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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung von genetisch kodierten fluoreszierenden Indikatoren
zum Sichtbarmachen von zellulären
Calciumspiegeln verspricht viele Vorteile gegenüber fluoreszierenden Ca-anzeigenden
Farbstoffen, die extern angewendet werden müssen. Genetisch kodierte Indikatoren
werden nach der Transfektion in situ im Inneren von Zellen erzeugt,
brauchen keine Cofaktoren, können
theoretisch spezifisch an Zellorganellen und zelluläre Mikroumgebungen
zielgerichtet werden, und entweichen nicht aus Zellen während längerer Aufnahmesitzungen.
Weiterhin sollten sie innerhalb intakter Gewebe transgener Organismen
exprimierbar sein, und sollten damit das Problem lösen, einen
Indikatorfarbstoff in Gewebe zu laden, während es ermöglicht wird,
spezifische Untergruppen von interessierenden Zellen zu markieren
(für einen Übersichtsartikel
siehe Zhang J., et al. "Creating
new fluorescent grobes for cell biology." Nat. Rev. Mol. Biol. 3, 906-918 (2002)).
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Zwei
Klassen von auf GFP basierenden Calciumindikatoren wurden bisher
beschrieben: Erstens, ratiometrische Indikatoren, die „Cameleons" genannt werden,
welche aus einem Paar fluoreszierender Proteine bestehen, die für Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer
(FREI) gestaltet wurden, welche das Calcium bindende Protein Calmodulin
sowie ein Calmodulin-Zielpeptid tragen, das zwischen die GFPs eingeschoben
ist (siehe z. B. Miyawaki, A. et al. "Fluorescent indicators for Ca2+ based an green fluorescent Proteins and
calmodulin." Nature
388, 882-887 (1997); Miyawaki, A. et al. "Dynamic and quantitative calcium measurements using
improved cameleons." Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 96, 2135-2140
(1999) und Truong et al. "FRET-based in
vivo Ca2+ imaging by a new calmodulin-GFP fusion molecule." Nat. Struct. Biol.
8, 1069-1073 (2001)). Zweitens, verschiedene nicht-ratiometrische
Indikatoren, bei denen Calmodulin direkt in ein einzelnes fluoreszierendes
Protein insertiert ist (siehe Baird, G. S. et al. "Circular Permutation
and receptor insertion within green fluorescent Proteins." Proc. Natl. Acad.
USA 96, 11241-11246 (1999); Nagai, T. et al. "Circularly permuted green fluorescent
Proteins engineered to sense Ca2+." Proc. Natl. Acad
Sci. USA 98, 3197-3202 (2001); Nakai, J. et al. "A high signal-to-noise Ca2+ probe
composed of a single green fluorescent Protein." Nat. Biotechnol. 19, 137-141 (2001);
und Griesbeck, O. et al. "Reducing
the environmental sensitivity of yellow fluorescent Protein: mechanism
and applications." J.
Biol. Chem. 276, 29188-29194
(2001)).
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Jedoch
zeigen auf Calmodulin basierende Indikatoren Mängel bei bestimmten Anwendungen,
z. B. zeigen sie nur einen verminderten dynamischen Bereich in transgenen
Invertebraten verglichen mit in vitro-Daten der gereinigten Indikatorproteine
und akuten Transfektionen (siehe Reiff, D. F. et al. "Differential regulation of
active zone density during longterm strengthening of Drosophila
neuromuscular junctions." J.
Neurosci. 22, 9399-9409; Kerr R. et al. "Optical imaging of calcium transients
in neurons and pharyngeal muscle of C. elegans." Neuron 26, 583-594; und Fiala et al. "Genetically expressed
cameleon in Drosophila melanogaster is used to visualize olfactory
information in projection neurons." Curr. Biol. 12, 1877-1884 (2002)).
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Weiterhin
schaffen sie es nicht, Calciumantworten zu zeigen, wenn sie an bestimmte
Stellen innerhalb von Zellen zielgerichtet werden. Keine verwendbare
transgene Expression wurde bisher in Säugern berichtet. Calmodulin
ist ein ubiquitäres
Signalprotein im Zellstoffwechsel, und damit unter strenger Regulierung,
die eine Fülle
von Calmodulin bindenden Proteinen miteinbezieht (für einen Übersichtsartikel
siehe Jurado, L. A. et al. "Apocalmodulin." Physiol. Rev. 79,
661-682 (1999)). Es aktiviert zahlreiche Kinasen und Phosphatasen,
moduliert Ionenkanäle
(Saimi, Y. & Kung,
C. "Calmodulin as
an ion channel subunit." Ann.
Rev. Physiol. 64, 289-311 (2002) und wird selbst umfangreich durch
vielfache Protein-Serin/Threoninkinasen und Protein-Tyrosinkinasen
phosphoryliert (Benaim, G. & Villalobo,
A. "Phosphorylation
of calmodulin." Eur.
J. Biochem. 269, 3619-3725
(2002).
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Die
derzeitigen Erfinder haben daher Wege erforscht, neue Arten von
Calciumsonden mit spezialisierteren Calcium bindenden Proteinen
zu konstruieren, die minimal durch das zelluläre regulatorische Proteinnetzwerk
beeinflusst werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Troponin
C (TnC oder TNC) ist ein hantelförmiges
Calcium bindendes Protein mit zwei globulären Domänen, die durch einen zentralen
Linker verbunden sind. Es wurde gefunden, dass neue Arten von Calciumsonden,
die auf Troponin C basieren, für
dynamische bildgebende Verfahren innerhalb lebender Zellen gegenüber vorbekannten
genetischen Calciumsensoren überlegen
sind. Insbesondere funktionieren die Calciumsensoren, die auf Troponin
C basieren, in subzellulären
Umgebungen, in denen vorbekannte Calciumsensoren nur ein mangelhaftes
Verhalten zeigten, z. B. wenn sie an eine Zellmembran gebunden wurden.
Darüber
hinaus können
die neuen, auf Troponin C basierenden Calciumsensoren in einer Vielzahl
von Zelltypen und sogar in transgenen Tieren verwendet werden, was
ein weiterer Vorteil verglichen mit vorbekannten Calciumsensoren
ist. Darüber
hinaus beeinträchtigen
die erfindungsgemäßen, auf
Troponin C basierenden Calciumsensoren nicht die intrazelluläre Ca-Signalwirkung,
insbesondere beeinträchtigen
sie nicht den wichtigen Calmodulinweg. Die auf Troponin C basierenden
Calciumsensoren zeigen kein Zeichen von unvorteilhafter Aggregation und
besitzen den weiteren Vorteil, dass sie nicht in einer unvorteilhaften
Weise mit cytosolischen Bestandteilen Wechselwirken.
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Diese
Erfindung betrifft daher veränderte
Polypeptide umfassend drei funktionelle Bestandteile: ein erstes
Chromophor eines Donor-Akzeptor-Paares zum FREI, ein Calcium bindendes
Polypeptid mit einer Identität
von mindestens 80% zu einer 30 Aminosäuren langen Polypeptidsequenz
von menschlichem Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn,
und ein zweites Chromophor eines Donor-Akzeptor-Paares zum FREI.
Solche veränderten
Calcium bindenden Polypeptide wirken als überlegene intrazelluläre Calciumsensoren,
weil auf die Calciumbindung hin das Calcium bindende Polypeptid
seine Konformation ändert,
was zu einer räumlichen
Umverteilung der zwei Chromophoren des erfindungsgemäßen Polypeptids
führt.
Diese räumliche
Umverteilung kann dann durch eine Veränderung der Fluoreszenzeigenschaften
des gesamten Polypeptids nachgewiesen werden. Ein anderer Aspekt
der Erfindung betrifft Nukleinsäuremoleküle umfassend
eine Nukleotidsequenz, die ein Fusionspolypeptid kodiert, wo sowohl
das erste Chromophor als auch das zweite Chromophor des Donor-Akzeptor-Paares
zum FREI des veränderten
erfindungsgemäßen Calcium
bindenden Polypeptids selbst Polypeptide sind. Die Funktionalität der vorstehend
erwähnten
veränderten
Polypeptide und Fusionsproteine kann leicht durch Testen des jeweiligen
Moleküls
auf seine Fähigkeit
zum Calciumbinden bestimmt werden, wie nachstehend weiter beschrieben.
Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft rekombinante Expressionsvektoren
und Wirtszellen umfassend die erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle. In noch
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis
von Veränderungen
in lokalen Calciumkonzentrationen bereit. In noch einem anderen
Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen des Bindens
einer kleinen chemischen Substanz oder eines Polypeptids an ein
Calcium bindendes Polypeptid mit einer Homologie von mindestens
80% über
einen Abschnitt von 30 Aminosäuren
zu menschlichem Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn
bereit. Die veränderten
erfindungsgemäßen Polypeptide
sind nützlich
zum Nachweis von lokalen Calciumkonzentrationen, insbesondere lokalen
Calciumkonzentrationsänderungen,
die nahe einer Zellmembran auftreten.
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DEFINITIONEN
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Ein „Polypeptid", wie hierin verwendet,
ist ein Molekül,
welches mehr als 30, und insbesondere mehr als 35, 40, 45 oder sogar
mehr als 50 Aminosäuren
umfasst, aber weniger als 10.000, insbesondere weniger als 9000,
8000, 7000, 6000, 5000, 4000, 3000 oder 2000, am meisten bevorzugt
weniger als 1500 Aminosäuren.
Polypeptide sind gewöhnlich
lineare Aminosäurepolymere,
wobei die einzelnen Aminosäuren
untereinander über
Peptidbindungen verknüpft
sind. Es sind auch Polypeptide eingeschlossen, welche eine geringe
Prozentzahl, z. B. weniger als 5%, 3% oder sogar nur bis 1% veränderte oder
nicht natürliche
Aminosäuren
enthalten. Polypeptide können
weiterhin durch chemische Modifikation verändert werden, z. B. durch Phosphorylierung
von Serin-, Threonin- oder Tyrosinresten, oder durch Glycosylierung,
z. B. von Asparaginen oder Serinresten.
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„Peptid", wie hierin verwendet,
ist ein Molekül,
das weniger als 30 Aminosäuren,
aber bevorzugt mehr als 4, 5, 6, 7, 8 oder sogar mehr als 9 Aminosäuren umfasst.
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Ein „verändertes
Polypeptid" ist
ein Polypeptid, das als solches nicht vom Genom einer natürlicherweise
vorkommenden Art kodiert wird, insbesondere ein Polypeptid, das
nicht identisch mit einem der Polypeptide der Genbank-Datenbank
am 28. Juli 2003 ist, wobei eine natürlicherweise vorkommende Art
als seine Quelle angegeben ist. Das bedeutet, dass ein „verändertes" Polypeptid nicht
als solches in der Natur vorkommt, aber es kann, und wurde insbesondere,
durch Labor-Manipulationen hergestellt, wie Techniken zum gentechnischen
Verändern
oder dem chemischen Verbinden von anderen Molekülen zu einem Polypeptid. Beispiele
für veränderte Polypeptide
sind mutierte Polypeptide, insbesondere Deletionen, Trunkierungen,
mehrfache Substitutionen und Fusionspolypeptide, die in einer Phase
durch gentechnische Techniken hergestellt wurden.
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Ein
Polypeptid ist ein ein bindendes Polypeptid", wenn es einen Kd für Ca2+ von
weniger als 800 μM, bevorzugt
weniger als 600 μM
und am meisten bevorzugt von 50 nM bis 400 μM besitzt. Ein Verfahren zum Bestimmen
des Kd wird nachstehend beschrieben werden.
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Ein
Polypeptid besitzt „mindestens
X% Identität
zu" menschlichem
Troponin C, SEQ ID NR. 20 oder 24, oder Skelettmuskel-Troponin C
aus Huhn, SEQ ID NR. 26, wenn, wenn ein Abschnitt von 30 Aminosäuren seiner
Polypeptidsequenz mit der am besten übereinstimmenden Sequenz von
menschlichem Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn in
einem Alignment angeordnet wird, die Aminosäuresequenz zwischen diesen
zwei durch Alignment angeordneten Sequenzen X% ist. X kann 80 oder
mehr sein. Zum Beispiel stellen die entsprechenden Polypeptidsequenzen
in Troponin-C-Molekülen
von anderen Metazoen-Arten, bevorzugt anderen Chordatierarten, und
am meisten bevorzugt anderen Säugerarten,
eine Quelle für
solche hoch homologe Polypeptide bereit, welche als Ersatz in den
veränderten
erfindungsgemäßen Polypeptiden
für die
entsprechenden Sequenzen von menschlichem Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin-C
aus Huhn dienen können.
Bevorzugt ist X 85 oder mehr, weiter bevorzugt 90 oder mehr, oder
am meisten bevorzugt 95 oder mehr. Es soll verstanden werden, dass
der Fall von Sequenzidentität,
das bedeutet 100% Identität,
eingeschlossen ist.
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Bevorzugt
ist die Natur der Aminosäurerestveränderung,
durch welche das Polypeptid mit mindestens X% Identität zu einer
der Referenzsequenzen sich von der Referenzsequenz unterscheidet,
ein semikonservativer und weiter bevorzugt ein konservativer Austausch
eines Aminosäurerests.
