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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung für das automatische
Klassifizieren von Defekten auf der Oberfläche eines Artikels. Die Erfindung
weist eine spezielle Anwendbarkeit für die In-Line-Inspektion eines
Halbleiterwafers während
der Herstellung von Halbleiterbauteilen hoher Dichte mit Gestaltungsmerkmalen
im Submikronbereich auf.
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Aktuelle
Anforderungen nach einer hohen Dichte und Leistung verbunden mit
einer Ultrahöchstintegration
erfordern Submikronmerkmale, erhöhte Transistor-
und Schaltungsgeschwindigkeiten und eine verbesserte Zuverlässigkeit.
Solche Anforderungen erfordern die Ausbildung von Bauteilmerkmalen mit
einer hohen Präzision
und Gleichförmigkeit,
was wiederum eine sorgfältige
Verfahrensüberwachung notwendig
macht, die häufige
und detaillierte Inspektionen der Bauteile einschließt, während diese
noch in Form von Halbleiterwafern vorliegen.
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Konventionelle
verfahrensintegrierte Überwachungstechniken
verwenden ein „Inspektions- und Wiederholungsprüfungsverfahren", wobei die Oberfläche des
Wafers anfänglich
durch ein Inspektionswerkzeug hoher Geschwindigkeit mit relativ
niedriger Auflösung
abgetastet wird, beispielsweise mit einem optoelektrischen Wandler,
wie einem CCD (Ladungsspeicherelement) oder einem Laser. Es werden
dann statistische Verfahren verwendet, um eine Defektkarte zu erzeugen,
die verdächtige
Orte auf dem Wafer, die eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen
Defekt aufweisen, zeigt. Wenn die Anzahl und/oder Dichte der möglichen
Defekte einen vorbestimmten Pegel erreicht, wird ein Alarm ausgegeben,
der anzeigt, dass ein detaillierterer Blick auf die möglicherweise defekten
Orte gerechtfertigt ist. Diese Technik ist als „totale Dichteüberwachung" der Defekte bekannt
und erzeugt eine statistische Größe, die „Gesamtdefektdichte" genannt wird.
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Wenn
die Defektdichte einen vorbestimmten Pegel erreicht, so ist eine
erneute Prüfung
der beeinträchtigten
Wafer gerechtfertigt. Dieses erneute Prüfungsverfahren wird durch das Ändern der
Optik der Inspektionsvorrichtung auf eine höhere Auflösung oder sogar dem Verwenden
eines anderen Geräts ausgeführt. Um
die erneute Prüfung
durchzuführen, wird
die Defektkarte dem Wiederholungsprüfungsgerät zugeführt und dann wieder die erneute
Detektion und die erneute Prüfung
jedes verdächtigen
Ortes gemäß der Defektkarte
durchgeführt.
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In
der Technik, die Wiederholungsdetektion (redetection) genannt wird,
werden die möglicherweise
defekten Orte jeweils mit einem Referenzort, wie einem vergleichbaren
Ort auf einem benachbarten, nicht defekten Chip auf demselben Wafer
verglichen, um positiv das Vorhandensein eines Defekts zu bestimmen.
Ein detaillierteres Wiederholungsprüfungsverfahren wird danach
an den einzelnen Defektorten ausgeführt, wie das Abtasten mit einem
CCD, um ein Bild mit relativ hoher Auflösung zu erzeugen, das dann
unter Verwendung von Mustererkennungstechniken analysiert wird,
um die Natur des Defekts (beispielsweise eine defekte Struktur,
ein Teilchen oder ein Kratzer) zu bestimmen.
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Somit
werden detaillierte Wiederholungsprüfungsverfahren, die die Defekte
klassifizieren und zu einer spezifische Korrekturaktion führen, um
zukünftige
Defekte zu verhindern, typischerweise nur ausgeführt, nachdem es wahrscheinlich
ist, dass eine große
Anzahl solcher Defekte aufgetreten ist. Somit bleiben solche Defekte
größtenteils
unerkannt, bis eine beträchtliche
Anzahl erzeugt wurde und begonnen hat, Probleme zu zeigen, die durch
die Defekte hervorgerufen werden. Diese späte Entdeckung von Defekten
kann zu einer geringen Herstellungsausbeute und einem reduzierten
Produktionsdurchsatz führen.
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Weiterhin
können,
da die Defekte nicht klassifiziert werden, bis ein Alarm ausgelöst wird,
und der Alarm nur anzeigt, dass eine gewisse Anzahl von Defekten
wahrscheinlich aufgetreten ist, Alarme auch erzeugt werden, wenn
nur eine akzeptabel kleine Menge von Defekten eines schwerwiegenden
Typs aufgetreten sind; das heißt,
es besteht keine Möglichkeit
der Bestimmung, ob die möglichen
Defekte wahrscheinlich eine Korrekturaktion rechtfertigen, bevor der
Alarm ausgelöst
wird.
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Darüber hinaus
sind optische Geräte,
wie CCDs, in ihrer Fähigkeit,
Defekttypen zu analysieren und genau zu identifizieren, begrenzt.
Zunächst
ist die Auflösung
ihrer Bilder durch die Pixelgröße begrenzt.
Als zweites können
sie, da sie nur zweidimensionale Bilder produzieren, keine große Menge
an Information im Hinblick auf die Topographie eines Defekts oder
ob er auf der Oberfläche
oder unterhalb der Oberfläche
des Wafers liegt sammeln. Als drittes überbeansprucht die Helligkeit
durch die Reflexion von Licht von gewissen Typen von Defekten, wie Kratzern,
das CCD und kann falsche Defektzählungen
und falsche Alarme produzieren.
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Somit
wird die erneute Prüfung
im allgemeinen manuell durchgeführt,
wobei eine Bedienperson jeden verdächtigen, interessierenden Ort
erneut betrachtet.
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Da
neuerdings erkannt wurde, dass die Überwachung einer klassifizierten
Defektdichte vorteilhaft ist, um die Gesamtdefektdichte zu überwachen,
sind verschiedene Verfahren für
die Klassifikation von Defekten eingeführt worden. Die Effizienz dieser
Verfahren ist jedoch reduziert, da es keinen vereinbarten Satz von
Defektklassen gibt. Insbesondere halten unterschiedliche Halbleiterhersteller
verschiedene Defekte für
wichtig und verwenden somit unterschiedliche Sätze von Defektklassen. Somit sind
die Klassifikationsverfahren des Stands der Technik auf spezifische
Nutzer zugeschnitten.
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Ein
anderes Problem bei Defektklassifikationssystemen des Stands der
Technik besteht darin, dass sie, da sie auf nutzerspezifische Klassen
maßgeschneidert
sind, viele Beispiele von Defektbildern benötigen, die für jede Defektklasse
vor deren Einsatz erhalten werden müssen. Somit können Systeme
des Stands der Technik nicht während
des Startens und Hochfahrens einer Produktionslinie verwendet werden.
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Die
WO-A-97/02465 beschreibt ein Verfahren für das Charakterisieren von
Defekten auf Halbleiterwafern. Das Verfahren verwendet ein automatisches
Defektcharakterisierungssystem auf der Basis eines konfokalen Mikroskops.
Die zu testende Oberfläche
und eine Referenzoberfläche
werden unter Verwendung des Mikroskops abgetastet, um dreidimensionale
Bilder der Test- und Referenzoberflächen zu erhalten. Die Test-
und Referenzoberflächenbilder
werden in Sätze
geometrischer Konstrukte oder „Grundelemente" umgewandelt, die
verwendet werden, um Merkmale des Bildes anzunähern. Als nächstes werden die Sätze der
Test- und Referenzgrundelemente verglichen, um zu bestimmen, ob der
Satz der Testgrundelemente sich vom Satz der Referenzgrundelemente
unterscheidet. Wenn solche Unterschiede existieren, werden die Differenzdaten verwendet,
um Defektparameter zu erzeugen, die dann mit der Wissensbasis der
Defektreferenzdaten verglichen werden.
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Die
US-A-5777901 beschreibt ein Verfahren und ein System für das Durchführen einer
Ausbeutevorhersage in Kooperation mit Waferabtastwerkzeugen. Ein
Programm analysiert Daten im Zusammenhang mit Defekten auf einem
Wafersubstrat, wobei das Substrat mehrere Schichten und mehrere
Chips einschließt.
Dateien werden gelesen, die Defektdaten für ausgewählte Schichten des Substrats
enthalten. Die Defektdaten umfassen Defekttyp- und De fektgrößeninformation.
