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Die
Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für die Verwendung zur Behandlung
und Vorbeugung von Transmethylierungs-Störungen, vorzugsweise kardiovaskulären Erkrankungen,
wie atherogenen und thrombogenen Erkrankungen.
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Es
ist dokumentiert, dass Symptome kardiovaskulärer Erkrankungen oft mit erhöhten Plasmaspiegeln von
Homocystein einhergehen (Hyperhomocysteinämie). Untersuchungen stützen die
Hypothese, dass Plasma-Homocystein
ein Risikofaktor für
koronare, cerebrale und periphere Verschlusserkrankungen sowie für Karotidenverdickung
ist. Ferner zeigen die Ergebnisse mehrerer Studien, dass der Plasma-Homocysteinspiegel erblich
beeinflusst wird. Die Daten legen zudem nahe, dass es keinen Schwelleneffekt
gibt, sondern dass eine abgestufte Beziehung zwischen erhöhten Plasmaspiegeln
von Homocystein und den Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung
besteht (M.R. Malinow, J. Nutr. 126 (1996) 1238–1243).
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Im
menschlichen Körper
wird Homocystein aus Methionin gebildet. Vereinfacht beschrieben,
wird Methionin mit Adenosintriphosphat unter Bildung von S-Adenosylmethionin
kondensiert und Letzteres wird in S-Adenosylhomocystein umgewandelt.
S-Adenosylhomocystein wird schnell zu Homocystein metabolisiert, das
ein wichtiger Verzweigungspunkt-Metabolit ist. Es kann wieder zu
Methionin regeneriert werden, in S-Adenosylhomocystein umgewandelt
werden oder mittels Reaktion mit Cystathion in den Transsulfurierungsweg eingehen.
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In
der Vergangenheit, war es das Ziel mehrerer Studien, Hyperhomocysteinämie zu behandeln,
d.h. die erhöhten
Plasma-Homocysteinspiegel zu senken. Es ist bekannt, das Betain
und Cholin, das mittels Oxidation in Betain umgewandelt wird, als
Methylierungsmittel wirken können.
Zum Beispiel führt
die enzymkatalysierten Reaktion zwischen Betain und Homocystein
im menschlichen Organismus zur Bildung von Methionin und Dimethylglycin,
und es ist bekannt, dass die Behandlung mit Betain zur Senkung der
Homocystein-Konzentrationen wirksam ist. Andere Versuche be inhalteten
die Supplementierung mit Vitaminen, wie Vitamin B6, Vitamin
B12, oder üblichen Multivitaminen, Vitamin
B6 in Kombination mit einer Methioninbeschränkung, Methylcobalamin,
Folsäure,
Folsäure
zusammen mit den Vitaminen B6 und B12, Folat und gelegentlich Folat in Kombination
mit Vitamin B6, Vitamin B12,
Cholin oder Betain (M.R. Malinow, J. Nutr. 126 (1996) 1238–1243).
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Die
Wirksamkeit der früher
angewendeten Zusammensetzungen war jedoch nicht zufriedenstellend. Der
Behandlungsansatz war nicht mit der Komplexität des Transmethylierungs-Stoffwechsels
verknüpft.
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Aufgabe
der Erfindung war die Bereitstellung neuer Zusammensetzungen zur
Behandlung und Vorbeugung von Transmethylierungs-Störungen,
vorzugsweise kardiovaskulären
Erkrankungen, wie atherogenen und thrombogenen Erkrankungen, die
wirksamer sind.
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Es
wurde jetzt gefunden, dass diese Aufgabe mit Zusammensetzungen gelöst werden
kann, die einen oder mehrere Wirkstoffe und gegebenenfalls einen
oder mehrere Nährstoffe,
feste, flüssige
und/oder halbflüssige
Träger
oder Hilfsstoffe enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffe
bestehen aus:
- a) einer Komponente A bestehend
aus einer oder mehreren aus Methyl- und Methylen-Donatoren ausgewählten Verbindungen,
- b) einer Komponente B bestehend aus 5-Methyltetrahydrofolsäure oder
einem pharmazeutisch verträglichen
Salz davon, und
- c) einer Komponente C bestehend aus einem oder mehreren Bioflavonoiden.