Aminosäure | Konservative
Substitution | Semikonservative
Substitution |
A | G;
S; T | N;
V; C |
C | A;
V; L | M;
I; F; G |
D | E;
N; Q | A;
S; T; K; R; H |
E | D;
Q; N | A;
S; T; K; R; H |
F | W;
Y; L; M; H | I;
V; A |
G | A | S;
N; T; D; E; N; Q; |
H | Y;
F; K; R | L;
M; A |
I | V;
L; M; A | F;
Y; W; G |
K | R;
H | D;
E; N; Q; S; T; A |
L | M;
I; V; A | F;
Y; W; H; C |
M | L;
I; V; A | F;
Y; W; C; |
N | Q | D;
E; S; T; A; G; K; R |
P | V;
I | L;
A; M; W; Y; S; T; C; F |
Q | N | D;
E; A; S; T; L; M; K; R |
R | K;
H | N;
Q; S; T; D; E; A |
S | A;
T; G; N | D;
E; R; K |
T | A;
S; G; N; V | D;
E; R; K; I |
V | A;
L; I | M;
T; C; N |
W | F;
Y; H | L;
M; I; V; C |
Y | F;
W; H | L;
M; I; V; C |
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Ein Ändern von
A, F, H, I, L, M, P, V, W oder Y zu C ist semikonservativ, wenn
das neue Cystein als freies Thiol verbleibt. Ein Ändern von
M zu E, R oder K ist semikonservativ, wenn die ionische Spitze der
neuen Seitengruppe die Proteinoberfläche erreichen kann, während die
Methylengruppen hydrophobe Kontakte machen. Ein Ändern von P zu einem von K,
R, E oder D ist semikonservativ, wenn die Seitengruppe auf der Oberfläche des
Proteins ist. Weiterhin wird der Fachmann verstehen, dass Glycine
an sterisch anspruchsvollen Positionen nicht substituiert werden
sollten, und dass P nicht in Teile des Proteins eingeführt werden
sollte, welche eine alpha-helikale oder eine beta-Faltblatt-Struktur
besitzen. Bevorzugt umfasst der vorstehend erwähnte 30 Aminosäuren-Abschnitt
eine Region mit der vorstehend erwähnten Sequenzidentität zu Polypeptidsequenzen
entsprechend den Aminosäuren
3 bis 28, Aminosäuren
28 bis 40, 65 bis 76, 105 bis 116, oder 141 bis 152 von hTNNC1,
welche Regionen Schleifen mit Ca-Bindungsfähigkeiten enthalten.
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Wie
hierin verwendet, betrifft „FREI" das Phänomen, das
als „Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer" bekannt ist. Das
Prinzip des FREI wurde z. B. in R. Lakowicz, "Principles of Fluorescence Spectroscopy", 2. Ausgabe, Plenum
Press, New York, 1999 beschrieben. Kurz gesagt kann FREI auftreten,
wenn das Emissionsspektrum eines ersten Chromophors (Donor-Chromophor
oder FREI-Donor) mit dem Absorptionsspektrum eines zweiten Chromophors
(Akzeptor-Chromophor oder FREI-Akzeptor) überlappt, so dass die Anregung durch
Licht geringerer Wellenlänge
des Donor-Chromophors vom Transfer eines Teils der Anregungsenergie auf
das Akzeptor-Chromophor gefolgt wird. Eine Voraussetzung für dieses
Phänomen
ist die sehr dichte Nähe beider
Chromphoren. Ein Ergebnis des FREI ist der Abfall/Verlust von Emission
durch das Donor-Chromophor, während
zur selben Zeit eine Emission durch das Akzeptor-Chromophor beobachtet
wird. Ein Paar von zwei Chromophoren, die in der vorstehend beschriebenen
Weise Wechselwirken können,
wird ein „Donor-Akzeptor-Paar" zum FREI genannt.
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Ein „Chromophor", wie hierin verwendet,
ist der Teil eines Moleküls,
der für
seine Licht absorbierenden und Licht emittierenden Eigenschaften
verantwortlich ist. Ein Chromophor kann eine unabhängige chemische Einheit
sein. Chromophore können
niedermolekulare Substanzen sein, z. B. die Indocyanin-Chromophore CY3,
CY3.5, Cy5, Cy7 (erhältlich
von Amersham International plc, GB), Fluorescein und Cumarin (z.
B. von Molecular Probes). Aber Chromophore können auch fluoreszierende Proteine
sein, wie P4-3, EGFP, S65T, BFP, CFP, YFP, um nur einige wenige
zu nennen. Letztere sind auch in einer Vielzahl von Formen im Handel erhältlich,
z. B. im Zusammenhang mit Expressionskonstrukten. „Menschliches
Troponin C" (hTnC
oder hTNC) erscheint in zwei Formen: Troponin C aus dem Skelettmuskel,
welches ein 160 Aminosäuren
langes Polypeptid mit der Swissprot-Zugangsnummer P02585 ist, und Troponin
C aus Herzmuskel, welches ein 161 Aminosäuren langes Polypeptid mit
der Swissprot-Zugangsnummer P02590 ist. Troponin C aus Huhn erscheint
auch in zwei Formen, eine Form aus Herzmuskel und eine Form aus
Skelettmuskel. Troponin C aus dem Skelettmuskel von Huhn wird hierin
auch manchmal verwendet, und ist ein 163 Aminosäuren langes Polypeptid mit der
Swissprot-Zugangsnummer
P02588, und wird hierin manchmal als „cs-Troponin C" oder „csTnC" bezeichnet. Troponin
C aus dem Skelettmuskel von Huhn ist wie in SEQ ID NR. 30 definiert.
Wie hierin verwendet, wird das menschliche Troponin C aus Herzmuskel
manchmal „hTNNC1" oder „hcardTnC" genannt, während menschliches
Troponin C aus dem Skelettmuskel manchmal „hTNNC2" oder „hsTnC" genannt wird. Die Struktur von hTNNC1
ist wie folgt: Eine helikale Region, die sich von Aminosäure 3 bis
Aminosäure
11 erstreckt, wird von einer zweiten helikalen Region von Aminosäure 14 bis
Aminosäure
28 gefolgt. Die Region von Aminosäure 28 bis Aminosäure 40 ist
eine urtümliche
Calciumstelle, welche in ihrer gegenwärtigen Form keine Calciumionen
mehr bindet. Die drei Calcium bindenden Regionen in hTNNC1 sind
die EF-Hand-Schleife 2, die sich von Aminosäure 65 bis Aminosäure 76 erstreckt,
EF-Hand-Schleife 3 von Aminosäure
105 bis Ami nosäure
116, und EF-Hand-Schleife 4, die sich von Aminosäure 141 bis Aminosäure 152
erstreckt.
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Den
zwei leistungsfähigsten
Indikatorkonstrukten, die auf Troponin-C-Varianten basieren, wurden
die Namen TN-humTnC für
einen Indikator, der das menschliche Herz-Troponin C (hcardTnC,
SEQ ID NR. 3 und 4) als Calcium bindenden Teil verwendet, und TN-L15
für einen
Indikator, der eine trunkierte Version (Aminosäuren 15–163) des Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn
(csTnC, SEQ ID NR. 1 und 2) als Calcium bindenden Teil verwendet,
gegeben.
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EF-Hände sind
eine Art von Calcium bindender Domäne, die vielen Calcium bindenden
Proteinen gemein ist. Diese Art von Domäne besteht aus einer Schleife
aus 12 Resten, flankiert an beiden Seiten durch eine alpha-helikale
Domäne
von 12 Resten. In einer EF-Hand
ist das Calciumion in einer pentagonal-bipyramidalen Konfiguration
koordiniert. Die 6 Reste, die in der Calciumbindung einbezogen sind,
sind in den Positionen 1, 3, 5, 7, 9 und 12 der Schleife von 12
Resten. Die unveränderlichen
Glu- oder Asp-Reste an Position 12 stellen zwei Sauerstoffe für die Ligandenbindung
von Ca2+-Ionen bereit, und arbeiten als
ein zweizähniger Ligand
in der Koordination von Ca2+.
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Wie
hierin verwendet, umfasst ein „glycinreicher
Linker" eine Peptidsequenz
mit zwei oder mehr Glycinresten oder eine Peptidsequenz mit alternierenden
Glycin- und Serinresten, insbesondere die Aminosäuresequenzen Gly-Gly, Gly-Ser-Gly,
und Gly-Gly-Ser-Gly-Gly.
Was glycinreiche Linker betrifft, wird Bezug genommen auf Witchlow
M. et al., "An improved
linker for single-chain Fv with reduced aggregation and enhanced proteolytic
stability", (1993)
Prof. Engineering, 6: 989-995.
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Wie
hierin verwendet, ist ein „Lokalisationssignal" ein Signal, insbesondere
ein Peptidsignal, welches zur Kompartimentierung des Polypeptids,
welches es trägt,
zu einem bestimmten Teil der Zelle führt, z. B. einer Organelle
oder einer bestimmten topographischen Lokalisierung wie die innere
oder äußere Seite
der Zellmembran. Solch ein Lokalisationssignal kann ein Kern-Lokalisationssignal
sein, ein Kern-Exportsignal, ein Signal, das zum Zielrichten an
das endoplasmatische Retikulum, das Mitochondrium, den Golgi, das
Peroxisom, die Zellmembran führt,
oder sogar zum Lokalisieren an Unteranteile davon, wie prä- und/oder
post-synaptische Strukturen.
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Eine „Verhältnisänderung" (ratio change),
wie hierin verwendet, wird durch die folgende Formel definiert
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Um
die Verhältnisänderung
in % eines veränderten
erfindungsgemäßen Polypeptids
zu erhalten, werden die Fluoreszenz-Emissionsintensitäten des
FREI-Donors und des FRET-Akzeptors
bei ihren jeweiligen Emissionsmaxima unter geeigneten Bedingungen
gemessen. Zuerst werden die Werte in einer calciumfreien Pufferlösung bestimmt.
Zum Beispiel enthält
die calciumfreie Pufferlösung
ein Aliquot des veränderten
erfindungsgemäßen Polypeptids,
das getestet werden soll, in 10 mM MOPS pH 7,5, 100 mM KCl und 20 μM EGTA. Nach
der ersten Messung wird eine Lösung
von 1 M CaCl2 zur Mischung auf eine Endkonzentration
von 10 mM CaCl2 zugefügt. Dann werden wiederum die
jeweiligen Emissionsmaxima des FREI-Donors und des FREI-Akzeptors
gemessen. Die Konzentration des veränderten erfindungsgemäßen Polypeptids,
das auf diese Weise getestet werden soll, sollte so sein, dass die Änderung
des FREI leicht nachgewiesen wird. Als Richtlinie bewegen sich geeignete
Konzentrationen im Bereich von 500 nM bis 5 μM. Es wird Bezug genommen auf Miyawaki,
A. et al., "Fluorescent
indicators for Ca2+ based an green fluorescent
Proteins and calmodulin." (1997)
Nature 388: 882-887.
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Kd-Werte
der Calcium bindenden Polypeptide für Ca
2+-Ionen
können
wie folgt bestimmt werden. Fusionspolypeptide von CFP mit dem Calcium
bindenden Polypeptid, gefolgt durch Citrine, werden durch im Stand der
Technik gut bekannte Verfahren exprimiert, z. B. durch Befolgen
der Verfahrensweise von Beispiel 2. Die Fusionspolypeptide werden
gemäß der Verfahrensweise
von Beispiel 2 gereinigt, und in 300 mM NaCl, 20 mM NaPO
4-Puffer
pH 7,4 gelagert. Kd-Werte werden dann durch Titrationsassays bestimmt,
in denen die Proteine definierten Calciumkonzentrationen in einem
wässrigen
Puffer ausgesetzt werden. Um solche definierten Calciumkonzentrationen
herzustellen, wird ein Puffersystem verwendet, das Ca
2+ und
seinen Chelator K
2 EGTA enthält. Aliquots
des Proteins wer den mit verschiedenen Verhältnissen von zwei Pufferlösungen gemischt,
die entweder 10 mM K
2 EGTA, 100 mM KCl und
30 mM MOPS pH 7,2 oder 10 mM Ca EGTA, 100 mM KCl und 30 mM MOPS
pH 7,2 enthalten. Die Fluoreszenz-Emissions-Intensitäten des
FREI-Donors und des FREI-Akzeptors werden dann bei verschiedenen
Konzentrationen an freiem Calcium aufgenommen. Calcium-Kd-Werte
können
durch Auftragen des Verhältnisses
der Emissionsmaximum-Wellenlänge
des Donor- und Akzeptorproteins gegen die Konzentration an freiem
Calcium auf einer doppelt logarithmischen Skala berechnet werden.
Damit ergibt ein Auftragen von log[Ca
2+]
frei auf der x-Achse gegen log
auf der y-Achse einen x-Achsen-Schnittpunkt,
der der log des Kd des Proteins in Mol/Liter ist.
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In
der vorstehenden Formel ist R die Fluoreszenzintensität des Emissionsmaximums
bei niederer Wellenlänge
(527 nm für
YFP/Citrine), geteilt durch die Fluoreszenzintensität des Emissionsmaximums
bei kürzerer
Wellenlänge
(432 nm für
CFP) bei den verschiedenen getesteten Calciumkonzentrationen. Rmin
ist das Verhältnis
R in einer calciumfreien Probe, d. h. nur in Puffer 1. Rmax ist
das Verhältnis
R in Gegenwart der höchsten
gewählten
Calciumkonzentration, z. B. bei 1 mM Ca2+,
wenn das Verhältnis
von Puffer 1 zu Puffer 2 1:1 ist. F527min
ist die Fluoreszenzintensität
des Emissionsmaximums bei geringer Wellenlänge (527 nm für Citrine)
in einer calciumfreien Probe. F527max ist
die Fluoreszenzintensität
des Emissionsmaximums bei längerer
Wellenlänge
(527 nm für
Citrine) in Gegenwart der höchsten
gewählten
Calciumkonzentration. Weitere Details zum Messverfahren werden in
POZZAN T und TSIEN RY (1989) Methods Enzymol., 172: 230-244 offenbart.