Die Defektdaten werden dann gestapelt, um die Schicht des ersten
Auftretens jedes Defekts und die Nummer, das heißt die Anzahl, von Schichten,
bei denen er wieder entdeckt wurde, zu identifizieren. Ein Killfaktor
wird dann jedem der Defekte gemäß einem
Satz von Regeln zugewiesen, wobei jede solche Regel Defektparameter
spezifiziert, die die Schicht des ersten Auftretens, die Zahl der
wiederholten Auftritte, die Defektgröße und den Defekttyp einschließt. Fehlerwahrscheinlichkeiten, die
die Ausbeute anzeigen, werden dann für die Defekte gemäß den zugewiesenen
Killfaktoren berechnet. Die Fehlerwahrscheinlichkeiten werden verwendet,
um den geschätzten
Chipverlust für
ausgewählte Wafer
nach Schicht und Defekttyp zu berechnen.
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Die
US-A-4942619 beschreibt ein Musterinspektionsgerät für das genaue Inspizieren eines
Musters, so dass Gestaltungsbilddaten in Korrespondenz zur Größenänderung
eines zu inspizierenden Musters verarbeitet werden. Bilddaten, die
einem Bildgebiet einer vorbestimmten Größe entsprechen, werden aus
der Eingangsinformation, die durch binäre Logikpegel dargestellt wird
und die ein in der Größe zu änderndes
Muster darstellen, extrahiert. Modellschaltungen fügen zusätzliche
Daten eines vorbestimmten Logikpegels zu einer vorbestimmten Pixelposition
hinzu, wenn eine Verteilung der Bildlogikpegel, die in den extrahierten
Bilddaten eingeschlossen ist, eine vorbestimmte Verteilung ist.
Somit werden die zusätzliche
Daten zu den Musterbilddaten hinzugefügt, um das Muster in der Größe zu ändern.
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Die
US-A-5644132 beschreibt eine Teilchenstrahlsäule für das Abbilden und die Messung
der Topographie und der Materialmerkmale auf einem Probestück mit hoher
Auflösung.
Die Teilchenstrahlsäule umfasst
eine Teilchenquelle, um einen primären Strahl entlang einer primären Strahlachse
für ein
Auftreffen auf das Probestück
zu liefern, um so sekundäre
Elektronen und davon gestreute Elektronen freizusetzen. Die Teilchenstrahlsäule umfasst
auch eine Objektivlinse für
das Fokussieren der Elektronen, um somit eine radiale Streuung der
Elektronen relativ zur primären
Strahlachse zu liefern, wobei die radiale Streuung der Elektronen
einen inneren Ring zurück gestreuter
Elektronen und einen äußeren Ring
sekundärer
Elektronen einschließt.
Die Teilchenstrahlsäule
umfasst ferner einen Detektor für
zurück
gestreute Elektronen für
die Detektion des inneren Rings zurück gestreuter Elektronen und
einen zweiten Elektronendetektor für die Detektion des äußeren Rings
sekundärer
Elektronen.
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Es
besteht ein Bedürfnis,
Halbleiterwafer schnell und sinnvoll zu prüfen und die Defekte automatisch
zu klassifizieren, um Prozesse zu identifizieren, die Defekte verursachen,
um es somit zu ermöglichen,
dass eine frühe
Korrekturaktion erfolgen kann. Dieses Bedürfnis wird kritischer, da die
Dichte der Oberflächenmerkmale,
die Größe und die
Anzahl der Schichten in den Bauteilen zunehmen, was es erforderlich
macht, die Anzahl der Defekte drastisch zu reduzieren, um eine akzeptable
Herstellungsausbeute zu erhalten.
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Es
existiert auch ein Bedürfnis
nach einem standardisierten Satz von Klassen, die den Ursachen der
Defekte entsprechen. Da es jedoch sein kann, dass verschiedene Verfahrenslinien
gegenüber
Defekten, die sich voneinander unterscheiden, empfindlich sind,
besteht ein weiteres Bedürfnis
nach einem Defektklassifikationssystem mit einer Flexibilität, das die
Bedürfnisse
verschiedener Benutzer berücksichtigen
kann.
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Es
existiert ein weiteres Bedürfnis
nach einem automatischen Defektklassifikationssystem, das während des
Startens und Hochfahrens einer Produktlinie betreibbar ist und das
keine Beispieldefektbilder erfordert, damit es betreibbar ist.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung
für die
automatische, schnelle und zuverlässige Klassifizierung von Defekten
in Halbleiterwafern zu liefern
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Diese
Erfindung liefert ein Verfahren zur automatische Klassifizierung
von Defekten auf der Oberfläche
eines Artikels, wobei das Verfahren mindestens das Abbilden der
Oberfläche
und das Klassifizieren von jedem der Defekte als seiend in einer Klasse
aus einer vorbestimmten Anzahl von unveränderlichen Hauptklassen von
Defekten umfasst, wobei eine Gesamtzahl der Defekte in jeder der Hauptklassen
bestimmt wird, und ein Alarmsignal erzeugt wird, wenn die Gesamtzahl
der Defekte in einer spezifischen Klasse der Hauptklassen gleich
oder größer als
eine erste vorbestimmte Anzahl ist.
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In
einer ersten Phase eines Verfahrens gemäß der Erfindung kann ein Schritt
für das
Inspizieren eines Defekts auf der Oberfläche vorgesehen sein, wobei
dieser Schritt das Erhalten eines Bildes des Defekts, das Erhalten
eines Referenzbildes, das Vergleichen des Defektbildes und des Referenzbildes,
um einen geschätzten
Defektfußabdruck
(defect footprint) zu erzeugen, das Erhalten eines vergrößerten Defektbildes,
das Erhalten eines vergrößerten Referenzbildes,
und das Vergleichen des geschätzten
Defektfußabdrucks,
des vergrößerten Defektbildes
und des vergrößerten Referenzbildes,
um einen Defektfußabdruck
zu erzeugen, umfasst.
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Die
Erfindung liefert auch ein computerlesbares Medium, das Instruktionen
für das
automatische Klassifizieren von Defekten auf der Oberfläche eines
Artikels trägt,
wobei diese Instruktionen, wenn sie ausgeführt werden, eingerichtet sind,
um einen oder mehrere Prozessoren zu veranlassen, die Schritte des
Abbildens der Oberfläche
und des Klassifizierens von jedem der Defekte als seiend in einer Klasse
einer vorbestimmten Anzahl von unveränderlichen Hauptklassen der
Defekte auszuführen,
wobei eine Gesamtzahl von Defekten in jeder der Hauptklassen bestimmt
wird, und ein Alarmsignal erzeugt wird, wenn die Gesamtzahl der
Defekte in einer spezifischen Klasse der Hauptklassen ungefähr gleich oder
größer als
eine erste vorbestimmte Anzahl ist.
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Zusätzliche
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden für einen
Fachmann aus der folgenden detaillierten Beschreibung leicht deutlich,
in der nur die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung einfach mittels der Darstellung der angenommenen besten
Art für
das Ausführen
der Erfindung gezeigt und beschrieben wird. Wie man erkennt, kann
die Erfindung andere und unterschiedliche Ausführungsformen annehmen, und
ihre diversen Details können
Modifikationen in verschiedenen offensichtlichen Richtungen annehmen,
ohne von der Erfindung abzuweichen. Somit sind die Zeichnungen und
die Beschreibung als illustrierend und nicht als einschränkend anzusehen.
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Es
wird Bezug genommen auf die angefügten Zeichnungen, in denen
Elemente, die dieselbe Bezugszahl aufweisen, überall die gleichen Elemente
darstellen.
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1 ist
ein konzeptionelles Flussdiagramm einer Defektklassifizierung gemäß der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
graphisch eine Defektzählung nach
Defektklassen, wie sie durch die vorliegende Erfindung ausgeführt wird.
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3 zeigt
einen Halbleiterwafer, der unter Verwendung der vorliegenden Erfindung
zu inspizieren ist.
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4A-4C sind
Darstellungen von Bilder eines Defekts, der durch die vorliegende
Erfindung zu inspizieren ist.
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5 ist
ein Flussdiagramm, das sequentielle Schritte einer ersten Phase
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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6 ist
eine Darstellung eines Defektfußabdrucks,
der unter Verwendung der vorliegenden Erfindung zu analysieren ist.
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7 ist
eine Darstellung eines Referenzbildes, das dem Defekt der 6 entspricht.
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8a-13 sind
Darstellungen von Defekten, die unter Verwendung der vorliegenden
Erfindung analysiert werden sollen.
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14a und 14b sind
eine Flussdiagrammdarstellung sequentieller Schritte einer zweiten
Phase eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung.
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15a und 15b sind
Darstellungen von Defekten, die unter Verwendung der vorliegenden
Erfindung analysiert werden sollen.