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Die
Erfindung betrifft ferner Zusammensetzungen für die Verwendung zur Behandlung
und Vorbeugung von Erkrankungen, die mit Hyperhomocysteinämie einhergehen.
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Bioflavonoide
sind bei Pflanzen weit verbreitet. Hohe Konzentrationen können aus
allen Citrusfrüchten,
Hagebutten und schwarzen Johannisbeeren gewonnen werden. Kommerzielle
Verfahren extrahieren die Rinden von Orangen, Mandarinen, Zitronen,
Kumquats und Grapefruits. Es ist bekannt, dass die Bioflavonoide die
Kapillaren festigen und oxidative Schäden in Zellen und Geweben verhindern.
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Wie
oben erwähnt,
ist dokumentiert, dass kardiovaskuläre Erkrankungen mit Hyperhomocysteinämie einhergehen.
Akkumuliert Homocystein in anomal hohen Konzentrationen im menschlichen
Körper,
z.B. im Plasma, ist es ein Indikator für atherogene und thrombogene
Zustände,
die zur Bildung von Plaques in Blutgefäßen und zur Entwicklung von
Thrombi, d.h. zur Koagulation von Blut in Blutgefäßen, führen. Erfindungsgemäß ist jetzt
gefunden worden, dass ein erhöhter
Homocystein-Spiegel ein Anzeichen für den unangemessenen Methyl-Pool
ist, der sowohl Methyl-Donatoren als auch Methyl-Überträger beinhaltet.
Daher kann der Homocystein-Spiegel im menschlichen Körper als
Indikator für
den Status des Transmethylierungs-Stoffwechsels in bestimmten Fällen herangezogen
werden.
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Im
menschlichen Körper
existieren Ein-Kohlenstoffatom- oder C1-Gruppen
und mehreren Oxidationszuständen.
Zu diesen Gruppen gehören
Methylgruppen, Methylengruppen, Methylidingruppen, Carbonylgruppen,
Formylgruppen, Hydroxymethylgruppen und Carboxylgruppen. Diese Gruppen
können
praktischerweise in Gruppen auf der Oxidationsstufe von Methanol,
Formaldehyd und Formiat aufgeteilt werden. Beispielhafte Quellen
für die
Methylgruppe (Methanol-Oxidationsstufe) sind Methionin, Adenosylmethionin,
methylierte Glycine und Cholin. Die Quellen für die Methylengruppe (Formaldehyd-Oxidationsstufe)
sind Serin und Glycin. Eine der Quellen für die Gruppe auf der Formiat-Oxidationsstufe
ist z.B. Histidin.
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Diese
sämtlichen
Ein-Kohlenstoffatom-Gruppen bilden den so genannten Ein-Kohlenstoffatom-Pool und
sind an vielen wichtigen Reaktionen beteiligt. Da die Methylgruppe
biochemisch am weitesten verbreitet ist, wird der Ein-Kohlenstoffatom-Pool
oft als Methyl-Pool bezeichnet.
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Die
Stoffwechselvorgänge
von Methylgruppen werden gewöhnlich
genauer als Transmethylierung bezeichnet, wobei man die beteiligten
Moleküle
als Transmethylatoren bezeichnet. Je nach ihrer Funktion während der
Stoffwechselvorgänge
werden die Transmethylatoren als Methyl-Donatoren, Methyl-Überträger und Methyl-Akzeptoren
klassifiziert. Methyl-Donatoren sind z.B. Methionin, S-Adenosylmethionin,
Cholin, Methylglycin (Sarkosin), Dimethylglycin und Trimethylglycin
(Betain). Methyl-Überträger sind
z.B. Tetrahydrofolate, die von Folsäure und Methylcobalamin und
Adenosylcobalamin stammen, bei denen es sich um von Vitamin B12 stammende Coenzyme handelt. Zu den Methyl-Akzeptoren
gehören
alle Nucleinsäuren,
Proteine, von denen die meisten Enzymproteine sind, Phospholipide
(Bestandteile von Biomembranen) und viele biologische Amine, die
in vielen Fällen
als Neurotransmitter dienen.
