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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der molekularen Interaktionen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Interaktionen
zwischen Proteinen und anderen Molekülen spielen eine wichtige Regulationsrolle
bei fast jedem biologischen Prozess. Daher wurden viele Techniken
zum Erkennen und Charakterisieren dieser Interaktionen entwickelt.
Diese Hilfsmittel reichen von In-vitro-Bindungs-Assays zu bibliothekenbasierten
Verfahren und umfassen genetische Verfahren wie die Suche nach extragenen
Suppressoren (Phizicky, E. M. & Fields,
S., (1995) Microbiol. Rev., 59, 94-123). Derzeit ist das populärste bibliothekenbasierte
Verfahren das Hefe-Zwei-Hybrid-System,
das die Auswahl von Hefestämmen
ermöglicht,
die zwei interagierende Peptide, das Zielpeptid und ein anderes
aus der Bibliothek, enthalten (Fields, S. & Song, O. K., (1989) Nature (London) 340,
245-246). Dieses Verfahren hat sich zwar als wertvolle Technik zum
Erkennen von potenziellen Proteininteraktionen erwiesen, aber es
weist einige Beeinträchtigungen
auf, von denen die wesentlichste ist, dass die Interaktion nur in
dem Kern einer Hefezelle untersucht wird. Das bedeutet, dass Interaktionen,
die von zelltypspezifischer Reifung und/oder Kompartimentierung
abhängen,
von dem Zwei-Hybrid-System nicht nachgewiesen werden.
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Eine
andere Technik zum Ermitteln von Protein-Protein-Interaktion basiert
auf Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfer (FRET). Bei diesem Prozess überträgt ein Fluorophor
(der „Donator") seine Energie im erregten
Zustand an ein anderes Fluorophor (der „Akzeptor"), der normalerweise Fluoreszenz einer
unterschiedlichen Farbe aussendet. FRET-Effizienz hängt von
drei Parametern ab: (i) der Überlappung
zwischen dem Absorptionsspektrum des zweiten Fluorophors und dem
Emissionsspektrum des ersten Fluorophors; (ii) der relativen Orientierung
zwischen dem Emissionsdipol des Donators und dem Absorptionsdipol
des Akzeptors; und (iii) der Distanz zwischen den Fluorophoren.
Abhängig
von der spektralen Überlappung
und den Dipol- Orientierungen
kann die Distanz, über
die FRET auftritt, zwischen 10 und 100 Å betragen (Wu, P. & Brand, L., (1994)
Anal. Biochem., 218, 1-13). FRET wurde dazu verwendet, Protein-Protein-Nähe in vitro
und in vivo zu testen, indem Fluorphore, wie Fluoreszein und Rhodamin,
chemisch an Paare gereinigter Proteine angeheftet werden und Fluoreszenzspektren
von Proteinmischungen oder Zellen, die mit den markierten Proteinen mikroinjiziert
wurden, gemessen werden (Adams, S. R. u. a., (1991) Nature, 349,
694-7). Das Klonen und die Expression von grün fluoreszierendem Protein
(GFP) in heterologen Systemen eröffnete
die Möglichkeit
genetischer Anheftung von Fluorophoren an Proteine. Zusätzlich ermöglichte
die Verfügbarkeit
von GFP-Mutanten mit veränderten
Wellenlängen
(Heim u. a., (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, 12501-12504)
deren Verwendung als FRET-Paare. Zum Beispiel wurde GFP und sein
blau fluoreszierender Mutant, BFP, zuerst verwendet, um FRET zwischen
GFP-Molekülen
nachzuweisen (Heim, R. & Tsien,
R. Y., (1996) Curr. Biol., 6, 178-182). Andere GFP-Paare, wie das
cyanfarbige CFP und das gelbgrüne
YFP erweiterten erheblich die Anwendungen, bei denen FRET zum Messen
von Protein-Protein-Interaktionen eingesetzt werden kann (Miyawaki
u. a., (1997) Nature (London), 388, 882-887).
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Eine
attraktive Anwendung, die durch GFP-basierten FRET ermöglicht wird,
ist der In-vivo-Assay
von Proteininteraktionen in anderen Organismen als Hefe. Zum Beispiel
zeigte die Verschmelzung von GFP und BFP mit dem Säugertranskriptionsfaktor
Pit-1 Homodimerisation von Pit-1 in lebenden HeLa-Zellen (Periasamy,
A. und Day, R. N., (1998) J. Biomed. Opt., 3, 1-7). Bei dieser Versuchsform können Interaktionen
in dem natürlichen
Organismus des Proteins untersucht werden, so dass zelltypspezifische
Modifizierungen und/oder Kompartimentierung der Proteine erhalten
bleiben. Zusätzlich
ist die Kompartimentierung dieser interagierenden Proteine potenziell
unter dem Mikroskop sichtbar. FRET weist jedoch einige Beschränkungen
auf. Wie bei jeder Fluoreszenztechnik kann Photobleichung des Fluorophors
und Eigenfluoreszenz der Zellendes Gewebes die Nützlichkeit von FRET erheblich
einschränken
und bei hoch eigenfluoreszierenden Geweben ist FRET im Wesentlichen
unverwendbar. Außerdem
ist, wenn das Gewebe leicht durch das Erregungslicht beschädigt wird,
die Technik möglicherweise
nicht in der Lage, einen Wert für
gesunde Zellen zu liefern. Zuletzt könnte, wenn die zu prüfenden Zellen/Gewebe
photoreaktiv sind (z. B. Retina), FRET impraktikabel sein, da die
Photoreaktion ausgelöst
werden könnte,
sobald eine Messung vorgenommen wird.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr.
EP 0 070
686 stellt eine strahlungslose immunochemische Energietransfertechnik
bereit, bei der Antigen-Assays durchgeführt wurden, indem eine antigenhaltige
Probe in eine Reagenslösung
eingebracht wird, die einen absorber-emitterkonjugierten Antikörper und
einen mit chemilumineszierendem Katalysator konjugierten Antikörper enthält, wobei
die konjugierten Antikörper
in enger Nähe
an das Antigen gebunden sind, um Energietransfer an den Absorber-Emitter
zu ermöglichen.
Die resultierende Lichtemission von dem Absorber-Emitter ist mit
der in der Probe vorhandenen Menge an Antigen verbunden.
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Grün fluoreszierendes
Protein (GFP) ist ein lichtausstrahlendes Protein, das aus der Qualle
Aequorea victoria gereinigt wurde. GFP kann grünes Licht ausstrahlen, indem
es den Energietransfer von Quellen annehmen kann, die exogenes blaues
Licht und durch Renilla-Luciferase katalysierte Reaktionen beinhalten. Das
Gen für
GFP wurde geklont und seine cDNA ist ein starkes Reportergen in
einer Vielzahl von lebenden Systemen, zu denen auch Bakterien, Pilze
und Säugergewebe
gehören.
Die durch UV-Licht stimulierte GFP-Fluoreszenz erfordert keine Cofaktoren
und das Genprodukt allein kann ausreichen, um den Nachweis von lebenden
Zellen unter dem Lichtmikroskop zu ermöglichen.
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Renilla-Luciferase
ist ein aus Renilla reniformis gereinigtes Enzym. Das Enzym katalysiert
die oxidative Decarboxylierung von Coelenterazin in Anwesenheit
von Sauerstoff zum Erzeugen von blauem Licht mit einer Emissionswellenlänge von
maximal 478 nm. Bei Renilla reniformis-Zellen wird jedoch diese
Reaktion auf Grund eines Energietransfers zu einem grün fluoreszierenden
Protein nach Grün
mit einer maximalen Wellenlänge
von 510 nm verschoben.
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Das
Gen für
Renilla-Luciferase (ruc) wurde geklont und die Nützlichkeit seiner cDNA als
Reportergen in verschiedenen lebenden Systemen wurde nachgewiesen.
D. C. Prasher u. a., Gene, 1992, 111:229-33. Durch Bereitstellen
geeigneter Promotoren für
die cDNA als Genkassetten wurde das Gen in Bakterien, transformierten
Pflanzenzellen und Säugerzellen
exprimiert. Die hohe Effizienz von Renilla-Luciferase ist ein nützliches
Merkmal als Markierungsenzym für
Genexpressionsstudien. Die internationale Patentanmeldung WO 98/14605
offenbart Fusionsgenkonstrukte, die die cDNA von Renilla-Luciferase
und die cDNA des „humanisierten" grün fluoreszierenden
Proteins von Aequorea umfassen.
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Ein
Biolumineszenz-Resonanz-Energie-Transfersystem (BRET) und dessen
Anwendung auf interagierende Zirkadianuhrproteine wurde in Yao u.
a., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1999), 151-156, beschrieben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt ein Biolumineszenz-Resonanz-Energie-Transfersystem
(BRET) bereit, das vier Teile umfasst: 1) ein biolumineszentes Protein,
das Luciferaseaktivität
aufweist; 2) ein Akzeptor-Fluorophor, das die Energie von dem biolumineszenten
Protein annehmen kann, wenn sie in Anwesenheit des geeigneten Substrats
in Verbindung gebracht werden; 3) einen Modulator, der die Nähe oder
die Ausrichtung des biolumineszenten Proteins und des Fluorophors
beeinflusst; und 4) ein geeignetes Substrat zum Aktivieren der Luciferaseaktivität des biolumineszenten
Proteins. Die Komponenten dieses Systems interagieren, um die räumliche
Beziehung zwischen dem biolumineszenten Protein und dem Fluorophor
zu beeinflussen, die durch die Lichtemission von dem System demonstriert
wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine bildhafte Beschreibung eines BRET-Systems, bei dem die Luciferase
und das Fluorophor an unterschiedliche Proteine oder Peptide angeheftet
sind.
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2 ist
eine bildhafte Beschreibung eines BRET, bei dem die Luciferase und
das Fluorophor an dasselbe Protein oder Peptid angeheftet sind.
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3 zeigt
in vivo Biolumineszenz-Resonanz-Energie-Transfer (BRET) von RLUC
in E.coli-Zellen, die das RLUC·EYFP-Fusionsprotein
exprimieren. (a) Diagramme der Expressionskassetten von pT7/Eyfp, pT7/Rluc
und pT7/Rluc·Eyfp.
Abkürzungen:
PT7 = T7-Promotor-Region; Ter = Transkriptionsterminator-Region. Antibiotika-Resistenzen
werden in Klammern angegeben. Die Linker-Sequenz zwischen Rluc und
Eyfp in dem Rluc·Eyfp-Fusionskonstrukt
wird unter dem pT7/Rluc·Eyfp-Diagramm
gezeigt. (b) Lumineszenz- (lum) oder Fluoreszenz- (fluor) Emissionsspektren
von transformierten Stämmen,
die die Proteine RLUC oder EYFP oder das Fusionsprotein RLUC·EYFP exprimieren.
Alle Spektren wurden normiert.
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4 demonstriert
ein In-vivo-BRET-Assay für
Clock-Protein-Interaktion im Tagesrythmus (a) Diagramme der Genfusionskassetten
von pT7/Eyfp·kaiB,
pT7/Rluc·kaiB
und pT7/Eyfp·kaiA.
(b) Lumineszenz-Emissionsspektren von den transformierten Stämmen, die
RLUC und EYFP (b1), RLUC·KaiB
und EYFP·KaiB
(b2) und RLUC·KaiB
und EYFP·KaiA
(b3) exprimieren.
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5 zeigt
die Clock-Protein-KaiB-KaiB-Assoziation u. zwar in vitro durch BRET
nachgewiesen. Extrakte, die Fusionsproteine EYFP·KaiB enthielten, wurden in
gleichen Proportionen mit denjenigen gemischt, die RLUC·KaiB enthielten.
Die Biolumineszenzemissionsprofile wurden zu den angegebenen Zeiten
gemessen, nachdem die Extrakte vereinigt und bei Raumtemperatur
inkubiert wurden.
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6 demonstriert
die bildliche Darstellung von Biolumineszenz von transformierten
E.coli-Stämmen durch
Interferenz-Bandpassfilter, die Licht von 480 ± 5 nm (linke Felder) oder
530 ± 5
nm (rechte Felder) übertragen.
Zeile (a) ist der Stamm, der nur RUC produziert; Zeile (b) ist der
Stamm, der das RLUC·EYFP-Fusionsprotein
exprimiert; Zeile (c) ist der Stamm, der die Fusionsproteine RLUC·KaiB und
EYFP·KaiA
exprimiert; und Zeile (d) ist der Stamm, der die Fusionsproteine
RLUC·KaiB
und EYFP·KaiB
produziert. (Die blaue Farbe ist Pseudofarbe, die die Intensität der Lichtemission
anzeigt; sie zeigt nicht die tatsächliche Farbe des ausgestrahlten
Lichts an).
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7 zeigt
eine Quantitätsbestimmung
der BRET-Intensität
und der Verhältnisse
in den Bildern von 6. Oberes Feld: Quantitätsbestimmung
von Lumineszenzintensität
(in relativen Lichteinheiten) bei 480 nm und 530 nm der in 6 abgebildeten
Kulturen. Unteres Feld: Berechnung der 530 nm/480 nm-Verhältnisse. Die
Stämme
sind in 6 wie folgt gekennzeichnet:
(a) RLUC, (b) RLUC·EYFP,
(c) RLUC·KaiB
und EYFP·KaiA
und (d) RLUC·KaiB
und EYFP·KaiB.
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8 zeigt
die Ergebnisse eines In-vitro-Enterokinase-Assays unter Verwendung
der BRET-Zählung und
demonstriert, dass nur das Verhältnis
für das
Konstrukt Rluc:Enterokinase:EYFP in Anwesenheit des Enterokinase-Enzyms
im Verlauf der Zeit sinkt.
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9 stellt
den Zeitverlauf der Interaktion der unterschiedlichen kai-Proteine
bei 25 °C
unter Verwendung von BRET-Zählung
dar. Nur das Verhältnis
für Rluc-kaiB EYFP-kaiB steigt
im Verlauf der Zeit für
beide Transfektionsbedingungen (unter Verwendung von 4 oder 0,5 μg Vektor-DNA
pro Mikrotiterplattenkammer). Die Verhältnisse für alle negativen Kontrollen
zu Rluc-kaiB und Rluc-kaiB+EYFP-kaiA steigen nicht mit der Zeit an.
Das bedeutet, dass Energietransfer nur bei Rluc-kaiB+EYFP-kaiB auftritt,
was den Erwartungen entspricht, da sich kaiB nur mit sich selbst
verbindet und nicht mit kaiA.
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10 zeigt einen Zeitverlauf der Induktion des CAMP-Sensors
durch Calcitonin und Forskolin.
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11 zeigt eine dosisabhängige-Wirkung von Calcitonin
unter Verwendung einer mit CAMP-Sensor transfizierten CHO-K1-Zelllinie.
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12 zeigt einen Zeitverlauf der Induktion von β2-Rezeptor
durch Isoproterenol.
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13 zeigt eine dosisabhängige-Wirkung von Isoproterenol
auf die mit CAMP-Sensor CBP:CREB transfizierten Zellen. Die Daten
wurden 45 Minuten nach Hinzufügen
des Isoproterenols und des Coelenterazins erfasst.
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14 demonstriert die Ergebnisse eines Zeitverlaufexperiments über die
Aktivierung von CCR5-Rezeptor unter Verwendung von Forskolin und
MIP-1β,
einem selektiven Agonisten für
CCR5.
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15 demonstriert die Ergebnisse eines Zeitverlaufexperiments über die
Aktivierung von CCR5-Rezeptor unter Verwendung von Forskolin und
MIP-1β.
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16 zeigt eine EGF-dosisabhängige-Wirkung auf die mit TKR-Sensor
transfizierten GH4-C1-Zellen.
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17 zeigt ein Zeitverlaufexperiment an Zellen,
die mit den unterschiedlichen β2-Konstrukten transfiziert
wurden.
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18 zeigt einen Vergleich des BRET-Verhältnisses
20 Minuten nach Hinzufügen
von Coelenterazin.
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19 stellt die Ergebnisse von Experimenten dar,
die die Kinetik von β2-Dimerisation
demonstrieren.
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20 zeigt eine Dosis-Wirkungs-Analyse unter Verwendung
von Zellen, die mit den unterschiedlichen β2-Konstrukten transfiziert wurden.
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21 zeigt die Ergebnisse eines BRET-Assays, der
unter Verwendung von BRET-Zählung
durchgeführt
wurde.
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22 stellt eine Spektralanalyse der BRET-Reaktion
zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Hinzufügen von Coelenterazin unter
Verwendung des Spex dar. Die Y-Achse
stellt das CPS dar und die X-Achse stellt die Wellenlänge (nm)
dar.
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23 demonstriert die Wirkung der Zelldichte pro
Mikrotiterplattenkammer. (cont(+) stellt Zellen dar, die mit Fusionsgen
Rluc·EYSP
transformiert wurde; cont(–)
stellt Zellen dar, die allein mit Rluc-Gen transformiert wurden.)
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24 zeigt die Ergebnisse von Experimenten zur Bestimmung
von Rluc-Lumineszenz
in PBS Ca2+/Mg2+ in Anwesenheit oder Abwesenheit von DTT.
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25 zeigt die Ergebnisse von Experimenten zur Bestimmung
von Rluc-Lumineszenz
in PBS Ca2+/Mg2+ + Glucose in Anwesenheit oder Abwesenheit von DTT.
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26 zeigt die Ergebnisse von Experimenten zur Bestimmung
von Rluc-Lumineszenz
in DMEM ohne Phenolrot in Anwesenheit oder Abwesenheit von DTT.
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27 demonstriert die Wirkung von pH auf das BRET-Verhältnis.
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28 zeigt das Verhältnis die Hinzufügung von
HEPES-basiertem Puffer auf das Rluc-Konstrukt-Verhältnis.
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29 zeigt die Hinzufügung von HEPES-basiertem Puffer
auf das Rluc::EYFP-Konstrukt-Verhältnis.
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30 zeigt die Hinzufügung von DMSO auf den Energietransfer.
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31 zeigt Apoptoseinduktion unter Verwendung von
Staurosporin in HeLa-Zellen,
die mit dem Apoptosesensor transfiziert waren.
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32 zeigt Ergebnisse des MiniScreen-Assays.
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33 stellt die Ergebnisse eines Experiments dar,
das ein Calcitonin-Dosis-Verhalten auf CHO-K1-Zellen, die mit dem
cAMP-Sensor transfiziert waren (CBP:CREB-Konstrukte), demonstriert.
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34 zeigt eine Isoprotenerol-dosisabhängige-Wirkung
auf CHO-K1-Zellen, die mit dem cAMP-Sensor transfiziert waren (CBP:CREB-Konstrukte).
In diesem Fall wurde das Verhältnis
unter Verwendung der in Beispiel XIV vorgelegten Algorithmusformel
korrigiert.
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35 zeigt Ergebnisse eines Zelllinearitätsexperiments.
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36 zeigt Ergebnisse einer Zeitverlaufsstudie der
Rluc-Lumineszenz.
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37 zeigt eine dosisabhängige Wirkung von Coelenterazin-Derivaten.
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38 zeigt Ergebnisse einer Studie, bei der lysierte
und nichtlysierte Zellen verglichen werden.
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39 zeigt LucLite-Stabilisierung von Rluc-Lumineszenz
in lebenden Zellen.
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40 zeigt Ergebnisse einer Verhältnisstabilitätsstudie
bei Verwendung von Coelenterazin h in LucLite.
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41 zeigt Ergebnisse einer Verhältnisstabilitätsstudie
bei Verwendung von natürlichem
Coelenterazin in LucLite.
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42 zeigt BRET-Nachweis bei Zellen, die mit 10
Mal weniger DNA transfiziert waren.
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43 zeigt Ergebnisse, die BRET-Nachweis bei Zellen,
die mit 20 Mal weniger DNA transfiziert waren, demonstrieren.
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44 zeigt Ergebnisse einer Studie zu BRET-Nachweis,
wenn Zellen lysiert sind. Die Transfektionen erfolgten unter Verwendung
der „normalen" DNA-Menge.
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45 zeigt Ergebnisse einer Vergleichsstudie zwischen
PBS und DMEM/F12 (ohne Phenolrot) zum Prüfen von BRET.
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46 zeigt DTT-Wirkungen auf die Rluc-Emissionsstabilität.
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47 demonstriert Rluc-Emissionsstabilität im Lauf
der Zeit.
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48 zeigt Rluc-Emissionsniveaus gegenüber Zelldichte
zu einem festen Zeitpunkt.
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49 zeigt Rluc-Emissionsstabilität in Anwesenheit
einer festgesetzten Anzahl von Zellen.
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50 zeigt eine Darstellung von Rluc-Emissionsniveaus
gegenüber
der Zelldichte zu festen Zeitpunkten nach Hinzufügung von Coelenterazin.
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51 zeigt eine Darstellung der Wirkung von Temperatur
auf die Rluc-Emission.
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52 zeigt eine Darstellung der Wirkung der Temperatur
auf das BRET-Verhältnis
(LumiCount).
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53 zeigt eine Darstellung der Wirkung der Temperatur
auf das BRET-Verhältnis
(BRETCount).
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54 zeigt eine Darstellung der Wirkung von DTT
auf die Rluc-Emission.
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55 zeigt eine Darstellung der Wirkung von DTT
auf die Rluc-Emission. Und das BRET-Verhältnis (BRET-Zählung).
Diese Ergebnisse wurden mit den stabilen Zelllinien, die nur Rluc
(negative Kontrolle) exprimieren, erzielt.
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56 zeigt eine Darstellung der Wirkung von DTT
auf die Rluc-Emission. Und das BRET-Verhältnis (BRET-Zählung).
Diese Ergebnisse wurden mit den stabilen Zelllinien, die die Fusion
Rluc::EYFP (positive Kontrolle) exprimieren, erzielt.
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57 zeigt die DNA-Sequenz für das Rluc-EYSP-Konstrukt (SEQ
ID NO:26).
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58 zeigt die DNA-Sequenz für das Rluc-Enterokinase-EYFP-Konstrukt
(SEQ ID NO:27).
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59 zeigt die DNA-Sequenz für das Rluc-Caspase-EYFP-Konstrukt
(SEQ ID NO:28).
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60 zeigt die DNA-Sequenz für das EYSP-CREB-Konstrukt (SEQ
ID NO:29).
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61 zeigt die DNA-Sequenz für das RLUC-CBP-Konstrukt (SEQ
ID NO:30).
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62 zeigt die DNA-Sequenz für das EYFP-SH2-Konstrukt (SEQ
ID NO:31).
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63 zeigt die DNA-Sequenz für das Rluc-PTB-Konstrukt (SEQ
ID NO:32).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen
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Soweit
nicht anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe dieselbe Bedeutung wie dies von
einer Person mit üblicher
Erfahrung auf dem Fachgebiet, zu dem diese Erfindung gehört, zu verstehen
ist. Im Allgemeinen sind die hierin verwendete Nomenklatur und die
Laborabläufe
bei Spektroskopie, Wirkstoffforschung, Zellkultur, Molekulargenetik,
Kunststoffherstellung, Polymer-Chemie, Diagnose, Aminosäure- und
Nukleinsäure-Chemie
und Zuckerchemie, die nachfolgend beschrieben werden, diejenigen,
die wohlbekannt sind und üblicherweise
auf dem Fachgebiet eingesetzt werden. Zur Herstellung von Kunststoffen,
zur Signalerfassung, für
Verfahren rekombinanter Nukleinsäure,
zur Polynucleotid-Synthese und für
Mikrobenkultur und für
Transformation (z. B. Elektroporation, Lipofektion) werden typischerweise Standardtechniken
verwendet.
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Die
Techniken und Verfahrensweisen werden im Allgemeinen nach herkömmlichen
Verfahren auf dem Fachgebiet und verschiedenen allgemeinen Referenzen
(siehe im Allgemeinen Sambrook u. a., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Ausgabe (1989), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, New York, und Lakowicz, J. R., Principles of
Fluorescence Spectroscopy, New York: Plenum Press (1983) zu Fluoreszenztechniken)
durchgeführt,
die für
dieses gesamte Dokument vorgesehen werden. Für chemische Synthesen, chemische
Analysen und biologische Assays werden Standardtechniken verwendet.
Im Rahmen ihrer Verwendung über
die gesamte Offenbarung sind die folgenden Begriffe, soweit nicht
anders angegeben, so zu verstehen, als hätten sie die folgenden Bedeutungen:
„Biolumineszentes
Protein" bezieht
sich auf eine Form von Chemilumineszenz, die als Ergebnis einer
Energie liefernden chemischen Reaktion entsteht, bei der eine spezifische
biochemische Substanz, ein Luciferin (ein natürlich auftretendes Fluorophor),
durch ein Enzym mit einer Luciferaseaktivität oxidiert wird. Eine große Vielfalt
von Organismen, sowohl prokaryotisch als auch eukaryotisch, darunter
auch Arten von Bakterien, Algen, Pilzen, Insekten, Fischen und anderen
marinen Formen, kann Lichtenergie auf diese Weise ausstrahlen und jede
weist spezifische Luciferaseaktivitäten und Luciferine auf, die
sich chemisch von denen anderer Organismen unterscheiden. Luciferin/Luciferase-Systeme
sind in Form, Chemie und Funktion sehr verschieden. Zum Beispiel
gibt es Luciferaseaktivitäten,
die kontinuierliche Chemilumineszenz erleichtern, wie dies von manchen Bakterien
und Pilzen gezeigt wird, und diejenigen, die dazu eingerichtet sind,
sporadische oder reizinduzierte Emissionen zu erleichtern, wie im
Falle von Dinoflagellat-Algen. Als Phänomen, das die Umwandlung von
chemischer Energie zu Lichtenergie mit sich bringt, ist Biolumineszenz
weder auf lebende Organismen beschränkt noch erfordert sie die
Anwesenheit lebender Organismen. Es einfach eine Art von chemilumineszierender
Reaktion, die eine Luciferaseaktivität erfordert, deren Ursprünge an einem
bestimmten Punkt bei einem biologischen Katalysator liegen. Daher
reicht die Konservierung oder Konstruktion der wesentlichen Aktivitäten und Chemikalien
aus, um über
die Einrichtungen zu verfügen,
biolumineszente Phänomene
entstehen zu lassen. Biolumineszente Proteine mit Luciferaseaktivität sind daher
von einer Vielzahl von Quellen oder durch eine Vielzahl von Einrichtungen
verfügbar.
Beispiele für
biolumineszente Proteine mit Luciferaseaktivität sind in den US-Patenten Nr.
52229285, 5219737, 5843746, 5196524, 5670356 zu finden.
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„Fluorophor" bezieht sich auf
jedes Molekül,
das Energie von dem biolumineszenten Protein mit Luciferaseaktivität annehmen
und diese als Lichtenergie wieder ausstrahlen kann. Es gibt eine
Reihe von unterschiedlichen Fluorophoren, die bei dieser Erfindung
eingesetzt werden können.