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16 ist
ein Flussdiagramm, das Schritte einer dritten Phase eines Verfahrens
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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17 ist
ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
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18 ist
eine schematische Ansicht einer SEM-Prüfstation, die verwendet wird,
um die vorliegende Erfindung zu implementieren.
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19(a)-19(c) zeigen,
wie ein Defekt unter Verwendung des Geräts der 18 betrachtet werden
könnte.
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20(a) zeigt einen Mikrokratzer auf der Oberfläche eines
zu inspizierenden Wafers.
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20(b) ist eine Schnittansicht des Wafers der 20(a) entlang der Linie B-B.
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20(c)-20(e) zeigen,
wie der Mikrokratzer unter Verwendung der Sensoren des Geräts der 18 betrachtet
werden könnte.
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Konventionelle
Inspektionstechniken für
einen Halbleiterwafer liefern keine frühe Detektion von ernsthaften
Defekten, sondern sie zeigen nur an, dass eine gewisse Menge von
Defekten aller Typen aufgetreten ist. Weiterhin können konventionelle
Inspektionstechniken Defekte nicht ausreichend detailliert analysieren,
um Information zu liefern, die zu einer frühen positiven Identifikation
der Quelle für
den Defekt führt.
Die vorliegende Erfindung spricht diese Probleme an und löst sie durch
das Vorsehen einer automatischen Klassifikation von Defekten in
sinnvolle Kategorien, was eine leichte Identifikation von Prozessen,
die Defekte verursachen, und eine frühe korrigierende Aktion ermöglicht.
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Gemäß gewissen
Ausführungsformen
der Methodik der vorliegenden Erfindung wird, nachdem eine Defektkarte
eines Halbleiterwafers erzeugt wurde, jeder Defektort und ein entsprechender,
bekanntermaßen
nicht defekter Ort durch ein Rasterelektronenmikroskop (SEM) abgebildet,
um Daten über
den Ort und topographische Daten zu sammeln und zu speichern. Diese
Daten werden dann analysiert, um den Defekt zu klassifizieren, als
seiend in einer Klasse einer Anzahl (beispielsweise sieben) von
unveränderlichen
Hauptklassen von Defekten, und weiter zu klassifizieren als seiend
in einer Klasse einer beliebigen Anzahl von Unterklassen, die vom
Benutzer der Erfindung definiert werden.
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1 ist
ein konzeptionelles Flussdiagramm einer automatischen Defektklassifikation
in Hauptklassen, das durch die Methodik der vorliegenden Erfindung
ausgeführt
wird. Ein Defekt 1 wird grob als ein Musterdefekt 2A oder
ein Teilchendefekt 2B klassifiziert und weiter in eine
von sieben beispielhaften unveränderlichen
Kernklassen von Defekten platziert: Kratzer und Mikrokratzer auf
der Waferoberfläche 3A,
ein fehlendes Muster auf der Oberfläche 3B, ein zusätzliches
Muster auf der Oberfläche 3C,
ein verformtes Muster auf der Oberfläche 3D, ein Teilchen
auf der Oberfläche 3E,
ein Teilchen, das in die Oberfläche
eingebettet ist 3F, oder ein Teilchen und ein verformtes
Muster auf der Oberfläche 3G.
Beliebige Unterklassen können
das Überbrücken (das
ist das Kurzschließen)
zwischen benachbarten Verdrahtungsmustern, ein kleines Teilchen,
ein großes
Teilchen, eine gebrochene Leitung, ein schmales Muster etc. einschließen. Die
Defektklassifikation der vorliegenden Erfindung erleichtert die
Verfolgung der Ursachen der Defekte bis zu ihrer Quelle, wie einem speziellen
Verfahrensschritt oder sogar zu einem speziellen Stück der Bearbeitungsausrüstung.
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Eine
typische Waferbearbeitungssequenz umfasst die Abscheidung eines
Materials, wie eines Oxids, eines Metalls oder Nitrids, das Aufbringen
eines Photoresists, die Entwicklung des Photoresists, das Ätzen und/oder
Polieren, das Reinigen und schließlich die Inspektion und die
wiederholte Prüfung
(rewiew). Während
jeder Parameter der oben erwähnten
Verarbeitungsschritte Defekte einbringen kann, werden die meisten
Defekte durch fremdes Material verursacht. Die Klassifikation eines
Defekts als ein Teilchendefekt 2B bedeutet, dass sich noch fremdes
Material auf der Waferoberfläche
befindet. Wenn der Defekt weiter als ein eingebetteter Teilchendefekt 3F klassifiziert
wird, bedeutet das, dass der Defekt vor oder während des Abscheideverfahrens
aufgetreten ist, um somit die passende Korrekturaktion anzugeben.
Wenn jedoch der Defekt als ein Teilchen auf der Oberfläche 3E klassifiziert
wird, kann eine weitere Analyse der fremden Materie ausgeführt werden,
wie beispielsweise durch eine Spektroskopie, um die Materialzusammensetzung
des Teilchens zu identifizieren, um seinen Ursprung zu finden und somit
den Grund des Defekts genau anzugeben.
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Andererseits
bedeutet die Klassifikation eines Defekts als eines speziellen Typs
eines Musterdefekts 2A (das ist ein Krater 3A,
ein fehlendes Muster 3B, ein zusätzliches Muster 3C oder
ein verformtes Muster 3D), dass das fremde Material nicht
mehr länger
auf dem Wafer vorhanden und nur seine Wirkung sichtbar ist. Auf
der Basis der Kenntnis der Benutzer über ihr Herstellungsverfahren
kann der Benutzer beispielsweise schließen, dass Krater und Mikrokratzer 3A durch
ein Polierverfahren verursacht werden, dass ein Defekt eines fehlenden
oder zusätzlichen
Musters 3B, 3C durch fremdes Material auf dem
Photoresist aufgetreten ist, oder ein verformtes Muster 3D sich
aus einem Photolithographieproblem, wie einem Teilchen zwischen
dem Wafer und seinem Träger,
was eine Krümmung
und einen Verlust des Fokus verursacht, ergeben hat.
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Wenn
die Defekte klassifiziert werden, so werden Zählwerte über die Anzahl des Auftretens
jedes Typs eines Defektes aufrecht gehalten, so dass ein Alarm ausgelöst werden
kann, wenn die Defektanzahl in einer speziellen Klasse einen vorbestimmten
Pegel überschreitet.
Somit werden Defekte genau und zuverlässig klassifiziert und überwacht,
um eine frühe
Detektion und eine Beseitigung des Bearbeitungsproblems zu ermöglichen.
Auf der Basis dieses Typs von Information kann der Benutzer der
vorliegenden Erfindung für
Defektzählwerte
engere Schwellwerte festlegen. Zusätzlich kann der Benutzer verschiedene
Alarmschwellwerte für
verschiedene Defekttypen in Abhängigkeit
von ihrer inhärenten Variabilität (beispielsweise
die Neigung eines speziellen Defekttyps zuzunehmen, wenn ein schwerwiegendes
Verfahrensproblem auftritt) oder der Neigung eines speziellen Defekts,
einen Bauteilausfall zu verursachen (das ist sein „Killverhältnis"), festlegen.
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Die
Nützlichkeit
dieser klassifizierten Defektdichtelösung ist in 2 gezeigt,
die graphisch die Defektanzahl pro Defektklasse A-G für eine Anzahl von
Wafern W1-W8 darstellt. Während
man aus 2 sehen kann, dass die Gesamtzahl
der Defekte ungefähr
konstant ist, nimmt das Auftreten des Defekttyps D dramatisch zu,
obwohl das Auftreten aller anderen Defekttypen ungefähr konstant
ist. Somit kann der Benutzer den Alarmschwellwert für den Defekttyp
D niedriger festlegen, wenn der Defekt D dazu neigt, ein Bauteilausfall
zu verursachen, oder der Benutzer kann den Alarmschwellwert auf
ungefähr
40 Defekte für
alle Defekttypen A-G festlegen, um eine Zunahme in jedem Defekttyp
zu erkennen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in den 3-14b dargestellt. Wie in 3 gezeigt
ist, weist ein Halbleiterwafer W, der im Hinblick auf Defekte inspiziert
werden soll, eine Vielzahl gemusterter oder strukturierter (patterned)
integrierter Schaltungschips 1000 auf. Zu Beginn wird eine
Defektkarte durch konventionelle Techniken erzeugt, wie beispielsweise
dem Abtasten der Oberfläche
eines Wafers mit einem Hochgeschwindigkeitsinspektionswerkzeug (ein
CCD, ein Laser oder ein SEM können
für diesen
Zweck verwendet werden), dem anschließenden Verwenden statistischer
Verfahren, die typischerweise Algorithmen und/oder eine Grauskalenanalyse
umfassen, um verdächtige
Orte auf dem Wafer, die eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Aufweisen
eines Defekts besitzen, zu identifizieren.
