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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Verfahren zur Synthese
von Sammlungen von Oligonucleotid-Anhängen(Tags), welche verwendet
werden können,
um Moleküle,
insbesondere Polynucleotide, zu identifizieren, zu sortieren und/oder
zu verfolgen. In einem bestimmten Aspekt betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung von komplementären Sätzen von
Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
und Anhang(Tag)-Komplementen, welche besonders nützlich sind, um angehängte Einheiten
auf adressierbaren Anordnungen von Anhang(Tag)-Komplementen zu immobilisieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
spezifische Hybridisierung von Oligonucleotiden und ihren Analogen
ist ein grundlegender Vorgang, welcher in einem breiten Bereich
in der Forschung und von medizinischen und industriellen Anwendungen,
einschließlich
der Identifizierung von krankheitsbezogenen Polynucleotiden in diagnostischen
Tests, der Durchmusterung nach Clonen von neuen Zielpolynucleotiden,
der Identifizierung von spezifischen Polynucleotiden in Blots von
Gemischen von Polynucleotiden, der Vervielfältigung von spezifischen Zielpolynucleotiden, der
therapeutischen Blockierung von unangemessen exprimierten Genen,
der DNA-Sequenzierung und ähnlichem
angewendet wird, zum Beispiel Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, zweite Ausgabe (Cold Spring Harbor Laboratory,
New York, 1989); Keller und Manak, DNA Probes, zweite Ausgabe (Stockton
Press, New York, 1993); Milligan et al., J. Med. Chem., 36 (1993),
1923–1937;
Drmanac et al., Science 260 (1993), 1649–1652; Bains J., DNA Sequencing
and Mapping 4 (1993), 143–150.
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Die
spezifische Hybridisierung wurde auch als ein Verfahren zur Verfolgung,
Gewinnung und Identifizierung von mit Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
markierten Verbindungen vorgeschlagen, zum Beispiel Brenner (Veröff.-Nr.
WO 96/12014); Church et al., Science 240 (1988), 185–188; Brenner
und Lerner, Proc. Natl. Acad. Sci. 89 (1992), 5381–5383; Alper,
Science 264 (1994), 1399–1401;
und Needels et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 90 (1993), 10700–10704.
Die erfolgreiche Etablierung solcher Anhangschemata hängt in großen Teilen vom
Erfolg beim Erreichen einer spezifischen Hybridisierung zwischen
einem Anhang(Tag) und seiner komplementären Sonde ab. Das heißt, damit
ein Oligonucleotid-Anhang(Tag) eine Substanz erfolgreich identifizieren
kann, muss die Zahl der falsch positiven und falsch negativen Signale
minimiert werden. Unglücklicherweise
sind solche falschen Signale nicht ungewöhnlich, da die freien Energien
der Basenpaarung und Stapelung von Basen zwischen Nucleotiden in
einer Duplex- oder Triplexstruktur breit variieren. Zum Beispiel
kann ein an sein Komplement gebundenes Duplexmolekül, welches
aus einer wiederholten Sequenz von Desoxyadenosin (A) und Thymidin
(T) besteht, eine geringere Stabilität haben als ein gleich langes,
aus einer wiederholten Sequenz von Desoxyguanosin (G) und Desoxycytidin
(C) bestehendes Duplexmolekül,
welches an ein teilweise komplementäres Ziel gebunden ist, welches
eine Fehlpaarung enthält.
So würde,
wenn an eine gewünschte
Verbindung aus einer großen
kombinatorischen chemischen Bank das vorstehende Oligonucleotid angehängt würde, eine
signifikante Möglichkeit
bestehen, dass unter Hybridisierungsbedingungen, welche zum Nachweis
perfekt gepaarter AT-reicher Duplexmoleküle ausgelegt sind, unerwünschte mit
dem GC-reichen Oligonucleotid markierte Verbindungen sogar in einem
fehlgepaarten Duplexmolekül
zusammen mit den perfekt gepaarten, aus dem AT-reichen Anhang(tag)
bestehenden Duplexmolekülen
nachgewiesen würden. Obwohl
sogar Reagenzien wie Tetramethylammoniumchlorid verfügbar sind,
um die basenspezifischen Stabilitätsunterschiede von Oligonucleotidduplexmolekülen aufzuheben,
ist die Wirkung solcher Reagenzien oft begrenzt und ihre Anwesenheit
kann mit weiteren Manipulationen der ausgewählten Verbindungen, zum Beispiel Vervielfältigung
durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) oder ähnliches, unverträglich sein
oder diese erschweren. Solche Probleme wurden durch Brenner in der
Entwicklung von minimal kreuzhybridisierenden Oligonucleotid-Anhangen(Tag)-Sätzen angegangen,
welche das Auftreten von Fehlpaarungshybridisierungen minimieren,
wie dies in WO 96/12014 (vorstehend) und WO 96/41011 beschrieben
ist.
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Unglücklicherweise
ergeben jedoch die aktuellen Verfahren der Festphasenoligonucleotidsynthese, obwohl
hocheffizient, immer noch eine signifikante Fraktion von fehlerhaften
Sequenzen, insbesondere wenn Oligonucleotide eine Länge von
30 bis 40 Nucleotiden überschreiten.
Wenn Gemische solcher Oligonucleotide insbesondere für die Sortierung
als Anhänge(Tags)
verwendet werden, ist eine wichtige Folge von fehlerhaften Sequenzen,
dass eine Fraktion der Anhänge(Tags)
immer dann keine Komplementärstränge haben
wird, wenn die zwei Verbindungen getrennt synthetisiert werden.
Somit werden solche Fehler bei der Sortierung von komplexen Gemischen,
zum Beispiel wie dies in dem in Brenner (vorstehend zitiert) beschriebenen
Verfahren gefordert wird, die Vollständigkeit des Sortierungsvorgangs
begrenzen.
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Unter
Berücksichtigung
des Vorstehenden wäre
es nützlich,
wenn Mittel zur Synthetisierung von Sätzen von Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
verfügbar
wären,
welche sicherstellen würden,
dass jeder Anhang(Tag) ungeachtet der Effizienz des verwendeten
Syntheseverfahrens ein Komplement hätte.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Synthese eines oder mehrerer Repertoires von Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
bereitzustellen, welches sicherstellt, dass jeder Oligonucleotid-Anhang(Tag)
in einem Repertoire ein entsprechendes Anhang(Tag)-Komplement haben
wird.
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Ein
anderer Gegenstand der Erfindung ist es, ein System zur Sortierung
von Polynucleotiden auf Festphasenträger mittels durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellter Oligonucleotid-Anhänge(Tags)
bereitzustellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Synthese
von Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
durch die kombinatorische Hinzufügung
von Untereinheiten (Worten) bereitzustellen.
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Diese
und andere Gegenstände
der Erfindung werden durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Synthese
erreicht, umfassend die Schritte des Synthetisierens eines Repertoires
von Oligonucleotid-Anhang(Tag)-Komplementen auf einem oder mehreren
Festphasenträgern,
des Abspaltens einer Fraktion der Oligonculeotid-Anhang(Tag)-Komplemente von dem/den
Träger(n)
und des Einfügens
der gespaltenen Anhang(Tag)-Komplemente in einen Clonierungsvektor.
Die clonierten Anhang(Tag)-Komplemente können bequem mit ausgewählten Substanzen,
bevorzugt Biomolekülen
wie Polynucleotiden oder Polypeptiden, konjugiert werden, um mit
Anhängen(Tags)
versehene Substanzen herzustellen, welche einzigartige Anhang(Tag)-Sequenzen
besitzen, welche durch Hybridisierung mit entsprechenden Anhang(Tag)-Komplementen
gefangen und sortiert werden können.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Synthese eines Repertoires
von Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
bereit. In dem Verfahren wird eine Vielzahl von verschiedenen Oligonucleotidpopulationen
auf einem oder mehreren Festphasenträgern synthetisiert, so dass
jede Population gegenüber
den anderen Populationen in einem räumlich getrennten Bereich lokalisiert
ist und die Oligonucleotide in jeder Population eine Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz
umfassen, die für
jedes Oligonucleotid in einer gegebenen Population die gleiche ist,
welche aber unterschiedlich zur Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz in
jeder anderen Oligonucleotidpopulation sein kann. Eine Fraktion
der Oligonucleotide wird von jeder Population auf dem einen oder
mehreren Trägern
abgespalten, um ein Gemisch von Anhang(Tag)-Komplement-Oligonucleotiden verschiedener
Sequenz freizusetzen. Ein Primer wird an jedes Anhang(Tag)-Komplement-Oligonucleotid
angelagert und die angelagerten Primer werden verlängert, um
ein Duplexmolekül,
umfassend einen Anhang(Tag)-Komplement-Strang und einen komplementären Anhang(Tag)-Strang,
zu bilden, in der Form, dass die so gebildeten Anhang(Tag)-Komplement-Stränge oder
die Duplexmoleküle
ein Oligonucleotid-Anhang(Tag)-Repertoire
umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Oligonucleotide
an denen einen oder mehrere Träger über ihre
3'-Enden gebunden und
jedes Oligonucleotid enthält
eine Universalprimer-bindende Sequenz auf der 3'-Seite
der Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
beträgt
die Fraktion der aus jeder Population abgespaltenen Oligonucleotide
zwischen 10% bis 30%. Entsprechend noch einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist eine ausgewählte
Fraktion von jeder Population synthetisierter Oligonucleotide über Basen-spaltbare
Bindungen an den einen oder mehrere Träger gebunden.
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Die
Offenbarung schließt
auch ein wie vorstehend hergestelltes Repertoire von Anhang(Tag)-Oligonucleotiden
ein.
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Auch
wird ein Verfahren zur Erzeugung einer Anhang(Tag)-Vektorbank, umfassend
multiple Mitglieder eines Anhang(Tag)-Repertoires, bereitgestellt.
Im Verfahren wird ein wie vorstehend hergestelltes Oligonucleotid-Anhang(Tag)-Repertoire durch
Ligierung in multiple Kopien eines ausgewählten Vektors eingefügt, um eine
Anhang(Tag)-Vektorbank zu erzeugen, welche Mitglieder des Anhang(Tag)-Repertoires umfasst.
Die Erfindung schließt
auch eine durch das Verfahren erzeugte Anhang(Tag)-Vektorbank ein.
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Die
Erfindung schließt
auch ein Verfahren zur Bildung einer Bank von mit Anhängen (Tags)
versehenen Polynucleotidfragmenten ein. Im Verfahren wird eine vorstehend
beschriebene Anhang(Tag)-Vektorbank mit einem Gemisch von unterschiedlichen
Polynucleotidfragmenten unter Ligierungsbedingungen kombiniert, die
wirksam sind zur Insertion eines Polynucleotidfragments in jeden
Anhang(Tag)-Vektor
an einer Stelle, die einer Anhang(Tag)-Sequenz in jedem Vektor benachbart
ist. Die Offenbarung schließt
auch eine durch das Verfahren erzeugte Bank von mit Anhängen versehenen
Polynucleotidfragmenten ein.
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In
noch einem anderen Aspekt schließt die Offenbarung auch ein
System zur Sortierung von Polynucleotiden ein. Das System schließt einen
oder mehrere Festphasenträger
ein, auf welchem/welchen eine Vielzahl von Oligonucleotidpopulationen
gebunden ist, so dass jede Population relativ zu den anderen Populationen
in einem räumlich
abgegrenzten Bereich auf dem einen oder mehreren Trägern lokalisiert
ist und die Oligonucleotide in jeder Population eine Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz
umfassen, welche für
jedes Oligonucleotid in einer gegebenen Population die gleiche ist.
Das System schließt
auch eine Anhang(Tag)- Zusammensetzung
ein, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Anhang(Tag)-Repertoire, einer
Anhang(Tag)-Vektorbank oder einer Bank von mit Anhängen versehenen
Polynucleotidfragmenten, welche wie vorstehend hergestellt werden
können.
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Die
Erfindung stellt auch einen Festphasenträger bereit, umfassend eine
Vielzahl von immobilisierten, identische Anhang(Tag)-Sequenzen enthaltenden
Oligonucleotiden, worin wenigstens eines der Oligonucleotide über einen
spaltbaren Linker an den Träger
gebunden ist und wenigstens ein anderes der Oligonucleotide über einen
nicht-spaltbaren Linker an den Träger gebunden ist. In einer
ersten bevorzugten Ausführungsform ist
der Träger
eine Perle. In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfasst der Träger eine
planare Anordnung mit adressierbaren Bereichen, wobei jeder Bereich
eine Vielzahl von immobilisierten Oligonucleotiden mit identischen
Anhang(Tag)-Sequenzen enthält,
in der Form, dass die Anhang(tag)-Sequenzen in mindestens zwei der Bereiche
unterschiedlich voneinander sind. Bevorzugt ist der spaltbare Linker
ein basenlabiler Linker. Die erfindungsgemäßen Festphasenträger sind
besonders nützlich
bei der Herstellung von Repertoires von Anhang(Tag)-Oligonucleotiden,
welche im Wesentlichen komplementär zu den auf den Trägern immobilisierten
Oligonucleotiden sind.
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Somit
schließt
die Erfindung auch eine Festphasen-Perle oder ein Festphasen-Partikel
ein, welches) eine Population von an die Perle oder das Partikel
gebundenen Oligonucleotiden umfasst, wobei die Population eine erste
und zweite Klasse von Oligonucleotiden umfasst, die identische Oligonucleotidsequenzen
enthalten, und die Oligonucleotide in der ersten Klasse eine spaltbare
Verknüpfungseinheit
enthalten, die das selektive Abspalten der ersten Klasse von Oligonucleotiden
vom Träger
erlaubt, ohne die zweite Klasse von Oligonucleotiden signifikant
abzuspalten.
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In
einer anderen Ausführungsform
schließt
die Erfindung ein Gemisch von Festphasenperlen oder -Partikeln von
der vorstehend beschriebenen Art ein, worin wenigstens zwei Perlen
oder Partikel in dem Gemisch Oligonucleotidpopulationen mit verschiedenen
Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen enthalten.
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Diese
und andere Gegenstände
und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden durch die folgende
Beschreibung und die angehängten
Zeichnungen offensichtlicher werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein beispielhaftes Paar von an eine Festphasenperle gebundenen Oligonucleotid-verknüpfenden
Strukturen und einen Mechanismus der Spaltung eines dieser Linker,
um ein ein Anhang(Tag)-Komplement (TC1) enthaltendes Oligonucleotid
freizusetzen, während
der andere Linker intakt bleibt.
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Die 2 zeigt
ein allgemeines Schema zur Ausführung
einer Ausführungsform
der Erfindung, worin eine Fraktion eines Repertoires immobilisierter
Oligonucleotide, welches Anhang(Tag)-Komplemente verschiedener Sequenz
enthält,
von dem Festphasenträger
abgespalten wird, zu einer doppelsträngigen Form umgewandelt wird
und in einen Clonierungsvektor eingefügt wird. Eine Anhang(Tag)-Vektor
(1)-Bank wird mit einem Gemisch verschiedener Polynucleotidfragmente
unter Ligierungsbedingungen kombiniert, die wirksam zur Insertion
der verschiedenen Fragmente an einer Stelle sind, die einer Anhang(Tag)-Sequenz in jedem
Vektor benachbart ist, so dass jedes Probenfragment (Sn)
mit einem unterschiedlichen Anhang(Tag) (Tn)
verknüpft wird.
Die Anhang(Tag)-Proben-Fragmente
können
dann ausgeschnitten und/oder vervielfältigt werden und die mit Anhängen (Tags)
versehenen Fragmente durch Hybridisierung auf entsprechende immobilisierte
Anhang(Tag)-Komplemente sortiert werden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Reagenzien zur Synthese
gepaarter Sätze
(auch als Repertoires bezeichnet) von Anhängen(Tags) und Anhang(Tag)-Komplementen
bereit, welche miteinander eine große Komplementarität haben.
Solche gepaarten Sätze
sind besonders nützlich
zur Markierung und Sortierung von mit Anhängen (Tags) versehenen Molekülen für parallele
Arbeitsgänge
wie Sequenzierung, Durchführung
eines molekularen Fingerprints oder andere Arten von Untersuchungen.
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In
einem Aspekt der Erfindung werden Populationen von Oligonucleotiden
synthetisiert, worin jede Population identische Anhang(Tag)-Komplemente
enthält,
die durch ein Gemisch von spaltbaren und nicht-spaltbaren Verknüpfungseinheiten
an einen Träger
gebunden sind. Der spaltbare Linker erlaubt es einer Fraktion der
Oligonucleotide in jeder Population, von dem Träger abgespalten zu werden,
um als Matrizen für
die Erzeugung von Oligonucleotiden zu dienen, deren Sequenzen perfekt
komplementär
zu den an dem Träger
verbleibenden Anhang(Tag)-Komplementen
sind. Durch Abspaltung einer Fraktion der Anhang(Tag)-Komplemente von dem
einen oder mehreren Trägern
und Verwendung der abgespaltenen Anhang(Tag)-Komplemente als Matrizen
zur Erzeugung komplementärer
Anhänge(Tags)
stellt das Verfahren gepaarte Anhang(Tag)- und Anhang(Tag)-Komplement-Repertoires
in größerer Ausbeute
und Genauigkeit her als vorherige Verfahren. Die Erfindung verbessert
deshalb die Hybridisierungsspezifität und die Komplexität von Anhang(Tag)-Sequenzen im
Vergleich zu dem, was erreicht wird, wenn Anhänge(Tags) und deren Komplemente
unabhängig
synthetisiert werden.
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Die
Erfindung stellt eine wesentliche Verbesserung in Oligonucleotid-Anhänge(Tags)
verwendenden Techniken durch Bereitstellung eines Verfahrens zur
Verbesserung der Genauigkeit der Synthese von Anhang(Tag)-Komplementen
bereit. Zuvor wurden Anhänge(Tags)
unabhängig
von Anhang(Tag)-Komplementen synthetisiert, so dass es keine Garantie
gab, dass alle vorgesehenen Anhänge(Tags)
und Anhang(Tag)-Komplemente wirklich synthetisiert wurden. Insbesondere
waren frühere
Polynucleotidsyntheseverfahren anfällig für bedeutende oder vollständige Fehler
bei einem oder mehreren Nucleotid-Additionsschritten, so dass die sich
ergebenden Anhänge(Tags)
oder Anhang(Tag)-Komplemente nicht die beabsichtigten Sequenzen
hatten und nicht perfekt mit ihren vorgesehenen Partnern hybridisieren
konnten. Die fehlerhafte Synthese von Oligonucleotiden kann mit
Anhängen
(Tags) versehene Probenspezies an der Auffindung von und Hybridisierung an
die vorgesehenen Anhang(Tag)-Komplemente hindern, was einen Verlust
von Signal und/oder eine Unterschätzung der Häufigkeit der betroffenen Probenspezies
ergibt. Zusätzlich
könnte
das Vorliegen von fehlerhaften Anhang(Tag)-Sequenzen zur Kreuzhybridisierung
mit anderen Anhängen(Tags)
führen,
was die Hybridisierung dieser Anhänge(Tags) mit ihren entsprechenden Komplementen
beeinträchtigt.