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Die „lokale
Ca2 +-Konzentration", wie hierin verwendet,
ist eine Veränderung
in der Calciumkonzentration, insbesondere ein Anstieg, welche sich
entweder auf durch eine Membran verbundene zelluläre Organellen
oder auf zelluläre
Strukturen beschränkt,
die Calcium relativ unabhängig
vom Rest des Cytosols handhaben können, wie dendritische Spines
oder Schäfte
oder präsynpatische
Boutons. Mit „lokal" meinen wir auch Veränderungen
in der freien Calciumkonzentration, die auf submikroskopische Mikroumgebungen
im Cytosol nahe einer Zellmembran beschränkt sind. Mit „submikroskopisch" meinen wir Flächen mit
einem Ausmaß kleiner
als 350 nm.
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Wie
hierin verwendet, ist der Begriff „Hervorrufen einer Veränderung
in der lokalen Calciumkonzentration" jede beliebige experimentelle Anordnung,
die zu einer zeitlichen oder räumlichen
Veränderung
der Calciumverteilung innerhalb einer Zelle führt. Im Fall von Studien in
Zelllinien können
Zelloberflächenrezeptoren, die
an die Herstellung eines intrazellulären Botenstoffs wie IP3 gekoppelt
sind, zu einem Anstieg an cytosolischem oder mitochondrialem Calcium
in der Zelle führen,
wenn sie aktiviert werden. Ein Beispiel solcher Oberflächenrezeptoren
sind Mitglieder der Familie von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren,
einschließlich
olfaktorischer und Geschmacksrezeptoren, weiterhin Rezeptor-Tyrosinkinasen, Chemokinrezeptoren,
T-Zell-Rezeptoren, metabotrope Aminosäurerezeptoren wie metabotrope
Glutamatrezeptoren oder GABAb-Rezeptoren, GPI-verknüpfte Rezeptoren
der TGF-beta/GDNF-(Glia-abgeleiteter neurotrophischer Faktor)-Rezeptorfamilie. Andere
Rezeptoren können
auch direkt den Calciumeinfluss in Zellen regulieren, wie NMDA-Rezeptoren
oder calciumdurchlässige
AMPA-Rezeptoren. Im Fall von Studien mit Indikatororganismen wie
transgene C-elegans oder Drosophila, kann die Verabreichung eines
geeigneten Reizes an den Organismus zu einer solchen Calciumumverteilung
in bestimmten Zellen führen,
was dann eine beobachtbare Anzeige ergibt. Dies kann z. B. die Verabreichung
eines Wirkstoffs an den Organismus sein, aber auch ein Reiz mit
einer geeigneten Ausführungsart
wie einer von visueller, akustischer, mechanischer, nocizeptiver
oder hormoneller Natur. Der Reiz kann z. B. Kälteschock, mechanischer Stress,
osmotischer Schock, oxidativer Stress, Parasiten oder auch Veränderungen
in der Nährstoffzusammensetzung
im Fall von transgenen Pflanzen sein.
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Eine „kleine
chemische Substanz",
wie hierin verwendet, ist ein Molekül mit einem Molekulargewicht von
30 D–5
kD, bevorzugt von 100 D–2
kD. Ein „kleines
organisches chemisches Molekül", wie hierin verwendet,
umfasst weiterhin mindestens ein Kohlenstoffatom, ein Wasserstoffatom
und ein Sauerstoffatom. Solche kleinen chemischen Verbindungen können z.
B. durch Verwenden von erhältlichen
kombinatorischen Bibliotheken bereitgestellt werden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass das Calcium
bindende Protein Troponin C die Basis für besonders starke Calciumsensoren
bilden kann. Das veränderte
erfindungsgemäße Polypeptid erlaubt
die Messung von Calciumfluktuationen in zellulären Mikroumgebungen, wo Calciumsensoren
des Standes der Technik wie die auf Calmodulin basierenden „Cameleons" versagt haben oder
nur eine schlechte Leistung gezeigt haben. Weiterhin zeigen die
auf Troponin C basierenden erfindungsgemäßen Calciumsensoren eine minimale
Beeinflussung der intrazellulären
Signalwege, die auf Calcium basieren, und sind daher im Gegensatz
zu vorbekannten „Cameleons" sogar für die Verwendung
in transgenen Vertebraten und sogar Säugern geeignet.
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Damit
betrifft die vorliegende Erfindung ein verändertes Calcium (Ca2+) bindendes Polypeptid umfassend (a) ein
erstes Chromophor eines Donor-akzeptierbaren Paares zum FREI, (b)
ein Calcium bindendes Polypeptid mit einer Identität von mindestens
80%, bevorzugt 85%, weiter bevorzugt 90%, noch weiter bevorzugt 95%,
und am meisten bevorzugt mit 100% Identität zu einer 30 Aminosäuren langen
Polypeptidsequenz von menschlichem Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin
C aus Huhn, und (c) ein zweites Chromophor eines Donor-akzeptierbaren
Paares zum FREI, weiter bevorzugt wobei der Abschnitt des Calcium
bindenden Polypeptids mit diesem hohen Grad an Identität zum menschlichen
Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn eine 35 Aminosäuren, 40,
45, 50, 55, 60, 65, 70 oder sogar 75 Aminosäuren lange Polypeptidsequenz ist.
Diese Polypeptide besitzen die Fähigkeit,
Ca2+-Ionen zu binden, was eine Konformationsänderung
induziert. Diese Funktionalität
kann leicht wie vorstehend beschrieben bestimmt werden. Geeignete
Chromophore sind sowohl kleine fluoreszierende Moleküle wie z.
B. die Indocyaninfarbstoffe Cy3, Cy3.5, Cy5, Cy7, Cumarin, Fluorescein
oder Rhodamin, aber auch fluoreszierende Polypeptide wie bestimmte
Derivate von GFP, dem „grünen fluoreszierenden
Protein", insbesondere
Mutanten von GFP mit erhöhter
Stabilität
oder veränderten spektralen
Eigenschaften wie EGFP, CFP, BFP oder YFP. Andere geeignete fluoreszierende
Polypeptide sind cFP 484 aus Clavularia und zFP 538, das gelbe fluoreszierende
Protein aus Zoanthus. Wie vorstehend erklärt, müssen das Donor-Chromophor und
das Akzeptor-Chromophor eines Donor-Akzeptor-Paares zum FREI im Hinblick
auf ihre spektralen Eigenschaften gewählt werden. Als eine allgemeine
Regel hat das Donor-Chromophor
ein Absorptionsmaximum bei niederer Wellenlänge, d. h. es absorbiert Strahlung
höherer
Energie als ein Akzeptor-Chromophor. Aus diesem Grund können CFP,
EGFP und YFP (Citrine), alle abgeleitet aus Aequoria victoria, DsFP
483 aus Discosoma striata, cFP 484 aus Clavularia sp., AmCyan aus
Anemonia majano, Azami-Green aus Galaxeidae sp. und As499 aus Anemonia
sulcata gewöhnlich
als Donor-Chromophore verwendet werden (siehe Tsien R. Y. "The green fluorescent
Protein". Ann. Rev.
Biochem. 67: 509-544 (1998); Matz M. V. et al. "Fluorescent Proteins from nonbioluminescent
Anthozoa species." Nat.
Biotechnol. 17: 969-973 (1999); Wiedenmann J. et al. "Cracks in the β-can: Fluorescent
Proteins from Anemonia Sulcata (Anthozoa, Actinaria)" Proc. Natl. Acad.
Sci. 97: 14091-14096 (2000); Labas Y. A. et al. "Diversity and evolution of the green
fluo rescent Protein family".
Proc. Natl. Acad Sci. 99: 4256-4261 (2002). Karasawa S. et al. "A green emitting
fluorescent Protein from Galaxeidae coral and its monomeric version
for use in fluorescent labelling. J. Biol. Chem. [elektronische
Publikation vor dem Druck] (2003)). Beispiele für gewöhnlich verwendete Akzeptor-Chromophore
sind YFP (Citrine), DsRed aus Discosoma sp., zFP 538 aus Zoanthus
sp., HcRed aus Heteractis crispa, EqFP 611 aus Entacmaea quadricolor
und AsFP 595 aus Anemonia sulcata (siehe Matz M. V. et al. "Fluorescent Proteins
from nonbioluminescent Anthozoa species." Nat. Biotechnol. 17: 969-973 (1999);
Wiedenmann J. et al. "Cracks
in the β-can:
Fluorescent Proteins from Anemonia Sulcata (Anthozoa, Actinaria)" Proc. Natl. Acad.
Sci. 97: 14091-14096 (2000);. Gurskaya N. G. et al. "GFP-like chromoproteins
as source of far-red fluorescent Proteins" FERS lett. 507: 16-20 (2001); Wiedenmann
J. et al. A far red fluorescent Protein with fast maturation and
reduced oligomerization tendency from Entacmaea quadricolor (Anthozoa,
Actinaria)" Proc.
Natl. Acad. Sci. 99: 11646-11651 (2002)). Das Beispiel von YFP macht
klar, dass abhängig
von seinem Partner in einem Donor-Akzeptor-Paar zum FREI, ein jeweiliges
Chromophor entweder als ein Donor oder als ein Akzeptor dienen kann.
Zum Beispiel kann YFP als ein Akzeptor-Chromophor dienen, wenn es
in Kombination mit BFP, CFP, cFP 484, AmCyan oder DsFP483 ist, und
es kann als ein Donor-Chromophor funktionieren, wenn es in Kombination
mit DsRed, EqFP 611 oder HcRed ist. Durch Analysieren der spektralen
Eigenschaften zweier Chromophore kann ein Fachmann geeignete Donor-Akzeptor-Paare
zum FREI identifizieren.
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Die
drei Bestandteile des erfindungsgemäßen veränderten Calcium bindenden Polypeptids
sind durch kovalente Bindungen verknüpft. Diese kovalenten Bindungen
zwischen den Bestandteilen (a) und (b) und den Bestandteilen (b)
und (c) können
durch chemische Vernetzung bewirkt werden. Das bedeutet, dass die
drei Bestandteile anfänglich
unabhängig
voneinander sein können,
und dass sie dann chemisch vernetzt werden können, z. B. durch einen Spacer,
der ausgewählt
werden kann aus der Gruppe bestehend aus bifunktionellen Crosslinkern,
flexiblen Aminosäurelinkern,
wie die Scharnierregion von Immunglobulinen, und homo- und heterobifunktionellen
Crosslinkern. Bevorzugte Linker für die vorliegende Erfindung
sind heterobifunktionelle Crosslinker, z. B. SMPH (Pierce), sulfo-MBS,
sulfo-EMCS, sulfo-GMBS,
sulfo-SIAB, sulfo-SMPB, sulfo-SMCC, SVSB, SIA und andere erhältliche
Crosslinker, zum Beispiel von der Pierce Chemical Company (Rockford,
IL, USA). Solch ein bevorzugter chemischer Crosslinker hat eine
funktionelle Gruppe, die gegenüber
Aminogruppen reaktiv ist, und eine funktionelle Gruppe, die gegenüber Cystinresten
reaktiv ist. Die vorstehend erwähnten Crosslinker
führen
zu einer Bildung von Thi oetherbindungen, aber andere Klassen von
Crosslinkern, die in der Ausführung
der Erfindung geeignet sind, sind gekennzeichnet durch das Einführen einer
Disulfidbrücke
zwischen den Polypeptiden von (b) und dem Bestandteil (a) und/oder
zwischen dem Polypeptid von (b) und dem Bestandteil von (c). Es
ist ersichtlich, dass aktivierte Konjugate von kleinen chemischen
Fluorophoren wie FITC oder wie Rodaminsuccinimidylester, direkt
mit Nukleophilen wie den Sulfhydrylgruppen von Cysteinen oder den
Aminogruppen von Lysinen im Calcium bindenden Polypeptid des Bestandteils
(b) reagieren können,
und damit eine kovalente Bindung zwischen (a) und (b) und/oder (b)
und (c) bilden. Aminreaktive Farbstoffe und thiolreaktive Farbstoffe
können
z. B. von Molecular Probes Europe BV, Leyden, Niederlande, erhalten
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das veränderte
Calcium bindende Polypeptid ein erstes Chromophor (a), welches ein
fluoreszierendes Polypeptid ist, das die Fähigkeit besitzt, als ein Donor-Chromophor
in einem Donor-Akzeptor-Paar zum FREI zu dienen, und ein zweites
Chromophor (c), welches ein fluoreszierendes Polypeptid ist, das
die Fähigkeit
besitzt, als ein Akzeptor-Chromophor in einem Donor-Akzeptor-Paar
zum FREI zu dienen. Bevorzugt sind die drei Polypeptide Teil eines
Fusionspolypeptids, und die Anordnung der drei verbundenen Polypeptide
beginnend vom N-Terminus des Fusionspolypeptids kann (a)-(b)-(c)
oder (c)-(b)-(a) sein. Es soll verstanden werden, dass weitere Aminosäuren im
Fusionspolypeptid am N- oder am C-Terminus sowie zwischen den Polypeptiden
(a) und (b) und/oder (b) und (c) sein können. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das erste Chromphor (a) ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus CFP, EGFP und YFP (Citrine), alle abgeleitet aus Aequoria victoria,
DsFP 483 aus Discosoma striata, AmCyan aus Anemonia majano, cFP
484 aus Clavularia sp., Azami-Green aus Galaxeidae sp. und As499
aus Anemonia sulcata.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das zweite Chromophor ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kleinen fluoreszierenden Molekülen wie
z. B. den Indocyaninfarbstoffen Cy3, Cy3.5, Cy5, Cy7, Fluorescein
oder Rhodamin, aber auch fluoreszierende Polypeptide wie bestimmte
Derivate von GFP, dem „grünen fluoreszierenden
Protein", insbesondere
Mutanten von GFP mit erhöhter
Stabilität
oder veränderten
Spektraleigenschaften wie EGFP, CFP, BFP oder YFP. Andere geeignete
fluoreszierende Polypeptide sind cFP 484 aus Clavularia und zFP
538, das gelbe fluoreszierende Protein aus Zoanthus.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Calcium bindende Polypeptid des Bestandteils (b) mindestens
eine Calcium bindende EF-Hand, und umfasst insbesondere zwei oder
sogar drei Calcium bindende EF-Hände.
