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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung von Aggregaten
(assoziierten Produkten) aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid.
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Hydrophobe
Gruppen enthaltende Polysaccharide mit hohem Molekulargewicht, bei
denen eine oder mehrere hydrophobe Gruppen an ein Polysaccharid
gebunden sind, werden für
medizinische Materialien, zum Beispiel ein Beschichtungsmaterial
zur Beschichtung eines Arzneimittelträgers, welcher darin einen Wirkstoff einschließt, verwendet.
Es ist bekannt, dass durch Beschichten eines Arzneimittelträgers, zum
Beispiel einer Liposommikrokapsel, Mikrokugel, O/W-Emulsion oder
eines Erythrozyten-Ghost, mit einem hydrophobe Gruppen enthaltenden
Polysaccharid nicht nur die spontane Abgabe des Arzneimittels aus
solch einem Arzneimittelträger
unterdrückt
wird, sondern auch die zellspezifische Arzneimitteltransferrate
unter Verwendung eines solchen Arzneimittelträgers verbessert ist.
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Es
wurde in den letzten Jahren in großem Umfang anerkannt, das Liposome
und O/W-Emulsionen potentielle Arzneimittelträger sind. Es wurde berichtet,
dass die chemischen und physikalischen Stabilitäten eines Arzneimittelträgers dieser
Art innerhalb und außerhalb
des lebenden Körpers
verbessert werden durch Beschichten des Arzneimittelträgers mit
Polysaccharid, wobei dadurch auch ein Zieltropismus einer spezifischen Zellgruppe
aufgezeigt wurde [Bull. Chem. Soc. Japan, 62, 791–796 (1989)].
Es wurde darüber
hinaus berichtet, dass Liposome physikalisch stabilisiert werden,
indem diese mit Polysaccharid beschichtet werden [Drug Delivery
System, 5, 261 (1990)].
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Es
wurde ferner berichtet, dass hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharide
mit Proteinen und mit Verbindungen, die eine höhere Hydrophobizität aufzeigen,
interagieren, um so diese Proteine oder Verbindungen einzukapseln
[Chem. Lett., 1263 (1991)]. In dieser Literatur wird beschrieben,
dass, wenn Aggregate eines hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids
mit einem globulären
Protein verschiedenster Art bei Raumtemperatur vermischt werden,
das Protein mit den Aggregraten des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids
gekoppelt werden, um ein Konjugat zu bilden. Es wird darin auch
beschrieben, dass Aggregate von hydrophobe Gruppen enthaltenden
Polysacchariden sogar in Gegenwart einer überschüssigen Menge solcher Proteine
stabil sind.
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Ferner
ist auch ein Vakzinprodukt, das ein hydrophobe Gruppen enthaltendes
Polysaccharid und ein Antigen enthält, bekannt (WO 98/09650).
Es ist darüber
hinaus bekannt, dass ein Konjugat aus einem hydrophobe Gruppen enthaltenden
Polysaccharid und einem Antigen isoliert und gereinigt werden kann
durch Mischen von Aggregaten des hydrophobe Gruppen enthaltenden
Polysaccharids mit dem Antigen bei Raumtemperatur und dann Behandeln
der resultierenden Mischung mittels Gelchromatographie [Macromolecules,
27, 7654–7659
(1994)].
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Demgegenüber offenbaren
Akiyoshi et al. in Macromolecules, 26, 3062–3068 (1993), dass hydrophobisierte
polymere Substanzen in einer verdünnten wässrigen Lösung einer intra- oder intermolekularen Selbstassoziation
ihrer hydrophoben Gruppen unterliegen, was in einer Bildung von
Aggregaten der Polymermoleküle
resultiert. Insbesondere ein hydrophobe Gruppen enthaltendes Polysaccharid
bildet relativ monodisperse Mikroteilchen von Aggregaten in einer
Größe im Nanobereich
in einer wässrigen
verdünnten
Lösung durch
spontane Assoziation mehrerer Moleküle. Es wird durch Beobachtung
unter einem Elektronenmikroskop bestätigt, dass relativ monodisperse
globuläre
Mikropartikel mit einer Größe im Nanobereich
gebildet werden. Solche relativ monodispersen Aggregate von hydrophobe
Gruppen enthaltendem Polysaccharid mit einer Größe im Nanobereich existieren
in Wasser als eine Dispersion, die in der Erscheinung farblos und
transparent ist und auch nach einem Stehenlassen über einen
langen Zeitraum keinerlei Trübung
oder Niederschlag ausbildet, was für das menschliche Auge die
Erscheinung einer wässrigen
Lösung
erzeugt.
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Indem
bewirkt wird, dass ein hydrophobe Gruppen enthaltendes Polysaccharid
in Wasser quillt, und durch Rühren
der resultierenden gequollenen Dispersion unter Verwendung von zum
Beispiel einem Homomischer wird eine trübe Dispersion erhalten. In
einer derartigen trüben
Dispersion bildet ein Teil des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids
Aggregate mit einer Größe im Nanobereich,
während
gleichzeitig einige davon als Klumpen verschiedener Größen ohne
eine Bildung solcher Aggregate vorliegen. Wenn eine trübe Flüssigkeit,
in welcher Klumpen mit Größen, die
größer als
eine Größe im Nanobereich
sind, vorhanden sind, für
ein medizinisches Material, zum Beispiel als ein Material in einem
Arzeimittelzuführsystem
(DDS) ("drug delivery
system") zur intravenösen Verabreichung
verwendet wird, können
aufgrund der oben erwähnten Klumpen
Thromben gebildet werden. Wenn demgegenüber die farblose transparente
Flüssigkeit
verwendet wird, in welcher das hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid
vorhanden ist, welches Aggregate mit gleichförmiger Größe im Nanobereich bildet, besteht
keine Gefahr einer Thrombenbildung. Es besteht daher eine Nachfrage
nach Aggregaten aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid,
welche in Wasser gelöst
(in einem farblosen transparenten Zustand dispergiert) sind, um
das hydro phobe Gruppen enthaltende Polysaccharid als zum Beispiel
ein medizinisches Material zur Ausbildung eines Konjugats mit verschiedenen Arten
an Arzneimitteln oder Proteinen zu verwenden.