Zu einer sehr bekannten Gruppe von Fluorophoren gehören das
grün fluoreszierende
Protein von der Qualle Aequorea victoria und zahlreiche andere Varianten
(GFP), die sich aus der Anwendung von Molekularbiologie ergeben,
wie z. B. Technologien für
Mutagenese und chimäres
Protein (R. Y. Tsien, (1998), Ann. Rev. Biochem., 63:509-544). GFP
werden auf Basis der Unterscheidungskomponente ihrer Chromophoren
klassifiziert, wobei jede Klasse unterscheidende Erregungs- und
Emissionswellenlängen
aufweist: Klasse 1, Wildtyp-Mischung von neutralem Phenol und anionischem
Phenolat; Klasse 2, Phenolatanion; Klasse 3, neutrales Phenol; Klasse
4, Phenolatanion mit gestapeltem n-Elektronensystem; Klasse 5, Indol;
Klasse 6, Imidazol; und Klasse 7, Phenyl (R. Y. Tsien, (1998), supra).
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GFP
oder andere Fluorophore, biolumineszente Proteine mit Luciferaseaktivitäten und
die geeigneten Substrate wurden zu lumineszenzbasierten Assay-,
Markierungs-, Such- und Protein-Protein-Interaktionsnachweis-Systemen
kombiniert; Beispiele sind in den US-Patenten Nr. 5786162, 4614712,
5650289, 5837465, 5897990, 57002883, 54016229, 5221623, 5854010,
5770391, 4665022, 5854004 zu finden.
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„Substrat" bezieht sich auf
eine Einrichtung zum Aktivieren des biolumineszenten Proteins mit
Luciferaseaktivität.
Bei einer bevorzugten Ausführung
wird Renilla-Luciferase (Rluc)(Cormier, (1978), Methods Enzymol.,
57, 237-244) oder eines ihrer Derivate als Donor-Fluorophor verwendet, da ihr Emissionsspektrum
cyanfarbigem ECFP (1 max. Å 480
nm) ähnlich
ist, bei dem nachgewiesen wurde, dass es FRET mit EYFP zeigt (Miyawaki
u. a., (1997) Nature (London) 388, 882-887). Das Coelenterazin-Substrat
für RLUC
ist ein hydrophobes Molekül,
das für
die meisten Zelltypen permeabel ist.
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„Protein" bezieht sich auf
ein vollständiges
Protein oder Fragment davon, wie eine Proteindomäne oder einen Bindungsort für einen
zweiten Messenger, einen Cofaktor, ein Ion usw. Es kann ein Peptid
oder eine Aminosäuresequenz
sein, die als Signal für
ein anderes Protein in dem System fungieren, wie ein proteolytischer
Spaltungsort.
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„Funktionelle
Genomanalyse" bezieht
sich auf das Gebiet, das die Bestimmung der Zellfunktion eines neuen
Gens betrifft. Eine Form der Bestimmung der Funktion eines Proteins
be steht darin, die Identität
seines Bindungspartners zu bestimmen. Eine Anwendung des BRET-Systems besteht darin,
die Identifizierung eines Genprodukts oder seines Zielorts innerhalb
einer Zelle oder der Proteine, Nucleinsäuresequenzen oder anderen Biomoleküle, mit
denen es interagiert, zu ermöglichen.
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„Bindungspaar" bezieht sich auf
zwei Anteile (z. B. chemisch oder biochemisch), die eine Affinität zueinander
aufweisen. Zu Beispielen für
Bindungspaare gehören
Homodimere, Heterodimere, Antigen/Antikörper, Lectin/Avidin, Ziel-Polynucleotide/Sonde,
Oligonucleotid, Antikörper/Anti-Antikörper, Rezeptor/Ligand,
Enzym/Ligand und Ähnliches. „Ein Glied
eines Bindungspaars" bezieht
sich auf einen Anteil des Paars, wie ein Antigen oder Ligand.
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„Membranpermeantes
Derivat" bezieht
sich auf ein chemisches Derivat einer Verbindung, das im Vergleich
zu einer underivatisierten Verbindung gesteigerte Membranpermeabilität aufweist.
Zu Beispielen gehören
Ester-, Ether- und Carbamat-Derivate. Bei diesen Derivaten wurde
die Fähigkeit,
Zellmembrane zu passieren, d. h. Membranpermeanz, verbessert, da
hydrophile Gruppen maskiert werden, um stärker hydrophobe Derivate bereitzustellen.
Außerdem
sind Maskierungsgruppen so konstruiert, dass sie von einem Präkursor (z. B.
fluorogener Substratpräkursor)
in der Zelle abgespaltet werden, um das abgeleitete Substrat intrazellulär zu erzeugen.
Da das Substrat hydrophiler ist als das membranpermeante Derivat,
wird es nun in den Zellen zurückgehalten.
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„Modulator" bedeutet ein Molekül oder Moleküle, die
als Reaktion auf eine Interaktion mit einem anderen Molekül eine Konformationsänderung
durchlaufen, wodurch die Nähe
und/oder die Ausrichtung des biolumineszenten Proteins und des Fluorophors
beeinflusst wird. Ein Modulator kann ein Peptid, ein Protein, eine Nucleinsäure oder
ein anderes synthetisches oder natürliches Molekül sein.
Zu Beispielen für
Modulatoren für diese
Erfindung gehören
ein Proteaseort, ein Bindungsort für zweiten Messenger, ein Ionenbindungsmolekül, ein Homodimer-
oder Heterodimer-Molekül,
eine Nucleinsäuresequenz,
ein Kinasesubstrat oder anderes Enzymsubstrat, ein Rezeptor oder
ein Rezeptorligand.
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„Isoliertes
Polynucleotid" bezieht
sich auf ein Polynucleotid genomischen, cDNA- oder synthetischen Ursprungs
oder eine Kombination davon, wobei das „isolierte Polynucleotid" auf Grund seines
Ursprungs (1) nicht mit der Zelle assoziiert ist, in der das „isolierte
Polynucleotid" in
der Natur zu finden ist, oder (2) wirkungsmäßig an ein Polynucleotid gekoppelt
ist, an das es in der Natur nicht gekoppelt ist.
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„Isoliertes
Protein" bezieht
sich auf ein Protein von cDNA, rekombinanter RNA oder synthetischem
Ursprung oder einer Kombination davon, wobei das „isolierte
Protein" auf Grund
seines Ursprungs (1) nicht mit Proteinen assoziiert ist, mit denen
es normalerweise in der Natur zu finden ist, oder (2) von der Zelle,
in der es normalerweise auftritt, isoliert ist oder (3) frei von
anderen Proteinen, z. B. frei von menschlichen Proteinen, aus derselben
Zellquelle isoliert ist, oder (4) durch eine Zelle von einer unterschiedlichen
Art exprimiert ist oder (5) nicht in der Natur auftritt. „Isoliertes
natürlich
auftretendes Protein" bezieht
sich auf ein Protein, wobei das „isolierte natürlich auftretende
Protein" auf Grund
seines Ursprungs (1) nicht mit Proteinen assoziiert ist, mit denen
es normalerweise in der Natur zu finden ist, oder (2) von der Zelle,
in der es normalerweise auftritt, isoliert ist oder (3) frei von
anderen Proteinen, z. B. frei von menschlichen Proteinen, aus derselben
Zellquelle isoliert ist.
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„Polypeptid" ist so, wie es hierin
verwendet wird, ein Gattungsbegriff, der sich auf natives Protein,
Fragmente oder Analoge einer Polypeptidsequenz bezieht. Daher sind
natives Protein, Fragmente oder Analoge Arten der Polypeptidgattung.
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„Natürlich vorkommend" bezieht sich so,
wie es hierin verwendet wird, bei Anwendung auf ein Objekt auf den
Umstand, dass ein Objekt in der Natur zu finden ist. Zum Beispiel
ist eine Polypeptid- oder Polynucleotidsequenz, die in einem Organismus
(einschließlich
Viren) vorhanden ist, die von einer Quelle in der Natur isoliert
werden kann und die nicht absichtlich vom Menschen im Labor modifiziert
wurde, natürlich
vorkommend.
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„Wirkungsmäßig gekoppelt" bezieht sich auf
eine Aneinanderlagerung, bei der sich die so beschriebenen Komponenten
in einer Beziehung befinden, die es ihnen ermöglicht, auf ihre beabsichtigte
Weise zu funktionieren. Eine Kontrollsequenz, die mit einer Codierse-quenz „wirkungsmäßig gekoppelt" ist, ist so ligiert,
dass Expression der Codiersequenz unter Bedingungen erreicht wird,
die mit der Kontrollsequenz kompatibel sind.
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„Kontrollsequenz" bezieht sich auf
Polynucleotidsequenzen, die erforderlich sind, um die Expression von
codierenden und nichtcodierenden Sequenzen, mit denen sie ligiert
sind, zu bewirken. Die Art solcher Kontrollsequenzen unterscheidet
sich in Abhängigkeit
vom Wirtsorga nismus: Bei Prokaryoten umfassen solche Kontrollsequenzen
im Allgemeinen den Promotor, den ribosomalen Bindungsort und die
Transkriptsionsterminationssequenz; bei Eukaryoten umfassen solche
Kontrollsequenzen im Allgemeinen die Promotoren und die Transkriptsionsterminationssequenz.
Der Begriff „Kontrollsequenzen" soll mindestens
Komponenten beinhalten, deren Anwesenheit Expression beeinflussen
kann, und kann außerdem
zusätzliche
Komponenten beinhalten, deren Anwesenheit vorteilhaft ist, wie zum
Beispiel Leader-Sequenzen und Fusionspartnersequenzen.
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„Polynucleotid" bezieht sich auf
eine polymere Form von wenigstens 10 Basen langen Nucleotiden entweder
Ribonucleotide oder Desoxynucleotide oder eine modifizierte Form
von einem der beiden Nucleotidtypen. Der Begriff umfasst einzel-
und doppelsträngige
Formen von DNA.
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„Korrespondiert
mit" bezieht sich
darauf, dass eine Polynucleotidsequenz zu einer vollständigen oder einem
Teil einer Polynucleotidsequenz homolog (d. h. identisch ist, nicht
streng evolutionär
verwandt) ist oder dass eine Polypeptidsequenz mit einer Referenz-Polypeptidsequenz
identisch ist. Im Unterschied dazu wird der Begriff „komplementär zu" hierin so verwendet,
dass er bedeutet, dass die komplementäre Sequenz zu einer vollständigen oder
einem Teil einer Referenz-Polynucleotidsequenz homolog ist. Zur
Illustration die Nucleotidsequenz „TATAC" korrespondiert mit einer Referenzsequenz „TATAC" und ist komplementär zu einer
Referenzsequenz „GTATA".
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„Polypeptidfragment" bezieht sich auf
ein Polypeptid, das eine Amino-Terminus- und/oder Carboxy-Terminus-Deletion
aufweist, wobei jedoch die restliche Aminosäuresequenz normalerweise mit
den korrespondierenden Positionen in der natürlich auftretenden Sequenz,
die zum Beispiel von einer cDNA-Sequenz vollständiger Länge abgeleitet wurde, identisch
ist. Fragmente weisen typischerweise wenigstens eine Länge von
5, 6, 8 oder 10 Aminosäuren,
vorzugsweise wenigstens eine Länge
von 14 Aminosäuren
auf, stärker
bevorzugt eine Länge
von wenigstens 20 Aminosäuren,
normalerweise eine Länge
von wenigstens 50 Aminosäuren
und mehr bevorzugt eine Länge
von wenigstens 70 Aminosäuren
aufweisen.
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„Platte" bezieht sich auf
eine Platte mit mehreren Kammern, soweit dies nicht in dem Kontext
davon anders modifiziert wird.
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Der
Begriff „Versuchschemikalie" bezieht sich auf
eine Chemikalie, die durch ein oder mehrere Screening-Verfahren
der Erfindung als vermeintlicher Kandidat zu prüfen ist.
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Die
Begriffe „Markierung" und „markiert" beziehen sich auf
den Einbau eines nachweisbaren Markers, z. B. durch Einbau einer
radioaktiv markierten Aminosäure
oder Anheftung an ein Polypeptid von Biotinylanteilen, der durch
markiertes Avidin (z. B. Streptavidin, das einen fluoreszierenden
Marker oder Enzymaktivität beinhaltet,
was durch optische oder kolorimetrische Verfahren nachgewiesen werden
kann) nachgewiesen werden kann. Verschiedene Verfahren zum Markieren
von Polypeptiden und Glycoproteinen sind auf dem Gebiet bekannt
und können
verwendet werden. Zu Beispielen für Markierungen für Polypeptide
gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, die Folgenden: Radioisotope (z. B..3H,.14C, 35S, 125I 131I, fluoreszierende
Markierungen (z. B. FITC, Rhodamin, Lanthanidphosphore), enzymatische
Markierungen (oder Reportergene) (z. B. Meerrettichperoxidase, β-Galactosidase, β-Latamase,
Luciferase, alkalische Phosphatase), chemilumineszente Biotinylgruppen,
prädeterminierte
Polypeptidepitope, die durch einen sekundären Reporter erkannt werden
(z. B. Leucin-Zipper-Paar-Sequenzen, Bindungsorte für sekundäre Antikörper, Metallbindungsdomänen, Epitopmarkierungen).
Bei manchen Ausführungen
werden Markierungen durch Abstandshalterarme verschiedener Längen angeheftet,
um potenzielle sterische Hinderung zu reduzieren.
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„Genotoxizität" bezieht sich auf
die Wirkung einer toxischen Verbindung auf die Stabilität von Genen oder
Genomen.
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Zu üblichen
Beispielen für
zweite Messenger gehören
cAMP, cGMP, Ca2+, IP3, NO, DAG, Ceramid
und Derivate davon und Arachidonsäure und Derivate davon.
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Der
Begriff Analyt bezieht sich auf eine Substanz, für die die Anwesenheit, Abwesenheit
oder Menge zu bestimmen ist. Ein Analyt ist typischerweise ein kleines
Molekül
oder ionisches Gelöstes
wie K+, H+, Ca2+, CO2, Na+, Cl–, Mg2,
O2, HCO3, NO und
ATP.
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Wie über den
ganzen Text festzustellen ist, werden manche Begriffe austauschbar
verwendet, um äquivalente
Konzepte zu bezeichnen. Zum Beispiel wird der Begriff „Sensor" verwendet, um ein
Modulatorgebilde zu bezeichnen, das eine spezifische Funktion ausübt.
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Zu üblichen
Beispielen für
Innenkanäle
gehören
K+-gekoppelter Rezeptor, Ca2+-Kanäle, K+-spannungsempfindliche Kanäle, K+-Kanal Ca2+-empfindlich.
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Andere
Chemiebegriffe hierin werden nach der in dem Fachgebiet üblichen
Gebrauchsweise verwendet, wie dies beispielhaft in The McGraw-Hill
Dictionary of Chemical Terms (Hrsg. Parker, S., 1985), McGraw-Hill,
San Francisco) erläutert
wird.
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Die
Ausführungen
der Erfindung, für
die Schutz erbeten wird, werden in den Ansprüchen definiert.
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Die
Erfindung stellt ein biolumineszentes Resonanz-Energie-Transfersystem
(BRET) bereit, das vier Teile aufweist: 1) ein biolumineszentes
Protein, das Luciferaseaktivität
besitzt; 2) ein Akzeptor-Fluorophor, das die Energie von dem biolumineszenten
Protein annehmen kann, wenn sie in Anwesenheit des geeigneten Substrats
in Verbindung gebracht werden; 3) einen Modulator, der die Nähe oder
die Ausrichtung des biolumineszenten Proteins und des Fluorophors
beeinflusst; und 4) ein geeignetes Substrat zum Aktivieren der Luciferaseaktivität des biolumineszenten
Proteins. Die Komponenten dieses Systems interagieren, um die räumliche
Beziehung zwischen dem biolumineszenten Protein und dem Fluorophor,
die durch die Lichtemission von dem System demonstriert wird, zu
beeinflussen. Der Modulator kann eine Einzeleinheit sein, die sowohl
an das biolumineszente Protein als auch das Fluorophor kovalent
angeheftet ist, wie in 1 demonstriert, oder er kann
zwei getrennte Einheiten sein, wobei jede kovalent an entweder das
biolumineszente Protein oder das Fluorophor gekoppelt ist, wie in 2 demonstriert,
oder eine alternative Konfiguration, die in den Umfang der Erfindung
fällt.
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Dieses
System kann bei In-vitro-Assays verwendet werden, um molekulare Änderungen
bei einer breiten Vielzahl von Anwendungen zu ermitteln, und ist
für Automation
offen. Im Besonderen ist es nützlich
für Untersuchungen
zum Ermitteln von Änderungen
bei Protein-Protein-Interaktionen
und der Konzentration von Analyten oder Signalstoffmolekülen in Zellen
oder in Lösungen.
Es ist nützlich
zur Wirkstoffentdeckung, Analyt-Screening, Second-Messenger-Prüfung, Wirkstoffscreening,
Messung der Wirkung einer toxischen Verbindung auf die Genomstabilität in der
Genotoxizität,
Messung der Anwesenheit und Konzentration von toxischen Verbindungen
in der Toxikologie und Bestimmung der zellulären Funktion eines Gens durch
Bestimmen seines Bindungspartners in der funktionellen Genomforschung.
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Eine
bevorzugte Ausführung
dieses Systems ist in 1 beispielhaft dargestellt.
Bei dieser Ausführung
gibt es im Allgemeinen zwei Einheiten, die den Modulator beinhalten,
wobei das biolumineszente Protein kovalent an eine Modulatoreinheit
angeheftet ist und das Fluorophor kovalent an die zweite Modulatoreinheit angeheftet
ist. Die Interaktion zwischen den beiden Modulatoreinheiten bestimmt
die Nähe
und die Ausrichtung zwischen dem biolumineszenten Protein und dem
Fluorophor und daher die Lichtemission von dem System.
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Diese
Ausführung
kann dazu verwendet werden, um die Interaktion (Zusammenbewegung,
Auseinanderbewegung oder Änderung
der Ausrichtung zueinander) der beiden Modulatorgebilde nachzuweisen.
Bei einem Beispiel, bei dem diese Ausführung zum Ermitteln von Bindungspartnern
verwendet werden kann, kann das biolumineszente Protein an ein Genprodukt
angeheftet werden und das Fluorophor kann an ein unbekanntes Genprodukt
angeheftet werden, so dass Interaktion zwischen den beiden Genprodukten
durch die Lichtemission des Fluorophors angezeigt wird. Bei einer
anderen Anwendung, wie der Wirkstoffentdeckung, wird diese Ausführung verwendet,
um zu bestimmen, ob eine chemische oder molekulare Substanz die
molekularen Gebilde, wie Homodimere oder Heterodimere, veranlasst,
sich zusammenzubewegen oder sich auseinanderzubewegen. Durch Anheften
des biolumineszenten Proteins an eines der Dimer-Proteine und des Fluorophors an das
andere Dimer-Protein werden sich Änderungen bei der räumlichen
Beziehung zwischen den Dimer-Proteinen als Reaktion auf eine chemische
Verbindung, wie einem Wirkstoffkandidaten, zu der räumlichen Beziehung
zwischen dem biolumineszenten Protein und dem Fluorophor translatieren,
was durch eine Änderung
der Lichtemission von dem System signalisiert wird.
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Eine
andere bevorzugte Ausführung
ist in 2 beispielhaft dargestellt. Bei dieser Ausführung sind das
biolumineszente Protein und das Fluorophor an einen gemeinsamen
Linker angeheftet, der die Modulatorkomponente des Systems enthält. Ein
typisches Beispiel für
diese Ausführung
ist die Verwendung des Modulators als Sensor, der Änderungen
bei einer Komponente in der Umgebung ermittelt, die den Sensor veranlassen,
sich einer Konformationsänderung
zu unterziehen, die die räumliche
Beziehung des biolumineszenten Proteins und des Fluorophors beeinflusst,
was durch die Lichtemission von dem System signalisiert wird.
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Dieses
Biolumineszente Protein-Modulator-Fluorophor-Konstrukt (BMFC) kann
auf eine Reihe von Arten produziert werden. Es kann unter vollständiger Verwendung
rekombinanter Verfahren produziert werden, indem eine rekombinante
DNA, die das BMFC-Fusionsprotein codiert, angefertigt und exprimiert
wird. Alternativ kann es produziert werden, indem die Komponentenproteine
von einem rekombinanten System isoliert werden und die Einheiten
dann unter Verwendung chemischer Mittel kovalent angeheftet werden.
Alternativ kann das Fusionsproteinkonstrukt in zwei Teilen produziert
werden, wobei das biolumineszente Protein und das Fluorophor unter
Verwendung von rekombinanten Verfahren produziert werden und wahlweise
mit einem Peptid-Linker oder einem Teil der Modulatorkomponente
fusioniert werden. In der letzteren Situation kann der Modulator
vollständig
oder teilweise chemisch an jeden Peptid-Linker oder direkt an das
biolumineszente Protein oder das Fluorophor angeheftet werden, um
dadurch ein lineares Konstrukt zu erzeugen, wobei das biolumineszente
Protein über
den Peptid-Linker, der den Modulator enthält, mit dem Fluorophor verbunden
wird. Der Modulator kann ein Einzelgebilde oder zwei interagierende
Einheiten sein. Der Modulator kann weiters entweder biologisch abgeleitet
oder chemisch synthetisiert werden oder ein modifiziertes biologisches
Molekül
sein. Eine andere Option besteht darin, das biolumineszente Protein
und/oder das Fluorophor von natürlichen
Quellen zu isolieren und sie chemisch an den Modulator zu binden.
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Es
gibt eine breite Vielzahl von Beispielen, um die Vielseitigkeit
und Nützlichkeit
des BRET-Systems zu demonstrieren.
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Zum
Beispiel wird ein Biolumineszentes Protein-Modulator-Fluorophor-Konstrukt
(BMFC) in Beispiel IV dargestellt.
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Die Verwendung des BRET-Untersuchungen
für Protein-Protein-Interaktionen
bei zellbasierten Assays
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Das
BRET-System ist nützlich
bei zellbasierten Untersuchungen. Im Allgemeinen werden die Proteine eingebracht,
indem eine Zelle mit einem oder mehreren Vektoren, die die rekombinante
DNA enthalten, die manche der Komponenten des Systems codiert, transformiert
oder transfiziert wird. Die Zelle produziert das Protein und BRET
tritt auf, wenn sich die Luciferase, das Fluorophor und das Substrat
in der entsprechenden räumlichen
Beziehung befinden. Das Substrat kann entweder hinzugefügt werden
oder in seiner Nucleinsäureform,
wie über
einen Vektor mit einem induzierbaren Promotor, eingeleitet werden.
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Die Verwendung der BRET-Untersuchungen
für Protein-Protein-Interaktionen
bei In-vitro-Assays
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Die
Komponenten des BRET-Systems können
unter Verwendung von molekularbiologischen Techniken produziert
oder von natürlichen
Quellen isoliert werden. Nach der Reinigung können sie bei nichtzellbasierten
In-vitro-Untersuchungen verwendet werden.
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Eine
Anwendung dieses Systems bei einem In-vitro-System wird durch die
Ergebnisse demonstriert, die in 3 dargestellt
sind, die Spektren darstellt, die aus dem Mischen von E.coli-Extrakten
aus zwei unterschiedlichen Kulturen, wobei die eine RLUC·KaiB exprimiert
und die andere EYFP·KaiB
exprimiert, hergeleitet wurden. In dem Lumineszenzspektrum, das
unmittelbar nach dem Mischen ermittelt wurde, gab es keinen Nachweis
für eine
zweite Spitze. Nach Inkubieren bei Raumtemperatur für 30 Minuten
bildete sich eine signifikante Schulter bei dem Spektrum der gemischten
Extrakte heraus. Zum Zeitpunkt der 30-minütigen Inkubation ist außerdem die
Intensität
der RLUC-Lumineszenz
auf ungefähr
60 % des Werts für
Zeitpunkt 0 gesunken. Dieser Rückgang
der Lumineszenzintensität
ist wahrscheinlich auf Proteolyse in dem Extrakt zurückzuführen. Nach
zweistündigem
Inkubieren bei Raumtemperatur zeigte die Lumineszenz ein klares
bimodales Spektrum, obwohl die Gesamt-Lumineszenzintensität nur ungefähr 6 % des
Anfangswerts betrug. Auch wenn die Untersuchung weiterer Optimierung
bedarf, zeigt die Entwicklung einer Schulter gefolgt von einer offensichtlichen
Bimodalität
an, dass BRET in vitro geprüft
werden kann.
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Die Verwendung
der BRET-Untersuchungen bei Hochdurchsatz-Screening
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Wie
in Beispiel XI demonstriert wird, ist das BRET-System besonders
für Automation
und Hochdurchsatz-Screening zugänglich.
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Dieses
Beispiel demonstriert ebenfalls, dass das BRET-System bei zellbasierten
Untersuchungen nützlich
sein kann. Zum Beispiel kann das Verhältnis der Lumineszenzintensitäten bei
480 nm bis 530 nm gemessen werden, um die BRET-Stärke zu bestimmen
und Unterschiede bei den Gesamt-Expressionsniveaus von RLUC EYFP-Fusionsproteinen
zu korrigieren. Um die Machbarkeit der bildlichen Darstellung des BRET-Verhältnisses
zu prüfen,
haben wir mit einer gekühlten
CCD-Kamera Bilder von E.coli-Kulturen, die unsere Konstrukte exprimierten,
gesammelt. 4 zeigt Bilder von flüssigen E.coli-Kulturen,
wie sie durch 10-nm-Bandpass-Interferenzfilter, die bei 480 nm und
530 nm gemittelt waren, zu sehen sind. In den Kulturen, die einen
Kontrollstrang (RLUC allein) oder eine nichtinteragierende Kombination
(RLUC·KaiB und EYFP·KaiA)
enthalten, wird bei 530 nm viel weniger Licht ausgestrahlt als bei
480 nm. Bei dem Fusionskonstrukt (RLUC·EYFP) oder der interagierenden
Kombination (RLUC·KaiB
und EYFP·KaiB)
ist die Menge an Licht, das bei 480 nm und 530 nm ausgestrahlt wird,
ungefähr
gleich, was anhand der in 1 und 2(b2) gezeigten
Spektren vorherzusagen wäre.
Diese Bilder können
quantifiziert werden, wie in 5 gezeigt.
Die 530nm/480nm-Lumineszenzverhältnisse
für die
RLUC-Kontrolle und das nichtinteragierende Paar KaiB und KaiA sind
niedrig (ungefähr
0,4), während
die 530nm/480nm-Verhältnisse
für das
Fusionskonstrukt und für
die interagierenden KaiB-Fusionsproteine über 0,9 liegen.
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Die
Verwendung der BRET-Untersuchung für Protein-Protein-Interaktionen
zum chemischen Nachweis
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Es
gibt mehrere neue Anwendungen, bei denen das FRET-Verhältnis-Prinzip
verwendet wird, z. B. zum Messen von Genexpression (Zlokarnik u.
a., 1998) oder zum Messen interzellulärer Kalziumionenniveaus (Romoser
u. a., 1997; Miyawaki u. a., 1997). BRET könnte bei diesen Anwendungen
verwendet werden und könnte
in der Tat Vorteile gegenüber
der Verwendung von FRET aufweisen. Zum Beispiel haben zwei Gruppen über ein
neuartiges Verfahren zur bildlichen Darstellung des Verhältnisses
von Ca++ berichtet, das auf der Verwendung
von zwei GFP-Varianten (z. B. BFP, CFP, GFP, YFP), die durch eine
Ca++-bindende Calmodulin-Sequenz gekoppelt
sind (Romoser u. a., 1997; Miyawaki u. a., 1997) basiert. Wenn die
Linker-Sequenz Ca++ bindet, unterzieht sie
sich einer Konformationsänderung,
die die GFP-Varianten enger zusammenführt, wodurch FRET ermöglicht wird.