Am meisten bevorzugt enthält
das erfindungsgemäße veränderte Calcium
bindende Polypeptid 4, 3, 2 oder sogar nur 1 EF-Hand. Der Fachmann wird verstehen, dass
die urtümlliche
Calciumbindungsstelle von menschlichem Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin
C aus Huhn genetisch verändert
werden kann, so dass seine Calcium bindenden Eigenschaften wiederhergestellt
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Calcium
bindende Polypeptid eine Polypeptidsequenz mit mindestens 60% Identität, weiter
bevorzugt mindestens 70%, noch weiter bevorzugt mindestens 80%,
sogar noch weiter bevorzugt mindestens 90% oder am meisten bevorzugt
100% Identität
zu den Aminosäuren
15–163
von Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn oder den Aminosäuren 1–161 von humanem
Herz-Troponin C.
In diesem Fall bedeutet 100% Identität eine 100% Identität über den
vollständigen Abschnitt
von jeweils 148 oder 161 Aminosäuren.
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Wie
vorher erwähnt,
können
Linker-Sequenzen zwischen Bestandteil (a) und (b) und Bestandteil
(b) und (c) des erfindungsgemäßen veränderten
Calcium bindenden Polypeptids sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Polypeptid
daher weiterhin glycinreiche Linkerpeptide N-terminal oder C-terminal
zum Polypeptid (b), insbesondere in direkter Nachbarschaft zum Polypeptid
(b) an seinem N-Terminus oder C-Terminus.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße veränderte Calcium bindende
Polypeptid weiterhin ein Lokalisationssignal, insbesondere eine
Kern-Lokalisationssequenz,
eine Kern-Exportsequenz, eine Lokalisationssequenz für das endoplasmatische
Retikulum, eine Peroxisomen-Lokalisationssequenz, eine mitochondriale
Eingangssequenz, eine mitochondriale Lokalisationssequenz, eine Sequenz
zum Zielrichten an die Zellmembran, und am meisten bevorzugt eine
Sequenz zum Zielrichten an die Zellmembran, die eine Lokalisation
an prä-
und/oder post-synaptische Strukturen vermittelt. Es wurde gefunden,
dass es ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen veränderten Calcium bindenden Polypeptide
ist, dass sie im Zusammenhang von subzellulären Umgebungen funktionieren,
wo vorbekannte Calciumsensoren nicht funktionierten oder schlechte
Leistung gezeigt haben. Die Calciumsensoren der vorliegenden Erfindung sind
daher besonders stark, wenn sie an spezielle subzelluläre Strukturen
zielgerichtet sind, wie Organellen oder funktionell unterschiedliche
Bereiche der Zelle – wie
Lamellipodien oder Filopodien oder Axonen oder Dendriten im Fall
von neuronalen Zellen. Solch subzelluläres Zielrichten kann mithilfe
von speziellen Sequenzen zum Zielrichten erreicht werden. Eine Lokalisation
an das endoplasmatische Retikulum kann erreicht werden durch Fusionieren
des Signalpeptids von Calreticulin, MLLSVPLLLGLLGLAAAD an den N-Terminus eines Fusionspolypeptids,
und die Sequenz KDEL als ein ER-Retentionsmotiv an den C-Terminus
eines Fusionspolypeptids (diskutiert in Kendal et al. "Targeting aequorin
to the endoplasmic reticulum of living cells." Biochem. Biophys. Res. Commun. 189:
1008-1016, (1992)). Eine Kernlokalisation kann z. B. erreicht werden
durch Einbeziehen der zweiteiligen NLS von Nucleoplasmin in einen
zugänglichen
Bereich des Fusionspolypeptids oder alternativ, der NLS vom großen SV-40-T-Antigen.
Am günstigsten
werden diese Sequenzen entweder am N- oder am C-Terminus des Fusionspolypeptids
platziert.
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Ein
Kernausschluss und eine strenge zytoplasmatische Lokalisation kann
durch Einbeziehen eines Kern-Exportsignals in das erfindungsgemäße veränderte Calcium
bindende Polypeptid vermittelt werden. Solche Signale sind nützlich,
wenn das erfindungsgemäße veränderte Calcium
bindende Polypeptid kleiner als 60 kDa ist. Ein Kernausschluss könnte nicht
für erfindungsgemäße veränderte Calcium
bindende Polypeptide nötig
sein, die größer als
60 kDa sind, weil solche Polypeptide gewöhnlich nicht in den Zellkern
eintreten, und daher im stationären
Zustand cytosolisch sind. Geeignete Kernexportsignale sind das NES
von HIV Rev, das NES von PKI, AN3, MAPKK oder andere Signalsequenzen,
die aus der NES-Base erhältlich
sind (http://www.cbs.dtu.dk/databases/NESbase/). Für einen Übersichtsartikel über Kernlokalisationssignale
und Kernexportsignale siehe Mattaj & Englmeier, "Nuclear cytoplasmic transport: the soluble
Phase" (1998), Annu. Rev.
Biochem. 67: 265-306.
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Mitochondriales
Zielrichten kann durch Fusionieren der N-terminalen 12 Aminosäuren Präsequenz von
Untereinheit 4 der humanen Cytochrom-C-Oxidase an den N-Terminus
eines Fusionspolypeptids erreicht werden (als Referenz siehe Livgo,
T. "Targeting of
Proteins to mitochondria" (2000)
FERS Letters, 476: 22-26; und Hurt, E. C. et al. (1985) Embo J.,
4: 2061-2068). Ein Zielrichten an den Golgi-Apparat kann durch Fusionieren
der N-terminalen
81 Aminosäuren
von humaner Galactosyltransferase an den N-Terminus eines Fusionspolypeptids
erreicht werden und führt
zu einem Zielrichten an die Trans-Cisterne des Golgi-Apparats (als Referenz
siehe Llopis J. et al. (1999) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95(12):
6803-8.)
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Geeignete
Sequenzen zum Zielrichten für
peroxysomales Zielrichten sind PTS1 und PTS2 (als Referenz siehe
Gould S. G. et al. (1987) J. Cell Biol. 105: 2923-2931; und Ozumi
T. et al. (1991) Biochem. Biophys. Res. Commun., 181: 947-954.)
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Zum
Zielrichten an die innere Oberfläche
der Zellmembran sind die ersten 20 aminoterminalen Aminosäuren von
GAP-43 (Wachstums-assoziiertes Protein, „growth associated Protein") nützlich,
d. h. die Sequenz MLCCMRRTKQVEKNDEDQKI. Alternativ kann ein Zielrichten
an die Membran durch Fusionieren der 20 am weitesten C-terminal
gelegenen Aminosäuren
von C-Ha-Ras an den C-Terminus eines Fusionspolypeptids erreicht
werden. Diese Aminosäuren
sind KLNPPDESGTGCMSCKCVLS. (Als Referenz siehe Moryoshi K. et al.
(1996) Neuron, 16: 255-260.)
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Ein
Zielrichten an postsynaptische Stellen kann durch Fusionieren der
C-terminalen PDZ-Bindedomäne der 2B-Untereinheit
des NMDA-Rezeptors an den C-Terminus eines Fusionspolypeptids erreicht
werden. Die Sequenz ist VYEKLSSIESDV. Alternativ kann die PDZ-Bindedomäne des einwärts gleichrichtenden
Kaliumkanals KIR 2.3 als eine Lokalisation verwendet werden, wenn
sie an den C-Terminus angefügt
wird. Die Sequenz ist MQAATLPLDNISYRRESAI. (Als Referenz siehe Liedhammer
M. et al. (1996) J. Neurosci., 16: 2157-63, und Lemaout S. et al.
(2001) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 98: 10475-10480.) Andere PDZ-Bindedomänen, die
als Lokalisationsindikatoren nützlich
sind, können
in Hung und Sheng (2001) J. Biol. Chem., 277: 5699-5702 gefunden
werden.
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Präsynaptisches
Zielrichten kann durch Fusionieren von präsynaptischen Proteinen wie
Syntaxin oder Synaptobrevin (VAMP-2) an die erfindungsgemäßen Fusionspolypeptide
erreicht werden. (Als Referenz siehe Gennett et al. (1992) Science,
257: 255-259, und Elferink et al. (1989) J. Biol. Chem., 264: 11061-4.)
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Eine
weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ist ein erfindungsgemäßes verändertes Calcium
bindendes Polypeptid, das eine Verhältnisänderung (ratio change) auf
Calciumzugabe hin von mehr als 30%, bevorzugt von 50% bis 200%,
weiter bevorzugt von 80% bis 180%, noch weiter bevorzugt von 90% bis
160%, und am meisten bevorzugt von 100% bis 150% aufweist. Eine
Verhältnisänderung
ist wie vorstehend definiert und Calcium wird auf eine Endkonzentration
von 10 mM CaCl2 zugefügt (d. h. ein angemessenes
Volumen einer 1 M wässrigen
Lösung
von CaCl2 wird zu einem Puffer zugefügt, der
das erfindungsgemäße Polypeptid,
10 mM MOPS, pH 7,5, 100 mM KCl und 20 μM EGTA enthält, so dass die Endkonzentration
10 mM CaCl2 ist. Die Polypeptide, die solche
Verhältnisänderungen
aufweisen, sind besonders bevorzugt, weil sie die Messung von Calciumkonzentrationsänderungen
innerhalb einer lebenden Zelle aufgrund ihres geringen Signal-Stör-Verhältnisses
ermöglichen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
hat das erfindungsgemäße veränderte Calcium
bindende Polypeptid einen Kd für
Ca2+ von unter 800 μM, bevorzugt von 50 nM bis 400 μM, weiter
bevorzugt von 100 nM bis 100 μM,
und am meisten bevorzugt von 250 nM bis 35 μM. Wie in den Beispielen gezeigt,
kann der Kd des erfindungsgemäßen veränderten
Calcium bindenden Polypeptids für
Ca2+-Ionen durch zielgerichtete Mutation
der Calcium bindenden EF-Hände
des von Troponin C abgeleiteten Polypeptids manipuliert werden (als
Referenz siehe Szczesna et al., (1996) J. Biol. Chem. 271: 8381-8386,
und Sorensen et al., (1995) J. Biol. Chem. 270: 9770-9777). In diesen
Referenzen werden die Wirkungen von Mutationen innerhalb der 12
Aminosäuren
langen Schleife der EF-Hand auf den Kd eines Calcium bindenden Polypeptids
für Calcium
erklärt. Damit
können,
innerhalb gewisser Grenzen, Calcium bindende Biosensoren entworfen
werden, die die gewünschte
Affinität
für Calciumionen
besitzen.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße veränderte Calcium
bindende Polypeptid ein Fusionspolypeptid ausgewählt aus einer beliebigen der
Polypeptide von SEQ ID NR. 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 oder 18, bevorzugt
2 oder 4.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Nukleinsäuremolekül bereit,
umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
welche eine beliebige der vorstehend erwähnten Fusionspolypeptide kodiert.
