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1.0. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft rekombinante Vektoren, welche strukturelle
Elemente inkorporieren, welche, nachdem die Vektoren in das Wirtszellgenom
integriert haben, die Anzahl der zellulären Gene erhöhen, die
identifiziert werden können,
wie auch die, die effizient mutiert werden können. Die beschriebenen Vektoren
sind wichtige Werkzeuge sowohl für
die Entdeckung von Genen, das Klonieren von Genen, Genmutation, Genregulation,
das Anliefern von Fähren
mit Nukleinsäuren über das
gesamte Genom, sowie Genaktivierung und Überexpression.
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2.0. Hintergrund der Erfindung
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Gen-Trapping
stellt einen potenten Ansatz zur gleichzeitigen Mutation und Identifzierung
von Genen dar. Gen-Trap-Vektoren können nicht spezifisch in das
Target-Zell-Genom
insertiert werden und Gen-Trap-Vektoren wurden konsequenterweise
konstruiert, welche Ereignisse auswählen, in welchen der Gen-Trap-Vektor
in ein Gen insertiert wurde und dieses mutierte. Durch Ausbeuten
der zellulären
Splice-Maschinerie entfernt die auswählbare Natur dieser Vektoren
den großen
Hintergrund der Insertions-Ereignisse, wo
Vektoren nicht in Gene integriert haben.
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Die
meisten Säugergene
werden in Exons und Introns unterteilt. Exons sind Teile des Gens,
welche in mRNA gesplict werden und das Proteinprodukt eines Gens
kodieren. In genomischer DNA werden diese kodierenden Exons von
nicht-kodierenden Intron-Sequenzen
unterbrochen. Obwohl RNA-Polymerase sowohl Intron- als auch Exon-Sequenzen transkribiert,
müssen
Intron-Sequenzen vom Transkript entfernt werden, so dass das resultierende
mRNA in Protein translatiert werden kann. Dementsprechend haben
alle Säugetier-und die
meisten eukaryontischen Zellen die Maschinerie, Exons in mRNA zu
splicen. Gen-Trap-Vektoren wurden konzipiert, um in Introns oder
in Gene in einer Art und Weise zu integrieren, welche erlaubt, dass
die zelluläre Splice-Maschinerie vektorkodierte
Exons in zelluläre
mRNA splict. Häufig
enthalten solche Gen-Trap-Vektoren auswählbare Markersequenzen, welchen
starke Splice-Akzeptor-Sequenzen
vorangehen und welchen kein Promotor vorangeht. Folglich splict,
wenn solche Vektoren ins Gen integrieren, die zelluläre Splice-Maschinerie
Exons des getrapten Gens an das 5'-Ende der auswählbaren Markersequenz. Typischerweise
können
solche auswählbaren
Markergene nur exprimiert werden, falls der Vektor, welcher das
Gen kodiert, in ein Intron integriert hat. Die resultierenden Gen-Trap-Ereignisse werden
im Folgenden identifiziert durch Auswahl von Zellen, welche eine
selektive Kultur überleben
können.
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Gen-Trapping
hat sich als sehr effizientes Verfahren bestätigt zum Mutieren großer Anzahl
von Genen. Die Insertion des Gen-Trap-Vektors erzeugt eine Mutation
im getrappten Gen und stellt auch ein molekulares Tag zur Verfügung, welches
ausgebeutet werden kann, um das getrappte Gen zu identifizieren.
Wenn ROSAβgeo
verwendet wurde, um Gene zu trappen, wurde demonstriert, dass zumindest
50% der resultierenden Mutationen in einem Phänotyp bei Untersuchungen in
Mäusen
resultierten. Dies zeigt, dass die Gen-Trap-Insertions-Vektoren
bedeutsame Mutagene sind. Obwohl ein Werkzeug von hohem Potenzial
zum Mutieren von Genen ist das Potenzial des Verfahrens bislang
durch Schwierigkeiten beim Modifizieren der getrappten Gene limitiert.
Verfahren, welche verwendet wurden, um Trap-Ereignisse zu identifizieren,
verlassen sich auf die Fusions-Transkripte, welche vom Splicen von
Exon-Sequenzen von getrappten Genen an Sequenzen, kodiert durch
den Gen-Trap-Vektor, resultieren. Allgemeine Genidentifizierungs-Protokolle,
verwendet, um Sequenzen aus diesem Fusions-Transkript zu erhalten,
schließen
5' RACE, cDNA-Klonieren
und Klonieren von genomischer DNA, umgebend die Stelle der Vektorintegration
ein. Jedoch haben sich diese Verfahren als arbeitsintensiv herausgestellt,
nicht vollständig
adaptierbar zur Automation und im Allgemeinen unpraktisch für den High-Throughput.
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3.0. Zusammenfassung der
Erfindung
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In
jüngster
Zeit wurden Vektoren entwickelt, welche auf einer neuen Strategie
von Gen-Trapping
basieren, welche einen Vektor verwendet, der ein ausgewähltes Markergen
enthält,
dem ein Promotor vorangeht und eine Splice-Donor-Sequenz folgt,
anstelle einer Polyadenylierungs-Sequenz. Diese Vektoren stellen
keine Selektion zur Verfügung,
solange sie in ein Gen integrieren und Trappen nachfolgend strangabwärts gele gene Exons,
welche die Polyadenylierungs-Sequenz, benötigt zur Expression des auswählbaren
Markers, zur Verfügung
stellen. Die Integration solcher Vektoren in das Chromosom resultiert
im Splicen des auswählbaren Markergens
an 3'-Exons des
getrappten Gens. Diese Vektoren stellen eine Reihe von Vorteilen
zur Verfügung. Sie
können
verwendet werden, um Gene zu trappen, unabhängig, ob die Gene normal im
Zelltyp, in welchen der Vektor integriert hat, exprimiert werden.
Darüber
hinaus können
Zellen, welche solche Vektoren beherbergen, gescreent werden unter
Verwendung automatisierter (d. h. 96-Wellplatten-Format) Gen-Identifizierungs-Assays,
wie z. B. 3' RACE
(siehe im Allgemeinen Frohman, 1994, PCR Methods and Applications, 4:S40-S58). Die Verwendung
dieser Vektoren macht es möglich,
große
Anzahlen von Mutationen herzustellen und schnell das mutierte oder
getrappte Gen zu identifizieren. Jedoch war vor der vorliegenden
Erfindung die Ausbeutung solcher Vektoren auf einer kommerziellen
Skala begrenzt durch die Anzahl von Target-Gene, welche effizient
unter Verwendung solcher Vektoren getrappt werden können.
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Die
relative Ineffizienz einer ersten Generation von 3'-Gen-Trap-Vektoren
begrenzte die Gesamtzahl von Genen, welche schnell und praktisch
getrappt, identifiziert, analysiert und effizient mutiert werden
konnte. Diese Ineffizienz machte die rasche Entwicklung effizienterer
3'-Gen-Trap-Verfahren
nötig,
welche erlauben, dass ein höherer
Prozentsatz an Genen im Target-Zell-Genom getrappt und schnell identifiziert
werden kann, beispielsweise durch DNA-Sequenzanalyse.
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Um
dieses Defizit auszumerzen, stellt die vorliegende Erfindung einen
genetisch konzipierten Vektor zur Verfügung, der Folgendes umfasst:
- a) ein 5'-Gen-Kassette,
umfassend in operabler Kombination:
1) einen Splice-Akzeptor;
2)
eine erste Exon-Sequenz, lokalisiert 3' zu besagtem Splice-Akzeptor, wobei
besagtes erstes Exon einen Marker kodiert, der die Identifikation
einer Zelle ermöglicht,
welche besagtes Exon exprimiert; und
3) eine Polyadenylierungs-Sequenz,
welche das 3'-Ende
von besagtem ersten Exon definiert;
- b) eine 3'-Gen-Trap-Kassette,
lokalisiert 3' zu
besagter Polyadenylierungs-Sequenz,
umfassend in operabler Kombination:
1) einen Promotor
2)
eine zweite Exon-Sequenz, lokalisiert 3' von und exprimiert durch besagten Promotor,
wobei besagtes zweites Exon keine Aktivität verleihende antibiotische
Resistenz kodiert;
3) eine Splice-Donor-Sequenz, definierend
die 3'-Sequenz des
Exons; und
- c) ein Mutagenese-verstärkendes
Mini-Exon, umfassend in operabler Kombination eine Splice-Akzeptor-Stelle,
ein Stück
einer Exon-Sequenz und einen Splice-Donor, operativ positioniert strangaufwärts von besagtem
Splice-Akzeptor;
wobei besagter Vektor keinen Promotor
kodiert, welcher die Expression von besagtem ersten Exon mediatisiert
und worin besagter Vektor keine Sequenz kodiert, welche die Polyadenylierung
eines mRNA-Transkripts, kodiert durch besagte zweite Exon-Sequenz und exprimiert
durch besagten Promotor, mediatisiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Konstruktion neuer Vektoren,
umfassend eine 3'-Gen-Trap-Kassette,
welche das hocheffiziente 3'-Gen-Trappen
erlaubt. Die vorliegende beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette umfasst in operabler
Kombination eine Promotorregion, ein Exon (typischerweise charakterisiert
durch ein Translations-Initiations-Kodon
und einen offenen Leserahmen und/oder eine internale Ribosom-Eintritts-Stelle),
eine Splice-Donor-Sequenz und optional Intron-Sequenzen. Die Splice-Donor-Sequenz
(SD) ist operativ positioniert, so dass das Exon der 3'-Gen-Trap-Kassette an die Splice-Akzeptor-Stelle
(SA) eines strangabwärts
gelegenen Exons gesplict wird oder eines zellulär kodierten Exons. Als solche
sollte die 3'-Gen-Trap-Kassette (oder der
Gen-Trap-Vektor, inkorporierend selbige) nicht eine Splice-Akzeptor (SA)-Sequenz,
sowie eine Polyadenylierungs-Stelle operativ positioniert von der
SD-Sequenz der Gen-Trap-Kassette inkorporieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die Exon-Komponente der 3'-Gen-Trap-Kassette, welche
auch als eine Sequenz-Akquisitions-Kassette dient, eine Exon-Sequenz
und eine Splice-Donor-Sequenz
abgeleitet aus genetischem Material, welcher natürlicherweise in Eukaryonten-Zellen
vorkommt, umfassen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung des beschriebenen
Vektors, neue DNA-Sequenz-Information von Gen-getrappten Exons von
einer infizierten Target-Zelle oder einer Vielzahl von Target-Zellen
zu akquirieren.
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung schließen rekombinante Vektoren,
insbesondere virale Vektoren, ein, welche genetisch erzeugt worden
sind, um die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette zu
inkorporieren. Vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, werden
diese Vektoren des Weiteren einen auswählbaren Marker inkorporieren,
welcher den Erhalt und die Detektion der Vektorsequenzen in der
Target-Zelle ermöglicht.
Der auswählbare
Marker kann eingesetzt werden in Form einer 5'-Gen-Trap-Kassette, welche
strangaufwärts
von und in der gleichen Orientierung wie die 3'-Gen-Trap-Kassette platziert ist. Optional kann
eine 5'-Gen-Trap-Kassette,
welche einen auswählbaren
Marker inkorporiert, in Zusammenhang mit einer vektorkodierten mutagenen
Mini-Exon-Sequenz verwendet werden, welche operabel positioniert
ist, inter alia, um das Spicen von zellulären Transkripten an auswählbare Marker
der 5'-Gen-Trap-Kassette
zu verstärken.
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Der
Vektor enthält
eine oder mehrere mutagene Enhancersequenz(en), wie z. B. jedoch
nicht limitiert auf eine Sequenz, kodierend eine selbstschneidende
RNA, einen Transkriptions-Terminator, ein Exon, welches den Leserahmen ändert (oder
ein oder mehrere Stopp-Kodons kodiert), und/oder ein terminales
Exon oder irgendeine Mischung oder eine Kombination davon operativ
positioniert zwischen der 5'-Gen-Trap-Kassette und der
3'-Gen-Trap-Kassette
der offenbarten Vektoren.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung der neuen 3'-Gen-Trap-Kassette
oder der Vektoren, umfassend dieselbe, um Gene zu mutieren bzw.
in einer Population von Target-Zellen oder Geweben, in vitro oder
in vivo zu trappen und/oder, um die Polynukleotid-Sequenz unbekannter
Gene zu erhalten (d. h. neue Gene zu entdecken). Als solche werden
allgemeine Verfahren der Gen-Mutation,
-Identifiikation und des Phänotyp-Screenings
beschrieben, welche die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette verwenden und Vektoren
umfassend dieselben.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung der hier beschriebenen
Vektoren (beispielsweise viraler Vektoren, umfassend ein Mini-Exon und/oder eine 3'-Gen-Trap-Kassette),
um die Gen-Expression in Target-Zellen
zu aktivieren. Vorzugsweise sind die Vektoren retrovirale Vektoren,
welche nichtspezifisch integriert in das Target-Zell-Genom (unter
Verwendung der viralen Integrationsmaschinerie) sind. Des Weiteren
werden Assays beschrieben, welche die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
einsetzen oder Vektoren, inkorpierend selbige, um neue Gene zu aktivieren,
genetisch oder phänotyisch
auszuwählen
und nachfolgend zu identifizieren.
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegend beschriebenen Erfindung schließen Bibliotheken von eukaryontischen
Zellen ein, welche Gene aufweisen, welche zur gleichen Zeit mutiert
(durch eine oder mehrere der beschriebenen mutagenen Komponenten)
und identifiziert (unter Verwendung der beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette)
unter Verwendung der beschriebenen Vektoren wurden und/oder cDNA-Bibliotheken,
erzeugt durch Ausbeuten der Target-Häufigkeit und der Sequenz-Akquisitions-Charakteristika
der beschriebenen Vektoren.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Erhalten der DNA-Sequenz-Information
von einer Target-Zelle, umfassend die Schritte des nicht-spezifischen
Integrierens einer 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
(oder eines mutagenen Mini-Exons), des Erhaltens des chimären RNA-Transkripts,
erzeugt, wenn die Gen-Trap-Kassette
(oder das mutagene Mini-Exon) durch die endogene Splicing-Maschinerie der Target-Zelle
an ein endogenes Exon, kodiert innerhalb des Target-Zell-Genoms, gesplict
wird, und des Erhalten der Sequenz-Information von dem endogen kodierten
Exon des Target-Zell-Genoms.
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4. Beschreibung
der Figuren
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1 präsentiert
eine diagrammartige Repräsentation,
wie die hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette
an zellulären
Exons gesplict wird, nachdem die Kassette in das Target-Zell-Genom
inkorporiert wurde.
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2 zeigt
einen dualen (5'-
und 3'-) Gen-Trap-Vektor,
welcher einen auswählbaren
Marker in die 5'-Trap
sowie die hier beschriebene 3'-Gen-Trap
inkorporiert. 2 zeigt auch die Positionen
der Rekombinase-Erkennung, beispielsweise frt oder Iox, Stellen,
die beispielsweise 5' vom
Promotor der 3'-Gen-Trap-Kassette und 3' vom SD der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
lokalisiert werden können,
wie auch die bevorzugte Stellen optionaler Charakteristika, wie
z. B. eines vektorkodierten mutagenen Mini-Exons, welches strangaufwärts von
der 5'-Gen-Trap-Kassette vorliegt,
und Mutagenese-Verstärker-Kassetten,
wie z. B. eine unidirektionale Transkriptions-Terminations-Sequenz,
ein mutagenes terminales Exon und eine selbstschneidende RNA-kodierende
Region. Die dargestellten Merkmale sind in reverser Orientierung
relativ zu den flankierenden LTRs.
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3a und 3b zeigen
die Sequenzen von zwei selbstschneidenen RNAs, welche als Mutagenese-Verstärker verwendet
werden können.
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4 zeigt
ein repräsentierendes
Beispiel einer mutagenen Mini-Exon-Sequenz, welche in Zusammenhang
mit den hier beschriebenen Vektoren verwendet werden kann.
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5 zeigt
eine Vielzahl synthetischer Exon-Sequenzen, welche in Zusammenhang
mit der beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
verwendet werden kann.
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5.0. Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In
den modernen Zeiten von Genomics, hat sich das Gen-Trappen als ein
Ansatz von hohem Potenzial sowohl für das Gruppieren von Gensequenzen
in funktionelle Kategorien als auch das Identifizieren neuer Gene
etabliert. Beispielsweise haben erste Ergebnisse gezeigt, dass etwa
die Hälfte
der Gen-Trap-Ereignisse von den embryonalen Stammzellen, die bisher
charakterisiert sind, Gensequenzen identifizieren, die bislang nicht
durch traditionelle cDNA-Bibliothek-Technologie entdeckt worden
sind.
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Das
Gen-Trappen (unter Verwendung von Promotor-Traps) wurde in einer
Vielzahl von Zelltypen verwendet, um genetisch nach Genen zu screenen,
welche durch induktive Signale, Differentiationsereignisse oder
Phänotypen
von Interesse (d. h. bei der Genentdeckung) induziert werden. Des
Weiteren wurden solche Screens verwendet, um Tumor-Supressor-Gene,
Gene induziert durch zelluläre
Differentiations-Prozesse, wie z. B. hämatopoetische und Muskel-Zell-Differentiation,
Gene induziert durch Signale, welche zelluläre Ereignisse induzieren, wie
z. B. B-Zellaktivität
oder Apoptose, und Gene aktiviert durch kleine Moleküle oder
andere Verbindungen zu identifizieren. Diese Untersuchungen zeigen
an, dass das Gen-Trappen verwendet werden kann, um Gene zu gruppieren,
basiert auf ihrer Funktion in wichtigen zellulären und physiologischen Prozessen.
Jedoch war die breitere Ausbeutung dieses Screens bislang limitiert
durch die Schwierigkeit des Identifizierens der getrappten Gene.
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Mehrere
der Probleme, welche im Allgemeinen adressiert werden müssen, wenn
Gen-Trap-Vektoren konzipiert
werden, schließen
ein, sind jedoch nicht limitiert auf: 1) die Prozentzahl des Target-Zellengenoms, das
effizient mit einem gegebenen Vektor getrappt werden kann ("Targetgröße"); 2) die Mutagenität des Vektors
nach Insertion in ein Gen in einer Target-Zelle; und 3) das Identifizieren
des mutierten Gens durch Sequenzieren des chimären Transkripts, erzeugt durch
das Gen-Trap-Ereignis. Die vorliegenden Vektoren werden technisch
erzeugt, um die oben erwähnten
Bedenken zu adressieren, beispielsweise durch Einbringen von Merkmalen,
welche die Effizienz der Splice-Akzeptoren optimieren, sowie der
Splice-Donoren, welche in den Vektoren vorliegen.