In Abwesenheit von ausreichend Ca++ bleiben
die GFP-Varianten weit entfernt und FRET tritt nicht auf. Daher
ist die Stärke
von FRET ein Indikator für
Ca++-Niveaus; da dies ein Verhältnisverfahren
ist, bringen Unterschiede beim Expressionsniveau des Ca++-Indikators keine
Artefakte in die Messung ein.
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Dieses
Prinzip kann an BRET angepasst werden, indem ein Konstrukt konstruiert
wird, bei dem Rluc über
denselben Calmodulin-Linker mit Eyfp gekoppelt wird. Hier sollte
das Verhältnis
von Lumineszenz bei 530 nm gegenüber
480 nm einen Schätzwert
für Ca++ liefern. Die potenziellen Vorteile des
BRET-Ansatzes sind dieselben wie diejenigen, die oben dargelegt
wurden: Ein BRET-Indikator dürfte
sich besser zum Messen von Ca++ in photoreaktivem
oder eigenfluoreszierendem Gewebe eignen und es gibt keine Photobleichung
von Fluorophoren. Weiters kann, da keine direkte Erregung des Akzeptor-Fluorophors erfolgt,
mit BRET eine bessere Verhältnismessung
von Ca++ erzielt werden.
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Anpassbarkeit
von BRET an Automation und Hochdurchsatz-Screening
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Das
BRET-System kann an Einrichtungen der Automation und des Hochdurchsatz-Screenings angepasst
werden.
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Das
in den 4 und 5 gezeigte Experiment schlägt ein relativ
simples Schema zum Konstruieren eines zellbasierten Bibliothek-Screening-Systems
für Protein-Protein-Interaktion unter
Verwendung von BRET vor. Durch empfindliches Messen der Lichtemission,
die durch Interferenzfilter gesammelt wurde, könnte das 530nm/480nm-Lumineszenzverhältnis von
E.coli- (oder Hefe-)Kolonien, die ein mit RLUC fusioniertes „Köderprotein" und eine Bibliothek
von „Beutemolekülen", die mit EYFP fusioniert
sind, exprimieren (oder umgekehrt), gemessen werden. Kolonien, die
ein über
dem Hintergrund liegendes Verhältnis
exprimieren, könnten
gesichert und die „Beute-DNA-Sequenz" könnte weiter
charakterisiert werden. Expressionsvektoren benötigten die folgenden Merkmale:
Mehrfachklonierungsstellen zur Insertion der Köder- und Beutebibliotheken, um
sowohl N-terminale als auch C-terminale Fusionen des Ködermoleküls und der
Beutebibliothek mit RLUC und EYFP zu ermöglichen, und eine Auswahl an
antibiotischen oder anderen Markern, um das Prüfen verschiedener Kombinationen
von Expression/Terminalfusion zu ermöglichen. Bei geeigneter Instrumentierung
ist Hochdurchsatz-Screening unter Verwendung von BRET eine Möglichkeit.
Bei Verwendung eines Bilddarstellungsinstruments, das demjenigen,
das hier von uns verwendet wurde, ähnelt, wäre es möglich, Bakterien- oder Hefekolonien
auf Agarplatten zu prüfen.
Andererseits könnte
ein Photovervielfacher-Instrument,
welches dazu ausgebildet ist, die Lumineszenz von flüssigen Kulturen
in 96-Kammer-Platten
zu messen, ideal für
Hochdurchsatz BRET screening durch das Einfügen von schaltbaren 480 oder
530mm Interferenzfilter vor der Photovervielfacherröhre gemacht
werden.
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PRÄPARIEREN
DES BRET-SYSTEMS
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Auswählen geeigneter Biolumineszenz-Protein/Fluorophor-Paare
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Zum
Konstruieren eines Systems wählt
man zuerst ein biolumineszentes Protein mit Luciferaseaktivität und ein
Fluorophor. In der Natur interagieren manche Paarungen aus biolumineszentem
Protein und Fluorophor direkt miteinander. In anderen Fällen wird
die Paa rungsinteraktion durch andere Proteine vermittelt, wobei
in deren Abwesenheit interaktive Kopplung mit einer signifikant
geringeren Affinität
auftritt. Liegt eine solche herabgesetzte Affinität mit Expressionsniveaus,
die zum Erreichen von BRET erforderlich sind, vor, wenn das biolumineszente Protein
mit Luciferaseaktivität
und das Fluorophor jeweils mit anderen Proteinanteilen gekoppelt
sind, dann ist eine solche Paarung für BRET geeignet. Zu Beispielen
für solche
Systeme, die natürlich
auftreten, gehören
Renilla-Luciferase(RLUC)/Renilla-GFP-Kopplung (Cormier (1978), Methods
Enzymol., 57:237-244) und die Aequorin/Aequorea-GFP-Kopplung (Wilson
und Brand (1998), Annu. Rev. Cell Dev. Biol., 14:197-230). Ein Beispiel
für ein
konstruiertes System, das für
BRET geeignet ist, ist eine Paarung aus RLUC und verstärktem gelben
Mutanten von GFP (EYFP), die bei Abwesenheit von vermittelnden Proteinen
zu einem signifikanten Grad nicht direkt allein miteinander interagieren
(Y. Xu et.al. (1999), PNAS, 96:151-156).
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Zu
anderen Fluorophoren, die geeignete Paarungen für RLUC sind, gehören Fluorophore
der GFP-Klassen 1, 2, 4 und manche von 5. Zu spezifischen Beispielen
für geeignete
Fluorophore gehören,
ohne notwendigerweise darauf beschränkt zu sein: Wildtyp-GFP, Cycle
3, EGFP, Emerald, Topaz, 10C Q69K und 10C.
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Zu
anderen Kriterien, die beim Bestimmen geeigneter Paarungen für BRET berücksichtigt
werden sollten, gehört
das relative Emission/Fluoreszenz-Spektrum des Fluorophors im Vergleich
zu dem von biolumineszentem Protein mit Luciferaseaktivität. Zum Beispiel
wurde demonstriert, dass, basierend auf feststellbaren Emissionsspektrumsspitzen,
eine RLUC/EGFP-Paarung
nicht so gut ist wie eine RLUC/EYEF-Paarung (Y. Xu (1999), supra,
und Wang u. a. (1997) in Bioluminescence and Chemiluminescence:
Molecular Reporting with Photons, Hrsg. Hastings u. a. (Wiley, New
York), S. 419-422).
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Es
dürfte
für eine
Person mit Erfahrung auf dem Gebiet offensichtlich sein, dass andere Nicht-GFP-Fluorophore
oder andere biolumineszente Proteine mit Luciferaseaktivität für das BRET-System der
vorliegenden Erfindung geeignet sein können, wenn die Schlüsselkriterien
für die
Paarung erfüllt
werden. Zu anderen Quellen können
zum Beispiel Paarungen gehören,
die aus Insekten isoliert oder konstruiert wurden (US-Patent Nr.
5670356). Alternativ könnte
es immer noch zu bevorzugen sein, dass das biolumineszente Protein
mit Luciferaseaktivität
und das Fluorophor von vollständig
unterschiedlichen Quellen abgeleitet werden, um die Möglichkeit
direkter Affinität
zwischen den Paarungen zu minimieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
werden eine Proteinfusion einer blaustrahlenden Luciferase (RLUC)
und eines GFP-Mutant-Akzeptor-Fluorophors in E.coli exprimiert.
Anfänglich
probierten wir EGFP als Akzeptor aus, aber wie zuvor von Wang u.
a. (1997) bei einem ähnli chen
Fusionsprotein berichtet wurde, wurde lediglich eine kaum wahrnehmbare
Schulter bei 508 nm zu dem RLUC-Emissionsspektrum hinzugefügt (Daten
nicht gezeigt). Diese Schulter wurde als für eine Verwendung als BRET-Assay
für Protein-Protein-Interaktion
zu klein beurteilt. Wir prüften
dann EYFP als Akzeptor-Fluorophor (Orm u. a., 1996), wobei die verwendeten
ersten Konstrukte in 1(a) gezeigt
werden. Das RLUC·EYFP-Fusionskonstrukt
enthielt eine intergene Sequenz von 11 Aminosäureresten. Die Biolumineszenz/Fluoreszenz-Spektren
von E.coli, die RLUC-, EYFP- und RLUC·EYFP-Konstrukte unter der Kontrolle des T7-Promotors
enthielten, sehen so aus wie sie in 1(b) gezeigt
sind. Sowohl die Erregungs- als auch die Fluoreszenzspektren der
EYFP-exprimierenden E.coli
sind gegenüber
EGFP rotverschoben mit einer Erregungsspitze bei 480 nm und einer
Fluoreszenzspitze bei 527 nm. Das Lumineszenzprofil der E.coli-Zellen,
die das RLUC-Konstrukt exprimieren, zeigte ein typisches Emissionsspektrum
für Renilla-Luciferase: ein eher
breites Emissionsspektrum mit einer Einzelspitze bei 480 nm (1b). Das Lumineszenzspektrum von Zellen,
die das RLUC·EYFP-Fusionskonstrukt
exprimieren, lieferte hingegen ein bimodales Spektrum, wobei eine
Spitze bei 480 nm zentriert war (wie bei RLUC) und eine neue Spitze
bei 527 nm zentriert war (wie bei EYFP-Fluoreszenz). Diese Daten lassen darauf
schließen, dass
ein Anteil der RLUC-Lumineszenz
an EYFP übertragen
wurde und mit seiner charakteristischen Wellenlänge wieder emittiert wurde.
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Es
sollte bestätigt
sein, dass sich die Donator- und Akzeptorfluorophore nicht unerwünscht miteinander
assoziieren. Dies kann wie folgt erreicht werden:
Bei einer
bevorzugten Ausführung
unter Verwendung von RLUC und EYFP ist bestätigt, dass sich diese beiden nicht
unerwünscht
miteinander assoziieren und somit ein gutes BRET-Paar für eine Protein-Protein-Interaktionsuntersuchung
zu sein scheinen. Nach Koexpression von separatem RLUC und EYFP
(die beiden oberen Konstrukte in 1(a))
in denselben E.coli-Zellen (ohne IPTG-Induktion) sieht das Lumineszenzspektrum
aus wie ein unverändertes
RLUC-Spektrum und es gibt keinen Nachweis für eine zweite Spitze. Wenn
jedoch EYFP und RLUC durch IPTG-Induktion überexprimiert wurden, stellten
wir manchmal eine kleine zweite Spitze fest, was darauf schließen lässt, dass
es schwachen BRET zwischen den beiden Proteinen gibt, der durch Überexpression
erzwungen werden kann. Da wir ausreichende Signalniveaus unter Verwendung
des T7-Promotors
ohne IPTG-Zusatz erreichen konnten, konnten wir eine Verfahrensweise
verwenden, bei dem sich RLUC und EYFP nicht durch sich selbst assoziieren.
Alle weiteren Experimente, über
die in dieser Schrift berichtet wird, wurden unter Bedingungen durchgeführt, bei
denen wir nachwiesen, dass sich keine zweite Spitze in den RLUC
und EYFP exprimierenden Zellen entwickelte.
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Es
sollten Prüfungen
durchgeführt
werden, um zu bestimmen, ob die Donator- und Akzeptor-Fluorophore
weiterhin BRET erzeugen, wenn sie mit interagierenden Proteinen
fusioniert werden. Dies kann wie folgt durchgeführt werden:
Bei einer
bevorzugten Ausführung
wird geprüft,
ob RLUC und EYFP weiterhin BRET erzeugen, wenn sie mit interagierenden
Proteinen fusioniert werden. Als unsere Prüfproteine wählten wir die Tagesrythmus-Clock-Proteine
KaiA, KaiB und KaiC aus dem Cyanobakterium Synechococcus (Ishiura
et.al, 1998). Hefe-Zwei-Hybrid-Untersuchungen zeigen an, dass KaiB-Proteine
ein Homodimer bilden können
(Iwasaki u. a., 1998). Daher stellten wir Fusionskonstrukte von
kaiB zu den Eyfp- bzw. Rluc-Genen her (2(a))
und ermittelten die Lumineszenzspektren von E.coli, die diese Konstrukte
exprimierten. Wie in 2(b2) gezeigt, bildet sich eine zweite
Spitze aus den Zellen, die sowohl RLUC·KaiB als auch EYFP·KaiB exprimieren,
heraus. Die Ähnlichkeit zwischen
dem Spektrum, das in 1(b) für das Fusionskonstrukt
gezeigt wird, und 2(b2) lässt stark darauf schließen, dass
Interaktion unter KaiB-Molekülen
RLUC und EYFP in enge Nähe
gebracht hat, so dass Energietransfer für –50 % der RLUC-Lumineszenz
auftritt. Um zu demonstrieren, dass dieses bimodale Spektrum für die KaiB-Interaktion
spezifisch ist, fusionierten wir EYFP mit KaiA und koexprimierten
es mit RLUC·KaiB.
In diesem Fall gibt es keinen Nachweis für eine zweite Lumineszenzspitze
und somit kein Anzeichen für
Interaktionen zwischen KaiA und KaiB (2(b3)).
Wir fanden außerdem
keine BRET-prüfbare Interaktion
zwischen KaiB und dem dritten cyanobakteriellen Clock-Protein KaiC.
Dieses letztgenannte Ergebnis ist etwas überraschend, da mit der Hefe-Zwei-Hybrid-Untersuchung eine
KaiB-KaiC-Interaktion festgestellt wurde (Iwasaki u. a., 1998).
Dieses negative Ergebnis war nicht auf veränderte Expressionsniveaus oder
optische Aktivität
der RLUC- und EYFP-Fusionsproteine zurückzuführen, da die RLUC-Signale und
EYFP-Fluoreszenzniveaus
bei allen E.coli-Stämmen ähnlich waren.
Es könnte
jedoch auf den Umstand zurückzuführen sein, dass
wir nur N-terminale Fusionen von RLUC und EYFP mit den Kai-Proteinen
untersucht haben und dass diese Ausrichtung das Auftreten von BRET
verhinderte. Wie auch immer die Erklärung für die fehlende Kaib-KaiC-Interaktion
bei unseren Messungen lautet, die Daten lassen darauf schließen, dass
falsche Positiva bei dem BRET-Assay selten sein könnten.
-
Verfahren für chemisches
oder genetisches Anheften der biolumineszenten und fluoreszierenden
Proteine an die Proteine oder Polypeptide von Interesse
-
Es
gibt eine Reihe von auf dem Gebiet wohlbekannten Verfahren zum chemischen
oder genetischen Anheften des biolumineszenten Donor-Proteins und
des fluoreszierenden Akzeptor-Proteins
an die Zielproteine oder Polypeptide von Interesse.
-
VORTEILE UND
BESCHRÄNKUNGEN
DES BRET-SYSTEMS
-
Derzeit
ist das Hefe-Zwei-Hybrid-System die populärste bibliothekenbasierte Technik
zum Erkennen von Proteininteraktionen. Da dies eine Auswahltechnik
ist, können
potenzielle Interaktoren schnell erkannt und ohne extensives Screenen
weiter charakterisiert werden. Abgesehen von diesem einzigen (jedoch
zugegebenermaßen
wichtigen) Vorteil sind optische Energietransfertechniken (d. h.
FRET und BRET) dem Hefe-Zwei-Hybrid-System beim Prüfen von
Proteininteraktionen potenziell überlegen.
Zum Beispiel muss beim Hefe-Zwei-Hybrid-System Interaktion im Kern
auftreten, während
FRET- oder BRET-Interaktionen in unterschiedlichen Zellkompartimenten
geprüft
werden können,
indem die markierten Konstrukte entsprechend zielgerichtet werden.
Dieses Merkmal ist besonders wichtig bei interagierenden Membranproteinen,
bei denen unwahrscheinlich ist, dass sie ein positives Resultat
bei dem Zwei-Hybrid-Untersuchung
erzielen. Darüber
hinaus werden Interaktionen, die von zelltypspezifischen posttranslationalen
Modifizierungen, die nicht in Hefe auftreten, abhängen, bei
dem Zwei-Hybrid-Untersuchung
offensichtlich nicht nachgewiesen. Theoretisch sollten FRET oder
BRET in der Lage sein, diese Interaktionen aufzudecken. Nachdem
ein mögliches
interagierendes Paar mit dem Hefe-Zwei-Hybrid-Untersuchung gefunden
wurde, ist weitere Charakterisierung durch Analysentechniken erforderlich.
Dagegen können
FRET und BRET sowohl Screening- als auch Analysetechniken sein. Potenzielle
Interaktoren können
durch Screenen von Bibliotheken in E.coli, Hefe oder dem Originalzelltyp
identifiziert werden. Nachfolgende FRET/BRET-Analysen dieser Kandidaten
können
dann am Originalzelltyp durchgeführt
werden, so dass die zelltypspezifische posttranslationale Modifikation
und/oder Kompartimentierung der Proteine erhalten bleibt. Schließlich kann
es in manchen Fällen
möglich
sein, FRET/BRET zum In-vivo-Prüfen
der Kinetik von Änderungen
bei Proteininteraktionen zu verwenden. All diese Vorteile sind besonders
nützlich
für Untersuchungen
von Proteininteraktionen bei Säugerzellen
mit Anwendungen für
Membranproteininteraktionen und Hochdurchsatz-Screening.
-
Vergleich
von BRET mit FRET
-
Da
BRET keine Verwendung von Anregungsbelichtung erfordert, besitzt
er gegenüber
FRET potenzielle Vorteile. BRET dürfte bei Zellen überlegen
sein, die entweder photoreaktiv sind (z. B. Retina oder lichtempfindliches
Gewebe) oder durch die Wellenlänge
von Licht, das zum Anregen von FRET verwendet wird (typischerweise
nahes UV; Periasamy und Day, 1998), beschädigt werden. Zellen, die signifikante
Eigenfluoreszenz aufweisen, würden
ebenfalls besser durch BRET als durch FRET geprüft. Eigenfluoreszenz ist kein unübliches
Problem; zusätzlich
zu den Zelltypen, die ungewöhnliche
Eigenfluoreszenzpigmente oder -kristalle aufweisen, besitzen fast
alle Zellen Breitspektrum-Eigenfluoreszenz von NAD(P)H, ausgelöst durch
nahes UV-Licht.
Außerdem
ist, während
Photobleichung der Fluorophoren eine ernste Beschränkung für FRET sein kann,
dies für
BRET irrelevant. Eine subtilerer, aber dennoch signifikanter, Vorteil
von BRET gegenüber
FRET besteht darin, dass FRET für
Komplikationen auf Grund von zeitgleicher Anregung sowohl der Donator-
als auch der Akzeptor-Fluorophore anfällig ist. Im Besonderen ist
es selbst bei monochromatischer Laser-Anregung praktisch unmöglich, nur
den Donator anzuregen, ohne in gewissem Grad das Akzeptor-Fluorophor
anzuregen. Daher müssen
spezifische Nur-Akzeptor-Kontrollexperimente für FRET durchgeführt werden.
Dagegen muss, da BRET keine optische Anregung beinhaltet, sämtliches
Licht, das von dem Fluorophor emittiert wird, aus dem Resonanztransfer
resultieren. In dieser Hinsicht ist BRET theoretisch FRET beim Quantifizieren von
Resonanztransfer überlegen,
aber es muss noch bestimmt werden, wie signifikant dieser Vorteil
bei praktischen Anwendungen ist.
-
Manche
Beschränkungen
des BRET-Assays sollten beim Konstruieren des Systems berücksichtigt werden.
Zum Beispiel ist der Förster-Resonanzenergietransfer
von korrekter Ausrichtung der Donator- und Akzeptor-Dipole abhängig. Bei
manchen Ausführungen
der vorliegenden Erfindung können
Konformationszustände
der Fusionsproteine die Dipole in einer Geometrie fixieren, die
für Energietransfer
ungünstig
ist. Da die Fluorophor/Luciferase-Markierungen mit Enden der potenziell
interagierenden Moleküle
fusioniert werden, ist es weiters möglich, dass manche Teile der
Kandidatenmoleküle
interagieren, ohne den Fluorophor/Luciferase-Markierungen zu ermöglichen,
ausreichend eng angenähert
zu sein, damit Energietransfer auftreten kann. Folglich könnten zwei
Proteine auf eine Weise interagieren, die für die FRET/BRET-Technik blind
ist. Mit anderen Worten: Ein negatives Ergebnis mit einer Resonanztransfertechnik
ist kein Beweis für
Nicht-Interaktion.
-
Eine
andere Beschränkung,
die mit der Verwendung von GFP-Varianten als Fluorophormarkierungen konkomitiert,
besteht darin, dass GFP sich nicht schnell erneuert. Erstens dauert
es wenigstens eine Stunde, bis sich das GFP-Molekül korrekt
faltet (Chalfie u. a., 1994; Heim u. a., 1995; Heim u. a., 1995).
Zweitens ist das GFP, sobald es gefaltet ist, bemerkenswert resistent
gegen Proteolyse in Fremdzellen. Daher kann in manchen Fällen die
langsame Kinetik des GFP-Umsatzes das Messen der Interaktionskinetik
behindern. Dagegen leidet Renilla-Luciferase nicht unter denselben
Nachteilen bei der Umsatzgeschwindigkeit. Daher könnte es, wenn
sich eines der interagierenden Proteine schneller erneuert als das
andere, für
Kinetikschätzungen
nützlich
sein, das labilere Protein mit RLUC zu fusionieren.
-
Jedoch
ist auch BRET nicht ohne eigene Einschränkungen. RLUC erfordert ein
Substrat, das Coelenterazin. Coelenterazin ist hydrophob und scheint
viele Zelltypen (E.coli, Hefe, Pflanzensaaten, Säugerzellkulturen) zu permeieren,
aber es ist möglich,
dass es manche Zellen gibt, die für Coelenterazin nicht permeabel sind.
Coelenterazin kann außerdem
signifikante Eigenlumineszenz in bestimmten Medien zeigen. Wir stellen wenig
bis keine Coelenterazin-Eigenlumineszenz in einfachen Salzmedien
fest, aber dies könnte
ein ernsteres Problem in komplexen Medien sein. Darüber hinaus
könnte
mangelnde Empfindlichkeit in manchen Fällen das Verwenden von BRET
behindern. Je nach Expressionsniveau von RLUC kann die Lumineszenz
vage sein und für
Verhältnisabbildung
wird lediglich ein kleiner Anteil des Gesamtlichts gesammelt. Daher
ist eine sehr empfindliche Messvorrichtung erforderlich.
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BEISPIELE
-
BEISPIEL I: KONSTRUKTION
DER RLUC·EYFP-FUSIONS-EXPRESSIONSKASSETTE
-
Die
Vektoren, die zum Erzeugen von Expressionskassetten von RLUC, EGFP,
EYFP und deren Fusionen verwendet wurden, lauteten wie folgt: RLUC
verwendete pRL- null
(Promega, Madison, WI), während EGFP
und EYFP pEGFP-N1 bzw. pEYFP verwendeten (beide von CLONTECH, Palo
Alto, CA). pRSET wurde außerdem
als Shuttle-Vektor
verwendet (Invitrogen, Carlsbad, CA). Tabelle 1 nennt die verwendeten
Konstrukte. Tabelle
1 Expressionsstämme,
die bei dieser Studie verwendet wurden
- *Km: Kanamycin; Amp: Ampicillin
-
Eine
RLUC·EGFP-Fusionskassette
wurde konstruiert, indem das Stoppcodon TAA von Renilla-Luciferase-cDNA
(Rluc) entfernt wurde und Linker-Sequenzen hinzugefügt wurden,
so dass die stromabwärts
gelegene EGFP-codierende Region mit der des stromaufwärts gelegenen
RLUC in Phase befand. Basierend auf pRL-Null-DNA-Sequenzen wurden
zwei Primer zum Klonen der RLUC-codierenden Region mit einem T7-Promotor
unter Verwendung von Pwo-DNA-Polymerase (BOEHRINGER MANNHEIM, Indianapolis,
IN) konstruiert: 5'-(NdeI)CATATGCTTAAGGCTAGAGTACT-3' (SEQ ID NO:1) und
5'-(ApaI)GGGCCCGTTGTTCATTTTTGAGAAC-3' (SEQ ID NO:2), wobei
die Linker-Sequenzen unterstrichen sind. Diese Primer wurden verwendet,
um ein 992 bp-Fragment
von der pRL-Null-Matrize zu amplifizieren, das dann in die NdeI/ApaI-Stelle des
Vektors pEGFP-N1, der ein verstärktes
grün fluoreszierendes
Proteingen (Egfp) enthielt, inseriert wurde, um das Plasmid pRluc·Egfp unter
der Kontrolle eines T7-Promotors zu ergeben, was eine PT7/Rluc·Egfp-Fusions-Expressionskassette
hervorbrachte. Diese Insertion entfernte außerdem den Human-Cytomegalovirus(CMV)-Promotor
von pEGFP-N1. Die
intergene Sequenz, die zwischen Rluc und Egfp erzeugt wurde, lautete
27bp:5'-CGGGCCCGGGATCCACCGGTCGCCACC-3' (SEQ ID NO:3). Dieses
Genfusionskonstrukt wurde durch DNA-Sequenzierung, RLUC-Lumineszenz
und GFP-Fluoreszenz
bestätigt.
-
Zum
Herstellen der Rluc·Eyfp-Genfusion
wurde die EGFP-codierende Region in dem pRluc·Egfp durch das BamHI/NotI-Fragment
von verstärkter
gelb fluoreszierendes Protein co dierender Sequenz (Eyfp) aus dem
Vektor pEYFP (von CLONTECH) ersetzt, um das Plasmid pT7/Rluc·Eyfp zu
produzieren, bei dem sich das EYFP-Open-Reading-Frame mit dem von
RLUC in Phase befindet. Es gibt 11 Codons zwischen Rluc und Eyfp
bei dieser Genfusion, wie in 3(a) gezeigt.
Zum Erzeugen des pT7/Rluc-Plasmids wurde die EYFP-codierende Region
aus pRluc·Eyfp
durch Digestion mit BamHI und NotI, Endabstumpfung und Selbst-Ligation
entfernt.