Insbesondere, ein Fusionspolypeptid, wobei die Anordnung der drei
verbundenen Polypeptide beginnend vom N-Terminus des Fusionspolypeptids
(a)-(b)-(c) oder (c)-(b)-(a) ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure
(i) eine Nukleinsäuresequenz
wie definiert in SEQ ID NR. 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 oder 17, bevorzugt 1
oder 3, (ii) eine Nukleinsäuresequenz,
welche als ein Ergebnis des genetischen Codes degeneriert zur Nukleinsäure wie
in (i) definiert ist, und welche ein Polypeptid wie definiert in
SEQ ID NR. 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 oder 18 kodiert, bevorzugt
2 oder 4, oder ein Polypeptid mit mindestens 80% Identität zu diesen
Polypeptiden innerhalb eines 30 Aminosäuren langen Abschnitts, bevorzugt
innerhalb eines Abschnitts von 45, 60 oder sogar 75 Aminosäuren.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist eine rekombinante Expressionskassette, insbesondere
ein Vektor, umfassend eine erfindungsgemäße Nukleinsäure, welche funktionell mit
mindestens einer regulatorischen Sequenz verbunden ist, was die
Expression des erfindungsgemäßen veränderten
Proteins erlaubt. Zum Beispiel kann eine Nukleinsäuresequenz,
die ein erfindungsgemäßes verändertes
Polypeptid kodiert, isoliert und in einen Expressionsvektor kloniert
werden, und der Vektor kann dann in eine geeignete Wirtszelle zur Expression
eines erfindungsgemäßen veränderten
Polypeptids transformiert werden. Solch ein Vektor kann ein Plasmid,
ein Phagemid oder ein Cosmid sein. Zum Beispiel kann ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül in einer
geeigneten Weise in prokaryotische oder eukaryotische Expressionsvektoren
kloniert werden (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 3. Ausgabe,
Hrsg. Sambrook et al., CSHL Press 2001). Diese Expressionsvektoren
umfassen mindestens einen Promotor und können auch ein Signal für die Translationsinitiation
umfassen, und – im
Fall von prokaryotischen Expressionsvektoren – ein Signal für die Translationstermination,
während
im Fall von eukaryotischen Expressionsvektoren vorzugsweise Expressionssignale
für eine transkriptionelle
Termination und Polyadenlyierung beschrieben sind. Beispiele für prokaryotische
Expressionsvektoren sind, für
eine Expression in Escherichia coli, z. B. Expressionsvektoren basierend
auf Promotoren, die durch die T7-RNA-Polymerase wie in
US 4,952,496 beschrieben, erkannt
werden, für
eukaryotische Expressionsvektoren, für eine Expression in Saccharomyces
cerevisiae, z. B. die Vektoren G426/MET25 oder P526/GAL1 (Mumberg
et al. (1994), Nucl. Acids Res., 22: 5767-5768), für die Expression
in Insektenzellen, z. B. über
Bacculovirus-Vektoren,
die durch Ziccarone et al. beschriebenen ("Generation of recombinant bacculovirus
DNA in E. coli using bacculovirus shuttle vector" (1997) Band 13, U. Reischt et. (Totoba,
N. J.: Humana Press Inc.) und für
eine Expression in Säugerzellen,
z. B. SW40-Vektoren,
die gemeinhin bekannt und im Handel erhältlich sind, oder das Sindbis-Virus-Expressionssystem
(Schlesinger (1993) Trans Bio Technol. 11(1): 18-22) oder ein Adenovirus-Expressionssystem
(Heh et al. (1998) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 2509-2514). Die
molekularbiologischen Verfahren zur Herstellung dieser Expressionsvektoren
sowie die Verfahren zum Transfizieren von Wirtszellen und zum Kultivieren
solcher transfizierender Wirtszellen sowie die Bedingungen zum Herstellen
und Erhalten der erfindungsgemäßen Polypeptide
aus solchen transfomierten Wirtszellen sind dem Fachmann gut bekannt.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung eine Wirtszelle umfassend
ein Polypeptid, insbesondere ein erfindungsgemäßes Fusionspolypeptid und/oder
eine erfindungsgemäße Nukleinsäure. Solch
eine Wirtszelle kann eine nicht-humane Zelle innerhalb oder außerhalb
des tierischen Körpers
oder eine humane Zelle außerhalb
des menschlichen Körpers
sein. Besonders bevorzugt sind Säugerzellen
wie HEK-Zellen, HELA-Zellen, PC12-Zellen, CHO-Zellen, NG108-15-Zellen,
Jurkat-Zellen, Maus-3T3-Fibroblasten, Maus-Hepatom (Hepa-1C1C7-Zellen), Maus-Hepatom
(H1G1-Zellen), humane Neuroblastom-Zelllinien, aber auch etablierte neuronale
und Krebszelllinien aus humanem und tierischem Ursprung, erhältlich von
ATCC (www.atcc.org). Wirtszellen können aber auch von Nicht-Säuger-Ursprung oder sogar von
Nicht-Vertebraten-Ursprung sein, wie Drosophila-Schneiderzellen, Hefezellen, andere
Pilzzellen, oder sogar grampositive oder gramnegative Bakterien.
Besonders bevorzugt sind Zellen innerhalb eines transgenen Indikatororganismus
und auch die transgenen Indikatororganismen umfassend die erfindungsgemäße Wirtszelle.
Das Erzeugen von transgenen Fliegen, Nematoden, Zebrafischen, Mäusen und
Pflanzen, z. B. Arabidopsis thaliana, sind gut etabliert. Zum Erzeugen
von transgenen Mäusen
mit geeigneten zell- oder gewebespezifischen Promotoren wird Bezug
genommen auf Hogan D. et al. (1994) „Production of transgenic
mice" in Manipulating
the Mouse Em bryo: A Laboratory Manual – Hogan D., Constantini, F.,
Lacey E. Hrsg., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor NY, S. 217-252. Als eine Alternative können Indikatoren als transgene
Mäuse mit
einem induzierbaren System exprimiert werden; es wird Bezug genommen
auf Albanese C. et al., "Recent advances
in inducible expression in transgenic mice" (2002) Semin. Cell. Dev. Biol., 13:
129-41. Verfahren für die
Erzeugung von transgenen Fliegen, Nematoden, Zebrafischen und transgenen
Pflanzen sind auch gut etabliert, und beispielhafter Bezug wird
auf die folgenden Dokumente genommen: Rubin & Spreadling (1982) Science 218: 348-53,
zum Erzeugen von transgenen Fliegen; Mellow & Fire (1995) in: Methods in Cell
Biology, Band 48, H. F. Epstein & T.
C. Shakes, Hrsg. (San Diego, CA: Academic Press), S. 451-482, Higashiyima
et al. (1997), Dev. Biol. 192: 289-99 für die Transformation von Zebrafischen,
und Bechtold et al. (1993) C. R. Acad. Sci. [III] 316: 1194-1199
für die
Transformation von Arabidopsis taliana-Pflanzen.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen
von Veränderungen
der lokalen Calciumkonzentration, welches die folgenden Schritte
umfasst: (a) Bereitstellen einer Zelle oder einer subzellulären Membran
als eine Fraktion einer Zelle, welche Zelle oder subzelluläre membranhaltige
Fraktion ein erfindungsgemäßes Calcium
bindendes verändertes
Polypeptid umfassen, (b) Hervorrufen einer Veränderung in der lokalen Calciumkonzentration,
und (c) Messen von FREI zwischen dem Donor- und dem Akzeptor-Chromophor
des Donor-Akzeptor-Paares des erfindungsgemäßen veränderten Calcium bindenden Polypeptids,
wobei eine Veränderung
im FREI als eine Antwort auf Schritt (b) eine Veränderung
in der lokalen Calciumkonzentration anzeigt. Diese Schritte werden
alle unter geeigneten Bedingungen durchgeführt. Ein Bereitstellen der
Zelle in Schritt (a) kann durch Bereitstellen einer erfindungsgemäßen Wirtszelle
erreicht werden, z. B. einer Wirtszelle, die mit einem Expressionskonstrukt
transfiziert ist, welches ein erfindungsgemäßes Fusionspolypeptid kodiert,
in der als ein Beispiel ein erfindungsgemäßes Polypeptid exprimiert wird,
z. B. wie in den Beispielen 3 oder 4. Eine subzelluläre membranhaltige
Fraktion umfassend ein erfindungsgemäßes Calcium bindendes Polypeptid
kann durch biochemische Fraktionierung der zellulären Bestandteile
von z. B. der vorstehend erwähnten
Wirtszelle erhalten werden. Eine subzelluläre membranhaltige Fraktion
können
z. B. aus dem Golgi- oder dem ER abgeleitete Vesikel aus der Wirtszelle
sein, oder isolierte Organellen aus der Wirtszelle sein, wie pelletierte
Kerne oder Mitochondrien. Die Verfahren, um subzelluläre membranhaltige Fraktionen
aus z. B. Zellen aus einer Zellkultur zu erhalten, sind im Stand
der Technik gut bekannt (als Referenz siehe z. B. McNamee, MG (1989)
Isolation and characterization of cell membranes, Biotechnique 7: 466-475
und Joost HG und Schurmann, A. (2001), Subcellular fractionation
of adipocytes and 3T3 L1 cells, Meth. Mol. Biol. 155: 77-82).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die subzelluläre
membranhaltige Fraktion eine Organelle, insbesondere ein Mitochondrium,
ein Peroxisom oder ein Kern, oder eine Membranfraktion abgeleitet
aus einer membrangebundenen Organelle. Besonders interessant sind
Membranfraktionen abgeleitet aus der Zellmembran. Jedoch wird in
einer bevorzugten Ausführungsform
eine Zelle, z. B. eine Zelle im Zusammenhang mit einer Zellkulturschale
oder eine Zelle im Zusammenhang mit einem transgenen Organismus,
wenn die Zelle eine nicht-humane Zelle ist, in Schritt (a) bereitgestellt.
Und bevorzugt wird das erfindungsgemäße Calcium bindende Polypeptid
an eine spezielle subzelluläre
Lokalisierung innerhalb der Zelle zielgerichtet, und am meisten
bevorzugt wird sie an die innere Oberfläche der Zellmembran zielgerichtet.
Wie vorstehend beschrieben kann eine Veränderung in der lokalen Calciumkonzentration
durch verschiedene Reize hervorgerufen werden, wie die Verabreichung
von extrazellulären
Reizen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Schritt (b) durch
Verabreichen eines extrazellulären
Reizes bewirkt, und insbesondere durch die Zugabe einer kleinen chemischen
Substanz oder eines Polypeptids an die extrazelluläre Seite
der Wirtszelle. Wenn Veränderungen der
lokalen Calciumkonzentration in einer Zelle im Zusammenhang mit
einer Zellkulturschale gemessen werden sollen, dann ist es bevorzugt,
dass das erfindungsgemäße Fusionspolypeptid
zusammen mit einem Rezeptorprotein oder Ionenkanalprotein von Interesse
coexprimiert wird, deren Aktivierung in Form eines Calciumsignals
abgelesen werden kann. Solche Rezeptoren können Rezeptoren sein, die an
die Herstellung eines intrazellulären Botenstoffs wie IP3 gekoppelt
sind, welches zu einem Anstieg an cytosolischem oder mitochondrialem
Calcium in der Zelle führt,
wenn der Rezeptor oder Ionenkanal stimuliert wird, z. B. Mitglieder
der Familie der G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren, einschließlich
Geruchs- und Geschmacksrezeptoren, Rezeptor-Tyrosinkinasen, Chemokin-Rezeptoren,
T-Zell-Rezeptoren, metabotrope Amino säurerezeptoren wie metabotrope
Glutamatrezeptoren oder Gabab-Rezeptoren,
GPI-verknüpfte Rezeptoren
der TGFbeta/GDNF-(Glia-abgeleiteter neurotrophischer Faktor) – Rezeptorfamilie.
Rezeptoren können
auch direkt den Calciumeinfluss in Transfektorzellen regulieren,
wie NMDA-Rezeptoren oder calciumdurchlässige AMPA-Rezeptoren. Auch
interessant sind Calciumkanäle,
die durch Membranpotential unter physiologischen Bedingungen reguliert
werden, wie Calciumkanäle
vom L-Typ, P/Q-Typ und N-Typ. Nachdem eine Coexpression der erfindungsgemäßen Calciumsensoren
und solche eines Rezeptors oder Kanals erreicht wurde, wird im nächsten Schritt
(b) ein Agonist oder Antagonist des Rezeptors oder Kanals der cotransfizierten
Wirtszelle bereitgestellt, und dann kann in Schritt (c) die Veränderung
in der lokalen Calciumkonzentration auf mikroskopischer Ebene abgelesen
werden durch Anregen des Donor-Chromophors bei einer geeigneten
Wellenlänge
unter Verwendung einer geeigneten Lichtquelle wie einer Xenon-Bogenlampe,
einem Monochromator oder einer Laserlichtquelle, geeigneten dichroischen
Spiegeln und Anregungsfiltern und Emissionsfiltern einer geeigneten
Bandbreite, um Informationen über
die Donor- und Akzeptoremission zu entnehmen, schließlich durch
Aufnehmen der Signale auf einer CCD-(ladungsgekoppeltes Bauelement,
charge-coupled device) Kamera oder einer Fotovervielfacherröhre.
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Wenn
die Zelle im Zusammenhang mit einem Indikatororganismus bereitgestellt
wird, dann wird das Verfahren durch Exprimieren des erfindungsgemäßen Fusionspolypeptids
in einem transgenen Organismus in einer Zelle oder interessierenden
Gewebetyp mit Hilfe von geeigneten spezifischen, konstitutiven oder
induzierbaren Promotoren durchgeführt. Als nächster Schritt (b) wird ein
geeigneter Reiz an den Organismus gebracht, z. B. wird ein Wirkstoff
dem Organismus verabreicht, oder alternativ wird ein Reiz von geeigneter
Ausführungsart
an den Organismus gebracht, wie ein visueller, akustischer, mechanischer,
nocizeptiver oder hormoneller Reiz. Dieser Reiz ruft ein Calciumsignal
hervor, das nachgewiesen werden kann, wenn das erfindungsgemäße Fusionspolypeptid
in interessierenden Geweben innerhalb des transgenen Tieres exprimiert wird,
wie das Nervensystem oder in Darmorganen. Der Reiz kann z. B. ein
Kälteschock,
mechanischer Stress, ein osmotischer Schock oder oxidativer Stress,
Parasiten oder Veränderungen
in der Nährstoffzusammensetzung
sein. Die Veränderung
der lokalen Calciumkonzentration kann dann durch Mikro skopie der
Zelle oder des interessierenden Gewebes, wie vorstehend aufgezeigt,
abgelesen werden.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis
der Bindung einer kleinen chemischen Substanz oder eines Polypeptids
an ein Calcium bindendes Polypeptid mit einer Identität von mindestens
80% zu einer 30 Aminosäuren
langen Polypeptidsequenz von humanem Troponin C oder Skelettmuskel-Troponin
C aus Huhn bereit. Dieses Verfahren umfasst die Schritte von (a)
Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Calcium bindenden Polypeptids,
(b) Zufügen
einer kleinen chemischen Substanz, die auf Binden getestet werden
soll, oder ein Polypetid, das auf Binden getestet werden soll, und
(c) Bestimmen des Grades des Bindens durch Messen von FREI zwischen
dem Donor- und dem Akzeptor-Chromophor des Donor-Akzeptorpaares
des Polypeptids unter geeigneten Bedingungen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Calcium bindende Polypeptid, das in Schritt (a) bereitgestellt
wird, humanes Herzmuskel-Troponin C oder ein Polypeptid abgeleitet
aus humanem Herzmuskel-Troponin C, und insbesondere ist es SEQ ID
NR. 4. Dieses Verfahren ist nützlich,
um kleine chemische Substanzen oder Polypeptide von klinischem Interesse
zu identifizieren, insbesondere die in bestimmten klinischen Situationen
wie angeborenem Herzfehler, Kardiomyopathie, oder anderen Myokardkrankheiten
wie solche induziert durch Diabetes, welche zu einer verringerten
Leistung des menschlichen Herzens führen. Das Verfahren ist auch
nützlich
zum Identifizieren von Substanzen, die die Kontrahierungskraft von
Skelettmuskel stärken
oder schwachen. Solche Substanzen, die die Skelettmuskelfunktion
verstärken,
können
vorteilhaft Therapeutika gegen Krankheiten sein, die zu Muskeldegeneration
führen, wie
muskuläre
Dystrophien, wie z. B. Duchenne-Muskeldystrophie, oder spinale muskuläre Atrophie.