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5.1. Die breite Anwendbarkeit
der beschriebenen Vektoren
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Die
hier beschriebenen Vektoren können
in virtuell jedem Typ von eukaryontischen Zellen verwendet werden
können,
welche manipuliert werden können,
um einen Gen-Trap-Vektor
in das Genom der Zelle zu insertieren. Beispielsweise können Vektoren,
welche die hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
inkorporieren, verwendet werden, um Gene zu trappen und/oder Sequenzinformation
von primären
tierischen Geweben, wie auch irgendwelchen anderen eukaryontischen
Zellen oder Organismen zu akquirieren, einschließend, jedoch nicht limitiert
auf Hefe, Bakterien, Pilzen und Pflanzen. Pflanzen von speziellem
Interesse schließen
Dicots und Monocots, Angiosperma (Mohnblumen, Rosen, Kamelien, etc.),
Gymnosperma (Kiefer, etc.), Sorghum, Gräser, wie auch Pflanzen von
landwirtschaftlicher Signifikanz, z. B., jedoch nicht limitiert
auf, Getreide (Reis, Weizen, Mais, Hirse, Hafer, etc.), Nüsse, Linsen,
Kichererbsen, Knollengewächse
(Kartoffeln, Süßkartoffeln,
Wasserbrotwurzel, etc.), Kräuter,
Baumwolle, Hanf, Kaffe, Kakao, Tabak, Roggen, Rüben, Alfalfa, Buchweizen, Heu,
Sojabohnen, Bananen, Rohrzucker, Früchte (Zitrusfrüchte und
andere), Grapefrucht, Gemüse
und Pilze (Champignons, Trüffel,
etc.), Palme, Ahorn, Mammutbaum, Kokosnusseibe, Eiche und andere
Laub wechselnde und immergrüne
Bäume.
Alternativ können
linearisierte 3'-Gen-Trap-Kassetten in Target-Zellen
eigebracht werden, unter Verwendung der beschriebenen konventionellen
Verfahren der Nukleotidzufuhr.
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Weitere
Beispiele geeigneter tierischer Target-Zellen schließen ein,
sind jedoch nicht limitiert auf Säugetier-, einschließend Menschen-,
oder Vogel-Endothel-Zellen, Epithelzellen, Inselchen, Neuronen oder
neuronales Gewebe, Mesothelzellen, Osteozyten, Lymphozyten, Chondrozyten,
hämatopoetische
Zellen, Immunzellen, Zellen der Keimbahn oder Organe (beispielsweise
Lunge, Herz, Magen, Pankreas, Niere, Haut, etc.), exokrine und/oder
endokrine Zellen, embryonale und andere totipotente oder pluripotenete
Stammzellen, Fibroblasten und auf Kultur adaptierte und/oder transformierte
Versionen der oben genannten Zellen können in Verbindung mit den
beschriebenen Vektoren verwendet werden. Des Weiteren können Tumor
erzeugende oder andere Zelllinien als Targets für die hier beschriebenen Vektoren
verwendet werden.
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Typischerweise
können
Vektoren, inkorporierend die hier beschriebenen Merkmale, in Target-Zellen eingebracht
werden durch irgendwelche der weitverbreiteten Verfahren, die im
Stand der Technik bekannt sind. Beispiele solcher Verfahren schließen ein,
sind jedoch nicht limitiert auf Elektroporation, vitale Infektion, Retro-Transposition,
Transposition, Mikropartikel-Bombardement, Mikroinjektion, Lipofektion,
Transfektion, in Form von kationischen Lipidkomplexen oder als nicht-gepackte/komplexierte
oder "nackte" DNA.
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Die
Vektoren, beschrieben in der vorliegenden Erfindung, können auch
verwendet werden im Zusammenhang von virtuell irgendeinem Typ von
phänotypischen
oder genetischen Screening-Protokollen, sowohl in vitro als auch
in vivo, und die hier beschriebenen Vektoren stellen den zusätzlichen
Vorteil zur Verfügung der
Befähigung
von raschen Verfahren zum Identifizieren der DNA-Sequenzen der getrappten
Gene.
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5.2. Strukturelle Merkmale
der beschriebenen Vektoren
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5.2.1. Markergen
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Vektoren,
angedacht durch die vorliegende Erfindung, können technisch erzeugt werden,
so dass sie auswählbare
Markergene enthalten, welche die Selektion von Zellen zur Verfügung stellen,
welche den Marker im zellulären
Genom inkorporiert aufweisen. Im Allgemeinen befähigen solche auswählbare Marker
die Realisierung von Verfahren zum Identifizieren und Auswählen eukarontischer
Zellen, welche Proteine inkorporieren und exprimieren, kodiert durch
die auswählbaren
Marker. Beispiele solcher Selektionsverfahren schließen antibiotische,
colorimetrische, enzymatische und fluoreszente Selektion von Zellen
ein, welche ein Gen-Trap-Ereignis integriert aufweisen. Ein Beispiel
solcher selektierbarer Markergene ist βgeo, jedoch kann irgendeiner der
Vielzahl anderer auswählbarer
Marker eingesetzt werden (beispielsweise siehe US-Patent Nr. 5,464,764).
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Dementsprechend
fokussiert sich eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auf Vektoren, welche technisch erzeugt
werden, so dass sie ein Markergen inkorporieren und optional exprimieren,
welches das Trapping und Identifizieren von Target-Zellen ermöglicht,
welche die hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette
inkorporieren. Solche Marker schließen ein, sind jedoch nicht
limitiert auf, antibiotische Resistenzgene, colorimetrische Markergene,
Enzyme (beispielsweise β-Lactamase)
oder andere Markergene, welche die direkte oder indirekte Expression
von beispielsweise fluoreszenten Markergenen, wie z. B. dem Gen
kodierend das grünfluoreszierende
Protein, mediatisieren, sowie Assays zum Nachweis derselben, welche
unter anderem in US-Patent Nr. 5,625,048 beschrieben werden. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff "direkt", wenn ein biologischer
oder biochemischer Kontext verwendet wird, auf die direkte Verursachung
eines Prozesses, welcher keine Zwischenschritte benötigt, welche üblicherweise
durch ein Molekül verursacht
werden, welches ein anderes Molekül kontaktiert oder bindet (dieses
kann ein Molekül
des gleichen Typs oder eines unterschiedlichen Typus an Molekül sein).
Beispielsweise kontaktiert Molekül
A das Molekül B,
was verursacht, dass Molekül
B den Effekt X ausübt,
welcher Teil eines biologischen Prozesses ist. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung bezieht sich der Begriff "indirekt", wenn er in biologischen oder biochemischen
Kontext verwendet wird, auf die indirekte Verursachung, welche Zwischenschritte
verlangt, üblicherweise
verursacht durch zwei oder mehrere direkte Schritte. Beispielsweise
kontaktiert Molekül
A das Molekül
B, so dass der Effekt X ausgeübt
wird, welcher wiederum den Effekt Y erzeugt. Auch für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung soll sich der Begriff "Gen" auf irgendwelche
und alle diskreten kodierenden Regionen des zellulären Genoms
beziehen, wie auch auf assoziierte nicht-kodierende und regulatorische
Regionen oder soll sich auf die Region beziehen, welche ein spezifisches
und funktionelles Genprodukt oder eine Aktivität kodiert. Des Weiteren soll
sich der Begriff "operativ
positioniert" auf
die Tatsache beziehen, dass die Steuerelemente oder Gene in geeigneter
Orientierung und räumlicher
Lage vorliegen, um die gewünschten
angezeigten Funktionen der Steuer-Elemente oder Gene zur Verfügung zu
stellen. Auch für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird ein Gen "exprimiert", wenn ein Steuerungs-Element
in der Zelle die Produktion von funktionellen und/oder nachweisbaren
Spiegeln von mRNA mediatisiert, welche durch das Gen oder einen
auswählbaren Marker
insertiert darin, kodiert wird, und welche anschließend gesplict/verarbeitet
werden kann, und, wo anwendbar, translatiert werden kann, um ein
aktives Produkt zu erzeugen. Ein Gen wird nicht exprimiert, wo ein relevantes
Steuerungs-Element in der Zelle fehlt, inaktiviert worden ist oder
die Produktion von funktionellen und/oder nachweisbaren Spiegeln
von mRNA, kodiert durch das Gen oder eines nachweisbaren Markers
insertiert darin, nicht-mediatisiert. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung wird eine mRNA in "funktionellen" Spiegeln produziert,
falls sie nach Translation ein Protein produziert, welches die Größe und Aktivität aufweist, welche
normalerweise mit der korrespondierenden Stelle assoziiert sind.
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Das
Markergen kann in die beschriebene Vektoren eingebracht werden als
selbst enthaltene Expressionskassette, einschließend in operabler Kombination
einen Marker, einen Promotor zum Exprimieren des Markers, eine Ribosomen-Bindungs/Translationsstart-Stelle
und eine Polyadenylierungs-Sequenz. Des Weiteren kann der Marker
im Vektor platziert werden, so dass er von einem Vektor-Promotor exprimiert
werden wird, und kann optional technisch erzeugt werden, um funktionell
eine unabhängige
Ribosomen-Enzym-Eintrittsstelle (independent ribosome entry site,
IRES) zu inkorporieren, was die Markerexpression gewährleistet.
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5.2.2. 5'-Gen-Trap-Kassette
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Die
vorliegenden beschriebenen Vektoren können technisch erzeugt werden,
so dass sie eine 5'-Gen-Trap-Kassette
enthalten, welche typischerweise eine Splice-Akzeptor-Stelle 5' lokalisiert zu einem Exon
enthält
(welches ein auswählbares
Markergen kodieren kann), gefolgt von einer operativ positionierten Polyadenylierungs-Sequenz.
Typischerweise enthalten Vektoren, welche 5'-Gen-Traps inkorporieren, keine Promotoren,
welche das Exon, kodiert, in der 5'-Gen-Trap-Kassette, exprimieren und
sie kodieren keine Splice-Donor-Sequenz, operativ positioniert 5' zum Splice-Akzeptor
des Exons der 5'-Gen-Trap-Kassette.
Konsequenterweise unterbricht die 5'-Gen-Trap-Kassette, nachdem sie in das
zelluläre
Chromosom integriert worden ist, das normale Splicen der strangaufwärts liegenden
Gens und fungiert als ein terminales Exon. Der Nettoeffekt ist,
dass das zelluläre
Transkript zerstört
wird und effizient durch die 5'-Gen-Trap-Kassette mutagenisiert
wird. Die 5'-Gen-Trap-Kassette
kann ein Markergen inkorporieren, als Exon-Komponente und kann folglich
anstelle des oder zusätzlich
zum Markergen beschrieben in Sektion 5.2.1 verwendet werden.
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Die
strukturellen Eigenschaften der 5'-Gen-Trap-Kassette können auch so manipuliert werden,
dass sie Gen-Trap-Ereignisse erzeugen, welche davon abhängen, wo
die 5'-Gen-Trap in das zelluläre Genom
integriert hat (aus Gründen
der Erläuterung
und nicht der Begrenzung soll die folgende Diskussion annehmen, dass
das Exon der 5'-Gen-Trap-Kassette einen
auswählbaren
Marker kodiert). Beispielsweise kann, setzt man voraus, dass, wenn
kein Promotor vorliegt, der Marker, kodiert durch eine 5'-Gen-Trap-Kassette (welche
technisch erzeugt worden ist ohne ein IRES) typischerweise nur exprimiert
wird, falls er in ein Intron 5' von
der Translationsstart-Stelle des endogenen Gens integriert hat.
Setzt man die Abwesenheit des IRES voraus, kann, falls der Vektor,
welcher eine solch 5'-Gen-Trap-Kassette
inkorporiert, in ein Intron integriert hat, das strangabwärts von
der Translationsstart-Stelle des endogenen Gens gelegen ist, der
Marker nur exprimiert werden, falls er im korrekten Leserahmen vorliegt,
um so ein Fusionsprotein zu erzeugen, welches auswählbare Markeraktivität zur Verfügung stellt.
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Dementsprechend
können
Vektoren, welche solche 5'-Gen-Trap-Kassetten
inkorporieren, selektiv die Wahrscheinlichkeit auswählen, dass
die identifizierten Gen-getrappten Sequenzen mit Sequenzen 5' zum Start der Translation
beginnen.
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Ein
alternatives Verfahren des Erzeugen eines ähnlichen Effekts setzt Vektoren
ein, welche einen verschachtelten Satz von Stopp-Kodons, vorliegend
in oder anderweitig technisch eingebracht in der (die) Region zwischen
dem SA der 5'-Gen-Trap-Kassette
und dem Translations-Initiations-Kodon des auswählbaren Markers inkorporieren,
oder solche Stopp-Kodons können
zwischen dem Ende der für
den auswählbaren
Marker kodierenden Region und der Polyadenylierungs-Sequenz lokalisiert
sein. Der auswählbare
Marker kann auch technisch erzeugt werden, so dass er eine unabhängige Ribosom-Eintrits-Stelle
(IRES) enthält,
so dass der Marker in einer Art und Weise exprimiert werden wird,
die größtenteils
unabhängig
von der Stelle ist, in welche der Vektor in das Target-Zell-Genom
integriert hat. Typischerweise, jedoch nicht notwendigerweise, wird
ein IRES nicht im Zusammenhang mit einem verschachtelten Satz von
Stopp-Kodons, wie oben beschrieben, verwendet.
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In
einer speziell bevorzugten Ausführungsform
setzen die beschriebenen Vektoren eine 5'-Gen-Trap-Kassette ein, welche ein auswählbares
Markergen umfasst, dem eine Splice-Akzeptor-Sequenz vorangeht, und
eine Polyadenylierungs (pA)-Sequenz (SAβgeopA,
2) folgt.
Alternativ kann SAIRESβgeopA
verwendet werden, welche des Weiteren eine internale Ribosomen-Eintritts-Stelle
strangaufwärts
von dem βgeo-Gen inkorporiert
bzw. es kann auch SAneopA verwendet werden (welches sich mit der β-gal-Aktivität verbreitet).
Die oben genannten 5'-Gen-Trap-Kassetten
können
in effizienter Art und Weise Gene mutieren und verwendet werden,
so dass sie der Expression der getrappten Gene folgen. Das Optimieren
der verwendeten SA-Sequenz kann des Weiteren die Effizienz der 5'-Gen-Trap-Kassette
erhöhen
oder regulieren. Beispiele geeigneter SA-Sequenzen schließen ein,
sind jedoch nicht limitiert auf:
-
Irgendwelche
der oben genannten SA-Sequenzen können verwendet werden im Zusammenhang
mit beispielsweise SAneopA oder SAIRESneopA.
-
Polyadenylierung
(polyA oder pA)-Stellen, welche verwendet werden können in
Zusammenhang mit der beschriebenen 5'-Gen-Trap-Kassette schließt ein,
sind jedoch nicht limitiert auf synthetische/Konsensus-Polyadenylierungs-Stellen,
Derivate von Kaninchen-Beta-Globulin polyA, SV40 Triple-polyA, Rinderwachstumshormon-polyA
und Sequenzen, welche ähnliche
Funktionalität
zur Verfügung
stellen. In einer bevorzugten Ausführungsform soll die polyA-Stelle
eine Transkriptions-Terminations-Funktion
inkorporieren und vorzugsweise einen unidirektionalen (im Gegensatz
zum bidirektionalen) Transkriptions-Terminator, welcher operativ
relativ zur auswählbaren
Sequenz in der 5'-Gen-Trap-Kassette
positioniert ist.
-
Optional
kann die 5'-Gen-Trap-Kassette
durch geeignete Rekombinase-Stellen (beispielsweise lox P, frt,
etc.) flankiert sein. In solch einer Ausführungsform wird eine Rekombinase-Stellen-flankierte 5'-Gen-Trap-Kassette
in Verbindung mit einer zweiten 5'-Gen-Trap-Kassette (welche strangabwärts von
der 3'-Rekombinase-Stelle
vorliegt) verwendet werden, welche einen nachweisbaren Marker kodiert,
einen davon verschiedenen auswählbaren
Marker oder einen enzymatischen Marker (wie z. B., jedoch nicht
limitiert auf, grün
fluoreszierendes Protein, β-Lactamase,
TK, Blasticidin, HPRT, etc.) und welche vorzugsweise nicht durch die
gleichen Rekombinase-Stellen der ersten 5'-Gen-Trap-Kassette
flankiert wird. Im Falle, dass beide der 5'-Gen-Trap-Kassetten nicht in akzeptablen
Spiegeln exprimiert werden (via alternatives Splicing) kann die zweite
5'-Gen-Trap-Kassette
(welche einen nachweisbaren Marker kodiert) "aktiviert" werden durch Verwendung einer geeigneten
Rekombinase-Aktivität
(d. h. cre, flp, etc), in vitro oder in vivo, um die erste (Rekombinase-Stellen-flankierte)
5'-Gen-Trap-Kassette zu entfernen.
-
5.2.3. Mutagenese-Verstärker (Enhancer)
-
Um
des Weiteren das Splicing und die Expression des Exons, kodiert
innerhalb einer mutagenen 5'-Gen-Trap-Kassette,
zu verstärken,
werden zusätzliche
Merkmale zu den beschriebenen Vektoren hinzugefügt: ein mutagenes Mini-Exon
(siehe 4), optional natürlicherweise auftretend, wird
operativ strangaufwärts
von der 5'-Gen-Trap-Kassette positioniert.
Diese mutagene Mini-Exon umfasst minimal in operabler Kombination
eine Splice-Akzeptor (SA)-Stelle, ein Stück einer Exon-Sequenz und einen
Splice-Donor (SD). Eine operative Polyadenylierungsstelle ist nicht
direkt mit dem mutagenen Mini-Exon assoziiert, da das Exon nicht
dazu gedacht ist, dass es als terminales 3'-Exon dient. Das mutagene Mini-Exon
fungiert durch Unterbrechen des Splicings eines zellulär induzierten
Transkripts in dem Gebiet strangaufwärts von und in der Umgebung
der SA-Stelle der 5'-Gen-Trap/des
auswählbaren
Markers. Durch Rekrutieren der zellulären Splice-Maschinerie auf
diese Region wird der SA der 5'-Gen-Trap-Kassette leichter
erkannt und verwendet, was unter anderem effizient die Mutagenität bei der
Expression der 5'-Gen-Trap-Kassette
verstärkt.
