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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entnahme einer Probe
zur anschließenden
Verwendung beim Nachweis eines Analyten in der Probe. In einer besonderen
Ausführungsform
bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren zur Entnahme einer
Probe von fäkalem
Material zum anschließenden
Nachweis von okkultem Blut oder einem oder mehreren anderen Indikatoren
eines pathologischen Zustands in der Probe.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein
wohlbekanntes und verbreitet verwendetes klinisches Reagens zum
Nachweis von okkultem Blut in einer Probe, insbesondere einer fäkalen Probe,
ist Guajak (auch als Guajakgummi oder Guajakharz bekannt). Wenn
es in Verbindung mit einer geeigneten Entwicklerlösung verwendet
wird, liefert Guajak ein kolorimetrisches Assaysystem zum Nachweis
von Hämoglobin
in der Probe. Solche Tests sind kommerziell erhältlich, zum Beispiel Hemoccult
II und Hemoccult II Sensa (SmithKline Diagnostics, San Jose, Kalifornien,
USA).
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Im
vorveröffentlichten
Australischen Patent Nr. 665956 (Internationale Patentanmeldung
Nr. PCT/US 92/04425) wird angemerkt, dass zu den vielen analytischen
Systemen, die zum Nachweis und/oder zur Bestimmung von Analyten,
insbesondere Analyten von biologischem Interesse, verwendet werden,
chromatographische Assaysysteme gehören. Zu den Analyten von biologischem
Interesse, die häufig
mit solchen Systemen bestimmt werden, gehören:
- 1.
Hormone, wie Human-Chorion-Gonadotropin (hCG), das häufig als
Schwangerschaftsmarker beim Menschen nachgewiesen wird;
- 2. Antigene, insbesondere Antigene, die spezifisch für bakterielle,
virale und protozoische Krankheitserreger sind, wie Streptococcus,
Hepatitisvirus und Giardia;
- 3. Antikörper,
insbesondere Antikörper,
die als Ergebnis einer Infektion mit Krankheitserregern induziert werden,
wie der Antikörper
gegen das Bakterium Helicobacter pylori und gegen das humane Immunschwächevirus
(HIV);
- 4. andere Proteine, wie Hämoglobin,
das häufig
bei Bestimmungen von fäkalem
okkultem Blut nachgewiesen wird und ein früher Indikator von Magen-Darm-Störungen,
wie Kolonkarzinom, ist;
- 5. Enzyme, wie Aspartat-Aminotransferase, Lactat-Dehydrogenase,
Alkalische Phosphatase und Glutamat-Dehydrogenase, die häufig als
Indikatoren der physiologischen Funktion und Gewebeschädigung nachgewiesen
werden;
- 6. Wirkstoffe, sowohl therapeutische Wirkstoffe, wie Antibiotika,
Tranquilizer und Antikonvulsiva, als auch illegale Drogen, wie Kokain,
Heroin und Marihuana; und
- 7. Vitamine.
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Solche
chromatographischen Systeme werden häufig von Ärzten und Medizintechnikern
für die schnelle
Vor-Ort-Diagnose und die therapeutische Überwachung einer Vielzahl von
Zuständen
und Störungen verwendet.
Sie werden auch zunehmend von den Patienten selbst zur häuslichen Überwachung
solcher Zustände
und Störungen
verwendet.
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Zu
den wichtigsten dieser chromatographischen Systeme gehören die "Dünnschicht"-Systeme auf Membranbasis, bei denen
sich ein Lösungsmittel
als Lösungsmittelfront
durch ein dünnes,
flaches absorbierendes Medium (z.B. eine Nitrocellulosemembran)
bewegt. Zu den wichtigsten Tests, die mit solchen Dünnschichtsystemen
durchgeführt
werden können,
gehören
Immunoassays, die von der spezifischen Wechselwirkung zwischen einem
Antigen oder Hapten und einem entsprechenden Antikörper abhängen. Die
Verwendung von Immunoassays als Mittel zum Testen der Anwesenheit
und/oder Bestimmen der Menge von klinisch wichtigen Molekülen ist
schon seit einiger Zeit bekannt.