-
BEISPIEL II: KLONIERUNG
VON CYANOBAKTERIELLES CLOCK PROTEIN CODIERENDEN REGIONEN
-
Das
aus Genkomplementierungsexperimenten gewonnene Plasmid p48N, das
den cyanobakteriellen Tagesrythmus-Clock-Gencluster kaiA, kaiB und
kaiC trägt
(Ishiura u. a., (1998) Science, 281, 1519-1523), wurde als Matrize
zur Klonierung der kai-codierenden Regionen verwendet. Um die Codierregion-Sequenzen
für kaiA
oder kaiB in Phase mit His-Tag (einer ProBond-Bindungsdomäne) zu fusionieren,
wurden die folgenden beiden Primer-Paare konstruiert und sie enthalten
die unterstrichenen Linker-Sequenzen: 5'-(BgIII)AGATCTATGCTCTTGGAGTATGC-3' (SEQ ID NO:4) und
5'-(HindIII) AAGCTTCGAGCTTAAGACCTCCT-3' (SEQ ID NO:5) (zum
Klonieren von kaiA); 5'-(BglII) AGATCTATGAGCCCTCGTAAAACCTAC-3' (SEQ ID NO:6) und 5'-(HindIII) AAGCTTGCAGTTAACGACAGTTAGAAG-3' (SEQ ID NO:7) (zum
Klonieren von kaiB), wobei die Restriktionsorte unterstrichen sind
und die Startcodons fett gedruckt sind. Das 766-bp-kaiA-Fragment
und das 323-bp-kaiB-Fragment, das durch Pwo-DNA-Polymerase amplifiziert wurde, wurden
jeweils in die BglII/HindIII-Stelle des Expressionsvektors pRSET-B
kloniert, um die Plasmide pHis·kaiA
bzw. pHis·kaiB
entstehen zu lassen. Beide Sequenzen dieser Konstrukte und die korrekten
Molekülmassen
der Fusionsproteine His·KaiA und
His·KaiB
wurden durch Techniken, die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind und/oder die hierin beschrieben werden, bestätigt.
-
Fusion der
codierenden Sequenzen für
cyanobakterielle Tagesrythmus-Clock-Proteine mit Rluc oder Eyfp
-
Nachdem
das Plasmid pHis·kaiB
mit HindIII verdaut wurde, wurden die zurückgesetzten 3'-Enden mit dem Klenow-Fragment
von E.coli-DNA-Polymerase gefüllt.
Die linearisierten Plasmide wurden dann vollständig mit BamHI verdaut. Die
gereinigten HindIII (stumpfes Ende)/BamHI-Fragmente der kaiB-codierenden
Region vollständiger
Länge wurden
verwendet, um die EYFF-codierende Region in dem pRluc·Eyfp-Plasmid
zu ersetzen, die mit NotI (stumpfes Ende durch Klenow-Fragment-Digestion
erzeugt) und BamHI verdaut wurde, um pRluo·kaiB zu produzieren, bei
dem sich die kaiB-codierende Region in Phase mit der von RLUC befindet. Das
Konstrukt wurde durch Restriktionsenzymanalyse und In-vivo-RLUC-Lumineszenz-Assay,
die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind und/oder die hierin
beschrieben werden, bestätigt.
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Zum
Erzeugen von Expressionskassetten mit einer phasengleichen Fusion
von Clock-Proteinen mit EYFP, wurde eine EYFP-codierende Sequenz
ohne Stoppcodon durch Konstruktion der folgenden beiden Primer synthetisiert,
wobei die unterstrichenen Linker-Sequenzen
enthalten waren: 5'-(NdeI)CATATGGTGAGCAAGGGCGA-3' (SEQ ID NO:8) und
5'-(BglII)AGATCTCTTGTACAGCTCGTCCA-3' (SEQ ID NO:9), wobei die
Restriktionssequenzen unterstrichen sind und die ersten und letzten
Codons für
EYFP fett gedruckt sind. Dieses Fragment wurde in die NdeI/BgIII-Stellen
von pHis·kaiB
bzw. pHis·kaiB
inseriert. Durch diese Insertion wurde das His-Tag und die Enterokinase-Stellen-Sequenzen
von pRSET entfernt und die beiden Plasmide pEyfp·kaiA und pEyfp·kaiB produziert.
Diese Konstrukte wurden durch DNA-Sequenzierung und In-vivo-EYFP-Fluoreszenz-Untersuchungen,
die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind und/oder die hierin beschrieben
werden, bestätigt.
Die kaiB-codierende Region in pEyfp·kaiB wurde durch Digestion
mit BglII und HpaI entfernt und ligiert, um das Plasmid pT7/Eyfp
herzustellen.
-
Bakterienstämme und
bakterielle Transformation
-
Der
zum Klonieren verwendete Wirtsstamm war E.coli DH5α. Zur Expression
von Rluc, Eyfp und aller Genfusionen, die durch T7-Promotor kontrolliert
wurden, wurde E.coli BL21 (DE3) als Wirtsstamm verwendet (Novagen,
Madison, WI). Der Expressions-Wirtsstamm
wurde mit Einzel- oder Doppelplasmiden transformiert, wobei mit
Kalziumchlorid präparierte
kompetente Zellen verwendet wurden. Alle Transformanten wurden mit Lumineszenz-
und/oder Fluoreszenz-Untersuchungen bestätigt. Für diese Studie wurden verschiedene
Stämme,
die mögliche
Kombinationen von Fusionsproteinen enthielten, hergestellt und analysiert.
Tabelle 1 führt diese
transformierten Stämme
auf.
-
BEISPIEL III: IN VIVO
BIOLUMINESZENZ- UND FLUORESZENZ-UNTERSUCHUNG
-
Über Nacht
wurden E. coli-Stämme
in LB-Medium, das 50 μg/ml
Kanamycin und/oder 100 μg/ml
Carbenicillin (für
ampicillinresistente Stämme)
enthielt, bei 37 °C
gezüchtet.
Da LB-Medium Hintergrundfluoreszenz
aufweist, wurden die E.coli-Stämme
vor der Untersuchung gewaschen und in M9-Minimalsalzmedium resuspendiert.
Zum Prüfen
von EYFP-Fluoreszenz wurden 1,5 ml E.coli-Zellen in M9-Medium (OD600 = 0,8-1,0) in eine 2-ml-Küvette übertragen.
Die Fluoreszenzanregungs- und Emissionsmessungen wurden auf einem SPEX
(Edison, NJ) Fluorolog Spektrofluorometer mit einer 250 W Xenonbogenlampe
durchgeführt.
EYFP-Fluoreszenz
wurde bei 470 nm angeregt und ihre Emission von 505 bis 580 nm gescannt.
Für die
Lumineszenz-Untersuchung wurde die Lampe ausgeblendet und die Küvette wurde
sanft mit Luft durchperlt, um ausreichend Sauerstoff für die Renilla-Luciferase-Reaktion,
die dem Zusatz von Coelenterazin (BioSynth) folgte, zuzuführen, wobei
sich eine Schlusskonzentration von 1 μM ergab. Die Biolumineszenzspektren
wurden zwischen den Wellenlängen
440 bis 580 nm erfasst.
-
3a zeigt die unterschiedlichen Konstrukte
und die Linker-Region, die für
dieses Beispiel hergestellt wurden. EYFP wurde als Akzeptor-Fluorophor
mit den in 3a gezeigten Konstrukten
geprüft.
Die Biolumineszenz- und Fluoreszenzspektren von E. coli, die Rluc-,
EYFP- und Rluc::EYFP-Konstrukte unter der Kontrolle von T7-Promotor
enthielten, sind in 3b gezeigt. Das
Lumineszenzprofil der E.coli-Zellen, die das Rluc-Konstrukt exprimieren,
zeigte ein typisches Emissionsspektrum für Rluc (Renilla-Luciferase)
mit einer einzelner Wertspitze bei 480 nm (3b).
Das Lumineszenzspektrum von Zellen, die das Rluc::EYFP-Fusionskonstrukt
bei Coelenterazinzusatz exprimieren, ergab ein bimodales Spektrum,
wobei eine Wertspitze bei 480 nm (Rluc) zentriert war und eine neue
Wertspitze bei 527 nm (wie bei EYFP-Fluoreszenz) zentriert war. Diese
Daten lassen darauf schließen,
dass ein signifikanter Anteil der Rluc-Energie übertragen und mit der charakteristischen
Wellenlänge
von EYFP emittiert wurde. Da Rluc und EYFP ein gutes BRET-Paar für eine Protein-Protein-Interaktions-Untersuchung zu sein
scheinen, wollten wir nachweisen, dass sie sich nicht unerwünscht miteinander
assoziieren. Nach Koexpression von separatem Rluc und EYFP (die
beiden oberen Konstrukte in 3a) in
denselben E.coli-Zellen (ohne IPTG-Induktion) sieht das Lumines zenzspektrum
wie ein unverändertes
Rluc-Spektrum aus – es
gibt keinen Nachweis für
eine zweite Wertspitze (4b, Spektrum b1).
-
Auf
der Basis des Beispiels von interagierendem Clock-Protein, das bei
Xu u. a. ((1999), Proc. Natl. Acad. Sci. 96, S. 151-156) beschrieben
wurde, entschieden wir, zu prüfen,
ob die BRET-Untersuchung dazu verwendet werden kann, um Interaktion
zwischen den kai-Proteinen zu entdecken. Daher stellten wir Fusionskonstrukte
von kaiB mit den EYFP- bzw. Rluc-Genen her (4a)
und ermittelten die Luminenzspektren von E.coli, die diese Konstrukte
exprimieren. Wie in 4b (Spektrum b2)
gezeigt, erscheint eine zweite Wertspitze aus Zellen, die sowohl
Rluc::kaiB als auch EYFP::kaiB exprimieren. Die Ähnlichkeit zwischen dem Spektrum,
das in 3b für das Fusionskonstrukt (Rluc::EYFP)
gezeigt wird, und der Kombination von Rluc::kaiB und EYFP::kaiB
in 4b (b2)lässt stark darauf schließen, dass
Interaktion unter kaiB-Molekülen
Rluc und EYFP in enge Nähe
gebracht hat, so dass Energietransfer zwischen Rluc und EYFP auftritt.
Um zu demonstrieren, dass dieses bimodales Spektrum nicht unspezifisch
auftritt, fusionierten wir EYFP mit einem leicht gestutzten kaiA
(siehe 4a) und koexprimierten es mit
Rluc::kaiB-Konstrukt. Wie erwartet gibt es, da kaiA und kaiB nicht
gemeinsam interagieren sollten, keine zweite Lumineszenzspitze (4b, Diagramm b3) und somit keinen Hinweis
auf Interaktion zwischen kaiA und kaiB.
-
BEISPIEL IV: IN VITRO
BRET-UNTERSUCHUNG FÜR
KAIB-KAIB-INTERAKTION
-
Bei
diesem Beispiel wird das BRET-Verfahren demonstriert, indem Interaktionen
zwischen Proteinen, die durch Tagesrythmus-Clockgene codiert werden,
geprüft
werden. Bei Cyanobakterien, Drosophila (Gekakis u. a., (1995) Science
270, 811-81) und Säugern
(King et. al., (1997) Cell, 89, 641-653; Tei et. al., (1997) Nature (London)
389, 512-516; und Albrecht et. al., (1997)) scheinen Interaktionen
zwischen Proteinen, die durch Clockgene codiert werden, eine wichtige
Rolle bei der Funktion der Zeitmessschleife zu spielen. Die Tagesrythmus-Clockgene
kaiA und B von Cyanobakterien (Ishiura u. a., (1998) Science, 281,
1519-1523) wurden daher verwendet, um das BRET-Prinzip zu demonstrieren.
-
Zwei
Expressionsstämme,
RLUC·KaiB
und EYFP·KaiB,
wurden verwendet, um KaiB-zu-KaiB-Interaktion in vitro zu untersuchen,
und der RLUC·EYFP-Fusionsstamm
(pRluc·Eyfp)
wurde als positive Kontrolle verwendet. Eine Einzelkolonie von jedem
Stamm wurde in LB-Medium mit 50 μg/ml
Kanamycin oder 100 μg/ml Carbenicillin
inokuliert und über
Nacht bei 37 °C
gezüchtet.
Die Zellen wurden ein Mal mit frischem LB-Medium gewaschen und in
demselben Medium, das 1 mM IPTG enthielt, resuspendiert. Nach dreistündiger Inkubation bei
37 °C wurden
die Zellen gesammelt und ein Mal in Untersuchungs-Puffer (50 mM
KCl, 50 mM NaCl, 2,5 mM MgCl2, 2 mM EDTA,
5mM DTT, 0,2 % NP40, 100 μg/ml
PMSF, 2 μg/ml
Leupeptin, 2 μg/ml
Aprotinin und 20 mM HEPES, pH 8,0) gewaschen. Die Zellen wurden
dann in frischem Untersuchungs-Puffer, der 10 μg/ml Lysozym enthielt, bei 4 °C resuspendiert
und 30 min auf Eis gehalten. Mikrozentrifugengläser, die die Zellen enthielten,
wurden in ein EtOH-Bad von –70 °C platziert,
um die Zellen schnell einzufrieren, und wurden dann auf Eis platziert.
Ein gleiches Volumen an frischem Untersuchungs-Puffer wurde in die
Zelllysate hinzugefügt. Nachdem
die Mischungen 5 min in einer Mikrozentrifuge bei 8.000 U/min (4 °C) geschleudert
wurden, wurden die Überstände wie
oben auf Fluoreszenz und Lumineszenz geprüft, wobei jedoch keine Luft
in die Extrakte eingeperlt wurde. Um KaiB-KaiB-Interaktion in vitro
durch BRET zu überwachen,
wurden RLUC·KaiB-Extrakte 1:1
mit EYFP·KaiB-Extrakten
gemischt und danach bei Raumtemperatur inkubiert; die Lumineszenzspektren wurden
0 min, 30 min und 120 min nach dem Mischen aufgenommen.
-
5 stellt
Spektren dar, die aus dem Mischen von E.coli-Extrakten aus zwei
unterschiedlichen Kulturen abgeleitet wurden, wobei eine Rluc::kaiB
exprimierte und die andere EYFP::kaiB exprimierte. Sofort nach dem
Mischen gibt es keinen Nachweis für die zweite Wertspitze. Nach
30-minütiger
Inkubation bei Raumtemperatur (zweites Diagramm), hat sich eine
signifikante Schulter an dem Spektrum herausgebildet. Am 30-Minuten-Inkubationspunkt
hat die Intensität
der Rluc-Lumineszenz abgenommen, wahrscheinlich auf Grund von Proteolyse
in dem Extrakt. Nach 2 Stunden bei Raumtemperatur zeigte die Lumineszenz
ein klares bimodales Spektrum.
-
BEISPIEL V: BRET-ABBILDUNG
VON E.COLI-KULTUREN
-
Ungefähr 1,5 ml
E.coli-Kulturen, die über
Nacht bei 37 °C
in LB-Medium mit geeigneten Antibiotika gezüchtet wurden, wurden zwei Mal
mit M9-Medium gewaschen. Das Zellpellet wurde in 300 ml M9-Medium,
das 3 μM
Coelenterazin enthielt, resuspendiert. Fünf Mikroliter der Suspension
wurden sofort zu den Kammern einer Nunc-Mikrotiterplatte hinzugefügt. Das
kleine Volumen der Probe ermöglichte
guten Gasaustausch und daher war kein Durchperlen erforderlich (6).
Für jeden
Stamm wurden acht Duplikate hergestellt, die dann in zwei Grup pen
aufgeteilt wurden. Eine Gruppe wurde durch einen 480nm(± 5 nm)-Interferenzfilter
sichtbar gemacht und die andere durch einen 530nm(± 5 nm)-Filter
(Ealing Electro-Optics, Holliston, MA). Die Bilder wurden mit einer
gekühlten
CCD-Kamera (TE/CCD512BKS, Princeton Instruments, Trenton, N. J.)
festgehalten, wobei dies durch eine spezielle Software, die von
Dr. Takao Kondo (Kondo et.al., (1994) Science 266:1233-1236) gesteuert
und analysiert wurde. Dieses Beispiel zeigte außerdem, dass BRET unter Verwendung
einer Technologie auf CCD-Kamera-Basis nachgewiesen und gemessen
werden kann.
-
7 stellt
die Quantifizierungsanalyse der Lumineszenzintensität (in RLU)
von 6 dar, wenn die beiden Interferenzfilter 480 nm
und 530 nm (oberes Diagramm) verwendet werden. Das untere Diagramm
zeigt das Lumineszenzintensitätsverhältnis, das
mit dem 530nm-Filter ermittelt wurde, gegenüber der Lumineszenzintensität, die mit
dem 480nm-Filter ermittelt wurde. Die in beiden 6 und 7 zu
findenden a, b, c und d stellen jeweils Rluc, Rluc::EYFP, Rluc::kaiB
und EYFP::kaiA und Rluc::kaiB und EYFP::kaiB dar. Die 530/480nm-Lumineszenzverhältnisse
für die
Rluc-Kontrolle (a) und das nichtinteragierende Paar kaiA und kaiB
(c) sind niedrig (ungefähr
0,4), während
die 530/480nm-Verhältnisse
für das
Rluc::EYFP-Fusionskonstrukt und für die interagierenden kaiB-Fusionsproteine über 0,9
liegen.
-
BEISPIEL VI: DEMONSTRATION
DER VERWENDUNG DES VERFAHRENS FÜR
IN-VITRO-FUSIONSUNTERSUCHUNG
-
Fusionsuntersuchungen
werden erreicht, wenn der Rluc-Anteil (Donator) entweder genetisch
oder chemisch an den Fluorophor-Akzeptor-Anteil, das EYFP, angeheftet
wird. Eine Linker-Region ist zwischen den beiden Anteilen zu finden.
Spezifische Orte mit spezifischen Funktionen könnten in diese Linker-Region
eingeführt
werden. Bei diesem Beispiel wurde ein spezifischer Protease-Ort
für die
Enterokinase zwischen dem Rluc und dem EYFP eingeführt. Bei
Interaktion der Enterokinase mit ihrem Ort in dem Sensor (Rluc-Enerokinase-EYFP)
zerschneidet das Enzym die Linker-Region, die wiederum die zwei
Anteile trennt. Daher sollten wir ein Absinken von BRET beobachten
(d. h. das Verhältnis
550/470 nm sollte abnehmen).
-
Die
DNA-Konstrukte, die zur Durchführung
dieses Experiments erzeugt wurden, sind die folgenden: Rluc Ursprung
des Gens (pRL-CMV-Promega, Madison, WI), Rluc·EYFP Ursprung des Gens (Xu
et.al., 1999 Proc. Natl. Acad. Sci USA, 96:151-156) und Rluc:Enerokinase:EYFP
Ursprung des Gens (dieses Konstrukt wird durch Einleitung von DNA- Sequenzen, die die
Lnterokinase-Erkennungsstelle codieren, in die Linker-Region am
Rluc·EYFP-Konstrukt
konstruiert).
-
Die
Enterokinase-Stelle wird in die Linker-Region von Rluc·EYFP (Gly-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys-Leu) eingeführt, wenn
das Enterokinase-Enzym die vier Asp und das Lys erkennt und den
Peptid-Linker, der sich nach der Aminosäure Lys befindet, abschneidet.
-
Die
beiden Oligonucleotide (Sense und Antisense), die mit der Enterokinase-Stelle
korrespondieren (BRL/Gibco-Life Technologies, Gaethersburg, MD),
waren zueinander komplementär
und wurden unter Verwendung von Molekularbiologietechniken, die
den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt sind, per Annealing miteinander
verbunden. Der DNA-Doppelstrang wurde so konstruiert, dass er nach
dem Annealing kohäsive
Enden (BamHI(5'-Ende)
und KpnI(3'-Ende))
aufwies, und wurde an den BamHI-KpnI-Stellen in das Rluc·EYFP-Konstrukt
subkloniert.
-
Die
folgenden sind die DNA-Sequenzen, die mit der Enterokinase-Stelle
korrespondieren (Sense und Antisense) und kohäsive Enden aufweisen:
5'GATCCGGGCGACGATGACGATAAGTTGGCGGTA3' (SEQ ID NO:10) Sense-Oligonucleotid
5'CGCCAACTTATCGTCATCGTCGCCCG' (SEQ ID NO:11) Antisense-Oligonucleotid
-
Die
drei vorgenannten DNA-Konstrukte wurden verwendet, um ihre korrespondierenden
Proteine in Bakterien zu produzieren, die wiederum als Substrate
für das
Enterokinase-Enzym in dem BRET-Assay verwendet wurden (siehe unten).
-
Alle
drei DNA-Konstrukte werden phasengleich mit den His-Tag-Sequenzen
in das pQE-Plasmid (Qiagen, Mississauga, ON) subkloniert. Dies erfolgt
durch Einführen
einer His-Markierung an dem N-Terminus der Konstrukte. Die His-Markierung
dient dazu, die unterschiedlichen Genprodukte aus den Bakterienlysaten
unter Verwendung der Technologie auf Nickel(Ni)-Kügelchen-Basis
(QIAexpress kits, Qiagen, Mississauga, ON) zu reinigen. Alle Kon trukte
(Rluc-Gen allein, Rluc·EYFP
und Rluc::Enterokinase:EYFP) werden an den folgenden Restriktionsorten
in den pQE-32-Vektor subkloniert: Tabelle
II
- *All diese Orte wurden abgestumpft, bevor
sie in das pQE-32-Plasmid subkloniert wurden, wobei das Klenow-Enzym
unter Standard-Molekularbiologietechniken, die den Fachleuten auf
dem relevanten Gebiet bekannt sind, verwendet wurde (Ausubel, F.
M. et.al., Current Protocols in Molecular Biology, Vol. 1 (1995),
John Wiley & Sons,
Inc., und Sambrook, J. u. a., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Ausg. (1989), Cold Spring Harbor Laboratory Press).
-
Die
DNA-Sequenzen für
die beiden Fusionskonstrukte, die bei diesem Beispiel erforderlich
sind, werden in den 57 und 58 dargestellt.
Rluc-DNA-Sequenz ist bei GeneBank unter der Zugangsnr. M63501 zu
finden.
-
Die
DNA-Konstrukte in den pQE-32-Vektoren wurden dann in ein geeignetes
Bakterium (M15) zur Proteinexpression transfiziert. Die Bakterien
wurden in 100 ml LB-Medium
inokuliert und 4 Stunden bei 37 °C
gezüchtet,
bis sie eine Dichte von 0,6 OD600 erreichten.
Die Proteinexpression wurde induziert durch Hinzufügen von
IPTG (1 mM) in die Bakterienkulturen für 16 Stunden bei 37 °C. Die unterschiedlichen
Proteine wurden von den Bakterienlysaten unter Verwendung von 0,5
ml Ni-NTA-Harz gereinigt, wie durch ein Standard-Protokoll des Herstellers
beschrieben (Qiagen, Mississauga, ON). Die gereinigten Proteine
wurden dann entsalzt und konzentriert (auf ein Volumen zwischen
400 bis 700 ul), wobei ein Centriprep-10 oder -30 und Centricon-10 oder
30 (Amicon, Beverly, MA) mit einem PBS+NaCl-250mM-Puffer verwendet
wurden. Proteinkonzentrationen wurden durch den Bradford-Assay (Bradford,
M. M., 1976, Anal. BioChem, 72:248-254) unter Verwendung von Rinderserumalbumin
als Standard bestimmt. Nach der Reinigung wurden die Proteine bei
der Enterokinase-BRET-Untersuchung verwendet. Die Reinheit des extrahierten
Proteins, die zwischen 60 bis 80 % liegt, wurde durch SDS-PAGE bestimmt.
-
Die
BRET-Untersuchung wurde durchgeführt,
indem 60 bis 100 μg
gereinigte Proteine für
jede Kammer mit dem BRET-Untersuchungs-Puffer (PBS+Ca2+ 1mM Mg2+0,5
mM + Glucose (1 g/l) + 10 mM DTT) zu einem Gesamtvolumen von 150 μl gemischt
wurden. Jede Untersuchung wurde als Triplikat (d. h. drei Kammern)
in der 96-Kammer-Optiplate-Platte
(Packard, USA) ausgeführt.
Die Hälfte
der Untersuchung erfolgte in Anwesenheit von zwei Einheiten des
Enterokinase-Enzyms (Invitrogen, Carlsbad, CA). Coelenterazin h
(Molecular Probes, Eugene, OR) mit einer Konzentration von 20 μM/50 μl wurden
jeder Kammer hinzugefügt,
um die Biolumineszenzreaktion von Rluc zu starten. Die Endkonzentration
von Coelenterazin h betrug 5 μM.
Das Gesamtvolumen der Untersuchung betrug 200 μl. Nach dem Zusatz des Coelenterazin
h wurden die Mikrotiterplatten in den BRETCountTM eingebracht.
Der Nachweis erfolgte unter Verwendung des BRET-Count bei 30 °C für vier Stunden. Für jeden
Zeitpunkt und Untersuchung wurden Verhältnisse berechnet, indem der
Emissionslichtausstoß bei
550 nm durch den Emissionslichtausstoß bei 470 nm dividiert wurde.
-
Ein
Beispiel für
die Ergebnisse lautet wie folgt. Nur das Verhältnis für das Konstrukt Rluc::Enterokinase:EYFP
nahm in Anwesenheit des Enterokinase-Enzyms (E) im Verlauf der Zeit
ab (8), wodurch demonstriert wurde, dass im Verlauf
der Zeit immer mehr Konstrukte geschnitten wurden. Die Verhältnisse
aus den negativen Kontrollen (Rluc und Rluc·EYFP) zeigten in Anwesenheit
(E) oder Abwesenheit des Enterokinase-Enzyms keine Veränderung
im Verlauf der Zeit.
-
Im
Allgemeinen zeigt diese Untersuchung, dass BRET mit teilweise gereinigten
Proteinen durchgeführt
werden kann. Weiters demonstriert sie die Nützlichkeit des Fusionstyps
von BRET durch die Insertion spezifischer Aminosäuresequenzen (Proteaseort,
Phosphorylierungsort oder ein Ort, der Analyte erkennt, z. B. Ca2+)
zwischen den beiden Anteilen.
-
Der
TopCount ist ein Mikrotiterplattenszintillations- und Lumineszenzzähler, der
von Packard Instrument (Meriden, CT) vertrieben wird. Im Gegensatz
zu einem klassischen Zähler,
bei dem zwei Photoelektronenvervielfacher (PMT) in Koinzidenz verwendet
wurden, um Rauschentwicklung zu reduzieren, wird bei dem TopCount
eine Einzel-PMT-Technologie
und eine zeitaufgelöste
Impulszählung
zur Reduzierung der Rauschentwicklung eingesetzt, um das Zählen bei
einer opaken Standardformat-Mikrotiterplatte zu ermöglichen.
Die Verwendung von opaken Mikrotiterplatten kann optische Kreuzkopplung
auf zu vernachlässigende
Niveaus reduzieren.
-
Der
TopCount ist in verschiedenen Formaten (z. B. 1, 2, 6, 12 Detektoren
(PMT)) erhältlich,
die je nach Format 1, 2, 6 oder 12 Proben gleichzeitig lesen können.
-
Ein
modifizierter 2-Detektoren-TopCount (BRETCount) wurde zum Messen
von BRET verwendet. Zu den Modifikationen gehörten das Positionieren der
Bandpass-Interferenzfilter unter jedem TopCount-PMT (zwischen dem
PMT und der Detektorbefestigungsplatte) und Anpassen der TopCount-Software,
um jedem PMT zu ermöglichen,
jede Kammer einer Mikrotiterplatte zu lesen. Diese Änderungen
ermöglichen
den sequenziellen Nachweis von Licht bei spezifischen Wellenlängen, die
von den Proben emittiert wurden. Entsprechend erhielten wir für jede Kammer
(oder Probe) zwei Lichtausgabewerte entsprechend jedem Filter. Neben seinem
Durchsatz (Mikrotiterplattenleser) ist der TopCount ein temperaturgesteuertes
Instrument, das beim Durchführen
von zellbasierten Untersuchung oder Zeitverlaufexperimenten nützlich ist.