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Die
richtig ablaufende Methylierung dieser vier Klassen von Akzeptormolekülen ist
für ihre
biochemische Aktivität
von Bedeutung. Die Methylierung der Nucleinsäuren gewährleistet ihre Strukturstabilität und ihrer
exakte genetische Leistung. Die Methylierung der Enzymproteine gewährleistet
ihre Spezifität
und Effizienz und verhindert die Akkumulation von Stoffwechselzwischenprodukten.
Die Methylierung der Phospholipide liefert eine optimale Zellmembranfunktionalität, und die
Methylierung der biologischen Amine garantiert ihre Spezifität und Wirksamkeit.
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Eine
Abnahme im Pool der Methyl-Donatoren und/oder der Methyl-Überträger kann zu Transmethylierungs-Störungen führen. Störungen der
Methylierung (auch als Demethylierungen bezeichnet) einer oder mehrerer
Komponenten der vier Methyl-Akzeptor-Klassen können auftreten, und Dysfunktionen
dieser Methyl-Akzeptoren können
die Folge sein. Stoffwechseldysfunktionen und Erkrankungen können daraus
entstehen.
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Zu
den Methyl-Akzeptoren gehören
auch viele Stoffwechselzwischenprodukte, wie Homocystein. Die Methylierung
von Homocystein beseitigt dessen negative Wirkungen auf die Gefäßendothelien.
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Es
ist dokumentiert, dass die hauptsächlichen Stellen von Atherosklerose
bei Menschen mit Hyperhomocysteinämie die Aorta abdominalis,
die Arteria iliaca, die Arteria carotis interna, die Arteria subclavia,
die Nierenarterien, der Truncus coeliacus, die Mesenterialarterien,
die Arteria cerebri media, die Arteria basilaris und die Arteria
cerebri anterior sind.
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Hauptsächliche
kardiovaskuläre
Erkrankungen, die mit Hyperhomocysteinämie einhergehen, sind vorzeitige
Arterienverschlusserkrankung, schwere Gefäßerkrankung im Säuglingsalter
und in der Kindheit, fortschreitende Arterienstenose, Claudicatio
intermittens, renovaskuläre
Hypertonie, ischämische
cerebrovaskuläre
Erkrankung, vorzeitiger Verschluss der Netzhautarterie und der Netzhautvene,
cerebrale Arterienverschlusserkrankung, periphere Arterienverschlusserkrankung,
vorzeitiger Tod aufgrund von Thromboembolie-Erkrankung und ischämische Herzerkrankung
(S.H. Mudd et al., Am. J. Hum. Genet. 33 (1981) 883–893; G.H.J.
Boers et al., The New England Journal of Medicine 313(12) (1985)
709–715;
R. Clarke et al., The New England Journal of Medicine 324(17) (1991)
1149–1155;
S.S. Kang et al., Am. J. Hum. Genet. 48 (1991) 536–545; E.M.
Wenzler et al., Am. J. Ophthalmol. 115(2) (1993) 162–167; R.P.
Reis et al., Acta Med. Port. 7(5) (1994) 285–289; K. Robinson et al., Cleve.
Clin. J. Med. 61(6) (1994) 438–450;
M.R. Malinow, J. Nutr. 126 (1996) 1238–1243; J.B. Ubbink et al.,
J. Nutr. 126 (1996) 1254–1257;
M.R. Malinow et al., Arteriosclerosis, Thrombosis and Vascular Biology
17(6) (1997) 1157–1162;
S.E.S. Miner et al., Clinical Chemistry 30(3) (1997) 189–201).