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Zu
den chromatographischen Techniken, die in Verbindung mit Immunoassays
verwendet werden, gehört
ein Verfahren, das als Immunchromatographie bekannt ist. Im Allgemeinen
wird bei dieser Technik ein Reporterreagens oder -teilchen verwendet,
das mit einem Antikörper
gegen den nachzuweisenden Analyten verknüpft ist und dadurch ein Konjugat
bildet. Dieses Konjugat wird dann mit einer Probe gemischt, und
wenn der nachzuweisende Analyt in der Probe vorhanden ist, binden
die mit dem Reporterreagens verknüpften Antikörper an den nachzuweisenden
Analyten, wodurch sie einen Hinweis darauf geben, dass der nachzuweisende Analyt
vorhanden ist. Das Reporterreagens oder -teilchen kann anhand seiner
Farbe, magnetischen Eigenschaften, Radioaktivität, spezifische Reaktivität gegenüber einem
anderen Molekül
oder einer anderen physikalischen oder chemischen Eigenschaft identifizierbar
sein. Die spezifischen Reaktionen, die eingesetzt werden, variieren
mit der Natur des nachzuweisenden Analyten und der zu testenden
Probe.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere, aber nicht ausschließlich, auf
die Entnahme von Proben, die von fäkalem Material stammen, zum
Nachweis von okkultem Blut gerichtet, zum Beispiel beim Screening auf
Kolorektalkarzinom. Wie bereits beschrieben, liefert der Guajak-Test
ein kolorimetrisches Assaysystem für den Nachweis von Hämoglobin
in einer Probe, doch wegen der hohen Zahl von falsch positiven Ergebnissen, die
man beim Guajak-Test erhält,
wird bei Screeningprogrammen die Verwendung von zwei oder drei Guajak-Tests
empfohlen, die, wenn sie positiv sind, durch einen immunologischen
Test auf humanes Hämoglobin bestätigt werden
(Favennic L., Kapel N., Meillet D., Chochillon C. und Gobert J.G.,
Annales de Biologie Clinique, 50(5): 311-3, 1992). Vor kurzem wurde
eine Kombination von Guajak- und immunologischem Test vorgeschlagen
(Allison, J.E., Tekawa, I.S., Ransom, L.J., und Adrian, L.L., N.
Engl. J. Med., 334: 155-9, 1996).
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Probenahmeverfahren
bereitzustellen, das einfach und ökonomisch ist und das eine
leichte Durchführung
des anschließenden
Nachweises und/oder der Bestimmung eines Analyten in der Probe ermöglicht,
zum Beispiel unter Verwendung eines Guajak-Tests und/oder eines immunchromatographischen
oder anderen immundiagnostischen Verfahrens.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Entnahme einer Probe, die von fäkalem Material
stammt, bereitgestellt, welche das In-Kontakt-Bringen des fäkalen Materials mit einer Flüssigkeit
und das anschließende
Entnehmen einer Probe der Flüssigkeit
mit einem Pinsel oder einer pinselartigen Vorrichtung mit weichen
oder halbweichen Borsten umfasst, wobei die Probe der Flüssigkeit
innerhalb der Borsten des Pinsels oder der pinselartigen Vorrichtung
entnommen wird.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Flüssigkeit
um Wasser.
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Der
Ausdruck "Pinsel" bedeutet hier eine
Vorrichtung, die einen Stiel oder Griff, der üblicherweise länglich ist,
und ein Büschel,
Bündel
oder eine Gruppe von Borsten, Haaren oder anderen ähnlichen
weichen oder halbweichen länglichen
Strängen,
laminaren Läppchen
oder dergleichen, die an dem Stiel oder Griff befestigt sind, umfasst.
Der Ausdruck "pinselartige
Vorrichtung" bedeutet
hier eine Vorrichtung, die einem Pinsel insofern ähnlich ist,
als sie ein Bündel,
Büschel
oder eine Gruppe von Borsten, Haaren oder anderen ähnlichen weichen
oder halbweichen länglichen
Strängen,
laminaren Läppchen
oder dergleichen, umfasst. In der gesamten vorliegenden Beschreibung
wird zwar auf die Entnahme einer Probe innerhalb der Borsten eines
Pinsels oder einer pinselartigen Vorrichtung Bezug genommen, doch
sollte man sich darüber
im Klaren sein, dass der Ausdruck "Borsten" auch Haare oder andere weiche oder
halbweiche längliche
Stränge,
laminare Läppchen oder
dergleichen eines Pinsels oder einer pinselartigen Vorrichtung umfasst.
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Vorzugsweise
haben die Borsten des Pinsels oder der pinselartigen Vorrichtung
eine Länge
von etwa 0,2 bis 3 cm, vorzugsweise 1 bis 2 cm.