-
Die
Bandpass-Interferenzfilter wurden auf Basis von Emissionsspektren,
die in 3b und 22 zu finden
sind, konstruiert. Die beiden verwendeten Filter waren 1) für die Akzeptor-Emission (Fluorophor): 550DF80
(Omega Optical Inc., Brattleboro, VT); und 2) für die Donator-Emission (biolumineszentes
Protein): 470DF60 (Omega Optical Inc., Brattleboro, VT).
-
BRET
wird entweder durch Teilen des Lichtausstoßes für die 550nm-Filter durch die
470nm (Akzeptor/Donator) oder das Gegenteil gemessen. Die Instrumentenparameter,
die für
den BRETCount verwendet wurden, waren Lumineszenz-SPC-Modus und
Leselänge
von 1 sec für
jeden PMT.
-
BEISPIEL VII: KONSTITUTIVE
PROTEIN-PROTEIN-INTERAKTION
-
Die
Interaktion der kaiB-Domäne,
die an dem Tageszyklus von Bakterien beteiligt ist, mit sich selbst
ist wohldokumentiert worden (Xu et.al., 1999, Proc. Natl. Sci, USA,
96:151-156). Dieses System besteht aus drei Proteinen, die als kai
A, B und C identifiziert wurden, und wird zum Untersuchen der BRET-Technologie
verwendet.
-
Die
kai-basierten Konstrukte (Xu et. al., 1999, Proc. Natl. Sci, USA,
96:151-156) wurden wie folgt in Säuger-Expressionsvektoren subkloniert:
Die beiden Konstrukte (pT7/EYFP-KaiB; pT7/EYFP-kaiA) wurden mit
dem Restriktionsenzym XbaI-HindIII geschnitten, um das resultierende
Fusionsgen (EYFP-kaiB; EYFP-kaiA) zu gewinnen. Das verbleibende
Konstrukt pT7/Rluc-kaiB wurde mit dem Restriktionsenzym NheI-HpaI
geschnitten, um das Rluc-kaiB-Fusionsgen
zu gewinnen. Die Fusionsgene wurden dann in die Mehrfachklonierungsstelle
von pCDNA3.1(–)zeo
(Invitrogen, Carlsbad, CA) inseriert und mit demselben Enzym verdaut,
das zum Erzeugen des jeweiligen Fusionsgens verwendet wurde.
-
Die
BRET-Untersuchung wurde wie folgt durchgeführt. Zuerst wurden CHO-K1-Zellen
unter Verwendung der Ausrüstung
LipofectAMINETM (BRL/Gibco-Life technology,
Geathersburg, MD) in 100mm-Platten mit den folgenden Kombinationen
der DNA-Konstrukte vorübergehend
transfiziert: pCDNA3.1/Rluc-kaiB allein; pCDNA3.1/Rluc-kaiB + pCDNA3.1/EYFP-kaiB und pCDNA3.1/Rluc-kaiB
+ pCDNA3.1/EYFP-kaiA.
-
Wenn
Kombinationen von Vektoren verwendet wurden, wurde eine Gesamtmenge
von 8 μg
DNA verwendet. Jede Zellprobe wurde mit 4 oder 5 μg von jedem
Konstrukt mit ausreichender Träger-DNA (pCDNA3.1(–) Wildtyp)
transfiziert, um die Menge insgesamt auf 8 μg zu bringen.
-
Nach
der Transfektion wurden die Zellen 48 Stunden später mit einer Mischung aus
PBS Ca2+ 1 mM/Mg2+ 0,5 mM + Glucose 1 g/l + Aprotinin 2 μg/ml + DTT
10 mM gewaschen und gezählt.
Die transfizierten Zellen werden in eine weiße Optiplate mit 96 Kammern
(Packard, USA) mit einer ausreichenden Dichte verteilt, um eine
gute Biolumineszenzreaktion zu gewährleisten (bei diesem Beispiel
wurden 50.000 Zellen pro Kammer in 150 μl verwendet). Die Zellen wurden
in denselben Puffer, der für
die Wäsche
benutzt wurde, plattiert. Zum Starten der Biolumineszenzreaktion
wurden 50 μl
Coelenterazin h (Molecular Probes, Eugene, OR) mit einer Konzentration
von 20 μM
zu jeder Kammer hinzugefügt.
Die Endkonzentration von Coelenterazin betrug 5 μM. Die Mikrotiterplatten wurden
dann in den BRETCount geladen, um die Lichtemissionsmessungen bei
25 °C unter
Verwendung einer Leselänge
von 1 sec pro Filter durchzuführen.
-
BEISPIEL VIII: REGULIERTE
PROTEIN-PROTEIN-INTERAKTION
-
Das
cAMP-Reaktionselementbindungs(CREB)-Protein ist ein wohlbekannter
Transkriptionsfaktor, der an dem cAMP-Weg beteiligt ist. Wenn die
zellulären
cAMP-Niveaus durch Aktivierung des cAMP-Wegs steigen, löst dies
die Aktivierung der Proteinkinase A (PKA) aus, was wiederum CREB
phosphoryliert. Sobald die Phosphorylierung erfolgt ist, wird CREB
durch die anderen zellulären
Faktoren, wie dem CREB-Bindungsprotein (CBP) erkannt. Das CBP bindet
sich dann unter Verwendung einer spezifischen Proteindomäne an CREB Phosphoryliertes
CREB allein oder gebunden an CBP stimuliert Transkriptionsaktivitäten von
Promotoren, die ein cAMP-Reaktionselement (CRE) aufweisen.
-
Bei
dem folgenden Beispiel haben wir zwei Verfahren verwendet, um die
zellulären
cAMP-Niveaus anzuheben:
Zuerst wird ein chemisches Verfahren
unter Verwendung von Forskolin verwendet, das direkt das Enzym,
das cAMP produziert, die Adenylatcyclase, aktiviert. Zweitens können die
cAMP-Niveaus biologisch unter Verwendung eines G-Protein gekoppelten
Rezeptors (GPCR) und eines Agonisten für den Rezeptor erhöht werden. Zu
Beispielen für
GPCR, die verwendet werden können,
gehören
der Calcitonin-Rezeptor und sein Agonist Calcitonin und der b2-Rezeptor (adrenerger
Rezeptor) mit seinem Agonisten Isoproterenol. Von beiden Rezeptoren
ist bekannt, dass sie mit einem Gs-G-Protein gekoppelt sind, das
cAMP-Produktion stimuliert. Wir verwendeten außerdem einen Rezeptor (CCR5),
der mit einem Gi-Protein, das cAMP-Niveaus senkt, gekoppelt ist.
-
Die
für das
Experiment benötigte
CREB-Domäne
wurde zwischen Aminosäure
1-283 gefunden. Von dieser Region ist wohlbekannt, dass sie von
PKA an dem ser133 erkannt und phosphoryliert wird. Diese Region
wurde durch PCR amplifiziert, wobei der Vektor pFA-CREB (Stratagene,
La Jolla, CA) als Matrize verwendet wurde, der das humane CREB-Gen
vollständiger
Länge codiert.
Die für
die PCR-Reaktion verwendeten Primer lauten wie folgt:
Oligonucleotid
Sense: 5'GGAAGATCTATGACCATGGACTCTGGAG
(SEQ ID NO:12); und Oligonucleotid Antisense: 5'CCAAGCTTTGCTGCTTCTTCAGCAGG (SEQ ID NO:13).
-
Um
das Subklonieren zu vereinfachen, wurden die Oligonucleotide mit
zwei unterschiedlichen Restriktionstellen (einer pro Oligonucleotid)
an deren 5'-Ende
konstruiert. Das Sense-Oligonucleotid
besitzt eine Bgl II-Restriktionsstelle und das Antisense-Oligonucleotid
besitzt eine Hind III-Restriktionsstelle. Daher wurde nach der Amplifizierung
das amplifizierte Produkt gereinigt und mit diesen Enzymen verdaut.
pT7/EYFP-kaiB (Xu et. al. 1999, Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 96:151-156)
wurde unter Verwendung desselben Restriktionsenzyms zum Entfernen
des kaiB-Gens verdaut. Die amplifizierte CREB-Domäne wurde
dann am C-Ende von EYFP in dem pT7/EYFP-Konstrukt subkloniert. Ein
Linker aus zwei Aminosäuren
wurde zwischen der EYFP- und der CREB-Domänen erzeugt.
-
Das
neue Fusionsprotein (EYFP-CREB) aus dem bakteriellen pT7-Expressionsvektor
wurde dann in den Säuger-Expressionsvektor
pCDNA3.1(+) zeo (Invitrogen, Carlsbad, CA) subkloniert. Zu diesem
Zweck wurde das pT7 EYFP-CREB mit XbaI und HindIII verdaut und der
pCDNA3.1 wurde durch NheI (das XbaI-kompatibel ist) und HindIII
verdaut.
-
Ein
SV40-Kernlokalisierungssignal (NLS) wurde am C-Ende des EYFP-CREB-Fusionsgens eingeführt, um
zu gewährleisten,
dass das Konstrukt nach Expression in dem Kern lokalisiert wurde.
Mittels Annealing verbinden wir zwei neue komplementäre Oligonucleotide,
die das folgende SV40 NLS codierten: Pro-Lys-Lys-Lys-Arg-Lys-Val-Stoppcodon:
Oligonucleotid
Sense: 5'GATCCCCCAAGAAGAAGAGGAAGGTGTGACCGGTC
(SEQ ID NO:14)
Oligonucleotid Antisense: 5'TCGAGACCGGTCACACCTTCCTCTTCTTCTTGGGG
(SEQ ID NO:15).
-
Nach
dem Annealing der Oligonucleotide bilden sie eine Doppelstrang-DNA
mit zwei kohäsiven
Restriktionsorten an beiden Enden (BamHI am 5' und AgeI am 3'). Das Konstrukt pCDNA3.1-EYFP-CREB
wurde unter Verwendung dieser Enzyme verdaut und das mittels Annealing
verbundene Doppel-Oligonucleotid wurde subkloniert. Eine Linker-Region
aus acht Aminosäuren
wurde zwischen dem CREB und dem NLS erzeugt. Das Endkonstrukt wird
als pCDNA3.1/EYFP-CREB-NLS bezeichnet.
-
Die
für das
Experiment benötigte
CBP-Domäne
wurde zwischen Aminosäure
(462-661) festgestellt. Diese Region ist wohlbekannt dafür, dass
sie phosphoryliertes CREB bindet (Chrivia, J. C. et. al., 1993,
Nature, 365:855-859; Shih, H.-M. et. al., 1996, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 93:13896-13901); Kwok, R. P. S. et. al., 1994, Nature,
370:223-226; Arias, J. et. al., 1994, Nature, 370:226-229). Diese
Region wurde durch RT-PCR unter Verwendung einer cDNA-Bibliothek humaner
Plazenta amplifiziert. Diese Bibliothek wurde unter Verwendung von
mRNA von humaner Plazenta (von Clontech, Palo Alto, CA) und der
Marathon-Fertigausrüstung (Clontech,
Palo Alto, CA) hergestellt. Die verwendeten Oligonucleotide lauten
wie folgt:
Oligonucleotid Sense: 5'CGGGTACCGACAGGGCAACAGAATGCC (SEQ ID
NO:16)
Oligonucleotid Antisense: 5'ATGCGGCCGCTATCTTGTAGATTTTCTCTGC (SEQ
ID NO:17).
-
Um
das Subklonieren zu vereinfachen, wurden die Oligonucleotide mit
zwei unterschiedlichen Restriktionstellen (einer pro Oligonucleotid)
an deren 5'-Ende
konstruiert. Das Sense-Oligonucleotid
besitzt eine Kpn I-Restriktionsstelle und das Antisense-Oligonucleotid
besitzt eine Not I-Restriktionsstelle. Nach der Amplifizierung wurde
das amplifizierte Produkt gereinigt und mit diesen Enzymen verdaut.
Das pCDNA3.1/Rluc-EYFP (das bei BioSignal aus dem pT7/Rluc-EYFP-Vektor
hergestellt wurde) wurde unter Verwendung desselben Restriktionsenzyms
zum Entfernen des EYFP-Gens verdaut. Die amplifizierte CBP-Domäne wurde
dann am C-Ende von Rluc in das pT7/Rluc-EYFP-Konstrukt, dem das
EYFP-Gen fehlte, subkloniert. Ein Linker aus acht Aminosäuren wurde
zwischen der EYFP- und der CREB-Domäne erzeugt.
-
Ein
SV40-Kernlokalisierungssignal (NLS) wurde am C-Ende des Rluc-CBP-Fusionsgens
eingeführt, um
zu gewährleisten,
dass das Konstrukt nach Expression in dem Kern lokalisiert wurde.
Mittels Annealing wurden zwei neue komplementäre Oligonucleotide verbunden,
die das folgende SV40 NLS codierten: Pro-Lys-Lys-Lys-Arg-Lys-Val-Stoppcodon:
Mit
dem NLS korrespondierendes Oligonucleotid Sense: 5'TCGAGGATTCCCCAAGAAGAAGAGGAAGGTGTAGGTTT
(SEQ ID NO:19)
Mit dem NLS korrespondierendes Oligonucleotid
Antisense: 5'AAACCTACACCTTCCTCTTCTTCTTGGGGAATTC
(SEQ ID NO:20).
-
Nach
dem Annealing bilden die Oligonucleotide eine Doppelstrang-DNA mit
einem kohäsiven
Restriktionsort an dem 5'-Ende
XhoI und ein stumpfes Ende am 3'.
Das pCDNA3.1-Rluc-CBP
wurde unter Verwendung von XhoI-Enzym und PmeI (das ein stumpfes
Ende erzeugt) verdaut. Das per Annealing verbundene Doppel-Oligonucleotid
wurde in diese Stellen subkloniert. Eine Linker-Region aus sechs
Aminosäuren
wurde zwischen dem CBP und dem NLS erzeugt. Das Endkonstrukt wird
als pCDNA3.1/Rluc-CBP-NLS bezeichnet.
-
Die
DNA-Sequenzen für
sämtliche
Konstrukte, die bei diesem Beispiel benötigt wurden, sind in den 60 und 61 dargestellt.
-
BRET-Untersuchung:
-
Die
pCDNA3.1/Rluc-CBP-NLS- und pCDNA3.1/EYFP-CREB-NLS DNA-Konstrukte
wurden unter Verwendung von LipofectAMINETM (BRL/Gibco-Life
technology, Gaethersburg, MD) vorübergehend in CHO-K1, CHO-CCR5
oder CHW-β2-Zelllinien
transfiziert, wobei eine gleiche Menge (4 μg) an DNA für jedes Konstrukt in 100mm-Schalen
verwendet wurde.
-
BRET-Untersuchung unter
Verwendung der transfizierten Zellen in Suspension.
-
48
Stunden nach Transfektion ließ man
die transfizierten Zellen 2 Stunden in einer Mischung aus PBS+Ca2+
1mM/Mg2+ 0,5 mM + Glucose 1g/l + Aprotinin 2 μg/ml bei 37 °C hungern, bevor sie geerntet
wurden, wusch sie mit einer Mischung aus PBS Ca2+/Mg2+ + Glucose
+ Aprotinin 2 μg/ml
und zählte
sie. Für
die BRET-Untersuchung wurden, um ein ausreichendes Signal zu gewährleisten,
50.000 Zellen pro Kammer in weißen
Optiplates mit 96 Kammern (Packard, Meriden, CT) verwendet.
-
BRET-Untersuchung unter
Verwendung der transfizierten Zellen, die an dem Boden der Mikrotiterplatte
angeheftet waren.
-
Bei
manchen Experimenten wurden Zellen 24 Stunden nach Transfektion
geerntet und mit einer Dichte von 25.000 Zellen pro Kammer auf eine
CulturePlateTM-Mikrotiterplatte mit 96 Kammern
(Packard, Meriden, CT) geimpft. 48 Stunden nach Transfektion, die
Zellen wurden, wie vorstehend ausgeführt, hungern gelassen, gewaschen
und dann ohne Ernten analysiert.
-
Bei
Untersuchungsbedingungen für
beide Verfahren (Zellen in Suspension oder angeheftet) befanden sich
die Zellen in PBS Ca2+Mg2+ + Glucose + Aprotinin 2 μg/ml in einem
Volumen von 100 ml. Liganden oder Forskolin in PBS Ca2+Mg2+ + Glucose
(bei verschiedenen Konzentrationen; siehe Diagramme) wurden zu den
Zellen hinzugefügt,
um ein Zwischenvolumen von 150 μl
herzustellen. Zu diesem wurden 50 μl Coelenterazin h (20 mM in
PBS Ca2+Mg2+ + Glucose + Aprotinin 2 μg/ml) in jede Kammer hinzugefügt, um die
Biolumineszenzreaktion zu starten (Endkonzentration von Coelenterazin
h 5 μM).
Das Gesamtvolumen der Reaktion betrug 200 μl. Nach Hinzufügen von
Coelenterazin h zu jeder Kammer wurde die Mikrotiterplatte in den BRETCount
für den
Nachweis bei 25 °C
geladen. Jede Kammer wurde unter Verwendung beider Filter für jeweils
1 Sekunde gelesen.
-
Wirkung von
Adenylatcyclaseaktivierung durch Forskolin- oder Calcitonin-Rezeptor auf cAMP-Sensor
-
Die
CHO-K1-Zellen wurden mit beiden Konstrukten transfiziert. 48 Stunden
nach Transfektion würden die
Zellen 2 Stunden hungern gelassen, gewaschen, geerntet und gezählt. Insgesamt
wurden 50.000 Zellen zu einer 96-Kammer-Mikrotiterplatte hinzugefügt. Jeder
Kammer wurde Forskolin zu einer Endkonzentration von 10 μM hinzugefügt. Jeder
Kammer wurde dann Coelenterazin hinzugefügt, um die Reaktion zu starten. Die
Mikrotiterplatte wurde in den BRET-Zählung
geladen und die Lichtabgaben bei 470 nm und 550 nm wurden an mehreren
Punkten bestimmt, um einen Zeitverlauf zu bestimmen (10). Bei Forskolin wurde der Agonist Calcitonin
außerdem
zum Erhöhen
der cAMP-Niveaus verwendet. Die CHO-K1-Zellen exprimieren den Calcitonin-Rezeptor
endogen und koppelt nach Aktivierung an das Gs-Typ-G-Protein. Die
Gs-Typ-G-Proteine sind dafür
bekannt, dass sie Adenylatcyclase aktivieren und daher zelluläre cAMP-Niveaus
erhöhen.
Bei diesem Beispiel wurden 2 nm und 10 nm Calcitonin verwendet.
Die Ergebnisse demonstrieren, dass der Sensor für Veränderungen des cAMP-Niveaus
empfindlich ist. Die Verhältnisse
stiegen im Verlauf der Zeit in Anwesenheit von Calcitonin oder Forskolin
im Vergleich zu Kammern, die nicht induziert wurden (Puffer allein).
Jeder Zeitpunkt stellt einen Mittelwert +/– SD (Standardabweichung) für vier Kammern
dar (die Assays erfolgten als Quadruplikate).
-
Das
Zeitverlaufexperiment von 10 wurde
wiederholt, wobei diesmal angeheftete Zellen und verschiedene Konzentrationen
von Calcitonin (im Bereich von 0 bis 3,1 × 10–8 M)
verwendet wurden. Die Dosis-Wirkungs-Kurve (11)
wurde unter Verwendung des Datenpunkts bei 45 Minuten nach Hinzufügen von Coelenterazin
erstellt. Die dosis-abhängige
Wirkung ergab ein EC50 von 0,027 nM, was in der Nähe derjenigen
lag, die in der Literatur für
einen funktionellen Assay zu finden sind (0,03 bis 0,06 nM). Jeder
Zeitpunkt stellt einen Mittelwert +/– SD für vier Kammern dar (die Assays
erfolgten als Quadruplikate).
-
Wirkung der
Aktivierung eines überexprimierten
GPCR auf den CAMP-Sensor
-
Statt
einen endogenen GPCR oder Forskolin zum Erhöhen zellulärer cAMP-Niveaus zu verwenden, wurden
die Konstrukte in eine stabile Zelllinie transfiziert, die einen
heterologen GPCR exprimierte. Für
diesen Zweck wurde die CHW-β2-Zelllinie
verwendet. Sie exprimiert den humanen adrenergen β2-GPCR (Expressionsniveau:
0,77 pmol/mg Membranprotein) und wie Calcitonin-Rezeptor wird dies
mit Gs-G-Protein gekoppelt. Es wurde gezeigt, dass dieser Rezeptor
funktionell mit dem cAMP-Weg gekoppelt ist; bei Bindung seines Agonisten
Isoproterenol löst
er die Produktion von zellulärem
cAMP aus. 48 Stunden nach Transfektion der Sensorkonstrukte wurden
wie oben angegeben die Zellen hungern gelassen, gewaschen, geerntet
und gezählt. Insgesamt
wurden 50.000 Zellen pro Kammer zu einer weißen Optiplate (Packard, Meriden,
CT) mit 96 Kammern gemeinsam mit zwei Konzentrationen von Isoproterenol
hinzugefügt.
Bei mehreren Kammern wurden die Zellen mit Forskolin als Kontrolle
inkubiert (wie oben). 12 stellt die Induktion von β2-Rezeptoren
durch Isoproterenol im Lauf der Zeit dar. Erneut stiegen die Verhältnisse
in Anwesenheit von Isoproterenol oder Forskolin, was darauf hindeutete,
dass die beiden Anteile (Rluc und EYFP) in enge Nähe gebracht
werden, wenn cAMP-Niveaus steigen.
-
13 stellt die dosis-abhängige Wirkung von Isoproterenol
in den transfizierten CHW-β2-Zellen
aus einem anderen Experiment dar. In diesem Fall wurden die transfizierten
Zellen 24 Stunden nach Transfektion analysiert. Anhand der Kurve
wurde ein EC50 von 0,013 nM berechnet. Dieser Wert ähnelt den
Werten, die in der Literatur für
b2-Rezeptor unter Verwendung einer funktionellen Untersuchung, die
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt ist, zu finden sind.
-
Gi-gekoppelter
Rezeptor
-
Der
cAMP-Sensor kann verwendet werden, um Rezeptoraktivierung (bei Ligandenbindung)
für den Gs-gekoppelten
Rezeptor zu überwachen,
da die Gs-gekoppelten Rezeptoren dafür bekannt sind, dass sie zelluläre cAMP-Niveaus
erhöhen.
Bei diesem Experiment wurde untersucht, ob der cAMP-Sensor für Gi-gekoppelten
Rezeptor zu verwenden ist. Diese Rezeptoren koppeln an unterschiedliche
G-Proteine, die zelluläre cAMP-Niveaus
senken, sobald der Ligand an seine Rezeptoren bindet. Es wurde eine
stabile Zelllinie verwendet, die konstitutiv den Chemokin-CCR5-Rezeptor
exprimierte (BioSignal, Montreal, PQ). Der CCR5 wird mit einem Gi-Typ-G-Protein gekoppelt,
sobald er aktiviert ist. Es wurden zwei unterschiedliche Ansätze verwendet, um
zu bestimmen, ob der cAMP-Sensor die herabgesetzten cAMP-Niveaus überwachen
kann.
-
Bei
dem ersten Verfahren wurden transfizierte CHO-CCR5-Zellen verwendet,
die in 100mm-Schalen plattiert waren. Diese Zellen wurden hungern
gelassen und in 96-Kammer- Platten,
wie zuvor beschrieben geimpft, sie wurden dann mit Forskolin bei
einer Endkonzentration von 1 μM,
um deren cAMP-Gehalt zu erhöhen, und
mit MIP-1β indiziert,
was ein selektiver Agonist für
den CCR5-Rezeptor ist. Jeder Kammer wurde Coelenterazin hinzugefügt, um die
Reaktion zu starten.
-
Alternativ
wurden die Zellen nicht hungern gelassen und es wurde nur MIP-1β hinzugefügt. Da die cAMP-Niveaus
in Zellen von Natur aus hoch sind, haben wir die Zellen nicht hungern
gelassen, um das cAMP-Niveau mit Forskolin „künstlich" zu erhöhen und den Inhibitoreffekt
des CCR5 auf die Adenylatcyclase nachzuweisen.
-
Die 14 und 15 stellen
jeweils die vorgenannten beiden Ansätze dar. In beiden Fällen wurde die
Aktivierung des CCR5 durch seinen Agonisten überwacht. Die Verhältnisse
nehmen im Verlauf der Zeit in Anwesenheit des Agonisten MIP-1β ab.
-
BEISPIEL IX: PROTEIN-PROTEIN-INTERAKTION
UNTER VERWENDUNG VON TYROSIN-KINASE-REZEPTOR (TKR)
-
Diese
Untersuchung/diesen Sensor ist der CBP:CREB-Untersuchung ähnlich.
Sie weist TKR-Aktivitäten
nach (Heldin, C. H., et. al., 1998, Biochim. Biophys. Acta., 1378:F79-F113).
Die TKR sind eine Familie von Rezeptoren, die eine Transmembranregion
teilen (statt 7 wie bei den GPCR) und Tyrosin-Kinase(TK)-Aktivitäten aufweisen.
Zu Beispielen für
diese Familie gehören
EGF, PDGF, Insulin usw. Die TK-Domäne befindet sich an dem C-Ende
des Proteins innerhalb der Zelle. Diese Domäne wird durch die Ligandenbindungsdomäne, die
sich am N-Ende (außerhalb
der Zelle) befindet, reguliert. Bei Ligandenbindung homodimerisiert
der Rezeptor und die TK-Domäne
wird aktiviert. Sobald die Aktivierung erfolgt ist, phosphoryliert
(an einem Tyr) ein Rezeptor seinen Partner (Selbstphosphorylierung),
Diese Phosphorylierung wird dann durch die zellulären Adapterproteine
erkannt, die wiederum stromabwärts
befindliche Effektoren aktivieren. Zwei dieser Adapterproteine wurden
konstruiert: SHC und Grb2. Beide dieser Proteine konnten einen tyr-phosphorylierten
Rezeptor erkennen und an diesen binden (an unterschiedlichen Sequenzen).
Am häufigsten
(wenigstens bei den EGF- und PDGF-Rezeptoren) wirken diese Proteine
sequenziell (Yajnik, V. et. al., 1996, J. Biol. Chem., 271:1813-1816; Sasaoka,
T. et. al., 1996, J. Biol. Chem. 271:20082-20087; Gram, H. et. al.,
1997, Eur. J. Biochem., 246:633-637;
Rozakis-Adcock, M. et. al., 1992, Nature, 360:689-692; Sakaguchi,
K. et.al., 1998, Mole. Endocrin., 12:526-543). Das Adapterprotein
SHC erkannte und band als erstes an den tyr phosphorylierten Rezeptor (direkt
an der spezifischen Phosphorylierungsstelle). Die Proteindomäne, die
für das
Binden von SHC an den Rezeptor verantwortlich ist, befindet sich
am N-Ende von SHC und wird Phosphortyrosin-Bindung genannt (hiernach
PTB). Diese Domäne
besitzt eine andere Sequenzsignatur im Vergleich zu dem bekannten
Prototyp SH2, der dieselbe phosphoryliertes Tyr-Bindungs-Aktivität teilt
(Yajnik, V. et. al., 1996, J. Biol. Chem., 271:1813-1816; Schaffhausen,
B., 1995, Biochem. Biophys. Acta., 1242:61-75; Songyang, Z. et.al.,
1993, Cell, 72:767-778). Sobald es an den Rezeptor gebunden ist,
wird SHC durch den Rezeptor phosphoryliert (an einem spezifischen
Tyr). Grb2 erkennt dann und bindet das phosphorylierte SHC unter
Verwendung seiner SH2-Domäne
(SH2 von Grb2:SHC besitzt außerdem
eine SH2-Domäne,
aber es wird für
einen anderen Signalweg verwendet)(SH2:Src
Homologie 2). Bei unserer Untersuchung
haben wir diesen Link zwischen SHC und Grb2 gemessen, um die RTK-Aktivität zu messen.