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Die
Erfindung betrifft ferner Zusammensetzungen für die Verwendung zur Behandlung
und Vorbeugung dieser hauptsächlichen
kardiovaskulären
Erkrankungen.
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Der
Ausdruck "Methyl-Donator" (Komponente A) steht
für Substanzen,
die Methylgruppen an Überträgermoleküle abgeben
können.
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Der
Ausdruck "Methylen-Donator" (Komponente A) steht
für Substanzen,
die Methylengruppen an Überträgermoleküle abgeben
können.
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Der
Ausdruck "Methylüberträger" wird für Substanzen
verwendet, die Methylgruppen auf Akzeptormoleküle übertragen können. Daher müssen die
Methylüberträger eine übertragbare
Methylgruppe besitzen oder müssen
eine übertragbare
Methylgruppe von den Donatormolekülen entfernen können. Alternativ
müssen
sie eine andere Gruppe von den Donatormolekülen entfernen können, jedoch
eine Gruppe, die während
der Stoffwechselvorgänge
in eine übertragbare
Methylgruppe umgewandelt werden kann, oder sie müssen eine solche Gruppe enthalten.
Es ist zum Beispiel bekannt, dass Tetrahydrofolat in das 5-Methyl-Derivat
umgewandelt werden kann, das seine Methylgruppe auf Akzeptormoleküle übertragen
kann. Es ist ferner dokumentiert, dass die 5-Methyl-, 5-Formyl-,
10-Formyl-, 5,10-Methylen-
und 5,10-Methenyl-Derivate von Tetrahydrofolat enzymatisch ineinander
umgewandelt werden können,
d.h. jede dieser Verbindungen in das 5-Methyl-Derivat umgewandelt
werden kann. Daher fallen alle obengenannten Derivate von Tetrahydrofolat
unter die erfindungsgemäße Bedeutung
eines Methylüberträgers.
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Wenn
die Komponente A der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen nur aus
Methylen-Donatoren besteht, muss die Komponente B den Methylüberträger 5-Methyltetrahydrofolsäure oder
ein physiologisch unbedenkliches Salz davon umfassen, das Methylengruppen
von den Methylen-Donatoren übernehmen
und diese Methylengruppen in übertragbare
Methylgruppen umwandeln kann.
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Bevorzugte
Methyl- oder Methylen-Donatoren (Komponente A) werden aus Betain,
Dimethylglycin, Sarkosin, Serin und ihren physiologisch unbedenklichen
Salzen ausgewählt.
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Der
Methylen-Donator Serin ist ein Bestandteil von Phosphatidylserin,
einer natürlich
vorkommenden Phospholipid-Komponente von Zellmembranen, die an einer
Reihe lebenswichtiger Vorgänge
beteiligt ist, wie Nervenzelldifferenzierung, -aktiverung und -erneuerung,
Nerventransmitterproduktion, Ionentransport usw. Die Methylen-Donatoren
können
auch als Methylgruppenlieferanten dienen.
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Komponente
B besteht aus 5-Methyltetrahydrofolsäure (5-Methyl-(6S)-tetrahydrofolsäure) oder
einem physiologisch unbedenklichen Salz davon. L-5-Methyltetrahydrofolsäure durchdringt
alle Organe des menschlichen Körpers.
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Die
physiologisch unbedenklichen Salze der Methyl-Donatoren und Methylen-Donatoren
können durch
Umwandeln einer Base dieser Verbindungen mit einer Säure in das
entsprechende Säureadditionssalz erhalten
werden. Säuren,
die physiologisch harmlose Salze ergeben, sind z.B. anorganische
Säuren,
beispielsweise Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Salzäure,
Phosphorsäuren,
wie Orthophosphorsäure,
organische Säuren,
insbesondere aliphatischen, alicyclische, araliphatische, aromatische
oder heterocyclische einwertige oder mehrwertige Carbon- oder Schwefelsäuren, zum
Beispiel Ameisensäure,
Essigsäure,
Propionsäure,
Diethylessigsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Milchsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Citronensäure, Gluconsäure, Ascorbinsäure oder
Nicotinsäure.