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Bisher
waren Verfahren bekannt zum Ausbilden von Aggregaten aus hydrophobe
Gruppen enthaltendem Polysaccharid, zum Beispiel 1) ein Verfahren,
in welchem das hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid aufgelöst wird
in Dimethylsulfoxid (DMSO) unter einem verdünnten Zustand und die resultierende
Lösung
dann gegen Wasser dialysiert wird, und 2) ein Verfahren, in welchem
bewirkt wird, dass das hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid
in Wasser quillt und die resultierende gequollene Dispersion dann
mittels Ultraschall behandelt wird [Macromolecules, 26, 3062–3068 (1993);
WO 98/09650].
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Es
ist jedoch durchaus schwierig, solche Aggregate aus hydrophoben
Gruppen enthaltendem Polysaccharid industriell in großem Maßstab mittels
der oben erwähnten
Verfahren nach dem Stand der Technik herzustellen. Dabei treten
zum Beispiel in dem Dialyseverfahren nach dem Stand der Technik
Probleme dahingehend auf, dass 1) eine Dialyseanordnung erforderlich
ist, die eine Behandlung in großem
Maßstab
ermöglicht,
2) eine gewaltige Menge an Wasser notwendig ist und 3) ein langer
Zeitraum für
die Behandlung erforderlich ist. Zudem treten in dem Verfahren durch
Ultraschallbehandlung nach dem Stand der Technik Probleme dahingehend
auf, dass 1) der Durchsatz bei einer einmaligen Behandlung gering
ist, 2) die Abweichung zwischen der Behandlung verschiedener Chargen
groß ist,
da eine Steuerung der Beschallungseffizienz und der Beschallungszeit
schwierig ist und es nicht möglich
ist, durchgehend monodisperse Aggregate zu erhalten, und 3) mögliche Verunreinigungen
mit zum Beispiel abgelösten
Me tallfragmenten aufgrund einer Zersetzung der Beschallungsspitze
auftreten können.
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Vor
dem oben beschriebenen Hintergrunds ist eine Herstellung in großem Maßstab von
Aggregaten aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid mittels
der Verfahren nach dem Stand der Technik mit Dialyse und Ultraschallbehandlung
schwierig. Daher ist ein einfacheres und bequemeres Verfahren zur
Bildung von Aggregaten aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid
gesucht. Jedoch ist bisher keine Technik zur Bildung von Aggregaten
aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid bekannt, die von den
oben erwähnten
Verfahren der Dialyse und Ultraschallbehandlung verschieden ist.
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Während ein
Homogenisator zum Emulgieren von Ölen in Wasser verwendet wird,
war bisher keine praktische Erfahrung bekannt hinsichtlich der Verwendung
eines Homogenisators zur Bildung von Aggregaten aus hydrophobe Gruppen
enthaltendem Polysaccharid.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der Probleme
nach dem Stand der Technik, wie sie oben beschrieben wurden, und
die Bereitstellung eines Verfahrens zur Bildung von Aggregaten aus hydrophobe
Gruppen enthaltendem Polysaccharid, bei dem die Abweichung zwischen
behandelten Chargen und die Kontamination durch Verunreinigungen
eliminiert sind und welches die Herstellung von gleichförmigen Aggregaten
aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid fortlaufend auf
eine einfache und bequeme Weise innerhalb einer kurzen Zeit in großem Maßstab ermöglicht.
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Die
Erfinder erlangten aus ihren Schalluntersuchungen das Wissen, dass
Aggregate aus einem hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharid
auf eine einfache und bequeme Weise innerhalb einer kurzen Zeit in
großem
Maßstab
erhalten werden können
durch Dispergieren einer gequollenen Flüssigkeit des hydrophobe Gruppen
enthaltenden Polysaccharids unter Verwendung eines Hochdruckhomogenisators,
wodurch die vorliegende Erfindung vollendet wurde. Somit besteht
die vorliegende Erfindung aus dem Verfahren zur Bildung von Aggregaten
aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid, wie es in den
Ansprüchen
dargelegt ist.
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1 zeigt die Ergebnisse des Beispiels 1-1
in graphischer Form, jeweils in einer Auftragung der Ergebnisse
von SEC-Analysen eines Pullulan-Cholesterin-Derivats (CHP) vor und
nach der Behandlung durch einen Hochdruckhomogenisator. Die 1(a) und 1(b) sind
jeweils eine Auftragung von Analysenergebnissen einer SEC vor bzw.
nach der Behandlung des CHP mittels des Hochdruckhomogenisators.
Die Ordinate stellt die Festigkeit (dimensionslos) des Differentialrefraktometers
dar (selbiges gilt auch nachfolgend).
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2 zeigt die Ergebnisse der Beispiele 1-2
bis 1-5 in graphischer Form, wobei die 2(a), 2(b), 2(c) und 2(d) jeweils eine Auftragung der analytischen
Ergebnisse einer SEC nach der Behandlung mittels eines Hochdruckhomogenisators
für die
Beispiele 1-2, 1-3, 1-4 bzw. 1-5 sind.
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3 zeigt
das Ergebnis aus Vergleichsbeispiel 1 in einer graphischen Form,
eine Auftragung des Ergebnisses einer SEC-Analyse nach der Dialyse.
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4 zeigt mittels Auftragungen die Ergebnisse
von SEC-Analysen von Pulluan (mit einem Molekulargewicht von 108.000)
und von CHP. Die 4(a), 4(b) und 4(c) sind jeweils eine Auftragung des Ergebnisses
von SEC-Analysen für
das Pullulan (Molekulargewicht 108.000), für das CHP
bzw. für die Aggregate
des CHP.
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5 ist
eine Auftragung des Ergebnisses von SEC-Analysen von CHP (eine Konzentration
von 0,2 Gew.-%) nach einer Ultraschallbehandlung während einer
vorbestimmten Zeitdauer.
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6 zeigt die Ergebnisse aus Vergleichsbeispiel
2 in graphischer Form, d. h. Auftragungen der SEC-Analysenresultate
eines CHP nach einer Ultraschallbehandlung bzw. nach einer Behandlung
mittels eines Hochdruckhomogenisators. 6(a) ist
eine Auftragung des Ergebnisses von SEC-Analysen des CHP nach der
Ultraschallbehandlung. 6(b) ist
eine Auftragung des Ergebnisses von SEC-Analysen der ultraschallbehandelten
Flüssigkeit
aus 6(a) nach deren Behandlung mittels
des Hochdruckhomogenisators.
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Die
Polysaccharide der Erfindung weisen Gruppen -XH auf (wobei X ein
Sauerstoffatom oder eine stickstoffhaltige Gruppe, die durch NY
dargestellt wird, wobei Y für
ein Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe von 1–10 Kohlenstoffatomen
steht, bezeichnet), wobei 0,1–10,
vorzugsweise 0,1–6,
-XH Gruppen pro 100 Monosaccarideinheiten, welche das Polysaccharid
bilden, ersetzt sind durch eine oder mehrere hydrophobe Gruppen,
die durch die in Anspruch 1 angegebene Formel (1) dargestellt sind.