-
Zum
Aufbau der Untersuchung war es erforderlich, die an der RTK-Aktivität beteiligten
Proteindomänen
mit dem Rluc und dem EYFP zu fusionieren. Das Folgende ist eine
Beschreibung des Vorgehens.
-
EYFP-SH2
-
SH2
wurde an das C-Ende von EYFP fusioniert. Die SH2-Domäne von Grb2
(Aminosäure
49-164) wurde durch PCR (Standardtechnik) amplifiziert, wobei als
Matrize ein humanes EST (Expressed Sequence Tag – exprimierte tag-Sequenz)
und spezifische Oligonucleotide verwendet wurden:
Oligonucleotid
Sense: 5=GGAAGATCTCCCAAGAACTACATAGAAATG
(SEQ ID NO:21)
Oligonucleotid Antisense: 5=CCAAGCTTTCAGAGGGCCTGGACGTATG (SEQ ID NO:22)
EST
Nr.: Human Image Clone Nr. 26670
-
Um
das Subklonieren zu vereinfachen, wurden die PCR-Oligonucleotide
mit zwei unterschiedlichen Restriktionstellen (eine pro Oligonucleotid)
an deren 5=-Ende (unterstrichen) kon struiert. Das Sense-Oligonucleotid
besitzt einen Bgl II- und das Antisense-Oligonucleotid besitzt einen
Hind III-Ort. Daher wurde nach der Amplifizierung das amplifizierte
Produkt gereinigt und mit diesen Enzymen verdaut. pT7/EYFP-kaiB
(Xu) wurde unter Verwendung desselben Restriktionsenzyms zum Entfernen
des kaiB-Gens verdaut. Die amplifizierte CREB-Domäne wurde
dann am C-Ende von EYFP in dem pT7/EYFP-Konstrukt subkloniert. Ein
Linker aus zwei Aminosäuren
wurde zwischen der EYFP- und der CREB-Domäne erzeugt.
-
Das
EYFP-SH2-Fusionsgen wurde dann unter Verwendung der Restriktionsorte
XbaI und HindIII in den pCDNA3.1(–)-Hygromycin-Säuger-Expressionsvektor
subkloniert.
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Rluc-PTB
-
Die
PTB-Domäne
von SHC wurde an das C-Ende von Rluc fusioniert. Die PTB-Domäne von SHC (Aminosäure 111-487
der p66SHC-Variante) wurde durch RT-PCR
amplifiziert, wobei eine HeLa-cDNA-Bibliothek als Matrize verwendet
wurde. Diese Bibliothek wurde unter Verwendung von Gesamt-RNA von
HeLa-Zelle und der SuperScript II Rnase H– Reverse
Transcriptase (BRL/Gibco-Life Technologies, Gaethersburg, MD) mit
dem Oligo-dT-Primer hergestellt, wie dies im Herstellerprotokoll
beschrieben ist.
-
PCR
wurde unter Verwendung von Standardtechnik, die den Fachleuten auf
dem Gebiet bekannt ist, und der folgenden Primer durchgeführt:
Oligonucleotid
Sense: 5' CGGGTACCGATGAACAAGCTGAGTGGA (SEQ
ID NO:18)
Oligonucleotid Antisense: 5' TAGCGGCCGCTCAGGGCTCCCCTCGGAGC
(SEQ ID NO:24)
-
Um
das Subklonieren zu vereinfachen, wurden die PCR-Oligonucleotide
mit zwei unterschiedlichen Restriktionsstellen (eine pro Oligonucleotid)
an deren 5'-Ende
konstruiert. Das Sense-Oligonucleotid besitzt einen KpnI- und das
Antisense-Oligonucleotid besitzt eine NotI-Stelle. Daher wurde nach der Amplifizierung
das amplifizierte Produkt gereinigt und mit diesen Enzymen verdaut.
PCDNA3.1/Rluc-EYFP (dieses Konstrukt wurde bei BioSignal (Montreal,
Kanada) unter Verwendung des pT7/Rluc-EYFP der Vanderbilt University
unter Verwendung der Restriktionsorte NheI-NotI von pCDNA3.1 zeo(+)hergestellt)
wurde unter Verwendung desselben Restriktionsenzyms zum Entfernen
des EYFP-Gens verdaut. Die amplifizierte PTB-Domäne
wurde dann am C-Ende von Rluc in pT7/Rluc subkloniert. Ein Linker
aus acht Aminosäuren
wurde zwischen dem Rluc und der PTB-Domäne erzeugt.
-
Die
DNA-Sequenzen für
die beiden Konstrukte, die für
dieses Beispiel benötigt
wurden, werden in den 62 und 63 dargestellt.
-
BRET-Untersuchung
-
Die
beiden Konstrukte pCDNA3.1/Rluc-PTB und pCDNA3.1/EYFP-SH2 wurden
mit LipofectAMINE (BRL/Gibco-Life Technologies, Gaethersburg, MD)
in die GH4-C1-Zelllinie kotransfiziert, wobei das Herstellerprotokoll
bei 100mm-Schalen verwendet wurde. Die GH4-C1-Zelllinie wurde verwendet, weil sie
dafür bekannt ist,
dass diese Zellen die für
die Untersuchung benötigten
EGF-Rezeptoren endogen exprimieren. 48 Stunden nach Transfektion
die transfizierten Zellen in MEM ohne Serum 2 Stunden hungern gelassen,
mit PBS gewaschen Ca2+/Mg2+ + Glucose + Aprotinin, geerntet und
in eine 96-Kammer-Mikrotiterplatte bei einer Zelldichte von 50.000
Zellen pro Kammer in dem PBS Ca2+/Mg2+ + Glucose + Aprotinin-Untersuchungs-Puffer
geimpft. Der Agonist EGF wurde dann bei verschiedenen Konzentrationen
hinzugefügt,
um an diesem Punkt ein Gesamtvolumen von 150 ml herzustellen. 50
ml Coelenterazin h (mit einer Konzentration von 20 mM) wurden in jede
Kammer hinzugefügt,
um die Biolumineszenzreaktion zu starten. Die Mikrotiterplatten
wurden zum Messen von Rluc- und EYFP-Emissionen in den BRETCount
geladen. Lesezeit pro Filter: 1 Sek. Die Nachweistemperatur betrug
25 °C.
-
16 stellt eine dosis-abhängige Wirkung von EGF auf die
transfizierten Zellen 45 Minuten nach Induktion (mit EGF) dar. Anhand
dieser Kurve wurde ein EC50 von 0,92 nM berechnet, das dem Wert,
der in der Literatur zu finden ist, ähnelt. Dieser Sensor ist ein
wertvolles Hilfsmittel zum Überwachen
von TKR-Aktivität und
wäre daher
nützlich
für Wirkstoffentdeckung.
-
BEISPIEL X: PROTEIN-PROTEIN-INTERAKTION
UNTER VERWENDUNG VON TOPAZ STATT EYFP
-
Der
Nachweis, dass GPCR assoziieren, um Dimer- oder Multimer-Spezies
zu bilden, bleibt schwierig und stützt sich allein auf in vitro
durchgeführte
biochemische Experimente. Bei diesem Beispiel sind wir darangegangen
zu untersuchen, ob GPCR-Dimerisation in der lebenden Zelle auftritt.
Zu diesem Zweck wurden Anteile innerhalb des Rahmens am C-Ende des
b2-Rezeptors fusioniert.
Somit wurden zwei Fusionskonstrukte erzeugt: 1- b2-Rluc und b2-Topaz.
Topaz ist eine andere GFP-Variante mit ähnlichen spektralen Eigenschaften im
Vergleich zu EYFP.
-
Die
folgende Untersuchunge demonstriert die Ergebnisse, die β2-Dimerisation
in lebenden Zellen unter Verwendung von BRET zeigen.
-
Die
DNA sowohl von Rluc- (von pRL-CMV, Promega) als auch von Topazgenen
(pGFPtpz-N1, Packard) wurde am C-Ende des humanen β2-Gens ohne
ihr Stoppcodon inseriert, wobei sie Spacer von vier bzw. fünf Aminosäuren aufwies.
Topaz wird an Stelle von EYFP verwendet, da es einen höheren Extinktionskoeffizienten
und höhere
Quantenausbeute aufweist. Beide Fusionsproteine wurden dann in einen
pRSV-Vektor subkloniert, um deren Expression in Säugerzellen
zu ermöglichen.
-
HEK-293-
und CHO-K1-Zellen wurden vorübergehend
transfiziert, wobei Ca2+-Phosphatfällung bzw. LipofectAMINETM (BRL/Gibco, Gaethersburg, MD) in 100mm-Schalen
verwendet wurden. Die Transfektionseffizienzen zwischen 40 und 60
% wurden im Allgemeinen unter Verwendung dieser Technik (wenn unter
Verwendung eines GFP-Reportervektors und Fluoreszenzmikroskops analysiert
wurde) für
CHO-K1-Zellen erzielt und ungefähr
20 bis 30 für
HEK-293-Zellen. Die Zellen wurden stets mit derselben Menge an Gesamt-DNA transfiziert.
-
Die
Untersuchungen wurden 48 Stunden nach Transfektion vierfach durchgeführt. Die
Zellen wurden unter Verwendung von Versen (PBS + EDTA) geerntet,
gezählt
und in PBS (das Ca2+/Mg2+ enthielt) auf ungefähr 50.000 Zellen pro Kammer
in einer weißen
Optiplate (Packard, Meriden, CT) verdünnt. Bei der Durchführung der
Untersuchungen können
entweder suspendierte oder anhaftende Zellen verwendet werden. Wenn die
Untersuchungen mit anhaftenden Zellen durchgeführt wurden, wurden die Zellen
aus 100mm-Schalen 24 Std. nach Transfektion geerntet, gezählt und
in eine 96-Kammer-Platte geimpft, bevor am nächsten Tag der Nachweisschritt
durchgeführt
wurde. Lichtemission wurde durch den Zusatz von Coelenterazin 5
uM ausgelöst.
Die Emissionen wurden zu verschiedenen Zeiten nach dem Zusatz des
Coelenterazins un ter Verwendung des BRETCount nachgewiesen. Die
für den
BRETCount verwendeten Parameter waren Lumineszenz-SPC-Modus, eine
Leselänge
von 1 Sek. für
jede Wellenlänge
bei 25 °C
und 470DF60- und 550DF80-Filter.
-
1- Pharmakologische Charakterisierung
der b2-Rluc und -Topaz-Fusionsproteine
-
Für die pharmakologische
Charakterisierung wurden 293 Zellen mit entweder einem β2-wt-Expressionsvektor,
einem β2-Rluc-Expressionsvektor
oder einem β2-Topaz-Expressionsvektor
transfiziert. Die Sättigungsbindungsexperimente
unter Verwendung von Isoproterenol wurden an den 293 Zellen durchgeführt. Tabelle
III zeigt das KD, das aus den Sättigungskurven
ermittelt wurde. Die für
die Fusionsproteine ermittelten Werte unterschieden sich zwar signifikant
von β2-wt-Rezeptor,
aber die Fusionsproteine zeigten immer noch eine hohe Affinität für den Agonisten.
-
Tabelle
III: Aus den 293 vorübergehend
transfizierten Zellen erzeugtes K
D (pM).
-
2- Nachweis von β2-Rezeptor-Dimerisation
unter Verwendung von BRET
-
Zum
Nachweis von β2-Rezeptor-Dimerisation
wurden 293 Zellen mit β2-Rluc-Vektor
allein oder in Kombination mit β2-Topaz
oder CCR5-Topaz transfiziert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung
(17) beinhalteten außerdem die Ergebnisse von Tri-Transfektionen,
bei denen mit β2-Rluc
und β2-Topaz
transfizierte Zellen weiters mit β2-wt-
oder V2-Rezeptor-DNA transfiziert wurden. 48 Std. Nach Transfektion
wurden die Zellen geerntet, gewaschen, gezählt und in eine 96-Kammer-Platte
(50.000 Zellen pro Kammer) in PBS verteilt. Nach Zusatz von Coelenterazin
wurden die Mikrotiterplatten zu unterschiedlichen Zeiten gelesen
(17). In 18 wurden
die Zellen 24 Std. nach Transfektion geerntet, gezählt und
in 96-Kammer-Platten verteilt, bevor nach 48 Std. die Analyse erfolgte.
Bei Anwendung dieses Vorgehens haften die Zellen vor der Analyse
am Boden der Kammer. Obwohl dieser Prozess die Zellen nicht verändert, neigten
die erzielten Verhältnisse
dazu, im Vergleich zu der Analyse, die mit geernteten Zellen durchgeführt wurde,
niedriger zu sein.
-
Die 17 und 18 demonstrieren,
dass das BRET-Verhältnis
im Vergleich zu β2-Rluc allein erhöht ist,
wenn β2-Rluc
mit β2-Topaz
koexprimiert wird, was darauf hindeutet, dass sich diese Fusionsrezeptoren
in enger Nähe
befanden (dimerisiert waren). Somit wird ein Teil des Rezeptor-Pools
selbst in Abwesenheit von Agonist in einer dimerisierten Form vorgefunden.
Diese Assoziation war selbst bei Fortsetzung der Rluc/Coelenterazin-Reaktion
wenigstens 20 Minuten stabil (17).
Diese Assoziation konnte durch den Zusatz von β2-wt-DNA-Konstrukt (mit 5-facher Menge der Fusionen)
während
der Transfektion gestört
werden (Raute, 17). Dagegen hatte V2-Rezeptor-Expression
keine Wirkung auf die Dimerisation von β2-Rezeptoren. CCR5-Rezeptor wurde mit
Topaz wie bei β2
fusioniert und als negative Kontrolle verwendet (18). Dieses Fusionsprotein wurde pharmakologisch
charakterisiert (Daten nicht gezeigt). Bei Kotransfektion mit β2-Rluc wurde
eine signifikante Erhöhung
des BRET-Verhältnisses
beobachtet.
-
3- Kinetik der β2-Rezeptor-Dimerisation
-
Die
Wirkung des Agonisten Isoproterenol auf den Dimerisationszustand
von β2-Rezeptoren
wurde bestimmt. Nach dem Ernten der Zellen wurden die Zellen 10
Minuten mit 1 mM Isoproterenol bei 37 °C vorinkubiert. Nach dieser
Zeitdauer wurden die Zellen in die 96-Kammer-Platte verteilt und es wurde
Coelenterazin hinzugefügt,
um die Reaktion zu starten. Die BRET-Analyse wurde dann bei 25 °C im BRETCount
fortgeführt. 19 zeigt, dass das BRET-Verhältnis 15 Minuten stieg und
dann zu sinken begann.
-
4- Dosis-Wirkung-Experimente
-
Es
wurden außerdem
Dosis-Wirkung-Experimente an den vorübergehend transfizierten Zellen
durchgeführt.
48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen geerntet, in die
96-Kammer-Platte
geimpft und mit verschiedenen Konzentrationen von Isoproterenol
inkubiert. Nach 10 Minuten bei 37 °C wurde Coelenterazin hinzugefügt, um die
Rluc-Reaktion zu starten. Das Hinzufügen des Agonisten erzeugte
eine Dosis-Wirkung-Kurve mit einem EC50 von 2 nM (20). Dieser durch BRET-Analyse ermittelte EC50-Wert ähnelt dem, der
bei der Ligandenbindungsanalyse ermittelt wurde. Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Untersuchungen unter Verwendung
von anhaftenden Zellen an Stelle von suspendierten Zellen wiederholt
wurden.
-
Die
Verwendung der BRET-Technologie bei den vorgenannten Beispielen
wies erstmals β2-Rezeptor-Dimerisation
bei lebenden Zellen nach. Zuvor wurde β2-Dimerisation nur durch Immunfällungsversuche nachgewiesen.
Die Verwendung der BRET-Technologie zeigte außerdem, dass der Zusatz des
Agonist die Dimerisation durch die Veränderung des BRET-Verhältnisses
beeinflusst. BRET-Untersuchungen unter Verwendung von anderen Agonisten,
Antagonisten und sogar von inversen Agonisten (Daten nicht gezeigt)
wurden ebenfalls durchgeführt
und erbrachten pharmakologische Daten. Die vorgenannten Beispiele
geben die Anwendung der BRET-Technologie wieder.
-
Aus
der vorstehenden Beschreibung kann ein Fachmann auf dem Gebiet die
wesentlichen Merkmale dieser Erfindung feststellen und kann, ohne
von ihrem Geist und Umfang abzuweichen, verschiedene Änderungen
und Modifizierungen an der Erfindung vornehmen, um sie an verschiedene
Verwendungen und Bedingungen anzupassen. Folglich liegen solche Änderungen
und Modifizierungen angemessenerweise, billigerweise und „mit Absicht" im vollen Äquivalenzbereich
der folgenden Ansprüche.
-
BEISPIEL XI: NACHWEIS,
DASS DAS VERFAHREN FÜR
AUTOMATION ZUGÄNGLICH
IST
-
Um
die Machbarkeit von BRET-Verhältnis-Abbildung
zu prüfen,
wurden mit einer gekühlten
CCD-Kamera Bilder von E.coli-Kulturen, die bestimmte Konstrukte
exprimierten, gesammelt. Für
diese Anwendungen kann das Verhältnis
von Lumineszenzintensitäten
bei 480 nm bis 530 nm gemessen werden, um das Ausmaß von BRET
zu bestimmen und um Unterschiede bei den Gesamtniveaus der Expression
von RLUC- und EYFP-Fusionsproteinen zu korrigieren. 4 zeigt
Bilder von flüssigen
E.coli-Kulturen, wie sie durch 10nm-Bandpass-Interferenzfilter,
die bei 480 nm und 530 nm zentriert sind, zu sehen waren. Bei den
Kulturen, die einen Kontrollstamm (RLUC allein) oder eine nichtinteragierende
Kombination (RLUC·KaiB & EYFP·KaiA) enthalten,
wird viel weniger Licht bei 530 nm emittiert als bei 480 nm. Bei
dem Fusionskonstrukt (RLUC·EYFP) oder
der interagierenden Kombination (RLUC·KaiB & EYFP·KaiB) ist die Menge an emittiertem
Licht bei 480 nm und 530 nm ungefähr gleich, wie dies anhand
der in den 1 und 2(b2) gezeigten
Spektren vorherzusagen wäre.
Diese Bilder können
quantifiziert werden, wie in 5 gezeigt.
Die 530nm/480nm-Lumineszenzverhältnisse
für die
RLUC-Kontrolle und das nichtinteragierende KaiB&KaiA-Paar sind niedrig (ungefähr 0,4),
während
die 530nm/480nm-Verhältnisse
für das
Fusionskonstrukt und für
die interagierenden KaiB-Fusionsproteine über 0,9 liegen.
-
Auf
Grund des besseren Durchsatzes des BRETCount im Vergleich zum LumiCount
ist es möglich, verschiedene
Untersuchungs-Parameter zu entwickeln und zu prüfen, um den Nachweis des BRET-Signals
zu verbessern und den BRET-Nachweis an Hochdurchsatz-Screening (HTS)
anzupassen. Die Untersuchungs-Parameter wurden charakterisiert.
Die geprüften
Parameter lauteten: Zelldichte pro Kammer, Medientyp, Verwendung
des Proteaseinhibitors, Wirkung des pH, Wirkung von HEPES, Wirkung
von BSA, Wirkung von DMSO, Sonstige.
-
CHO-K1-Zellen
wurden unter Verwendung von LipofectAMINE (BRL/Gibco Life Sciences,
Gaethersburg, MD) in 100mm-Schalen nach dem Herstellerprotokoll
(0,2 mg DNA pro Konstrukt + X mg Träger-DNA für eine Gesamtmenge von 8 mg)
vorübergehend
transfiziert. Bei Verwendung dieser Technik wurden Transfektionseffizienzen
zwischen 40 und 60 % erzielt (wenn die Analyse unter Verwendung
eines GFP-Reportervektors und eines Fluoreszenzmikroskops erfolgte).
48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen unter Verwendung
einer niedrigen Konzentration an Trypsin geerntet, gezählt und
in D-PBS (das Ca2+/Mg2+ enthielt)
verdünnt.
Bei den meisten der nachfolgend angegebenen Beispielen wurden 50.000
Zellen pro Kammer in weißer Optiplate
(Packard, Meriden, CT) verwendet. Die Untersuchungen wurden vierfach
in einer Gesamtmenge von 200 μl
durchgeführt.
Lichtemissionen wurden durch den Zusatz von Coelenterazin h (5 μM; Zusatz
von 50 μl von
einem Stamm von 20 μM)
ausgelöst.
-
Die
Untersuchungen wurden durchgeführt,
indem der BRET-Zählung
zu verschiedenen Zeiten nach dem Zusatz des Coelenterazins verwendet
wurde. Die für
den BRET-Zählung
verwendeten Parameter waren: Lumineszenz-SPC-Modus, eine Leselänge von
1 Sek. für
jede Wellenlänge
bei 25 °C,
470DF60- und 550DF80-Filter.
-
Die
Spektralanalyse der BRET-Reaktion wurde unter Verwendung eines SPEX-Instruments
(Instrument S. A.) bei abgeschalteter Anregungslampe, einer Integrationszeit
von 0,4 Sek., einer Abtastung von 400 bis 600 nm, einem Emissionsspalt
von 10 bis 12 nm, 2-nm-Schritt bei 25 °C durchgeführt (22).
-
Es
folgen Beispiele für
Untersuchungen zum Nachweis der Wirkung von wechselnden unterschiedlichen
Untersuchungs-Parametern:
-
1- Zellenzahl pro Kammer
-
Es
wurde ein Standard-BRET-Untersuchung durchgeführt (21),
wobei der BRET-Zähler mit
den Untersuchungs-Parametern, die für den LumiCount genutzt wurden
(modifizierter LucLite-Puffer, Coelenterazin h 5 μM, weiße Optiplate,
Gesamtvolumen 200 μl
usw.), verwendet wurde.
-
Die
BRET-Verhältnisse
waren im Zeitverlauf stabil. Die positive Kontrolle stieg leicht
an und gleichzeitig gingen die beiden negativen Kontrolle leicht
zurück.
Die Rluc-Emissions- und Energietransferspitzen ändern ihre Form während der
Lichtemission (siehe 22). Das Verhältnis stieg
im Verlauf der Zeit, da die Rluc/Coelenterazin Reaktion zerfällt und
weniger Licht produziert, während
der Energietransfer immer noch bei seiner maximalen Effizienz liegt.
Die Wirkung der Zellenzahl pro Kammer wird in 23 gezeigt. Unterschiedliche Gesamtzellenzahlen
wurden in die Kammern der Mikrotiterplatte verteilt. Nach dem Zusatz
des Coelenterazin h wurde die Mikrotiterplatte zu unterschiedlichen
Zeiten gelesen. 23 zeigt, dass die Anzahl der Zellen
pro Kammer geringe Wirkung auf die Verhältnisse hat. Es wurden lediglich
2000 Zellen pro Kammer (bei einer 96-Kammer-Platte) ohne signifikante
Veränderungen
der Verhältnisse
verwendet. Es ist zu beachten, dass bei dieser geringen Zellenzahl
große
Schwankungen bei den BRET-Verhältnissen
im späten
Verlauf (über
75 min.) der Untersuchungen beobachtet wurden, was auf die zahlreichen
Plattenbewegungen und die Zellanhaftung an das Gefäß zurückgeführt werden
könnte.
-
2- Medientyp
-
Die
Wirkung des Medientyps auf die Lumineszenz des Rluc wurde in Abwesenheit
oder in Anwesenheit von verschiedenen Mengen an DTT geprüft. Transfizierte
CHO-Zellen wurden gesammelt und in der 96-Kammer-Platte unter Verwendung
von unterschiedlichen Medienbedingungen neu verteilt (24 bis 26).
Die Lumineszenzzeitverläufe
bei 470 nm (TopCount) wurden bei 25 °C nach Hinzufügen von
Coelenterazin durchgeführt.
Die Wirkungen von drei verschiedenen Medien wurden geprüft: PBS
Ca2+/Mg2+ (24), PBS Ca2+/Mg2+ + Glucose (25)
und DMEM ohne Phenolrot (26).
-
Bei
Abwesenheit von DTT ergab PBS allein eine höhere langzeitige Rluc-Emission
und daher die beste langfristige Rluc-Emissionsstabilität, gefolgt
von PBS + Glucose und DMEM. Ähnliche
Ergebnisse wurden in Anwesenheit von 100 mM DTT festgestellt: PBS
allein ergab höhere
Langzeitzählungen.
Wie erwartet verbesserte das Erhöhen
der DTT-Konzentration
die Rluc-Stabilität
in allen drei Medien. Leider wurden durch hohe Mengen an DTT (50
und 100 mM), die die beste Stabilität ergaben, die Zellen beschädigt: Die
Lebensfähigkeit
wurde unter Verwendung von Trypanblaufarbstoff geprüft und sank über einen
Zeitraum von 2 Stunden mehr als 20 %. Ein guter Kompromiss zwischen
Lebensfähigkeit
(weniger als 15 %) und Rluc-Stabilität wurde bei 10 mM erreicht.
Diese Konzentration wurde für
die BRET-Untersuchungen gewählt.
Der Zusatz von DTT modifiziert das BRET-Verhältnis der positiven und negativen
Kontrollen, modifiziert jedoch nicht den dynamischen Bereich (DR).
DTT ist jedoch für
ein effizientes Auftreten der BRET-Reaktion nicht erforderlich, da es als
Verstärker
für die
langzeitige Rluc-Emission wirkt.
-
3- Verwendung von Proteaseinhibitor
-
Um
Zellbeschädigung
während
des Untersuchungs-Vorgangs und während
der Zeitverlaufsexperimente zu vermeiden, wurde eine Analyse durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die Verwendung von Aprotinin die ratiometrischen
Messungen stört.
Aprotinin ist ein Proteaseinhibitor, der oft bei der Zellkultur
zur Wahrung der Zellintegrität
verwendet wird. Aprotinin mit einer Konzentration von 2 μg/ml half
bei der Wahrung der Zelllebensfähigkeit über einen
Zeitraum von 2 Stunden. Bei Anwesenheit von Aprotonin sank die Lebensfähigkeit um
weniger als 10 % gegenüber
mehr als 15 % bei Abwesenheit des Proteaseinhibitors. Im selben
Zeitraum wurden die BRET-Verhältnisse
nicht signifikant durch die Anwesenheit von Aprotinin beeinflusst
(Daten nicht gezeigt).
