sind bevorzugte Harze, die sich zum Spinnen eignen, z.B. Polyester,
Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinyl, Polyether, Polycarbonat
und entsprechende thermoplastische Harze, Polyacrylnitril, Reyon,
Polyurethan und entsprechende Harze, die in Lösungsmitteln löslich sind.
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Die
elektrisch leitenden Fasern können
dem Harz nach der vorliegenden Erfindung z.B. durch Kneten einer
Schmelze unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders zugegeben
werden. In diesem Fall können
die elektrisch leitenden Fasern vorher mit einem Epoxysilan, Aminosilan
oder einem ähnlichen
Silan-Haftvermittler oberflächenbehandelt
werden, um das Dispergiervermögen
der Fasern in dem Harz zu verbessern. Harzpellets können vorher
mit den elektrisch leitenden Fasern mit einem Henschel-Mischer,
einem Hochleistungsmischer oder dgl. trocken vermischt werden. Wenn
die elektrisch leitenden Fasern einem in einem Lösungsmittel löslichen
Harz oder einem wärmehärtbaren
Harz zugegeben werden, wird das Harz in flüssiger Form oder verflüssigter
Form bereitgestellt, so dass die Fasern in dem flüssigen Harz
mit einer Dispergiermaschine, wie einer Kugelmühle oder dgl., dispergiert
werden.
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Die
Menge an elektrisch leitenden Fasern, die dem Harz zuzugeben sind,
können
in geeigneter Weise in Abhängigkeit
von der Art des Harzes und dem gewünschten Grad an elektrischer
Leitfähigkeit
bestimmt werden, aber sie beträgt
gewöhnlich
5 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung.
Die erhaltene elektrisch leitende Harzzusammensetzung besitzt sowohl
ein zufriedenstellendes Formvermögen
zum Spinnen als auch eine zufriedenstellende elektrische Leitfähigkeit,
wenn sie die elektrisch leitenden Fasern in dem genannten Mengenbereich
enthält.
Die elektrisch leitende Harzzusammensetzung zur vorliegenden Verwendung
weist einen spezifischen Durchgangswiderstand von 10–3 bis
109 Ω·cm auf.
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Ein
elektrisch leitendes Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von weniger
als 5 μm
kann mit den elektrisch leitenden Fasern in einem Bereich gemischt
werden, der die Wirkungen der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt.
Bevorzugte elektrisch leitende Pulver sind solche, die durch Mischen
eines geeigneten Metalls oder Metalloxids als sekundärer Komponente
mit Zinnoxid, Antimonoxid, Silberoxid, Kupferoxid, Cadmiumoxid,
Bleioxid oder dgl. hergestellt werden. Beispiele für die sekundäre Komponente
sind Aluminiumoxid für
Zinnoxid und Antimonoxid, Zinn oder Antimon für Zinnoxid. Die Menge an zu
verwendendem elektrisch leitendem Pulver ist 5 bis 85 Gew.-%, bevorzugt
40 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Harz, berechnet als Gesamtmenge
der elektrisch leitenden Fasern und des Pulvers, d.h. als Menge
des elektrisch leitenden Füllstoffs, und
beträgt
1 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die gesamten elektrisch leitenden Füllstoffe.
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Die
Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann neben dem Harz
und den elektrisch leitenden Fasern Flammverzögerungsmittel, Wärmestabilisatoren,
Ultraviolett-Absorptionsmittel, Farbstoffe, Pigmente, Viskositätsmodifizierungsmittel
und andere Additive in einem Bereich enthalten, der die Wirkungen
der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt.
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Die
erhaltene Harzzusammensetzung kann in Form von Pellets gelagert
oder transportiert werden und in einem Formverfahren des Spinnens
schmelzgesponnen werden.
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Beispiele
für das
Spinnverfahren, das in der Erfindung geeignet ist, beinhaltet ein
Schmelzspinnverfahren, ein Nassspinnverfahren und ein Trockenspinnverfahren,
bei denen alle eine übliche
zusammengesetzte Spinnvorrichtung verwendet wird. Beim Schmelzspinnverfahren
kann die Aufnahmegeschwindigkeit so niedrig wie etwa 500 bis 2.000
m/min oder so hoch wie etwa 2.000 bis 4.000 m/min oder besonders
hoch wie etwa 5.000 m/min oder mehr sein. Im allgemeinen erhalten
Garne beim Spinnen mit niedriger oder hoher Geschwindigkeit eine
hohe Festigkeit, wenn sie gleichzeitig mit oder nach dem Spinnen
gestreckt werden. Beim Hochgeschwindigkeitsspinnen ist aber das
Strecken kaum erforderlich.