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Als
die Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–50 Kohlenstoffatomen, welche
in obiger Formel (1) durch R1 repräsentiert wird, können zum
Beispiel die Reste Ethylen, Butylen, Hexamethylen und Diphenylmethan
angegeben werden.
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Als
die Kohlenwasserstoffgruppe mit 12–50 Kohlenstoffatomen oder
die Sterylgruppe, welche in obiger Formel (1) durch R2 repräsentiert
wird, können
zum Beispiel Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Cholesteryl, Stigmasteryl, β-Sitosteryl,
Lanosteryl und Ergosteryl angegeben werden.
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Für das durch
hydrophobe Gruppen zu substituierende Polysaccharid (im Folgenden
manchmal als das Polysaccharid vor der Substitution bezeichnet),
welches durch die oben für
das hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid angegebene Formel
(1) repräsentiert
wird, werden solche von natürlichem
Ursprung und halbsynthetische verwendet. Das Polysaccharid vor der
Substitution kann ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus Pullulan, Amylopectin, Amylose,
Dextran, Hydroxyethylcellulose, Hydroxyethyldextran, Mannan, Levan,
Inulin, Chitin, Chitosan, Xyloglucan und wasserlöslicher Cellulose. Darunter
sind Pullulan, Mannan, Xyloglucan, Amylopectin, Amylose, Dextran
und Hydroxyethylcellulose bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Polysaccharide
mit einem oder mehreren Stickstoffatomen wie Chitin, teilweise deacetyliertes Chitin
und Chitosan. Die Polysaccharide können entweder allein oder in
einer Kombination aus zwei oder mehreren davon verwendet werden.
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Das
hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid mit den durch die obige
Formel (1) dargestellten hydrophoben Gruppen kann mittels einer
bekannten Technik hergestellt werden. Es kann zum Beispiel hergestellt
werden mittels eines Verfahrens, bei dem eine Diisocyanatverbindung,
welche durch die Formel OCN-R1-NCO dargestellt
wird (in welcher R1 eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1–50
Kohlenstoffatomen bezeichnet), umgesetzt wird mit einem eine Hydroxylgruppe
enthaltendem Kohlenwasserstoff mit 12–50 Kohlenstoffatomen oder
einem Sterin, das dargestellt wird durch die Formel R2-OH
(in welcher R2 eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 12–50 Kohlenstoffatomen
oder eine Sterylgruppe bezeichnet) in dem ersten Reaktionsschritt,
in dem ein Mol des eine Hydroxylgruppe enthaltenden Kohlenwasserstoffs
mit 12–50
Kohlenstoffatomen oder des Sterins umgesetzt wird unter Bildung
einer Isocyanatgruppen-enthaltenden hydrophoben Verbindung, woraufhin
in dem zweiten Reaktionsschritt die Isocyanatgruppen-enthaltende
hydrophobe Verbindung, welche im ersten Reaktionsschritt erhalten
wurde, umgesetzt wird mit dem oben erwähnten Polysaccharid vor der
Substitution.
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Konkrete
Beispiele der Diisocyanatverbindung (OCN-R1-NCO)
zur Verwendung im ersten Reaktionsschritt schließen Ethylendiisocyanat, Butylendiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat und Diphenylmethandiisocyanat ein, d. h.
solche, bei denen R1 ein Ethylen-, Butylen-,
Hexamethylen- bzw. Diphenylmethanrest ist.
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Als
der ein Hydroxylgruppe enthaltende Kohlenwasserstoff (R2-OH)
mit 12–50
Kohlenstoffatomen zur Verwendung im ersten Reaktionsschritt können zum
Beispiel solche angegeben werden, die von Alkoholen stammen, wie
Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachinalkohol,
Docosanol, Pentacosanol, Hexacosanol und Octacosanol. Darunter sind
solche mit 12–35
Kohlenstoffatomen, insbesondere solche mit 12–20 Kohlenstoffatomen aufgrund
ihrer leichten Verfügbarkeit
bevorzugt. Als das Sterin (R2-OH) können zum
Beispiel Cholesterin, Stigmasterin, β-Sitosterin, Lanosterin und
Ergosterin angegeben werden.
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Ein
Beispiel der Reaktion des zweiten Schritts wird nachfolgend durch
die Reaktionsschemata (I) und (II) aufgezeigt. In den nachfolgend
angegebenen Reaktionsschemata wird als das Polysaccharid vor der
Substitution Pullulan verwendet. In dem Reaktionsschema (I) wird
eine durch die Formel (2) dargestellte Diisocyanatverbindung mit
einem durch die Formel (3) dargestellten Sterin umgesetzt, um das
durch die Formel (4) dargestellte Stearylisocyanat zu bilden. Bei
dieser Umsetzung wird üblicherweise
das durch die Formel (5) dargestellte Sterindimer als ein Nebenprodukt
gebildet. In dem Reaktionsschema (II) wird das durch die Formel (4)
dargestellte Stearylisocyanat, welches durch das Reaktionsschema
(I) erhalten wurde, umgesetzt mit durch die Formel (6) dargestelltem
Pullulan, um ein Polysaccharidsterinderivat (hydrophobe Gruppen
enthaltendes Polysaccharid) herzustellen, das durch die Formel (7)
dargestellt wird.
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Das
durch die obigen Umsetzungen erhaltene hydrophobe Gruppen enthaltende
Polysaccharid kann mittels einer bekannten Technik wie Ausfällen oder
Zentrifugieren gereinigt werden. Durch die Reinigung kann das durch
die Formel (5) dargestellte Sterindimer (Nebenprodukt) entfernt
werden. Das durch die Formel (1) dargestellte hydrophobe Gruppen
enthaltende Polysaccharid, welches hydrophobe Gruppen aufweist,
und der Herstellungsprozess davon werden ausführlich in zum Beispiel dem
Japanischen Patent Kokai Hei 3-292301 A und in Macromolecules, 3062
(1993), angegeben.
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Das
Verfahren zur Bildung der Aggregate gemäß der vorliegenden Erfindung
kann realisiert werden duch die Verfahrensschritte [1] und [2] ,
welche nachfolgend angegeben werden.
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Verfahrensschritt [1]
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Man
lässt das
hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid in Wasser quellen.