-
Je
nachdem, ob das mutagene Mini-Exon in Verknüpfung mit einer 5'-Gen-Trap-Kassette verwendet wird
oder nicht, wird es vorzugsweise 3N + 1 – oder 3N + 2-Basen aufweisen,
um den Leserahmen irgendeinen nativen Gens oder Exons, in welches
es gesplict worden ist, zu alternieren oder zu verändern. Alternativ,
jedoch weniger bevorzugt, können
mutagene Mini-Exons Stopp-Kodons in alle drei Leserahmen inkorporieren, was
das Problem beseitigen würden,
dass das Exon nicht eine 3N-Zahl an Nukleotiden enthält. Durch
Einbringen von Rahmen-Verschiebungs-Mutationen (d. h. Inserts mit
3N+/– 1-Basen,
welche die SA-SD-Region des mutagenen Mini-Exons aufspannen), kann
man auch zelluläre
Transkripte beim "Herumsplicen", um ein integriertes
Gen-Trap-Konstrukt behindern oder selbiges verhindern, sowie beim
Produzieren des funktionellen Proteinprodukts. In solchen Fällen wird
das Variieren der SA- und/oder SD-Sequenzen des mutagenen Mini-Exons
eine korrespondierende Variation in der Effizienz des Splice-Eingriffs
(d. h. der effizienten Mutagenese) erzeugen. Als solche stellen
die hier beschriebenen mutagenen Mini-Exons (oder mutagene Mini-Exons) auch
einen effizienten Mechanismus zum Regulieren der Genexpressionen
einer Zelle oder eines Tieres zur Verfügung. Wie bei essentiell allen
der mutagenen oder regulatorischen Merkmalen der beschriebenen Vektoren
können
die beschriebenen mutagenen Mini-Exons geeignet flankiert sein durch
Rekombinase-Stellen, um die rasche und in einigen Fällen gewebsspezifische
Entfernung der mutagenen Mini-Exon-Sequenz zu ermöglichen.
-
Kompositorische
und strukturelle Zwänge, ähnlich zu
denjenigen wie oben diskutiert, können auch verwendet werden,
um Mini-Exons zu konzipieren zur Anwendung in Verbindung mit 3'-Gen-Trap-Kassetten
(wie unten beschrieben), welche zelluläre Genexpression aktivieren.
-
Optional
kann das mutagene Mini-Exon als eine kombinierte mutagene Gen-Trap-Kassette und Sequenz-Akquisitions-Komponente
verwendet werden, welche an Stelle von oder zusätzlich zu den beschriebenen
5'- und 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassetten
fungiert. In solch einem Konstrukt wird der SA des mutagenen Mini-Exons
durch ein Promotor-Element ersetzt und das mutagene Mini-Exon kann
als Sequenz-Akquisitions-Komponente
dienen, welche unabhängig
von der endogenen Expression des getrappten Gens operiert (anstelle
von oder zusätzlich
zu der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette).
Des Weiteren kann das mutagene Mini-Exon durch Rekombinase-Stellen
flankiert sein, welche die selektive oder konditionierte Entfernung
des mutagenen Mini-Exons ermöglichen.
-
Weitere
strukturelle Modifikationen können
eingesetzt werden, um die mutagene Effektivität der beschriebenen Gen-Trap-Vektoren
zu verstärken.
Solche Modifikationen schließen
ein, sind jedoch nicht limitiert auf: 1) Modifizieren/Optimieren
der Sequenz an der oder flankierend die Verzweigungspunkt-Sequenz
und die flankierenden Regionen der SA-Stelle der 5'-Gen-Trap-Kassette,
um das Splicen der 5'-Gen-Trap-Kassette durch
eine gegebene Target-Zelle zu realisieren (idealerweise wird die
SA-Region natürlicherweise
in der Target-Zelle auftreten oder eine Konsensus-SA-Region sein);
2) Platzieren eines terminalen 3'-Exons (SA-Exon-polyA/Transkriptions-Terminator),
vorzugsweise natürlicherweise
auftretend, operativ positioniert strangaufwärts von der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
(optional zwischen den beschriebenen 5'- und 3'-Gen- Trap- Kassetten); 3) Platzieren
einer unidirektionalen Transkriptions-Terminations-Sequenz, operativ
positioniert strangaufwärts
von der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
(optional zwischen den beschriebenen 5'-und 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassetten, und vorzugsweise
strangabwärts
von dem terminalen 3'-Exon;
und 4) Einbringen einer selbst-schneidenden RNA-Sequenz in den Vektor in einer funktionellen
Orientierung, strangaufwärts
von der 3'-Gen-Trap-Kassette
(und vorzugsweise strangabwärts von
der 5'-Gen-Trap-Kassette
und optional an jeder Seite von irgendeinem des natürlich vorkommenden
terminalen 3'-Exons oder des unidirektionalen
Transkriptions-Terminators, welche in einem der beschriebenen Gen-Trap-Konstrukte
vorliegen können),
welche des Weiteren die Möglichkeit
verringert, dass ein zellulär
induziertes Transkript um einen Vektor kodiertes Gen-Trap-Element "herumsplict".
-
Zelluläres Splicen
von endogen eingebrachten oder fremden Exons kann auch verstärkt werden
durch Einbringen von Kassetten, welche kleine nukleare RNA und/oder
kleine nukleare Ribonukleoproteine kodieren, die technisch erzeugt
wurden, um die Splice-Effizienz
einer exogen eingebrachten Gen-Trap-Kassette oder einer mutagenen
Mini-Exon-Kassette
zu verstärken.
-
Mehrere
der oben genannten Merkmale (beispielsweise das 3'-terminale Exon und
der Transkriptions-Terminator, etc.) verstärken auch die Effizienz der
Sequenzakquisition durch die 3'-Gen-Trap-Kassette durch
Verhindern des Fortlaufens der Transkriptions/Promotorwechselwirkung,
welche die Expression der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
behindern kann. Des Weiteren ist, wo retrovirale Vektoren eingesetzt
werden, die Orientierung von mehreren der oben genannten Merkmale
insbesondere wichtig, geht man von der Tatsach aus, dass einige
der strukturellen Elemente die Expression und das Verpacken des
retroviralen RNA-Genoms behindern, falls nicht verhindern würden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung fasst das Platzieren der Rekombinase-Stellen
flankierend eine oder mehrere der Mutagenese-Verstärker-Regionen oder irgendwelche
andere Gen-Trap – oder
andere Kassetten oder Teile der beschriebenen Vektoren ins Auge.
Unter Verwendung dieser Anordnung kann virtuell irgendein Teil des
Vektors, der durch Rekombinase-Stellen flankiert ist, konditioniert
aktiviert werden oder deaktiviert werden durch Exponieren einer
Zelle, welche solch ein Konstrukt beherbergt, gegen die korrespondierende
Rekombinase-Aktivität.
Optional können
verschiedene Mutagenese-Verstärker-Regionen,
wie z. B. die mutagene Mini-Exon-Kassette
und der Transkriptions-Terminator, sowie die selbst-schneidende
RNA-Kassette, durch verschiedene Rekombinase-Stellen flankiert werden,
welche die unabhängige Modulation
oder die Funktion von einer oder beider dieser Komponenten ermöglichen
werden. Unter Verwendung solch einer Anordnung in Verbindung mit
einer strangabwärts
gelegenen 5'-Gen-Trap-Kassetten-mutagenen
Enhancer-Sequenz kann die 5'-Gen-Trap "aktiviert werden" durch die Rekombinase-mediatisierte
Entfernung der mutagenen Enhancer (Verstärker)-Sequenz.
-
Als
ein schnelles Mittel zum Nachweis, ob ein gegebener Integrationsort
ermöglichen
kann, dass die Zelle in effizienter Art und Weise um eine gegebene
5'-Gen-Trap-Kassette "herumsplicen" kann, kann eine zweite
5'-Gen-Trap-Kassette,
einbringend einen unterschiedlichen auswählbaren oder enzymatisch oder
fluoreszent nachweisbaren Marker, eingebracht im Tandem mit und
strangabwärts
von der ersten 5'-Gen-Trap-Kassette eingebracht
werden. Durch Screenen oder Auswählen
der Expression sowohl der ersten als auch der zweiten 5'-Gen-Trap-Kassetten
kann man rasch das Ausmaß bestimmen,
in welchem eine Zelle, welche solch einen Vektor inkorporiert, möglicherweise
um die erste 5'-Gen-Trap-Kassette "herumsplict". Die zweite 5'-Gen-Trap-Kassette kann auch
entweder strangaufwärts
oder strangabwärts
von irgendwelcher Mutagenese-Verstärker-Sequenzen positioniert
werden, welche in einem gegebenen Vektor vorliegen, um die Effektivität der Mutagenese-Enhancer-Sequenz
zu bestimmen.
-
Alternativ
kann das Exon der zweiten 5'-Gen-Trap-Kassette
beispielsweise das Thymidinkinase (TK)-Gen kodieren. Unter Verwendung
solcher Konstrukte kann beispielsweise FIAU verwendet werden, um gegen
Zellen auszuwählen,
welche um die erste oder "mutagene" 5'-Gen-Trap-Kassette "herumsplicen". Im Allgemeinen
werden die zweiten 5'-Gen-Trap-Kassetten
in den Vektor strangabwärts
in den Mutagenese-Verstärker-Sequenzen
eingebracht und strangaufwärts
von der 3'-Gen-Trap-Kassette. Optional
kann eine der beiden Tandem-5'-Gen-Trap-Kassetten
durch geeignet orientierte Rekombinase-Stellen flankiert werden,
welche das nachfolgende spezifische Entfernen der 5'-Gen-Trap-Kassette
ermöglichen.
Unter Verwendung solch einer Strategie kann ein erstes 5'-Gen-Trap-Exon (beispielsweise
kodierend neo-Restistenz)
entfernt werden unter Verwendung einer geeigneten Rekombinase- Aktivität, um Effizienz
das Splicing und die Expression der zweiten 5'-Gen-Trap-Kassette "zu aktivieren", welche (speziell, wenn sie einen geeigneten
Marker/eine Signalaktivität,
wie z. B. B-gal, grün
flureszierendes Protein, etc. kodiert) verwendet werden kann, um
die Expression des getrappten Gens im Gewebe zu verfolgen und zwar
in Zellen und Gewebe-Proben unter Verwendung etablierter Verfahren.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Gen-Trap-Vektor der Erfindung eine 5'-Gen-Trap-Kassette
enthalten mit einem auswählbaren
Marker und eine 3'-Gen-Trap-Kassette. Unter Verwendung
dieses Vektors kann man gegen das "Herumsplicen" durch Wachsen der Zellen, in welche
der Vektor eingebracht worden ist, unter Bedingungen, welche auf
das Vorliegen und die Expression des Markers in der 5'-Gen-Trap-Kassette auswählen, auswählen.
-
5.2.4 Trans-fungierende
mutagene Elemente
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
Vektoren, welche technisch erzeugt wurden, um Produkte zu kodieren
und zu exprimieren, welche die Funktion oder Expression des korrespondierenden
nicht veränderten
Allels durch Antisense oder Ribozym-Abschneiden reduzieren. Beispielsweise könnten solche
Vektoren ein Promotor-Element enthalten, vorzugsweise induzierbar
oder konditional, welches ein Antisense-Transkript lenkt, welches
in dem Teil des Target-Zell-Genoms liegt, welcher den integrierten
Vektor flankiert. Möglicherweise
wird ein solcher induzierbarer Promotor technisch erzeugt werden,
um in dem integrierten Provirus in der Region 3' zur R-Region und 5' zu dem 3'-terminal invertierten Repeat des retroviralen LTR
vorliegen (beispielsweise an der Nhe l-Stelle lokalisiert innerhalb
von 75 Basen der terminalen invertierten Repeat-Sequenzen; diese
und andere Restriktions-Stellen in dem LTR können auch modifiziert werden,
um einzigartige oder seltene Restriktions-Stellen zu invertieren).
Alternativ kann solch ein Promotor durch Rekombinase-Stellen flankiert
werden und in einer reversen Orientierung (relativ zu dem LTR) platziert
werden und nachfolgend aktiviert werden (durch Rekombinase-mediatisiertes "Flipping") unter Verwendung
der geeigneten Rekombinase-Aktivität. Im Allgemeinen können Antisense-Strategien oder Charakteristika ähnlich zu
denjenigen beschrieben in US-Patent Nr: 5,679,523 in die hier beschriebenen
Vektoren inkorporiert werden. Wo die Verwendung von Ribozymen und
katalytischen RNAs beabsichtigt ist, können Ribozyme technisch erzeugt werden,
welche transkribiert und beigefügt
werden an die (via Splicing oder Cotranskription) und vorzugsweise zielgerichtet
werden auf die zellulär
transkribierten Transkripten. Ribozym-Verfahren sind auch adaptierbar
auf die oben beschriebene Rekombinase-Strategie.
-
Als
ein alternatives Mittel zum Erzeugen von funktional homozygoten
mutierten Zellen können
die beschriebenen mutagenen Vektoren eingesetzt werden in Verknüpfung mit
traditionellen mutagenen Methoden (d. h. Bestrahlung, chemischer
Mutagenese, UV-Licht, "Bulky"-Additions-Produkten,
Deletions-Mutagenese, Insertions-Mutagenese, Frame-Shift-Mutagenese
und Transitions-und Transversions-Mutagenese, etc.). Geeignete mutagenisierte
Zellen, beispielsweise eine Serie von Target-Zellen, enthaltend
große
und vorzugsweise überlappende
Region von deletierter chromosomaler DNA verstärken die Wahrscheinlichkeit,
dass ein gegebenes Mutations-Ereignis, erhalten mit den beschriebenen
Vektoren, effizient sich selbst als ein homozygotes Knockout-Ereignis manifestieren
wird.
-
5.2.5 3'-Gen-Trap-Kassette
-
Die
hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
umfasst in operativer Kommunikation eine Promotorregion, welche
die Expression eines Exons mediatisiert sowie eine operatives Splice-Donor (SD)-Sequenz,
welche das 3'-Ende
des Exons definiert. Nach Integration in das Target-Zell-Chromosom
wird das Transkript, exprimiert durch den 3'-Gen-Trap-Promotor,
gesplict durch eine Splice-Akzeptor (SA)-Sequenz eines getrappten
zellulären
Exons, lokalisiert strangabwärts
von der integrierten 3'-Gen-Trap-Kassette.
-
Wie
oben beschrieben enthält
die 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
einen Promotor, welche die Expression von einem oder mehreren Exons
steuert (optional kodierend einen oder mehrere offene Leserahmen),
auf welche(s) eine Splice-Donor-Sequenz (1) folgt.
Irgendeine Zahl von transkriptionellen Promotoren und Verstärkern kann
eingebracht werden in die 3'-Gen-Trap-Kassette,
einschließend,
jedoch nicht limitiert auf zell- oder gewebsspezifische Promotoren,
den Herpes simplex-Thymidin-Kinase-Promotor, Cytomegalovirus (CMV)-Promotor/Verstärker, SV40-Promotren,
PGK-Promotor, regulierbaren Promotoren (beispielsweise Metallothionein-Promotor),
Adenovirus später Promotor,
Vaccinavirus 7,5K-Promotor, Vogel (beispielsweise Huhn, etc.)-Beta-Globin-Promotor,
Histon-Promotoren (beispielsweise Maus-Histon H3-614, etc.), Beta-Aktin-Promotor
(vorzugsweise Huhn), Metallothionein-Promotoren (vorzugsweise Maus-Metallothionein Iund
II) und dergleichen, wie auch irgendwelche Permutationen und Varianten
davon, welche hergestellt werden können unter Verwendung wohletablierter
molekularbiologischer Techniken (siehe im Allgemeinen Sambrook et
al (1989) Molecular Cloning Vols. I-III, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, New York, und Current Protocols in Molecular
Biology (1989) John Wiley & Sons,
alle Vols. und laufende Updates davon). Promotor/Verstärker-Regionen
können
auch ausgewählt
werden, um gewebsspezifische Expression zur Verfügung zu stellen.
-
Vorzugsweise
wird das Exon (oder die Exons) der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette konzipiert, so dass
es (sie) ein erstes Exon eines Gens im Hinblick auf die Funktion
dieses ersten Exons mimt(mimen). In bestimmten Ausführungsformen
ist eine 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette,
welche ein erstes Exon eines Gens mimt, vorzugsweise zumindest gleich
gut durch die Splice-Maschinerie der Zelle zu erkennen. In bestimmten
Ausführungsformen
hat ein Exon, welches für
die 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
der vorliegenden Erfindung geeignet ist, kein Stopp-Kodon. Des Weiteren
ist in bestimmten Ausführungsformen
ein bevorzugtes Exon klein, d. h. ungefähr gleich mit einer durchschnittlichen
Größe eines
ersten Exons eines Gens, exprimiert in dem Zelltyp und vorzugsweise
nicht weniger als ungefähr
die Hälfte
oder ein Viertel dieser Längen
vorzugsweise nicht mehr als ungefähr das Doppelte, das Dreifache
oder das Vierfache dieser Länge.
-
Im
Allgemeinen werden das Exon oder die Exons (und Teile des Introns
folgend auf das/die Exon(s) gemäß den bestimmten
Ausführungsformen)
sowie die Splce-Donor-Sequenz
von einem natürlich
vorkommenden Gen abgeleitet; jedoch können synthetische Exons konzipiert,
um ein natürlich
vorkommendes Exon zu mimen, auch verwendet werden. Ein synthetisches
Exon weist eine andere Sequenz im Vergleich zu natürlich vorkommenden
Exons auf. Eine natürlich
abgeleitete Exon-Sequenz ist eine Exon-Sequenz, welche in der Natur existiert.