Zudem war die Komplexität
der Anhang(Tag)-Repertoires
und der Anhang(Tag)-Komplement-Repertoires verringert.
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Diese
Probleme werden durch die vorliegende Erfindung durch Verwendung
eines ausgewählten
Anteils von immobilisierten Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen als Matrizen
für die
Erzeugung eines Repertoires korrespondierender Anhänge(Tags) überwunden.
Die Ligierung der Anhänge(Tags)
zum Auffinden von ausgewählten
Probensubstanzen, bevorzugt Biomoleküle wie Polynucleotide oder
Polypeptide, ergibt ein Gemisch von mit Anhängen versehenen Substanzen
(zum Beispiel Probenpolynucleotidfragmente), welche auf einer Anordnung
von Anhang(Tag)-Komplementen gefangen werden können. Die Erfindung stellt
somit einen Weg bereit, der sicherstellt, dass ein Anhang(Tag)-Repertoire
oder eine Teilmenge eines Repertoires mit einer vollen Breite von
Anhang(Tag)-Komplementen hybridisieren kann.
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I. Definitionen
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„Anhang(Tag)" oder „Anhang(Tag)-Oligonucleotid" oder „Oligonucleotid-Anhang(Tag)" bezieht sich auf ein
Oligonucleotid, welches eine Nucleotidsequenz enthält, die
fähig ist,
als identifizierbare Markierung für eine angehängte Spezies
wie ein Probenoligonucleotid zu dienen, und welche nachweisbar von
anderen Anhängen(Tags)
in einem Anhang(Tag)-Repertoire unterscheidbar ist.
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„Komplement" oder „Anhang(Tag)-Komplement" bezieht sich, wie
hier verwendet, auf ein Oligonucleotid, an welches ein Oligonucleotid-Anhang(Tag)
spezifisch hybridisiert, um ein perfekt gepaartes Duplex- oder Triplexmolekül zu ergeben.
In Ausführungsformen,
worin die spezifische Hybridisierung ein Triplexmolekül ergibt,
kann ausgewählt
werden, dass der Oligonucleotid-Anhang(Tag)
entweder doppelsträngig
oder einzelsträngig
ist. Somit soll der Begriff „Komplement", wo Triplexmoleküle gebildet
werden, entweder ein doppelsträngiges
Komplement eines einzelsträngigen
Oligonucleotid-Anhangs(Tags) oder ein einzelsträngiges Komplement eines Doppelsträngigen Oligonucleotid-Anhangs(Tags)
umfassen.
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Der
Begriff „Oligonucleotid" bedeutet, wie hier
verwendet, ein lineares Oligomer von natürlichen oder modifizierten
Nucleosidmonomeren, einschließlich
Desoxyribonucleoside und Ribonucleoside. Für gewöhnlich sind Monomere durch
Phosphodiesterbindungen oder Analoga davon (zum Beispiel Phosphorthioate,
Phosphoramidate, Phosphonate, Peptidnucleinsäuren (N-derivatisierte Glycin-Polymere) und ähnliches)
verbunden, um Oligonucleotide in einem Größenbereich von wenigen Monomereinheiten,
zum Beispiel 3–4,
bis zum Mehrfachen von 10 Monomereinheiten und bis zu 100 Monomereinheiten
zu erzeugen. Immer wenn ein Oligonucleotid durch eine Sequenz von
Buchstaben wie „ATGCCTG," dargestellt wird,
wird verstanden werden, dass die Nucleotide von links nach rechts
in einer 5' → 3'-Anordnung sind und
dass „A" Desoxyadenosin bezeichnet, „C" Desoxycytidin bezeichnet, „G" Desoxyguanosin bezeichnet
und „T" Thymidin bezeichnet,
soweit nichts anderes angegeben ist. Für gewöhnlich umfassen erfindungsgemäße Oligonucleotide
die vier natürlichen
Nucleotide. Sie können
jedoch auch nicht-natürliche Nucleotidanaloga
umfassen. Dem Fachmann ist klar, wann Oligonucleotide, welche natürliche oder
nicht-natürliche
Nucleotide haben, verwendet werden können, zum Beispiel sind für gewöhnlich,
wo die Prozessierung durch Enzyme gefordert wird, aus natürlichen
Nucleotiden bestehende Oligonucleotide erforderlich.
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„Polynucleotid" oder „Polynucleotidfragment" bezieht sich auf
ein Polymer, welches zwei oder mehr Nucleotide enthält. „Polynucleotid" umfasst „Oligonucleotid", obwohl die Länge eines
Polynucleotids 100 Monomereinheiten überschreiten kann.
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„Perfekt
gepaart" bedeutet
in Bezug auf ein Duplexmolekül,
dass die das Duplexmolekül
bildenden Poly- oder Oligonucleotidstränge miteinander eine doppelsträngige Struktur
bilden, so dass jedes Nucleotid in jedem Strang eine Watson-Crick-Basenpaarung
mit einem Nucleotid in dem anderen Strang eingeht. Der Begriff umfasst
auch die Paarung von Nucleosidanaloga wie Desoxyinosin, Nucleosiden
mit 2-Aminopurinbasen und ähnlichem,
welche verwendet werden können.
In Bezug auf ein Triplexmolekül
bedeutet der Begriff, dass das Triplexmolekül aus einem perfekt gepaarten
Duplexmolekül
und einem dritten Strang besteht, in welchem jedes Nucleotid eine
Hoogsteen- oder eine reverse Hoogsteen-Assoziation mit einem Basenpaar des
perfekt gepaarten Duplexmoleküls
eingeht.
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Umgekehrt
bedeutet eine „Fehlpaarung" in einem Duplexmolekül zwischen
einem Anhang(Tag) und einem Oligonucleotid, dass ein Paar oder Triplett
von Nucleotiden in dem Duplex- oder Triplexmolekül keine Watson-Crick- und/oder
Hoogsteen- und/oder
reversen Hoogsteenbindung eingeht.
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Wie
hier verwendet, schließt „Nucleosid" die natürlichen
Nucleoside, einschließlich
2'-Desoxy- und 2'-Hydroxylformen,
wie in Kornberg und Baker, DNA Replication, 2. Ausgabe (Freeman,
San Francisco, 1992) beschrieben, ein. In Bezug auf Nucleoside schließt „Analoga" synthetische Nucleoside,
welche modifizierte Baseneinheiten und/oder modifizierte Zuckereinheiten,
zum Beispiel beschrieben durch Scheit, Nucleotide Analogs (John
Wiley, New York, 1980); Uhlman und Peyman, Chemical Reviews 90 (1990),
543–584
oder ähnliches,
haben, mit der einzigen Vorbedingung, dass diese zu einer spezifischen
Hybridisierung fähig
sind, ein. Solche Analoga schließen synthetische Nucleoside,
welche ausgelegt sind Bindungseigenschaften zu verbessern, die Komplexität zu verringern,
die Spezifität
zu erhöhen
und ähnliches,
ein.
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„Nucleotid" bezieht sich auf
ein Nucleosid oder ein Nucleosidanalog, welches eine oder mehrere
an ein 5'-, 3'- und/oder 2'-Hydroxyl gebundene
Phosphatgruppen (oder Analoga davon) hat, oder ein in einem Oligonucleotid
oder Polynucleotid enthaltenes Nucleosid.
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Wie
hier verwendet, bedeutet „Komplexität" in Bezug auf eine
Population von Polynucleotiden die Zahl von unterschiedlichen Spezies
von Molekülen,
die in der Population vorhanden sind.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich „Repertoire" auf eine Sammlung
oder ein Gemisch von Oligonucleotiden verschiedener Sequenz, zum
Beispiel umfassend Oligonucleotid-Anhänge(Tags) oder Anhang(Tag)-Komplemente.
Ein „Repertoire" kann eine definierte
Komplexität
haben.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich „spaltbare
Verknüpfungseinheit" auf eine chemische
Gruppe, welche unter ausgewählten
chemischen Bedingungen spaltbar ist. Der Begriff „spaltbarer
Linker" bezieht
sich auf eine Verbindung oder chemische Gruppe, welche eine spaltbare
Verknüpfungseinheit
enthält.
Zum Beispiel umfasst der Begriff „spaltbarer Linker" eine aktivierte
Form einer Linkerverbindung, welche über eine erste verknüpfende Funktionalität an einen
Träger
und über
eine zweite Funktionalität
an ein Oligonucleotid gekoppelt werden kann. Der spaltbare Linker
kann eine spaltbare Verknüpfungseinheit
wie eine Estergruppe, welche unter ausgewählten Spaltungsbedingungen
spaltbar ist, enthalten.
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II. Bestandteile
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Die
folgenden Unterabschnitte diskutieren verschiedene Bestandteile,
zum Beispiel Materialien und Reagenzien, welche dazu verwendet werden
können,
verschiedene Aspekte der vorliegenden Erfindung auszuführen.
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A. Fester Träger
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Festphasenträger zur
Verwendung mit der Erfindung können
jegliche einer breiten Vielfalt von Formen haben, einschließlich Mikropartikel,
Perlen, Membranen, Objektträger,
Platten, miniaturisiert hergestellter Chips und ähnliches. Genauso können erfindungsgemäße Festphasenträger eine
breite Vielfalt von Materialien, einschließlich Glas, Plastik, Silicium,
durch Alkanthiolat derivatisiertes Gold, Cellulose, gering vernetztes und
stark vernetztes Polystyrol, Kieselgel, Polyamid und ähnliches,
umfassen. Bevorzugt wird entweder eine Population von abgegrenzten
Partikeln verwendet, so dass jedes Partikel eine gleichmäßige Beschichtung oder
eine Population von komplementären
Sequenzen für
den gleichen Anhang(Tag) (und keinen anderen) hat, oder ein oder
mehrere Träger
mit räumlich
abgegrenzten Bereichen werden verwendet, wobei jede Region eine
gleichmäßige Beschichtung
oder Population von Sequenzen hat, welche komplementär zu dem
gleichen Anhang(Tag) (und keinem anderen) sind. In der letzteren
Ausführungsform
kann die Oberfläche
der Bereiche entsprechend bestimmter Anwendungen variieren. Für gewöhnlich liegen
die Oberflächen
der Bereiche zwischen einigen μm2, zum Beispiel 3–5 μm2,
bis einige hundert μm2, zum Beispiel 100–500 μm2.
Bevorzugt sind solche Bereiche räumlich
abgegrenzt, so dass durch Ereignisse erzeugte Signale, zum Beispiel
Fluoreszenzemissionen, in benachbarten Bereichen voneinander durch
das verwendete Nachweissystem aufgelöst werden können. In einigen Anwendungen
kann es zum Beispiel für
die simultane Sequenzuntersuchung oder um getrennt mit Anhängen (Tags)
versehene Moleküle
in enge Nähe
zu bringen wünschenswert
sein, Bereiche mit gleichmäßigen Beschichtungen
von mehr als einem Anhang(Tag)-Komplement
zu haben.
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Zum
Beispiel kann eine breite Vielfalt von Mikropartikelträgern, einschließlich Micropartikel,
hergestellt aus Glas mit kontrollierter Porengröße (CPG), stark vernetztem
Polystyrol, Acrylcopolymeren, Cellulose, Nylon, Dextran, Latex,
Polyacrolein und ähnlichem,
offenbart in den folgenden beispielhaften Quellen: Meth. Enzymol.,
Abschnitt A, Band 44, Seiten 11–147
(Academic Press, New York, 1976); US-Patente 4,678,814; 4,413,070;
und 4,046;720; und Pon, Kapitel 19, in Agrawal, Herausgeber, Methods
in Molecular Biology, Band 20, (Humana Press, Totowa, NJ, 1993),
in der Erfindung verwendet werden. Mikropartikelträger schließen weiterhin
kommerziell erhältliche,
durch Nucleoside derivatisierte CPG- und Polystyrol-Perlen (zum
Beispiel erhältlich
von Perkin-Eimer Applied Biosystems, Foster City, CA); derivatisierte
magnetische Perlen; mit Polyethylenglycol gepfropftes Polystyrol
(zum Beispiel TentaGelTM, Rapp Polymere,
Tübingen,
Deutschland) und ähnliches
ein. Die Auswahl der Eigenschaften des Trägers wie Material, Porosität, Größe, Form
und ähnliches und
die Art der verwendeten Verknüpfungseinheit
wird von den Bedingungen abhängen,
unter denen die Anhänge(Tags)
verwendet werden. Zum Beispiel sind in Anwendungen, welche die aufeinanderfolgende
Prozessierung mit Enzymen einschließen, Träger und Linker bevorzugt, welche
die sterische Behinderung der Enzyme minimieren und welche den Zugang
zum Substrat erleichtern. Andere bei der Auswahl des am meisten
geeigneten Mikropartikelträgers
zu berücksichtigende,
wichtige Faktoren schließen
die Gleichmäßigkeit
der Größe, Effizienz
als Syntheseträger,
Fläche
der Oberfläche
und optische Eigenschaften ein. Es ist zu beachten, dass glatte
und klare (transparente) Perlen Instrumentationsvorteile bereitstellen,
wenn große
Mengen von Perlen auf einer Oberfläche gehandhabt werden.
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Wie
vorstehend erwähnt,
können
Anhang(Tag)-Komplemente auch auf einem oder mehren Festphasenträgern synthetisiert
werden, um eine Anordnung von gleichmäßig mit Anhang(Tag)-Komplementen
beschichteten Bereichen zu erzeugen. Das heißt, in jedem Bereich in so
einer Anordnung wird das gleiche Anhang(Tag)-Komplement synthetisiert. Techniken
zur Synthese solcher Anordnungen sind nun wohl bekannt und werden
zum Beispiel in McGall et al. (WO 93/22680 (Affymax); Pease et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 91 (1994), 5022–5026; Southern und Maskos
(WO 90/03382 von Isis); Southern et al., Genomics 13 (1992), 1008–1017; und
Maskos und Southern, Nucleic Acids Research 21 (1993), 4663–4669 offenbart.
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Bevorzugt
wird die Erfindung mit gleichmäßig mit
Komplementen der gleichen Anhang(Tag)-Sequenz beschichteten Mikropartikeln
oder Perlen ausgeführt.
Mikropartikelträger
und Verfahren zur kovalenten oder nicht-kovalenten Verknüpfung von
Oligonucleotiden an deren Oberflächen
sind, wie durch folgende Quellen veranschaulicht: Beaucage und lyer
(vorstehend zitiert); Gait, Herausgeber, Oligonucleotide Synthesis:
A Practical Approach (IRL Press, Oxford, Ausgaben von 1984 und 1990);
und die vorstehend zitierten Quellen, wohl bekannt. Im Allgemeinen
ist die Größe und die
Form eines Mikropartikels nicht kritisch, es sind jedoch Mikropartikel
in einem Größenbereich
von einigen wenigen, zum Beispiel 1–2, bis zu einigen hundert,
zum Beispiel 200–1000 μm, Durchmesser
bevorzugt, da sie die Konstruktion und Manipulation von großen Repertoires von
Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
bei minimalem Reagenz- und Probenverbrauch erleichtern.
-
In
einigen bevorzugten Anwendungen werden kommerziell erhältliche
Träger
aus Glas mit kontrollierter Porengröße (CPG) oder Polystyrol in
der Erfindung als Festphasenträger
verwendet. Solche Träger
sind mit basenlabilen Linkern und gebundenen ersten Nucleosiden
erhältlich,
zum Beispiel Applied Biosystems (Foster City, CA). Bevorzugt werden
Micropartikel, welche eine Porengröße von 500 bis 1000 Ångström haben, verwendet.
-
In
anderen bevorzugten Anwendungen werden nicht-poröse Mikropartikel wegen ihrer
optischen Eigenschaften verwendet, welche vorteilhafterweise bei
der Verfolgung von großen
Mengen von Mikropartikeln auf ebenen Trägern wie einem Mikroskopobjektträger verwendet
werden können.
Besonders bevorzugte nicht-poröse Mikropartikel
sind die von Bangs Laboratories (Carmel, IN) erhältlichen Glycidyl-methacrylat (GMA)-Perlen.
Solche Mikropartikel sind in einer Vielfalt von Größen und
derivatisiert mit einer Vielfalt von Verknüpfungsgruppen zur Synthese
von Anhängen
(Tags) oder Anhang(Tag)-Komplementen nützlich. Bevorzugt werden GMA-Perlen,
welche Durchmesser von etwa 5 μm
haben, für
in großem
Rahmen stattfindende parallele Manipulationen von mit Anhängen (Tags)
versehenen Mikropartikeln verwendet.
-
B. Anhang(Tag)-Sequenzen
-
Die
erfindungsgemäßen Anhänge(Tags)
sind dazu ausgelegt, einzigartige Anhang(Tag)-Sequenzen für interessierende
Probenspezies für
die spezifische Hybridisierung mit entsprechenden auf einem oder
mehreren festen Trägern
immobilisierten Anhang(Tag)-Komplementen bereitzustellen. Die Sequenzen
der Anhänge(Tags)
(und Anhang(Tag)-Komplemente) können
jede Gruppe von durch den Anwender ausgewählten Sequenzen sein, vorausgesetzt
dass (1) jeder verschiedene Anhang(Tag) und jedes verschiedene Anhang(Tag)-Komplement
unter selektiven Hybridisierungsbedingungen zur Sortierung nicht
signifikant mit jeglichem anderen Anhang(Tag) oder Anhang(Tag)-Komplement
in dem Repertoire kreuzhybridisiert, (2) jeder Anhang(Tag) und jedes
Anhang(Tag)-Komplement keine Sekundärstrukturen ausbildet, welche
eine spezifische Hybridisierung mit der vorgesehenen Komplementärsequenz
verhindern würden
und (3) jeder Anhang(Tag) sein entsprechendes Anhang(Tag)-Komplement
unter den gleichen Bedingungen für
alle Anhänge(Tags)
in dem ausgewählten
Anhang(Tag)-Repertoire spezifisch erkennen und mit ihm hybridisieren
kann. Im Allgemeinen nimmt die Zahl von verschiedenen Anhängen(Tags)
im Verhältnis
zu der Zahl der verschiedenen Probenspezies, welche parallel verarbeitet
werden sollen, zu. Anhang(Tag)-Sequenzen
können
in Übereinstimmung mit
jedem geeigneten Verfahren entworfen werden, so dass die gewünschte Sequenzspezifität und Sensitivität erreicht
wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Oligonucleotid-Anhang(Tag)-Sequenzen aus
einem „minimal
kreuzhybridisierenden Satz" von
Oligonucleotidsequenzen ausgewählt.