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Als
nächstes
wird, wie das in den 4A-4C gezeigt
ist, ein Wiederholungsdetektionsverfahren an jedem vermuteten Defektort
ausgeführt,
um den exakten Ort des Defekts zu bestimmen. Ein konventioneller
CCD-Scanner oder ein SEM können
verwendet werden, um ein Muster 10 an einem vermuteten
Defektort abzubilden, worauf dieses dann mit einem Referenzmuster 20 an
einem entsprechenden Ort auf einem benachbarten oder anderen Chip
auf demselben Wafer, von dem nicht vermutet wird, dass er einen
Defekt aufweist, verglichen wird. Wenn eine Differenz 30 zwischen
dem vermutlich defekten Muster 10 und dem Referenzmuster 20 gefunden
wird, wird bestimmt, dass das vermutlich defekte Muster 10 einen
Defekt darstellt, und die erfindungsgemäße Analyse und Klassifikation
beginnt.
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5 ist
ein Flussdiagramm der ersten Phase der erfindungsgemäßen Methodik,
die einen „Defektfußabdruck" oder ein detailliertes
Bild des Defekts erzeugt, das bei der gesamten nachfolgenden Analyse
und Klassifikation des Defekts verwendet wird. Im Schritt 100 wird
ein Bild 110 des Musters, vom dem vorher bestimmt wurde,
dass es sich um einen Defekt handelt (das ist ein defektes Muster 10 aus
dem Wiederholungsdetektionsverfahren), und seinem umgebenden Gebiet
auf dem Wafer erhalten und gespeichert. Alle Bilder, auf die in
der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen Bezug genommen wird, werden
vorzugsweise elektronisch gespeichert (wie auf einem DRAM, einem
magnetischen oder optischen Aufzeichnungsmedium), und die gesamte
angegebene Bildmanipulation und Bildanalyse wird vorzugsweise automatisch
elektronisch ausgeführt.
Das erworbene Defektbild 110 wird vorzugsweise durch ein
SEM produziert, das Elektronen, die von einem Wafer ausgestrahlt
werden, der mit Elektronen bombardiert wurde, aus verschiedenen
Winkelsektoren sammeln und Bilder des Defekts und seines umgebenden
Gebiets aus mehreren Perspektiven erzeugen kann. Der Typ des SEM
ermöglicht
eine Abbildung und Messung von topographischen Merkmalen und Materialmerkmalen
des abgebildeten Gebiets mit hoher Auflösung. Ein solches SEM ist im
US-Patent 5,644,132 von Litman et al. und im US-Patent 4,941,980
von Halavee et al. beschrieben, wobei deren gesamte Offenbarung
hier durch Bezugnahme eingeschlossen wird.
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Ein
Bild 210 eines Referenzmusters, das dem Ort des Defektmusters
entspricht, wird im Schritt 200 mit derselben Vergrößerung erworben.
Das Referenzbild 210 kann ein gemeinsames Bild für eine Vielzahl
von Defekten sein, oder es kann ein entsprechendes Bild für jeden
Defekt sein, oder es kann aus einer computerunterstützten (CAD)
Zeichnung des Chips genommen sein. Das Referenzbild 210 ist
gewöhnlicherweise
das Referenzmuster 20 aus dem Wiederholungsdetektionsverfahren.
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Das
erworbene Defektbild 110 und das erworbene Referenzbild 210 werden
im Schritt 300 verglichen, und es wird im Schritt 400 ein
geschätzter Defektfußabdruck 410 erzeugt.
Der geschätzte
Defektfußabdruck 410 ist
eine Konturgrenze des Defekts, das heißt eine Grenzkurve, die um
den Defekt gezogen wird, die nur den Defekt einschließt. Es kann
sein, dass der geschätzte
Defektfußabdruck 410 kein
Bild hoher Qualität
ist, das heißt,
er kann Rauschen enthalten. Somit wird ein zusätzlicher Zwischenschritt ausgeführt, in
dem ein Abschnitt des erworbenen Defektbildes 110, der
den Defekt enthält (das
ist der Abschnitt des erworbenen Defektbildes 110 der anders
als das erworbene Referenzbild 210 ist), im Schritt 500 vergrößert wird,
um ein vergrößertes erworbenes
Defektbild 110 zu erzeugen. Das erworbene Referenzbild 210 wird
in einem Schritt 600 auch vergrößert, in einem Gebiet, das
dem vergrößerten Gebiet
des erworbnen Referenzbildes 110 entspricht. Die Vergrößerung im
Schritt 600 wird vorzugsweise unter Verwendung eines Algorithmus,
der von einem computerlesbaren Medium ausgeführt wird, durchgeführt, um
die Menge des Speichers, der für
diesen Schritt erforderlich ist, zu reduzieren, um ein vergrößertes Referenzbild 610 zu
erzeugen.
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Im
Schritt 700 werden der geschätzte Defektfußabdruck 410,
das vergrößerte erworbene
Defektbild 510 und das vergrößerte Referenzbild 610 verglichen
und verbessert, um einen Defektfußabdruck 810 im Schritt 800 zu
erzeugen. Ein Beispiel eines Defektfußabdrucks 810 ist
in 6 gezeigt, und ein Beispiel eines entsprechend
vergrößerten Referenzbildes 610 ist
in 7 dargestellt.
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Die 8a-13,
die einen Defekt und seine unmittelbare Umgebung zeigen, zeigen
eines zweite Phase der erfindungsgemäßen Methodik, die das Durchführen einer
Grenzanalyse des Defektfußabdrucks
und des Referenzbildes umfasst, um den Defekt in eine von sieben
Hauptklassen zu klassifizieren. Die 14a und 14b sind ein Flussdiagramm der erfindungsgemäßen zweiten
Phase. Die folgenden Verfahren werden automatisch durchgeführt und
algorithmisch gesteuert, wie beispielsweise durch eine Sequenz von
Instruktionen auf einem computerlesbaren Medium.
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Betrachtet
man wiederum die 7 und die 14a, so wird in einem Schritt 1401 das
vergrößerte Referenzbild 610 anfänglich analysiert,
was Referenzsegmentation genannt wird, um Abschnitte 610a zu
identifizieren, die einem Referenzmuster entsprechen, und Abschnitte 610b,
die einem Hintergrund des Referenzmusters entsprechen.
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Als
nächstes
werden, unter Bezug auf die 7, 8a und 14a gemeinsame Grenzen CB, die sowohl im Defektbild 800 als
auch im Referenzbild 610 existieren, identifiziert, es
werden Defektgrenzen DB, die nur im Defektfußabdruck 810 existieren,
identifiziert, und es werden Referenzgrenzen RB, die nur im Referenzbild 610 existieren
(gestrichelte Linie) im Schritt 1402 identifiziert. Diese
Information wird in den folgenden Schritten zusammen mit Referenzsegmentationsdaten
und topographischen Daten analysiert, um den Defekt in eine von sieben
Hauptklassen zu klassifizieren.
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Wenn
man nun die 8a, 8b, 9, 10 und 14a betrachtet, so wird beim Analysieren der Defektfußabdrücke 810-813 im
Schritt 1403 bestimmt, dass die Defektgrenze DB in den 8a, 8b und 9,
und DB1 in 10 eine offene Form aufweist
(das heißt
sie ist keine Schleife oder ein Vieleck), und dass somit der Defekt
ein Musterdefekt ist (Schritt 1404a).
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Als
nächstes
werden die Referenzsegmentationsdaten im Schritt 1405 zu
Rate gezogen, und der Defekt, der in 9 gezeigt
ist, wird somit im Schritt 1406 als ein Defekt eines fehlenden
oder verformten Musters klassifiziert (das heißt, die Musterdaten im Referenzbild
sind als Hintergrund des Defektbildes gezeigt). Der Defekt, der
mit DB1 in 10 verbunden ist, würde auch
als ein Defekt eines fehlenden Musters klassifiziert. Es wird dann
im Schritt 1406b bestimmt, ob eine andere Defektgrenze
(das ist DB2 in 10) im Defektfußabdruck
existiert. An diesem Punkt wird der Defekt in 9 endgültig als
ein Defekt eines fehlenden Musters in Schritt 1406c klassifiziert.
Wenn jedoch DB2 existiert, wie das in 10 gezeigt
ist, so werden im Schritt 1406d die Segmentationsdaten
wieder zu Rate gezogen, und der Defekt von DB2 wird bestimmt als
ein zusätzliches
Muster. Da DB1 ein fehlendes Muster und DB2 ein zusätzliches
Muster ist, wird der Defekt der 10 endgültig als
Defekt eines verformten Musters im Schritt 1406f klassifiziert.