Ein synthetisches Exon kann konzipiert werden und konstruiert werden
de novo oder modifiziert existierende Exons in der einen oder anderen
Weise. Ein synthetisches Exon, bedeutsam für die Vektoren der vorliegenden
Erfindung kann beispielsweise eine hoch effiziente oder Konsensus-Ribosom-Bindungs-Stelle oder
eine IRES-Sequenz, 5' zum
Translations-Initiations-Kodon ei nes offenen Leserahmens oder Exons,
enthalten. Alternativ kann man beispielsweise einen offenen Leserahmen
erzeugen, die Kodon-Verwendung optimieren, eine oder mehrere Restriktions-Stellen
konzipieren, welche die Aminosäuresequenz,
kodiert durch den offenen Leserahmen, nicht ändern oder eine alternative
oder Konsensus-Splice-Donor-Sequenz
in das Exon technisch einbringen. Typischerweise sollte solch eine
synthetisch abgeleitete Exon-Sequenz nicht natürlicherweise vorkommen oder
noch typischer sollte sie nicht von natürlich vorkommenden DNA-Sequenzen abgeleitet
werden.
-
Ein
speziell bedeutendes Merkmal gemäß den bestimmten
Ausführungsformen
der hier beschriebenen Vektoren ist eine 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette, welche ein Exon
einsetzt, das nicht für
antibiotische Resistenz- oder andere auswählbare Marker bzw. Aktivität kodiert
(beispielsweise ein antibiotische Resistenzgen). Bereits früher erwähnte Gen-Trap-Vektoren haben auswählbare Markersequenzen
verwendet.
-
Wie
hier diskutiert stellen 3'-Gen-Trap-Kassetten,
welche offene Leserahmen oder auswählbare Marker-Sequenzen von
nicht-eukaryontischem Ursprung inkorporieren, typischerweise eine
merklich reduzierte Effizienz des 3'-Exon-Trappens dar. Konsequenterweise
verstärken
Vektoren, welche die hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette einsetzen, welche keine solchen
Markersequenzen einschließen,
in starkem Maße
die Anzahl der Target-Gene, welche getrappt werden können und
leicht identifiziert werden können
durch Gen-Trap-Sequence-Trapping.
-
Gemäß bestimmter
Ausführungsformen
ist das Exon der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette (einschließend der
SD-Stelle) vorzugsweise ähnlich
oder homolog zur Nukleinsäuresequenz,
welche nativ für eine
Eukaryonten-Zelle ist. Das Exon kann auch ähnlich oder homolog zu einer
Sequenz sein, die sich in einem tierischen oder pflanzlichen Virus
findet oder zu einer Sequenz, die natürlicherweise in der Target-Zelle
auftritt oder dem Genom von Zellen von einer Spezies verwendet zu
der Target-Zelle oder einer Familie, Ordnung, Klasse, Fühlung oder
einem Reich, verwandt mit denjenigen der Target-Zelle. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird eine homologe Sequenz definiert
als eine Nukleinsäure-Sequenz,
welche in der Lage ist, an eine Target-Sequenz unter hochstringenten
Bedingungen zu hybridisieren, beispielsweise Hybridisierung an Filter
gebundene DNA in 0,5 M NaHPO4, 7% Natriumdodecylsulfat
(SDS), 1 mM EDTA bei 65°C
und Waschen in 0,1 × SSC/0,1%
SDS bei 68°C
(Ausubel F.M. et al., Hrsg., 1989, Current Protocols in Molecular
Biology, Vol. I, Green Publishing Associates, Inc., und John Wiley & Sons, Inc., New
Qork, at p. 2.10.3) oder möglicherweise unter
weniger stringenten Bedingungen, wie z. B. moderat stringenten Bedingungen,
beispielsweise Waschen in 0,2 × SSC
l 0,1% SDS bei 42°C
(Ausubel et al., 1989, supra). Optional ist das Exon isogen zur
Sequenz im Target-Zell-Genom.
-
Wo
das Target-Zell-Genom ein Gen identisch (oder korrespondierend mit)
dem Exon der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
enthält,
wird das natürlich
vorkommende Gen in bestimmten Ausführungsformen vorzugsweise nicht
durch die Target-Zelle in Spiegeln exprimiert, welche substanziell
mit der Amplifikation und dem Sequenzieren der getrappten Exon-Sequenzen in der
Target-Zelle wechselwirken oder diese verhindern. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung soll der Begriff "substanziell mit der Amplifikation und
dem Sequenzieren wechselwirken" sich
auf die Tatsache beziehen, dass die endogene Expression des natürlich vorkommenden
Exons die Effizienz der Amplifikation und des Sequenzierens der
getrappten Exon-Sequenz durch 3' RACE-Protokolle
oder optional durch konventionelles Klonieren und Sequenzieren reduzieren
kann, ohne sie insgesamt zu verhindern. Weitere Verfahren des Umgehens
dieser möglicher
Komplikation schließen
das Einbringen einer einzigartigen Sequenz innerhalb des ansonsten
natürlich
vorkommenden Exons der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
ein, welche als eine PCR-Priming-Stelle
verwendet werden kann, oder eine 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette mit einem Exon, welches
nicht natürlicherweise
in dem Target-Zell-Genom vorkommt.
-
Das
Exon der hier beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
kann oder kann nicht eine Translations-Start-Stelle und/oder einen
offenen Leserahmen enthalten. Optional kann irgendein offener Leserahmen
(können
irgendwelche offene Leserahmen), der in dem Exon vorliegt (die in
dem Exon vorliegen), technisch erzeugt werden, so dass er Kodons
inkorporiert, welche optimiert worden sind, um den bevorzugten Kodon – Gebraucht
zu reflektieren.
-
Geht
man davon aus, dass das Exon der hier beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
vorzugsweise Sequenzen umfasst, welche nativ für eine Eukaronten- oder vorzugsweise
Säugetierzelle sind,
wird das Exon typischerweise nicht eine Sequenz von prokaryontischem
Ursprung konstituieren. Des Weiteren wird das Exon typischerweise
nicht einen Marker konstituieren, welcher ein Protein kodiert mit
einer antibiotischen Resistenz-Aktivität (wie z. B. neo, amp, z. B., β-Lactamase,
tet, kan und dergleichen) oder welches anderweitig auswählbare Wirkstoffresistenz
oder Sensitivität
der Wirtszelle verleiht (obwohl solch ein Marker optional beispielsweise
an die 5'-Region
des Exons angeheftet werden kann). Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist ein Gen oder ein Genprodukt in der Lage, antibiotische
Resistenz "zu verleihen", falls ein Gen ein
Genprodukt kodiert, mit einer Aktivität, welche einen auswählbaren
Wachstumsvorteil für
die Prokaryonten- oder Eukaryonten-Zelle zur Verfügung stellt,
exprimierend das antibiotische Resistenzgen in Medien enthaltend
geeignete Konzentrationen des korrespondierenden Antibiotikums.
-
Alternativ
wird das Exon im Allgemeinen keine enzymatische Aktivität kodieren
bzw. kein Reportergen, welches die auswählbare Detektion über gut
bekannte konventionelle chromogene oder fluoreszierende Assays (beispielsweise β-Galactoseoxidase,
alkalische Phosphatase oder Meerrettich-Oxidase) mediatisiert, welche
nicht nativ für
die, vorzugsweise Säugetier-,
Target-Zelle ist. Des Weiteren sollen die hier beschriebenen Vektoren
vorzugsweise keinerlei Regionen der Target-DNA-Sequenz enthalten
(d. h. zum Steuern des Gen-Targetings der 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette an einen speziellen
genetischen Ort über
homologe Rekombination), welche die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette flankiert.
-
Des
Weiteren kann, geht man davon aus, dass die Splice-Donor-Aktivität durch
Intron-Sequenzen
beeinflusst werden kann, welche strangabwärts von der Splice-Donor-Stelle liegen, die
hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
optional technisch erzeugt werden, so dass sie zwischen ungefähr einer
Base und ungefähr
mehreren Tausend Basen an Intron-Sequenzen, benachbart 3' zur Splice-Donor-Sequenz
enthält.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf das technische Erzeugen einer
3'-Gen-Trap-Kassette,
umfassend ein synthetisch abgeleitetes Exon. Typischerweise wird
solch eine Exon-Sequenz eine synthetisch konstruierte Konsensus-Splice-Donor-Region
und eine strangaufwärts
gelegene Region einer synthetischen "Exon"-Sequenz
inkorporieren (d. h. eine Sequenz nicht abgeleitet von einer natürlich vorkommenden
Exon-Sequenz). Beispiele solcher synthetischer Exons schließen ein,
sind jedoch nicht limitiert auf, Epitop-Tags oder geeignete Derivate
(d. h., solche, die keinen Splice-Akzeptor inkorporieren) der hier
beschriebenen Mini-Exon-Sequenzen.
Ein wünschenswertes
Merkmal solcher synthetischer Exon-Sequenzen ist, dass sie technisch
erzeugt werden, um nicht ein Stopp-Kodon zu kodieren, welches in
nachteilhafter Art und Weise die Splice-Donor-Funktion beeinflussen
kann. Beispiele solcher Exon-Sequenzen sind in 5 gezeigt. 5 stellt
die synthetischen Exons fett dar, welche mit dem AGGT der Splice-Donor-Stelle
enden, wobei die 3'-flankierende "Intron"-Sequenz, in normalem
Text dargestellt ist. 5 zeigt auch synthetische Exons,
welche generisch viele der wünschenswerten
Merkmale der Exons der beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette einbringen. Beispielsweise
kann das generische synthetische Exon ein Translations-Initiations-Kodon
enthalten oder nicht, kann das Exon technisch erzeugt werden, so dass
es variabel an Länge
ist und vorzugsweise sollte das synthetische Exon kein Stopp-Kodon
enthalten. Nach der Splice-Donor-Stelle kann eine flankierende 3'-Intron-Sequenz synthetisch
oder von einer Intron-Sequenz von natürlich vorkommenden eukaryontischen
und vorzugsweise Säugetier-Quellen
abgeleitet werden.
-
5.3 Anwendungen der beschriebenen
Vektoren
-
Vektoren,
welche die beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassetten
inkorporieren sind dadurch charakterisiert, dass sie eine merkliche
Verbesserung in der Effizienz des 3'-Gen-Trappens
zeigen. Als solches ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eine 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
sowie Vektoren, welche selbige inkorporieren, welche charakterisiert
sind durch die Fähigkeit
des Trappens von 3'-Exons
mit zumindest 15% der Effizienz, mit welcher eine ähnlich situierte
SAβgeo-5'-Gen-Trap-Sequenz (oder
SAneo-5'-Gen-Trap-Kassette)
5'-Exons trappt,
zumindest ungefähr
25%, mehr bevorzugt zumindest ungefähr 40%, mehr bevorzugt zumindest
ungefähr
60% und am meisten bevorzugt zumindest ungefähr 85% dieser Effizienz. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist eine ähnlich situierte Gen-Trap-Kassette
eine Kassette, welche in ähnlicher
Orientierung innerhalb eines ähnlichen
Vektors vorliegen. Alternativ können ähnlich situierte
Gen-Trap-Kassetten beide im gleichen Vektor vorliegen.
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Irgendeine
eine Vielzahl von quantitativen Messungen steht den Fachleuten auf
dem Gebiet zur Verfügung
und kann verwendet werden, um die relative Effizienz der jeweiligen
3'-und 5'-Gen-Trap-Kassetten
zu berechnen, wie auch die Anzahl von Genen, welche effizient getrappt
werden können.
Beispielsweise kann man die Prozentzahl der Target-Gene, identifiziert
durch bereits beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassetten,
relativ zum Prozentsatz von Target-Genen identifiziert durch 5'-Gen-Traps, wie z.
B. SAβgeo
oder SAneo und ausgewählt,
beispielsweise unter Verwendung des antibiotischen Markers G418,
bestimmen. Alternativ kann der Prozentsatz von identifizierbaren
3'-Gen-Trap-Ereignissen
mit dem Prozentsatz von Target-Zellen, denen antibiotische Resistenz
verliehen wurde oder welche chromogen identifizierbar durch SAβgeomediatisierte
5'-Gen-Trap-Ereignisse
sind, verglichen werden.
-
Die
funktionelle Effizienz der hier beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassette kann auch quantifiziert
werden durch die absolute Anzahl der unabhängigen Gen-Trap-Ereignisse,
charakterisiert unter Verwendung des Vektors. Im Allgemeinen ermöglichen
die hier beschriebenen Vektoren das rasche Trappen von zumindest
ungefähr
einiger Hundert Gene, typischerweise ungefähr 1 000 verschiedener Gene,
noch typischer zumindest ungefähr
3 000, vorzugsweise zumindest ungefähr 10 000 Genen, mehr bevorzugt
zumindest ungefähr
25 000 Genen, mehr bevorzugt zumindest ungefähr 50 000 Genen und am meisten
bevorzugt zumindest ungefähr
55 000 Genen bis hin zur maximalen Anzahl von Genen, welche in einer
gegebenen Zelle vorliegen oder in einem gegebenen Zelltyp. Beispielsweise
glaubt man, dass murine Zellen zwischen 60 000 und 100 000 Genen
oder mehr kodieren.
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Ein
weiteres Maß für die Gen-Trapping-Effizienz
ist die Anzahl der verschiedenen zellulären Exons, die getrappt werden
können.
Typischerweise wird die hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette zelluläre 3'-Exons trappen mit
hinreichender Effizienz, so dass Nachweis, Screening und Identifikation
von zumindest ungefähr
10 000 verschiedenen 3'-Gen-getrappten
zellulären
Exons realisierbar gemacht wird (im Allgemeinen repräsentierend
ungefähr
zwischen etwa 7 500 und 9 500 verschiedene Gene – die Anzahl ist typischerweise
kleiner, weil unabhängige
Integrations-Ereignisse innerhalb verschiedener Introns/Exons innerhalb
des gleichen Gens auftreten können),
vorzugsweise von zumindest ungefähr
15 000 verschiedenen 3'-Gen-getrappten
zellulären
Exons, mehr bevorzugt von ungefähr
25 000 verschiedenen 3'-Gen-getrappte
zelluläre
Exons und am meisten bevorzugt ungefähr 55 000 verschiedene 3'-Gen-getrappte Exons
bis hin zu ungefähr
70 und ungefähr
100% der Gene, welche im Säugetier-Genom vorliegen.
-
5.3.1. Gen-getrappte Bibliotheken
von Zellen
-
Geht
man von der Vielzahl von Genen aus, welche schnell unter Verwendung
der vorliegenden Vektoren charakterisiert werden können, schließen zusätzliche
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung Gen-getrappte Bibliotheken von kultivierten
tierischen Zellen ein, welche stabil die hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette3'-Gen-Trap-Kassette
inkorporieren. Die hier beschriebenen Bibliotheken können hergestellt
werden durch einen Prozess, welcher die Schritte des Behandelns
(d. h. Infizieren, Transfizieren, Retrotransponieren oder virtuell
irgendein anderes Verfahren zum Einbringen von Polynukleotiden in
eine Zelle) einer Population von Zellen zum stabilen Integrieren
eines Vektors, enthaltend die 3'-Gen-Trap-Kassette,
des Identifizierens oder anderweitigen Auswählens stabiler transduzierter
Zellen, sowie des Identifizierens der getrappten 3'-zellulären Exons
umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die tierischen
Zellbibliotheken Säugetier-Zellen
und in einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform sind die Säugetier-Zellen
embryonale Stammzellen (ES). Vorzugsweise werden solche Bibliotheken
so konstruiert, so dass jede mutierte Zelle in der Bibliothek einen
einzelnen identifizierbaren 3'-Gen-Trap-Vektor/ein
jeweiliges Ereignis beherbergt (obwohl mutierte Zellen, welche multiple
Gen-Trap-Vektoren beherbergen, auch von der vorliegenden Erfindung
ins Auge gefasst werden).
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die individuellen mutierten Zellen
in der Bibliothek separiert und klonal expandiert. Die isolierten
und klonal expandierten mutierten Zellen werden dann analysiert,
um die DNA-Sequenz oder die partielle DNA-Sequenz des insertional
mutierten Wirt-Gens sicherzustellen. Folglich stellt die vorliegende
Erfindung das Sequenzieren von zumindest einem Teil eines jeden
Gens, mutiert in der Bibliothek, zur Verfügung. Die resultierende Sequenz-Datenbank
dient nachfolgend als ein Index der Bibliothek. Auf den Punkt gebracht,
wird jede Gruppe der klonal expandierten Zellen in der Bibliothek
individuell katalogisiert unter Verwendung der partiellen Sequenzinformation.
Die resultierende Sequenz ist spezifisch für das mutierte Gen, da die
vorliegenden Verfahren so konzipiert sind, dass die Sequenzinformation
von Exons erhalten wird, welche an die 3'-Gen-Trap-Kassette gesplict wurden.
Die resultierende Sequenz-Datenbank kann verwendet werden, um das
mutierte Gen von Interesse zu identifizieren, oder sie repräsentiert
alternativ ein Werkzeug von hohem Potenzial zum Identifizieren neuer
Gene. Sobald identifiziert, kann die korrespondieren de Mutanten-Zelle
aus der Bibliothek genommen werden und, wie unten beschrieben, weiter
untersucht werden.
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Im
Allgemeinen werden die mit Index versehene Bibliotheken von isolierten
Zellen oder individuellen Zelltypen (beispielsweise ES-Zellen),
welche unter Verwendung von Vektoren mutiert worden sind, welche
die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette
inkorporieren, eine Kollektion von zumindest ungefähr 50 verschiedenen isolierten
Mutanten-Zell-Kultur-Linien
umfassen, typischerweise von zumindest ungefähr 100, mehr typischerweise
von zumindest ungefähr
500, vorzugsweise von ungefähr
1 000, mehr bevorzugt von zumindest ungefähr 5 000, mehr bevorzugt von
zumindest ungefähr
10 000, mehr bevorzugt von zumindest ungefähr 25 000 und sogar noch mehr
bevorzugt von zumindest ungefähr
40 000 bis hin zu von ungefähr
100 000 bis 500 000 verschiedenen isolierten und charakterisierten
Mutanten-Zell-Kulturlinien oder mehr. Vorzugsweise sind die Genome
der verschiedenen Mutanten-Zellkulturen, welche in einer gegebenen
Bibliothek vorliegen, essentiell identisch (beispielsweise abgeleitet
von einer allgemeinen Quelle oder einem ererbten Strang), außer hinsichtlich
des Ortes der insertierten Gen-Trap-Kassette
bzw. des Vektors, welcher selbige inkorporiert.