Substanzen, die die Skelettmuskelkontraktion schwachen, könnten ihre
Verwendung finden in Zuständen,
die zu übermäßigen Muskelkrämpfen führen, wie
z. B. in Tetanus. Kleine chemische Moleküle oder Polypeptide, die helfen,
die Calcium bindenden Eigenschaften von menschlichem Herzmuskel-Troponin
C oder menschlichem Skelettmuskel-Troponin C zu verbessern, besitzen
das Potenzial, geeignete Pharmazeutika zur Behandlung der vorstehend
genannten Krankheiten zu sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die kleinen chemischen Substanzen oder Polypeptide, die durch
die vorstehend erwähnten
Screening verfahren identifiziert werden, in eine pharmazeutische
Zusammensetzung formuliert, die zur Behandlung der vorstehend genannten
Krankheit verwendet werden kann.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung eines
erfindungsgemäßen veränderten Calcium
bindenden Polypeptids zum Nachweis von Änderungen in der lokalen Calciumkonzentration
innerhalb einer Zelle, und insbesondere für den Nachweis von Calciumveränderungen,
die nahe einer zellulären
Membran vorkommen. In einem Aspekt kann dies für diagnostische Zwecke in einer
Person sein, z. B. einem menschlichen Patienten. Auch kann das veränderte erfindungsgemäße Calcium
bindende Polypeptid zum Nachweis von Veränderungen in der lokalen Calciumkonzentration
innerhalb einer Zelle eines erfindungsgemäßen transgenen Tieres verwendet
werden, wie einer transgenen Maus, oder bevorzugt eines transgenen Nicht-Säugetieres,
wie transgener Bäckerhefe,
C. elegans, D. melanogaster oder Zebrafisch. In einem anderen Aspekt
wird diese Verwendung nicht in Betracht gezogen, am menschlichen
oder tierischen Körper
ausgeführt
zu werden, sondern sie betrifft eine Ex-vivo-Verwendung, insbesondere
eine In-vitro-Verwendung,
z. B. in Zelllinien oder in primären
Zellen in Zellkultur.
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In
einer bevorzugte Ausführungsform
werden solche veränderten
Calcium bindenden Polypeptide verwendet, die ein Lokalisationssignal
umfassen, insbesondere ein Kernlokalisationssignal, ein Kernexportsignal, ein
Lokalisationssignal für
das endoplasmatische Retikulum, ein Peroxisomenlokalisationssignal,
ein Signal für mitochondrialen
Eingang, ein Signal zum Zielrichten an die Zellmembran, oder ein
Signal zum Zielrichten an die Zellmembran, das eine Lokalisation
an prä-
oder postsynaptische Strukturen vermittelt. Am meisten bevorzugt
werden solche veränderten
Calcium bindenden Polypeptide verwendet, welche ein Signal zum Zielrichten an
die Zellmembran umfassen, und insbesondere ein Signal zum Zielrichten
an die Zelle, das eine Lokalisation an die Zellmembran von prä- oder postsynaptischen
Strukturen vermittelt. Es ist wünschenswert,
dass das veränderte
Calcium bindende Polypeptid ein erfindungsgemäßes genetisch kodiertes Fusionspolypeptid
ist.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1:
Schematische Darstellung des FREI, der in ratiometrischen Indikatoren,
die auf Troponin C-Varianten basieren, auftritt.
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2:
Zusammenfassung der Basiskonstrukte und Auswertung ihrer Funktion.
csTnC, Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn csTN-N90, der N-terminale
Lappen von Skelett-Troponin
C aus Huhn (Aminosäuren 1–90). csTnC-EFn,
die einzelnen EF-Hände
1–4 von
Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn. csTnI, Skelettmuskel-Troponin
I aus Huhn. csTnI 1–48,
csTnI 95–133,
csTnI 116–135,
verschiedene kurze Peptide abgeleitet aus Skelettmuskel-Troponin
I aus Huhn, bestehend aus den angezeigten Aminosäureresten. csTnC-L15, trunkiertes
Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn, in dem die N-terminalen Aminosäurereste
1–14 deletiert
sind, was das Protein am Leucin 15 starten lässt. Das gesamte Indikatorkonstrukt
wurde TN-L15 (SEQ ID NR. 1 und 2) genannt. csTnC-L15 D107A, csTnC-L15,
das die Mutation D107A trägt.
Das gesamte Indikatorkonstrukt wurde TN-L15 D107A genannt (SEQ ID
NR. 5, 6). csTnC-L15-N90, N-terminaler Lappen des Skelettmuskel-Troponin C
aus Huhn, bestehend aus Aminosäureresten
15–90.
hcardTnC, humanes Herzmuskel-Troponin
C. Das gesamte Indikatorkonstrukt wird als TN-humTnC bezeichnet
(SEQ ID NR. 3, 4). hcardTnC1-135, humanes Herzmuskel-Troponin C,
dem die letzte EF-Hand-Domäne fehlt.
hcard-TnC-L12, humanes Herzmuskel-Troponin C, in dem die N-terminalen Aminosäurereste
1–11 deletiert
sind, analog zu csTnC-L15. L, Linker: Entweder GG, GSG oder GGSGG.
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3:
Wirkung von Calciumbindung auf das Emissionsspektrum zweier Indikatorkonstrukte;
A: TN-L15. B: TN-humTnC. Die Emissionsspektren dieser zwei Konstrukte
werden bei null (gestrichelte Linie, -Ca2+)
und gesättigten
(durchgehende Linie, +Ca2+) Calciumspiegeln
dargestellt.
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4:
Affinitäten
für Calcium
(A) und pH-Sensitivitäten
(B) von ausgewählten
Indikatorproteinen. A: TN-humTnC (offenen Rauten), TN-L15 (gefüllte Quadrate),
TN-L15 D107A (offene Kreise), TN-L15 E42Q/E78Q (gefüllte Kreise).
B: Emissionsverhältnis von
TN-L15 in der Gegenwart (Kreise) und in Abwesenheit (Quadrate) von
Calcium bei verschiedenen pH-Werten.
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5:
Calciumdissozation von ausgewählten
aufgereinigten Indikatorproteinen.
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6:
Funktion von TN-L15 innerhalb lebender Zellen. A: HEK 293-Zellen,
die eine cytosolische Lokalisierung und verschieden Expressionsspiegel
(Zelle 1 und 2) von TN-L15
zeigen. B: Der Verhältnisverlauf der
zwei Zellen, die in A gezeigt werden. Antworten auf eine Stimulation
mit 100 μM
Carbachol und eine Behandlung mit 1 μM Ionomycin bei hohem Calcium,
um Rmax zu erhalten, und bei 100 μM
EGTA, um Rmin zu erhalten, sind gezeigt. C: Entsprechende Intensitätsverläufe von
CFP- und Citrine-Emission für
die Verhältnisse
in B, die einzeln die Verläufe
der stärker
exprimierenden Zelle 1 und der schwacher exprimierenden Zelle 2 zeigen.
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7:
Funktion von TN-humTnC in lebenden Zellen. A: Cytosolische Expression
von TN-humTnC in HEK293-Zellen. B: Verlauf der bildgebenden Messung,
die das 527/476-nm-Emissionsverhältnis nach
Stimulierung mit 100 μM
Carbachol zeigt.
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8:
Funktion von TN-L15 in lebenden primären hippocampalen Neuronen.
A. Primäres
hippocampales Neuron, transfiziert mit TN-L15: B: Verlauf der bildgebenden
Messung des Neurons, das in A gezeigt ist.
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9:
Zielrichten von TN-L15 an die Plasmamembran von lebenden Zellen.
Ein Schema des Konstrukts ist dargestellt. A: 293-Zellen, die TN-L15-Ras
exprimieren. Der Pfeil zeigt an die Zelle, deren Verlauf in B gezeigt
ist. B: TN-L15-Ras zeigt leicht durch einen Agonisten induzierte
Calciumoszillationen in 293-Zellen. Der Indikator besitzt denselben
dynamischen Bereich, wie wenn er im Cytosol exprimiert ist. C: Primäres hippocampales
Neuron, das TN-L15-Ras exprimiert, und dem bildgebenden Verlauf
(D) entspricht.
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10: Vergleich von Fusionen von TN-L15 und Yellow
Cameleon 2.3 (YC2.3) an das präsynaptische Protein
Synaptobrevin. A: Bildgebender Verlauf von TN-L15- Synaptobrevin, exprimiert
in 293-Zellen. B: Bildgebender Verlauf von YC2.3-Synaptobrevin.
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11: Vergleich des Membran-Zielrichtens von TnL-15
und Yellow Cameleon 2.1 (YC2.1) unter Verwendung der Membran-Zielrichtungssequenz
von GAP43. A: Verlauf des bildgebenden Messung mit GAP43-TN-L15
in 293-Zellen. B: Verlauf des bildgebenden Messung mit GAP43-YC2.1
in 293-Zellen. Man bemerke die schlechte Leistung von GAP43-YC2.1.
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BESCHREIBUNG DER SEQUENZEN:
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- SEQ ID NR: 1 ist die DNA-Sequenz von TN-L15; einem Fusionskonstrukt
aus CFP, Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn Aminosäuren 15–163, und
Citrine
- SEQ ID NR: 2 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ ID
NR: 1
- SEQ ID NR: 3 ist die DNA-Sequenz von TN-humTnC; einem Fusionskonstrukt
aus CFP, humanem Herzmuskel-Troponin C, und Citrine
- SEQ ID NR: 4 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ ID
NR: 3
- SEQ ID NR: 5 ist die DNA-Sequenz von TN-L15 D107A; einem Fusionskonstrukt
von CFP, Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn Aminosäuren 15–163 und
Citrine. Die dritte EF-Hand
des Troponin C ist durch den einzelnen Aminosäureaustausch D107A inaktiviert
- SEQ ID NR: 6 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ ID
NR: 5
- SEQ ID NR: 7 ist die DNA-Sequenz eines Fusionskonstrukts aus
CFP, Skelettmuskel-Troponin
C aus Huhn und Citrine
- SEQ ID NR: 8 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ ID
NR: 7
- SEQ ID NR: 9 ist die DNA-Sequenz eines Fusionskonstrukts aus
CFP, der zweiten EF-Hand
von Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn (Aminosäuren 51–91) und Citrine
- SEQ ID NR: 10 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ
ID NR: 9
- SEQ ID NR: 11 ist die DNA-Sequenz eines Fusionskonstrukts aus
CFP, Skelettmuskel-Troponin
C, einem Gly-Gly-Linker, Skelettmuskel-Troponin I aus Huhn und Citrine
- SEQ ID NR: 12 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ
ID NR: 11
- SEQ ID NR: 13 ist die DNA-Sequenz eines Fusionskonstrukts aus
CFP, Skelettmuskel-Troponin
I aus Huhn Aminosäuren
116–135,
einem Gly-Gly-Linker, Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn, und Citrine
- SEQ ID NR: 14 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ
ID NR: 13
- SEQ ID NR: 15 ist die DNA-Sequenz eines Fusionskonstrukts aus
CFP, Skelettmuskel-Troponin
I aus Huhn Aminosäuren
95–131,
einem Gly-Ser-Gly-Linker, Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn Aminosäuren 1–91, und Citrine
- SEQ ID NR: 16 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ
ID NR: 15
- SEQ ID NR: 17 ist die DNA-Sequenz von TN-L12; einem Fusionskonstrukt
aus CFP, humanem Herzmuskel-Troponin C Aminosäuren 12–161, und Citrine
- SEQ ID NR: 18 ist die Proteinsequenz des Konstrukts von SEQ
ID NR: 17
- SEQ ID NR: 19 ist die DNA-Sequenz von humanem Herzmuskel-Troponin
C
- SEQ ID NR: 20 ist die Proteinsequenz von SEQ ID NR: 19
- SEQ ID NR: 21 ist die DNA-Sequenz von humanem Herzmuskel-Troponin
I
- SEQ ID NR: 22 ist die Proteinsequenz von SEQ ID NR: 21
- SEQ ID NR: 23 ist die DNA-Sequenz von humanem Skelettmuskel
Troponin C
- SEQ ID NR: 24 ist die Proteinsequenz von SEQ ID NR: 23
- SEQ ID NR: 25 ist die DNA-Sequenz von Skelettmuskel-Troponin
C aus Huhn
- SEQ ID NR: 26 ist die Proteinsequenz von SEQ ID NR: 25
- SEQ ID NR: 27 ist die DNA-Sequenz von schnellem Skelettmuskel-Troponin
I aus Huhn
- SEQ ID NR: 28 ist die Proteinsequenz von SEQ ID NR: 27
- SEQ ID NR: 29 ist die DNA-Sequenz von Herzmuskel-Troponin C
aus Huhn
- SEQ ID NR: 30 ist die Proteinsequenz von SEQ ID NR: 29
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ABSCHNITT DER BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter veranschaulichen,
aber nicht beschränken.