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Verfahrensschritt [2]
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Die
in dem obigen Verfahrensschritt [1] erhaltene gequollene Dispersion
wird einer Dispergierbehandlung unter Verwendung eines Homogenisators
unter einem Druck von 9,8–490
Mpa (100–5000
kgf/cm2) unterzogen. Die Dispergierbehandlung
des Verfahrensschritts [2] kann in zwei oder mehreren Wiederholungen
bewirkt werden. Durch mehrmaliges Wiederholen wird der Zustand der
Dispersion der Aggregate stabiler.
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Nachfolgend
wird das Verfahren zur Ausbildung gemäß der vorliegenden Erfindung
ausführlicher
beschrieben werden.
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Die
Menge an in dem Verfahrensschritt [1] zu verwendendem Wasser kann
bevorzugt 30–10.000-mal, vorzugsweise
100–1000-mal
das Gewicht des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids sein.
Wenn diese Menge geringer als 30-mal das Gewicht ist, kann das hydrophobe
Gruppen enthaltende Polysaccharid ungünstigerweise einen gelierten
Zustand einnehmen. Wenn diese Menge 10.000-mal das Gewicht übersteigt, wird
die Effizienz zur Bildung von Aggregaten ungünstigerweise verringert. Während es
keine spezielle Einschränkung
hinsichtlich der Wassertemperatur für ein effektives Quellen gibt,
kann eine Temperatur von 0–100 °C, vorzugsweise
10–50 °C bevorzugt
sein.
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Die
resultierende gequollene Dispersion kann bevorzugt dem nachfolgenden
Verfahrensschritt [2] zugeführt
werden, nachdem ein Rühren
mittels eines Rühres
durchgeführt
wurde. Für
die Verwendung als Rührer können beispielhaft
ein magnetischer Rührer,
ein Homomischer oder dergleichen genannt werden. Darunter wird ein
Homomischer bevorzugt. Während
für den
Rührer
keine spezielle Einschränkung
hinsichtlich der Umdrehungsgeschwindigkeit, der Rührdauer
und dergleichen angegeben wird, können eine Umdrehungsgeschwindigkeit
von 100–15.000
Upm und eine Rührdauer
von 30 Sekunden bis 180 Minuten bevorzugt sein. Die aus dem Rühren der
gequollenen Dispersion resultierende Dispersion liegt als eine trübe Flüssigkeit
vor, welche nach einem Stehenlassen während einer Weile eine Ausscheidung
oder Abscheidung entstehen lässt.
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Der
in dem Verfahrensschritt [2] zu verwendende Homogenisator sollte
in der Lage sein, die gequollene Dispersion aus dem Verfahrensschritt
[1] einer Dispersionsbehandlung zu unterziehen unter einem Druck von
9,8–490
MPa (100–5000
kgf/cm2), vorzugsweise 98–294 MPa
(1000–3000
kgf/cm2). Für einen solchen Homogenisator
können
im Handel erhältliche
Hochdruckhomogenisatoren verwendet werden. Ein Hochdruckhomogenisator
ist eine Vorrichtung zum Erzielen eines Emulgierens oder einer Mikrodispersion
einer Flüssigkeit durch
Erzeugen von Scherkräften,
Aufschlagimpulsen und Kavitation mit Hilfe eines hohen Drucks.
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Wenn
ein derartiger Hochdruckhomogenisator verwendet wird, können Aggregate
aus dem hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharid gebildet werden,
wobei die Art und Weise im Folgenden ausführlicher dargelegt wird. Zuerst
wird die gequollene Dispersion bei einem oben erwähnten Druck
unter Druck gesetzt und wird die unter Druck gesetzte gequollene
Dispersion aus einer Düse
in eine Kam mer gespritzt, um Kavitation (Druckabfall) zu erzeugen.
Die herausgespritzte gequollene Dispersion wird dadurch beschleunigt
und es wird bewirkt, dass starke Kollisionen von Bereichen der gequollenen
Dispersion miteinander in der Kammer und mit den Wänden der
Kammer stattfinden. Durch die dadurch erzeugten Aufschlagimpulse
und Scherkräfte wird
das hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid in der Dispersion
fein verteilt, um daraus Aggregate aufzubauen. Die auf diese Weise
erhaltene behandelte Flüssigkeit
liegt als eine transparente farblose Flüssigkeit vor, welche eine Dispersion
ist (im Folgenden manchmal als wässrige
Lösung
bezeichnet), die keinem Auftreten einer Trübung oder einer Ausfällung nach
einem längeren
Stehenlassen unterliegt.
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Die
Dispergierbehandlung unter Verwendung eines Hochdruckhomogenisators
kann lediglich einmal oder in zwei oder mehreren Wiederholungen
bewirkt werden. Die Behandlung mit einem Hochdruckhomogenisator
kann in absatzweisem Betrieb oder kontinuierlichem Betrieb durchgeführt werden.
Während
die Anzahl der Wiederholungen der Hochdruckhomogenisatorbehandlung
in Abhängigkeit
von zum Beispiel dem jeweiligen spezifischen hydrophobe Gruppen
enthaltenden Polysaccharid, dem Grad der Substitution mit solchen
hydrophoben Gruppen, der Konzentration in der wässrigen Dispersion und dem
Druck der Hochdruckhomogenisatorbehandlung beträchtlich variieren kann, kann
ein stabiles und relativ monodisperses Aggregat erhalten werden
bei üblicherweise
fünf Wiederholungen,
obwohl dies nicht versichert werden kann. In dem Fall, bei dem das
hydrophobe Gruppen enthaltende Polysaccharid ein Pullulan-Cholesterin-Derivat
mit einem Cholesterin-Substitutionsgrad von 1,2 Cholesteringruppen
pro 100 Monosaccharideinheiten ist, die Konzentration in der wässrigen
Dispersion 0,2 Gew.-% beträgt
und der Druck bei der Hochdruckhomogenisatorbehandlung 98 MPa (1000
kgf/cm2) be trägt, kann ein stabiles Aggregat
ohne dem Nachteil eines Auftretens einer Trübung oder eines Niederschlags
zum Beispiel durch dreimaliges Wiederholen der Dispergierbehandlung
mittels des Hochdruckhomogenisators erhalten werden.
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Konkrete
Beispiele des Hochdruckhomogenisators, welcher in dem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, umfassen MICROFLUIDIZER (der Firma
Microfluidex, Warenzeichen), MICROFLUIDIZER (von Mizuho Kogyo K.K.,
Warenzeichen), DeBEE 2000 (Warenzeichen, geliefert von Q. P. Corp.)
und APV GAULIN (Warenzeichen, von APV Rannie, InC.).