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Die
vorliegende Offenbarung erstreckt sich auch auf einen Assaykit zum
Testen von fäkalem
Material, der eine Probeentnahmevorrichtung, bei der es sich um
einen Pinsel oder eine pinselartige Vorrichtung mit weichen oder
halbweichen Borsten handelt, zusammen mit Mitteln zum Nachweis eines
Analyten in einer von fäkalem
Material stammenden Probe umfasst.
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Ein
solcher Assaykit ist insbesondere zur Verwendung beim Nachweis von
okkultem Blut in einer von fäkalem
Material stammenden Probe geeignet. Der Nachweis von okkulten Magen-Darm-Blutungen
ist ein übliches
Verfahren zur Untersuchung auf Kolorektalkarzinom. Üblicherweise
als FOB-Test (FOB = fäkales
okkultes Blut) bezeichnet, sind in der Technik eine Vielzahl von
Formaten bekannt (siehe zum Beispiel die US-Patente Nr. 3,996,006,
4,225,557, 4,789,629, 5,064,766, 5,100,619, 5,106,582, 5,171,528,
5,171,529 und 5,182,191). Der größte Teil
der Testformate beruht auf dem chemischen Nachweis der im fäkalen Material
vorhandenen Hämgruppen
als Abbauprodukt von Blut. Bei solchen Tests wird die Pseudoperoxidase-Natur
der Hämgruppe
verwendet, um eine kolorimetrische Reaktion zwischen einem Indikatorfarbstoff
und Peroxid zu katalysieren. Bei dem sauerstoffempfindlichen Farbstoff
kann es sich um Guajakgummi, Orthodianisidin, Tetramethylbenzidin
oder dergleichen handeln, wobei Guajak bevorzugt ist.
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Die
Mittel zum Nachweis eines Analyten in einer Probe, die in einem
Assaykit, wie er oben beschrieben ist, enthalten sind, können zum
Beispiel Mittel sein, um einen Guajak-Test zum Nachweis von okkultem
Blut in der Probe durchzuführen.
Alternativ dazu oder zusätzlich
kann es sich bei den Mitteln zum Nachweis eines Analyten in einer
Probe auch um Mittel zum Nachweis von okkultem Blut (oder anderer
diagnostischer Antigene) in der Probe mittels eines chromatographischen
Verfahrens handeln, insbesondere mittels eines immunchromatographischen
oder anderen immundiagnostischen Verfahrens, das in der Technik
wohlbekannt ist. Geeignete immunchromatographische Verfahren sind
zum Beispiel in den US-Patenten Nr. 5,591,645 und 5,622,871 beschrieben,
auf die hier ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Während die
vorliegende Erfindung besonders gut für FOB-Tests geeignet ist, wie
hier ausführlich
beschrieben wurde, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das
Verfahren und der Assaykit, wie sie hier ausführlich beschrieben werden,
auch zur Entnahme einer Probe aus fäkalem Material und anschließenden Testen
der Probe zum Nachweis der Anwesenheit von einem oder mehreren anderen
Indikatoren eines pathologischen Zustands, zum Beispiel von Tumorantigenen,
neben oder anstelle der FOB-Tests verwendet werden können.
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In
dieser gesamten Beschreibung soll das Wort "umfassen" oder Variationen davon, wie "umfasst" oder "umfassend", wenn der Zusammenhang
nichts anderes erfordert, den Einschluss einer angegebenen ganzen
Zahl oder eines Schritts oder einer Gruppe von ganzen Zahlen oder
Schritten implizieren, aber nicht den Ausschluss irgendeiner anderen
ganzen Zahl oder eines anderen Schritts oder einer anderen Gruppe
von ganzen Zahlen oder Schritten.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung eines
Pinsels als Vorrichtung zum Gewinnen einer von fäkalem Material und insbesondere
Stuhl stammenden Probe in einer Flüssigkeit wie Wasser, insbesondere
zum Nachweis von okkultem Blut als Indikator von Kolorektalkarzinom
(CRC) oder dessen Vorläuferzuständen.
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Die
meisten existierenden FOB-Tests (Tests auf fäkales okkultes Blut) verwenden
ein Probenahmestäbchen
oder einen Probenahmespatel zur Entnahme von Abstrichen direkt von
der Oberfläche
einer entnommenen Fäkalprobe.
Die Europäische
Patentanmeldung Nr.
EP 0 727
653 offenbart die Verwendung einer Pinselvorrichtung mit
steifen Borsten zur Entnahme einer Probe von der Oberfläche von
fäkalem
Material direkt auf den Borsten. Viele CRCs oder ihre Vorläufer (z.B.