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Ferner
können
die physiologisch unbedenklichen Salze der Methyl-Donatoren und Methylen-Donatoren
durch Umwandeln einer Säure
dieser Verbindungen mit einer Base in eines ihrer physiologisch
harmlosen Metallsalze oder Ammoniumsalze erhalten werden. Geeignete
Salze sind in die sem Zusammenhang insbesondere die Natrium-, Kalium-,
Magnesium-, Calcium- und Ammoniumsalze und außerdem substituierte Ammoniumsalze,
zum Beispiel die Dimethyl-, Diethyl- oder Diisopropylammoniumsalze,
Monoethanol-, Diethanol- oder Diisopropylammoniumsalze, Cyclohexyl-
oder Dicyclohexylammoniumsalze oder Dibenzylethylendiaminammoniumsalze,
und außerdem
zum Beispiel Salze mit Arginin oder Lysin.
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Die
physiologisch unbedenklichen Salze des Methylüberträgers 5-Methyltetrahydrofolsäure werden aus
Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen, vorzugsweise aus Natrium-,
Kalium-, Magnesium- und Calciumsalzen, ausgewählt.
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Bevorzugte
Bioflavonoide (Komponente C) werden aus Mono-, Di- oder Triglycosid-Bioflavonoiden, die
das Aglykon Quercetin enthalten, ausgewählt. Besonders bevorzugte Bioflavonoide
werden aus Isoquercetin (Quercetin-3-glucosid, Pyranosidform), Quercitrin
(Quercetin-3-rhamnosid), Isoquercitrin (Quercetin-3-glucosid, Furanosidform),
Quercimeritrin (Quercetin-7-glucosid), Spiraeosid (Quercetin-4'-glucosid), Rutin
(Quercetin-3-rutinosid)
und Hyperin (Quercetin-3-galactosid) ausgewählt.
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Wenn
vorstehend oder nachstehend erwähnte
Aminosäuren
in mehr als einer enantiomeren Form auftreten können, sind alle diese Formen
und ferner Gemische davon (z.B. die DL-Formen) umfasst. Vorzugsweise
haben die erwähnten
Aminosäuren
(S)- oder (L)-Konfiguration, sogar wenn es nicht ausdrücklich erwähnt ist.
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In
bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beträgt
das Molverhältnis
von Komponente A : Komponente B : Komponente C von 20000:1:10000
bis 500:1:100.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die einen oder
mehrere Wirkstoffe nach Anspruch 1 enthalten oder umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft beispielsweise Nahrungs- oder Nahrungsergänzungszusammensetzungen,
die einen oder mehrere Wirkstoffe nach Anspruch 1 umfassen. Diese
Nahrungs- oder Nahrungsergänzungszusammensetzungen
können
gegebenenfalls auch einen oder mehrere feste, flüssige und/oder halbflüssige Träger oder
Hilfsstoffe umfassen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Die erfindungsgemäßen Nahrungszusammensetzungen
umfassen einen oder mehrere Wirkstoffe und einen oder mehrere Nährstoffe.
Die erfindungsgemäßen Nahrungsergänzungszusammensetzungen
brauchen keine Nahrungssubstanzen zu enthalten, können aber
zur Herstellung von Nahrungszusammensetzungen verwendet werden.
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Die
Nährstoffe
umfassen alle Materialien, die für
den Verzehr sowohl durch Tiere und/oder durch Menschen geeignet
sind, z.B. Vitamine und Provitamine davon, Fette, Mineralien oder
Aminosäuren.