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Während es
keine spezielle Einschränkung
hinsichtlich der Temperatur der gequollenen Dispersion bei der Dispergierbehandlung
mittels eines Homogenisators gibt, kann eine Temperatur im Bereich
von 0 bis 100 °C,
vorzugsweise von 10 bis 50 °C
bevorzugt sein.
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Durch
Durchführen
der Dispergierbehandlung unter Verwendung eines Homogenisators kann
ein monodisperses Aggregat gebildet werden. Das resultierende monodisperse
Aggregat, d. h. das Aggregat des hydrophobe Gruppen enthaltenden
Polysaccharids, das durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten
wird, weist üblicherweise
eine Aggregatteilchengröße im Bereich
von 10 bis 30 nm und eine Zahl an Assoziationen des hydrophobe Gruppen
enthaltenden Polysaccharids in dem Aggregat im Bereich von 3 bis 20
auf. Hierbei bezeichnen die Teilchengröße und die Anzahl an Assoziationen
beide einen Durchschnittswert. Die resultierende behandelte Dispersion
ist eine farblose transparente wässrige
Lösung,
die nach einem längeren
Stehenlassen weder trüb
wird noch einen Niederschlag ausbildet. Hierbei wird das monodisperse
Aggregat nicht durch einfaches Rühren
der gequollenen Disper sion mittels eines Rührers wie eines Magnetrührers oder
Homomischers gebildet. Die gequollene Dispersion behält ihren
trüben
Zustand und wird nicht zu einem farblosen transparenten Zustand übergehen,
auch dann nicht, wenn die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rührers erhöht wird
oder das Rühren
während
einer langen Zeitdauer fortgeführt
wird.
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Das
Aggregat des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids, das
durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildet wird, kann in einer Form eines festen Materials
durch Trocken des Aggregats, nachdem es gebildet wurde, mittels
zum Beispiel Gefriertrocknen, abgetrennt werden. Aus diesem festen
Material kann durch Zugabe von Wasser zu dem festen Material eine
farblose transparente wässrige Lösung des
Aggregats in dem Zustand vor dem Gefriertrocknen wiederhergestellt
werden.
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Das
Aggregat des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids, das
durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildet wird, kann als ein medizinisches Material verwendet
werden, wie ein Beschichtungsmaterial zum Beschichten eines Arzneimittelträgers, der
darin einen Wirkstoff enthält.
Somit kann es als ein Beschichtungsmaterial zum Beschichten eines
Arzneimittelträgers
verwendet werden, der zum Beispiel hergestellt ist aus Liposom,
Mikrokapsel, Mikrokugel, O/W-Emulsion oder Erythrozyten-Ghost. Hierbei kann
das Aggregat des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids,
das durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wird, auf sichere Weise als ein medizinisches
Material und zur Herstellung eines Arzneimittelträgers mit
stabiler Qualität
verwendet werden, da das auf diese Weise erhaltene Aggregat ein
homogenes Produkt ist und weder qualitative Abweichungen zwischen
den Produktchargen noch eine Kontamination durch eine Verunreinigung
aufweist.
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Das
Aggregat aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid, das
durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wird, kann auch als Tenside, Verdickungsmittel
und Rohmaterial für Kosmetika
verwendet werden.
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In
dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
eine Mischung eines hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids
mit einem oder mehreren Polysacchariden, welche keine hydrophobe Gruppe
aufweisen (d. h. solche vor einem Darineinbringen einer hydrophoben
Gruppe), und/oder einem oder mehreren Medikamenten und/oder einem
oder mehreren Proteinen anstelle der Verwendung von lediglich dem hydrophobe
Gruppen enthaltenden Polysaccharid zu verwenden. Hierbei kann die
Möglichkeit
der Erweiterung des Anwendungsgebiets auf zum Beispiel ein Arzneimittelzuführsystem
(DDS) vielversprechend sein.
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Wie
bereits oben beschrieben, können
Aggregate aus hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid in einer
gleichbleibenden homogenen Qualität innerhalb einer kurzen Zeitdauer,
in einem großen
Maßstab
und auf einfache Weise durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
sicher gebildet werden, ohne unter Qualitätsabweichungen zwischen Produktionschargen
und einer Kontamination durch Verunreinigungen zu leiden, da das
Verfahren durch eine Dispergierbehandlung einer gequollenen Dispersion
des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids unter Verwendung
eines Homogenisators unter einem Druck innerhalb eines spezifischen
Bereichs durchgeführt
wird.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung mittels Beispielen konkret beschrieben,
wobei diese Beispiele nicht als einschränkend hinsichtlich des Umfangs
der vorliegenden Erfindung angesehen werden sollten.
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In
allen Beispielen waren die verwendeten experimentellen Bedingungen
wie folgt:
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Bedingungen der Größenausschlusschromatographie
(SEC)
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- 1) Verwendete Vorrichtung: TOSOH HPSEC SYSTEM
(Warenzeichen, von Tosoh Ltd.)
- 2) Säule:
TSK-Gel G4000SWXL (Warenzeichen, von Tosoh Ltd.)
- 3) Eluens: 0,05 % NaN3 in entionisiertem
Wasser
- 4) Durchflussrate: 0,5 ml/min
- 5) Temperatur: 35 °C
- 6) Detektor: RI (ein Differentialrefraktometer)
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Bestimmung der Teilchengröße mittels
dynamischer Lichtstreuungsmessungen
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- Verwendete Vorrichtung: DLC-700 (Warenzeichen, von Otsuka
Electronics Co., Ltd.)
- Bestimmungsbedingungen: 5 mW He-Ne-Laser (633 nm); Temperatur
= 25 °C;
Streuwinkel = 25°;
Konzentration = 4,15 mg/ml
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Bestimmung
der Anzahl an Assoziationen mittels statischer Lichtstreuungsmessungen
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- Verwendete Vorrichtung: DLC-700 (Warenzeichen, von Otsuka
Electronics Co., Ltd.)