Adenome > 1 cm) bluten
in das Lumen des Dünndarms. Da
diese bösartigen
Gewächse
als Vorsprünge
aus der Wand des Darms auftreten, kommen sie in ihrem Kontaktbereich
in Kontakt mit der Oberfläche
des Stuhls, während
dieser den entsprechenden Punkt passiert. Das Blut ist daher möglicherweise
nicht gleichmäßig im oder über den
Stuhl verteilt. Infolgedessen wird bei bestehenden Tests, die auf
der Probenahme von der Oberfläche
des Stuhls beruhen, eine Probe von demjenigen Teil des Stuhls, wo
Blut vorhanden ist, entnommen oder auch nicht.
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Wenn
die Probe des Stuhls oder des anderen fäkalen Materials in einer Flüssigkeit
entnommen wird, zum Beispiel wenn es sich im Wasser der Toilettenschüssel befindet,
ist eine bessere Gelegenheit, eine repräsentative Probe des gesamten
Stuhls zu gewinnen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein
kleiner Pinsel (z.B. ein kleiner Malerpinsel mit Borsten, die etwa
1 bis 2 cm lang sind) zur Probenahme verwendet wird. Ein Pinsel
kann verwendet werden, um die Oberfläche des Stuhls zu "streichen" und dadurch Blut,
das gegebenenfalls auf der Oberfläche des Stuhls vorhanden ist,
in das den Stuhl umgebende Wasser zu bringen. Die weichen oder halbweichen
Borsten des Pinsels sind während
dieses Pinsel- und Probenahmevorgangs relativ "offen", "schließen" sich aber, wenn
der Pinsel aus dem Wasser gezogen wird, wodurch eine Probe des Wassers
(und gegebenenfalls des darin enthaltenen Bluts) zurückgehalten
wird und den Stuhl innerhalb der Zwischenräume der Borsten umgibt. Diese
Probe kann dann zum anschließenden
Testen in eine geeignete Assayvorrichtung übergeführt werden.
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Wenn
man dagegen eine saugfähige
Probenahmevorrichtung, wie ein Wattestäbchen, für die Probenahme verwenden
würde,
würde Wasser
beim ersten Kontakt mit dem Wasser in der Toilettenschüssel die
Faserwindungen der Watte infiltrieren. In diesem Fall gäbe es nur
eine geringe Chance für
eine effektive Verdrängung
des infiltrierten Wassers durch bluthaltiges Wasser in der Nähe des Stuhls, und
infolgedessen würde
bei dem Probenahmeverfahren solches bluthaltiges Wasser nicht effektiv
entnommen werden.
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Wenn
man alternativ dazu eine feste Probenahmevorrichtung, wie ein festes
Probenahmestäbchen oder
ein Probenahmespatel oder eine Öse
oder Widerhakensonde, verwenden würde, würde das um den Stuhl herum
entnommene Wasser verloren gehen, wenn die Vorrichtung durch das
Wasser der Toilettenschüssel
hindurch herausgezogen wird, und wiederum würde bei dem Probenahmeverfahren
keine Probe des bluthaltigen Wassers effektiv entnommen werden.
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Ein
weiterer Vorteil, der bei Verwendung eines Pinsels oder einer pinselartigen
Probenahmevorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wird, besteht darin, dass die innerhalb der Borsten
der oben beschriebenen Probenahmevorrichtung entnommene flüssige Probe
insofern in semiquantitativer Weise gewonnen wird, als die Menge
der Flüssigkeit,
die in den Zwischenräumen
der Borsten der Probenahmevorrichtung zurückgehalten wird, für jede besondere
Größe und Konfiguration
der Probenahmevorrichtung eine einigermaßen konstante Menge sein wird.
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Wie
oben beschrieben, besteht ein wichtiges Merkmal der Probenahmevorrichtung
darin, dass die Borsten der oben definierten Vorrichtung weich oder
halbweich sind. Dadurch kann die Vorrichtung verwendet werden, um
eine Probe der das fäkale
Material umgebenden Flüssigkeit
zu erhalten, in die okkultes Blut an oder auf der Oberfläche des
fäkalen
Materials dispergiert wurde, anstatt zu versuchen, eine Probe direkt
von der Oberfläche
des fäkalen
Materials zu erhalten, wo es vielleicht nur an isolierten Stellen
vorhanden ist und wo dementsprechend die Gefahr besteht, dass eine
direkt von der Oberfläche
des fäkalen
Materials entnommene Probe möglicherweise
nicht dort entnommen wurde, wo Blut vorhanden ist.