-
4- Wirkung des pH-Werts
-
Die
Wirkung des Zellmedien-pH-Werts auf BRET-Verhältnisse wurde analysiert. Zu
diesem Zweck nahmen wir stabile Transfektionen von Nur-Rluc- und
R1uc·EYSP-Zelllinien vor. Stabile
Rluc- und Rluc·EYFP-CHO-Zelllinien
wurden geimpft unter Verwendung von (PBS) Medien mit unterschiedlichen pH-Werten.
Bei Substratzusatz wurde ein BRET-Zeitverlauf gestartet und die
Verhältnisse
wurden berechnet. 27 zeigt die Wirkung des Medien-pH-Werts
auf BRET-Verhältnisse.
Die Verhältnisse
neigten bei abnehmenden pH-Wert zum Ansteigen.
-
Dies
galt für
Nur-Rluc, jedoch nicht notwendigerweise für die Rluc·EYFP-Fusion. Das beste Signal-Rausch-Verhältnis wurde
bei pH 7,1 festgestellt, was in der Nähe des PBS-pH-Werts (7,2) liegt. Diese Ergebnisse
lassen darauf schließen,
dass ein pH-Stabilisierer wie HEPES beim Wirkstoff-Screenen verwendet werden
könnte
und dass das Hinzufügen
bestimmter Verbindungen (z. B. sehr saure oder basische Peptide) den
pH-Wert ausreichend verändern
könnte,
um das BRET-Nachweisen zu modifizieren.
-
5- Wirkung von HEPES
-
Da
pH-Stabilität
wichtig ist, um ein aussagekräftiges
Verhältnis
zu erreichen (siehe oben), wurde eine Analyse durchgeführt, um
zu bestimmen, ob HEPES bei einer BRET-Untersuchung verwendet werden kann, ohne
den Energietransfer zu unterbrechen. Zellen, die Rluc oder Rluc·EYFP stabil
exprimierten, wurden während
des BRET-Nachweises in Anwesenheit oder Abwesenheit von HEPES, 10
mM, pH 7,2, inkubiert. Die Wirkung von HEPES in Anwesenheit von
DTT wurde ebenfalls untersucht. Die 28 und 29 zeigen
die Wirkung von HEPES auf Rluc- bzw. Rluc·EYFP-Fusionskonstrukte. HEPES
modifizierte das Verhältnis
ohne es zu stören.
Die Verhältnisse
wurden in Anwesenheit von HEPES sowohl für das Rluc- als auch für das Rluc·EYFP-Konstrukt
erhöht,
aber der dynamische Bereich änderte
sich nicht. Weiters gab es eine zusätzliche Wirkung auf das Verhältnis, wenn
die Untersuchung in Anwesenheit von DTT und HEPES durchgeführt wurde, jedoch
ebenfalls ohne Änderung
des dynamischen Bereichs.
-
6- Wirkung von DMSO
-
DMSO
wird häufig
als Solvens zum Auflösen
der Verbindungen verwendet und könnte
folglich seinen Weg in eine vorgegebene Untersuchungsmischung finden.
Verschiedene Mengen an reinem DMSO wurden direkt in die Kammern
der Mikrotiterplatte hinzugefügt.
Das Gesamtvolumen wurde bei 200 μl
für jede
Bedingung gehalten. 30 zeigt die Wirkung auf den
Energietransfer in Anwesenheit von HEPES. Es wurde beobachtet, dass
aus der Anwesenheit von DMSO nur eine kleine Wirkung mit Rluc-Emissionen
resultierte (Daten nicht gezeigt).
-
BEISPIEL XII: IN VIVO
APOPTOSE-SENSOR
-
Apoptose
oder PCD (programmierter Zelltod) ist ein normaler zellulärer Prozess,
der bei den meisten Zelltypen zu finden ist. Sie ist an vielen Aspekten
von Zellhomöostase
und Organismusentwicklung beteiligt (z. B. ist PCD für die Modellierung
(Form) eines Organs bei der Morphogenese verantwortlich) (Nicholson,
D. W. und Thornberry, N. A., 1997, TIBS, 22:299-306; Kinloch, R. A. et.al., 1999, TIPS,
20:35-42). Sehr häufig
wird unangemessener PCD bei vielen Krankheiten wie Krebs, neurodegenerativen
Krankheiten usw. festgestellt. PCD ist eine regulierte Möglichkeit
für Zellen,
zu einer spezifischen Zeit zu sterben, ohne die Schutzreaktion des
Organismus (z. B. Entzündung)
zu stimulieren, und unterscheidet sich daher von der anderen Art
des Zelltods, der Nekrose, die im Allgemeinen aus einem zellulären Zufall
resultiert.
-
Viele
Proteine und Lipide sind am PCD beteiligt. Zu ihnen gehören die
Caspasen, die Teil einer großen Familie
von Cysteinproteasen sind (Nicholson, D. W. und Thornberry, N. A.,
1997, TIBS, 22:299-306). Caspasen erkennen und spalten spezifische
Aminosäuresequenzen
(normalerweise eine Sequenz von 4 bis 5 Aminosäuren) und sind Teil einer Proteinkaskade,
die durch Aktivierung von Effektoren endet, die am Abbau von Protein
(durch Aktivieren allgemeiner Proteasen) und DNA beteiligt sind.
Spezifische Rezeptoren an der Plasmamembran (z. B. fas-R, TNF-R)
und deren Adapterproteine lösen
das Apoptose-Signal durch die Aktivierung einer ersten Linie von
Caspasen (Caspase-2, 8, -10) in Abhängigkeit vom Zelltyp aus. Diese
aktivierten Caspasen aktivieren dann durch Spalten einer spezifischen
Aminosäuresequenz
andere Caspasen (-3, -7, -9, -4). Diese könnten wiederum andere Caspasen
aktivieren und wirken außerdem
auf Zell-Targets, um Zellzerstörung
zu erzeugen. Apoptose kann bei manchen Zelltypen außerdem durch
chemische Agenzien (z. B. Thapsigargin bei HL-60-Zelllinie oder
Staurosporin bei der HeLa-Zelllinie).
-
Ein
BRET-Apoptose-Sensor wurde konstruiert, indem eine Caspase-3-Erkennungsstelle
in die Linker-Region des Rluc-EYFP-Fusionskonstrukts eingeführt wurde.
Bei Induktion von Apoptose sollte Caspase-3 erkennen und die Linker-Region
spalten, wodurch Rluc von EYFP getrennt werden sollte, um dadurch
das BRET-Verhältnis
im Verlauf der Zeit zu senken.
-
Die
Caspase-3-Stelle wurde eingeführt
unter Verwendung von komplementären
Oligonucleotiden, die durch Annealing verbunden waren. Die beiden
komplementären
Oligonucleoti de codieren die Caspase-3-Stelle Gly-Asp-Glu-Val-Asp-Gly.
Es wurde nur Asp-Glu-Val-Asp verwendet, und es waren: Oligonucleotid
Sense: 5' GATCCGGCCGACGAGGTGGACGGCGAATCCGCGGTAC
(SEQ ID NO:23) und Oligonucleotid Antisense: 5' CGCGGATTCGCCGTCCACCTCGTCGGCCG (SEQ
ID NO:25).
-
Nach
dem Annealing bilden die Oligonucleotide eine Doppelstrang-DNA mit
zwei kohäsiven
Restriktionsstellen an beiden Enden: 5' BamHI und bei 3' KpnI. pT7/Rluc-EYFP wurde unter Verwendung
von BamHI und KpnI verdaut und das durch Annealing verbundene Doppel-Oligonucleotid wurde
in den pT7/Rluc-EYFP-Vektor subkloniert. Die Rluc-EYFP- und das
Rluc-Caspase-EYFP-Fusionsgene von dem pT7-Vektor wurden dann unter
Verwendung von NheI und NotI-Restriktionsenzymen in den Säuger-Expressionsvektor
pCEP4 (Invitrogen) subkloniert.
-
Die
DNA-Sequenzen für
die beiden Konstrukte, die für
dieses Beispiel benötigt
wurden, sind in den 57 und 59 dargestellt.
-
Die
pCEP4/Rluc-EYFP- und pCEP4/Rluc-Caspase-EYFP-DNAs wurden unter Verwendung
von LipofectAMINE (BRL/Gibco-Life technologies) in 100mm-Schalen,
wie im Herstellerprotokoll beschrieben, in die HeLa-Zelle transfiziert.
24 Stunden nach Transfektion wurden transfizierte Zellen geerntet
und mit einer Dichte von 30.000 Zellen pro Kammer in 96-Kammer-Mikrotiterplatten
(weiße
Optiplate von Packard) geimpft. Am folgenden Tag werden die Zellen
zum Durchlaufen von Apoptose unter Verwendung von Staurosporin 1
mM, das in ISCOVE-Medien
(BRL/Gibco-Life technologies) aufgelöst wurde, ohne. Serum und Phenolrot
bei 37 °C
(hier beträgt
das Gesamtvolumen 100 ml) 5 Stunden induziert. 50 ml BRET-Puffer
(PBS Ca2+/Mg2+ +
Glucose ohne Aprotinin) und 50 ml Coelenterazin h (20 mM) werden
hinzugefügt,
um die Biolumineszenzreaktion zu starten. Lichtemissionen werden
unter Verwendung des BRET-Zähler
ermittelt (Leselänge
Sek. pro Filter, Temperatur 25 °C).
Die Daten wurden 10 Minuten nach dem Hinzufügen von Coelenterazin h erfasst.
Die Untersuchung erfolgte vierfach.
-
31 zeigt repräsentative
BRET-Verhältnisänderungen
in HeLa-Zellen nach 5 Stunden Apoptoseinduktion durch Staurosporin.
Eine signifikante Verhältnisänderung
tritt auf, wenn mit dem Apoptosesensor transfizierte Zellen durch
Staurosporin induziert wurden. Die Verhältnisse sanken.
-
BEISPIEL XIII: MINI-SCREEN-UNTERSUCHUNG
-
Eine
Hauptanwendung von BRET ist Wirkstoffprüfung an lebenden Zellen. Ein
Target (bei diesem Beispiel β2-Rezeptor)
wurde stabil in Säugerzellen
(bei diesem Beispiel CHW) transfiziert und in Kombination mit einem
vorübergehend
transfizierten Sensor oder einem Reportergen (bei diesem Beispiel
der cAMP-Sensor CBP:CREB) koexprimiert. Die Zellen wurden dann in
eine 96-Kammer-Mikrotiterplatte in einen geeigneten Puffer geimpft.
Die Mini-Screens wurden entweder mit angehafteten Zellen (am Boden
der Kammer) oder unter Verwendung von Zellsuspensionen durchgeführt. Bei
Verwendung angehafteter Zellen wurde eine Wartezeit von wenigstens
einigen Stunden bei 37 °C
gewährt,
so dass sich die Zellen an den Boden der Kammern anhaften konnten.
Sobald sie anhafteten, wurden Prüfverbindungen
zu den Zellen hinzugefügt
und bei einer für die
Untersuchung geeigneten Temperatur (im Allgemeinen zwischen 15 und
42 °C) inkubiert.
Im Allgemeinen, jedoch nicht notwendigerweise, wurden die Verbindungen
in einem organischen Solvens (z. B. DMSO) aufgelöst. Die Verbindungen können in
einem Pool gesammelt werden, bevor sie den Kammern hinzugefügt werden. Es
wurde dann Coelenterazin hinzugefügt, um die Biolumineszenzreaktion
zu starten, worauf der Emissionsnachweis erfolgte.
-
Während bei
diesem Beispiel die Zellen mit dem Sensor in einer stabilen Zelllinie,
die den Rezeptor exprimierte, vorübergehend transfiziert wurden,
können
bei alternativen Ausführungen
Zellen verwendet werden, die mit Target in einer stabilen Zelllinie,
die Sensor exprimiert, oder einer Zelllinie, die sowohl den Rezeptor
(Target) als auch den Sensor stabil exprimiert, vorübergehend
transfiziert wurden.
-
48
Stunden nach Transfektion wurden transfizierte CHW-b2 mit einer
Dichte von 50.000 Zellen pro Kammer in eine weiße Optiplate (Packard) geimpft.
10 ml verschiedener Verbindungen, die in DMSO mit verschiedenen
Konzentrationen aufgelöst
waren, wurden in jede Kammer zu einem Gesamtvolumen von 150 ml (Zelle
+ Puffer + Verbindung) hinzugefügt.
Die erste Reihe auf der Mikrotiterplatte war der positiven Kontrolle (Isoproterenol)
und der negativen Kontrolle (DMSO) vorbehalten. Die Untersuchung
kann als „blinder
Test" durchgeführt werden,
so dass der Prüfer
die Identität
der Verbindungen, die geprüft
werden, kennt und eine zweite Person eine „Mutterplatte" präpariert,
die jede der Verbindungen mit zwei unterschiedlichen Konzentrationen
enthält.
Der „blinde" Prüfer nimmt
10 ml aus der Kammer aus der Mutterplatte und überträgt die Proben auf die Untersuchungs-Platte,
die die Zellen enthält.
50 ml Coelenterazin h (20 mM) wurden dann jeder Kammer hinzugefügt, um die
Biolumineszenzreaktion zu starten. Die Mikrotiterplatte wurde dann,
wie oben beschrieben, zur Lichtmessung bei 25 °C in den BRET-Count geladen. Die
Daten wurden 68 Minuten nach Hinzufügen von Coelenterazin erfasst.
Falsche Positive können
erkannt werden, indem die Untersuchung mit der Mutterzelllinie CHW
wiederholt wird, die mit dem Sensor transfiziert ist, aber b2 nicht
exprimiert.
-
Für einen
Fachmann auf dem Gebiet dürfte
offensichtlich sein, dass alternative Ausführungen, die in den Umfang
der Erfindung fallen und andere Wirkstoffprüfprotokolle einsetzen, zum
Einsatz des BRET-Assays angepasst werden können.
-
32 stellt die Ergebnisse eines Mini-Screen-Assay-Verhältnisses
550/470 nm im Vergleich zur Verbindungsposition in der Kammer dar.
Die ersten vier Kammern von Reihe 1 sind die negative Kontrolle
(DMSO allein) (N). Die vier folgenden Kammern sind die positive
Kontrolle (P). Die Medianlinie wurde mit der folgenden Formel berechnet:
Verhältnis
Positiv (ermittelt mit dem Kontrollpositiv) minus Verhältnis Negativ
(ermittelt mit der negativen Kontrolle) geteilt durch 60 mal 100.
Bei dieser besonderen Untersuchung wurde die Medianlinie auf 2,029
festgelegt. Alle Verhältniswerte
der anderen Kammern, die höher
als die Medianlinie sind, gelten als Treffer (1 bis 5). Die Identität aller
reaktiven Verbindungen, die mit b2-Rezeptor interagierten lautet:
1: Forskolin 2 mM; 2: Epinephrin 20 nM; 4: Forskolin 2 mM.
-
BEISPIEL XIV: EIN ALGORITHMUS
FÜR DIE
BRET-UNTERSUCHUNG
-
Es
wurde ein Algorithmus entwickelt, um das Grundniveau während der
BRET-Untersuchung
mathematisch zu senken. Obwohl es andere Algorithmen gibt, die ebenfalls
verwendet werden könnten,
besteht ein simpler Ansatz darin, den Teil der Rluc-Emission in
der EYFP-Spitze zu entfernen. Zum Beispiel könnte dies unter Verwendung
der folgenden einfachen Formel berechnet werden:
wobei Em550 der Emissionswert
(CPS) ist, der mit dem 550nm-Filter (Filter für EYFP-Emission erzielt wurde, und Ex470 der
Emissionswert (CPS) ist, der mit dem 470nm-Filter (Filter für Rluc-Emission)
erzielt wurde. Der Korrekturfaktor wurde experimentell berechnet,
wobei allein transfiziertes Rluc-Konstrukt (ohne das EYFP-Konstrukt)
verwendet wurde. Der Korrek turfaktor ist das Verhältnis (550/470
nm) des Rluc-Konstrukts zu einem gegebenen Zeitpunkt nach Zusatz
von Coelenterazin. Bei dem folgenden Beispiel stellen die
33 und
34 die
unkorrigierten bzw. die korrigierten Daten dar. Bei beiden Figuren
wurden dieselben unverarbeiteten Daten (Lichtemissionen unter Verwendung
beider Filter) verwendet. Der einzige Unterschied besteht darin,
dass bei
34 das Verhältnis unter Verwendung der
vorgenannten Formel korrigiert wurde. Bei diesem Beispiel wird die
Bereichsdynamik der Untersuchung, die in beiden Figuren immer noch
ungefähr
0,1 beträgt (Differenz
zwischen maximalem und minimalem Verhältnis) durch den vorgenannten
Algorithmus nicht verändert.
Aber das SNR (Signal-Rausch-Verhältnis) ändert sich.
SNR ist das Verhältnis
zwischen maximalen und minimalen BRET-Verhältniswerten. In
33 beträgt
das SNR 1,07 im Vergleich zu 4,77 für
34.
Das Einführen
des Algorithmus in die Berechnung von BRET-Verhältnissen könnte beim Hochdurchsatz-Screening-Prozess
sehr nützlich
sein, da es den Hintergrund verringert und das SNR erhöht und dadurch
die Ergebnisauswertung erleichtert.
-
BEISPIEL XV: VERSCHIEDENE
PARAMETER, DIE DIE UNTERSUCHUNG BEEINFLUSSEN (LUMICOUNT)
-
Dieses
Beispiel fasst verschiedene Experimente Zusammen, die zum Analysieren
von BRET an Säugerzellen
durchgeführt
wurden. Die Experimente wurde in zwei Teile geteilt: 1) Bestimmung
der Coelenterazin-Permeabilität;
2) BRET-Machbarkeit unter Verwendung des LumiCount.
-
Bestimmung der Coelenterazin-Permeabilität
-
i) Coelenterazin-Derivate.
-
Unter
Verwendung des Plasmids pRluc-CMV (Promega) und des LumiCount wurde
bestimmt, welches der Coelenterazin-Derivate das höchste Signal
liefert. Die Zellen (HeLa) wurden im T-75-Kolben mit pRluc-CMV oder
Kontrollvektor unter Verwendung von LipofectAMINE vorübergehend
transfiziert. 48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen geerntet
und in eine weiße
96-Kammer-ViewPlate (im Duplikat) geimpft. Dann wurden in jeder
Kammer Coelenterazin-Derivate (1 mM) hinzugefügt. Die Lumineszenz von transfizierten
Zellen wurde unter Verwendung des LumiCount 4 Minuten nach Zusatz
von Coelenterazin-Derivaten gemessen. Der LumiCount wurde auf 1100
V PMT und 1 Sek. Leselänge
eingestellt. Tabelle
IV: Assay von Coelenterazin-Derivaten
- * Dieser Wert ist auf Grund von Kreuzkopplung
zwischen Kammern erhöht.
-
Der
elektronische Hintergrund beträgt
ungefähr
20 bis 40 RLU. Eine Bewertung der Kreuzkopplung wurde in dem LumiCount
bei 1,3 % in der Kammer direkt neben dem Emitter und bei 0,2 % in
der zweiten Kammer neben dem Emitter vorgenommen. Die Kreuzkopplung
erhöhte
sich bei Verwendung von Filtern auf 3 % (siehe unten).
-
ii) Zelllinearitätsexperiment.
-
Die
Zellen (HeLa und CHO) wurden in T-75-Kolben mit pRluc-CMV unter
Verwendung von LipofectAMINE vorübergehend
transfiziert. 48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen geerntet
und (vierfach) mit unterschiedlichen Zelldichten (im Bereich von
0 bis 150.000 Zellen pro Kammer) in eine weiße 96-Kammer-ViewPlate geimpft.
Dann wurde in jeder Kammer Coelenterazin h in PBS (1 mM) hinzugefügt. Die
Lumineszenz von transfizierten Zellen wurde unter Verwendung des
LumiCount 10 Minuten nach Zusatz von Coelenterazin gemessen. Der
LumiCount wurde auf 1100 V PMT und 0,1 Sek. Leselänge eingestellt.
-
35 stellt die beobachteten Ergebnisse dar. Wie
nachgewiesen wird, ist die Rluc-Lumineszenz über den
analysierten Bereich der Zelldichte linear. Sehr hohe Signal-Rausch-Verhältnisse
(SNR) (über
200) konnten unter Verwendung einer moderaten Menge an Zellen (50.000
Zellen pro Kammer) erzielt werden. Noch höhere RLU und SNR konnten erzielt
werden, wenn die Analyse während
des Rluc-Lumineszenz-Blitzes erfolgte. Die Kurvenanstiege für HeLa-
und CHO-Zellen sind unterschiedlich, was wahrscheinlich die Unterschiede
bei den Transfektionseffizienzen zwischen den beiden Zelllinien
und/oder Unterschiede bei der CMV-Promotor-Aktivität zwischen den beiden Zelllinien
widerspiegelt.
-
iii) Zeitverlaufsexperiment.
-
Die
Zellen (HeLa und CHO) wurden in T-75-Kolben mit pRluc-CMV unter
Verwendung von LipofectAMINE vorübergehend
transfiziert. 48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen geerntet
und mit einer Dichte von 50.000 Zellen pro Kammer (als Quadruplikat)
in eine weiße
96-Kammer-ViewPlate geimpft. Dann wurde in jeder Kammer Coelenterazin
f (1 mM) hinzugefügt.
Die Lumineszenz von transfizierten Zellen wurde unter Verwendung
des LumiCount zu verschiedenen Zeiten nach Zusatz von Coelenterazin
gemessen. Der LumiCount wurde auf 1100 V PMT und 0,1 Sek. Leselänge eingestellt.
-
36 zeigt die Ergebnisse dieser Zeitverlaufsstudien
zu Rluc-Lumineszenz. Bei beiden Zelllinien erfolgt der Abbau der
Rluc-Lumineszenz nach Zusatz von Coelenterazin f rasch. Dieses Experiment
wurde mit nativem Coelenterazin wiederholt und es wurden ähnliche
Ergebnisse erzielt. Die Halbwertszeit der Reaktion beträgt bei CHO-Zellen
11 Minuten und bei HeLa-Zellen
13 Minuten. Diese Werte ähneln
dem, was in der Literatur zu in vitro (Zellextrakt-)Experimenten zu
finden ist.
-
iv) Dosis-abhängige Wirkung
von Coelenterazin-Derivaten.
-
HeLa-Zellen
wurden in T-75-Kolben mit pRluc-CMV unter Verwendung von LipofectAMINE
vorübergehend
transfiziert. 48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen geerntet
und mit einer Dichte von 25.000 Zellen pro Kammer (vierfach) in
eine weiße
96-Kammer-ViewPlate geimpft. Dann wurde in jeder Kammer Coelenterazin
f oder h in unterschiedlichen Konzentrationen hinzugefügt. Die
Lumineszenz von transfizierten Zellen wurde unter Verwendung des
LumiCount 3 Minuten nach Zusatz von Coelenterazin gemessen. Der
LumiCount wurde auf 1100 V PMT und 0,1 Sek. Leselänge eingestellt.
-
37 zeigt die Ergebnisse der Experimente zu einer
dosis-abhängigen
Wirkung von Coelenterazin-Derivaten. Sättigungen wurden für beide
Coelenterazin-Derivate erzielt. Anhand dieser Kurven wurde das Km
von Rluc für
beide Coelenterazine berechnet. Sie lauten 1,2 und 0,8 mM für Coelenterazin
f bzw. h. Auch diese Werte ähneln
dem, was in der Literatur zu in vitro (Zellextrakt-)Experimenten
zu finden ist.
-
v) Dosis-abhängige Wirkung
unter Verwendung von lysierten und kompletten Zellen.
-
HeLa-Zellen
wurden in T-75-Kolben mit pRluc-CMV unter Verwendung von LipofectAMINE
vorübergehend
transfiziert. 48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen geerntet,
gewaschen und in zwei Teile geteilt. Ein Teil der Zellen wurde mit
einer Dichte von 25.000 Zel len pro Kammer (vierfach) direkt in eine
weiße 96-Kammer-ViewPlate
geimpft. Die Zellen des anderen Teils wurden unter Verwendung eines
Dounce-Homogenisators und von lysierendem Puffer (hypotonische Lösung) lysiert.
Nach dem Potten wurden unlysierte Zellen und Kerne durch Zentrifugierung
entfernt. Der lysierte Extrakt wurde in der weißen 96-Kammer-Platte verteilt. In jeder Kammer
wurde Coelenterazin h in unterschiedlichen Konzentrationen hinzugefügt. Die
Lumineszenz von transfizierten Zellen wurde unter Verwendung des
LumiCount 2 bis 3 Minuten nach Zusatz von Coelenterazin gemessen.
Der LumiCount wurde auf 900 V PMT und 1 Sek. Leselänge eingestellt.
-
38 zeigt die Ergebnisse eines Vergleichs von lysierten
und unlysierten Zellen. Beide Assays ergaben ungefähr denselben
Km (um 1 mM) und ähnliche
absolute RLU, was bedeutet, dass Coelenterazin schnell und massiv
die Zellmembran passiert.
-
Die
folgenden Studien beziehen sich auf die BRET-Untersuchung.
-
i) Fusionstyp-Untersuchung
-
Bei
Verwendung der vorgenannten Parameter für Rluc-Lumineszenz und mit
der Kenntnis, dass die Zellmembran für Coelenterazin permeabel ist,
wurde bestimmt, dass man damit beginnen sollte, BRET bei Säugerzellen
zu prüfen.
Die Konstrukte der Vanderbilt University wurden in Säuger-Expressionsvektoren (pCDNA3.1)
subkloniert. BRET wurde untersucht, indem zu Beginn der Fusionstypvektor
verwendet wurde, bei dem das Rluc-Protein mit EYFP fusioniert war
(drittes Konstrukt in Anhang 1). Zu diesem Zweck wurde der LumiCount
modifiziert, indem die Länge
zwischen dem PMT und der Mikrotiterplatte vergrößert wurde. Dies erfolgte,
um einen Filter auf der Mikrotiterplatte zu platzieren. Zum Messen
von BRET wird die Lumineszenz bei zwei Wellenlängen erfasst: 480 nm und 530
nm (unter Verwendung von zwei 50 × 50mm-Filter von Ealing). Daher
wurde nach Hinzufügen
von Coelenterazin zu den Zellen der 530nm-Filter unter Verwendung
von Fun-Tak (von Lepage) an der Mikrotiterplatte befestigt und die
Lumineszenz von der Mikrotiterplatte wurde gelesen. Dann wurde der
530nm-Filter durch die 480-Filter ersetzt und die Lumineszenz wurde
erneut gemessen. Die Emissionsverhältnisse bei 530 nm und 480
nm wurden berechnet, um BRET zu quantifizieren.
-
Die
Zellen wurden im T-75-Kolben mit pcDNA3.1-Rluc+pcDNA3.1-EYSP oder pcDNA3.1-Rluc+pcDNA3.1-Rluc·EYSP (Fusion)
unter Verwendung von LipofectAMINE vo rübergehend transfiziert (41). 48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen
geerntet und mit einer Dichte von 50.000 Zellen pro Kammer (vierfach)
in 50 ml PBS in eine weiße
96-Kammer-ViewPlate
geimpft. Dann wurde der modifizierte LucLite-Puffer (100 ml) hinzugefügt, bevor
50 ml Coelenterazin f (Endkonzentration: 1 oder 5 mM) hinzugefügt wurde.