- Verwendungsbedingungen: MR-102
(Differentialrefraktometer);
Temperatur = 25 °C;
Streuwinkel = 30°–130°; Konzentration
= 0,72–1,93
mg/ml
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Synthesebeispiel 1-1
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Synthese von N-(6-Isocyanatohexyl)cholesterylcarbamat
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Ein
1-Liter-Birnenkolben wurde mit 25 g (0,065 mol) an Cholesterin befüllt und
es wurden 300 ml an Toluol dazugegeben, um es aufzulösen, wozu
17 ml (0,12 mol) an Triethylamin gegeben wurden. Dazu wurden 161
g (0,96 mol, 14,8 eq.) an Hexamethylendiisocyanat, das in 300 ml
an Toluol gelöst
war, zugegeben, um eine Umsetzung bei 80 °während sechs Stunden unter einer
Stickstoffatmosphäre
zu bewirken. Nach Beendigung der Reaktion wurden Toluol und die überschüssige Menge
an Hexamethylendiisocyanat durch Verringern des Drucks entfernt.
Man ließ den
resultierenden gelblich-öligen
Rückstand über Nacht
bei Raumtemperatur stehen, um ein Ausfällen von gelben Kristallen
zu bewirken. Die Kristalle wurden entnommen und es wurde 1 l Hexan
dazugegeben, woraufhin die Mischung kräftig geschüttelt und dann die überstehende
Flüssigkeit durch
Dekantieren entfernt wurde. Dieses Waschverfahren wurde viermal
wiederholt, woraufhin die Kristalle unter einem reduzierten Druck
bei Raumtemperatur während
drei Stunden getrocknet wurden, wodurch N-(6-Isocyanatohexyl)cholesterylcarbamat
erhalten wurde, das durch die folgende Formel (4a) dargestellt wird.
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Synthesebeispiel 1-2
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Synthese von N-(6-Isocyanatohexyl)stearylcarbamat
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In
einen Birnenkolben mit einer Kapazität von 300 ml wurden 3,48 g
(12,9 mmol) an Stearylalkohol gegeben und es wurden dazu 50 ml an
Toluol gegeben, um diesen aufzulösen,
woraufhin ferner 2,04 g (25,8 mmol) an Pyridin zugegeben wurden.
Zu dieser Mischung wurden dann 30 g (178 mmol, 14,8 eq.) an Hexamethylendiisocyanat,
welches in 50 ml an Toluol gelöst
war, gegeben und die resultierende Mischung wurde einer Umsetzung
bei 80 °C
unter einer Stickstoffatmosphäre
während
ungefähr
drei Stunden unterzogen. Nach einer Beendigung der Umsetzung wurden
Toluol und der Überschuss
an Hexamethylendiisocyanat unter einem reduzierten Druck entfernt,
wodurch hellgelbe Kristalle gebildet wurden. Die Kristalle wurden
entnommen, woraufhin ungefähr
1 l Hexan zugegeben und die Mischung kräftig geschüttelt wurde, woraufhin der Überstand durch
Dekantieren entfernt wurde. Dieses Waschverfahren wurde viermal
wiederholt, woraufhin das Produkt unter einem reduzierten Druck
während
drei Stunden bei Raumtemperatur getrocknet wurde. Dadurch wurde N-(6-Isocyanatohexyl)stearylcarbamat
erhalten, was durch die folgende Formel (8) dargestellt wird:
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Synthesebeispiel 2
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Synthese eines Pullulan-Cholesterin-Derivats
(CHP)
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Es
wurde ein hydrophobe Gruppen enthaltendes Polysaccharid synthetisiert
gemäß dem Verfahren von
Akiyoshi et al. [Macromolecules, 302 (1993)]. Somit wurde ein Birnenkolben
mit einer Kapazität
von 1 l mit 40 g (248 mmol als wasserfreie Glucoseeinheit) eines
Pullulans (ein Produkt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.;
mittleres Molekulargewicht 108.000) und 420 ml an Dimethylsulfoxid
(manchmal mit DMSO abgekürzt)
befüllt
und die Mischung bei 80 °C
unter einer Stickstoffatmosphäre
zu deren Auflösung
gerührt.
Zu dieser Lösung
wurde eine Lösung
von 1,78 g (3,21 mmol) an N-(6-Isocyanatohexyl)cholesterylcarbamat,
welches in Synthesebeispiel 1-1 synthetisiert wurde, gelöst in 32,4
ml (0,40 mol) an Pyridin, gegeben und die Mischung einer Umsetzung
bei 90 °C
während
1,5 Stunden unterzogen.
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Nach
einer Beendigung der Umsetzung wurde durch Verringern des Drucks
Dimethylsulfoxid entfernt und wurde der resultierende ölige Rückstand
in 6 l Aceton getropft, um einen Niederschlag zu bilden, der gereinigt
war. Nach der Entfernung des Überstands
wurden 4 l Aceton zu dem resultierenden Niederschlag gegeben und
die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht stehen gelassen.
Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt und unter reduziertem
Druck getrocknet. Der auf diese Weise erhaltene Feststoff wurde
in Dimethylsulfoxid gelöst
und die Lösung
in einen Dialysebeutel (Spectra/Por3, ein Produkt der Firma Spectropor;
ein fraktioniertes Molekulargewicht von 3500) gefüllt und
während
einer Woche einer Dialyse gegen destilliertes Wasser unterzogen.
Es wurden 1,5 l der resultierenden Polymerlösung auf übliche Weise durch Gefriertrocknen
behandelt, wodurch ein Pullulan-Cholesterin-Derivat (nachfolgend
manchmal als CHP abgekürzt)
erhalten wurde, das durch die folgende Formel (7a) dargestellt wird.
Durch Berechnen des eingebrachten Anteils der Cholesterylgruppen
in das Pullulan in dem CHP aus dem Integrationswert des 1H-NMR-Spektrogramms von CHP wurde bestimmt,
dass der Anteil der Substitution mit Choles terylgruppen in dem Pullulan-Cholesterin-Derivat
(CHP), das durch die Formel (7a) dargestellt wird, ungefähr 1,3 Gruppen
pro 100 Monosaccharideinheiten betrug.
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Synthesebeispiel 3
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Durch
die Verfahren, die ähnlich
zu denen im Synthesebeispiel 2 sind, wurde ein Pullulan-Cholesterin-Derivat
(CHP) synthetisiert, in welchem ungefähr 2,8 Cholesterylgruppen pro
100 Monosaccharideinheiten eingebracht waren.
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Synthesebeispiel 4
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Auf
dieselbe Weise wie in Synthesebeispiel 2, mit der Ausnahme, dass
ein im Handel erhältliches Mannan
(ein Produkt der Firma Sigma) mit einem mittleren Molekulargewicht
von ungefähr
85.000 anstelle des Pullulans verwendet wurde, wurde ein Mannan-Cholesterin-Derivat
(im Folgenden manchmal als CHM abgekürzt) synthetisiert, in welchem
ungefähr
2,3 Cholesterylgruppen pro 100 Monosaccharideinheiten eingebracht waren,
welches durch die folgende Formel (7b) dargestellt wird.