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Die
elektrisch leitende Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
kann brauchbar sein, um elektrisch leitende Fasern mit einer Kern-Hülle-Struktur
zu erhalten. Die elektrisch leitenden Fasern mit Kern-Hülle-Struktur
bestehen aus dem elektrisch leitenden Harz zur vorliegenden Verwendung
als Kernkomponente und einem Harz, das frei von einer elektrisch
leitenden Substanz ist, als Hüllenkomponente.
Beispiele für
die Kern-Hülle-Kompositstrukturen
beinhalten eine konzentrische Kern-Hüllen-Anordnung, eine exzentrische
Kern-Hüllen-Anordnung
und eine Multikern-Hüllen-Anordnung.
Eine geeignete Kern-Hüllen-Anordnung kann
in Abhängigkeit
vom Zweck und den erforderlichen Eigenschaften ausgewählt werden.
Das in JP-A-9-157953 ausführlich
beschriebene Verfahren kann durchgeführt werden.
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BESTE ART DER DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Referenzbeispiele
und Beispiele ausführlicher
beschrieben.
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REFERENZBEISPIEL 1
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500
g Rutil-Titandioxid, 250 g Kaliumcarbonat, 100 g Kaliumchlorid und
250 mg Magnesiumoxid wurden miteinander vermischt. Dann wurde die
Mischung mit einem Formdruck von 100 kp/cm2 zu
einer röhrenförmigen Gestalt
geformt. Das Formprodukt wurde in einen Ofen gestellt und von 50
auf 950°C über einen
Zeitraum von 3 h erwärmt.
Dann wurde das Formprodukt über
einen Zeitraum von 1 h auf 600°C
gekühlt,
wonach es bei dieser Brenntemperatur 1 h gehalten wurde. Das gebrannte
Produkt wurde aus dem Ofen entnommen und auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
gebrannte Produkt wurde in warmes Wasser getaucht, zerfasert, filtriert
und getrocknet, um ein feines faserartiges Produkt zu erhalten.
Das erhaltene Produkt wurde unter einem Rasterelektronenmikroskop
betrachtet und einer Röntgenbeugung
unterworfen, woraus sich ergab, dass das Produkt Kaliumtetratitanatfasern
mit einem mittleren Faserdurchmesser von 0,13 μm und einer mittleren Faserlänge von
3 μm war.
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REFERENZBEISPIEL 2
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Die
feinen Kaliumtetratitanatfasern, die in Referenzbeispiel 1 hergestellt
worden waren, wurden in Wasser dispergiert und es wurde mit Schwefelsäure ein
pH von 9 eingestellt. Die Dispersion wurde filtriert und die Fasern
wurden getrocknet und bei 900°C
1 h gebrannt. Das erhaltene Produkt wurde unter einem Rasterelektronenmikroskop
betrachtet und einer Röntgenbeugung
unterworfen, wobei sich ergab, dass das Produkt Kaliumhexatitanatfasern
mit einem mittleren Faserdurchmesser von 0,13 μm und einer mittleren Faserlänge von
3 μm war.
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REFERENZBEISPIEL 3
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Die
feinen Kaliumtetratitanatfasern, die in Referenzbeispiel 1 hergestellt
wurden, wurden in einer 1 N Schwefelsäure-Lösung in einer Menge von 5 g
pro 100 ml Lösung
dispergiert. Kalium wurde unter Rühren für etwa 3 h extrahiert. Nachdem
der Rückstand
mit Wasser gewaschen war, wurde das Waschwasser filtriert und die
Fasern wurden getrocknet und bei 550°C für 2 h wärmebehandelt. Das erhaltene
Produkt wurde unter einem Rasterelektronenmikroskop betrachtet und
einer Röntgenbeugung
unterworfen, wobei sich ergab, dass das Produkt monokline Titanoxidfasern
mit einem mittleren Faserdurchmesser von 0,13 μm und einer mittleren Faserlänge von
3 μm war.
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BEISPIEL 1
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25
g der in Referenzbeispiel 2 hergestellten Kaliumhexatitanatfasern
wurden in 250 ml Wasser dispergiert und unter Rühren wurde eine Aufschlämmung gebildet,
während
das Wasser bei 70°C
gehalten wurde. Zur Aufschlämmung
wurden tropfenweise über
einen Zeitraum von etwa 1 h 13 g einer wässrigen Lösung von Zinn(IV)-chlorid (23 Gew.-%,
berechnet als Sn) und 1,28 g Antimontrichlorid, gelöst in 6,66
g einer 12 gew.-%igen Salzsäure
zugegeben, während
15 Gew.-% einer wässrigen
Lösung
von Natriumhydroxid gesondert zugetropft wurden, um den pH der gesamten
Reaktionsmischung im Bereich von 3 bis 4 zu halten. Nach Vervollständigung
der ersten Stufe der tropfenweise Reaktion wurde der Rührvorgang
30 min fortgesetzt, während
der gleiche pH und die gleiche Flüssigkeitstemperatur beibehalten
wurden.