Nährstoffe, die
Teil der erfindungsgemäßen Nahrungszusammensetzungen
sein können,
sind z.B. Stoffe, die im Wesentlichen aus einer einzelnen natürlichen
Quelle stammen, wie Zucker, ungesüßter Saft, Nektar oder Püree von einer
einzelnen Pflanzenspezies, wie ungesüßter Apfelsaft (einschließlich einer
Mischung verschiedener Sorten von Apfelsaft), Grapefruitsaft, Orangensaft,
Apfelsoße,
Aprikosennektar, Tomatensaft, Tomatensoße, Tomatenpüree, Getreidepflanzen
einer einzigen Spezies und Stoffe, die aus Getreidepflanzen einer
einzigen Spezies hergestellt sind, wie Maissirup, Roggenmehl, Weizenmehl
oder Haferkleie. Die erfindungsgemäßen Nahrungszusammensetzungen
umfassen außerdem
Nährstoffe,
die Gemische aus verschiedenen der obengenannten Stoffe sind, wie
Multivitaminzubereitungen oder gesüßter Saft. Weitere Nährstoffe,
die Teil der erfindungsgemäßen Nahrungszusammensetzungen
sein können,
sind z.B. Nahrungszubereitungen, wie Frühstücksnahrungen, z.B. zubereitete
Cerealien, Toastergebäck
und Frühstücksgetränkmischungen,
Säuglingsformulierungen,
Diätergänzungen,
Volldiätformulierungen
und Gewichtsreduktionszubereitungen, wie Gewichtsreduktionsgetränke und
Gewichtsreduktionsriegel. Weitere Beispiele für Nährstoffe, die Teil der erfindungsgemäßen Nahrungszusammensetzungen
sein können,
sind z.B. Tierfutter oder Tierfutterergänzungen (beispielsweise für Geflügel) und
Heimtierfutter.
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Die
Nährstoffe
umfassen alle essbaren Kombinationen von Kohlenhydraten, Lipiden,
Proteinen, anorganischen Elementen, Spurenelementen, Vitaminen,
Wasser und Wirkmetaboliten von Pflanzen und Tieren.
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Die
erfindungsgemäßen Nahrungs-
oder Nahrungsergänzungszusammensetzungen
werden vorzugsweise zur oralen Verabreichung verwendet, d.h. in
Form von Nahrung, Pillen, Tabletten, Kapseln, Pulvern, Sirupen,
Lösungen
oder Suspensionen oder als Produkte, die über Schleimhäute absorbiert
werden können.
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Die
erfindungsgemäßen Nahrungs-
oder Nahrungsergänzungszusammensetzungen
können
durch Verfahren hergestellt werden, die dem Fachmann wohlbekannt
sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner pharmazeutische Zusammensetzungen,
die einen oder mehrere Wirkstoffe nach Anspruch 1 enthalten. Diese
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in der Human- oder Veterinärmedizin
verwendet werden. Als Trägerstoffe
kommen organische oder anorganische Substanzen in Frage, die sich
für die
enterale, parenterale oder topische Applikation eignen und mit den
neuen Verbindungen nicht reagieren, beispielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole,
Alkylenglykole, Polyethylenglykole, Glycerintriacetat, Gelatine,
Kohlehydrate wie Lactose oder Stärke,
Magnesiumstearat, Talk, Vaseline. Zur oralen Anwendung dienen insbesondere
Tabletten, Pillen, Dragees, Kapseln, Pulver, Granulate, Sirupe,
Lösungen
oder Tropfen, zur rektalen Anwendung dienen Suppositorien, zur parenteralen
Anwendung dienen Lösungen,
vorzugsweise ölige
oder wässrige
Lösungen,
ferner Suspensionen, Emulsionen oder Implantate, für die topische
Anwendung dienen Salben, Cremes oder Puder. Die neuen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
auch lyophilisiert und die erhaltenen Lyophilisate z.B. zur Herstellung
von Injektionspräparaten
verwendet werden. Die angegebenen Zubereitungen können sterilisiert
sein und/oder Hilfsstoffe wie Gleit-, Konservierungs-, Stabilisierungs-
und/oder Netzmittel, Emulgatoren, Salze zur Beeinflussung des osmotischen
Druckes, Puffersubstanzen, Farb-, Geschmacks- und/oder mehrere weitere Wirkstoffe
enthalten, z.B. ein oder mehrere Vitamine.