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Synthesebeispiel 5
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Auf
dieselbe Weise wie in Synthesebeispiel 2, mit der Ausnahme, dass
N-(6-Isocyanatohexyl)stearylcarbamat, das in Synthesebeispiel 1-2
synthetisiert wurde, anstelle von N-(6-Isocyanatohexyl)cholesterylcarbamat,
das in Synthesebeispiel 1-1 synthetisiert wurde, verwendet wurde,
wurde ein Stearylpullulan (im Folgenden manchmal als STP abgekürzt) synthetisiert,
in welchem ungefähr
0,8 Stearylgruppen pro 100 Monosaccharideinheiten eingebracht waren,
welches durch die folgende Formel (9) dargestellt wird.
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Beispiel 1-1
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Es
wurden 1000 ml an Wasser zu 2 g an CHP, das in Synthesebeispiel
2 erhalten wurde, gegeben, um das CHP bei einer Temperatur von 60 °C während zwei
Stunden zu quellen (CHP-Konzentration = 0,2 Gew.-%). Die resultierende
gequollene Dispersion wurde dann unter Verwendung eines Homomischers
(5000 Upm) während
fünf Minuten
gerührt.
Die Erscheinung der Dispersion zu diesem Zeitpunkt war trübweiß. Die auf
diese Weise gerührte
gequollene Dispersion von 20 °C
wurde einer Homogenisierung unterzogen, indem bewirkt wird, dass
die Dispersion aus einer Düse
unter einem Druck von 98 MPa (1000 kgf/cm2)
unter Verwendung des MICROFLUIDIZER (Warenzeichen, ein Hochdruckhomogenisator
Modell M-110Y der Firma Mizuho Kogyo K.K.) in eine Kammer ausgestoßen wird,
um diese zu dispergieren. Diese Homogenisierungsbehandlung wurde
zweimal weiderholt. Der hierbei verwendete MICROFLUIDIZER besaß eine Behandlungskapazität von ungefähr 500 ml/min
und die für
die beiden Wiederholungen der Homogenisierungsbehandlung erforderliche
Zeit betrug ungefähr
fünf Minuten.
Die resultierende behandelte Flüssigkeit
besaß eine
farblose und transparente Erscheinung. Für diese wässrige Lösung wurden die Teilchengröße und die
Anzahl der Assoziationen mittels der oben angegebenen Verfahren
bestimmt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefasst.
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Die
obige wässrige
Lösung
wurde auch mittels einer Größenausschlusschromatographie
(SEC) analysiert. Die für
die Lösung
vor der Behandlung durch den Hochdruckhomogenisator erhaltenen Ergebnisse
sind in 1(a) aufgezeigt und die nach
der Behandlung sind in 1(b) aufgezeigt.
Aus den in den 1(a) und 1(b) gegebenen
Ergebnissen wurde bestätigt,
dass Aggregate des CHP durch Behandeln der gequollenen Dispersion
mittels des Hochdruckhomogenisators gebildet wurden.
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Die
resultierende wässrige
Lösung
der CHP-Aggregate wurde dann einem Gefriertrocknen unterzogen, wobei
die Aggregate des CHP als ein weißes Feststoffmaterial isoliert
wurden. Zu diesem Feststoffmaterial wurde Wasser gegeben, so dass
eine Konzentration von 0,2 Gew.-% erreicht wurde, woraufhin die
Mischung bei Raumtemperatur während
drei Stunden stehen gelassen wurde, um eine wässrige Lösung wiederherzustellen. Die
wiederhergestellte Lösung
war farblos und transparent. Für
die wässrige
Lösung
der CHP-Aggregate vor dem Gefriertrocknen und für die wiederhergestellte Lösung wurden
SEC-Analysen durchgeführt,
wobei zu erkennen war, dass kein Unterschied in den aufgezeichneten
Kurven zwischen den beiden Lösungen
auftrat, und bestätigt
wurde, dass beide identisch sind.
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Beispiele 1-2 bis 1-6
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1-1 wurden unter Verwendung
der hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharide und unter den
in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen Homogenisierungsbehandlungen
durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefasst. Die
Ergebnisse der SEC-Analysen sind in den 2(a) bis 2(d) aufgezeigt. Aus den in den 2(a) bis 2(d) gezeigten Ergebnissen
wurde bestätigt,
dass alle Beispiele eine Bildung der Aggregate des hydrophobe Gruppen
enthaltenden Polysaccharids zeigten.
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Mittels
Durchführen
der Gefriertrocknung auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1-1 wurden
die Aggregate von jedem Beispiel in der Form von weißem Feststoffmaterial
isoliert. Für
die wässrige
Lösung
der Aggregate vor und nach dem Gefriertrocknen wurde ein Vergleich
wie in Beispiel 1-1 durchgeführt,
wobei zu erkennen war, dass dazwischen kein Unterschied vorlag,
und bestätigt
wurde, dass beide identisch sind.
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Vergleichsbeispiel 1
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Bildung eines
Aggregats durch Dialyse
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Es
wurden 2 g des in Synthesebeispiel 2 erhaltenen CHP in 100 ml an
Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst.
Die resultierende Lösung
wurde in einen Dialysebeutel (Spectra/Por3, geliefert von der Firma
Spectrum; fraktioniertes Molekulargewicht: 3500) gegeben und während vier
Tagen gegen destilliertes Wasser dialysiert. Die Ergebnisse der
SEC-Analyse der resultierenden dialysierten Flüssigkeit sind in 3 aufgezeigt.
Aus den in 3 aufgezeigten Ergebnissen ist
ersichtlich, dass keine monodispersen Aggregate erhalten wurden.
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Als
Beispiele von Aggregaten des hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids
sind Ergebnisse der SEC-Analysen in den 4(a), 4(b) und 4(c) aufgezeigt,
welche durchgeführt
wurden (a) für
ein Pullulan mit einem Molekulargewicht von 108.000; (b) für eine Wasserdispersion
eines Pullulan-Cholesterin-Derivats (CHP), basierend auf dem obigen
Pullulan (1,3 Cholesterylgruppen werden pro 100 Monosaccharideinheiten
des Pullulans eingebracht); bzw. (c) für das obige CHP nach einer
Ultraschallbehandlung nach einem Dispergieren in Wasser.