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Eine
Mischung von 13 g einer wässrigen
Lösung
von Zinn(II)-chlorid (23 Gew.-%,
berechnet als Sn) und 10 g von 12 gew.-%iger Salzsäure wurden über einen
Zeitraum von etwa 1 h tropfenweise zugegeben, während eine wässrige Lösung von
15 gew.-%igem Natriumhydroxid wie in der ersten Stufe gesondert
zugetropft wurde, um den pH der Gesamtreaktionsmischung im Bereich
von 3 bis 4 zu halten. Nach Vervollständigung der zweiten Stufe der
tropfenweisen Reaktion wurde der Rührvorgang 30 min fortgesetzt,
während
der gleiche pH und die gleiche Flüssigkeitstemperatur beibehalten
wurden. Danach wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
filtriert und die Fasern wurden mit Wasser gewaschen, entwässert und
getrocknet. Das erhaltene trockene Produkt wurde bei 450°C 1 h in
der Atmosphäre
wärmebehandelt,
was weiße elektrisch
leitende Fasern mit einem mittleren Faserdurchmesser von 0,13 μm und einer
mittleren Faserlänge von
3 μm ergab.
Die chemische Analyse zeigt, dass das Produkt Kaliumhexatitanatfasern
umfasst, die mit einer elektrisch leitenden Schicht in einer Gesamtmenge
von etwa 75 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen des Kernmaterials beschichtet
sind, wobei die elektrisch leitende Schicht aus einer ersten Überzugsschicht,
die aus Zinn(IV)-oxid und Antimonoxid zusammengesetzt ist, und einer
zweiten Überzugsschicht,
die aus Zinn(II)-oxid zusammengesetzt ist, besteht. Die erhaltenen
elektrisch leitenden Fasern werden hier im folgenden als "elektrisch leitende
Faser A" bezeichnet.
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BEISPIEL 2
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Das
gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde unter Verwendung von den
in Referenzbeispiel 3 hergestellten monoklinen Titanoxidfasern als
Kernmaterial wiederholt, wodurch sich weiße elektrisch leitende Fasern
mit einem mittleren Faserdurchmesser von 0,13 μm und einer mittleren Faserlänge von
3 μm ergaben. Die
chemische Analyse zeigt, dass das Produkt Fasern umfasst, die mit
einer elektrisch leitenden Schicht in einer Gesamtmenge von etwa
76 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen
des Kernmaterials beschichtet sind, wobei die elektrisch leitende
Schicht aus einer ersten Überzugsschicht,
die aus Zinn(IV)-oxid und Antimonoxid zusammengesetzt ist, und einer
zweiten Überzugsschicht,
die aus Zinn(II)-oxid zusammengesetzt ist, besteht. Die erhaltenen
elektrisch leitenden Fasern werden hier im folgenden als "elektrisch leitende
Faser B" bezeichnet.
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BEISPIELE 3 und 4
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Ein
6-Nylonharz (ein Produkt von Toray Industries, Inc., erhältlich unter
der Markenbezeichnung Amilan CM1021TM) und die in Beispiel 1 erhaltenen
elektrisch leitenden Fasern A wurden in den in Tabelle 1 gezeigten
Anteilen unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders geknetet,
um die elektrisch leitende Harzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung zu ergeben. Der spezifische Durchgangswiderstand (JIS K
6911) und der L-Wert (Weißheit,
JIS Z-8722 bis 8730) der erhaltenen elektrisch leitenden Harzzusammensetzung
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 5
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Es
wurde eine Dimethylformamidlösung
von Acrylnitrilharz umfassend 93,5 Gew.-% Acrylnitril, 6,0 Gew.-%
Methylacrylat und 0,5 Gew.-% Natriummethacrylsulfonat hergestellt.
Die in Beispiel 1 hergestellten elektrisch leitenden Fasern A wurden
mit einer Dispergiermaschine in der Lösung dispergiert, wobei die
Menge an Fasern 45 Gew.-% bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt
in der Lösung
betrug. Das Lösungsmittel
wurde entfernt, um einen Feststoff zu ergeben. Der Feststoff hatte
den spezifischen Durchgangswiderstand und den L-Wert, die in Tabelle
1 gezeigt sind.