Bevorzugt unterscheiden sich die Sequenzen von jeglichen zwei Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
eines Anhang(Tag)-Repertoires
durch wenigstens zwei Nucleotide, wenn die Oligonucleotide so ausgerichtet
sind, dass eine maximale Sequenzidentität erreicht wird. In anderen
Worten ergibt die Duplex- oder Triplexbildung zwischen jedem Anhang(Tag)
in einem Repertoire und jeglichem anderen Anhang(Tag) in dem Repertoire
oder einem Anhang(Tag)-Komplement davon wenigstens zwei Fehlpaarungen.
In einer spezielleren Ausführungsform
sind die Anhang(Tag)-Sequenzen in einem Anhang(Tag)-Repertoire dazu
ausgelegt, sicher zu stellen, dass sich mit jeglichen anderen Anhängen(Tags)
oder Anhang(Tag)-Komplementen in dem Repertoire keine Duplex- und
Triplexmoleküle
bilden können,
ohne wenigstens drei fehlgepaarte Nucleotide zu bilden und so weiter.
In solchen Ausführungsformen
wird eine größere Spezifität erreicht,
wenn die minimale Zahl von Fehlpaarungen zunimmt, aber das gesamte
Repertoire von Anhängen(Tags)
kleiner ist. Somit besteht für
Anhänge(Tags)
einer gegebenen Länge
eine Abwägung
zwischen der gewünschten
Spezifität
und der Größe des Repertoires.
-
Die
Nucleotidsequenzen für
Oligonucleotide eines minimal kreuzhybridisierenden Satzes (Repertoire) können bequem
durch einfache Computerprogramme den in der PCT-Veröffentlichung
WO 96/41011 (siehe insbesondere 1, die in
den Anhängen
Ia and Ib bereitgestellten Programme und die entsprechende Diskussion
im Text) und der PCT-Veröffentlichung
WO 97/46704 (Anhänge
I und II) beschriebenen Verfahren folgend spezifiziert werden. Das
Programm minhx aus Anhang Ia in WO 96/41011 berechnet alle minimal
kreuzhybridisierenden Sätze,
welche aus drei Arten von Nucleotiden zusammengesetzte 4-mer Untereinheiten
haben. Das Programm tagN aus Anhang Ib (WO 96/41011) spezifiziert
längere
Oligonucleotide eines minimal kreuzhybridisierenden Satzes. Das
Programm 3tagN (WO 97/46704 in Appendix II) kann verwendet werden, um
minimal kreuzhybridisierende Sätze
von doppelsträngigen
Anhängen(Tags)
zur Bindung einzelsträngiger Anhang(Tag)-Komplemente herzustellen. Ähnliche
Algorithmen und Computerprogramme für die Auflistung von Oligonucleotiden
minimal kreuzhybridisierender Sätze
für jegliche
erfindungsgemäße Ausführungsform sind
einfach zu schreiben. Die nachstehende Tabelle I stellt eine Anleitung
bezüglich
der Größe der Sätze minimal
kreuzhybridisierender Oligonucleotide für die angegebenen Längen und
die Zahl der Nucleotidunterschiede bereit, wobei die vorstehend
erwähnten
Computerprogramme verwendet wurden, um die gezeigten Zahlen zu erzeugen.
-
-
Für einige
erfindungsgemäße Ausführungsformen,
worin extrem große
Repertoires von Anhängen(Tags)
nicht benötigt
werden, können
Oligonucleotid-Anhänge(Tags)
eines minimal kreuzhybridisierenden Satzes getrennt synthetisiert
werden. Sätze,
welche einige hundert bis zu einige tausend oder sogar einige zehntausend
Oligonucleotide enthalten, können
direkt durch eine Vielfalt von parallelen Syntheseansätzen, wie
zum Beispiel in Frank et al., US-Patent 4,689,405; Frank et al.,
Nucleic Acids Research 11 (1983), 4365–4377; Matson et al., Anal.
Biochem. 224 (1995), 110–116;
Fodor et al., Internationale Anmeldung PCT/US93/04145 (WO 93/22684);
Pease et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 91 (1994), 5022–5026; Southern
et al., J. Biotechnology 35 (1994), 217–227; Brennan (WO 94/27719);
Lashkari et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 92 (1995), 7912–7915 offenbart,
oder ähnliches
synthetisiert werden.
-
Bevorzugt
werden erfindungsgemäße Oligonucleotid-Anhänge(Tags)
kombinatorisch aus Untereinheiten (auch als „Wörter" bezeichnet), welche drei bis neun und
bevorzugt drei bis sechs Nucleotide lang sind und aus dem gleichen
minimal kreuzhybridisierenden Satz ausgewählt sind, synthetisiert. Für Oligonucleotide
in diesem Bereich können
die Mitglieder solcher Sätze
durch auf dem Algorithmus der 1 aus WO
96/41011 basierende Computerprogramme spezifiziert werden.
-
Bevorzugt
umfassen minimal kreuzhybridisierende Sätze Untereinheiten, welche
annähernd äquivalente
Beiträge
zur Duplex- (oder Triplex-) Stabilität wie jede andere Untereinheit
in dem Satz machen. In dieser Weise ist die Stabilität von perfekt
gepaarten Duplexmolekülen
zwischen jeder Untereinheit und ihrem Komplement annähernd gleich.
Eine Anleitung zur Auswahl solcher Sätze wird durch die veröffentlichten
Verfahren zur Auswahl optimaler PCR-Primer und die Berechnung von
Duplexstabilitäten,
zum Beispiel Rychlik et al., Nucleic Acids Research 17 (1989), 8543–8551 und
18 (1990), 6409–6412;
Breslauer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 83 (1986), 3746–3750; Wetmur,
Crit. Rev. Biochem. Mol. Biol. 26 (1991), 227–259, und ähnliches bereitgestellt. Für kürzere Anhänge(Tags),
zum Beispiel um 30 Nucleotide oder weniger, wird der durch Rychlik
und Wetmur beschriebene Algorithmus bevorzugt und es kann für längere Anhänge(Tags),
zum Beispiel um 30–35
Nucleotide oder länger,
ein durch Suggs et al., Seiten 683–693 in Brown, Herausgeber,
ICN-UCLA Symp. Dev. Biol. Band 23 (Academic Press, New York, 1981)
offenbarter Algorithmus bequem verwendet werden. Klarer Weise gibt
es im Umfang der Erfindung viele dem Fachmann verfügbare Ansätze zum
Entwurf von Sätzen
minimal kreuzhybridisierender Untereinheiten. Zum Beispiel können zur
Minimierung der Einflüsse
von verschiedenen Energien der Stapelung von Basen der terminalen
Nucleotide, wenn Untereinheiten zusammengesetzt werden, Untereinheiten
bereitgestellt werden, welche die gleichen terminalen Nucleotide
haben. In dieser Weise wird, wenn Untereinheiten verknüpft werden,
die Summe der Energien der Stapelung von Basen von all den benachbarten
terminalen Nucleotiden gleich sein, wodurch die Variabilität der Anhang(Tag)-Schmelztemperaturen
verringert wird.
-
Ein „Wort" terminaler Nucleotide,
was nachstehend kursiv und unterstrichen gezeigt wird, kann ebenfalls
an jedes Ende eines Anhangs(Tags) angehängt werden, so dass immer eine
perfekte Paarung zwischen diesem und einem ähnlichen terminalen „Wort" auf jedem anderen
Anhang(Tag)-Komplement gebildet wird. So ein verstärkter Anhang(Tag)
würde die
Form haben:
worin
die mit einem „'" versehenen W's Komplemente anzeigen. Wenn die Enden
der Anhänge(Tags)
immer perfekt gepaarte Duplexmoleküle ausbilden, werden alle fehlgepaarten
Untereinheiten (Wörter)
interne Fehlpaarungen bedingen, wodurch die Stabilität von Anhang(Tag)-Komplement-Duplexmolekülen reduziert
wird, welche sonst fehlgepaarte Wörter an ihren Enden haben würden. Es
ist wohl bekannt, dass Duplexmoleküle mit internen Fehlpaarungen
signifikant weniger stabil sind als Duplexmoleküle mit der gleichen Fehlpaarung an
einem Ende.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
von minimal kreuzhybridisierenden Sätzen sind solche, deren Wörter aus
drei der vier natürlichen
Nucleotide aufgebaut sind. Die Abwesenheit von einer Art von Nucleotid
in den Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
erlaubt es, wenn gewünscht,
die Anhänge(Tags)
unter Verwendung der 5'- > 3' Exonucleaseaktivität einer DNA-Polymerase, um
den Anhang(Tag)-Komplement-Strang
zu entfernen (Stripping-Reaktion), von einer doppelsträngigen in
eine einzelsträngige
Form umzuwandeln. Das folgende ist ein beispielhafter minimal kreuzhybridisierender
Satz von Wörtern,
wobei jedes vier Nucleotide, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus A, G und T umfasst:
-
-
In
diesem Satz würde
jedes Mitglied ein Duplexmolekül
bilden, welches mit dem Komplement jedes anderen Mitglieds drei
fehlgepaarte Basen hat.
-
Weitere
beispielhafte minimal kreuzhybridisierende Sätze sind nachstehend in Tabelle
III aufgeführt. Klarer
Weise können
zusätzliche
Sätze durch
Ersetzung verschiedener Gruppen von Nucleotiden oder durch Verwendung
von Teilmengen von bekannten minimal kreuzhybridisierenden Sätzen erzeugt
werden.
-
Tabelle
III Beispielhafte
minimal kreuzhybridisierende Sätze
von 4-mer-Untereinheiten (Wörter)
-
C. Anhang(Tag)-Synthese
-
Oligonucleotid-Anhang(Tag)-Komplemente
zur Verwendung in der Erfindung werden günstiger Weise in einem automatisierten
DNA-Syntheseautomaten, zum Beispiel einem Applied Biosystems Modell
392 oder 394 DNA/RNA Synthesizer (Perkin-Eimer Applied Biosystems,
Foster City, CA) oder einem „GENE
ASSEMBLER PLUS" (Pharmacia),
unter Verwendung von Standardchemien, bevorzugt Phosphoramiditchemie,
zum Beispiel wie in den folgenden Quellen offenbart: Beaucage und
lyer, Tetrahedron 48 (1992), 2223–2311; Molko et al., US-Patent 4.980,460;
Koster et al., US-Patent 4,725,677; Caruthers et al., US-Patente
4,415,732; 4,458,066 und 4,973,679; M. J. Gait (Hrsg.) in Oligonucleotide
Synthesis, a Practical Approach, IRL Press, Oxford, England (1990),
und ähnlichem
synthetisiert.
-
Wenn
Mikropartikel als Träger
verwendet werden, können
Repertoires von Anhang(Tag)-Komplementen durch wortweise Synthese über „teile
und mische"-Techniken, zum Beispiel
wie in Shortle et al. (WO 93/21203) oder Lyttle et al., Biotechniques
19 (1995), 274–280
offenbart, erzeugt werden. Kurz gesagt ist die Grundeinheit der
Synthese eine Untereinheit („Wort") der Anhang(Tag)-Sequenz.
Bevorzugt wird die Phosphoramiditchemie verwendet und 3'-Phosphoramiditoligonucleotide werden
für jedes
Wort in einem minimal kreuzhybridisierenden Satz hergestellt, zum
Beispiel gäbe
es für
den ersten vorstehend aufgeführten
Satz acht 3'-Phosphoramidit-Tetramere.
Die Synthese verläuft,
wie durch Shortle et al. offenbart oder in direkter Analogie mit
den zur Erzeugung verschiedener Oligonucleotidbanken unter Verwendung
von nucleosidischen Monomeren, zum Beispiel wie in Telenius et al.,
Genomics 13 (1992), 718–725;
Welsh et al., Nucleic Acids Research 19 (1991), 5275–5279; Grothues
et al., Nucleic Acids Research 21 (1993), 1321–1322; Hartley, Europäische Patentanmeldung
Nr. 90304496.4; Lam et al., Nature 354 (1991), 82–84; Zuckerman
et al., Int. J. Pept. Protein Research 40 (1992), 498–507 offenbart,
verwendeter Techniken und ähnlichem.
Im Allgemeinen erfordern diese Techniken einfach die Anwendung von
Gemischen der aktivierten Monomere (oder Polymerwörter) an
dem wachsenden Oligonucleotid während
der Kupplungsschritte.
-
Bevorzugt
werden Anhang(Tag)-Komplemente auf einem DNA-Syntheseautomaten synthetisiert, welcher
eine Menge von verschiedenen Synthesekammern hat, die größer oder
gleich der Zahl der verschiedenen Arten von beim Aufbau der Anhänge(Tags)
verwendeten Wörter
ist. Das heißt,
dass es bevorzugt eine jeder Art von Wort entsprechende Synthesekammer
gibt. In dieser Ausführungsform
werden Wörter
Nucleotid für Nucleotid
hinzugefügt,
so dass es, wenn ein Wort aus fünf
Nucleotiden besteht, fünf
Monomerkupplungen in jeder Synthesekammer gibt. Nachdem ein Wort
vollständig
synthetisiert ist, werden die Syntheseträger aus den Kammern entfernt,
gemischt und zum nächsten
Zyklus der Addition von Wörtern
wieder zurück
auf die Kammern verteilt. Diese letzte Ausführungsform nutzt den Vorteil
der hohen Kupplungsausbeuten der Monomeraddition zum Beispiel in
Phosphoramiditchemien (zum Beispiel siehe Beispiel 1).
-
Die
erfindungsgemäßen Anhang(Tag)-
und Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen
haben bevorzugt einen Längenbereich
von 12 bis 60 Nucleotiden oder Basenpaaren. Bevorzugt liegen die
Anhang(Tag)-Sequenzen in einem Längenbereich
von 18 bis 40 Nucleotiden oder Basenpaaren. Stärker bevorzugt haben die Anhang(Tag)-Sequenzen
Längen
von 25 bis 40 Nucleotiden oder Basenpaaren. In Bezug auf bevorzugte
und stärker
bevorzugte Zahlen von Wörtern
können
diese Bereiche wie folgt ausgedrückt
werden:
-
Tabelle
IV Zahlen
von Untereinheiten (Wörtern)
in bevorzugten Anhanq(Tag)-Ausführungsformen
-
Am
stärksten
bevorzugt sind Oligonucleotid-Anhänge(Tags) einzelsträngig und
die spezifische Hybridisierung tritt durch Watson-Crick-Paarung
mit einem Anhang(Tag)-Komplement
auf.
-
Bevorzugt
enthalten Repertoires von erfindungsgemäßen Anhängen(Tags) und/oder Anhang(Tag)-Komplementen
wenigstens 100 Mitglieder, stärker
bevorzugt wenigstens 1000 Mitglieder und am stärksten bevorzugt wenigstens
10000 Mitglieder.
-
In
Ausführungsformen,
worin die spezifische Hybridisierung über Triplex-Bildung auftritt, folgt die Kodierung
von Anhang(Tag)-Sequenzen den gleichen Prinzipien wie für Duplexmoleküle bildende
Anhänge(Tags);
es gibt jedoch weitere Einschränkungen
bei der Auswahl von Wort-Sequenzen. Im Allgemeinen ist die Assoziation
des dritten Stranges über
Bindung nach dem Hoogsteen-Typ am stabilsten entlang Homopyrimidin-Homopurin-Abschnitten
in einem doppelsträngigen
Ziel. Für
gewöhnlich
bilden sich Basentriplets in T-A*T- oder C-G*C-Motiven (worin „-' die Watson-Crickpaarung
anzeigt und „*" die Bindung vom
Hoogsteen-Typ anzeigt); es sind jedoch auch andere Motive möglich. Zum
Beispiel erlaubt die Hoogsteen-Basenpaarung abhängig von den Bedingungen und
der Zusammensetzung der Stränge
parallele und antiparallele Orientierungen zwischen dem dritten
Strang (dem Hoogsteen-Strang) und dem purinreichen Strang des Duplexmoleküls, an welche
der dritte Strang bindet. In der Literatur gibt es umfangreiche
Anleitung zur Auswahl geeigneter Sequenzen, Orientierung, Bedingungen,
Nucleosidart (zum Beispiel ob Ribose- oder Desoxyribosenucleoside
verwendet werden), Basenmodifizierungen (zum Beispiel methyliertes
Cytosin und ähnliches), um
in bestimmten Ausführungsformen
die Triplexstabilität
wie gewünscht
zu maximieren oder anderweitig zu regulieren, zum Beispiel Roberts
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 88 (1991), 9397–9401; Roberts et al., Science 258
(1992), 1463–1466;
Roberts et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 93 (1996), 4320–4325; Distefano
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 90 (1993), 1179–1183; Mergny et al., Biochemistry
30 (1991), 9791–9798;
Cheng et al., J. Am. Chem. Soc. 114 (1992), 4465–4474; Beal und Dervan, Nucleic
Acids Research 20 (1992), 2773–2776;
Beal und Dervan, J. Am. Chem. Soc. 114 (1992), 4976–4982; Giovannangeli
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 89 (1992), 8631–8635; Moser und Dervan, Science
238 (1987), 645–650;
McShan et al., J. Biol. Chem. 267 (1992), 5712–5721; Yoon et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 89 (1992), 3840 – 3844;
Blume et al., Nucleic Acids Research 20 (1992), 1777–1784; Thuong
und Helene, Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 32 (1993), 666–690; Escude
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 93 (1996), 4365–4369) und ähnliches.
-
Bedingungen
zum Anlagern von einzelsträngigen
oder Duplex-Anhängen(Tags)
an ihre einzelsträngigen
oder Duplex-Komplemente sind wohl bekannt, zum Beispiel Ji et al.,
Anal. Chem. 65 (1993), 1323–1328; Cantor
et al., US-Patent 5,482,836 und ähnliches.