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Wie
oben beschrieben, bluten Kolorektalkarzinome und Adenome häufig in
das Lumen des Dickdarms. Zunächst
tritt vielleicht nur eine kleine, lokalisierte Menge austretendes
Blut auf, was dazu führt,
dass isolierte Flecken oder Bereiche von Blut dort auf der Oberfläche des
fäkalen
Materials im Dickdarm auftreten, wo diese zuerst dem Blut ausgesetzt
ist. Es ist nicht unvernünftig
anzunehmen, dass ein großer
Teil dieses Bluts auf der Oberfläche
dieses fäkalen
Materials bleibt, nachdem es sich vorbeibewegt hat. Ähnlich nehmen fast
alle Kolorektalkarzinome und alle Adenome nur einen kleinen Teil
des Durchmessers des Dickdarms ein. Daher ist es auch wahrscheinlich,
dass das Blut aus solchen Läsionen
einen Streifen entlang des fäkalen
Materials bildet. Wenn dies der Fall ist, hat das Pinselverfahren
der vorliegenden Erfindung zur Entnahme einer Probe von fäkalem Material
einen Vorteil gegenüber
traditionellen FOB-Test-Probenahmeverfahren,
da das Probenahmeverfahren der vorliegenden Erfindung eine repräsentativere
Probe entnimmt als die traditionellen Verfahren.
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Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in den folgenden Beispielen
ausführlicher
beschrieben. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass diese
ausführliche
Beschreibung nur dazu dient, die vorliegende Erfindung zu erläutern, und
in keiner Weise als Einschränkung
der umfassenden Beschreibung der Erfindung, wie sie oben dargelegt
wurde, zu verstehen ist.
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Beispiel 1
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Durch
mehrere Mittel wurde gezeigt, dass die Eignung einer Bürste zur
Entnahme einer Probe von Blut in Wasser effektiv ist:
- 1. Blut (10 μl)
wurde zu Wasser (50 ml) in einem Becherglas gegeben. Nachdem sich
das Blut zu einem getrennten Tropfen am Boden des Becherglases abgesetzt
hatte, wurde zuerst ein Pinsel (Nr. 5, LiFung, Hong Kong) verwendet,
um eine Probe des Oberflächenwassers
aus dem Becherglas zu entnehmen. Diese Probe lieferte im Test auf
fäkales
okkultes Blut (FOB-Test, Enterix) ein negatives Ergebnis. Nach dem
Mischen des Inhalts des Becherglases wurde gezeigt, dass ein zweiter,
gleichartiger Pinsel in der Lage war, selektiv eine ausreichende
Menge des Blutes zu entnehmen, dass es in einem gleichartigen FOB-Test nachgewiesen
werden konnte.
- 2. Blut (50 μl)
wurde in eine Stuhlprobe injiziert, so dass das Blut innerhalb einer
Spalte im Stuhl eingeschlossen war. Der Stuhl wurde in eine Toilettenschüssel gegeben,
und Pinsel, wie sie oben beschrieben wurden, wurden verwendet, um
eine Probe zu entnahmen von:
(a) dem Wasser der Toilettenschüssel;
(b)
dem Wasser, das den Stuhl umgab, nachdem die Oberfläche des
Stuhls "gepinselt" wurde.
Als
sie in FOB-Tests (Enterix) getestet wurden, lieferten die Proben
(a) ein negatives Ergebnis auf Blut, während die Proben (b) ein positives
Ergebnis lieferten. Bei diesem Experiment kann man erwarten, dass das
eingeschlossene Blut bei herkömmlicher
Probenahme von der Stuhloberfläche
mit einem Stäbchen oder
Spatel übersehen
worden wäre.
- 3. Die folgende Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse einer Reihe von
Experimenten zum Testen der Wirksamkeit der Entnahme von Stuhlproben
mit einem Pinsel, wie es oben beschrieben wurde. Blut wurde vor
oder nach der Ablagerung des Stuhls in eine Toilettenschüssel direkt
zu normalen Stuhlproben gegeben. Es wurden auch Proben von normalem
Stuhl und dem Wasser der Toilettenschüssel vor der Stuhlzugabe entnommen. In
jedem Fall wurden nach dem Pinselverfahren entnommene Proben einem
Test auf Anwesenheit von Blut durch einen FOB-Test (Enterix) unterzogen.