-
Idealerweise
ist der Umfang der Mutagenese der gesamte Satz von Genen, welcher
in der Target-Zell-Linie getrappt werden kann. Durch Erhöhen der
Redundanz der Bibliothek wird die resultierende Sequenzdatenbank
idealerweise eine essentiell vollständige Repräsentation der Gene enthalten,
die in der Target-Zelle getrappt werden können. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung soll der Begriff "essentiell
vollständige
Repräsentation" sich auf eine statistische
Situation beziehen, wo im Allgemeinen zumindest 80–95% Wahrscheinlichkeit
besteht, dass die Genome der Zellen, verwendet, um die Bibliothek
zu konstruieren, kollektiv eine stabil insertierte 3'-Gen-Trap-Kassette
in zumindest 70% der Gene enthaltend, welche in dem Target-Zell-Genom
getrappt werden können,
bevorzugt zumindest ungefähr
85% und am meisten bevorzugt zumindest ungefähr 95% der Gene, welche getrappt
werden können,
wie durch eine Standard-Poisson-Verteilung
bestimmt werden kann (wobei angenommen wird, dass ein gegebener
Vektor nicht spezifisch in das Genom integriert).
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Die
breite genomische Abdeckung, realisiert durch die vorliegenden Vektoren,
ermöglicht
auch eine Mutagenese des Target-Zell-Genoms im großen Maßstab. Typischer weise
wird eine solche Bibliothek von mutierten Target-Zellen eine Kollektion
von mutierten Zellen umfassen oder isolierte Kulturen davon, welche
kollektiv zumindest eine 3'-Gen-Trap-Mutation
(mediatisiert durch die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette oder einen Vektor,
umfassend selbige) in jedem Chromosom, das in dem Target-Zell-Genom vorliegt, umfassen, vorzugsweise
werden zumindest ungefähr
2 bis 3 unabhängige
Gen-Trap-Mutationen pro Chromosom kollektiv in der Bibliothek vorliegen,
mehr bevorzugt werden zumindest ungefähr 10 unabhängige Gen-Trap-Mutationen pro
Chromosom vorliegen, und am meisten bevorzugt werden zumindest ungefähr 500 unabhängige Gen-Trap-Mutationen
pro autosomalem Chromosom (abzüglich
der Geschlechtschromosomen) vorliegen, und/oder bis hin zu ungefähr 70 bis
90% oder sogar eine essentiell vollständige Repräsentation der Gene in dem Genom
werden kollektiv in der Bibliothek vertreten sein.
-
Die
hier beschriebene Erfindung ermöglicht
die genetische Analyse des Genoms im großen Maßstab von irgendeinem Organismus/irgendeiner
Zelle, welche mit den beschriebenen Vektoren transduziert werden können oder
für welche
eine kultivierte Zell-Linie
existiert. Dementsprechend können
die beschriebenen Bibliotheken konstruiert werden von irgendeinem
Zelltyp, welcher durch Standardtechniken transfiziert werden kann
oder mit einem rekombinantem Vektor, der die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette beherbergt,
transfiziert werden kann. Als solche sind die hier beschriebenen
Verfahren des Herstellens, Organisierens und Indexierens von Bibliotheken
von mutierten tierischen Zellen auch breit anwendbar auf virtuell
jegliche Art von Eukaryonten-Zellen,
welche genetisch manipuliert werden können und in Kultur gezüchtet werden
können.
-
Wo
die Maus-ES-Zellen verwendet werden, um die Bibliothek zu konstruieren
und vorzugsweise frühe Passagen
von ES-Zellen, wird die Bibliothek ein genetisches Werkzeug für die umfassende
funktionelle Untersuchung des Mausgenoms. Da ES-Zellen zurück in einen
Blastozyten injiziert werden können
und in die normale Entwicklung und ultimativ in die Keimbahn inkorporiert
werden können,
repräsentieren
die mutierten ES-Zellen
der Bibliothek in effizienter Art und Weise eine Kollektion von
transgenen Mutanten-Mauslinien (siehe im Allgemeinen US-Patent Nr.
5,464,764, veröffentlicht
am 7. November 1995).
-
Eine ähnliche
Methode kann verwendet werden, um virtuell jegliche Art nicht-menschlicher
transgener Tiere zu konstruieren (oder Tiere, welche in der Lage
sind, transgen zu werden), sowie transgene Pflanzen. Solche nicht-menschlichen
transgenen Tiere können
beispielsweise transgene Schweine, transgene Ratten, transgene Kaninchen,
transgene Rinder, transgene Ziegen und andere transgene Tierspezies
einschließen, insbesondere
Säugetier-Spezies,
die im Stand der Technik bekannt sind. Des Weiteren können Rinder,
Schafe und Schweine-Arten, weitere Mitglieder der Nagetierfamilie,
beispielsweise Ratten, wie auch Kaninchen und Meerschweinchen und
nicht-menschliche Primaten, z. B. Schimpansen, verwendet werden,
um die vorliegende Erfindung zu praktizieren.
-
Transgene
Tieren und Zellen, erzeugt unter Verwendung der hier beschriebenen
Bibliothek und/oder Vektoren sind bedeutsam für die Untersuchung von grundlegenden
biologischen Prozessen und für
die Entwicklung von Therapeutika und Diagnostika für Erkrankungen,
einschließend,
jedoch nicht limitiert auf Altern, Krebs, Autoimmun-Erkrankungen, Alopezie,
glandulare Erkrankungen, inflammatorische Erkrankungen, Ataxia teleangiectatica,
Diabetes, Arthritis, Bluthochdruck, Atheriosklerose, kardiovaskulare
Erkrankungen, pulmonale Erkrankungen, degenerative Erkrankungen
des neuralen oder skelettalen Systems, Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit,
Asthma, Entwicklungs-Erkrankungen oder Abnormalien, Unfruchtbarkeit,
Epithelulzerationen sowie virale und mikrobielle Pathogenese und
infektiöse
Erkrankungen (ein relativ vollständiger Überblick über solche
Pathogene wird unter anderem in Mandell et al., 1990, "Principles and Practice
of Infectious Disease",
3. Auflabe, Churchill Livingstone Inc., New York, N.Y. 10036 zur
Verfügung
gestellt). Als solches sind die beschriebenen Tiere und Zellen insbesondere
bedeutsam für
die Praxis von funktioneller Genomics (ähnliche Bibliotheken und Verfahren
zum Herstellen und Screenen derselbigen werden in US-Patent Nr. 6,207,371
und in WO 98/14614 diskutiert).
-
5.3.2. Die Akquisition
von DNA-Sequenz-Information
-
Das
Sequenzieren von cDNA-Bibliotheken hat viele Hunderte von Tausenden
von exprimierten Sequenztags (ESTs) zur Verfügung gestellt. Diese Gene sind
typischerweise dazu gedacht, Gene oder kodierende Teile von DNA
zu identifizieren. Da die Ge ne dazu gedacht sind, für die meisten,
nicht für
alle potenziellen Wirkstoff-Targets zu kodieren, gab einen Ansturm,
ESTs zu erhalten, welche alle Säuger-Gene
identifizierten. Jedoch haben sich trotz des Vorteils der bislang
erzeugten Sequenz-Daten viele Gene als schwierig bei der Identifizierung
unter Verwendung etablierter cDNA-Verfahren herausgestellt, da viele Gene
nicht exprimiert werden bzw. in sehr geringen Spiegeln exprimiert
werden, nur in spezifischen Zelltypen exprimiert werden oder nur
transient exprimiert werden. Geht man davon aus, dass Gen-Trapping
Gene unabhängig
von ihren endogenen Expressions-Spiegeln identifizieren kann, ist
Gen-Trapping ein wichtiges Werkzeug zur Gen-Entdeckung (wie durch
die große
Vielzahl neuer Sequenzen demonstriert wird, welche identifiziert
wurden unter Verwendung der beschriebenen Vektoren). Wie für die EST-Technologie
ist eine potenzielle Begrenzung der 5'-Gen-Trap-Vektoren
(Vektoren, konzipiert, um 5'-Exons
zu trappen), dass, nur exprimierte Gene typischerweise getrappt
werden. Dementsprechend sind speziell aus Gründen der Gen-Zufuhr ES-Zellen
besonders bevorzugte Target-Zellen, da man glaubt, dass ES-Zellen
im Allgemeinen promisk in der Expression der meisten Gene sind.
Geht man von dieser Promiskuität
aus, dann könnten
die meisten Gene in ES-Zellen
getrappt werden unter Verwendung der hier beschriebenen Vektoren.
Um die Prozentzahl der Gene zu testen, welche als exprimiert in
ES-Zellen detektiert werden können,
wurden 23 ESTs aus der GenBank dbest-Datenbank zufällig ausgewählt und
die Primer wurden synthetisiert, welche die Gene durch PCR identifizieren
würden.
Wenn diese Primer verwendet wurden, in RT-PCR-Assays unter Verwendung
von ES-Zellen-RNA,
produzierten alle 23 Sätze
von Primern das Produkt. Dies wies darauf hin, dass Transkripte
für alle
23 Gene in ES-Zellen nachgewiesen werden könnten. Geht man davon aus,
dass die 23 gescreenten ESTs zufällig
ausgewählt
wurden, ist es wahrscheinlich, dass sie größtenteils repräsentativ
für die
Gene im Allgemeinen sind und sie zeigen, dass eine Majorität von Genen,
welche in anderen Zelltypen in hinreichend hohen Spiegeln exprimiert
werden, um durch Sequenzieren von konventionellen cDNA-Bibliotheken identifiziert
worden zu sein, auch in ES-Zellen exprimiert werden und folglich
möglicherweise
identifizierbar sind unter Verwendung von SA-auswählbaren
Marker-polyA (5-Gen-Trap)-Vektoren.
-
Jedoch
in den Fällen,
wo Gene entweder nicht exprimiert werden oder nur schwach exprimiert
werden, ist eine 3'-Gen-Trap-Kassette
vorzugsweise einzusetzen, um die Gene zu trappen und zu identifizieren.
Darüber
hinaus ermöglichen
3'-Gen-Trap- Kassetten die schnelle
Bereitstellung der cDNA-Sequenzdaten aus dem getrappten Gen mit
Hilfe automatisierter Mittel.
-
Vektoren,
konzipiert, um 3'-Exons
zu trappen, haben es möglich
gemacht, große
Anzahlen von Mutationen zu produzieren und schnell die Gene, welche
mutiert worden sind, zu identifizieren. Jedoch ist eine Begrenzung
der ursprünglichen
Versionen solcher Vektoren, dass auswählbare Markergene, verwendet
in der 3'-Gen-Trap-Kassette,
ineffizient eingesetzt werden durch die Splice-Maschinerie der meisten
Eukaryonten-Zellen.
Als eine Konsequenz ermöglichen
Vektoren, welche eine 3'-Gen-Trap-Kassette einsetzen,
die ein Exon kodierend eine Aktivität, verleihend antibiotische
Resistenz einsetzen, typischerweise nur das realisierbare und effiziente
Gen-Trappen und Identifizieren (unter Verwendung von 3' RACE) von relativ
kleinen Anteilen der Gene im Genom. Des Weiteren begrenzt die inhärente Ineffizienz
des Auswählens
für getrappte 3'-Exons typischerweise
die Gesamtzahl der Gene, welche analysiert werden kann unter Verwendung
solcher Verfahren. Konsequenterweise wurden vor der vorliegenden
Erfindung nur kleine Anteile des zellulären Genoms effizient getrappt/mutagenisiert
unter Verwendung von antibiotischem Auswahlmarker-mediatisierten 3'-Exon-Trapping.
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Die
hier beschriebenen Vektoren bringen eine 3'-Gen-Trap-Kassette ein, welche typischerweise
ermöglicht,
ein Vielfaches oder mehr einer Größenordnung an größerer Anzahl
von Genen zu trappen und durch jene Exon-Sequenz im Vergleich zu
ursprünglichen
3'-Gen-Trap-Vektoren
zu identifizieren, welche ein Exon einsetzen, das eine auswählbare Markeraktivität kodiert.
-
Die
hier beschriebenen Vektoren können
auch 3'- und/oder
5'-Gen-Trap-Kassetten
inkorporieren, welche technisch erzeugt worden sind, um die Wahrscheinlichkeit
des Identifizierens von 5'-Enden
des offenen Leserahmens von Genen zu erhöhen. Dies ist signifikant,
da die 5'-Enden
von Genen häufig
die Signalsequenz kodieren, welche in sekretierten und Transmembran-Proteinen
zu finden ist. Diese Gruppe von Genen wird stark angereichert hinsichtlich
potenzieller Protein-Therapeutika und Wirksubstanz-Targets. Geht man
davon aus, dass 5' nicht-kodierende
Sequenzen durchschnittlich 100 bp lang sind und die durchschnittliche
Länge der
Gen-Trap-Sequenz ungefähr
500 bp ist, werden Gen-getrappte Sequenzen, erzeugt unter Verwendung
der hier beschrie benen Vektoren, typischerweise den 5'-Teil des getagten
offenen Leserahmens identifizieren. Dies ist speziell wertvoll,
da 5'-Enden von
Genen schwierig zu erhalten sein können aufgrund komplizierter Faktoren,
wie z. B. hoher GC-Anteile, sekundärer Struktur sowie mangelnde
Verarbeitbarkeit durch reversive Transkriptase.
-
Wenn
eine große
Vielzahl von Gen-Traps in bekannten Genen erzeugt wurden und identifiziert
wurden unter Verwendung der beschriebenen Vektoren, enthielten 93%
der Gen-Trap-Sequenz-Tags, welche zu cDNA-Sequenzen in GenBank passten,
die gleiche oder eine zusätzliche
5'-Sequenz. Dies
bestätigt,
dass die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette verwendet
werden kann, um die 5'-Enden
der Gene zu identifizieren und zu charakterisieren. Tatsächlich identifizieren
die Gen-Trap-Verfahren der vorliegenden Erfindung die 5'-Enden von Genen
besser als oder gleich gut wie andere Verfahren, die bis hierher
beschrieben worden sind.
-
Eine
der hauptsächlichen
Herausforderungen von Genomics bleibt die Isolierung und das Klonieren von
Volllängen-cDNA
für alle
Gene. Bislang hat dies die Produktion von cDNA aus einer großen Vielzahl
von Geweben nötig
gemacht, gefolgt durch das anschließende Sequenzieren der individuellen
cDNAs. Wie oben beschrieben, kann es unter Verwendung solcher Verfahren
sehr schwierig sein, 5'-Enden
von cDNA zu erhalten. Des Weiteren besteht das Problem, dass zum
Erhalten eines vollständigen
Repertoires von cDNAs individuelle cDNA-Bibliotheken aus essentiell
allen differenzierten Zelltypen erstellt werden müssen und
zu allen Entwicklungs-Zeitpunkten, da Gene exprimiert werden müssen, um
als ESTs kloniert werden zu können.
-
Wie
oben diskutiert, können
die hier beschriebenen Vektoren verwendet werden zur Erzeugung von cDNA-Bibliotheken.
Beim Einbringen in Zellen in Kultur erzeugt die 3'-Gen-Trap-Kassette Transkripte von Genen
unabhängig
davon, ob sie normal in diesen Zellen exprimiert werden oder nicht.
Die Expressions-Grade der verschiedenen getrappten Gene werden durch
den insertierten Promotor normalisiert, so dass sogar Gene, die
nur zu sehr geringen Graden exprimiert werden, identifiziert werden
können.
Unter Verwendung der hier beschriebenen Verfahren und Vektoren kann
man eine breite cDNA-Abdeckung des Target-Zell-Genoms in Form einer
einzelnen Bibliothek erhalten, ohne unabhängige multiple cDNA-Bibliotheken
produzieren zu müssen
von multiplen Zelltypen, welche unter multiplen Bedingungen gezüchtet worden
sind.
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Die
hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette
kann beispielsweise in das Genom von Gewebs-Kultur-Zellen insertiert
werden und Verfahren (beispielsweise PCR) können verwendet werden, welche
nun ermöglichen,
dass cDNA, welche aus getrappten Genen stammt, in die cDNA-Bibliothek
subkloniert werden kann. Diese Verfahren werden die Abdeckung der
erzeugten cDNAs erhöhen,
und gleichzeitig substanziell den Aufwand, involviert in die Produktion
der Bibliothek, vermindern. Wie oben diskutiert, sind die hier beschriebenen
Verfahren auch insbesondere bedeutsam beim Erhalten der 5'-Enden von Genen
und optimieren folglich die Chance des Erhaltens von Volllängen-cDNAs.
Beispiele von Variablen, welche verwendet werden können, um
die Vielfalt und Anzahl der getrappten cDNAs, erzeugt unter Verwendung
der beschriebenen Vektoren zu verändern, schließen ein,
sind jedoch nicht limitiert auf, das Einstellen der Multiplizität der Infektion
und das Erzeugen von cDNAs aus infizierten Target-Zellen, welche
nicht einem Zeitraum von selektiver Kultur ausgesetzt wurden, um
Zellen auszuwählen,
welche einen exogen eingebrachten auswählbaren Marker inkorporieren
und exprimieren. Die resultierenden Gen-getrappten cDNA-Bibliotheken
können
sequenziert werden, um eine Multiplizität von Gen-getrappten kodierten
Regionen von Genen zu erzeugen, welche für bioinformatische Zwecke verwendet
werden können,
Genexpressions-Untersuchungen,
sowohl in situ als auch in vitro (Hybridisations-Untersuchungen,
Genchips (welche auch Oligonukleotidsequenzen, korrespondierend
mit den getrappten Gensequenzen einsetzen), etc.), und für die Produktion
von Gen-Trap-Datenbanken mit einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen.
Diese Gen-Trap-Sequenzen können
direkt als Sonden eingesetzt werden oder Oligonukleotidsequenzen,
korrespondierend zu den Gen-Trap-Sequenzen können verwendet werden, um Bibliotheken
durch Hybridisieren oder PCR zu screenen. Des Weiteren können Gen-Trap-Sequenzen
identifiziert unter Verwendung der offenbarten Vektoren inkorporiert
werden in Klonierungs-Vektoren, welche die Expression der Gen-Trap-Sequenzen
steuern. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung soll eine isolierte Polynukleotidsequenz
aufweisend, enthaltend oder anderweitig einbringend solch eine Gen-Trap-Sequenz
(oder eine Oligonukleotidsequenz abgeleitet davon) irgendeine oder
alle isolierten Polynukleotide oder Vektoren bedeuten, welche minimal
ein zusammenhängendes
Stück einer
beschriebenen cDNA-Gen-Trap-Sequenz
(oder eine Oligonukleotidsequenz abgeleitet davon) inklusive jegliche
weitere natürlich
erscheinende oder rekombinanten Sequenzen einbringen oder umfassen,
welche die hier beschriebene Gen-Trap-Sequenz, die in solchen isolierten
Polynukleotiden oder Vektoren vorliegt, flankieren können.