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Es
wurde ein Elutionspeak festgestellt für das CHP auf der Seite eines
höheren
Molekulargewichts als dem des Pullulans, was das Auftreten einer
intermolekularen Assoziation anzeigt. Aus den 4(b) und 4(c) ist
auch ersichtlich, dass das CHP, das in der Dispersion in einem relativ
lockeren Assoziationszustand vorlag, durch die Ultraschallbehandlung
zur Bildung von relativ monodispersen Aggregaten gebracht wurde.
Eine Berechnung des scheinbaren Dispersionsgrads der in 4(c) aufgezeigten Aggregate unter Bezug auf eine
Standardprobe von Pullulan ergab einen Mw/Mn-Wert von 1,1. Mittels
Durchfüh rung
der Bestimmung durch obige Lichtstreuung für diese Aggregate wurde festgestellt,
dass sie Mikroteilchen mit einer Teilchengröße von 15–25 nm sind, in denen ungefähr 8 Moleküle assoziiert
sind.
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Vergleichsbeispiel
2
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Bildung eines
Aggregats durch Ultraschallbehandlung
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1-1 wurden 2 g des in Synthesebeispiel
2 erhaltenen CHP während zwei
Stunden bei 60 °C
einem Quellen unterzogen, indem 1000 ml an Wasser zugegeben wurden
(CHP-Konzentration = 0,2 Gew.-%). Diese gequollene Dispersion wurde
mit Ultraschall behandelt, wobei ein Sonikator vom Sondentyp (hergestellt
von der Firma Nippon Seiki; Außendurchmesser
der Sonde = 12 mm) bei 150 W während
60 Minuten verwendet wurde. Während
der Ultraschallbehandlung wurde das Behandlungsgefäß von außen mit
Eiswasser gekühlt,
um die Dispersionstemperatur immer auf 4 °C oder darunter zu halten. An
jedem vorbestimmten Zeitpunkt (0, 3, 5, 10, 15, 30 und 60 Minuten)
wurde eine Probe der Dispersion entnommen, mit der SEC-Analysen
durchgeführt
wurden, um die zeitliche Änderung
bei der Bildung des Aggregats zu beobachten. Die Ergebnisse der
SEC-Analysen sind für
die jeweiligen Fälle
in 5 aufgezeigt.
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Aus
den in 5 aufgezeigten Ergebnissen ist ersichtlich, dass
eine Bildung eines Aggregats im Verlauf der Zeit bewirkt wurde.
In der Elutionskurve ist nach 60 Minuten sogar eine Schulter sichtbar,
wodurch bestätigt
werden konnte, dass keine monodispersen Aggreate gebildet wurden.
Wenn die Ultraschallbehandlung für
weitere 60 Minuten verlängert
wurde, wurde die Schulter des Elutionspeaks festgestellt und war
keine Änderung
zu sehen. Durch Analyse dieser Probe mittels obiger dynamischer
Licht streuung wurde beobachtet, dass die Teilchengröße ungefähr 128 nm
betrug.
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Referenzbeispiel 1
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Eine
gequollene Dispersion mit einer Konzentration von 0,5 Gew.-% des
in Synthesebeispiel 2 erhaltenen CHP wurde hergestellt, welche analysiert
wurde mittels SEC, nachdem diese während 60 Minuten einer Ultraschallbehandlung
unter denselben Bedingungen wie in Vergleichsbeispiel 2 unterzogen
worden war [6(a)]. Es zeigte sich hierbei,
dass die Form des Peaks kompliziert ist und die Bildung eines Aggregats unzureichend
ist. Daher wird erkennbar, dass der Effekt einer Ultraschallbehandlung
von der Konzentration abhängt.
Beim Verlängern
der Ultraschallbehandlung für
weitere 60 Minuten wurde keine Änderung
in der Form des Peaks festgestellt. Diese ultraschallbehandelte
Dispersion, welche eine unzureichende Bildung eines Aggregats zeigte,
wurde unter Verwendung des oben erwähnten MICROFLUIDIZER [98 MPa
(1000 kgf/cm2); keine Wiederholung der Behandlung]
behandelt. Die Ergebnisse der SEC-Analyse der auf diese Weise behandelten
Flüssigkeit
wurden in 6(b) aufgezeigt. Durch weitere
Analysen mittels der obigen dynamischen Lichtstreuung und einer
statischen Lichtstreuung wurde bestätigt, dass die Teilchengröße ungefähr 18 nm
betrug und die Anzahl der Moleküle
in der Assoziation ungefähr
8 betrug.
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Anhand
der oben aufgezeigten Ergebnisse ist ersichtlich, dass eine ausreichende
Bildung eines Aggregats unter Verwendung einer Ultraschallbehandlung
nicht zu erreichen war, wohingegen das in den Beispielen aufgezeigte
Verfahren unter Verwendung eines Hochdruckhomogenisators in der
Lage war, auf einfache Weise eine Aggregatbildung zu erreichen.
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Es
ist auch ersichtlich, dass Aggregate, welche eine engere Molekulargewichtsverteilung
aufweisen, in den Beispielen 1-1 bis 1-6, in welchen ein Hochdruckhomogenisator
verwendet wurde, gebildet wurden, als im Vergleich mit den Ergebnissen
des Vergleichsbeispiels 1, in welchem eine Dialyse verwendet wurde,
und des Vergleichsbeispiels 2, in welchem eine Ultraschallbehandlung
verwendet wurde. Es ist weiter ersichtlich, dass Aggregate eines
hydrophobe Gruppen enthaltenden Polysaccharids innerhalb einer kurzen
Zeit auf eine einfache und bequeme Weise in einer großen Menge
durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildet werden können,
da das erfinderische Beispiel 1-1 eine Produktivität von 2
g bei einer Behandlungszeit von fünf Minuten zeigte, während Vergleichsbeispiel
1 unter Verwendung einer Dialyse eine Produktivität von 2
g bei einer Behandlungszeit von vier Tagen zeigte und Vergleichsbeispiel
2 unter Verwendung einer Ultraschallbehandlung eine Produktivität von 2
g bei einer Behandlungszeit von mehr als zwei Stunden zeigte.
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Die
Aggregate von hydrophobe Gruppen enthaltendem Polysaccharid, die
durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildet wurden, können
als ein Beschichtungsmaterial zur Beschichtung von Arzneimittelträgern, welche
darin Wirkstoffe einkapseln, verwendet werden. Zum Beispiel können sie
verwendet werden als das Beschichtungsmaterial zur Beschichtung
von Arzneimittelträgern
wie Liposommikrokapseln, Mikrokugeln, O/W-Emulsionen und Erythrozyten-Ghost.