Wenn dagegen DB1 und DB2 beides fehlende Muster sind, würde der
Defekt im Schritt 1406e als Defekt eines fehlenden Musters
klassifiziert.
-
Man
betrachte nun 14b, wo, wenn die Referenzsegmentationsdaten
im Schritt 1405 zeigen, dass der Defekt ein Defekt eines
zusätzlichen
Musters ist, wie das für
die Defekte in den 8a und 8b der
Fall sein würde,
die Defektfußabdrücke 810 und 811 weiter
auf das Existieren einer zusätzlichen
Defektgrenze DBE im Schritt 1407 analysiert werden. Wenn
die DBE nicht existiert, wird der Defekt (wie der Defekt der 8a)
im Schritt 1408a als ein Defekt eines zusätzlichen
Musters klassifiziert. Dann wird im Schritt 1408b bestimmt,
ob eine andere Defektgrenze, wie die DB2 in 10, im
Defektfußabdruck
existiert. Wenn nicht, so wird der Defekt in 8a im
Schritt 1408c endgültig
als ein Defekt eines zusätzlichen
Musters klassifiziert. Wenn jedoch DB2 existiert, würden im
Schritt 1408d die Segmentationsdaten zu Rate gezogen, und
der Defekt von DB2 würde
als ein zusätzliches
Muster oder ein fehlendes Muster bestimmt. Wenn DB2 ein zusätzliches Muster
war, würde
der Defekt im Schritt 1408e als ein Defekt eines zusätzlichen
Musters klassifiziert, und wenn DB2 ein fehlendes Muster war, so
würde der Defekt
im Schritt 1408f als ein verformtes Muster klassifiziert.
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Wenn
die DBE existiert, (wie im Defekt der 8b), werden
topographische Daten, die durch das SEM gesammelt wurde, im Schritt 1409 zu
Rate gezogen, um die Flachheit des Gebiets in der Nähe der DBE
zu prüfen,
und es wird bestimmt, wenn die DBE nicht im wesentlichen flach ist,
dass ein Teilchen unter dem defekten zusätzlichen Muster, das durch die
Defektgrenze DB begrenzt wird, eingebettet ist. Somit wird der Defekt
der 8b im Schritt 1410 als ein Defekt eines
Teilchens und verformten Musters klassifiziert. Wenn anderseits
das Gebiet in der Nähe der
DBE im wesentlichen flach ist, würde
der Defekt im Schritt 1411 als ein Defekt eines zusätzlichen Musters
bestimmt. Es würde
dann bestimmt, ob eine andere Defektgrenze DB2 im Defektfußabdruck
existiert, und es würde
die Analyse der Schritte 1408b-1408f ausgeführt, wie
das oben beschrieben ist.
-
Betrachtet
man die 11 und 14a so wird,
wenn im Schritt 1403 bestimmt wird, dass die Defektgrenze
DB eine geschlossene Form aufweist, wie beim Defektfußabdruck 814,
er als ein Teilchendefekt oder ein Defekt eines isolierten Musters
in 1404b betrachtet, und es wird weiter in Schritt 1412 bestimmt,
ob die Defektgrenze DB die gemeinsamen Grenzen CB schneidet. Wenn
die DB die CB nicht schneidet, wie das in 11 gezeigt
ist, so ist der Defekt ein isolierter Defekt. Es könnte jedoch
ein zusätzliches
Muster oder ein Teilchen auf der Oberfläche des Wafers sein. Um seine
Klassifikation zu bestimmen, werden im Schritt 1413 die
topographischen Daten zu Rate gezogen, um die Flachheit des Gebiets,
das durch die DB begrenzt wird, zu bestimmen. Wenn das Gebiet im
wesentlichen flach ist, so wird im Schritt 1414 der Defekt
als ein Defekt eines zusätzlichen
Musters klassifiziert. Wenn das Gebiet nicht im wesentlichen flach
ist, so wird er im Schritt 1415 als ein Teilchen auf der
Oberfläche
klassifiziert.
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Die 12a und 12b zeigen
Defektfußabdrücke 815, 816,
wenn die Defektgrenze DB eine geschlossene Form aufweist, wobei
aber im Schritt 1412 bestimmt würde, dass die DB zwei der gemeinsamen
Grenzen CB1 und CB2 schneidet. Wenn eine solche Bestimmung erfolgt,
wird als nächstes
im Schritt 1416 bestimmt, ob eine Grenze RB im Referenzbild 610,
die nicht im Defektfußabdruck 815 existiert,
zwischen den zwei gemeinsamen Grenzen CB, die durch die Defektgrenze
DB geschnitten werden, liegt. Wenn dem so ist, so wird dieser Defekt
in Schritt 1417 als ein Teilchen auf der Oberfläche klassifiziert. Wenn
jedoch eine dritte gemeinsame Grenze CB3 innerhalb der Defektgrenze
DB liegt, so wird dieser Defekt in Schritt 1418 als ein
eingebettetes Teilchen klassifiziert.
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13 zeigt
einen Defektfußabdruck 817 der
Hauptklasse von Kratern und Mikrokratern. Ein Krater ist eine kleine
Markierung (gauge) in der Oberfläche
des Wafers. Ein Mikrokratzer ist ein sehr kleiner Kratzer in der
Oberfläche
des Wafers.
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Die
Detektion von Kratzern und Mikrokratzern, wie sie in 13 gezeigt
sind, und der Teilchendefekte, die in den 12a und 12b gezeigt ist, wird vorzugsweise unter Verwendung
von SEM-Mehrperspektivabbildungstechniken erzielt, wie das in den
Patenten von Halavee und Litman beschrieben ist. Diese Techniken
werden nun kurz unter Bezug auf die 18-20 diskutiert. 18 zeigt
eine SEM-Wiederholungsprüfungsstation
für das
Bestimmen der Tiefeninformation, die die Defekte in Waferstrukturen
betreffen, unter Verwendung mehrerer SEM-Bilder. Die SEM-Wiederholungsprüfungsstation der 18 hilft
zu bestimmen, ob ein Defekt ein Vorsprung, wie ein Teilchen, oder
eine Vertiefung, wie ein Krater oder ein Mikrokratzer ist.
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Die
in 18 gezeigte Station umfasst eine Vielzahl von
Sensoren, die auch „Detektoren" genannt werden.
In dieser beispielhaften Ausführungsform
gibt es einen ersten Sensor 1890, der zentral in Bezug
auf eine SEM-Säule 1810 angeordnet
ist. Der erste Sensor 1890 wird auch als ein Detektor „innerhalb
der Säule" bezeichnet. Es gibt
einen zweiten Sensor 18100, der links angeordnet ist, und
einen dritten Sensor 18110, der rechts angeordnet ist,
die auch als Detektoren „außerhalb
der Säule" bezeichnet werden.
Die Station der 18 nimmt drei Bilder des Wafers 1830,
der auf einem Stativ 1850 montiert ist, im wesentlichen
zur selben Zeit durch das Richten des Elektronenstahls 1820 auf
den Wafer 1830 und das Detektieren von Elektronen 1880,
die vom Wafer 1830 ausgestrahlt werden, auf. Das Bild,
das durch den ersten Sensor 1890 erzeugt wird, wird als ein
erstes Bild bezeichnet, das vom zweiten Sensor 18100 als
ein zweites Bild, und das vom dritten Sensor 18110 als
ein drittes Bild. Diese Bezeichnungen dienen nur linguistischer
Bequemlichkeit und bedeuten nicht das Schließen auf irgend eine Reihenfolge oder
Sequenz bei der Bilddetektion. Obwohl die beispielhafte Station,
die in 18 gezeigt ist, drei stationäre Sensoren 1890, 18100 und 18110 aufweist, ist
es möglich,
weniger als drei bewegliche Sensoren zu verwenden und diese, je
nach Erfordernis, zu den drei verschiedenen Positionen der Sensoren 1890, 18100 und 18110 zu
bewegen, da die Bilder nicht gleichzeitig oder in irgend einer speziellen
Reihenfolge aufgenommen werden müssen.
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Durch
die Natur der SEM-Abbildung wird erkennbar, dass das erste Bild
die Perspektive des Elektronenstrahls 1820 aufweist (das
heißt
direkt von oben) und es erscheint, als ob die Beleuchtung vom ersten
Sensor 1890 kommt (das heißt also direkt von oben). Das
zweite Bild hat dieselbe identische Perspektive wie das erste Bild
(das ist die Perspektive, direkt von oben betrachtet), aber es erscheint,
als ob die Beleuchtung vom zweiten Sensor 18100 kommt (das heißt eine
Beleuchtung von links). Das dritte Bild hat wie die zweiten und
ersten Bilder eine identische Perspektive von oben, aber es erscheint,
als ob die Beleuchtung von rechts kommt (das ist vom dritten Sensor 18110).