Die Verwendung von Triplex-Anhängen(Tags)
hat den Vorteil, keine „Stripping"-Reaktion mit einer
Polymerase zur Freilegung des Anhangs(Tags) zur Anlagerung an sein
Komplement zu benötigen,
wenn der Anhang(Tag) ursprünglich
in doppelsträngiger
Form hergestellt wurde.
-
Bevorzugt
sind erfindungsgemäße Oligonucleotid-Anhänge(Tags),
welche eine Triplex-Hybridisierung verwenden, doppelsträngige DNA
und die entsprechenden Komplemente sind einzelsträngig. Stärker bevorzugt
wird 5-Methylcytosin
anstelle von Cytosin in dem Anhang(Tag)-Komplementen verwendet,
um den Bereich der pH-Stabilität
des zwischen einem Anhang(Tag) und seinem Komplement gebildeten
Triplexmoleküls zu
verbreitern. Bevorzugte Bedingungen zur Bildung von Triplexmolekülen sind
in den vorstehenden Quellen vollständig offenbart. Kurz gesagt
findet die Hybridisierung in konzentrierter Salzlösung, zum
Beispiel 1,0 M NaCl, 1,0 M Kaliumacetat oder ähnlichem, bei einem pH unter
5,5 (oder 6,5, wenn 5-Methylcytosin verwendet wird) statt. Die Hybridisierungstemperatur
hängt von
der Länge
und Zusammensetzung des Anhangs(Tags) ab; es ist jedoch für einen
18–20-mer
oder längeren
Anhang(Tag) eine Hybridisierung bei Raumtemperatur angemessen. Waschschritte
können
mit weniger konzentrierten Salzlösungen,
zum Beispiel 10 mM Natriumacetat, 100 mM MgCl2,
pH 5,8 bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Anhänge(Tags)
können
von ihren Anhang(Tag)-Komplementen durch Inkubation in einer ähnlichen
Salzlösung
bei einem pH-Wert von 9,0 eluiert werden.
-
Minimal
kreuzhybridisierende Sätze
von Oligonucleotid-Anhängen(Tags),
welche Triplexmoleküle
bilden, können
durch das Computerprogramm 3tagN in Anhang II von WO 97/46704 oder ähnliche
Programme erzeugt werden. Ein beispielhafter Satz von doppelsträngigen 8-mer-Wörtern wird
nachstehend in Großbuchstaben
mit den entsprechenden Komplementen in kleinen Buchstaben angegeben.
Jedes dieser Wörter
unterscheidet sich von jedem der anderen Wörter im Satz durch drei Basenpaare.
-
Tabelle
V Beispielhafter
minimal kreuzhybridisierender Satz von doppelsträngigen 8-mer-Anhängen(Tags)
-
Tabelle
VI Repertoiregröße von verschiedenen
doppelsträngigen
Anhängen(Tags),
welche mit ihren Anhang(Tag)-Komplementen Triplexmoleküle bilden
-
Bevorzugt
enthalten erfindungsgemäße Repertoires
von doppelsträngigen
Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
wenigstens 10 Mitglieder, stärker
bevorzugt enthalten Repertoires solcher Anhänge(Tags) wenigstens 100 Mitglieder.
Bevorzugt habe die Wörter
für kombinatorisch
synthetisierte doppelsträngige
Oligonucleotid-Anhänge(Tags)
eine Länge
zwischen 4 und 8 Nucleotiden und Anhang(Tag)-Sequenzen für die Bildung von Triplexmolekülen haben
eine Länge
von 12 bis 60 Basenpaaren. Stärker
bevorzugt haben die Anhang(Tag)-Sequenzen eine Länge von 18 bis 40 Basenpaaren.
-
D. Festphasenlinker
-
Während der
Synthese werden erfindungsgemäße Anhang(Tag)-Komplemente durch
erste und zweite Arten von Verknüpfungseinheiten
an einen oder mehrere Festphasenträger gebunden, so dass (1) beide
Arten von Verknüpfungseinheiten
während
der Anhang(Tag)-Komplement-Synthese intakt (ungespalten) bleiben und
(2) eine erste Art von Verknüpfungseinheit
unter Bedingungen, unter welchen die zweite Verknüpfungseinheit
(oder Einheiten) nicht gespalten wird, gespalten werden kann, um
die synthetisierten Oligonucleotide freizusetzen. Bevorzugt ist
die spaltbare Verknüpfung
eine chemisch spaltbare Verknüpfung,
das heißt,
geeignet zur selektiven Spaltung ohne Verwendung eines spaltenden
Enzyms.
-
Eine
große
Zahl von Chemien zur Verknüpfung
und ihre Spaltungseigenschaften sind bekannt. Beispielhafte spaltbare
Verknüpfungseinheiten,
welche nicht als eingrenzend gedacht sind, schließen basenlabile,
säurelabile,
photolabile, reduzierbare und enzymlabile Einheiten ein.
-
Basenlabile
Verknüpfungen
schließen
zum Beispiel Ester (-C(O)O-), Thioester (-C(O)S-) und 2-Oxyethylsulfone
(-OCH2CH2-S(=O)2R) ein. Solche Verknüpfungen können unter basischen Bedingungen,
typischer Weise unter Verwendung eines pH-Wertes von ≥ 8,0, bevorzugt pH ≥ 9,0, über eine
geeignete Zeit und unter optionaler Einbeziehung eines geeigneten
Nucleophils wie Ammoniak zur Erhöhung
des pH-Werts und/oder zur
Förderung
der Spaltung durch nucleophilen Angriff gespalten werden. Zum Beispiel
kann eine di(2-Oxyethyl)sulfon-Verknüpfungseinheit durch Reaktion
mit Ammoniak (28–30%
in Wasser) unter milden Bedingungen (55°C über 12–15 Stunden) ohne signifikanten
Schaden für
das Oligonucleotid gespalten werden (Beispiel 1). Die Synthese eines
ein Gemisch aus Succinatester- (spaltbar) und Succinamid- (nicht-spaltbar)
Verknüpfungseinheiten
enthaltenden Trägers
wird in Beispiel 3 beschrieben.
-
Säurelabile
Verknüpfungen
schließen
zum Beispiel Ester (-C(O)O-), Thioester (-C(O)S-), Ketale (O-C(R1R2)-O-), Hemiketale
(O-CHR-O-) und Phosphoramidate (-OP(=O)(O–)-N-)
ein. Zum Beispiel kann eine Phosphoramidatverknüpfung durch in Hirschbein et
al. (Veröff.-Nr.
WO 97/31009) oder Gryaznov et al. (US-Patent Nr. 5,599,922) beschriebene
Verfahren in einen Träger
eingeführt
werden und kann durch Behandlung mit 0,8% Trifluoressigsäure in Dichlormethan über 40 Minuten
bei Raumtemperatur gespalten werden (siehe auch Gryaznov et al.,
Nucleic Acids Res. 20 (1992), 3403–3409).
-
Beispielhafte
photolabile Linker schließen
2-Nitrobenzylester, so wie beschrieben durch D. J. Yoo et al., Org.
Chem. 60 (1995), 3358–3364;
D. L. McMinn et al., Tetrahedron 52 (1996): 3827–3840; und US-Patent Nr. 5,430,136
an Urdea, ein.
-
Als
Beispiel für
reduzierbare Linker dienen sich über
Disulfide verknüpfende
Gruppen, welche leicht mit zum Beispiel 2-Mercaptoethanlol oder
Dithiothreit reduziert werden können
(Gryaznov et al., Nucleic Acids Res. 21 (1993), 1403–1408; US-Patent
Nr. 5,118,605 an Urdea).
-
Enzymlabile
Gruppen schließen
jede Verknüpfungseinheit
ein, welche durch ein Enzym gespalten werden kann. Beispielhafte
Verknüpfungseinheiten
schließen
Estergruppen (-C(O)-O-), Peptidgruppen (-NH-C(O)-), Thioester (-C(O)-S)
und Polynucleotidsequenzen, welche Endonucleaserestriktionsschnittstellen enthalten
(zum Beispiel US-Patent Nr. 4,775,619 an Urdea) ein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Verknüpfungseinheit
ein Oligopeptid, welches einen Aminosäurerest enthält, welcher
durch eine spezifische Protease erkannt wird, zum Beispiel Lysin-X
oder Arginin-X (Trypsin); Aspartat-X (Staphylococcus aureus-V8-Protease); oder Tyrosin-X,
Tryptophan-X, Phenylalanin-X, Leucin-X oder Methionin-X (α-Chymotrypsin),
worin X den nächsten
Rest in der N → C-Richtung
des Peptids darstellt. Wenn die Spaltung der Oligopeptid-Verknüpfungsgruppe
ein Oligonucleotid-Peptid-Konjugat
ergibt, kann der Peptidanteil wenn gewünscht unter Verwendung von
Pronase oder einer anderen geeigneten Protease entfernt werden oder
das Oligonucleotid kann eine Endonucleaserestriktionsschnittstelle
einschließen,
welche so positioniert ist, dass sie die selektive Entfernung des
Peptidanteils von dem Oligonucleotid erlaubt.
-
Andere
chemische Verknüpfungen
werden ebenfalls in Erwägung
gezogen, so wie Methionin enthaltende Oligopeptide, welche chemisch
unter sauren Bedingungen unter Verwendung von Cyanogenbromid spaltbar
sind. Zusätzliche
Quellen, welche spaltbare Verknüpfungseinheiten
beschreiben, schließen
Monforte et al., (WO 96/37630), Urdea (US-Patent 5,380,833), Wong,
S. S., Chemistry of Protein Conjugation and Cross-Linking, CRC Press
Boca Raton, FL, 1991 (insbesondere Seiten 63–67) und Allen, G., Seguencing
of Proteins and Peptides, Elsevier Science Pub. B. V., New York,
1983 (insbesondere Kapitel 3) ein.
-
Viele
stabile Verknüpfungseinheiten,
welche im Allgemeinen widerstandsfähig gegenüber den vorstehend genannten
Spaltungsbedingungen sind, sind ebenfalls bekannt. Beispielhafte
stabile, „nicht-spaltbare" Einheiten schließen Ether
und Polyether, Polyamine, Phosphoramidite, Phosphoramidate und ähnliches
ein. Diese Einheiten sind, im Gegensatz zu einigen der vorstehend
aufgeführten
Gruppen, gegenüber
den meisten sauren und basischen Bedingungen widerstandsfähig und
sind deshalb eine besonders günstige
Wahl für
die in der Erfindung verwendeten nicht-spaltbaren Verknüpfungen.
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Beispielhafte
Linker für
die Anbindung und/oder Synthese von Anhängen(Tags) auf der Oberfläche von
Mikropartikeln sind in Pon et al., Biotechniques, 6 (1988), 768–775; Webb,
US-Patent 4,659,774; Barany et al., (WO 92/04384); Brown et al.,
J. Chem. Soc. Commun. 1989, 891–893;
Damha et al., Nucleic Acids Research, 18 (1990), 3813–3821; Beattie
et al., Clin. Chem, 39 (1993), 719–722; Maskos und Southern,
Nucleic Acids Research 20 (1992), 1679–1684 und ähnlichem beschrieben.
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III. Repertoiresyntheseverfahren
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Synthese eines Repertoires
von Oligonucleotid-Anhängen(Tags)
und eines korrespondierenden Repertoires von Anhang(Tag)-Komplementen
bereit, so dass die Synthesegenauigkeit und Ausbeute von gewünschten
Anhängen(Tags)
verbessert wird und Probleme, welche durch fehlerhafte Sequenzen
bedingt sind, im Vergleich zu früheren
Verfahren, in welchen die Anhänge(Tags) und
Anhang(Tag)-Komplemente getrennt synthetisiert wurden, reduziert
werden.
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In
einer Ausführungsform
beinhaltet das Verfahren (1) die Synthese einer Vielzahl von Oligonucleotidpopulationen
verschiedener Sequenz, welche auf einem oder mehreren Festphasenträgern immobilisiert
sind, worin jede Population eine Vielzahl von Oligonucleotiden gleicher
Sequenz umfasst und die Oligonucleotide in jeder Population eine
Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz umfassen, welche unterschiedlich
im Vergleich mit den Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen in den anderen
Populationen ist, (2) die Spaltung einer Fraktion einer jeden Oligonucleotidpopulation
von dem einen oder mehreren Trägern
und (3) Einfügen der
gespaltenen Oligonucleotide in eine Vielzahl von Clonierungsvektoren,
um eine Anhang(Tag)-Vektorbank zu erzeugen. Solch ein Vorgang wird
in 2 dargestellt, wo ein Anhang(Tag)-Vektor-Konstrukt
1, welches eine gespaltene Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz Tn enthält, ein
Mitglied einer Anhang(Tag)-Vektorbank darstellt.
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Der/die
Festphasenträger
zur Verwendung in der Erfindung kann/können durch jedes geeignete
Verfahren unter Berücksichtigung
der Beschreibung des vorstehenden Abschnitts II hergestellt werden.
Wie vorstehend angegeben, umfassen die Verknüpfungseinheiten, welche die
Anhang(Tag)-Komplemente an den Träger binden, ein Gemisch von
wenigstens zwei verschiedenen Verknüpfungseinheiten, umfassend
eine erste spaltbare Verknüpfungseinheit
und eine zweite nicht-spaltbare Verknüpfungseinheit. Sowohl die spaltbaren als
auch die nicht-spaltbaren Verknüpfungseinheiten
werden so ausgewählt,
dass sie dem zum Aufbau der Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen auf
dem Träger
verwendeten Syntheseprotokoll des Oligonucleotids standhalten. Die
nicht-spaltbare Verknüpfungseinheit
muss ebenfalls fähig
sein, den Bedingungen standzuhalten, welche später zur Hybridisierung der
angehängten
Moleküle
an die an den Träger
gebundenen Anhang(Tag)-Komplemente verwendet werden.
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Das
Verhältnis
von spaltbaren : nicht-spaltbaren Verknüpfungseinheiten auf dem Träger wird
so ausgewählt,
dass sichergestellt ist, dass (1) eine ausreichende Menge des auf
dem Träger
synthetisierten Anhang(Tag)-Komplement-Repertoires zur Herstellung
eines komplementären
Anhang(Tag)-Repertoires von dem Träger abgespalten werden kann,
(2) die gespaltenen Oligonucleotide clonierbar sind oder leicht
clonierbar gemacht werden können
und (3) eine ausreichende Menge von Anhang(Tag)-Komplementen auf
dem Träger
verbleibt, um mit Anhängen
(Tags) versehene Moleküle
zu binden, wenn der Träger
zum Sortieren verwendet wird. Bevorzugt stellen die spaltbaren Verknüpfungseinheiten
weniger als 50% und stärker
bevorzugt zwischen etwa 10% bis etwa 30% der gesamten gebundenen
Anhang(Tag)-Komplemente. Es ist auch bevorzugt, dass eine ausgewählte Fraktion
von jeder Population synthetisierter Oligonucleotide an den oder
die Träger über Basen-spaltbare
Verknüpfungen
gebunden ist.
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Eine
große
Zahl von in geeigneter Weise reaktiven Trägern zur Anbindung der gewünschten
Verknüpfungseinheiten
sind, wie vorstehend diskutiert, bekannt. Zum Beispiel sind hydroxyl-
oder amino-derivatisierte Träger,
welche zur Anbindung ausgewählter
Verknüpfungsgruppen
geeignet sind, kommerziell erhältlich
oder können
aus leicht erhältlichen
Materialien, wie vorstehend diskutiert, hergestellt werden.
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Die
spaltbaren und nicht-spaltbaren Verknüpfungsgruppen können nacheinander
oder gleichzeitig an den Träger
gebunden werden. Bevorzugt können
die Verknüpfungseinheiten
auf einen Festphasenträger durch
gleichzeitige Umsetzung eines Gemisches von spaltbaren und nicht-spaltbaren
Linkern mit komplementären
reaktiven Resten auf dem Träger
eingeführt
werden. Somit können
die relativen Anteile von spaltbaren und nicht-spaltbaren Einheiten
auf dem Träger
durch geeignete Auswahl des Verhältnisses
der Linker für
die Derivatisierungsreaktion unter Berücksichtigung der relativen
Reaktivitäten
der Linker in Bezug auf die komplementären reaktiven Reste auf dem
festen Träger
gesteuert werden. Zum Beispiel kann, wenn die spaltbaren und nicht-spaltbaren
Linker gegenüber
dem Träger
gleich reaktiv sind, ein Verhältnis
der spaltbaren : nicht-spaltbaren
Linker von 10 : 90 verwendet werden, um einen derivatisierten Träger herzustellen,
in dem 10% der gebundenen Anhang(Tag)-Komplemente von dem Träger abspaltbar
sind. Ähnlich
kann ein Verhältnis von
30 : 70 verwendet werden, um einen derivatisierten Träger herzustellen,
in welchem 30% der Anhang(Tag)-Komplemente
spaltbar sind. Wenn nötig,
kann der relative Anteil eines weniger reaktiven Linkers gesteigert
werden, um eine größere Reaktivität der anderen
Art von Linker auszugleichen.
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Zum
Beispiel wurden in dem in Beispiel 1 beschriebenen Protokoll mit
Ethylendiamin derivatisierte und über Glycidyl-methacrylat/Ethylendimethacrylat
(95/5) quervernetzte Perlen gleichzeitig mit einem molaren 10 :
90-Verhältnis
von spaltbaren : nicht-spaltbaren Linkern durch eine Standardphosphoramiditreaktionschemie umgesetzt.
Durch diese Reaktion werden beide Linker an Aminogruppen auf dem
Träger
gebunden, um Phosphoramiditverknüpfungen
zu erzeugen, welche später
oxidiert werden können,
um stabile Phosphoramidatgruppen zu erzeugen (1).
Der spaltbare Linker, welcher auf dem Träger als 2-[2-(4,4'- Dimethoxytrityloxy)-ethylsulfonyl]ethyl-(2-cyanoethyl)-(N,
N-diisopropyl)-phosphoramidit
eingeführt
werden kann, enthält
eine Di(2-oxyethyl)sulfon-Einheit, welche stabil gegenüber sauren
und oxidierenden Bedingungen ist und während der Oligonucleotidsynthese
intakt bleibt, aber gegenüber
basisch katalysierter Spaltung empfindlich ist, wie in 1 gezeigt.