Die Beispiele umfassen technische Merkmale, und es wird verstanden
werden, dass die Erfindung auch Kombinationen der technischen Merkmale
betrifft, die in diesem Abschnitt der Beispiele gezeigt werden.
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BEISPIEL 1: GENHERSTELLUNG:
-
Troponin
C-Domänen
in voller Länge
und trunkiert wurden durch PCR aus der cDNA von Skelettmuskel-Troponin
C aus Huhn (csTnC) erhalten unter Verwendung eines Sense-Primers, der eine
SphI-Schnittstelle am 5'-Ende
enthält,
und einem Reverse-Primer, der eine SacI-Schnittstelle am 3'-Ende enthält. Genauso
wurden Domänen
mit voller Länge
und trunkiert von humanem Herzmuskel-Troponin C (hcardTnC) aus einer
cDNA-Sequenz erhalten, aus der die intrinsische SacI-Schnittstelle
erst durch Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese entfernt werden
musste, was eine stille Mutation des Glu135-Codons (GAG zu GAA)
zur Folge hatte. Alle Troponin C-DNA-Fragmente wurden zwischen CFP
und Citrine in den bakteriellen Expressionsvektor pRSETB (Invitrogen)
insertiert, der ein CFP mit einer SphI-Schnittstelle am 3'-Ende und ein Citrine
mit einer SacI-Schnittstelle am 5'-Ende
trägt.
Eine schematische Darstellung des FREI, der in ratiometrischen Indikatoren, die
auf Troponin C-Varianten basieren, auftritt, wird in 1 gezeigt.
Das Binden von Calcium an die Troponin C-Domäne führt zu einer Konformationsänderung
im Protein, was dadurch den Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer
(FREI) vom Donor- auf das Akzeptor- fluoreszierende Protein erhöht (1).
Erste Konstrukte mit einfacher Insertion des Gens voller Länge brachte
einen Indikator von mäßiger Leistung
hervor. Wir testeten dann eine Reihe von Mutationen und Deletionen
an den Linkerregionen. Wir durchliefen eine Reihe von Optimierungen,
in denen einzelne Aminosäuren
an den verbindenden Sequenzen nahe den GFPs ausgetauscht oder deletiert
wurden. Insgesamt wurden mehr als 70 verschiedene Konstrukte hergestellt,
die Proteine gereinigt, und einzeln auf ihre Calciumsensitivität getestet.
Zusätzlich
zu den Sequenzen voller Länge
von hcardTnC und csTnC, und Versionen davon mit Trunkierungen und
veränderten
Linker, wurden kürzere csTnC-Domänen konstruiert,
in denen nur spezielle strukturelle Elemente des Proteins einzeln
verwendet wurden, wie der N-terminale regulatorische Lappen (Aminosäuren 1–90, genannt
TnC-N90) von csTnC alleine, oder einzelnen EF-Händen von csTnC.
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Eine
Zusammenfassung der Basiskonstrukte und eine Auswertung ihrer Funktion
kann in 2 gesehen werden. Nur Konstrukte
mit mäßiger bis
guter Leistung sind aufgeführt.
Die Leistung wurde bewertet als die maximale % Veränderung
im 527/476 nm Emissionsverhältnis
von null Calciumspiegeln bis Calciumsättigung. Die am besten funktionierenden Konstrukte,
die mehr als 100% maximale Verhältnisänderung
ergeben, wurden für
weitere Analyse ausgewählt.
Diese Konstrukte wurden TN-humTnC genannt für einen Indikator, der humanes
Herz-Skelettmuskel-Troponin C (hcardTnC) als Calcium bindenden Teil
verwendet (SEQ ID NR: 3, 4), und TN-L15 genannt für einen
Indikator, der Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn (csTnC-L15), Aminosäuren 15–163 als
Calcium bindenden Teil verwendet (SEQ ID NR: 1, 2).
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Da
von TnI, wie TnI aus Huhn, zum Beispiel die schnelle Skelettmuskel-TnI-Isoform
aus Huhn (csTnI) mit der Swissprot Zugangsnummer P02644, bekannt
ist, dass einen Komplex mit csTnC in vivo bildet, und einige dieser
Wechselwirkungen durch Calcium modifiziert werden, wurden Peptidsequenzen
von csTnI, von denen geglaubt wird, dass sie für das Binden an die N- und
C-terminalen csTnC-Domänen
verantwortlich sind, gemäß der Literatur
ausgewählt.
csTnI-Fusionen mit csTnC wurden durch Vervielfältigen von Domänen von cDNA
von Skelettmuskel-TnI aus Huhn mit Sense und Reverse-Primern, die
beide entweder eine SphI-Schnittstelle oder eine SacI-Schnittstelle
enthalten, erschaffen. Die sich ergebenden csTnI-DNA-Fragmente,
die entweder eine SphI-Schnittstelle oder eine SacI-Schnittstelle
an beiden Enden tragen, konnten dann in die schon bestehenden SphI
oder SacI-Schnittstellen in den Troponin C-Indikatorfusionskonstrukten
kloniert werden.
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Um
Calciumaffinitäten
von einzelnen EF-Händen
von Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn zu verändern, wurden Punktmutationen
in die Gensequenz durch ortsgerichtete Mutagenese unter Verwendung
des Primer-Extension-Verfahrens (QuickChange, Stratagene) eingeführt. Für eine Proteinexpression
in Säugerzellen
wurde eine optimierte Kozak-Konsensussequenz
(GCC GCC ACC ATG G) durch PCR am 5'-Ende vom CFP eingeführt; die gesamten Indikatorfragmente,
die durch Restriktion mit BamHI/EcoRI der pRSETB-Konstrukte erhalten
wurden, wurden dann in den Säuger-Expressionsvektor
pcDNA3 (Invitrogen) subkloniert. Ein Zielrichten an die Membran
von Indikatorproteinen wurde erreicht durch Erweitern der Indikator-DNA-Sequenzen
durch PCR mit einer Sequenz, die ein Membranlokalisationssignal
kodiert. Insbesondere wurde die 20 Aminosäurensequenz KLNPPDESGPGCMSCKCVLS
des c-Ha-Ras-Membranankersignals an das 3'-Ende der Indikatorsequenzen fusioniert,
und die 20 Aminosäure
Sequenz MGCCMRRTKQVEKNDEDQKI des GAP43-Membranankersignals wurde
an das 5'-Ende fusioniert.
Siehe Moriyoshi K., et al., „Labeling
Neural Cells Using Adenoviral Gene Transfer of Membrane-Targeted
GFP." Neuron 16,
255-269 (1996).
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Fusionen
von TN-L15 (SEQ ID NR: 1) oder YC3.1 an Synaptobrevin wurden hergestellt
durch Vervielfältigen
von Synaptobrevin durch PCR, wobei damit eine Kpn1-Schnittstelle
innerhalb eines GGTGGS-Linkers an sein 5'-Ende eingeführt wurde. Gleichzeitig wurde
eine Kpn1-Schnittstelle am 3'-Ende
von jeweils csTnL-15 oder YC3.1 eingeführt. Das Stoppkodon wurde dadurch
deletiert. DNA-Fragmente, die für
solchermaßen
modifiziertes Synaptobrevin und TN-L15 oder YC3.1 kodieren, wurden
in ein Expressionsplasmid zusammen ligiert.
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BEISPIEL 2: PROTEINEXPRESSION, IN VITRO-SPEKTROSKOPIE
UND TITRATIONEN
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Proteine
wurden in Bakterien unter Verwendung des T7-Expressionssystems in
Kombination mit dem pRSETB-Plasmid exprimiert, welches das Fusionsprotein
trägt.
Da das pRSETB-Plasmid auch das Fusionsprotein mit einem N-terminalen
Polyhistidin-Tag versieht, konnten Proteine aus geklärten Zelllysaten
auf Nickelchelat-Säulen
gereinigt werden. Gereinigte Proteine wurden dann in vitro-Fluoreszenzmessungen
in einem Cary Eclipse-Fluorometer
(Varian), das mit einer Stopped-Flow RX2000 schnellen Kinetik-Zusatzeinheit für kinetische
Messungen (Applied Photophysics) ausgestattet war. Um die Prozent
Verhältnisänderung
eines Proteins zu erhalten, wurden die Fluoreszenz-Emissionsintensitäten des
FREI-Donors und des -Akzeptors bei ihren jeweiligen Emissionsmaxima
gemessen. Die Werte wurden bei null Calciumspiegeln und bei Calciumsättigung
für jeden
Indikator bestimmt. Der Ca-freie Puffer enthielt ein Aliquot des
Proteins in 10 mM MOPS pH 7,5, 100 mM KCl und 20 μM EGTA. Im
zweiten Schritt wurde eine Lösung
von 1 M CaCl2 zur Mischung auf eine Endkonzentration
von 10 mM CaCl2 zugefügt. Die Wirkung des Calciumbindens
auf das Emissionsspektrum von zwei Indikatorkonstrukten wird in 3 gezeigt. 3A zeigt das Emissionsspektrum von TN-L15,
einem Fusionsprotein aus Aminosäuren
15–163
von Skelettmuskel-Troponin C aus Huhn (csTnC) als Calcium bindender
Teil, eingefügt
zwischen CFP und Citrine. Gleichermaßen zeigt 3B das
Emissionsspektrum von TN-humTnC, einem Fusionsprotein von Aminosäuren 1–161 von
humanem Herzmuskel-Troponin C (hcardTnC) als Calcium bindendes Polypeptid,
eingefügt
zwischen CFP und Citrine. Die Emissionsspektren der zwei Konstrukte
werden bei null (gestrichelte Linie, -Ca2+)
und gesättigten
(durchgezogene Linie, +Ca2+) Calciumspiegeln
dargestellt. Die Veränderung
des Emissionsverhältnisses
auf das Ca2+-Binden hin ist 140% für TN-L15
und 120% für
TN-humTnC. Um die Prozent Verhältnisänderung
eines Proteins zu erhalten, wurden die Fluoreszenz-Emissionsintensitäten des
FRET-Donors und
des -Akzeptors bei ihren jeweiligen Emissionsmaxima gemessen. Die
Werte wurden bei null Calciumspiegeln oder bei Calciumsättigung
für jeden
Indikator bestimmt. Der Ca-freie Puffer enthielt ein Aliquot des
Proteins in 10 mM MOPS pH 7,5, 100 mM KCl und 20 μM EGTA. Im
zweiten Schritt wurde eine Lösung
von 1 M CaCl2 zur Mischung auf eine Endkonzentration
von 10 mM CaCl2 zugefügt. Von der C-terminalen Domäne von TnC
ist bekannt, dass sie zwei hochaffine Calciumbindungsstellen besitzt,
die auch Magnesium binden. Der N-terminale Lappen bindet Calcium
spezifisch mit einer etwas geringeren Affinität. In Übereinstimmung damit verringerte
das Zufügen
von 1 mM Magnesium den maximalen dynamischen Bereich von TN-L15
und TN-humTnC, der durch Zufügen
von Calcium erhältlich
war, jeweils von 140% auf 100% und 120% auf 70%.
-
Calciumtitrationen
wurden in einem Puffersystem durchgeführt, das Ca2+ und
K2EGTA in verschiedenen Verhältnissen
enthielt, um definierte Konzentrationen von freiem Ca2+ zu
erhalten. Damit konnten durch Mischen von Aliquots des Indikatorproteins
mit verschiedenen Verhältnissen
von zwei Pufferlösungen,
die entweder 10 mM K2EGTA, 100 mM KCl und
30 mM MOPS pH 7,2, oder 10 mM CaEGTA, 100 mM KCl und 30 mM MOPS
pH 7,2 enthielten, die Fluoreszenz-Emissionsintensitäten des
FREI-Donors und des -Akzeptors bei verschiedenen Konzentrationen
an freiem Calcium aufgenommen werden. Magnesium wurde zu den Puffer wenn
nötig zugefügt. Calcium-Kd-Werte
wurden durch Auftragen des Verhältnisses
der Emissionsmaximum-Wellenlängen
des Donor- und des Akzeptorproteins gegen die Konzentration an freiem
Calcium auf einer doppelt logarithmischen Skala berechnet. Siehe
Grynkiewicz G., et al. „A
New Generation of Ca2+ Indica tors with Greatly Improved Fluorescence
Properties". J.