-
Geht
man von der Geschwindigkeit und Effizienz aus, mit welcher DNA-
(und korrespondierende Aminosäuren-)
Sequenz-Information erhalten werden kann, unter Verwendung der beschriebenen
Verfahren und Vektoren, ist es klar, dass sie bedeutsame Werkzeuge
zum Durchführen
genetischer Screens in irgendwelchen (einschließend primäre und sekundäre) Zellen
oder einer Zelllinien, welche Splice-Maschinerie und Gene, enthaltend
Introns, enthalten, zur Verfügung
stellen. Die hier beschriebenen Gen-Trap-Vektoren repräsentieren einen speziell bedeutsamen
technologischen Durchbruch, da die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette
die rasche Identifikation von grob 13fach (wie empirisch bestimmt)
mehr an Genen ermöglicht,
als effizient erhalten werden können
unter Verwendung konventioneller 3'-Gen-Trap-Vektoren, welche auf Gen-Trappen,
detektiert durch antibiotische Selektion basieren. Kombiniert mit
der Häufigkeit
des Erhaltens neuer Gensequenzen wird der beobachtete Anstieg an
identifzierbaren Gen-Trap-Targets
Sequenzinformation für
eine große
Vielzahl neuer Gene und Gensequenzen zur Verfügung stellen. Des Weiteren
repräsentieren,
wen sie in ES-Zellen als Target eingesetzt werden, alle diese neuen
Sequenzen sowohl neu identifizierte Gene (und potenzielle Wirkstoffe
oder Wirkstoff-Targets) als auch eine "Knockout"-Zellen sowie einen potenziellen "Knockout"-Embryo oder ein
entsprechendes Tier.
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Die
rasche Sequenzakquisitions-Charakteristik der hier beschriebenen
Verfahren, Bibliotheken, Zellen und Tiere sind sehr gut passend
für das
rasche Identifizieren der molekularen/genetischen Basis für Erkrankungen
wie auch genetisch bestimmte Vorteile, wie z. B. verlängerte Lebensdauer,
niedriger Cholesterol-Spiegel, niedriger Blutdruck, Resistenz gegen
Krebs, geringes Auftreten von Diabetes, Nichtauftreten von Obesität oder die
Linderung von oder Verhinderung von allen entzündlichen Krankheiten, einschließend, jedoch
nicht limitiert auf Koronar-Arterien-Erkrankungen, Multiple Sklerose,
rheumatoide Arthritis, Systemische Lupus erythematosus und inflammatorische
Nierenbecken-Erkrankungen. Gibt man von der großen Abdeckung, bereitgestellt
durch die große
Anzahl von Targetgenen aus, involviert eine spezifische bedeutsame
Anwendung der beschriebenen Techniken die Charakterisierung und
Analyse von Single-Nukleotide-Polymorphisms
kodierenden Regionen (coding region single nukleotide polymorphisms,
cSNPs).
-
5.4. Verfahren des Einbringens
-
Die
hier beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette
wird bevorzugt in Target-Zellen eingebracht als eine strukturelle
Komponente von irgendeinem einer großen Bandbreite von Vektoren,
welche spezifisch oder nicht-spezifisch in das Target-Zell-Genom
eingebracht werden können
(Rekombinase-Systeme können
auch verwendet werden, um die 3'-Gen-Trap-Kassette
zu insertieren). Geeignete Vektoren, welche in Verbindung mit den
hier offenbarten Merkmalen verwendet werden können, schließen ein,
sind jedoch nicht limitiert auf Herpes simplex-virale Vektoren,
Adenovirus-Vektoren, adenoassoziierte Virus-Vektoren, retrovirale
Vektoren, lentivirale Vektoren, Pseudorabies-Viren, Alpha-Herpes-Virus,
und dergleichen. Ein detaillierter Review viraler Vektoren, insbesondere
viraler Vektoren, geeignet zum Modifizieren nicht-replizierender
Zellen, und wie solche Vektoren verwendet werden können im
Zusammenhang mit der Expression von Polynukleotiden von Interesse findet
sich in dem Buch Viral Vectors: Gene Therapy and Neuroscience Applications
Hrsg. Caplitt and Loewy, Academic Press, San Diego (1995).
-
Wo
retrovirale Vektoren verwendet werden, um die hier beschriebene
3'-Gen-Trap-Kassette zuzuführen, können retrovirale
Vektoren im Zusammenhang mit dem retroviralen Verpacken durch Zelllinien
verwendet werden, wie diejenigen, die in US-Patent Nr. 5,449,614
('''614-Patent"), veröffentlicht am 12. September 1995,
beschrieben werden. Wo Nicht-Maus-Säugetier-Zellen als Targets
zum Erzeugen der beschriebenen Bibliothek verwendet werden sollen,
wird das Verpacken durch Zellen, welche Retrovirus mit amphotropen
Hüllen
erzeugen, im Allgemeinen eingesetzt werden, um die Infektion einer
breiten Bandbreite von Wirtszellen zu ermöglichen. Alternativ können pantrope
packende Zelllinien, wie z. B., jedoch nicht limitiert auf die Zelllinie 293/GPG
(On et al., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci., USA. 93:11400-11406 und
WO 97/17457) verwendet werden, um die beschriebenen Vektoren zu
verpacken, oder ein geeignetes virales, beispielsweise retrovirales
Rezeptorgen kann in die nicht-murine, beispielsweise, menschliche
Target-Zellen transfiziert werden.
-
Des
Weiteren können
die beschriebenen retroviralen Vektoren in Verbindung mit Chimären-Integrase-Molekülen, wie
z. B. in WO 99/07389 beschrieben, verpackt werden. Typischerweise
sind die LTRs, welche bei der Konstruktion der packenden Zelllinien verwendet
werden, selbst-inaktivierend. Das heißt, das Verstärker-Element
wird von den 3'-U3-Sequenzen
entfernt, so dass die Proviren, resultierend aus der Infektion,
keinen Verstärker
in jedem LTR aufweisen würden.
Ein Verstärker
in dem Provirus kann ansonsten die Transkription des mutierten Gens
oder nahe gelegener Gene beeinflussen. Typischerweise liegen die
Gen-Trap-Kassetten der beschriebenen retroviralen Vektoren in einer
Orientierung entgegengesetzt der normalen funktionierenden Orientierung
der retroviralen LTRs vor.
-
Ein
weiterer Vorteil der Verwendung von viralen und insbesondere retroviralen
Infektionen (d. h. biologischen Verfahren) bei der Zufuhr rekombinanter
viraler Vektoren, einbringend unter anderem die 3'-Gen-Trap-Kassette,
ist, dass die virale Infektion effizienter erfolgt als bei üblichen
nicht-biolgischen Verfahren zur Zufuhr genetischen Materials an
Target-Zellen. Wo rekombinantes genetisches Material durch retrovirale
Infektion zugeführt
wird, wird das rekombinante RNA-Genom des Retrovirus reversiv transkribiert
innerhalb der Target-Zelle und die retrovirale Integrase, gepackt
innerhalb des infizierenden Virus, mediatisiert anschließend die
essentiell zufällige
Integration des Vektors (und der 3'-Gen-Trap-Kassette) in das Target-Zell-Genom.
Dementsprechend schließen
weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung Verfahren des Insertierens rekombinanter
Vektoren ein, welche die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette inkorporieren, und welche durch
Integrase-oder Rekombinase-Aktivitäten mediatisiert werden, die
entweder exogen zur Target-Zelle hinzugefügt werden oder nicht natürlicherweise
innerhalb der Target-Zelle vorkommen.
-
Repräsentative
retrovirale Vektoren, welche adaptiert werden können, um die vorliegend beschriebene
3'-Gen-Trap-Kassette
zu inkorporieren, werden unter anderem in US-Patent Nr. 5,521,076 und WO 98/14614
und US-Patent Nr. 6,207,371 und WO 99/07339 beschrieben (welche
des Weiteren Screening-Protokolle offenbaren, die verwendet werden
können,
um spezifische Gen-Trap-Ereignisse entweder biochemisch oder phänotyisch
zu untersuchen).
-
Typischerweise
ist die Orientierung der Gen-Trap-Kassetten inkorporiert in retrovirale
Vektoren entgegengesetzt zu derjenigen der normalen retroviralen
Transkription; jedoch sind retrovirale Vektoren auch angedacht,
wo eine oder mehrere Gen-Trap-Kassetten in der gleichen Orientierung
wie normale retrovirale Transkription inkorporiert sind. Typi scherweise
ist der Grund des Platzierens einer Gen-Trap-Kassette in einer entgegengesetzten
Orientierung relativ zu den LTRs, dass das Vorliegen von technisch
erzeugten Steuer-Elementen, z. B. Polyadenylierungs-Signalen, Splice-Stellen
und der Promotoren, mit der richtigen Transkription des retroviralen
Genoms bei der Verpackung der Zelllinie wechselwirkt und nachfolgend
retrovirale Titer reduziert.
-
Des
Weiteren kann, da eine 'kryptische' Splice-Donor-Sequenz
in den invertierten LTRs zu finden ist, dieser Splice-Donor durch
ortsspezifische Mutagenese entfernt werden, so dass er nicht in
nachteilhaftiger Art und Weise die Trapping-verwandten Splice-Ereignisse beeinflusst.
Optional kann die LTR-Promotor-und/oder Verstärker-Funktion inaktiviert werden durch Deletieren
aller oder eines Teils der Promotor- und/oder Verstärker-Sequenzen.
-
5.5. Molekular-genetische
Anwendungen
-
5.5.1. Genaktivierung
-
Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung der 3'-Gen-Trap-Kassette, um sowohl nach dem Erhalt
oder dem Verlust von Funktionen in Tieren zu screenen, beispielsweise
Mäusen,
wie auch in kultivierten Zellen. Wenn Vektoren verwendet werden,
welche eine 3'-Gen-Trap
inkorporieren mit einem Exon, welches keine Translations-Start-Stelle
enthält,
kann ein gegebenes Target-Gen entweder überexprimiert werden oder insertionell
inaktiviert (mutiert) werden, abhängig davon, wo der Vektor innerhalb
des Gens integriert worden ist. Falls der Vektor in einem Intron
landet, welches dem Start der Translation vorangeht, kann er Überexpression
des gesamten offenen Leserahmens, kodierend das zelluläre Protein
verursachen. Unter Verwendung dieser Typen von Trap-Ereignissen
kann man genetisches Screens durchführen, basierend auf Gen-Überexpression.
Diese Screens könnten
in Zellkultur oder in Mäusen
realisiert werden, beispielsweise, um Gene zu entdecken, welche
eine signifikante Rolle in Erkrankungs-Prozessen spielen. Beispielsweise
können
diese Screens verwendet werden, um Onkogene zu identifizieren durch
Einbringen der 3'-Gen-Trap-Kassette
in primäre
Embryo-Fibroblasten und Auswählen,
nach Abhängigkeit
in Soft-Agar zu wachsen. Alternativ würde das Assayen nach Zellen,
welche in der Lage sind, zellulärer
Seneszenz zu entkommen, auch die Identifikation potenzieller Onkogene
ermöglichen.
-
Um
zu demonstrieren, dass die vorliegenden Vektoren verwendet werden
können,
um Trap-Ereignisse auszuwählen,
welche in Genexpression (oder in Überexpression) resultieren,
wurde ein Experiment durchgeführt,
um zu bestimmen, ob Gene getrappt werden könnten, welche die Expression
von Faktoren ermöglichen, welche
ES-Zell-Differentiation
vorantreiben. Große
Anzahlen von Genen wurden in Zell-Kultur auf Gewebs-Kultur-Platten
getrappt. Multiple Platten wurden parallel infiziert und die resultierenden
Platten wurden hinsichtlich ES-Zell-Differentiation beobachtet.
Einige Platten zeigten beinahe keinerlei Differentiation, wohingegen
einige Platten 100% differenzierte ES-Zellen haben dürften. Diese
Differentiation ist wahrscheinlich das Ergebnis der Expression eines
Gens, das entweder ein Differentiations-Faktor ist, oder verursacht,
dass die ES-Zellen ein Differentiations-Faktor produzieren und ihn
in das Medium pumpen, was in der Difterentiation aller der Zellen
auf der Schale resultiert. Es ist wichtig, dass dies auch demonstriert,
dass das 3'-Gen-Trap-System
verwendet werden kann, um sekretierte Gene zu aktivieren und zu
screenen, welche spezifische biologische Antworten erzeugen, und
zwar durch Testen der Überstände des
Gen-Trap-Pools. Das Screenen auf Es-Zell-Differentiations-Faktoren
ist nur ein Beispiel, dass diese Technik verwendet werden kann,
um sekretierte Moleküle,
involviert in irgendeine Zelle Antwort von Interesse zu identifizieren.
Man könnte
beispielsweise auf sekretierte Moleküle screenen, welche Apoptose
oder hämatopoetische
Zelldifferentiation induzieren.
-
Geht
man von der erhöhten
Expression infolge der hier beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassette aus, ist eine weitere Anwendung
der hier beschriebenen 3'-Gen-Trap-Kassetten die Genaktivierung.
Beispielsweise kann, nachdem geeignete tierische Zellen mit Vektoren
behandelt oder infiziert worden sind, welche die beschriebene 3'-Gen-Trap-Kassette inkorporieren,
falls der Vektor in das 5'-Intron
eines ansonsten ruhigen Gens integriert, das Gen aktiviert und überexprimiert
werden durch regulatorische Elemente, beispielsweise durch Enhancer-/Promotorelemente,
inkorporiert in die 3'-Gen-Trap-Kassette. Unter
Verwendung solcher nicht-zielorientierter, nicht-spezifischer oder
zielorientierter nicht-spezifischer (siehe WO 99/07389) Genaktivierung können modifizierte
tierische Zellen, enthaltend menschliche Zellen erzeugt werden,
welche irgendwelche einer großen
Vielzahl von natürlichen
zellulären
Produkten erzeugen.
-
Produkte,
welche insbesondere als bedeutsam für solche Anwendungen gelten,
schließen
normalerweise sekretierte Moleküle
oder Hormone ein, wie z. B. jedoch nicht limitiert auf Erythropoetin
(epo), tPA, Zytokine, Interleukine, Tumor-Suppressoren, Chemokine,
sekretierte Moleküle,
G-CSF, GM-CSF, Nerv-Growth-Factor (NGF), Ciliary-Neurotropic-Factor (CNTF), Brain-Derived-Neurotropic-Factor
(BDNF), Interleukine 1-2 und 4-14, Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α), α- oder γ- Interferone
und dergleichen, Leptin und Faktoren VIII und IX.
-
Die
Aktivierung von ruhigen Genen, die Überexpression oder die abnormale
Expression von Genen durch die 3'-Gen-Trap-Kassette
kann auch verwendet werden, um die Genfunktion innerhalb eines Organismus
zu untersuchen. Die Genüberexpression
kann verwendet werden, um die Genfunktion zu untersuchen und durch
das Trappen von Genen in der 3'-Kassette
können
Gene innerhalb eines Organismus überexprimiert werden.
Die Überexpression
kann zu einem Phänotyp
im Organismus führen,
welcher Licht auf die Funktion eines Gens wirft. Beispielsweise
enthält
der spezifisch beschriebene retrovirale Vektor den PGK-Promotor, welcher
ubiquitär
exprimiert wird. Wenn ein Gen in ES-Zellen getrappt wird und die
ES-Zellen nachfolgend eingesetzt werden, um Mäuse zu erzeugen, wird die Maus
das getrappte Gen ubiquitär überexprimieren.
Weitere Modifikationen können
beispielsweise durchgeführt
werden, um einen Promotor zu verwenden, der gewebsspezifisch ist,
anstelle des PGK-Promotors, um das getrappte Gen in einer gewebsspezifischen
Art und Weise zu exprimieren. Der Albumin-Promotor kann verwendet
werden für
die leberspezifische Überexpression.
Des Weiteren könnte
eine Signal-Sequenz zur 3'-Trap-Kassette
hinzugegeben werden, um die Sekretion des Proteinprodukts des getrappten
Gens aus der Zelle in den extrazellulären Zwischenraum, in den Blutkreislauf
oder in Brust-Exkretionen zu verursachen. Dies könnte das Verständnis der
Genfunktion realisieren helfen.
-
Da
die Überexpression
ein mögliches
Resultat eines Gen-Trap-Ereignisses unter Verwendung der 3'-Gen-Trap-Kassette
ist, könnte
sie sich als verwendbar herausstellen, in der Lage zu sein, die
3'-Trap-Überexpressions-Komponente
zu entfernen. Dies kann realisiert werden durch Flankieren irgendeiner
essentiellen Komponente 3'-Gen-Trap-Kassette (essentielle
Komponenten können
den Promotor, das Exon, den Splice-Donor, die Intron-Sequenz oder die gesamte
Kassette enthalten) mit Rekombinase-Stellen, wie z. B. diejenigen, erkannt
durch die flp- oder cre-Rekombinasen. Auf diese Art und Weise ermöglicht die
Zugabe der korrespondierenden Rekombinase in Zellen oder im Organismus,
dass man je nach Wunsch konditional Überexpression zurückdrängen oder
entfernen kann.
-
Für die Genaktivierung
kann eine generische 3'-Gen-Trap-Kassette
eingesetzt werden, welches ein Exon inkorporiert, das nativ ist
für die
oder kompatibel ist mit der Biologie der Target-Zelle, oder eine
spezifische 3'-Gen-Trap-Kassette
kann konstruiert werden, welches ein spezifisches Exon und eine
Splice-Donor-Stelle von einem bekannten Gen einsetzt. Optional wird,
geht man davon aus, dass die Genaktivierung zur Verwendung von 3'-Gen-Traps typischerweise
verlangt, dass der Vektor strangaufwärts (5') von der Translations-Start-Stelle
des aktivierten Gens integriert oder insertiert wird, das Genaktivierungs-Exon
vorzugsweise nicht eine funktionelle Translations-Start-Stelle inkorporieren
(IRES oder Kozak-Sequenz) oder wird nur eine nominal funktionelle
(oder kryptische) Translations-Start-Stelle inkorporieren, welche
in der Lage ist, nur zufällige
Grade der Translations-Aktivität
zu mediatisieren. Alternativ kann die Inkorporation einer internalen
Ribosom-Eintrittsstelle in das Exon in einer Überexpression des 3' Gen-getrappten oder
aktivierten Gens resultieren.