Der nicht-spaltbare Linker in 1, welcher
dem Träger
als 9-O-Dimethoxytrityl-triethylenglycol, 1-[(2-cyanoethyl)-N,N-diisopropyl)]-phosphor-amidit
hinzugefügt
werden kann, umfasst einen Polyethylenoxid-Linker, welcher gegenüber den
Bedingungen zur Oligonucleotidsynthese und gegenüber den basischen Bedingungen,
welche verwendet werden können,
um die spaltbare Verknüpfungseinheit
zu spalten, stabil ist.
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Die
Anhang(Tag)-Komplemente enthaltenden Oligonucleotide werden dem
mit den Linkern derivatisierten Träger unter Verwendung jeglicher
geeigneter Reaktionsbedingungen hinzugefügt. Eine breite Vielfalt von
Synthesestrategien wurde im Fachgebiet entwickelt und wurde beschrieben
(zum Beispiel Gait, 1990 (vorstehend) und andere vorstehend zitierte
Quellen zur Synthese). Zur Zeit wird das Festphasenphosphoramiditverfahren
bevorzugt, da es Kopplungsausbeuten von etwa 99% oder höher bereitstellt.
Bevorzugt wird die Synthese unter Verwendung jeglicher aus einer
Vielfalt verfügbarer
Geräte
und Reagenzien automatisiert, um eine effiziente Synthese bereitzustellen.
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Um
die Herstellung eines Anhang(Tag)-Repertoires, welches komplementär zu den
Anhang(Tag)-Komplementen ist, zu erleichtern, schließen die
immobilisierten Anhang(Tag)-Komplement-Oligonucleotide bevorzugt
einen ersten und zweiten Primerabschnitt ein, welche die Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz
in jedem Oligonucleotid flankieren. So wird bevorzugt der Anbindung
der Linker an den Träger
folgend dem Linker eine erste Primersequenz hinzugefügt, typischerweise
durch aufeinanderfolgende Hinzufügung der
entsprechenden Monomere an die Linker. In dem in Beispiel I beschriebenen
Protokoll wird ein Primerabschnitt, welcher die Sequenz 5'-TCCTTAATTAACTGGTCTCACTGTCGCA-3' (SEQ ID NO: 1) hat,
durch aufeinanderfolgende Hinzufügung
von Monomeren in der 3' nach
5'-Richtung unter
Verwendung der Phosphoramidit-Phosphotriesterchemie hinzugefügt. Alternativ
kann ein Primerabschnitt getrennt synthetisiert werden und an den
Linker in einer einzelnen Kopplungsreaktion gebunden werden. Bevorzugt
stellen der Linker und jegliche hinzugefügte Primersequenz zusammen
eine Spacereinheit bereit, welche einen Abschnitt von wenigstens
10 Kettenatomen enthält,
um die Abtrennung des Anhang(Tag)-Komplement-Abschnittes (unmittelbar nachstehend
diskutiert) von der Oberfläche
des Trägers
und von anderen Anhang(Tag)-Komplementen auf dem Träger zu unterstützen. Bevorzugt
hat der Spacer (einschließlich
einer optionalen Primerbindungssequenz) eine Länge von 10 bis 30 Nucleotiden.
Das Vorliegen einer Spacereinheit ist besonders nützlich,
um sicherzustellen, dass die Anhang(Tag)-Komplemente für die Hybridisierung mit komplementären Anhang(Tag)-Sequenzen
für die
Sortierung leicht zugänglich
sind.
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Die
Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz in jedem Oligonucleotid kann durch
aufeinanderfolgende Hinzufügung
von Monomeren oder Blöcken
von Monomeren oder durch gleichzeitiges Hinzufügen eines getrennt synthetisierten
Repertoires von Anhang(Tag)-Komplementen hinzugefügt werden,
wobei die aufeinanderfolgende Hinzufügung von Monomeren bevorzugt
ist. Repertoires können
auf einer planaren Anordnung durch im Fachgebiet bekannte (vorstehend)
photolithographische oder robotertechnische Dispensierverfahren
erzeugt werden. Für
auf Perlen oder Partikeln erzeugte Repertoires werden Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen
bevorzugt kombinatorisch unter Verwendung eines Teile und Mische-Ansatzes,
so wie durch Brenner in der PCT-Veröffentlichung Nr. WO 96/41011
beschrieben, erzeugt. Kurz gesagt, wird eine Vielzahl von verschiedenen,
minimal kreuzhybridisierenden Oligonucleotid-„Wort"-Sequenzen ausgewählt, welche dazu ausgelegt
sind sicherzustellen, dass die synthetisierten Anhang(Tag)-Komplemente
nur fähig
sein werden, unter ausgewählten
Hybridisierungsbedingungen an ihre entsprechenden komplementären Anhänge(Tags)
zu hybridisieren, das heißt,
so dass die Spiegel jeglicher inkorrekt hybridisierter Anhänge(Tags)
und Anhang(Tag)-Komplemente unbedeutend sind.
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In
dem in Beispiel I beschriebenen Protokoll besteht jede Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz
aus einer linearen Kette von acht „Wörtern", jedes ausgewählt aus dem gleichen Satz von
acht tetrameren Wörtern. Die
mit Primern derivatisierten Perlen werden in acht Teile aufgeteilt,
welche in acht getrennte Synthesesäulen auf einem automatisierten
Syntheseautomaten geladen werden. In jeder Säule wird ein unterschiedliches
Wort aus den acht möglichen
Worten den Perlen durch aufeinanderfolgende Hinzufügung von
entsprechenden Monomeren hinzugefügt. Nachdem die Synthese des
ersten Wortes in jeder Säule
abgeschlossen ist, werden die Perlen aus den acht Säulen vereinigt
und behutsam miteinander bis zur Homogenität vermischt. Nach dem Mischen
wird die Perlenmischung wieder in gleiche Teile aufgeteilt, welche
für noch
einen Zyklus der Hinzufügung
eines Wortes in die acht Säulen
geladen werden. Eine Summe von acht Zyklen der Hinzufügung von Wörtern wird
durchgeführt,
um Perlen mit einer Summe von 88 (≈ 1,7 × 107) verschiedenen möglichen Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen
herzustellen. Das Teile und Mische-Protokoll stellt sicher, dass
jede Perle eine im Wesentlichen gleichförmige Population von Oligonucleotiden
gleicher Sequenz enthält,
das heißt,
die Oligonucleotide auf einer bestimmten Perle haben im Wesentlichen
die gleichen Sequenzen.
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Wenn
nötig können die
Sequenzen von immobilisierten Anhang(Tag)-Komplementen direkt auf dem Festphasenträger durch
jegliches bekannte Sequenzierverfahren bestimmt werden. Bevorzugt
enthalten die Anhang(Tag)-Komplemente
eine Universalprimer bindende Sequenz auf der 3'-Seite der Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz,
so dass die Anhang(Tag)-Komplemente durch das Didesoxysequenzierverfahren
von Sanger durch Anlagerung und Verlängerung eines komplementären Sequenzierprimers
sequenziert werden können.
Es ist jedoch für
gewöhnlich
nicht notwendig, die Sequenzen der immobilisierten Anhang(Tag)-Komplemente zu kennen.
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Der
Hinzufügung
der Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz folgend, können zusätzliche Nucleotidreste angehängt werden,
um eine zweite Primersequenz, eine oder mehrere Endonucleaserestriktionsschnittstellen und/oder
jegliche andere gewünschte
Eigenschaften einzubauen. Zum Beispiel wird in dem Protokoll von
Beispiel 1 ein hexamerer Block von GGGCCC an das Anhang(Tag)-Komplement
angehängt,
um (1) die Verankerung des Anhang(Tag)-Komplements an seinen entsprechenden
komplementären
Anhang(Tag) unter Verwendung der Hybridisierung zu erleichtern,
(2) das Ende des Anhang(Tag)-Komplement-Abschnittes zu definieren und (3) eine
Bsp120I-Restriktionsschnittstelle für die nachfolgende Ligierung
an einen Vektor einzuführen. Dem
folgt die Hinzugabe einer zweiten Primersequenz (Primer 2) zur optionalen
Amplifikation, wie dies weiter nachstehend diskutiert wird.
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So
schließen
in einer bevorzugten Ausführungsform
die immobilisierten Oligonucleotide, welche die Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen
enthalten, die folgenden Eigenschaften ein:
[Träger]-[Verknüpfungseinheit]-[Spacer][Anhang(Tag)-Komplement]-[terminaler Abschnitt]
wobei
die Verknüpfungseinheit,
wie vorstehend diskutiert, entweder spaltbar oder nicht-spaltbar
ist, der Spacerabschnitt (welcher bevorzugt eine Länge von
10 bis 30 Nucleotiden hat) optional (1) eine Endonucleaserestriktionsschnittstelle
und/oder (2) eine Universalprimer bindende Sequenz enthält, der
Anhang(Tag)-Komplement-Abschnitt
(welcher bevorzugt eine Länge
von 12 bis 60, 18 bis 40 oder 25 bis 40 Nucleotiden hat) die vorstehend
diskutierten Eigenschaften hat und der terminate Abschnitt (welcher
bevorzugt eine Länge
von 0–40
Nucleotiden oder 10 bis 30 Nucleotiden hat) optional enthält (1) eine
Endonucleaserestriktionsschnittstelle, welche gleich oder verschieden
zu der ersten Restriktionsschnittstelle sein kann, und (2) eine
Universalprimer-Sequenz, welche gleich oder verschieden zu dem Komplement
jeder Primerbindungssequenz in dem Spacer sein kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz in jedem Oligonucleotid
durch eine erste und zweite Endonucleaserestriktionsschnittstellen
flankiert, welche die gleiche oder verschieden sein können, um
die nachfolgende Ligierung in einen ausgewählten Vektor zu erleichtern.
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Nachdem
die Oligonucleotidsynthese abgeschlossen ist, wird die Schutzgruppe
der Oligonucleotide wenn nötig
entfernt und ein Anteil des Anhang(Tag)-Komplement-Repertoires wird
von dem/den Träger(n)
unter Verwendung geeigneter Reaktionsbedingungen zur selektiven
Spaltung nur der spaltbaren Verknüpfungseinheiten abgespalten,
während
die nicht-spaltbaren Verknüpfungseinheiten
intakt gelassen werden.
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Günstigerweise
werden der Abspaltungsschritt und jegliche Schritte zur Entfernung
der Schutzgruppe gleichzeitig unter Verwendung eines einzelnen Reagenzes
durchgeführt.
Zum Beispiel kann, wenn die spaltbare Verknüpfungseinheit und eine oder
mehrere Schutzgruppe basenlabil sind, der Träger mit einer Base behandelt
werden, um die Schutzgruppen zu entfernen und die spaltbaren Oligonucleotide
vom Träger
abzuspalten. Natürlich
können
der Schritt der Entfernung der Schutzgruppe und der Spaltungsschritt
auch getrennt durchgeführt
werden.
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Das
gespaltene Gemisch der Oligonucleotide kann, wie nachstehend weiter
diskutiert, direkt in einen ausgewählten Clonierungsvektor eingefügt werden.
Die Mischung wird jedoch bevorzugt unter Verwendung eines jeglichen
günstigen
Verfahrens aufgereinigt, um fehlerhafte Sequenzen und andere Fremdmaterialien
zu entfernen. Zum Beispiel kann das Gemisch schnell und günstig durch
HPLC, Ionenaustausch oder Umkehrphasen-Chromatographie durch bekannte
Verfahren aufgereinigt werden. Eine elektorphoretische Auftrennung
kann ebenfalls verwendet werden. Für die Umkehrphasen-Chromatographie
enthalten die synthetisierten Oligonucleotide bevorzugt eine hydrophobe
Gruppe wie Trityl oder Dimethoxytrityl (DMT), um die bevorzugte
Adsorption von tritylierten Oligonucleotiden auf dem adsorbierenden
Stoff zu erleichtern, während nicht-tritylierte
Sequenzen (aus fehlgeschlagenen Konjugationsschritten stammend)
im Wesentlichen nicht von der Säule
zurückgehalten
werden. Typischer Weise eluiert (oder wandert) das gewünschte Gemisch
der Oligonucleotide als breiter Gipfel, da ein ausgedehntes Spektrum
von Sequenzen mit unterschiedlichem G/C-Gehalt und unterschiedlicher
Verteilung vorliegt. Das Gemisch kann weiter durch Ethanolextraktion
oder ähnliches
aufgereinigt werden und das sich ergebende Gemisch kann trocken
oder in einem stabilen Lagerungsmedium bevorzugt unter 0°C gelagert
werden. Die Intaktheit der Sequenzen der Oligonucleotide kann durch
zufällige
Sequenzierung einzelner Mitglieder des Gemisches (für gewöhnlich nachdem
das Gemisch in einen Clonierungsvektor eingefügt worden ist) beurteilt werden.
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Für die nachfolgende
Bindung an interessierende Probepolynucleotide werden die gespaltenen
Oligonucleotide bevorzugt in einen oder mehrere Clonierungsvektoren
eingefügt,
um eine Anhang(Tag)-Vektorbank zu erzeugen. Jegliche Art von vervielfältigbarem
Vektor wie ein Plasmid, Phagemid, Cosmid oder ähnliches, welches in einem
geeigneten Wirt vermehrt werden kann, kann verwendet werden. Der
Vektor kann einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein. Eine Vielfalt von geeigneten Vektoren ist von kommerziellen
Quellen erhältlich
(zum Beispiel: New England Biolabs, Clontech, GibcoBRL und so weiter)
oder wurde in der Literatur beschrieben. Der Vektor wird im Allgemeinen
eine oder mehrere Restriktionsschnittstellen zum Einfügen fremder DNA,
wenigstens eines Selektionsmarkers (zum Beispiel eine Ampicillinresistenz),
optional einer Universalprimer-Sequenz stromaufwärts der Einfügungsstelle
(zum Beispiel zur Sequenzierung der Insertion) und jeglicher notwendiger
Komponenten zur Vermehrung des Vektors in einem geeigneten Wirt
enthalten. Bevorzugt schließt
der Vektor eine erste Restriktionsschnittstelle zum Einfügen eines
Oligonucleotid-Anhangs(Tags)
und eine zweite Restriktionsschnittstelle unmittelbar angrenzend
an die erste Stelle zum Einfügen
eines Probenfragmentes in enger Nähe zu einem Anhang(Tag) ein.
Alternativ kann die Restriktionsschnittstelle zum Einfügen des
Probenfragmentes in den Vektor über
das Anhang(Tag)-Oligonucleotid eingefügt werden, welches eine Endonucleaseschnittstelle
unmittelbar angrenzend an den Anhang(Tag)-Abschnitt enthält.
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Zum
Einfügen
in einen doppelsträngigen
Vektor werden die gespaltenen Oligonucleotide bevorzugt durch Anlagerung
eines komplementären
Primers an einen universellen 3'-Primerabschnitt
in den Oligonucleotiden und Verlängerung
des Primers durch jegliche geeignete Mittel in eine doppelsträngige Form
umgewandelt. Das doppelsträngige
Produkt enthält
eine Anhang(Tag)-Sequenz, welche perfekt mit einer entsprechenden
Anhang(Tag)-Komplement-Sequenz basengepaart ist. Typischer Weise
wird der angelagerte Primer in der 3'-Richtung unter Verwendung einer DNA-Polymerase
in der Anwesenheit eines Gemisches von dNTPs verlängert. Um
die Menge von doppelsträngigen
Oligonucleotiden für
das Einfügen
in den Vektor zu steigern, kann das Gemisch der Oligonucleotide
durch eine Polymerasekettenreaktion unter Verwendung eines Paares
von Primern, welche sich an Primerbindungssequenzen anlagern, welche
die Anhang(Tag)-Komplement-Sequenzen
flankieren, vervielfältigt
werden, bis die gewünschte
Menge von doppelsträngigem
Produkt erhalten wird.
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Das
Gemisch doppelsträngiger
Anhang(Tag)-Oligonucleotide kann durch Standardligierungstechniken,
zum Beispiel über
Ligierung von glatten oder klebrigen Enden, in einen Vektor eingefügt werden.
Typischer Weise werden der Vektor und das Gemisch der Oligonucleotide
getrennt jeweils mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen behandelt,
um Produkte zu erzeugen, welche kohäsive Enden haben. Bevorzugt werden
der Vektor und das Gemisch der Oigos getrennt jeweils mit zwei verschiedenen
Restriktionsenzymen behandelt, um Produkte zu erzeugen, welche zwei
verschiedene klebrige Enden haben, um dazu beizutragen, die Religierung
des Vektors ohne Einbau einer Insertion zu verringern. Der gespaltene
Vektor kann auch mit Phosphatase aus Kälberdarm behandelt werden,
um die Selbstligierung des Vektors ohne Isertion zu hemmen. Zum
Beispiel werden in Beispiel 2D das Gemisch der Oligonucleotide und
der Vektor jeweils mit PacI und Bsp120I behandelt. Das größere Fragment
des gespaltenen Vektors wird mit Phosphatase aus Kälberdarm behandelt
und wird dann mit dem durch Restriktion behandelten Gemisch der
Oligonucleotide in der Anwesenheit einer Ligase umgesetzt, um ein
Gemisch von Anhang(Tag)-Vektoren zu erzeugen.
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Das
Produkt der Ligierung kann dann verwendet werden, um einen geeigneten
Wirt zu transformieren, um eine Anhang(Tag)-Vektorbank zu erzeugen.
Die Transformanten werden gezüchtet,
bis eine gewünschte Zahl
von Transformanten gesammelt worden sind. Im Allgemeinen sollte
die Zahl de Transformanten die Komplexität des Anhang(Tag)-Repertoires überschreiten,
um sicherzustellen, dass ein hoher Anteil der Mitglieder des Repertoires
enthalten ist. Bevorzugt ist die Menge der Transformanten ausreichend,
um ein Vorliegen von wenigstens 90% des Repertoires in der Anhang(Tag)-Vektorbank,
stärker
bevorzugt wenigstens 95% und stärker
bevorzugt mehr als 99% sicherzustellen.
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Erfindungsgemäße Anhang(Tag)-Vektorbanken
sind nützlich
dafür,
gleichzeitig und einmalig eine große Zahl von Probenoligonucleotidfragmenten
mit Anhängen
(Tags) zu versehen, so dass die mit Anhängen versehenen Oligonucleotide
auf eine Anordnung von Anhang(Tag)-Komplementen für die weitere
Verarbeitung oder Untersuchung sortiert werden können. Somit können die
Anhang(Tag)-Vektoren verwendet werden, um durch das Kombinieren
einer Anhang(Tag)-Vektorbank mit einem Gemisch von verschiedenen Polynucleotidfragmenten
unter Ligierungsbedingungen, welche wirksam sind, die verschiedenen
Fragmente an einer einer Anhang(Tag)-Sequenz benachbarten Stelle
in jedem Vektor einzufügen,
eine Bank von mit Anhängen
(Tags) versehenen Polynucleotidfragmenten zu erzeugen, so dass jedes
Probenfragment (Sn in 2)
mit einem unterschiedlichen Anhang(Tag) (Tn)
assoziiert wird. Ein Mitglied von so einer Anhang(Tag)-Vektorbank
wird durch das Konstrukt 2 in 2 dargestellt.