Biol. Chem. 260, 3440-3450 (1985). Magnesiumtitrationen wurden in
10 mM MOPS pH 7.0, 100 mM KCl und verschiedenen Mengen von MgCl2 durchgeführt. Calciumaffinitäten und
pH-Empfindlichkeiten
von ausgewählten
Indikatorproteinen sind in 4 dargestellt. 4A zeigt die Bestimmung von Calcium Kd-Werten von ausgewählten Konstrukten durch Ca2+-Titrationen
in der Gegenwart von 1 mM freiem Mg2+. Emissionsverhältnisänderungen
wurden auf die Werte bei voller Calciumsättigung normalisiert, und die
Kurvenanpassungen entsprechen den scheinbaren Calcium Kd-Werten,
die im Text gegeben sind. Calciumtitrationen hatten Reaktionskurven
zum Ergebnis mit scheinbaren Dissoziationskonstanten von 470 nM
für TN-humcTnC
(offene Rauten) und 1,2 μM
für TN-L15
(gefüllte
Rechtecke). Kds für Magnesiumbindung waren 2,2
mM und 0,5 mM jeweils für
TN-L15 und TN-humTnC. Ortsgerichtete Mutagenese wurde ausgiebig
verwendet, um Eigenschaften des Ligandenbindens und der Konformationsänderung
innerhalb von Troponin C zu untersuchen. Wir haben daher einzelne
EF-Hände
systematisch durch Austauschen von entscheidenden Aspartat- oder
Glutamat-Resten innerhalb der bindenden Schleifen mit entweder Alanin oder
Glutamin inaktiviert. Die Mutation D107A, durch die die dritte,
C-terminale EF-Hand
innerhalb von TN-L15 inaktiviert wurde, hatte einen Indikator mit
verringerter Calciumaffinität
zum Ergebnis. Der scheinbare Calcium-Kd dieses
Konstruktes wurde als 29 μM
bestimmt (offene Kreise). Als Folge davon war die Reaktionskurve in
den Calciumtitrationen signifikant nach rechts verschoben, die in 4A zu sehen ist. Daher erscheint diese Mutante
geeigneter zum Messen von größeren Veränderungen
an Calcium, die zum Beispiel angetroffen werden, wenn Indikatoren
an synaptische Stellen oder in enge Nachbarschaft zu Kanälen zielgerichet
werden. Im Vergleich jedoch brachte das Inaktivieren beider N-terminaler
Stellen durch die Doppelmutation E42Q/E78Q ein Protein hervor, das
nur die C-terminalen hochaffinen Bestandteile intakt ließ, was einen
Kd für
Calcium von 300 nM zum Ergebnis hatte (4A,
gefüllte
Kreise). In 4B untersuchten wir, in
welchem Ausmaß pH-Veränderungen
die Verhältnisse
von TN-L15 beeinflussten, die bei null Calcium (50 μM BAPTA,
gefüllte
Rechtecke, -Ca2+) oder Calciumsättigung
(10 mM Ca2+, gefüllte Kreise, +Ca2+)
erhalten wurden. Wie erwartet hingen die Verhältnisse vom pH ab. Die Verhältnisse
begannen beginnend unterhalb von pH 6,8 abzufallen, was die pH-Eigenschaften
von Citrine und CFP widerspiegelt. Im physiologischen Bereich von
cytosolischen pH-Fluktuationen zwischen pH 6,8–7,3 waren die Verhältnisse
jedoch bemerkenswert stabil. Die pH-Beständigkeit unserer Sonden ist
ein klarer Vorteil gegenüber
neueren nicht-ratiometrischen Sonden, die auf Calmodulin und einem
einzelnen GFP als Fluorophor basieren, da diese Proben intrinsisch
sensitiv gegenüber
pH-Veränderungen
sind, und daher zu Artefakten neigen, selbst wenn sie im Cytosol
exprimiert werden.
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Für Messungen
von Dissoziationskinetik wurden 6 μM gereinigtes Protein in 10
mM MOPS pH 7, 200 mM KCl, 1 mM BAPTA, 1 mM freiem Mg2+ und
1 oder 50 μM
freiem Ca2+ (TN-L15 D107A: 50 μM oder 300 μM freiem
Ca2+) mit 20 mM BAPTA (TN-L15 D107A: 35
mM BAPTA) in 10 mM MOPS pH 7, 200 mM KCl und 1 mM freiem Mg2+ gemischt; die Mischungs-Totzeit war 8
ms. Unserer Erfahrung nach erschienen die Assoziationsgeschwindigkeiten
(on-rates) von genetisch kodierten Calciumsonden nie als ein Problem
in Experimenten. Jedoch sind langsame Dissoziationsgeschwindigkeiten
das Haupthindernis, um schnell sich verändernde Signale zu verfolgen.
Daher konzentrierten wir uns auf das Messen der Dissoziationsgeschwindigkeiten
von Calcium, das an unsere Indikatorproteine gebunden war. Proben
wurden bei 432 nm angeregt, und die Emission bei 528 nm verfolgt.
Datensammlungen von mindestens fünf
Experimenten wurden gemittelt, und Geschwindigkeitskonstanten durch
monoexponentielle Kurvenanpassungen abgeleitet. Verläufe von
einzelnen Dissoziationsexperimenten sind in 5 gezeigt.
Wie für
eine Reaktionskinetik erster Ordnung erwartet, waren diese Geschwindigkeiten
unabhängig
von der gewählten
Calciumkonzentration (Daten nicht gezeigt). Die τ-Werte, die von drei ausgewählten Konstrukten
erhalten wurden, waren 860 ms für
TN-L15 (5, oben), 580 ms für TN-L15
D107A und 560 ms für
TN-humTnC. Im Vergleich zu unseren Proteinen zeigte Yellow Cameleon 2.3
(YC2.3) eine Calciumdissoziationsgeschwindigkeit von 870 ms (5,
unten).
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BEISPIEL 3: FUNKTIONALITÄT VON TNC-BASIERTEN
INDIKATOREN IN LEBENDEN ZELLEN
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HEK-293-Zellen
wurden mit Lipofectinreagenz (Invitrogen) transfiziert, und zwei
bis vier Tage später auf
einem Zeiss Axiovert 35M-Mikroskop mit einer CCD-Kamera (CoolSnap,
Roper Scientific) einem bildgebenden Verfahren unterzogen. Hippocampale
Neuronen wurden aus 17 Tage alten Rattenembryonen hergestellt, durch
Calciumphosphatfällung
1 Woche nach der Herstellung transfiziert, und zwei Tage nach der
Transfektion dem bildgebenden Verfahren unterzogen. Der bildgebende
Aufbau wurde durch Metafluor 4.6-Software gesteuert
(Universal Imaging). Für
ein bildgebendes Messen eines Verhältnisses wurde ein 440/20 Anregungsfilter,
ein 455 DCLP dichroischer Spiegel und zwei Emissiosnfilter (485/35
für CFP,
535/25 für
Citrine), betrieben in einem Filterrad (Sutter Instruments), verwendet.
Konstrukte der Indikatoren mit optimierten Kozak-Consensussequenzen für die Initiation der Translation
wurden exprimiert. Troponin C ist ein Teil des Troponin-Komplexes,
und wird gewöhnlich
nicht als isoliertes Protein innerhalb des Cytosols exprimiert.
Es war daher interessant und befriedigend, zu sehen, dass unsere
Indikatoren gute cytosolische Expression zeigten. Die Fluoreszenz
war gleichmäßig und
homogen innerhalb des Cytosols verteilt, ohne Zeichen von Aggregation (6A, 7A).
Der Kern war ausgeschlossen, wie erwartet für Proteine mit Molekulargewichten
von 69,7 und 72,5 kD, jeweils für
TN-L15 und TN-humTnC. Um die Funktion des Indikators innerhalb von
Zellen zu untersuchen, verwendeten wir die Carbachol-Antwort von
293-Zellen, die über Muscarin-Rezeptoren
stimuliert werden kann. Antworten der 293-Zellen, die TN-L15 exprimieren,
nach Stimulationen mit 100 μM
Carbachol können
in 6 gesehen werden. Verhältnisse (6B)
und Intensitätveränderungen
der einzelnen Wellenlängen (6C) sind für zwei Zellen dargestellt,
die verschiedene Spiegel der Sonde exprimieren. In guter Übereinstimmung
mit den in vitro-Eigenschaften des Indikators wurden Carbachol-induzierte
Oszillationen von freiem zellulären
Calcium leicht durch das bildgebende Verfahren gemessen, mit wiederholten
Zyklen von reziproken Intensitätsveränderungen
von CFP und Citrine. Das bildgebende Messen zeigte sich dynamisch
und reproduzierbar, und es war kein Problem, Rmax und Rmin zu erhalten.
TN-L15 war auch in Primärkulturen
von hippocampalen Neuronen aus Ratte funktionell (8).
Antworten auf Glutamatstimulation und Depolarisierung mit 100 mM
KCl werden in 8b gesehen. Eine Antwort
von HEK293-Zellen, die TN-humTnC exprimieren, wird in 7B gezeigt. Maximale Verhältnisänderungen
innerhalb der Zellen waren 100% für TN-L15 und 70% für TN-humTnC,
in Übereinstimmung
mit den in vitro-Werten der Indikatoren. Als Vergleich war die maximale
Verhältnisänderung,
die mit Yellow Cameleon 2.1 auf unserem Messaufbau erhältlich war,
70% (Daten nicht gezeigt).
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BEISPIEL 4: SUBZELLULÄRES ZIELRICHTEN VON TNC-BASIERENDEN
INDIKATOREN UND FUNKTIONALITÄT
SOLCHER KONSTRUKTE
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Als
nächstes
wollten wir die Zielrichtungseigenschaften unserer neuen Indikatoren
innerhalb von Zellen auswerten. Im Prinzip ist es ein großes Leistungsvermögen von
genetischen Sonden, das sie an zelluläre Organellen und Mikroumgebungen
mit der Präzision
der Molekularbiologie zielgerichtet werden können. Obwohl sie sehr attraktiv
sind, wurden vorher keine funktionellen Markierungen von Membranen,
prä- oder
postsynaptischen Strukturen oder Calciumkanälen berichtet. Unserer Erfahrung
nach waren diese Arten von Zielrichtungen nicht funktionell, wenn
sie mit Calmodulin-basierenden Indikatoren durchgeführt wurden
(O. Griesbeck, unveröffentlichte
Beobachtungen und 10, 11).
Wir verwendeten daher die Membranankersequenz von c-Ha-Ras, um TN-L
15 an die Membran zielzurichten (9). Das
Zielrichten wurde durch Zufügen der
Membran-Ankersequenz von c-Ha-Ras an den C-Terminus von TN-L15 erreicht.
Ein Schema des Konstrukts ist in 9 dargestellt.
Wenn es in 293-Zellen exprimiert wurde, war ein ringförmiges Markieren
der Plasmamembran offensichtlich (9A).
Für das
bildgebende Verfahren definierten wir kleine Regionen, die den Umrissen
der Membran folgten. Membrangebundenes TN-L15 antwortete leicht
auf Agonisten-induzierte Anstiege in cytosolischem Calcium, und
besaß den
selben dynamischen Bereich wie in der cytosolischen Expression (9B). Wenn es in hippocampalen Neuronen
exprimiert wurde, war TN-L15-Ras nach Stimulationen mit hohem Kalium
gesättigt,
vermutlich auf Grund seiner nahen Nachbarschaft zu Calciumkanälen in der Plasmamembran
(9C, D). 11 zeigt
einen Vergleich von Membran-Zielrichten von TN-L15 und Yellow Cameleon
2.1 (YC2.1), unter Verwendung der Membran-Zielrichtungssequenz von
GAP43. Die 20 N-terminalen Aminosäurereste von GAP43 wurden auf
identische Weise an den N-Terminus von TN-L15 oder YC2.1 zugefügt, um ein
Zielrichten an die Plasmamembran zu erreichen. Die Funktionalität dieser
Konstrukte wurde in 293-Zellen getestet. A. Verlauf des bildgebenden
Verfahrens mit GAP43-TN-L15. Lang andauernde Calciumoszillationen
nach Stimulation mit Carbachol sind sichtbar. Am Schluss bestätigte eine
Kalibrierung mit Ionomycin/10 mM CaCl2 und Ionomycin/20 μM EGTA, um
Rmax und Rmin zu erhalten, dass der Indikator seinen vollen dynamischen
Bereich und volle Funktionalität
besaß,
wenn er an die Plasmamembran zielgerichtet wurde. Im Kontrast dazu
arbeitete GAP43-YC2.1 schlecht unter identischen Bedingungen, wie
in 11B gesehen. Keine Oszillationen
waren nachweisbar, und auch eine Kalibrierung mit Ionomycin zeigte
einen verminderten dynamischen Bereich, was andeutet, dass der Indikator
signifikante Merkmale seiner Calcium bindenden Eigenschaften auf
dem Weg zur Membraninsertion verloren hatte. In einem anderen Vergleich
der Eigenschaften zum Zielrichten verwendeten wir eine Fusion von
TN-L15 und Yellow Cameleon 2.3 (YC2.3) an das präsynaptische Protein Synaptobrevin
(10). Fusionen wurden auf identische Weise bei
beiden Konstrukten durchgeführt.
Fusionskonstrukte wurden auf ihre Funktionalität in 293-Zellen getestet. A.
Verlauf des bildgebenden Verfahrens von TN-L15-Synaptobrevin. Gute
Antworten auf Stimulation mit Carbachol und Ionomycin waren leicht
nachweisbar. B. Verlauf des bildgebenden Verfahrens von YC2.3-Synaptobrevin. Innerhalb des
Fusionskonstrukts hatte der Indikator YC2.3 weitgehend seine Calciumsensitivität und Bindungseigenschaften
verloren. Keine Antworten auf Carbachol-Stimulation waren zu sehen.
Ionomycin rief einen schleppenden Anstieg des Verhältnisses über mehrere
Minuten hin hervor, der nicht den wirklichen cytosolischen Anstieg
an Calciumspiegeln nach einer Ionomycin-Behandlung widerspiegelt.
Der Verlauf, der in B gezeigt wird, ist ein Beispiel ausgewählt aus
9 verschiedenen bildgebenden Experimenten, von denen keines eine
Antwort dieser Probe hervorrief. Insgesamt zeigen diese Ergebnisse
klar die Überlegenheit
von auf Troponin basierenden Indikatoren, insbesondere unter den
experimentellen Bedingungen des Zielrichtens an die Membran.
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