-
Wo
ein Fusionsprodukt zwischen dem 3' Gen-Trap-Exon und einem strangabwärts gelegenen
zellulär kodierten
Exon (beispielsweise wenn es nur eine spezielle Domäne des Proteinprodukts
des „aktivierten" Gens kodiert) gewünscht wird,
wird der Gen-Trap-Vektor
typischerweise eine funktionelle Tranlations-Start-Stelle oder eine
internale Ribosom-Eintritts-Stelle und eine Translations-Start-Stelle
inkorporieren.
-
Alternativ
werden in den Fällen,
wo die gewünschten
Vektoren strangabwärts
von der Translations-Start-Steile integriert werden, die Gene mutiert
werden und Screens, um solch einen Verlust der Funktion zu detektieren,
können
eingesetzt werden. Ein Beispiel dieses Ansatzes würde sein,
Fibroblasten zu mutieren, beispielsweise mit den vorliegenden Vektoren
und nach Treffern zu screenen, welche das Wachstum in Softagar ermöglichen.
Auf diesem Weg könnten
Gene kodierend Tumor-Suppressoren identifiziert werden. Obwohl nur
eines von zwei Allelen typischerweise getrappt werden wird, ist
das Genom der Zellen in Kultur häufig unstabil,
und durch Selektion können
Ereignisse gefunden werden, in welchen das zweite Allele verloren
geht. Dies macht es möglich,
auch nach rezessiven Phenotypen zu suchen.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung schließt die Verwendung
der beschriebenen Vektoren ein, um nicht-zielgerichtete spezifische
Gen-Aktivierung zu bewirken. In solchen Verfahren wird das erste
Exon eines gewünschten
Gens in die beschriebene 3' Gen-Trap-Kassette
beispielsweise eines retroviralen Vektors eingebracht. Solche retroviralen
Vektoren werden dann verwendet, um Target-Zellen zu infizieren,
wobei die Vektoren über
das gesamte Wirtszell-Genom in einer nicht-spezifischen/nichtzielgerichteten
Art und Weise integrieren. Die infizierten Zellen können in
selektiven Medien kultiviert werden, um die Population an Zellen
anzureichern, welche den Vektor inkorporieren und diese Zellen können gescreent
werden, vorzugsweise unter Verwendung von High-Troughput-Verfahren
und Assays, um Zellen zu detektieren, welche eine aktive Form des
gewünschten
Produktes exprimieren (d.h., das Produkt kodiert durch das Gen,
von welchem das erste Exon erhalten wurde).
-
5.5.2 Funktionsbasierte
Gen-Entdeckung
-
Die
Gen-Aktivierungsfähigkeiten
der hier beschriebenen Vektoren finden weitere Anwendungen in der selektiven
Gen-Entdeckung. Beispielsweise können
proliferationsdefiziente Zellen (beispielsweise Tumorsuppressor-oder
DNA-Repair-Knockout-Zellen
etc.) identifiziert werden mit dem hier beschriebenen Gen-Aktivierungs-Vektoren. Die infizierten
Zellen können
nachfolgend nach Zellen-Kolonien gescreent werden, welche einen
partiell oder vollständig
korrigierten Proliferations-Phenotyp anzeigen. Wenn Zellen, welche
den korrigierten Phenotyp anzeigen, identifiziert werden, können die „aktivierten" Gene verantwortlich
für das
Korrigieren des proliferationsdefizienten Phenotyps schnell identifiziert
werden durch DNA-Sequenzierung unter Verwendung beispielsweise von
3' RACE. Typischerweise
sind Gene, welche partiell oder vollständig den in DNA Reparier-Mutation
korrigieren (Mutationen, häufig
assoziiert mit Krebs in Tieren und Menschen), wahrscheinlicherwveise
eher solche, welche eine Tumorsuppressor- oder möglicherweise Onkogen-Aktivität kodieren
(siehe im Allgemeinen Selten et al., 1985, EMBO J., 4(7): 1793–1798).
-
Im
Gegensatz dazu können
krebsartige oder transformierte Zellen (oder Zelllinien) infiziert
werden mit den beschriebenen Gen-Aktivierungsmethoden und nachfolgend
verschiedenen zytotoxischen Agenzien ausgesetzt werden, welche toxisch
für wachsende oder
schnell wachsende Zellen sind (siehe im Allgemeinen Wilson et al.,
1986, Cell, 44:477–487;
Stephenson et al., 1973, J. Virol., 11:218–222; Sacks et al., 1979 Virology, 97:231–240; Inoue
et al., 1983, Virology 125:242–245;
Norton et al., 1984, J. Virol., 50:439–444; Cho et al., 1976, Science,
194:951–953;
Steinberg et al., 1978, Cell 13:19–32; Maruyama et al., 1981,
J. Virol., 37:1028–1043;
Varmus et al., 1981, Cell, 25:23–26; Varmus et al., 1981, Virology,
108:28–46;
Mathey-Prevot et al., 1984 J. Virol., 50:325–334; und Ryan et al., 1985,
Mol. Cell. Biol., 5:3477–3582).
Vorzugsweise werden die infizierten Zellen cytotoxischen oder chemotherapeutischen
Agenzien unter Bedingungen ausgesetzt, wo die Zellen, welche in
einen nicht-transformierten Phenotyp zurückgekehrt sind, kontakt-inhibiert
und wenig empfänglich
für cytotoxische
Agenzien, welche in Kulturmedien vorliegen, sind. Dies trägt des Weiteren
zur preferenziellen Eliminierung von schnell wachsenden und transformierten
Zellen bei, und – nach
einigen Zyklen – zur
eventuellen Isolierung von Zellen, welche partiell oder vollständig in
einen nichtkrebsartigen oder nichttransformierten Phenotyp zurückgekehrt
sind. Die „aktivierten" Gene verantwortlich
für die
Korrektur des transformierten Phenotyps oder zum Unterdrücken des
Tumor-Genen-Phenotyps können
nachfolgend schnell identifiziert werden durch DNA-Sequenzierung
unter Verwendung des beschriebenen 3' RACE-Protokolls.
-
Die
hier beschriebenen Verfahren sind auch bedeutsam für das Identifizieren
der genetischen Basis von Krebs. Krebsarten, welche untersucht werden
können
und potentiell korrigiert werden können unter Verwendung der hier
beschriebenen Verfahren schließen
ein, sind jedoch nicht limitiert auf: Herz: Sarcom (Angiosarcom,
Fibrosarcom, Rhabdomyosarcom, Liposarcom), Myxom, Rhabdomyom, Fibrom,
Lipom und Teratom; Lunge: Bronchogenes Karzinom (squamöse Zellen,
undifferenziert kleinzellig, undifferenziert großzellig, Adenokarzinom), Alveolar
(Bronchiolar-) Karzinom, bronchiales Adenom, Sarcom, Lymphom, chondromatöses Hämatom, Mesotheliom;
Gastrointestinal: Esophagus (kleinzelliges Karzinom, Adenokarzinom,
Leiomyosarcom, Lymphom), Magen (Karzinom, Lymphom, Leiomyosarcom),
Pancreas (duktales Adenokarzinom, Insulinom, Glucagonom, Gastrinom,
karzinoide Tumore, Vipom), Dünndarm
(Adenokarzinom, Lymphom, karzinoide Tumore, Karposi-Sarcom, Leiomyom,
Hämangiom,
Lipom, Neurofibrom, Fibrom), Dickdarm (Adenokarzinom, tubulares
Adenom, villöses
Adenom, Hamartom, Leiomyom); Urogenitaltrakt: Niere (Adenokarzinom, Wilm's-Tumor (Nephroblastom),
Lymphom, Leukemie), Blase und Harnröhre (Squamosus-Zell-Karzinom, transitionales
Zellkarzinom, Prostata (Adenokarzinom, Sarcom), Testis (Seminom,
Teratom, embryonales Karzinom, Teratom, embryonales Karzinom, Teratokarzinom,
Choriokarzinom, Sarcom, Interstitiell-Zell-Karzinom, Fibrom, Fibroadenom,
adenomatoide Tumore, Lipom); Leber: Hepatome (hepatozelluläres Karzinom),
Cholangiokarzinom, Hepatoblastom, Angiosarcom, hepatozelluläres Adenom,
Hämangiom;
Knochen: Osteogenes Sarcom (Osteosarcom), Fibrosarcom, bösartiges
fibröses
Histiocytom, Chondrosarcom, Ewing-Sarcom, bösartiges Lymphom (Ritothelzellsarcom),
multiples Myelom, bösartiger
Riesenzelltumor, Chordom, Osteochrondrom (osteocartilaginöse Extosen),
gutartiges Chondrom, Chondroblastom, Chondromyxofibrom, osteoides Osteom
und Riesenzelltumore; Nervensystem: Schäden (Osteom, Hemangiom, Granulom,
Xanthom, Osteitis Deformans), Meninges (Meningiom, Meningiosarcom,
Gliomatoses), Gehirn (Astrocytom, Medulloblastom, Gliom, Ependymom,
Germinom [Pinealom], Glioblastoma multiforme, Oligodendrogliom,
Schwannom, Retinoblastom, Congenitaltumore), Chorda spinalis (Neurofibrom,
Meningiom, Gliom, Sarcom); gynäkologisch:
Uterus (endometriales Karzinom), Cervix (Cervical Karzinom, vorkrebsartige
Cervical-Dysplasie), Ovarien (Ovar-Karzinom [seröses Cystadenokarzinom, muzinöses Cystadenokarzinom,
endometrioide Tumore, Celioblastom, Klarzellkarzinom, unklassifiziertes
Karzinom), Granulosa-thecal-Zelltumore, Sertoli-Leydig-Zelltumore,
Dysgerminom, bösartiges
Teratom), Vulva (squamöses
Zellkarzinom, Intraepitheliales Karzinom, Adenokarzinom, Fibrosarcom,
Melanom), Vagina (Klarzellkarzinom, squamöses Zellkarzinom, botryoides
Karzinom [embryonales Rhabdomyosarcom], Fallopio-Kanal (Karzinom);
hämatoligisch:
Blut (myeloide Leukämie
[akut und chronisch], akute lymphoblastische Leukämie, chronische
lymphozytische Leukämie,
chronische lymphocytische Leukämie,
myeloproliferative Erkrankungen, multiples Myelom, myelodysplastisches
Syndrom), Hodgkin's-Krankheit, nicht-Hodgkin's-Lymphom [bösartiges
Lymphom]; Haut: bösartiges
Melanom, Basalzellkarzinom, Squamouszell-Karzinom, Karposi-Sarcom,
Pigmentflecken, dysplastische Nävi,
Lipom, Angiom, Dermatofibrom, Keloide, Psoriasis; Brust: Karzinom
und Sarcom und Nebennierendrüsen:Neuroblastom.
-
Modifikationen
der oben genannten Studien schließen die Verwendung von retroviralen Gen-Trap-Vektoren
im Zusammenhang mit chimärer
Integrase ein, welche die retrovirale Integration in Gene, reguliert
durch spezifische Steuer-Sequenz- oder Transkriptions-Faktoren,
zielorientiert oder beeinflusst. Beispielsweise können die
hier beschriebenen retroviralen Gen-Aktivierungs-Vektoren in einen
Virus gepackt werden, welcher eine p53-chimäre Integrase inkorporiert (wie
in WO 98/07389 beschrieben), welche in erster Linie Vektor-mediatisierte
Gen-Aktivierung in Richtung von Genen zielorientiert, welche durch
diese bekannte Tumor-Suppressor-Aktivität reguliert werden.
-
Geeignet
modifiziert stellen die hier beschriebenen Vektoren des Weiteren
ein Vehikel zum Platzieren virtuell einer jeden DNA-Sequenz über das
Target-Zell-Genom hinweg zur Verfügung und zum schnellen Identifizieren,
wo die Vektoren integriert haben. Eine wachsende Anzahl von DNA-Sequenzen
sind identifiziert worden, von denen man wünschen könnte, sie über das Genom hinweg zu platzieren.
Beispiele solcher Sequenzen schließen Rekombinations-Stellen
wie z.B. frt-Stellen oder Lox P-Stellen, identifiziert durch flp
und cre-Rekombinasen ein. Obwohl diese Stellen über das gesamte Genom hinweg
platziert werden können,
durch homologe Rekombination oder andere Transformations-Verfahren,
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die schnelle Identifikation sowie das
Katalogisieren der Integrations-Stellen unter Verwendung von automatisierten
Prozessen. Diese Rekombinations-Stellen können verwendet werden zur spezifischen
DNA-Insertion oder gemeinsam mit Insertionen in andere Positionen,
und sie können
verwendet werden, um chromosomale Umorganisierungen, wie z.B. Inversionen,
Deletionen und Translokalisationen zu erzeugen. Folglich sind die
hier beschriebenen Vektoren insbesondere bedeutsam zum Untersuchen
der Gen-Funktion über
chromosomale Umorganisierungen. Andere Sequenzen, von denen man
wünschen
könnte,
sie über
das gesamte Genom hinweg zu platzieren, schließen ein, sind jedoch nicht
limitiert auf Tet-, Ecdyson-, oder Estrogenrezeptor-DNA-Bindungs-Stellen
oder Antwortelemente. Diese Stellen werden im Allgemeinen verwendet
zum Induzieren oder Unterdrücken
der Genexpression, und durch Platzieren dieser Stellen über das
gesamte Genom hinweg, vorzugsweise in zehntausenden unterschiedlicher
Gene wird eine Möglichkeit
zur Verfügung
gestellt werden, um eine konditionale oder gewebspezifische Regulation
der Genexpression zu erzeugen.
-
Ein
weiteres Merkmal der beschriebenen Mutagenese-Strategie ist, dass
Vektor kodierte Sequenzen und strukturelle Merkmale ausgenutzt werden
können,
um schnelle Identifikation von genomischer DNA, welche direkt die
integrierten Gen-Trap-Konstrukte
flankiert, zu ermöglichen.
Dieser Ansatz nutzt die Tatsache aus, dass die Exon-Sequenz, welche
das Gen identifiziert, in welches das Konstrukt integriert worden
ist, zugänglich
ist über
die Sequenz-Akquisitionsfähigkeiten
der 3' Gen-Trap-Kassette.
-
Oligonukleotide,
welche mit geeignet (auf bioinformatischem Weg) identifizierten
zellulären
Exons hybridisieren, können
im Zusammenhang mit Oligonukleotiden verwendet werden, welche mit
der Vektor kodierten Sequenz in PCR-Reaktionen hybridisiert, welche
Template erzeugt, die kloniert werden können oder direkt sequentiert
werden können,
um die Integrations-Stelle zu identifizieren. Wo PCR sich als nicht
vollständig
geeignet herausstellen könnte,
können
PCR-Reaktionen verbessert werden durch die Verwendung von Vektoren, welche
erzeugt worden sind, um eine relativ seltene Restriktionsschnittstelle
(beispielsweise Sfi I, etc.) einzubringen. Solche Restriktionsstellen
können
ausgenutzt werden, um die PCR-Produkte oder sogar die genomische
Sequenz, welche den Vektor flankiert, in geeignete Klonierungs-Vektoren
oder Bibliotheken davon zu subklonieren, welche anschließend verwendet
werden können,
um beispielsweise Vektor-Integrations-Stellen unter Verwendung etablierter
Verfahren, beispielsweise PCR, Long-Range PCR, Zyklus-Sequenzieren
etc zu identifizieren.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung platziert ein Gen kodierend
eine rekombinase Aktivität (beispielsweise
flp oder cre, etc.), siehe US-Patent Nr. 5.654.182 und 4.959.317
in den Vektor enthaltend die beschriebene 3' Gen-Trap-Kassette. Das rekombinase
Gen kann in einer Art und Weise exprimiert werden ähnlich zu
derjenigen beschrieben für
die Marker Gene, siehe oben. Kurz gesagt, kann die Rekombinase exprimiert
werden von einer unabhängigen
Expression-Kassette, kann in eine 5' Gen-Trap
eingebracht werden oder kann von einem Vektor-Promotor exprimiert
werden. Abhängend
von der Strategie, eingesetzt, um die Rekombinase zu exprimieren,
kann sie auf einem separaten Konstrukt vorliegen oder in dem Vektor,
entweder 5' oder
3' von der Gen-Trap-Kassette.
Durch Einbringen des Rekombinase-Gens in die beschriebenen Gen-Trap-Vektoren
kann eine Kollektion oder Bibliothek von mutierten Zellen erhalten
werden, welche die Rekombinase in essentiell demselben Muster wie
die verschiedenen getrappten Gene exprimieren. Die obige Diskussion
beschreibt gerade einmal wenige Beispiele, wie die vorliegend beschriebenen
Vektoren verwendet werden können,
um irgendeine DNA-Sequenz über
das gesamte Genom hinweg in einer Art und Weise zu platzieren, welche
die rasche Identifikation ermöglicht,
wo die Vektoren in das Target-Genom integriert haben. Die Fachleute
auf dem Gebiet werden verstehen, dass die beschriebenen Vektoren
eine Technologie konstituieren einer breiten Anwendungsmöglichkeit
auf dem Gebiet der eukaryotischen Molekulargenetik. Als solche sind
irgendwelche einer großen
Vielzahl von Vektoren und genetischen Anwendungen inner halb des
Umfangs der vorliegenden Offenbarung angedacht. Beispielsweise können retrovirale
Vektoren konzipiert werden, welche eine 3' Gen-Trap-Kassette ohne die anderen
beschriebenen Merkmale oder strangabwärts von einem mutagenen Mini-Exon
und/oder Transkriptions-Terminator und/oder einer selbstschneidenden
RNA-Sequenz enthalten.