Um zu verhindern, dass der gleiche Anhang(Tag) mit zwei oder mehr
verschiedenen Probenfragmenten assoziiert wird, überschreitet die Komplexität der Anhang(Tag)-Vektorbank bevorzugt
die Komplexität
der Probe.
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Zum
Beispiel wurde in Beispiel 2D die Anhang(Tag)-Vektorbank pBP9 mit
BbsI und BamHI gespalten, um ein großes Vektorfragment zu erzeugen,
welches eine Anhang(Tag)-Sequenz benachbart zu der BbsI-Stelle (innerhalb
von 20 Nucleotiden) besitzt. Das Vektorfragment wurde mit Phosphatase
behandelt, um 5'-Phosphatgruppen zu
entfernen, und ein Oligonucleotidprobengemisch (cDNA), welches klebrige
BbsI/BamHI-Enden besitzt, wurde durch Ligierung in den Vektor eingefügt. Das
Ligierungsgemisch wurde verwendet, um E. coli-Wirtszellen zu transformieren,
und Anteile, welche annähernd
1,6 × 105 Clone umfassten, wurden verwendet, um flüssige Kulturen
anzuimpfen, um die Bank zu erweitern. Aus diesen Kulturen wurde
Plasmid-DNA extrahiert und eingelagert.
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Mit
Anhängen
versehene Polynucleotide aus den Anhang(Tag)-Oligonucleotiden in der Bank können durch
jegliches gewünschtes
Verfahren verarbeitet oder untersucht werden. Um den Nachweis zu
erleichtern, können
die mit Anhängen
(Tags) versehenen Polynucleotide durch PCR unter Verwendung eines
Universalprimerpaares für
die Mitvervielfältigung
vervielfältigt
werden, gefolgt von der optionalen Aufreinigung der gewünschten
Produkte von der Matrize und den Vervielfältigungsreagenzien (Beispiel
2E). Wenn die Anhänge(Tags)
in einzelsträngiger
Form verwendet werden sollen, um einzel- oder doppelsträngige Anhang(Tag)-Komplemente
zu binden, können
die Anhang(Tag)-Stränge
von ihren komplementären
Strängen durch
Denaturierung und Gewinnung der gewünschten Anhang(Tag)-Stränge, zum
Beispiel durch Festphasenbindung von biotinylierten Anhang(Tag)-Strängen auf
einem Streptavidinträger,
getrennt werden. Alternativ kann der komplementäre Strang unter Verwendung
einer Exonuclease mit 5' → 3'- oder 3' → 5'-Exonucleaseaktivität in der
Anwesenheit eines ausgewählten
dNTPs, welches nicht in dem Anhang(Tag)-Komplement-Bereich enthalten
ist, so dass die Exonuclease effektiv am Ende des Anhang(Tag)-Komplements
stoppt, entfernt werden. Wenn zum Beispiel die Anhang(Tag)-Sequenz
A-, C- und T-Basen, aber nicht G enthält dann enthält die komplementäre Sequenz
T, G und A, aber nicht C. Die Verwendung einer Exonuclease in der
Anwesenheit von CTP ist wirksam, um die komplementäre Sequenz
zu entfernen bis das erste C in der komplementären Sequenz erreicht ist.
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Die
mit Anhängen
(Tags) versehenen Oligonucleotide (auch bezeichnet als mit Anhängen (Tags)
versehene Oligonucleotidfragmente) werden an das immobilisierte
Anhang(Tag)-Komplement-Repertoire unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen,
wie vorstehend diskutiert oder wie in Beispiel 2E dargestellt, hybridisiert.
Wenn der feste Träger
Partikel oder Perlen umfasst, können
die Partikel oder Perlen in der Anwesenheit von mit Anhängen (Tags)
versehenen Oligonucleotiden bei konstanter Bewegung zur Erleichterung
der Hybridisierung, gefolgt von einem Waschschritt, inkubiert werden.
Wenn nur ein kleiner Anteil der Perlen mit komplementären Anhängen (Tags)
hybridisiert wird, können
die hybridisierten Perlen von nicht-hybridisierten Perlen durch
jegliches geeignete Verfahren, zum Beispiel durch FACS (fluoreszenzaktivierte
Zellsortierung), getrennt werden. Zu diesem Zweck schließen die
mit Anhängen
(Tags) versehenen Polynucleotide eine nachweisbare Markierung wie
eine fluoreszierende Markierung (zum Beispiel über einen PCR-Primer) ein,
um den Nachweis der hybridisierten mit Anhängen (Tags) versehenen Polynucleotide
zu erleichtern.
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Nach
Hybridisierung an das immobilisierte Anhang(Tag)-Komplement-Repertoire können die
mit Anhängen
(Tags) versehenen Polynucleotide entsprechend jeglichem geeigneten
Verfahren untersucht werden. Zum Beispiel können immobilisierte, mit Anhängen (Tags)
versehene Polynucleotide, zum Beispiel unter Verwendung der immobilisierten
Polynucleotide als Matrizen, um markierte Verlängerungsprodukte durch zyklische
Sequenzierung, zum Beispiel wie gelehrt durch Brenner (WO 96/12039,
WO 95/27080), zu erzeugen, sequenziert werden. Alternativ können hybridisierte
Polynucleotide von ihrem Träger
denaturiert werden und entsprechend bekannter Lösungsphasenverfahren sequenziert
werden.
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Die
Erfindung ist auch nützlich
zur Sortierung verschiedener cDNAs auf einem festen Träger zur
Sequenzuntersuchung oder -Quantifizierung. Zum Beispiel können die
Anhänge(Tags)
verwendet werden, um differentielle Display-Experimente zur Charakterisierung
von Änderungen
in Transskriptspiegeln von verschiedenen Proben, zum Beispiel zu
Charakterisierung von verschiedenen Zell- und Gewebearten, Erkrankungszuständen und
so weiter, durchzuführen.
Die Erfindung kann auch verwendet werden, um die Toxizität verschiedener
Verbindungen wie in WO 97/13877 offengelegt, zu bestimmen.
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Wenn
die mit Anhängen
(Tags) versehenen Moleküle
Polypeptide sind, können
die immobilisierten Polypeptide zum Beispiel durch Behandlung mit
zielspezifischen Antikörpern
zur Identifizierung spezifischer Polypeptidspezies weiter charakterisiert
werden. Die Synthese von Anhang(Tag)-Peptidkonjugaten wird zum Beispiel
in WO 96/12014 auf Seite 14 beschrieben.
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Zusätzliche
Verwendungen, einschließlich
Verfolgung, Identifizierung und/oder Sortierung von Klassen oder
Unterpopulationen von Molekülen,
DNA-Sequenzierung mRNA-Fingerprinting und so weiter für die durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltene Anhang(Tag)- und Anhang(Tag)-Komplement-Repertoires werden
zum Beispiel in WO 95/27080; WO 96/12014; WO 96/12039; WO 96/13877;
WO 96/41011 und WO 97/46704 offenbart.
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Die
Erfindung kann im Licht der folgenden Beispiele, von welchen in
keiner Weise beabsichtigt ist, dass sie den Umfang der Erfindung
begrenzen, weitergehend verstanden werden.
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Beispiel 1
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Synthese von Anhang(Tag)-Komplementen
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Alle
kommerziellen Chemikalien hatten Synthesequalität und wurden ohne weitere Aufreinigung
verwendet. Oligonucleotidsynthesen wurden unter Verwendung eines
GENE ASSEMBLER PLUS-SPECIAL/4 PRIMERS-Syntheseautomaten (Pharmacia)
unter Verwendung von amino derivatisierten, polymeren 5,6 μm-Perlen
(95% Glycidyl-methacrylat/5% Ethylendimethacrylat derivatisiert
mit Ethylendiamin von Bangs Laboratories Inc., Fishers, Indiana)
durchgeführt.
Von den Perlen wurde geschätzt,
dass sie eine Dichte der Aminogruppen von etwa 107 Aminogruppen
pro Perle besitzen. Zusätzlich
zu den mit den Synthesesäulen
von Pharmacia bereitgestellten 25 μm-Polypropylenfiltern wurde
dem Ende einer jeden Synthesesäule
eine GFA-Glasfiltermatte (Whatman) hinzugefügt, um die Rückhaltung
der Perlen zu verbessern. Alternativ wurden Synthesesäulen aus
Edelstahlröhren
(1–5 mm
Länge × 0,75 Zoll
Durchmesser), welche Schraubkappenenden besaßen, um einen PEEK-Filter mit
einer Porengröße von 2 μm zur Rückhaltung
der Perlen an jedem Ende zu halten (solch eine Säule mit 5 mm Länge hat
eine Kapazität
von etwa 600 mg Perlen).
-
4,8
g amino-derivatisierte Perlen wurden in jede der 8 Synthesesäulen, jede
600 mg Perlen enthaltend, gepackt. Um die spaltbaren Verknüpfungseinheiten
zu erzeugen, wurden 250 mg 5'-PHOSPHATE-ON-Reagenz
(2-[2-(4,4'-Dimethoxytrityloxy)-ethylsulfonyl]ethyl-(2-cyano-ethyl)-(N,N-diisopropyl)-phosphoramidit von Clontech,
Katalog Nr. 5210-2) in 3,8 ml wasserfreiem Acetonitril gelöst, um eine
Konzentration von 0,1 M zu ergeben. Um die nicht-spaltbaren Verknüpfungseinheiten
zu erzeugen, wurden 250 mg SPACER PHOSPHORAMIDIT (9-O-Dimethoxytrityl-triethylenglycol,
1-[(2-cyanoethyl)-N,N-diisopropyl)]-phosphoramidit von Clontech, Katalog
Nr. 5260-3) getrennt in 3,8 ml wasserfreiem Acetonitril gelöst, um eine
Endkonzentration von 0,1 M zu ergeben. Diese zwei Lösungen wurden
in einem Verhältnis
gemischt, um jegliche gewünschte
prozentuale Spaltbarkeit bereitzustellen. Um zum Beispiel eine 10%ige
Spaltbarkeit zu erreichen, wurden 1 Teil PHOSPHATE-ON-Lösung (zum
Beispiel 200 μl)
mit 9 Teilen SPACER PHOSPHORAMIDIT (zum Beispiel 1800 μl) in einer
trockenen Flasche vereinigt, welche dann an den zusätzlichen
Phosphoramiditanschluss am GENE ASSEMBLER SPECIAL PRIMERS 4-Gerät angehängt wurde.
Alle Übertragungen
wurden mit einer Spritze durchgeführt und die Flaschen wurden
mit Argon eingehüllt,
um die Exposition gegenüber
Wasserdampf in der Luft zu minimieren.
-
Der
Hinzufügung
der Linker (spaltbar und nicht-spaltbar) an die Perlen folgend wurde
die nachstehende DNA-Sequenz (Primer I, SEQ ID NO: I) auf den Perlen
in der 3'- nach
5'-Richtung unter
Verwendung des Phosphittriester (Phosphoramidit)-Verfahrens (M. J. Gait, Herausgeber,
Oligonucleotide Synthesis, a Practical Approach, IRL Press, London,
UK, 1990, insbesondere Kapitel 3) unter Verwendung der folgenden
geschützten
Monomere: T (ungeschützt),
A und C (Benzoyl) und G (Isobutyryl) synthetisiert:
5'-TCCTTAATTAACTGGTCTCACTGTCGCA-3' (Primer 1, SEQ ID
NO: 1)
-
Als
nächstes
wurde eine unterschiedliche „Wort"-Sequenz an die Primermatrizensequenz
in jeder Säule
durch Phosphoramiditsynthese durch aufeinanderfolgende Hinzufügung der
entsprechenden Monomere angehängt.
Die Sequenzen der 8 Wörter
waren:
- 1) 5'-CTTT
(SEQ ID NO: 20)
- 2) 5'-TACT (SEQ
ID NO: 22)
- 3) 5'-ACAT (SEQ
ID NO: 22)
- 4) 5'-AATC (SEQ
ID NO: 23)
- 5) 5'-TTAC (SEQ
ID NO: 24)
- 6) 5'-TCTA (SEQ
ID NO: 25)
- 7) 5'-ATCA (SEQ
ID NO: 26)
- 8) 5'-CAAA (SEQ
ID NO: 27)
-
Dem
Abschluss des Schrittes der ersten Hinzufügung eines Wortes folgend wurden
die Perlen von den Säulen
gewonnen, miteinander gemischt und wieder in die Säulen geladen,
wonach wieder jede unterschiedliche „Wort"-Sequenz getrennt in den 8 Säulen durch
Phosphoramiditsynthese wie vorstehend, gefolgt von der Gewinnung
der Perlen, wiederholter Mischung und Wiederbeladung der Säulen hinzugefügt wurde.
Dieser Zyklus der Hinzufügung
von Wörtern
und Mischung/Aufteilung der Perlen wurde in der Summe 8-mal durchgeführt, um
eine Oligonucleotidbank von etwa 1,7 × 107 (=
88) verschiedenen Oligonucleotidsequenzen
zu erzeugen. Nachdem diese kombinatorische Synthese abgeschlossen
war, wurde die Sequenz 5'-CCC-3' (mit angehängtem Trityl)
den Perlen hinzugefügt,
was ein Gemisch von immobilisierten Oligonucleotiden ergab, welche die
folgende allgemeine Formel besitzen (SEQ ID NO: 2)
-
-
Der
Hinzufügung
des CCC-Abschnittes folgend wurde bei einem Teil der Perlen (4,3
g = 90%) die Schutzgruppe mit gesättigtem wässrigen Ammoniak (2 ml, 28–30% in
Wasser) bei 55°C über 12 Stunden
entfernt. Die Perlen mit entfernter Schutzgruppe wurden dann über 15 Minuten
mit Essigsäure
behandelt, um die terminale 5'-Trityl-Gruppe
zu entfernen. Nachdem die Säure
entfernt worden war, wurden die Perlen mit Methanol gewaschen und
im Vakuum konzentriert. Die Perlen waren dann für die Hybridisierung bereit.
-
Der
verbleibende Anteil der Perlen (0,5 g = 10%) wurde mit entsprechenden
Phosphoramiditmonomeren umgesetzt, um die Sequenz 5'-CCTTAGGG-3' (Primer 2, mit angehängtem Trityl,
SEQ ID NO: 3), gefolgt von der Entfernung der Schutzgruppe mit Ammoniak
(2 ml) bei 55°C über 12 Stunden,
hinzuzufügen.
Die Behandlung mit Ammoniak war auch wirksam, um die spaltbaren
Linker zu spalten, um 10% der Oligonucleotide von den Perlen freizusetzen.
Die Perlen wurden durch Zentrifugation entfernt und die verbleibende
Ammoniaklösung
wurde durch Vakuum auf die Hälfte
des ursprünglichen
Volumens konzentriert. Die gespaltenen Oligonucleotide in diesem
Gemisch hatten die allgemeine Formel (SEQ ID NO: 4):
-
-
Das
Gemisch der Oligonucleotide wurde durch HPLC-Chromatographie unter
Verwendung einer 150 mm × 4,6
mm-PLRP-S-Säule
von Polymer Laboratories (100 Ångström Porengröße, 8 μm Partikelgröße) auf einem
Gilson-HPLC-Gerät
aufgereinigt. Ein 2-stufiger Lösemittelgradient
wurde verwendet: Puffer A: 0,2 M Triethylammoniumacetat und 2% Acetonitril
in Wasser, Puffer B: 100% Acetonitril; Flussrate = 1 ml/min bei Raumtemperatur;
Gradientenprogramm: 95% A über
1 Minute; verringere auf 80% A über
5 Minuten und halte bei 50% A über
5 Minuten; kehre auf 95% A zurück über 5 Minuten
und halte bei 95% A über
10 Minuten, um die Säule
wieder zu äquilibrieren.
Der gesamte, breite Peak mit angehängtem Trityl wurde zwischen
18 Minuten und 20 Minuten gesammelt. Die gesammelten Fraktionen
wurden im Vakuum konzentriert, über
15 Minuten mit Eisessig behandelt, um die 5'-Tritylgruppen zu entfernen und im Vakuum
bis zur Trockenheit konzentriert. Der Rückstand wurde in 300 μl Wasser
gelöst
und in ein 1,5 ml-Mikrozentrifugenröhrchen übertragen.
Dazu wurden 100 μl
von 4 M NaCl hinzugefügt
und das Gemisch wurde mit einem Verwirbelgerät gemischt. Nach Zugabe von
1 ml Ethanol wurde die Probe mit einem Verwirbelgerät gemischt
und dann bei –20°C über 20 Minuten
gekühlt.
Die ausgefällte
DNA wurde zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Der Ausfällungsvorgang
wurde noch zweimal wiederholt. Das schließlich aufgereinigte Gemisch
wurde als BP9 bezeichnet.
-
Beispiel 2
-
Clonierung und Herstellung
von Anhängen(Tags)
-
A.