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Wie
in der Tabelle gezeigt ist, lieferten alle Proben des Wassers aus
der Toilettenschüssel
und des normalen Stuhls ein negatives Ergebnis im FOB-Test, während alle
Proben mit zugesetztem Blut (≥ 25 μl) ein positives
Testergebnis lieferten. Diese Ergebnisse lassen sich gut mit den
Empfindlichkeits- und Spezifitätsdaten vergleichen,
die für
Tests angegeben werden, die eine direkte Stuhlprobenahme mit einem
Probenahmestäbchen
verwenden (Rosen, P., Knaai, J., und Samuel, Z., Dig. Dis. Sci.,
42 (10): 2064-71, 1997).
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Beispiel 2
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Das
Ziel dieser Studie bestand darin, zu bestimmen, ob das Probenahmeverfahren
der vorliegenden Erfindung besser als ein herkömmliches Verfahren der FOBT-Probenahme
in der Lage ist, signifikante Mengen an Blut nachzuweisen, wenn
das Blut streifenförmig
entlang einer Seite der Oberfläche
von Stuhl verteilt wird.
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Verfahren
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Zehn
fäkale
Proben wurden von drei Individuen gesammelt und bis zu einer Konzentration
von 0,5 Milligramm Hämoglobin
pro Gramm Stuhl mit Blut versetzt. Das Versetzen wurde erreicht,
indem man das Blut in einem Streifen entlang der Oberfläche des
Stuhls auftrug.
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Fünf mit Blut
versetzte Stuhlproben wurden sowohl nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung (EnterixOBT) als auch durch FlexSureOBT (Beckman Coulter
Personal Care Diagnostics, Palo Alto, Kalifornien, USA) getestet.
Die Proben zum Testen wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers für
jeden Text genau so entnommen, als ob die Person direkt in die Toilettenschüssel (EnterixOBT)
oder in einen Toiletteneinsatz aus Papier (FlexSureOBT) defäkiert hätte. Bei
dem EnterixOBT-Test ist die Probenahmevorrichtung ein Pinsel (LiFung,
Hong Kong) mit einem Kunststoffstiel oder -griff (ungefähr 185 mm
lang, 4-6 mm Durchmesser) und weichen Borsten (ungefähr 15 mm
lang). Die Probenahmevorrichtung für den FlexSureOBT-Test ist
ein fester Spatel oder ein "Eisstiel". Um systematische
Fehler zu vermeiden, wurde die Probenahme für jeden Test standardisiert
und verblindet. Für
EnterixOBT wurden die Proben durch fünf Pinselstriche über die obere
Oberfläche
des Stuhls entnommen. Wenn der Stuhl lose war, wurde der Pinsel
fünfmal
um den Stuhl gewirbelt. Für
FlexSureOBT erfolgte die Probenahme gemäß den Anweisungen des Herstellers
an zufälligen Punkten
des Stuhls.
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Alle
Tests wurden drei-vier Tage nach der Probenahme entwickelt, und
alle Tests wurden von zwei unabhängigen
Personen abgelesen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
2 gezeigt.
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Ergebnisse
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Tabelle
2: Testergebnisse für
streifenförmig
mit Blut versetzte Stuhlproben
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Diskussion
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Die
Zahl der in dieser Studie getesteten Proben ist zwar gering, doch
scheint EnterixOBT in der Lage zu sein, eine signifikante Menge
Blut besser nachzuweisen als FlexSureOBT, wenn das Blut in Form
eines Streifens entlang der Oberfläche des Stuhls aufgetragen
wird. Dieser Unterschied ist vermutlich auf die unterschiedlichen
Probenahmeverfahren zurückzuführen, die
bei jedem Test eingesetzt werden. Als Ergebnis scheint EnterixOBT
einen eindeutigen Vorteil gegenüber
FlexSureOBT bezüglich
des klinischen Nachweises von okkultem Blut bei fäkalem Material,
zum Beispiel beim Nachweis von Kolorektalneoplasie, aufzuweisen.
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Der
Fachmann wird sich darüber
im Klaren sein, dass auch andere Variationen und Modifikationen
der hier ausführlich
beschriebenen Erfindung als die speziell beschriebenen vorgenommen
werden können,
ohne vom Umfang der Ansprüche
abzuweichen. Man sollte sich darüber
im Klaren sein, dass sich diese Erfindung auch auf alle solchen
Variationen und Modifikationen erstreckt.