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Die
spezielle Dosis für
jeden Patienten hängt
von den verschiedensten Faktoren ab, beispielsweise von der Wirksamkeit
der eingesetzten speziellen Verbindungen, vom Alter, Körpergewicht,
allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, von der Kost, vom Verabreichungszeitpunkt
und -weg, von der Ausscheidungsgeschwindigkeit, Arzneistoffkombination
und Schwere der jeweiligen Erkrankung, welcher die Therapie gilt. Die
orale Applikation ist bevorzugt.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
die Verwendung einer oder mehrerer Verbindungen, die aus Methyl- und
Methylen-Donatoren, 5-Methyltetrahydrofolsäure oder einem physiologisch
unbedenklichen Salz davon ausgewählt
sind, und eines oder mehrerer Bioflavonoide zur Herstellung von
Zusammensetzungen (z.B. pharmazeutischen, Nahrungs- oder Nahrungsergänzungszusammensetzungen)
zur Behandlung von Transmethylierungs-Störungen, insbesondere durch
nicht-chemische Maßnahmen.
Hierzu können
die Methyl-Donatoren, Methylen-Donatoren, Methylüberträger und Bioflavonoide können zu
diesem Zweck, gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehreren Nährstoffen,
festen, flüssigen
und/oder halbflüssigen
Träger-
oder Hilfsstoffen und gegebenenfalls in Kombination mit einem oder
mehreren weiteren Wirkstoffen, in eine geeignete Dosierungsform
gebracht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zur Bekämpfung
von Transmethylierungs-Störungen,
insbesondere kardiovaskulären
Er krankungen, wie atherogenen und thrombogenen Erkrankungen, verwendet
werden.
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Die
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendeten Verbindungen sind kommerziell erhältlich oder können gemäß Verfahren
hergestellt werden, die an sich bekannt und in der Literatur beschrieben
sind (zum Beispiel in Standardwerken, wie Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart).
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Aus
der vorstehenden Beschreibung kann der Fachmann die wesentlichen
Merkmale dieser Erfindung leicht entnehmen und, ohne ihren Geist
und Umfang zu verlassen, verschiedene Änderungen und Modifikationen
der Erfindung vornehmen, um sie an verschiedene Verwendungen und
Bedingungen anzupassen. Deshalb sollten die folgenden Beispiele
als Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung und nicht als deren
Beschränkung
verstanden werden.
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Das
nachstehende Beispiel 1 betrifft die Wirkstoffzusammensetzung für eine einzelne
Verabreichung.
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Beispiel 1
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Die
Wirkstoffe der Zusammensetzung bestehen aus
Betain,
wasserfrei | 600
mg |
L-5-Methyltetrahydrofolsäure, Calciumsalz | 0,5
mg |
Isoquercetin | 500
mg |
und sind auf ein durchschnittliches Körpergewicht
von etwa 70 kg bezogen.
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Das
nachstehende Beispiel A betrifft eine pharmazeutische Zubereitung:
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Beispiel A: Tabletten
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Ein
Gemisch von 1 kg der Wirkstoffzusammensetzung, wie im Beispiel 1
angegeben, und der angemessenen Menge an Trägern (4 kg Lactose, 1,2 kg
Kartoffelstärke,
0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat) wird wird in üblicher
Weise zu Tabletten verpreßt,
derart, daß jede
Tablette 1000 mg der Wirkstoffzusammensetzung, wie im Beispiel 1
angegeben, enthält.