Plasmidclonierungsvektor. Ein Plasmidclonierungsvektor pLCV2 wurde
aus dem Plasmidvektor pBC.SK– (Stratagene) wie folgt
hergestellt, unter Verwendung der folgenden Oligonucleotide:
-
S-723 (SEQ ID NO: 5)
-
- 5'-CGA GAA
AGA GGG ATA AGG CTC GAG CTT AAT TAA GAG TCG ACG AAT TCG GGC CCG
GAT CCT GAC TCT TTC TCC CT-3'
-
S-724 (SEQ ID NO: 6)
-
- 5'-CTA GAG
GGA GAA AGA GTC AGG ATC CGG GCC CGA ATT CGT CGA CTC TTA ATT AAG
CTC GAG CCT TAT CCC TCT TTC TCG GTA C-3'
-
S-785 (SEQ ID NO: 7)
-
- 5'-TCG AGG
CAT AAG TCT TCG AAT TCC ATC ACA CTG GGA AGA CAA CGT AG-3'
-
S-786 (SEQ ID NO: 8)
-
- 5'-GAT CCT
ACG TTG TCT TCC CAG TGT GAT GGA ATT CGA AGA CTT ATG CC-3'
-
S-960 (SEQ ID NO: 9)
-
- 5'-TCG ATT
AAT TAA CAA GCT TTG GGC CCT CGA GCA TAA GTC TTC TGC AGA ATT CGG
ATC CAT CGA TGG TCA TAG C-3'
-
S-961 (SEQ ID NO: 10)
-
- 5'-TGT TTC
CTG CCA CAC AAC ATA CGA GCC GGA AGC GGC CGC TCT AGA-3'
-
S-962 (SEQ ID NO: 11)
-
- 5'-AGC GTC
TAG AGC GGC CGC TTC CGG CTC GTA TGT TGT GTG GCA GGA AAC AGC TAT
GAC CAT C-3'
-
S-963 (SEQ ID NO: 12)
-
- 5'-GAT GGA
TCC GAA TTC TGC AGA AGA CTT ATG CTC GAG GGC CCA AAG CTT GTT AAT
TAA-3'
-
S-1105 (SEQ ID NO: 13)
-
- 5'-TCGA
GGG CCC GCA TAA GTC TTC-3'
-
S-1106 (SEQ ID NO: 14)
-
- 5'-TCGA
GAA GAC TTA TGC GGG CCC-3'
-
Die
Oligos S-723 und S-724 wurden mit einer Kinase behandelt, aneinander
angelagert und in pBC.SK– ligiert, welches mit
KprI und XbaI gespalten und mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt worden war, um das Plasmid pSW143.1 herzustellen.
-
Die
Oligos S-785 und S-786 wurden mit einer Kinase behandelt, aneinandergelagert
und in das Plasmid pSW143.1 ligiert, welches mit XhoI und BamHI
gespalten und mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm behandelt worden war,
um das Plasmid pSW164.02 herzustellen.
-
Die
Oligonucleotide S-960, S-961, S-962 und S-963 wurden mit einer Kinase
behandelt und aneinandergelagert, um ein aus den vier Oligonucleotiden
bestehendes Duplexmolekül
zu erzeugen. Das Plasmid pSW164.02 wurde mit XhoI und SapI gespalten.
Die gespaltene DNA wurde einer Elektrophorese in einem Agarosegel
unterzogen und das Produkt von annähernd 3045 Bp wurde aus dem
entsprechenden Gelstück aufgereinigt.
Das Plasmid pUC4K (von Pharmacia) wurde mit PstI gespalten und einer
Elektrophorese in einem Agarosegel unterzogen. Das Produkt von annähernd 1240
Bp wurde aus dem entsprechenden Gelstück aufgereinigt. Die zwei Plasmidprodukte
(von pSW164.02 und pUC4K) wurden zusammen mit dem Duplexmolekül S960/961/962/963
ligiert, um das Plasmid pLCV1 herzustellen.
-
DNA
des Adenovirus 5 (New England Biolabs) wurde mit PacI und Bsp120I
gespalten, mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm behandelt und einer
Elektrophorese in einem Agarosegel unterzogen. Das Produkt von annähernd 2853
Bp wurde aus dem entsprechenden Gelstück aufgereinigt. Dieses Fragment
wurde in das Plasmid pLCV1 ligiert, welches mit PacI und Bsp120I
gespalten worden war, um das Plasmid pSW208.14 herzustellen.
-
Das
Plasmid pSW208.14 wurde mit XhoI gespalten, mit alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
behandelt und einer Elektrophorese in einem Agarosegel unterzogen.
Das Produkt von annähernd
5374 Bp wurde aus dem entsprechenden Gelstück aufgereinigt. Dieses Fragment
wurde an die Oligonucleotide S-1105 und S-1106 (welche mit einer
Kinase behandelt und aneinandergelagert worden waren) ligiert, um
das Plasmid pLCV2 herzustellen, welches die folgenden Elemente enthielt
(SEQ ID NO: 15)
-
-
B.
Konstruktion einer Anhang(Tag)-Plasmidbank. Eine als pBP9 bezeichnete
Anhang(Tag)-Plasmidbank wurde wie folgt hergestellt. Ein als PEP-1
bezeichneter Primer, welcher die Sequenz
5'-Fam-TGTGGCTTAATTAAGG (PEP-1, SEQ ID
NO: 16)
besitzt, wurde synthetisiert (Das Fam-TTP-Konjugat
wurde von Perkin Elmer-Applied Biosystems Division erhalten). Dieser
PEP-1-Primer wurde an das kombinatorische Anhang(Tag)-Gemisch aus
Beispiel 1 (bezeichnet als BP9) angelagert und der Primer wurde
durch Behandlung mit Sequenase-DNA-Polymerase in der Anwesenheit
der vier Standard-dNTPs verlängert.
Das doppelsträngige
Produkt wurde aufgereinigt, mit PacI und Bsp120I gespalten und an
das aus pLCV2 durch Spaltung mit PacI und Bsp120I und Entfernung
der 5'-Phosphatgruppen
mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm erzeugte größere Fragment
ligiert. Das Ligierungsprodukt wurde einer Elektrophorese in einem
Agarosegel unterzogen und aus dem Gelstück unter Verwendung eines QIAEX
II-Kits (Qiagen) aufgereinigt. Dieses ligierte Material wurde verwendet,
um elektrokompetente E. coli TOP10F' (Invitrogen) oder XL1BlueMRF' (Stratagene) zu
transformieren. Die Ligierungs- und Transformationsbedingungen wurde
durch Durchführung
vorbereitender Ligierungsreaktionen unter Verwendung von 1 μl Vektorfragment
(~ 10 μg)
und entweder keiner Insertion, 1 μl
einer 1 : 10 verdünnten
Insertion oder 1 μl
nicht-verdünnter Insertion
(~ 1 pMol) unter Verwendung eines RAPID LIGATION KIT (Boehringer Mannheim)
optimiert. Nach der Ligierung wurde das Ligierungsgemisch verwendet,
um elektrokompetente Zellen zu transformieren und die Transformanten
wurden ausplattiert (100 μl
pur, 100 μl
1 : 10 Verdünnung,
100 μl 1
: 100 Verdünnung).
Unter Verwendung dieses Ansatzes wurde das beste Verhältnis von
Vektor/Insertion als Verhältnis
bestimmt, welches die größte Zahl
von Kolonien pro Ausgangs-DNA erzeugte, während ein niedriger Hintergrund
erhalten blieb. Zur Synthese der Bank wurden die Ligierungsbedingungen
wie benötigt
heraufgesetzt. Beispielhafte Bedingungen sind wie folgt:
200 μl | Vektor
(der gesamte gewonnene, beginnend mit 20 μg Plasmid) |
X μl | Insertion
(PacI/Bsp120I-Spaltung) |
50 μl | 10 × Ligierungspuffer |
50 μl | 10
mM ATP |
Y μl | Wasser |
10 μl | T4
DNA-Ligase (2000000 U/ml) |
→ Endvolumen
= 500 μl
-
Das
Ligierungsgemisch wurde über
Nacht bei 16°C
inkubiert, gefolgt von der zweimaligen Extraktion mit einem Volumen
(500 μl)
TE-gesättigtem
Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol (25 : 24 : 1) und der einmaligen Extraktion
mit Chloroform, gefolgt von einer Fällung durch Ethanol. Nach Zentrifugation,
Waschen und Trocknen wurde das Sediment in 50 μl Wasser resuspendiert. In jedes
der mehreren Röhrchen
elektrokompetenter Zellen (80–100 μl Zellen)
wurden 1 bis 2 μl
Ligierungsprodukt hinzugefügt.
Die folgenden Bedingungen wurden für die Elektroporation verwendet:
200 Ohm, 25 μF,
1800 V in einer gekühlten
0,1 cm-Elektroporationsküvette. Unmittelbar
nach der Elektroporation wurde 1 ml SOC-Medium (Sambrook et al., vorstehend,
in Anhang A. 2 unter SOC Medium) hinzugefügt (Raumtemperatur) und das
Gemisch wurde in ein 15 ml-Falcon-Röhrchen übertragen
und bei 220 UpM bei 37°C über 1 Stunde
geschüttelt.
Jedes Transformationsgemisch wurde dann 50 ml vorgewärmtem Medium
(TB oder LB + Chloramphenicol) in einem Schüttelkolben hinzugefügt. Um die Titer
zu bestimmen, wurden kleine Anteile jeder Transformation (5 μl pur oder
verdünnt)
auf 30 μg/ml
Chloramphenicol enthaltende LB-Agarplatten ausplattiert, um den
Titer zu bestimmen, während
der Rest in eine Flüssigkultur
geimpft wurde und in einem Brutschrank über Nacht geschüttelt wurde.
Die Transformationen wurden wiederholt, bis die gesamte Zahl von
unabhängigen
Transformanten (Clone) basierend auf Verdünnungsuntersuchungen auf annähernd 1,7 × 108 geschätzt
wurde. Diese Menge von Transformanten ist gleich dem 10-fachen der
Menge von möglichen
Anhang(Tag)-Varianten, welche durch zufällige kombinatorische Verbindung
von acht verschiedenen tetrameren „Wort"-Sequenzen, um Anhang(Tag)-Sequenzen
mit einer gesamten Länge
von acht Worten (88 = 1,7 × 107) herzustellen, hergestellt wurde. Die Plasmid
DNA (pBP9) wurde aus diesen Kulturen extrahiert und vereinigt. Beachte,
dass die Kulturen vor der Isolierung der Plasmide nur vereinigt
werden konnten, wenn sie ähnliche
Titer hatten. Ansonsten wurden die Plasmide getrennt isoliert und
dann verhältnismäßig in Bezug
auf ihre Titer zusammengemischt. Annähernd 1,5 mg von pBP9 wurden
erhalten.
-
C. Isolierung von Poly(A)+-RNA
-
Poly(A)+-RNA (annähernd 30 μg von 5 × 107 Zellen)
wurde aus THP-1-Zellen unter Verwendung eines FastTrack-Kits (Invitrogen),
wie von der Lieferfirma empfohlen, extrahiert. Poly(A)+-RNA
(annähernd
15 μg aus 5 × 107 Zellen) wurde aus Hefezellen unter Verwendung
eines STRAIGHT A's
mRNA-Isolierungssystems von Novagen extrahiert. Zur cDNA-Synthese
wurde eine Ethanolsuspension der polyA-RNA in einer kalten Mikrozentrifuge
bei voller Geschwindigkeit über
30 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und verworfen, wonach das Sediment kurz nochmals
zentrifugiert wurde, und der Überstand
wurde vorsichtig mit einer Pipette entfernt. Die Seiten des Röhrchens
wurden vorsichtig mit 0,75 ml 70%igen Ethanol gewaschen, gefolgt von
Zentrifugation über
20 Minuten. Der Überstand
wurde wie zuvor entfernt, um sicherzustellen, dass die gesamte Flüssigkeit
entfernt worden war. Das Sediment von RNA wurde in mit DEPC behandeltem
Wasser resuspendiert (32 μl
wurden bei mRNA von 5 × 107 Säugerzellen
verwendet; ansonsten wurde das Volumen entsprechend angepasst).
Die sich ergebende Lösung
wurde auf den Boden des Röhrchens
zentrifugiert und auf Eis gestellt. Die RNA-Konzentration wurde
durch Verdünnung
in Wasser, unter der Annahme von 1,0 Absorptionseinheiten bei 260
nm (A260) = 40 μg/ml
RNA (das Verhältnis
von A260/A280 sollte 2,0 sein) geschätzt. Handschuhe wurden zu jeder
Zeit getragen, um eine Kontamination mit Nucleasen zu vermeiden.
-
D. Konstruktion einer
cDNA-Bank
-
Erst-
und Zweitstrang-cDNA wurden unter Verwendung eines cDNA-Synthesis
Kit (Stratagene), wie durch die Lieferfirma empfohlen, unter Verwendung
von RNAse-freien Röhrchen
synthetisiert, außer
dass der folgende speziell gefertigte Primer für die Synthese des ersten Stranges
verwendet wurde (RT-Primer, SEQ ID NO: 17):
worin „V" ein Gemisch von
A, C und G darstellt. Kurz gesagt, wurden die folgenden Lösungen einem
sterilen 0,5 ml-Röhrchen
hinzugefügt:
2,25 μl | 10 × Erststrangpuffer |
1,35 μl | Erststrang-Methylnucleotidgemisch |
1,0 μl | RT-Primer
(50 pMol/μl) |
n μl | mit
DEPC behandeltes Wasser (n berechnet wie nachstehend) |
0,45 μl | RNAse-Blockierungs-Ribonucleaseinhibitor
(40 U/μl) |
-
Das
sich ergebende Gemisch wurde geschnipst, um die Bestandteile zu
mischen, und wurde dann auf den Boden des Röhrchens zentrifugiert. Dem
Gemisch wurden 2,5 μg
Poly(A)+-RNA aus dem vorstehenden hinzugefügt (m μl), worin
m das Volumen ist, welches 2,5 μg
RNA enthält,
und n (das Volumen des mit DEPC behandelten Wassers) wurde berechnet,
um eine Endvolumen von 21,8 μl
(n + m = 16,8 μl)
zu ergeben. Diesem Gemisch wurden 0,7 μl MMLV-Reverse Transkriptase
(50 U/μl)
hinzugefügt.
Das Gemisch wurde sanft auf einem Verwirbelgerät gemischt oder geschnipst
und wurde dann auf den Boden des Röhrchens zentrifugiert. Das
Gemisch wurde bei 37°C über 60 Minuten
in einem Heizblock oder einer PCR-Maschine inkubiert und dann auf Eis
gestellt.
-
Zur
Synthese des Zweitstranges der cDNA wurde das Produkt der Erststrang-cDNA (22,5 μl) auf Eis gestellt
und die folgenden Bestandteile wurden in der Reihenfolge hinzugefügt:
100 μl | 10 × Zweitstrangpuffer |
3 μl | Zweitstrang-Nucleotidgemisch |
57,0 μl | steriles
Wasser (nicht mit DEPC behandelt) |
1 μl | α-32P-dATP (10 μCi/μl, nicht älter als zwei Wochen) |
-
Das
Gemisch wurde zur Mischung der Lösung
geschnipst und dann kurz zentrifugiert, gefolgt von einer Äquilibration
auf Eis über
5 Minuten zur Verminderung der Zahl von Haarnadelstrukturen. Als
nächstes wurden
die folgenden Enzyme hinzugefügt:
1,0 μl | RNAse
H (1,5 U/μl) |
5,5 μl | DNA-Polymerase
I (9,0 U/μl) |
-
Die
sich ergebende Lösung
wurde gemischt und kurz zentrifugiert, ohne es zuzulassen, dass
die Temperatur 16°C überstieg.
Das Gemisch wurde bei 16°C über 150
Minuten (aber keine längere
Zeit) inkubiert, wonach es auf Eis gestellt wurde.
-
Zu
dem Reaktionsröhrchen
wurden 100 μl
TE-gesättigter
Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol (25 : 24 : 1) hinzugefügt und das
Gemisch wurde auf einem Verwirbelgerät gründlich gemischt. Das Gemisch
wurde über
5 Minuten zentrifugiert. Die wässrige
(obere) Schicht wurde vorsichtig, ohne etwas von der Grenzschicht aufzunehmen,
entfernt und in ein neues Röhrchen überführt. 100 μl Chloroform
: Isoamylalkohol (24 : 1) wurden hinzugefügt und das Gemisch wurde auf
einem Verwirbelgerät
gründlich
gemischt. Das Gemisch wurde über
5 Minuten zentrifugiert. Die wässrige
Schicht wurde gesammelt und wie zuvor in ein neues Röhrchen überführt und
1 μl 5 M
NaCl wurde hinzugefügt
und auf einem Verwirbelgerät
gemischt.
-
Die
sich ergebende doppelsträngige
hemimethylierte cDNA wurde der Größe nach auf einer SIZESEP 400-Säule von
Pharmacia (Katalog Nr. 27-5105) fraktioniert. Die Säule wurde
durch Setzen des SIZESEP-Gels in eine Zentrifugationssäule und
indem zugelassen wurde, dass der Puffer auslief, bis die Obergrenze
des Gel-Betts erreicht wurde, in STE-Puffer äquilibriert (1 × STE =
100 mM NaCl, 20 mM Tris pH 7,5, 10 mM EDTA), gefolgt von Suspension
des Gel-Betts in 2 ml TBE und Zulassen, dass der Puffer bis zum
Erreichen der Obergrenze des Gel-Betts ausläuft und Wiederholung der Schritte
der Suspension in TBE und des Auslaufens davon für zwei weitere Male. Die Säule wurde
an beiden Enden bis zur Verwendung mit einem Deckel versehen, um
einer Trocknung vorzubeugen. Unmittelbar vor der Verwendung wurden
die Deckel entfernt und die Säule
wurde kurz bei etwa 400 × g
für 2 Minuten
zentrifugiert, um das Gel zu verdichten und überschüssigen Puffer zu entfernen.
Als nächstes
wurde die cDNA-Probe vorsichtig und langsam in die Mitte der flachen
Oberfläche
oben auf das Gel-Bett aufgetragen, so dass die Probe nicht entlang
der Seiten des Gels oder durch irgendwelche Risse lief. Die Säule wurde
in ein 2059-Falcon-Röhrchen
gesetzt, so dass die untere Spitze der Säule über einem deckellosen 1,5 ml-Zentrifugenröhrchen platziert
wurde, um den Auslauf der Säule
zu sammeln. Die Säule
wurde in dem Falcon-Röhrchen
bei etwa 400 × g über 2 Minuten
zentrifugiert, so dass Syntheseprimer und kleine cDNAs in der Säule zurückgehalten,
während
cDNAs der gewünschten
Länge in
dem Mikrozentrifugenröhrchen
gesammelt wurden. Das gesammelte cDNA-Gemisch wurde in ein neues Röhrchen mit
Deckel übertragen.
Zu der gesammelten cDNA wurden (optional) 1 μl PELLET PAIT (Novagen, Madison,
WI), 0,1 Volumina 3 M NaOAc und 2,5 Volumina EtOH hinzugefügt. Die
sich ergebende Lösung
wurde bei –70°C über wenigstens
30 Minuten oder bei –20°C über Nacht
gelagert. Das doppelsträngige
cDNA-Produkt hatte die folgende Formel (SEQ ID NO: 18):
worin
X Nucleotide in den cDNAs darstellt, V A, C oder G darstellt und
B C, G oder T darstellt. Beachte, dass die Sequenz des RT-Primers
so ausgewählt
wurde, dass es eine BsmBI-Stelle in den cDNAs gibt, was einen 5'-GCAT-Überhang
bei Spaltung mit BsmBI ergibt.