Die Lumineszenz von transfizierten Zellen wurde unter Verwendung
des LumiCount zu verschiedenen Zeiten nach Zusatz von Coelenterazin
gemessen. Der LumiCount wurde auf 1100 V PMT und 1 Sek. Leselänge eingestellt.
Tabelle V zeigt eine Zusammenfassung der Ergebnisse unterschiedlicher
Transfektionen.
-
Tabelle
V: BRET-Assay unter Verwendung von LumiCount (*N>10 unterschiedliche Transfektionen)
-
BRET
kann unter Verwendung von LumiCount ermittelt werden. Die Verhältnisse
aus der Fusion Rluc::EYFP sind im Vergleich zu beiden negativen
Kontrollen stets höher.
Es ist zu beachten, dass die Verhältnisse im Verlauf der Zeit
nicht stabil zu sein scheinen (siehe 39 und 40)
und die Verhältnisse
von negativen Kontrollen vor allem bei Verwendung höherer Coelenterazin-Konzentrationen
höher als
erwartet waren.
-
1) Verhältnisstabilität.
-
BRET
oder die Verhältnisse
waren stabil, wenn die Rluc-Emission
stabil war. Die Ergebnisse schwankten jedoch, wenn die Rluc-Emission
nicht stabil war. Bei Verwendung von Coelenterazin h steigen die
Verhältnisse
von negativer Kontrolle im Verlauf der Zeit und die Verhältnisse
aus der Fusion sanken auf einen Punkt, an dem beide Kurven einander
kreuzten (39). Dieser Punkt trat zeitlich
später
ein, wenn niedrigere Konzentration von Coelenterazin verwendet wurde.
Bei Verwendung von nativem Coelenterazin waren die Verhältnisse
stabiler (siehe 40).
-
2) Hohe Verhältnisse
für negative
Kontrolle.
-
Nach
der Fluoreszenzabtastung bei Bakterien (Ergebnisse von Vanderbilt)
sollte die negative Kontrolle ein Verhältnis von 0,5 bis 0,6 aufweisen.
Dies ist geringer als das bei Säugerzellen
Erzielte.
-
39 zeigt die Ergebnisse von Studien zur Verhältnisstabilität bei Verwendung
von Coelenterazin h in LucLite. Beide Probleme sind miteinender
verbunden. Sie hängen
von Coelenterazin (Typ und Konzentration) und wahrscheinlich von
der Anzahl von Sensormolekülen
pro Zelle ab. Zur Verifizierung wurden neue Untersuchungen durchgeführt, wobei
weniger DNA bei den Transfektionen verwendet wurde (41 und 42)
oder die Zellen lysiert wurden, um die Entropie der Reaktion zu
senken: Sensormolekülverdünnung in höherem Volumen
(43). Das Volumen der Zellen ist sehr klein (hohe
Entropie). Wenn zuviel Rluc emittiert (auf Grund seiner hohen Expression
oder der Verwendung der starken Coelenterazin-Derivate), wird nahegelegenes
EYFP in der negativen Kontrolle aktiviert, was einen Anstieg des
Verhältnisses
zur Folge hat. Folglich steigt der Lichtausstoß bei 530 nm und auch das Verhältnis. Wenn
hohe Niveaus an Rluc- oder EYFP-Molekülen und/oder Coelenterazin,
Aktivierung von (nahegelegenem) EYFP von Rluc bestehen, ist die
Emission stärker.
In der Tat waren beim Vergleich der negativen Kontrolle von Rluc
und der negativen Kontrolle von Rluc+EYFP (siehe Tabelle 2) die
Verhältnisse
von Letzterem normalerweise höher,
was darauf hindeutet, dass mancher unspezifische BRET (übertragene
Strahlungsenergie) auftrat. 40 zeigt
Ergebnisse der Verhältnisstabilität bei Verwendung
von nativem Coelenterazin in LucLite.
-
41 zeigt BRET-Nachweis bei Zellen, die mit 10
Mal weniger DNA transfiziert wurden. 42 zeigt BRET-Nachweis
bei Zellen, die mit 20 Mal weniger DNA transfiziert wurden. Durch
Verwendung von weniger DNA bei den Transfektionen wurde das Verhältnis der
negativen Kontrolle von Rluc+EYFP auf das Niveau von Rluc allein
verringert, was darauf hindeutet, dass geringerer unspezifischer
BRET in der negativen Kontrolle von Rluc+EYFP auftritt. Weiters
waren die Verhältnisse
im Verlauf der Zeit stabiler, wenn eine geringere Menge an Molekülen exprimiert
wurde. Die Differenz zwischen Fusion und negativer Kontrolle war
größer, wenn
weniger DNA verwendet wurde, weshalb der dynamische Bereich der
Untersuchungen vergrößert wurde.
Zuletzt ist das Exprimieren einer geringeren Menge an Sensormolekülen in den
Zellen aus einem biologischen Gesichtspunkt besser: Es verursacht
weniger Störung
des „normalen" Metabolismus der
Zelle.
-
Die
besten Bedingungen in Bezug auf die Stabilität des Verhältnisses und des produzierten
unspezifischen BRET wurden bei lysierten Zellen festgestellt (43). Bei diesen Bedingungen sind sämtliche
Verhältnisse
stabil und alle negativen Kontrollen waren äquivalent. 43 zeigt die Ergebnisse des BRET-Nachweises bei
lysierten Zellen. Die Transfektionen erfolgten unter Verwendung
der „normalen" DNA-Menge.
-
ii) Protein-Protein-Typ-Untersuchung
-
Es
wurde außerdem
eine Protein-Protein-Untersuchung unter Verwendung von kai-Domänen durchgeführt (siehe
Tabelle 2). Nur Rluc-kaiB/EYFP-kaiB-Interaktion führte zu
einem höheren
Verhältnis
als Rluc-kaiB/EYFP-kaiA-Kontrolle.
-
iii) Formatieren der Untersuchung
-
Untersuchungs-Medien.
Es wurde ermittelt, ob die Untersuchungs-Medien eine Wirkung auf
die Rluc-Emission hatten (44).
Die vorgenannten Experimente wurden unter Verwendung der Medien
PBS oder DMEM/F12 (ohne Phenolrot) und LucLite wiederholt. Sowohl
bei der Fusion als auch bei der negativen Kontrolle ergab PBS die
höchste
Rluc-Emission. 44 zeigt die Ergebnisse des
Vergleichs zwischen PBS und DMEM/F12 (ohne Phenolrot) für die Prüfung von
BRET.
-
Sonstige getestete Bedingungen.
-
Es
wurden unterschiedliche Typen von Mikrotiterplatten und Untersuchungs-Volumina
darauf getestet, ob sie eine Wirkung auf BRET hatten. Das für die Untersuchung
verwendete Volumen beeinflusste das Verhältnis nicht. Der Mikrotiterplattentyp
(schwarz oder weiß)
beeinflusste das Verhältnis:
Im Vergleich zur weißen Platte
senkte die schwarze Mikrotiterplatte die Verhältnisse. Aber dies erfolgte
sowohl bei der negativen Kontrolle als auch bei der Fusion. Tabelle
VI: Wirkung von Mikrotiterplatte und Volumen auf BRET
- 5 uM Coelenterazin 50.000 Zellen pro Kammer.
-
Der
dynamische Bereich (Anzahl von Vielfachen über negative Kontrolle) beträgt ungefähr zwei
und ist etwas klein, was jedoch von der Literatur nicht stark abwich.
Normalerweise lag der dynamische Bereich beim FRET-Assay zwischen
dem 2- bis 3-fachen.
-
BEISPIEL XVI: VERSCHIEDENE
PARAMETER, DIE DIE UNTERSUCHUNG (BRETCOUNT) BEEINFLUSSEN
-
Die
folgenden Experimente beziehen sich auf Faktoren, die die Stabilität der Untersuchung
beeinflussen. Im Verlauf der BRET-Studie wurde bestimmt, dass Rluc-Emission
bei lebenden Zellen im Verlauf der Zeit nicht stabil war und eine
Halbwertszeit von ungefähr
5 bis 8 Minuten aufwies. Rluc-Emissionsstabilität ist für die BRET-Untersuchung wichtig,
um höhere
Reproduzierbarkeit (engere CV, SD) und einfachere Anpassung an Hochdurchsatz-Screening
zu erreichen. Anfänglich
wurde der modifizierte LucLite-Puffer verwendet, um die Rluc-Emission
zu stabilisieren, jedoch mit geringem Erfolg. Dieser Puffer, der
das Triton N-Detergens nicht enthielt, jedoch immer noch DTT enthält, hatte
eine Stabilisierungswirkung, indem er die Halbwertszeit der Rluc-Emission
verdoppelte (12 bis 16 min). Aber die Verwendung dieses modifizierten
LucLite wird für
die Untersuchung an lebenden Zellen nicht empfohlen, da langfristige
Einwirkung die Zellen zerstörte:
Die Lösungen sind
nicht isotonisch. Neben oder in Verbindung mit dem LucLite-Puffer
wurden unterschiedliche Untersuchungs-Bedingungen probiert, um die
bessere Stabilität
zu erreichen. Dazu gehörten
Ca2+/Mg2+-Abhängigkeit, Menge
an transfizierter DNA, Zellkonzentration, Coelenterazin-Konzentration,
Medientyp (PBS vs. DMEM), Dauer der Inkubation des modifizierten
LucLite mit den Zellen. Neben DTT ergaben sich aus dieser vorhergehenden
Studie zur Stabilisierung von Rluc zwei Beobachtungen: 1- Die Coelenterazin-Konzentration war
die einzige Bedingung, die eine Wirkung (wenn auch nur eine kleine)
auf die Halbwertszeit bei der Reaktion hatte. 2- Echtes Leuchten
(Halbwertszeit von mehr als 1 Stunde) wurde nur bei lysierten Zellen
erreicht. Die Stabilität (Halbwertszeit)
von Rluc ist im Vergleich zu FFluc selbst bei lysierten Zellen unterschiedlich.
Die FFluc-Halbwertszeit beträgt
im Vergleich zu 1 Stunde für
Rluc mehr als 3 Stunden, wenn sie unter Verwendung des LumiCount
und des DuoLite (DuoLite wurde später in FireLite umbenannt)
geprüft
werden. Das Hauptziel besteht hier darin, Untersuchungs-Bedingungen
zu finden, die stabile Rluc-Emission ermöglichen und die nicht den Energietransfer
von BRET beeinträchtigen.
Im Folgenden werden die Bedingungen genannt, die geprüft wurden:
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3) Zeitaufgelöste Emissionsanalyse.
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Die
Rluc-Emission ist in zwei Phasen unterteilt. In den ersten 20 bis
30 Minuten baut sich die Emission rasch ab, ohne auf Null zu gehen.
Nach 30 Minuten ist die Rluc-Emission stabiler. Es musste ermittelt
werden, ob dieser „stabile" Zustand für Hochdurchsatz-Screening
verwendet werden kann: Er wird durch Eigenlumineszenz des Coelenterazin
verursacht und wenn nicht, ist die Höhe der Kurven linear zum Rluc-Gehalt
der Zelle.
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4) Temperaturwirkungen.
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Die
Wirkung der Temperatur auf die Rluc-Emission und auf das BRET-Verhältnis muss
untersucht werden.
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5) Analogwirkung.
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Soweit
verfügbar,
wird die Verwendung von inaktiven Coelenterazin-Analogen und/oder
Coelenteramid (Coelenteramid ist ein Nebenprodukt der Reaktion)
zur Stabilisierung von Rluc getestet.
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6) Radikalfängerwirkung.
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Zuletzt
die Wirkung des zellpermeablen Radikalfängers: DTT.
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Zwei
Verbindungen, die in LucLite-Lösungen
zu finden sind, sind für
die Stabilität
von FFluc-Emission wichtig: DTT und AMP. DTT mit hoher Konzentration
scheint als Radikalfänger
zu wirken und funktioniert durch Beschränken der Verfügbarkeit
von O2. Bei sehr hoher Konzentration erhöht DTT sogar
die Emission von Photonen durch einen unbekannten Me chanismus. O2 ist wie ATP, Mg2+ und das FFluc-Substrat,
Luciferin, für
die FFluc-Reaktion von wesentlicher Bedeutung. 45 zeigt DTT-Wirkungen auf die Rluc-Emissionsstabilität.
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FFluc-Oxidation
ist in zwei Schritte unterteilt. Zuerst erfolgt die Bildung eines „aktivierten
Intermediats", wenn
Luciferin und ATP das Enzym binden und wenn ATP zu AMP abgebaut
wird, was wiederum ein reaktives Anhydrid bildet. Das Hinzufügen von
AMP zu der Reaktion verlangsamt die Bildung des aktivierten Enzyms und
somit den Umsatz der Reaktion, wodurch sie noch langsamer gemacht
wird. Im zweiten Schritt reagiert das aktivierte Intermediat mit
02 und zerfällt zu CO2,
Oxyluciferin und grüngelbes
Licht bei 560 nm. Andere Komponenten des LucLite-Kits sind ebenfalls
wichtig (jedoch zu einem geringeren Grad) für die Emissionsstabilität von FFluc:
Oxalsäure
und Phenylessigsäure
als Proteaseinhibitoren, EDTA für
die Kontrolle der Mg2+-Konzentration und
HEPES-Puffer für
eine enge Kontrolle des pH-Werts (unabhängig vom CO2-Gehalt
der Medien). Promega (Madison, WI) fügt bei dem FFluc-Kit außerdem D-Analog-Substrat und
CoA hinzu (siehe unten).
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Der
enzymatische Mechanismus von Rluc ist im Vergleich zu FFluc unterschiedlich.
Erstens verwendet Rluc das Coelenterazin als Substrat und produziert
blaues Licht bei 470 bis 480 nm. Es ist kein Zweischrittprozess:
Es gibt kein Erfordernis für
ATP und Mg2+. Der Umsatz der Reaktion erfolgt schneller als bei
FFluc. Da sie kein Zweischrittprozess ist, leidet die Rluc-Reaktion unter Eigenlumineszenz
seines Substrats. Daher ist die Rluc-Reaktion weniger empfindlich
als die FFluc-Reaktion. Die Niveaus der Eigenlumineszenz wird in großem Maße durch
die Verfügbarkeit
von hydrophoben Mikroumgebungen beeinflusst, um den lumineszenzangeregten
Zustand vor Wasser zu schützen.
Daher kann die Anwesenheit von hydrophoben Proteinen, Zellbruchstücken (Membran),
reinigenden Mizellen die Empfindlichkeit herabsetzen. Andererseits
ist das Coelenterazin membranpermeabel, was Rluc für zellbasierte
Assays attraktiv macht. Schließlich
scheint es, dass DTT ebenfalls wirksam ist, um Rluc zu stabilisieren
und wahrscheinlich als Radikalfänger
agiert. Es ist zu beachten, dass DTT bei einer Konzentration von
mehr als 1 mM ebenfalls membranpermeabel ist.
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Aus
struktureller Sicht sind beide Enzyme sehr unterschiedlich. Rluc
kommt von einem Coelenterat und besitzt ein MW (Molekulargewicht)
von 36 kDa. FFluc kommt vom Insekt und besitzt ein MW von 61 kDa. Es
besteht keine offensichtliche Aminosäuresequenzidentität zwischen
ihnen. Die Aminosäuresequenz
von FFluc ist stärker
mit einer unterschiedlichen Familie von Acyl-CoA-Synthetase verwandt.
Das unterstreicht die Bedeutung der Anwesenheit von CoA in der Ausrüstung von
Promega, um FFluc zu stabilisieren. Somit sind beide Enzyme sowohl
strukturell als auch enzymatisch (Substrat, Erfordernisse für die Reaktion
usw.) völlig unterschiedlich.
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Verfahren:
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Transfektionen:
CHO-K1-Zellen wurden unter Verwendung von LipofectAMINE (BRL/Gibco)
in 100mm-Schalen nach dem Herstellerprotokoll (0,2 ug für jedes
Konstrukt + X Träger-DNA
für eine
Gesamtmenge von 8 ug) vorübergehend
transfiziert. Bei Verwendung dieser Technik wurden Transfektionseffizienzen zwischen
40 und 60 % erzielt (wenn die Analyse unter Verwendung eines GFP-Reportervektors
und eines Fluoreszenzmikroskops erfolgte). 48 Stunden nach Transfektion
wurden die Zellen unter Verwendung von niedrig konzentriertem Trypsin
geerntet, gezählt
und in D-PBS (das Ca/Mg enthielt) verdünnt. Bei den meisten Experimenten
wurden 50.000 Zellen pro Kammer in weißer Optiplate verwendet. Die
Untersuchungen wurden vierfach durchgeführt. Der modifizierte LucLite-Puffer
wurde anfänglich
zur Stabilisierung der Rluc-Emission verwendet. Die Lichtemission
wurde durch den Zusatz von Coelenterazin h 5 uM (5 ul von einem
Stamm von 20 uM) ausgelöst.
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Die
Experimente wurden durchgeführt,
indem der BRETCount zu verschiedenen Zeiten nach dem Zusatz des
Coelenterazins verwendet wurde. Die für den BRETCount verwendeten
Parameter lauteten: Lumineszenz-SPC-Modus, eine Leselänge von
1 Sek. für
jede Wellenlänge
bei 25 °C,
Filter: 470DF60 550DF80. Bei manchen Experimenten wurden die Ergebnisse
mit dem LumiCount ermittelt. Die Parameter für den LumiCount lauteten: Leselänge von
0,5 Sek. PMT 1100 V.
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1- Zeitaufgelöste Rluc-Emission
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Die
Zellen wurden nur mit dem Rluc-Konstrukt transfiziert. Zwei Tage
nach der Transfektion wurden die Zellen geerntet und mit unterschiedlichen
Konzentrationen in den modifizierten LucLite-Puffer geimpft. Vor dem
Nachweis in dem BRETCount wurde Coelenterazin h hinzugefügt. 46 zeigt die Rluc-Emissionsstabilität im Verlauf
der Zeit.
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46 zeigt, dass die Rluc-Emission, 10 Minuten nach
Zusatz von Coelenterazin beginnend, dazu neigt, sich im Verlauf
der Zeit zu stabilisieren. Weiters wurde, selbst nach 10 Mi nuten,
festgestellt, dass die RFU-Niveaus immer noch von der Zellenzahl
abhingen. Um sicher zu sein, wurde der Graph unter Verwendung von
RFU vs Zelldichte bei unterschiedlich vorgegebenen Zeiten neu gepottet
(siehe 47).
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47 zeigt Rluc-Emissionsniveaus im Vergleich zu
Zellenzahl zu einem vorgegebenen Zeitpunkt. 47 zeigt,
dass die Rluc-Emissionen selbst nach 58 Minuten nach Induktion (t
= 58) zu der Zellenzahl linear waren. Dies ist eine Überraschung,
da das Enzym zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in dem optimalen Zustand ist,
um korrekt zu arbeiten (d. h. die Substratkonzentration ist begrenzt,
große
Menge an Nebenprodukt bei der Reaktion anwesend). Weiters bedeuteten
die Anstiege bei t = 30 und t = 58 auf ähnliche Weise, dass sich die Rluc-Emissions-Halbwertszeit in
diesem Zeitraum nicht wesentlich verändert. Das Experiment wurde
wiederholt, wobei unterschiedliche relative Mengen transfizierter
Zellen verwendet wurden, jedoch mit derselben Gesamtmenge an Zellen.
Die transfizierten Zellen wurden mit untransfizierten Zellen gemischt,
um eine Gesamtzelldichte von 100.000 Zellen pro Kammer zu erhalten.
Der Grundgedanke besteht darin, dass Coelenterazin-Eigenlumineszenz
zellabhängig
(eigentlich lipidabhängig)
ist. Daher tragen erhöhte
Zellenzahlen pro Kammer zu der Linearität bei, die in 47 zu sehen ist. Um diese Annahme zu verifizieren,
wurde das Experiment unter Verwendung derselben Gesamtzellenzahl
pro Kammer wiederholt. 48 zeigt
die Rluc-Lichtemissionen unter Verwendung einer unterschiedlichen
Menge an transfizierten Zellen, die mit untransfizierten Zellen gemischt
wurden, um eine Gesamtzellenzahl von 100.000 Zellen herzustellen.
Diese gemischten Populationen wurden dann unmittelbar, bevor die
Reaktion mit Coelenterazin gestartet wurde, in die Mikrotiterplatte
geimpft.
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48 zeigt die Rluc-Emissionsstabilität in Anwesenheit
einer festgelegten Zahl von Zellen. 49 zeigt
Rluc-Emissionsniveaus im Vergleich zur Zellenzahl zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt.
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Die 47 und 49 zeigen,
dass Rluc-Emissionsniveaus selbst 40 Minuten nach dem Zusatz von Coelenterazin
linear zur Zellenzahl sind. Daher resultieren Rluc-Lichtausstöße, die
bei 30 Minuten und darüber hinaus
beobachtet wurden, nicht aus der Eigenlumineszenz des Coelenterazins,
sondern aus echten enzymatischen Aktivitäten von Rluc, wobei letztere
von dem Rluc-Gehalt der Zellen linear abhängig sind.
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2- Temperaturwirkungen.
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Unter
Verwendung des LumiCount wurde bestimmt, dass bei niedriger Temperatur
die Rluc-Emission im Verlauf der Zeit reduziert und stabilisiert
wurde. Diese Ergebnisse werden in 50 und 51 zusammengefasst. 50 zeigt, dass bei 15 °C die Rluc-Emission über den
analysierten Zeitraum stabilisiert wird. Das BRET-Verhältnis (51) scheint sich mit der Untersuchungs-Temperatur
zu ändern:
Es sinkt, wenn die Temperatur sinkt. Bei 10 °C ist die Rluc-Emission zu stark
reduziert, um unter Verwendung des Lumi-Count verarbeitet werden zu können (Daten
nicht gezeigt).
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50 zeigt die Wirkung der Temperatur auf die Rluc-Emission.
Der LumiCount und die für
die Untersuchung benötigten
Reagenzien wurden vor Beginn des Experiments 2 bis 3 Stunden in
dem begehbaren Kühlraum
gelagert und die LumiCount-Innentemperatur wurde entweder auf 15
oder auf 10 °C
eingerichtet. 51 zeigt die Wirkung der Temperatur
auf das BRET-Verhältnis
(LumiCount).
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Weitere
Charakterisierung der Temperaturwirkung unter Verwendung des BRETCounts,
bei dem die Innentemperatur im Vergleich zum LumiCount stabiler
und steuerbarer ist (52). Die Experimente wurden unter
Verwendung des BRETCount bei unterschiedlichen Temperaturen wiederholt.
Die höchsten
Signal-Rausch-Verhältnisse
wurden bei 19 °C
Untersuchungs-Temperatur
erzielt. Das Verhältnis
neigt bei steigender Temperatur zum Steigen, wodurch die mit dem
LumiCount erzielten Ergebnisse bestätigt werden. Oberhalb von 19 °C steigen
selbst die Verhältnisse
der negativen Kontrollen (Rluc+EYFP) mit der Temperatur. 52 zeigt die Wirkung der Temperatur auf das BRET-Verhältnis (BRETCount).
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3- Radikalfängerwirkung.
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Der
BRETCount (der im Vergleich zum LumiCount einen höheren Durchsatz
aufweist) wurde verwendet, um die Radikalfängerwirkung, im Besonderen
von DTT, sowohl auf die Rluc-Emission als auch. auf das BRET-Verhältnis zu
analysieren. Es wurde zuvor nachgewiesen, dass DTT hilft, die Rluc-Emission
zu stabilisieren (siehe 53).
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53 zeigt die Wirkung des DTT auf die Rluc-Emission.
Geerntete Zellen wurden in PBS (+Ca2+/Mg2+), das unterschiedliche DTT-Konzentration
enthielt, verdünnt. 53 zeigt die Wirkung des DTT (in PBS Ca2+/Mg2+) auf die Rluc-Emission
bei lebenden Zellen. Eine erhöhte
DTT-Konzentration stabilisiert die Rluc-Emission durch Senken des
Anfangsemissionsblitzes des Enzyms. Die höchste Stabilität wurde
bei 100 mM DTT erzielt. Bei dieser Konzentra tion setzt DTT die Lebensfähigkeit
der Zellen herab. Die Lebensfähigkeitsanalyse
wurde durchgeführt,
indem der Trypanblaufarbstoff zu verschiedenen Zeiten, nachdem die
Zellen in dem Puffer, der das DTT enthielt, verdünnt wurden, verwendet wurde.
Es wurden 10 mM DTT gewählt,
was etwas (jedoch nicht besonders hohe) Rluc-Stabilität und gute
Langfristlebensfähigkeit
(unter 15 % Verlust über 2
Stunden) verleiht.
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54 zeigt die Wirkung des DTT auf die Rluc-Emission
und das BRET-Verhältnis
(BRETCount). Diese Ergebnisse wurden mit den stabilen Zelllinien,
die nur Rluc exprimieren (negative Kontrolle), erzielt. PBS = PBS+Ca2+/Mg2++Glucose.
DTT 10 mM. 55 zeigt die Wirkung des DTT
auf die Rluc-Emission und das BRET-Verhältnis (BRETCount). Diese Ergebnisse
wurden mit den stabilen Zelllinien, die die Fusion Rluc::EYFP exprimieren
(positive Kontrolle), erzielt. PBS = PBS+Ca2+/Mg2++Glucose DTT 10 mM.
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Die 54 und 55 zeigen,
dass DTT das BRET-Verhältnis
beeinflusst. In PBS (Ca2+/Mg2++Glucose)
allein sind die BRET-Verhältnisse
niedriger als in Anwesenheit von DTT. Bei Hinzufügen von DTT steigen die Verhältnisse
um fast 0,1 BRET-Einheiten. Das Verhältnis der negativen Kontrolle
stieg ebenfalls. Folglich beeinflusst DTT den Energietransfer nicht
(oder hat eine kleine Wirkung).
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Es
wurde ermittelt, dass die Untersuchungs-Temperatur eine Wirkung
auf das BRET-Verhältnis hat. Diese
Beobachtung ist in dem Zusammenhang wichtig, dass die meisten biologischen
Prozesse, die unter Verwendung von BRET geprüft werden, bei 37 °C durchgeführt werden.
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Zu
einem gewissen Grad hilft DTT, die Rluc-Emission zu stabilisieren.
Gute Stabilisierung tritt bei der Emission bei 100 mM DTT auf, wobei
bei dieser Konzentration die Zellen zerstsört wurden, was diese Konzentration
für zellbasierte
Untersuchung ungeeignet werden lässt.
Bei 10 mM wird festgestellt, dass DTT außerdem eine kleine Wirkung
auf das BRET-Verhältnis hat
und nicht nur auf den Ertrag und die Dauer der Rluc-Emission. In
der Tat scheint es, dass DTT die Spektralcharakteristik der Rluc-Emission
zu einem kleinen Grad ändert.
Die Emission wäre
bei der Emissionsabtastung rechtsverschoben.
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Zeitaufgelöste Emissionsanalyse
ergab, dass die Rluc-Emission 30 Minuten nach Zusatz von Coelenterazin
in eine relativ stabile Phase eintrat. Diese Phase dauerte mehr
als 60 Minuten an (Daten nicht gezeigt).
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Deutsche Übersetzung
der Figuren Figuren
1 und 2
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