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BEISPIELE 6 und 7
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Ein
6-Nylonharz (ein Produkt von Toray Industries, Inc., erhältlich unter
der Markenbezeichnung Amilan CM1021TM) und die in Beispiel 2 erhaltenen
elektrisch leitenden Fasern B wurden in den in Tabelle 1 gezeigten
Anteilen unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders geknetet,
um die elektrisch leitende Harzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung zu ergeben. Der spezifische Durchgangswiderstand und der
L-Wert der erhaltenen elektrisch leitenden Harzzusammensetzung sind
in Tabelle 1 gezeigt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Ein
6-Nylonharz ("Amilan
CM1021TM") und elektrisch
leitende Teilchen (Markenbezeichnung "W-1", Titanoxid-Teilchen,
beschichtet mit Zinn(IV)-oxid, mittlere Teilchengröße 0,2 μm, ein Produkt
von Mitsubishi Material Corp.) wurden unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders
geknetet, um eine Harzzusammensetzung zu ergeben. Der spezifische
Durchgangswiderstand und der L-Wert der erhaltenen Harzzusammensetzung
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Ein
6-Nylonharz (Markenbezeichnung "Amilan
CM1021TM", ein Produkt
von Toray Industries, Inc.) und elektrisch leitende Kaliumtitanatfasern
(Markenbezeichnung "Dentol
WK200B", Kaliumtitanatfasern
beschichtet mit Zinnoxid, mittlere Faserlänge 13 μm und mittlerer Faserdurchmesser
0,5 μm,
ein Produkt von Otsuka Chemical Co., Ltd.) wurden mit einem Doppelschneckenextruder
geknetet, um eine Harzzusammensetzung zu ergeben. Der spezifische
Durchgangswiderstand und der L-Wert der erhaltenen Harzzusammensetzung
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 3
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Ein
6-Nylonharz ("Amilan
CM1021TM", ein Produkt
von Toray Industries, Inc.) und elektrisch leitende Titanoxidfasern
(Markenbezeichnung "Dentol
WK 500", Titanoxidfasern
beschichtet mit Zinnoxid, mittlere Faserlänge 7 μm und mittlerer Faser durchmesser
0,2 μm,
ein Produkt von Otsuka Chemical Co., Ltd.) wurden mit einem Doppelschneckenextruder
geknetet, um eine Harzzusammensetzung zu ergeben. Der spezifische Durchgangswiderstand
und der L-Wert der erhaltenen Harzzusammensetzung sind in Tabelle
1 gezeigt.
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Die
in den Beispielen 3 und 6 und Vergleichsbeispielen 2 und 3 hergestellten
elektrisch leitenden Harzzusammensetzungen wurden gesponnen und
aus zwei Düsen
einer Spinnvorrichtung vom Knettyp ausgezogen und mit einer Aufnahmegeschwindigkeit
von 4.000 m/min aufgenommen, wodurch elektrisch leitende Garne (25
Denier/2 Filamente) hergestellt wurden. Das Spinnvermögen der
Harzzusammensetzungen und der Anstieg des Drucks sind in Tabelle
2 gezeigt.
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Das
Spinnvermögen
wurde bewertet, indem das Spinnverfahren beobachtet wurde, um den
Zustand der Verstopfung oder Nichtverstopfung in den Filtern und
den Düsen
und die Stabilität
des Durchmessers der erhaltenen Garne zu bewerten.
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Der
Anstieg des Drucks wurde durch Messen des Drucks 1 h nach Beginn
des Spinnvorgangs und Beobachten des Anstiegs des Drucks bewertet.
Die Ergebnisse wurde als geeignet bewertet, wenn der Spinnvorgang
mit einem stabilen Druck ohne deutlichen Druckanstieg fortschritt.
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Die
Bewertung wurde mit dem Zeichen 0 ausgedrückt, wenn ein kontinuierliches
Spinnen durchführbar war,
und mit dem Zeichen X, wenn es nicht durchführbar war.
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Wenn
die in den Beispielen 3 und 6 hergestellten elektrisch leitenden
Harzzusammensetzungen mit der Spinnvorrichtung vom Knettyp gesponnen
wurden, ergab sich keine Verstopfung der Filter und der Düsen, so
dass das Spinnen stabil durchgeführt
wurde. Wenn andererseits die in den Vergleichsbeispielen 2 und 3 hergestellten
elektrisch leitenden Harzzusammensetzungen mit einer Spinnvorrichtung
vom Knettyp versponnen wurden, verstopften die Filter und die Düsen beim
Spinnvorgang aufgrund der großen
Füllstoffe,
die in der elektrisch leitenden Harzzusammensetzung enthalten waren,
was zu einer Störung
bei der Fortsetzung des Spinnvorgangs aufgrund des allmählichen
Anstiegs des Gegendrucks führte,
obwohl die Harzzusammensetzungen eine geeignete Weißheit aufwiesen.
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GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
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Nach
der vorliegenden Erfindung werden feine elektrisch leitende Fasern,
eine aus den Fasern hergestellte elektrisch leitende Harzzusammensetzung,
wobei die Zusammensetzung in geeigneter Weise als Ausgangsmaterial
für einen
elektrisch leitenden Faden, z.B. mit hoher Festigkeit und ausgezeichneter
elektrischer Leitfähigkeit
verwendet werden kann, und aus der Harzzusammensetzung hergestellte
elektrisch leitende Fäden
bereitgestellt.