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Die
drei Bilder liefern somit jedes eine unterschiedliche Information
in Bezug auf die hellen und dunklen Merkmale des Gebiets des Defekts 1840, und
alle aus einer identischen Perspektive. Somit kann ein spezielles
Merkmal, das flach erscheint, wenn es nur direkt von oben betrachtet
wird, anders aussehen, wenn es in Verbindung mit den zwei anderen
Bildern betrachtet wird. Es sollte angemerkt werden, dass die Defekte
extrem klein sind, und dass es somit sein kann, dass manche Defekte
nur in einem der drei Bilder detektierbar sind.
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Im
Grunde liefern die ersten und dritten Bilder Grauskalaschatteninformation,
die für
das Charakterisieren des Defekts nützlich ist, und das zweite Bild
liefert einen im wesentlichen flachen Blick von oben.
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Ein
Weg, um den Vorteil dieser Mehrperspektivenabbildungstechnik zu
erkennen, besteht darin, einen Buckel zu betrachten, der von einer
ebenen Oberfläche
vorsteht. Dieser Buckel stellt einen Defekt dar. Bei der Betrachtung
dieses Buckels direkt von oben, mit einer Beleuchtung von oben,
kann es sein, dass dieser Buckel als ein flaches Muster oder ein
Fleck erscheint, wie das in 19(a) gezeichnet ist.
Ein solches Ergebnis kann sich aus einem Bild ergeben, das durch
den ersten Sensor 1890 erzeugt wird. Auf der Basis dieses
Bilds alleine würde
es schwierig sein, diesen Defekt als einen flachen Kreis, einen
vorstehenden Buckel oder eine Vertiefung zu charakterisieren.
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In
einem Bild, das vom zweiten Sensor 18100 erzeugt wird,
verläuft
die Perspektive des Betrachters weiterhin direkt von oben, wobei
aber die Beleuchtung so erscheint, dass sie von links kommt. Unter
diesen Bedingungen kann der Buckel so erscheinen, als habe er einen
helleren Teil auf der linken Seite und einen dunkleren Teil auf
der rechten Seite, wie das in 19(b) gezeichnet
ist. Somit kann bestimmt werden, dass der Defekt 1840 ein Vorsprung
und keine Vertiefung ist.
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In
einem Bild, das vom dritten Sensor 18110 erzeugt wird,
verläuft
die Perspektive des Betrachters weiterhin direkt von oben, wobei
aber die Beleuchtung so erscheint, als komme sie von rechts. Unter
diesen Bedingungen kann der Buckel so erscheinen, als habe er einen
helle ren Teil auf der rechten Seite und einen dunkleren Teil auf
der linken Seite, wie das in 19(c) gezeichnet
ist. Die Bestimmung des Defekts 1840 als ein Vorsprung
wird somit bestätigt.
Um beispielsweise die statistische Sicherheit zu erhöhen, können die
Grauskalen, die vom zweiten Sensor erzeugt werden, mit solchen,
die vom dritten Sensor erzeugt werden, verglichen werden.
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Man
nehme andererseits an, dass der Defekt 1840 ein Krater
ist. Das Bild, das vom ersten Sensor 1890 erzeugt wurde,
kann genau so sein, wie es in 19(a) gezeichnet
ist. Das Bild, das vom zweiten Sensor 18100 erzeugt wird,
würde ein
dunkleres Gebiet auf der linken Seite und ein helleres Gebiet auf der
rechten Seite der Vertiefung zeigen, wie das in 19(c) gezeigt ist. Ebenso würde das Bild, das durch den
Ausgang des dritten Sensors 18110 erzeugt wird, ein dunkleres
Gebiet auf der rechten Seite und ein helleres Gebiet auf der linken
Seite der Vertiefung zeigen, wie das in 19(b) gezeichnet ist.
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Ein
Beispiel der Anwendung der Mehrperspektivenabbildung, um Defekte
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu klassifizieren, wird nun unter Verwendung der 20(a-e) diskutiert. 20(a) zeigt einen Teil einer Waferstruktur 1830 mit
einem Defekt 1840, wie einem Mikrokratzer. 20(b) zeigt eine vereinfachte Querschnittsansicht
der Waferstruktur 1830 entlang der Referenzleitung B-B.
Wie in 20(b) gezeigt ist, ist der Mikrokratzer
(das ist der Defekt 1840) ein vertikaler Kratzer, der eine
im wesentlichen wandartige linke Seite und eine sanft geneigte rechte
Seite aufweist. Obwohl 20(a) obere
und untere Enden dieses Defekt 1840 zeigt, sind diese nur
als Bezug und zur leichteren Darstellung angegeben. Es ist viel
wahrscheinlicher, dass der Mikrokratzer sanft geneigte Enden aufweist.
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20(c) zeigt, wie dieser Defekt 1840 vom ersten
Sensor 1890 aussehen mag. Da die Belichtung im Bild, die
von den Daten des ersten Sensors 1890 geliefert wird, von
oben erscheint, taucht kein Schatten auf; das Bild vom ersten Sensor 1890 erscheint
flach, und der Mikrokratzer scheint nur ein lineares Element zu
sein. In diesem ersten Bild ist keine Tiefeninformation verfügbar.
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20(d) zeigt, wie dieser Defekt 1840 vom zweiten
Sensor 18100 erscheinen mag. Die Beleuchtung scheint von
links zu kommen, und so wird ein Schatten durch die im wesentlichen
wandartige linke Seite des Mikrokratzers verursacht. Wenn die Länge des
Schattens und die Position des zweiten Sensors 18100 gegeben
ist, kann Information in Bezug auf die Tiefe des Mikrokratzers bestimmt
werden.
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20(e) zeigt, wie dieser Defekt 1840 vom dritten
Sensor 18100 erscheinen mag. Die Beleuchtung scheint in
einem solchen Bild von rechts zu kommen, aber die sanft geneigte
rechte Seite des Mikrokratzers gibt keinen Schatten. Durch die Neigung
der wandartigen linken Seite des Mikrokratzers, scheint das Bild,
das vom Ausgang des dritten Sensors 18110 geliefert wird,
flach, und der Defekt 1840 scheint nur ein lineares Element
zu sein.
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In
diesem Beispiel war der Defekt 1840 im wesentlichen linear.
Defekte werden kaum eine so einfache Struktur aufweisen, und so
wird die Information, die aus den drei Bildern zusammen verfügbar ist,
normalerweise genug aufzeigen, um die meisten Defekte zu detektieren
und zu charakterisieren.
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Zusammengefasst
kann man sagen, dass die Mehrperspektivenabbildungstechnik eine
Tiefeninformation liefert, um Defekte als Krater und Mikrokratzer
oder Teilchendefekte unter Verwendung einer Vielzahl von Bildern
eines Defekts zu klassifizieren, wobei die Bilder gleichzeitig mit
unterschiedlichen SEM-Sensoren an unterschiedlichen Positionen in Bezug
auf den Defekt aufgenommen werden. Die Mehrzahl der Bilder werden
verglichen. Die Unterschiede in der Schattierung des Defekts in
der Vielzahl der Bilder werden analysiert, um die Tiefeninformation
zu bestimmen. Insbesondere bestimmt die Analyse, ob der Defekt flach
ist, einen Vorsprung, wie einen Teilchendefekt, wie er in den 12a und 12b dargestellt
ist, darstellt, oder ob er eine Vertiefung, wie ein Krater oder
ein Mikrokratzer, ist, wie das in 13 dargestellt
ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Monitor oder ein Satz Monitore
vorgesehen, wie das in 18 mit den Bezugszahlen M1-M3
gezeigt ist, um dem Benutzer eine Anzeige jedes Bildes, das von
den Sensoren 1890, 18100 und 18110 erzeugt
wird, zu liefern. Der visuelle Zugang zu den drei verschiedenen
Bildern ist vorteilhaft, da das Bild vom ersten Sensor 1890 eine andere
Information als die anderen Sensoren 18100, 18110 liefert.