-
Nach
Zentrifugation der Ethanol/NaOAc/cDNA-Lösung über 30 Minuten in einer kalten
Mikrozentrifuge und waschen mit 70% Ethanol wie zuvor, wurde die
der Größe nach
fraktionierte cDNA bis zur Vollständigkeit durch Resuspension
des cDNA-Sedimentes in einer Lösung
von 170 μl
Wasser, 20 μl
10 × DpnII-Puffer
und 10 μl
DpnII (10 U/μl),
gefolgt von einer Inkubation bei 37°C über 2 Stunden, mit DpnII gespalten.
-
Die
biotinylierten Fragmente wurden unter Verwendung von Dynal-M-280
Streptavidinperlen aufgereinigt. In Vorbereitung für das Einfangen
durch Biotin wurden die magnetischen Streptavidinperlen auf einem Verwirbelgerät resuspendiert
und 100 μl
Perlen (1 mg) wurden in ein frisches 1,5 ml-Mikrozentrifugenröhrchen übertragen.
Das Röhrchen
wurde über
wenigstens 60 Sekunden in einen magnetischen Partikelkonzentrator (MPC)
gestellt, um es den Perlen zu erlauben, nahe dem Magneten zu sedimentieren.
Der Überstand
wurde entfernt und verworfen, während
das Röhrchen
in dem MPC war. Dem Röhrchen
wurden 100 μl
1 × B&W-Puffer (2 × B&W-Puffer = 20
mM Tris-HCl pH 8,0, 2 mM EDTA und 2 M NaCl) zugefügt und die
Suspension wurde mit einem Verwirbelgerät gemischt, in den MPC zur
Konzentrierung der magnetischen Perlen gesetzt und der Überstand
wurde entfernt; dies erfolgte wie zuvor durchgeführt. Dieser Waschvorgang wurde
noch zweimal wiederholt. Zu keiner Zeit wurde es den Perlen erlaubt,
während
des vorstehenden Vorgangs auszutrocknen.
-
Zu
dem DpnII-Spaltungsansatz aus dem vorstehenden (200 μl) wurden
200 μl 2 × B&W-Puffer hinzugefügt. Dieses
Gemisch wurde in ein die vorbereiteten magnetischen Streptavidinperlen
enthaltendes Röhrchen übertragen
und die Perlen wurden durch Schnipsen des Röhrchens resuspendiert. Das
Röhrchen
wurde in einem Thermomixer bei 25°C über 30 Minuten
inkubiert, so dass die Perlen zu allen Zeiten vollständig suspendiert
waren, um das Einfangen durch Biotin zu sichern. Als nächstes wurde
das Röhrchen
in den MPC gestellt und der Überstand
wurde entfernt und bei –20°C gelagert.
Die Perlen wurden fünfmal
mit 400 μl × B&W-Puffer gewaschen
und die Überstände wurden
untersucht, um zu überprüfen, dass
wenig oder keine radioaktiven Zählerimpulse
nach dem dritten oder vierten Waschschritt vorlagen.
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Um
die mit Anhängen
versehenen cDNA-Fragmente zu entfernen, wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1. Resuspendiere die Perlen in einem Gemisch
aus 20 μl
10 × NEB
3-Puffer (New England
Biolabs) und 168 μl
Wasser.
- 2. Füge
2 μl Rinderserumalbumin
100 × Stammlösung (10
mg/ml BSA, New England Biolabs) hinzu.
- 3. Füge
10 μl BsmBI
(4 U/μl)
hinzu.
- 4. Schüttle
das Röhrchen
im Thermomixer bei 55°C über 2 Stunden,
so dass die Perlen vollständig
suspendiert bleiben.
- 5. Füge
7 μl BsmBI
10 × Stammlösung hinzu
und schüttle
das Röhrchen
bei 55°C
für zusätzliche
1–2 Stunden.
- 6. Stelle das Röhrchen
für 60
Sekunden in den MPC. Sammle den Überstand,
welcher freigesetzte Anhang(Tag)-Sequenzen enthält.
- 7. Füge
2 μl PELLET
PAINT hinzu. Extrahiere einmal mit 200 μl Phenol/Chloroform und einmal
mit 200 μl Chloroform.
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Zu
der sich ergebenden wässrigen
Schicht wurden 20 μl
3 M NaOAc und 500 μl
EtOH hinzugefügt. Dieses
Gemisch wurde bei –20°C über Nacht
oder bei –70°C über 30 Minuten
gelagert. Die Lösung
wurde dann in einer Mikrozentrifuge über wenigstens 30 Minuten zentrifugiert.
Der Überstand
wurde entfernt und verworfen und das Sediment wurde mit 0,5 ml 70%
EtOH gewaschen und darin zentrifugiert. Nachdem der Überstand
entfernt worden war, wurde das cDNA-Sediment in 10 μl Wasser resuspendiert. Das
freigesetzte Gemisch von cDNA-Fragmenten
hatte die folgende Formal (SEQ ID NO: 19):
5'-GCATTGAGACGATTCTTTTTTTTTTTTTTTTTTVXXX
... X-3'
3'-ACTCTGCTAAGAAAAAAAAAAAAAAAAAABXXX
... XCTAG-5'
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Der
Anhang(Tag)-Vektor pBP9 aus dem vorstehenden wurde mit BbsI und
BamHI gespalten, mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt und durch eine Elektrophorese in einem Agarosegel aufgereinigt.
Das größere Fragment
(annähernd
3,15 Kb) wurde aus dem Gel aufgereinigt und mit dem Gemisch der cDNA-Fragmente
für die
Ligierung vereinigt. Beachte, dass der Vektor so konstruiert wurde,
dass die Spaltung mit BbsI ein mit dem durch BsmBI gespaltenen Ende
der cDNAs kompatibles Ende erzeugt. Das aufgereinigte Vektorfragment
wurde mit dem wie vorstehend hergestellten cDNA-Gemisch ligiert.
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Um
eine Vektorbank von mit Anhängen
(Tags) versehenen cDNA-Insertionen herzustellen, wurde das ligierte
Gemisch der Vektor-Insertionen verwendet, um elektrokompetente E.
coli-TOP10-Zellen (Invitrogen) zu transformieren. Eine geringe Menge
des Transformationsansatzes wurde auf 30 μg/ml Chloramphenicol enthaltende
LB-Agarplatten ausplattiert, um den Titer zu bestimmen. Annähernd 1,6 × 105 Clone umfassende Anteile wurden verwendet,
um Flüssigkulturen
zu beimpfen, um die Bank zu vermehren. Von diesen Kulturen wurde
Plasmid-DNA extrahiert und gelagert.
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E. Hybridisierung von
mit Anhängen
versehenen Fragmenten an immobilisierte Anhang(Tag)-Komplemente
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Die
mit Anhängen
(Tags) versehenen DNA-Insertionen können durch Hybridisierung durch
eine Anordnung von immobilisierten Anhang(Tag)-Komplementen, so wie vorstehend beschrieben,
gefangen oder sortiert werden.
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Bevorzugt
werden die Anhang(Tag)-cDNA-Konjugate von den Vektoren durch PCR
unter Verwendung eines üblichen
Protokolls wie des folgenden vermehrt. Für jede von acht wiederholten
PCRs werden die folgenden Reaktionsbestandteile vereinigt: 1 μl Vektor-DNA
(125 ng/μl
für eine
Bank, 109 Kopien für einen einzelnen Clon); 10 μl 10 × KLENTAQ-Puffer
(Clontech Labs, Palo Alto, CA); 0,25 μl biotinylierter 20-mer „Vorwärts"-PCR-Primer (1 nMol/μl); 0,25 μl FAM-markierter „reverser"-20-mer-PCR-Primer
(1 nMol/μl);
1 μl 25
mM dATP, dGTP, dTTP und 5-Methyl-dCTP
(gesamte dNTP-Konzentration 100 mM); 5 μl DMSO; 2 μl 50 × KLENTAQ-Enzym; und 80,5 μl Wasser
für ein
gesamtes Volumen von 100 μl.
Die PCR-Reaktionen werden in einem MJR DNA Engine (MJ Research)
oder einem ähnlichen
Thermal-Cycler mit dem folgenden Protokoll ausgeführt: (1)
94°C über 4 Min.;
(2) 94°C über 30 Sek.;
(3) 67°C über 3 Min.;
(4) 8 Zyklen der Schritte 2 und 3; (5) 94°C über 30 Sek.; (6) 64°C über 3 Min.;
(7) 22 Zyklen der Schritte 5 und 6; (8) 67°C über 3 Min.; und (9) halten bei
4°C.
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Die
acht PCR-Gemische werden vereinigt und 700 μl Phenol werden bei Raumtemperatur
hinzugefügt,
wonach das vereinigte Gemisch in einem Verwirbelgerät über 20–30 Sekunden
gemischt wird und dann bei hoher Geschwindigkeit über 3 Minuten
(zum Beispiel 14000 UpM in einer Eppendorf-Tischzentrifuge oder einem ähnlichen
Gerät)
zentrifugiert wird. Der Überstand
wird entfernt und mit 700 μl
Chloroform (24 : 1-Gemisch von Chloroform : Isoamylalkohol) in einem
neuen Röhrchen
vereinigt, über
20–30
Sekunden mit einem Verwirbelgerät
gemischt und über
1 Minute zentrifugiert, wonach der Überstand in ein neues Röhrchen übertragen
und mit 80 μl
3 M Natriumacetat und 580 μl
Isopropanol vereinigt wird. Nach Zentrifugieren über 20 Minuten wird der Überstand
entfernt und 1 ml 70% Ethanol wird hinzugefügt. Das Gemisch wird über 5–10 Minuten
zentrifugiert, wonach der Ethanol entfernt wird und die ausgefällte DNA
in einer Mikrozentrifuge getrocknet wird.
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Nach
der Resuspension wird die cDNA auf avidinierten magnetischen Perlen
(Dynal) unter Verwendung des vom Hersteller empfohlenen Protokolls
aufgereinigt. Die cDNA wird dann mit PacI (1 Einheit des Enzyms
pro μg DNA)
ebenfalls unter Verwendung des vom Hersteller empfohlenen Protokolls
(New England Biolabs, Beverly MA) gespalten. Die gespaltene DNA
wird mit Phenol/Chloroform gefolgt von einer Ethanolfällung extrahiert.
Die Anhänge(Tags)
der Anhang(Tag)-cDNA-Konjugate
werden durch Zugabe von 2 Einheiten von T4-DNA-Polymerase (New England
Biolabs) per μg
von über
Streptavidin aufgereinigter DNA einzelsträngig gemacht. 150 μg von über Streptavidin
aufgereinigter DNA werden in 200 μl
Wasser resuspendiert und mit den folgenden Reaktionsbestandteilen
vereinigt: 30 μl
10 × NEB-Puffer
Nr. 2 (New England Biolabs); 9 μl
100 mM dGTP; 30 μl
T4-DNA-Polymerase
(10 U/μl)
und 31 μl
Wasser, um ein Endreaktionsvolumen von 300 μl zu ergeben. Nach Inkubation über 1 Stunde
bei 37°C
wird die Reaktion durch Zugabe von 20 μl 0,5 M EDTA gestoppt und die
T4-DNA-Polymerase wird durch Inkubation des Reaktionsgemisches über 20 Minuten
bei 75°C inaktiviert.
Die Anhang(Tag)- cDNA-Konjugate
werde durch Extraktion mit Phenol/Chloroform und Ethanolfällung gereinigt.
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Für die Hybridisierung
von Anhang(Tag)-cDNA-Konjugaten an immobilisierte Anhang(Tag)-Komplemente
werden die wie vorstehend hergestellten Anhang(Tag)-cDNA-Konjugate in
50 μl Wasser
suspendiert und das sich ergebende Gemisch wird mit 40 μl 2,5 × Hybridisierungspuffer
vereinigt. Das vereinigte Gemisch wird durch eine SPIN-X-Zentrifugationssäule (0,22 μm) unter
Verwendung eines üblichen
Protokolls gefiltert, um ein die Anhang(Tag)-cDNA-Konjugate enthaltendes
Filtrat zu ergeben (5 ml des 2,5 × Hybridisierungspuffers bestehen
aus 1,25 ml 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,2, 1,25 ml 5 M NaCl, 0,25
ml 0,5% TWEEN 20, 1,5 ml 25% Dextransulfat und 0,75 ml Wasser).
Die Zahl der Perlen in einem gegebenen Volumen wir leicht mit einem
Hämocytometer
abgeschätzt.
Annähernd
1,8 × 107 wie vorstehend mit Anhang(Tag)-Komplementen
derivatisierter Perlen werden in 10 μl TE/TWEEN-Puffer (TE mit 0,1%
TWEEN 20) gelöst
und zentrifugiert, so dass die Perlen ein Sediment bilden, von dem
das TE/TWEEN entfernt wird. Zu den Perlen werden 25 μl 1 × Hybridisierungspuffer
(10 mM Natriumphosphat, pH 7,2, 500 mM NaCl, 0,01% TWEEN 20 und
3% Dextransulfat) hinzugefügt
und das Gemisch wird mit einem Verwirbelgerät gemischt, um die Perlen vollständig zu
resuspendieren, wonach das Gemisch zentrifugiert wird, so dass die
Perlen ein Sediment bilden und der Überstand entfernt wird.
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Die
Anhang(Tag)-DNA-Konjugate aus dem vorstehenden Filtrat werden bei
75°C über 3 Minuten
inkubiert und werden dann mit den Perlen vereinigt. Das Gemisch
wird mit einem Verwirbelgerät
gemischt, um die Perlen vollständig
zu resuspendieren. Das sich ergebende Gemisch wird weiter bei 75°C mit Mischung
durch ein Verwirbelungsgerät über annähernd drei
Tage (60 Stunden) inkubiert. Nach der Hybridisierung wird das Gemisch über 2 Minuten
zentrifugiert und der Überstand
wird entfernt. Die Perlen werden zweimal mit 500 μl TE/TWEEN
20 gewaschen und werden in 500 μl
1 × NEB
Puffer Nr. 2 mit 0,1% TWEEN 20 resuspendiert. Die Perlen werden
bei 64°C über 30 Minuten
in dieser Lösung
inkubiert, wonach das Gemisch zentrifugiert wird, so dass die Perlen
ein Sediment bilden. Der Überstand
wird entfernt und die Perlen werden in 500 μl TE/TWEEN resuspendiert. Die
hybridisierten Konjugate können
dann durch jegliches im Fachgebiet bekannte oder hier diskutierte
Verfahren untersucht werden.
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Beispiel 3
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Succinatbasierte Verknüpfungseinheiten
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Das
folgende Verfahren wurde verwendet, um mit einer spaltbaren Bernsteinsäureesterverknüpfungseinheit
(10%) und einer nicht-spaltbaren Succinatamidverknüpfungseinheit
(90%) derivatisierte GMA-Perlen herzustellen.
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Succinatester.
Bernsteinsäureanhydrid
(240 mg, 2,4 mMol) wurde in Portionen über 30 Minuten zu einer gerührten Lösung von
5'-O-Dimethoxytritylthymidin
(3 Mol) in wasserfreiem, 4-Dimethylaminopryridin (180 mg, 1,5 mMol)
enthaltendem Pyridin (6 ml) hinzugefügt. Die Reaktion wurde über Nacht
gerührt
und durch Dünnschichtchromatographie
unter Verwendung von Chloroform : Methanol 9 : 1 (Vol.: Vol.) überwacht.
Das Gemisch wurde unter reduziertem Druck zu einem Gummiharz getrocknet.
Restliches Pyridin wurde durch Mitverdampfung mit trockenem Toluol
(3 × 20
ml) entfernt. Das Produkt wurde in Dichlormethan (20 ml) aufgelöst und mit
eiskalter 10%iger wässriger
Zitronensäure
(2 × 15
ml) und dann mit Wasser (2 × 15
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und unter reduziertem Druck verdampft. Der sich ergebende
Schaum wurde in Dichlormethan gelöst (10 ml) und bei Raumtemperatur
in schnell gerührtem
Hexan (250 ml) ausgefällt.
Nachdem das Gemisch zentrifugiert war, wurde der Überstand
abgegossen. Das Sediment wurde unter reduziertem Druck getrocknet,
um einen Ausbeute von 75–80%
(Esterprodukt) zu ergeben.
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Succinamid.
Das vorstehende Verfahren für
die Succinylierung wurde mit einer identischen Menge von 5'-O-Dimethoxytrityl-3'-desoxy-3'-aminothymidin anstatt
von 5'-O-Dimethoxytritylthymidin
wiederholt, um das entsprechende Succinamidprodukt (Amidprodukt)
zu erzeugen.
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Bindung
an den Träger.
0,821 g (1,1 mMol) des Esterproduktes oder des Amidproduktes wurden
gelöst
und über
2 Minuten in einem Gemisch aus 5 ml 0,2 M HOBt (1-Hydroxybenzotriazolhydrat,
0,27 g in einem Gemisch von 4,7 ml DMSO (Dimethylsulfoxid) und 4,7
ml NMP (N-Methylpyrrolidon)) und 5 ml 0,2 M HBTU (O- Benzotriazol-1-yl-N,N,N',N'-tetramethyluroniumhexafluorophosphat,
1,03 g in einem Gemisch aus 1,4 ml N,N-Diisopropylethylamin, 9,3
ml DMSO und 9,3 ml NMP) gerührt.
Amino-derivatisierte GMA-Perlen (5,5 g, 5,6 μm Durchmesser) wurden in 10
ml DMF gerührt.
Zu dieser Aufschwemmung wurde das gesamte Amidprodukt aus dem Vorstehenden
und eine zu 1/9 des Amidproduktes gleiche Menge des Esterproduktes
(9 : 1 molares Verhältnis)
hinzugefügt.
Die Aufschwemmung wurde in ein Falcon-Schraubkappenröhrchen gegeben
und behutsam über
2 Stunden geschüttelt.
Das Gemisch wurden dann gefiltert und aufeinanderfolgend mit jeweils
20 ml DMF, Acetonitril, Methanol und Ether gewaschen. Die getrockneten
Perlen waren dann für
die Synthese der Anhang(Tag)-Komplemente bereit.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf bestimmte Ausführungsformen beschrieben wurde,
wird es anerkannt werden, dass verschiedene Veränderungen vorgenommen werden
können.