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Der
erste Sensor 1890, der im Zentrum der Station angeordnet
ist, enthält
Information in Bezug auf die Art des Defekts und seines umgebenden
Gebietes, das heißt,
er gibt eine visuelle Anzeige des Vorhandenseins von einem oder
mehreren verschiedenen Materialien durch den Kontrast der Schattierung
zwischen verschiedenen Materialien. Wenn beispielsweise zwei oder
mehr Materialien vorhanden sind, wird dies visuell detektierbar,
da jedes Material anders abgetönt
ist. Die zweiten und dritten Sensoren 18100 erzeugen Bilder
in Bezug auf die Topographie des Defekts, wie das oben diskutiert
wurde, was die Identifikation eines Defekts als ein Buckel oder ein
Loch in der Waferoberfläche
möglich
macht. Durch das Anzeigen der Bilder von allen drei Sensoren 1890, 18100, 18110 kann
der Benutzer verschiedene Aspekte des Defekts sehen, um es somit
dem Benutzer zu ermöglichen,
zu bestimmen, dass ein Defekt beispielsweise ein Buckel auf der
Waferoberfläche
darstellt, und dass der Buckel aus einem anderen Material als die
Oberfläche
gemacht ist.
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Die
veränderlichen
Unterklassen der Defekte, die aus den Hauptklassen gebildet sind,
sind vorzugsweise als „An/Aus-Module" oder „Gebäudeblöcke", die vom Benutzer
konfigurierbar sind, vorgesehen, so dass wenn der Benutzer sein
Verfahren entwickelt und bestimmt, welche Typen von Defekten identifiziert
und überwacht
werden müssen,
die Unterklassen hinzugefügt
oder gelöscht
werden können.
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15a zeigt beispielsweise einen Defekt, der als „Überbrückung" bekannt ist, der
durch die erfindungsgemäße Methodik
detektiert werden kann, wenn dies vom Benutzer gefordert wird, als
eine Unterklasse der Hauptklasse der Defekte des zusätzlichen
Musters (beispielsweise nach Schritt 1408, 1410 oder 1411 in 14b). Das Überbrücken, bei dem
zwei diskrete Muster F1, F2 auf der Waferoberfläche durch ein zusätzliches
Muster D verbunden werden, wird nahezu sicher einen Kurzschlussfehler des
kompletten Bauteils verursachen. Somit ist es vorteilhaft, diesen
Typ des Defekts detektieren und klassifizieren zu können. Die
Grenzanalyse des Defektfußabdrucks 818 bestimmt,
dass die Defektgrenzen DB sich an mindestens einer gemeinsamen Grenze
CB, die jedem der zwei diskreten Elemente F1, F2 im Referenzbild
entspricht, schneiden, um den Defekt als eine Überbrückung zu klassifizieren.
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15b zeigt eine andere optionale Unterklasse der
Hauptklasse des fehlenden Musters, die als „unterbrochene Leitung" bekannt ist, die
beispielsweise nach Schritt 1406a in 14a als ein Defekt eines fehlenden Musters durch
das Analysieren des Bildes des Gebiets zwischen DB1 und DB2, beispielsweise
unter Verwendung von Techniken, die bei Litman et al. und Halavee
et al. beschrieben sind, detektiert werden kann. Mit anderen Worten,
dieses Element mit dem fehlenden Muster wird gemessen, um weiter
zu bestimmen, in welchem Aus maß das Muster
fehlt. Ein weiteres Beispiel der Vorteile dieser Fähigkeit
ist eine andere Unterklasse der Hauptklasse des fehlenden Musters,
die als „schmales
Muster" bezeichnet
wird. Da ein schmales Muster, wie es in 9 dargestellt
ist, einen Ausfall des Bauteils verursachen oder die Leistung des
Bauteils durch das Erhöhen
des elektrischen Widerstands hemmen kann, kann es sein, dass ein
Benutzer wünscht,
zu bestimmen, ob ein Muster, das als ein Defekt eines fehlenden
Musters identifiziert wurde, schmaler als eine vorgeschriebene Breite
ist. Durch das Messen der Elemente in den Gebieten um DB (beispielsweise des
Defektfußabdrucks 812)
kann der Benutzer die Breite des verbleibenden Musters bestimmen
und den Defekt als ein Defekt eines schmalen Musters klassifizieren,
wenn die Breite unterhalb eines vorgeschriebenen Werts fällt.
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Eine
weitere Unterklassifizierung der Hauptklassen der Defekte (das sind
die Unterklassenmodule) kann sich aus dem Messen der Distanz von
einem Muster zu einem anderen ergeben, um mögliche Kurzschlüsse zu identifizieren,
wie dem Messen der Distanz von einem Defekt eines zusätzlichen
Musters, wie er in den 8a, 8b oder 10 gezeigt
ist, zu einem benachbarten Muster, und dem anschließenden Klassifizieren
des Defekts in eine getrennte Unterklasse, wenn die Distanz kleiner
als ein vorgeschriebener Wert ist. Weiterhin können Teilchendefekte, wie sie
in den 11, 12a und 12b gezeigt sind, gemessen und als „kleine
Teilchen" oder „große Teilchen" oder Teilchen oberhalb oder
unterhalb eines vorgeschriebenen Gebiets unterklassifiziert werden,
wie dies vom Benutzer gewünscht
wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann die Waferoberfläche optisch abgebildet werden,
um Information zu erhalten, die aus SEM-Bildern nicht erhältlich ist,
wie die Farbe einer inspizierten Schicht, oder das Vorhandensein
eines Teilchens, das in einer Schicht aus Glas (beispielsweise Siliziumdioxid)
eingebettet ist, das keinen Buckel auf der Oberfläche des
Glases verursacht, der groß genug
wäre, um
durch ein SEM detektiert zu werden. Somit können zusätzliche Unterklassenmodule,
wie sie vom Benutzer gefordert werden, hinzugefügt werden, um den Wafer genauer
zu inspizieren.
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In
einer dritten Phase der erfindungsgemäßen Methodik wird, wenn die
möglichen
Defekte, die durch die Defektkarte angezeigt werden, wieder detektiert,
abgebildet und in Hauptklassen und Unterklassen von Defekten klassifiziert
werden, ein Zählwert
der Gesamtzahl der Defekte in jeder Klasse geführt. Wenn die Gesamtzahl der
Defekte in einer spezifischen Klasse der Hauptklassen oder Unterklassen
ungefähr
gleich einer vorbestimmten minimal akzeptablen Anzahl der speziellen
Typs des Defekts ist oder diese überschreitet,
kann ein Alarmsignal erzeugt werden, um den Benutzer zu alarmieren.
Auf diese Weise wird eine „Klassendichteüberwachung" der Defekte ausgeführt, was
eine frühe
Warnung vor Fehlern in einem speziellen Verfahren und eine kürzere Reaktionszeit
für korrigierende
Aktionen ermöglicht.
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16 ist
ein Flussdiagramm der dritten Phase der erfinderischen Methodik.
Nachdem ein Defekt im Schritt 1601 in die Hauptklasse A
klassifiziert wurde, wie das durch das beispielhafte Verfahren,
das in den 14a und 14b dargestellt
ist, durchgeführt
wurde, wird der Defektzähler
für diese Hauptklasse
im Schritt 1602 inkrementiert und dann im Schritt 1603 mit
einer vorbestimmten Zahl x verglichen. Wenn der Defektzählwert größer oder
gleich x ist, wird ein Alarmsignal im Schritt 1604 beispielsweise
an eine Anzeige gesandt. Wenn der Defektzählwert kleiner als x ist, wird
kein Alarmsignal gesendet. Alternativ kann das Alarmsignal durch
ein Warnsignal ersetzt werden, das verwendet wird, um einen Steuerprozessor
zu warnen, der automatisch einen Aspekt eines Verfahrens steuert,
um das Verfahren einzustellen, um den Defekt bei der zukünftigen
Bearbeitung zu verhindern.
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17 ist
ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform
der Erfindung zeigt. Ein Computersystem 1700 umfasst einen
Bus 1702 oder einen anderen Kommunikationsmechanismus für das Kommunizieren
von Information, und einen Prozessor 1704, der mit dem
Bus 1702 gekoppelt ist, für das Verarbeitung von Information.
Das Computersystem 1700 umfasst auch einen Hauptspeicher 1706,
wie einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM) oder eine andere
dynamische Speichervorrichtung, die mit dem Bus 1702 gekoppelt
ist, für
das Speichern von Information und Befehlen, die durch den Prozessor 1704 auszuführen sind.
Der Hauptspeicher 1706 kann auch für das Speichern temporärer Variablen
oder anderer Zwischeninformation während der Ausführung der
Instruktionen, die vom Prozessor 1704 auszuführen sind,
verwendet werden. Das Computersystem 1700 umfasst ferner
einen Nur-Lese-Speicher (ROM) 1708 oder eine andere statische
Speichervorrichtung, die mit dem Bus 1702 gekoppelt ist,
für das Speichern
statischer Information und Instruktionen für den Prozessor 1704.
Eine Speichervorrichtung 1710, wie eine Magnetplatte oder
eine optische Platte, ist vorgesehen und mit dem Bus 1702 gekoppelt für das Speichern
von Information und Instruktionen.
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Das
Computersystem 1700 kann über einen Bus 1702 mit
einer Anzeige 1712, wie einer Kathodenstrahlröhre (CRT),
gekoppelt sein, um einem Computerbenutzer Information anzuzeigen.
Eine Eingabevorrichtung 1714, die alphanumerische und andere
Tasten einschließt,
ist mit dem Bus 1702 für das
Kommunizieren von Information und Befehlsauswahlen an den Prozessor 1704 gekoppelt.
Ein anderer Typ einer Benutzereingabevorrichtung ist eine Cursorsteuerung 1716,
wie eine Maus, ein Trackball oder Cursorrichtungstasten für das Kommunizieren von
Richtungsinformation und Befehlsauswahlvorgängen an den Prozessor 1704 und
für das
Steuern der Cursorbewegung auf der Anzeige 1712.
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Ein
SEM 1718 gibt Daten, die Bilder eines zu inspizierenden
Wafers darstellen, wie das oben diskutiert wurde, an den Bus 1702.
Solche Daten können
im Hauptspeicher 1706 und/oder der Speichervorrichtung 1710 gespeichert
und durch den Prozessor 1704 als seine auszuführenden
Instruktionen verwendet werden. Das SEM 1718 kann auch
Instruktionen über
den Bus 1702 vom Prozessor 1704 empfangen.
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Computersystems 1700 für das Inspizieren
der Oberfläche
eines Halbleiterwafers in Bezug auf Defekte. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Inspektion der Oberfläche eines Halbleiterwafers,
die die Klassifizierung von Oberflächendefekten einschließt, durch
das Computersystem 1700 in Erwiderung auf den Prozessor 1704,
der ein oder mehrere Sequenzen einer oder mehrerer Instruktionen,
die im Hauptspeicher 1706 enthalten sind, ausführt, geliefert.
Solche Instruktionen können in
den Hauptspeicher 1706 von einem anderen computerlesbaren
Medium, wie einer Speichervorrichtung 1710, eingelesen
werden. Die Ausführung
der Sequenzen der Instruktionen, die im Hauptspeicher 1706 enthalten
sind, bewirkt, dass der Prozessor 1704 die oben beschriebenen
Verfahrensschritte ausführt.
Es können
auch ein oder mehrere Prozessoren in einer Mehrprozessoranordnung
verwendet werden, um die Sequenzen der Instruktionen, die im Hauptspeicher 1706 enthalten
sind, auszuführen.
In alternativen Ausführungsformen
kann eine feste Verdrahtung statt oder in Kombination mit Softwareinstruktionen
verwendet werden, um die Erfindung zu implementieren. Somit sind
die Ausführungsformen der
Erfindung nicht auf irgend eine spezifische Kombination einer Hardwareschaltung
und Software begrenzt. Das Programmieren des Geräts wird leicht von einem Fachmann
vorgenommen, der mit dem Flussdiagramm der 14a und 14b versehen ist.
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Der
Ausdruck „computerlesbares
Medium", wie er
hier verwendet wird, bezieht sich auf jedes Medium, das an der Bereitstellung
von Instruktionen an der Prozessor 1704 für deren
Ausführung
teilnimmt. Ein solches Medium kann viele Formen annehmen, wie in
nicht einschränkender
Weise beispielsweise nicht flüchtige
Medien, flüchtige
Medien und Übertragungsme dien.
Nicht flüchtige
Medien umfassen beispielsweise optische oder magnetische Platten,
wie die Speichervorrichtung 1710. Flüchtige Medien umfassen dynamische
Speicher, wie der Hauptspeicher 1706. Übertragungsmedien umfassen
ein Koaxialkabel, ein Kupferkabel und Lichtwellenleiter, die die
Leitungen einschließen,
die den Bus 1702 bilden. Das Übertragungsmedium kann auch
die Form von akustischen Wellen oder Lichtwellen annehmen, wie solche,
die während
Radiofrequenz-(RF)- und Infrarot-(IR)-Datenkommunikationen erzeugt
werden. Gebräuchliche
Formen von computerlesbaren Medien umfassen beispielsweise Floppy-Disk,
eine flexible Platte, eine Festplatte, ein Magnetband oder ein anderes
magnetisches Medium, eine CD-ROM, DVD und jedes andere optische
Medium, wie Lochkarten, Papierband und jedes andere physikalische
Medium mit Lochmustern, ein RAM, ein PROM und EPROM, ein FLASH-EPROM
und jeden anderen Speicherchip oder Kassette oder jedes andere Medium,
von dem ein Computer lesen kann.
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Verschiedene
Formen von vom Computer lesbaren Medien können bei dem Ausführen einer oder
mehrerer Sequenzen einer oder mehreren Instruktionen für den Prozessor 104 für die Ausführung beteiligt
sein. Beispielsweise können
die Instruktionen anfänglich
auf einer Magnetplatte oder einem entfernten Computer erzeugt werden.
Der entfernte Computer kann die Instruktionen in seinen dynamischen
Speicher laden und die Instruktionen über eine Telefonleitung unter
Verwendung eines Modems senden. Ein Modem beim Computersystem 1700 kann die
Daten auf der Telefonleitung empfangen und einen Infrarotsender
verwenden, um die Daten in ein Infrarotsignal umzuwandeln. Ein Infrarotdetektor,
der mit dem Bus 1702 gekoppelt ist, kann die Daten, die im
Infrarotsignal befördert
werden, empfangen und die Daten auf dem Bus 1702 platzieren.
Der Bus 1702 befördert
die Daten zum Hauptspeicher 1706, von wo der Prozessor 1704 die
Instruktionen abruft und ausführt.
Die Instruktionen, die vom Hauptspeicher 1706 empfangen
werden, können
wahlweise auf der Speichervorrichtung 1710 entweder vor
oder nach der Ausführung
durch den Prozessor 1704 gespeichert werden.
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Die
erfindungsgemäße Halbleiterwaferinspektionstechnik
ermöglicht
es, dass Defekte getrennt und zuverlässig als Teilchen- oder Musterdefekte
und als Defekte auf der Oberfläche
oder unter der Oberfläche
(eingebettete Defekte) klassifiziert werden können. Sie liefert auch eine
frühe Quantifizierung und
Weitergabe dieser sinnvoll klassifizierten Defekte, um somit Untersuchungen
der Ursachen der Defekte zu erleichtern und es zu ermöglichen,
dass eine frühe
korrigierende Aktion implementiert werden kann. Somit trägt die vorliegende
Erfindung zur Aufrechthaltung des Produktionsdurchsatzes bei. Darüber hinaus
klassifiziert die erfin dungsgemäße Methodik
Defekte durch das Abbilden der Waferoberfläche und das Durchführen einer
Grenzanalyse und/oder topographischer Messungen dieser Merkmale,
und erfordert so keine Beispiele von Defektbildern für jede Klasse,
bevor sie ausführbar
ist. Somit kann im Gegensatz zu Defektklassifikationssystemen des Stands
der Technik die vorliegende Erfindung während des Anlassens und Hochfahrens
einer Produktionslinie verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Inspektion jedes Halbleiterwafers
anwendbar und sie ist insbesondere für eine im Verfahren vorgenommene
Inspektion von Halbleiterwafern während der Herstellung von Halbleiterbauteilen
hoher Dichte mit Submikronelementen verwendbar.
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Die
vorliegende Erfindung kann durch das Verwenden konventioneller Materialien,
Methodiken und Ausrüstung
in die Praxis umgesetzt werden. Somit sind die Details solcher Materialien,
Ausrüstung und
Methodik hier nicht im Detail angegeben. In den vorhergehenden Beschreibungen
sind viele spezifische Details angegeben, wie spezifische Materialien, Strukturen,
Chemikalien, Verfahren etc., um ein gründliches Verständnis der
vorliegenden Erfindung zu liefern. Wie jedoch ein Durchschnittsfachmann
erkennen wird, kann die vorliegende Erfindung ohne ein Zurückgreifen
auf die Details, die hier spezifisch angegeben sind, in die Praxis
umgesetzt werden. In anderen Fällen
wurden wohl bekannte Bearbeitungsstrukturen nicht im Detail beschrieben,
um die vorliegende Erfindung nicht unnötig zu verdecken.
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Nur
die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung und nur wenige Beispiele ihrer Vielseitigkeit sind
in der aktuellen Beschreibung gezeigt und beschrieben. Es sollte
verständlich
sein, dass die Erfindung in verschiedenen anderen Kombinationen
und Umgebungen eingesetzt werden kann, und an ihr Änderungen
oder Modifikationen innerhalb des Umfangs des erfindungsgemäßen Konzepts,
wie es hier ausgedrückt
ist, vorgenommen werden können.