Des Weiteren können
3' Gen-Traps konzipiert
werden mit Tandem-Promoteren,
wo der eine der Promotoren induzierbar ist. Alternativ werden Gen-Traps
auch angedacht, wo beispielsweise das SAneo der beschriebenen 5' Gen-Trap fusioniert
worden ist, vorzugsweise in-frame an das Exon der beschriebenen
3' Gen-Trap-Kassette (d.h. unter
Deletion der pA und Promotor-Sequenzen). Solch ein Konstrukt hat
den Vorteil, sowohl der erhöhten
SA-als auch SD-Funktionen der beschriebenen Gen-Trap-Kassetten und
er ermöglicht die
automatisierte Identifikation der Gene, welche in einer gegebenen
Target-Zelle exprimiert werden. Solch ein Konstrukt wird im Zusammenhang
mit einem strangaufwärts
gelegenen mutagenen Mini-Exon verwendet.
-
5.5.3 Konditionale Mutagenese
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit,
Mutationen zu erzeugen, welche, temporär und räumlich, in Zellen oder in einem
Organismus oder Tier ein- und
ausgeschaltet werden können. Die
Fähigkeit,
ein Gen mit einer spezifischen Stelle oder einer spezifischen Zeit
zu mutieren, hat bedeutsame Auswirkungen zum Verständnis der
Gen-Funktion. Beispielsweise reguliert die Orientierung von SAβgeo innerhalb
eines Introns, dessen Fähigkeit,
das normale Transkript zu trappen und folglich zu mutieren, welches durch
das getrappte Gen produziert wird. Geeignet orientierte frt-Rekombinase-Stellen
können
in Zusammenhang mit flp-Rekombinase verwendet werden, um die oben
genannten Genom-Umorganisierungen zu bewirken (d.h. die Gen-Trap-Kassette zu „flippen" oder sogar zu entfernen
und folglich die Mutation „an" oder „aus" zu schalten). Alternativ
kann das cre/lox-System beispielsweise eingesetzt werden, um konditionale
Mutationen zu erzeugen, wo ein gegebenes mutagenes Konstrukt selektiv
nur modifiziert (ersetzt, geflippt, deletiert etc.) werden kann,
in Geweben oder Zellen, welche die cre-Rekombinase exprimieren.
-
Um
das obengenannte Konzept zu validieren, wurde ein Vektor erzeugt,
welcher die SAβgeo-Kassette innerhalb
von zwei invertierten Lox-Stellen platziert. Diese Stellen werden
durch die cre-Rekombinase erkannt, welche effizient DNA-Sequenzen,
lokali siert zwischen den Lox-Stellen, flippen kann. Ein retroviraler
Vektor enthaltend SAβgeo,
flankiert durch invertierte Lox-Stellen, wurde in ein Intron des
HPRT-Gens durch homologe Rekombination integriert. Wenn SAβgeo in Vorwärtsorientierung
vorlag, wurde die HPRT-Funktion beseitigt, wie durch das Überleben
von Zellen in der Gegenwart von 6-Thioguanin demonstriert wurde.
Jedoch wenn die cre-Rekombinase in diesen Zellen exprimiert wurde,
wurde die Orientierung von SAβgeo
geflippt in die umgekehrte Orientierung, und die HPRT-Funktion wurde
regeneriert, wie durch das Wachstum der Zellen in HAT-enthaltendem
Medium demonstriert wurde. Folglich wurde das HPRT-Gen effiziert
ausgeschaltet oder angeschaltet durch flippende Orientierung von
SAβgeo.
Dementsprechend wird eine zusätzliche
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auf die Vektoren gerichtet, welche die
selektive und reversible Modulation der Gen-Expression ermöglichen.
Unter Verwendung einer ähnlichen
Verfahrensweise können
die Gen-Trap-Mutationen
auch abhängig
oder geweb-spezifisch durch Verknüpfen der Rekombinase Expression
gemacht werden, und damit das Flippen von SAβgeo, beispielsweise für verschiedene
Stimuli/Steuer-Elemente. Es ist auch möglich, unter Verwendung einer
Rekombinase-mediatisierten Strategie eine Allel-Serie zu erzeugen,
um irgendeine einer Vielzahl von mehr oder weniger mutagenen Konstrukten
(geeignet flankiert durch Lox-oder frt-Stellen) an oder aus zu „schalten".
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Eine
alternative Strategie für
die Verwendung der hier beschriebenen Vektoren für die geweb-spezifische oder
regulierbare Expression ist, spezifische DNA-Bindungsstellen wie
z.B. frt- oder Lox-Stellen innerhalb der LTRs zu platzieren. Mit
den Lox-Stellen in den LTRs kann, sobald die Insertion durchgeführt und
identifiziert worden ist, die cre-Rekombinase, beispielsweise hinzugegeben
werden und verwendet werden, um das gesamte Insert, ausgenommen
ein LTR, enthaltend eine einzelne frt- oder Lox-Stelle, zu entfernen.
Des Weiteren kann ein DNA-Antwort-Element, welches die regulierbare
Gen-Expression ermöglicht,
ganz oder teilweise eingebracht werden, in Verbindung mit den Rekombinase-Stellen.
Wenn der Vektor oder das Gen-Trap-Insert durch die Rekombinase-Aktivität entfernt
wird, wird das gleiche Rekombinations-Ereignis, welches in der Erzeugung
von dem einzelnen LTR resultieren wird, auch ein funktionales DNA-Antwort-Element erzeugen.
Dieses einzelne LTR wechselwirkt nicht mit der Gen-Funktion, jedoch
das DNA-Element kann verwendet werden, um die Gen-Expression zu
modulieren. Typische DNA-Elemente oder Operatoren, verwendet zum
Modulieren von eukaryotischen Gen-Expressionen, schließen die
Tet-, Ecdyson- oder Extrogen- DNA-Bindungsstellen
ein. Das Vorliegen des Tet-Operators in Kombination mit dem Tet-Repressor-Protein
würde die
Expression des Gens, so dass es auf- oder abmoduliert wird, ermöglichen.
Dies kann in Mäusen
durchgeführt
werden durch Kreuzen der Linie von Mäusen, welche die LTR-Insertion
tragen mit Linien von Mäusen,
welche den Tet-Repressor entweder ubiquitär oder nur in spezifischen
Geweben exprimieren.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung basiert auf der Tatsache, dass die flp-Rekombinase
beispielsweise das Ersetzen der frt-flankierten integrierten Vektor-Sequenzen
mediatisieren kann, ohne exogen zugefügte frt-flankierte Sequenzen.
Dementsprechend kann, sobald ein geeignet konstruierter Vektor (inkorporierend
flankierende Rekombinase-Stellen) in einer gegebenen Region des
Target-Zell-Genoms
eingebracht worden ist, virtuell irgendeine der großen Vielzahl
von DNA-Sequenzen
(d.h. Promotoren, Enhanzern, IRES, Antwortelemente etc.), welche
auch die gleichen flankierenden Rekombinase-Stellen inkorporieren
ausgetauscht werden in oder aus dem Vektor heraus durch Einsetzen
des geeigneten Rekombinase-Proteins.
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5.5.4 Biologische Assays
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Wie
evident ist, können
Vektoren, insbesondere retrovirale Vektoren, einbringend die hier
beschriebene 3' Gen-Trap-Kassette
verwendet werden, um die Expressionen von endogenen Genen in einer
großen
Vielzahl von eukaryotischen Target-Zellen zu mutieren, aktivieren
oder zu steuern. Dementsprechend sind die hier beschriebenen Vektoren
insbesondere bedeutsam, um molekular genetische Techniken in Pflanzen
wie auch höheren
Eukaryonten, wie z.B. Vögeln,
Fischen und Säugetieren
zu praktizieren. Beispiele solcher molekular genetischer Techniken
schließen
sowohl in vitro als auch in vivo Screens zur Gen-Aktivierung, -Mutation
und -Regulierung ein.
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Beispielsweise
können
CD4-positive menschliche T-Zellen, in vitro infiziert werden, mit
den hier beschriebenen Vektoren und nachfolgend infiziert werden
mit einem zytopathischen Stamm des human immunodeficiency virus
(HIV). Zellen, welche in der Lage sind, die HIV-Infektion zu überleben,
können
isoliert werden und schnell gescreent werden hinsichtlich genetischer
Mutationen, welche, welche assoziiert sind mit der HIV-Resistenz.
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Eine
andere Screening-Strategie, welche in vitro eingesetzt werden kann,
ist das Mutieren von transformierten Zellen mit dem beschriebenen
Gen-Trap-Vektoren und das Auswählen
von Mutationen, welche die schnelle Proliferation der transformierten
Zellen verhindern. Diese Strategie kann verwendet werden, um Onkogene
zu identifizieren oder Tumor-Suppressor-Gene. Nach Mutation der
Zellen können
verschiedene Chemikalien verwendet werden, um die Zellen zu töten, welche
schnell sich teilen, um nach Insertionen auszuwählen in Genen, welche eine
Rolle in der Zellproliferation spielen sowie im transformierten
Phenotyp. Ein Beispiel einer Chemikalie, welche schnell proliferierende
Zellen abtötet,
ist Bromodeoxyuridin (BrdU), Pestov und Lau, 1994, Proc. Natl. Acad.
Sci., USA, 91 (26): 12549–12553.
BrdU interkaliet in erster Linie in der DNA von sich schnell teilenden
Zellen und, nach Zugabe von Hoechst 33258, selektierte die Behandlung
mit fluoreszierendem Licht negativ gegen sich schnell teilende Zellen,
während
zur gleichen Zeit nach langsam wachsenden Zellen selektiert wird.
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Eine
weitere Anwendung von Zellen transduziert mit den beschriebenen
Vektoren sind zellbasierte in vitro Phenotyp-Screens, welche durchgeführt werden
können
unter Verwendung von heterozygoten Zellen oder unter Verwendung
von Zellen, welche kultiviert wurden oder manipuliert wurden zur
Homozygozität
(unter Verwendung beispielsweise von hoher Konzentration von Antibiotika,
um nach homozygoter Repräsentation des
korrespondierenden auswählbaren
Marker-Gens eingebracht in einen anwendbaren Gen-Trap-Vektor, zu selektieren)
vor solchen Screening Assays.
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Ein
in vivo-Assay, angedacht durch die vorliegende Erfindung schließt die Anwendung
von Vektoren ein, welche die 3'-Gen-Trap-Kassette
einsetzen, um Tiere zu mutieren und in vivo zu screenen. In diesen
Assays werden die vorliegenden Vektoren verwendet anstelle von oder
zusätzlich
zu klassischen chemischen Mutagenen wie z.B. ENU (siehe im Allgemeinen
Vitaterna et al., 1994, Science, 264:719–725). Beispielsweise können Test-Tiere
an verschiedenen Stellen infiziert werden und mit variierenden Konzentrationen
der hier beschriebenen viralen Vektoren. Bevorzugte Arten der Verabreichung
schließen
oral, intranasal, rektal, topikal, intraperitoneal, intravenös, intramuskulär, subkutan,
subdermal, intrakranial, intrathekal und dergleichen ein. Die anomalen
zellulären
Phenotypen, resultierend von solchen mutagenen Stimuli, können dann
identifiziert, isoliert und gescreent werden. Wo Tumorzellen beobachtet
und isoliert werden, kann 3' RACE
eingesetzt werden, um schnell die Mutation, assoziiert mit dem Tumor-Genen- Phenotyp, zu identifizieren
und folglich ein Kandidaten-Tumor-Suppressor-Gen oder potentielles
Onkogen zu identifizieren.
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Eine
zusätzliche
in vivo-Anwendung der hier beschriebenen Vektoren involviert die
Erzeugung von mutierten Transgenen und somatischen Transgenen, Zellen,
Tieren und Pflanzen, welche abnormal resistent sind oder für Infektion
durch Pathogene, assoziiert mit infektiösen Erkrankungen, empfänglich sind.
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Eine
weitere bedeutsame Anwendung der vorliegenden Erfindung ist die
Produktion im großen
Maßstab
von mutierten nicht-menschlichen transgenen Tieren. Solche nichtmenschlichen
transgene Tiere können beispielsweise
transgene Schweine, transgene Ratten, transgene Kaninchen, transgene
Rinder, transgene Ziegen und transgene Tier-Spezies wie Vögel und Fische einschließen, insbesondere
Säugetier-Spezien,
die im Stand der Technik bekannt sind. Des Weiteren können Rinder,
Schafe und Schweine-Spezies,
verschiedene Mitglieder der Nagetier-Familie, beispielsweise Ratten,
wie auch Kaninchen und Meerschweinchen und nicht-menschliche Primaten,
wie z.B. Schimpansen verwendet werden, um die vorliegende Erfindung
zu praktizieren. Insbesondere bevorzugte Tieren sind Ratten, Kaninchen,
Meerschweinchen und am meisten bevorzugt Mäuse. Sowohl somatische Zell-transgene
Tiere (siehe oben) sowie Keimbahn-transgene Tiere sind insbesondere
angedacht. Des Weiteren sind solche Tiere die Quelle von Geweben
und Zellen für
weitere Gen-Trap-Untersuchungen unter Verwendung von kultivierten
Zellen.
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Die
Produktion von Mutationen in embryonalen Maus-Stamm-Zellen durch
homologe Rekombination ist wohl etabliert und hat sich als bedeutsam
zum Untersuchen der Gen-Funktion
in einem Säugetier-System gezeigt.
Jedoch leidet das homologe Gen-Targeting unter einer Vielzahl von
Einschränkungen.
Eine solche Einschränkung
ist der Bedarf für
ein Gen, welches sowohl bekannt als auch kartiert ist, um die Exon/Intron-Struktur
der genomischen Sequenz zu bestimmen. Selbst, wenn ein Gen und seine
Struktur bekannt sind, muss ein Targeting-Vektor erzeugt werden
für jedes
individuelle Gen, das man zu mutieren wünscht. Dies begrenzt die Geschwindigkeit,
mit welcher große
Anzahlen von Genen durch homologe Rekombination mutiert werden können. Die
hier beschriebenen Verfahren des nicht homologen 3' Gen-Trappens und
Mutierens leiden nicht unter den oben erwähnten Einschränkungen.
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Im
Allgemeinen können
nicht-spezifisch insertierte oder nicht-zielgerichtete Vektoren
von Vektoren, konzipiert zur homologen Rekombination, unterschieden
werden durch die Tatsache, dass solche Vektoren nicht die (extensiven)
flankierenden Regionen von homologen Targeting-Sequenzen aufweisen,
die typisch für DNA-Vektoren,
konzipiert, um Sequenzen durch homologe Rekombination zu insertieren
(siehe beispielsweise US-Patent
Nr. 5,733,761, sind.
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Andere
Verfahren können
verwendet werden, um Mutationen in Mäusen zu erzeugen. Dieses schließen chemische
oder Bestrahlungs-induzierte Mutationen ein, welche verwendet werden
können,
um Gene zu mutieren, ohne frühere
Kenntnis des Gens. Diese Mutationen können realisiert werden in einem
großen
Maßstab,
benötigen
jedoch häufig
langwierige und involvierte Prozesse, um die mutierten Gene beispielsweise durch
positionelles Klonen zu identifizieren. Des Weiteren werden diese
Mutationen erst identifiziert nach Screenen einer großen Zahl
von Mäusen
auf Phenotypen. Dies macht eine große Mauskolonie, die großen Kosten
des Aufrechterhaltens dieser Kolonie und die Zeit zum Züchten dieser
Tiere notwendig. Verfahren werden benötigt, welche die schnelle Mutation
von Genen ermöglichen,
unabhängig
von der früheren
Kenntnis dieses Gens und ermöglichend
die eindeutige Identifizierung des Gens. Das Gen-Trappen, wie in
der vorliegenden Erfindung beschrieben, verleiht die Fähigkeit,
große
Anzahlen von Genen zu mutieren und die „beinahe" gleichzeitige Identifikation der Mutationen,
immer noch im embryonalen Stamm-Zellen-Stadium. Dies ermöglicht die
substanzielle Analyse von vorne herein, ohne das Anfallen der Kosten
der Maus-Produktion im großen
Maßstab
undstellt, wie oben diskutiert, ein Gen-Entdeckungs-Komponente von
hohem Potential zur Verfügung.
Mäuse können nachfolgend
produziert werden aus embryonalen Stammzellen enthaltend Gen-Trap-Mutationen
in den ausgewählten
Genen und die resultierten Phenotypen können schnell durch Identifizierung
charakterisiert werden. Die resultierenden Knockout-Mäuse können nachfolgend
gezüchtet
werden, mit anderen Maus-Stämmen
und rückgekreuzt
werden, um Gen-gleiche oder rekombinant Gen-gleiche Tiere zu erzeugen,
welche die Evaluation der Gen-Trap-Mutation in verschiedenen genetischen
Hintergründen
ermöglichen.
Eine repräsentative
Liste von verschiedenen Stämmen
und genetischen Manipulationen welche verwendet werden kann, um
die obigen Aspekte der vorliegenden Erfindung zu praktizieren (einschließend ES [embryonale
Stamm]-Zell-Bibliotheken, wird bereitgestellt in „Genetic
Variants and Strains of the Laboratory Mouse" 3rd Bd., Vols. 1 und 2, 1996, Lyon
et al., eda., Oxford University Press, NY, NY.
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Geht
man davon aus, dass veränderte
zelluläre
Phenotypen mit hier beschriebenen Verfahren des Gen-Trappens bzw.
der Gen-Aktivierung assoziiert sein können, sind weitere Aspekte
der vorliegenden Erfindung die Anwendung von Screening-Assays, um
veränderte
zelluläre
und tierische Phenotypen nachzuweisen. Veränderte Phenotypen können auch
nachgewiesen werden, nach Exponieren der mutierten Zellen und Tiere
gegenüber
exogenen Materialien und Verbindungen. Des Weiteren können die
Gene/Proteine assoziiert mit den mutierten Phenotypen, isoliert
werden und weiteren biochemischen Analysen unterzogen werden, um Wirkstoff-Kandidaten
zu identifizieren, welche die normale Funktion des Proteins verändern, ersetzen,
damit wechselwirken, inhibieren oder verstärken können.
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Die
vorliegende Erfindung wird des Weiteren illustriert durch die folgenden
Beispielen, welche nicht so gedacht sind, dass sie in welcher Art
und Weise wie auch immer limitierend sein sollen.
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6.0 Beispiele
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Wenn
Vektoren enthaltend sowohl SAβgeo
(als eine 5' Exon-Trap)
und PGKpuroSD (als ein 3' Exon-Trap)
getestet wurden, wurde festgestellt, dass 13 mal so viele G418 resistente
Kolonien erhalten wurden im Vergleich zu Puro-resistenten Kolonien.
Dies zeigte, dass in vielen Fällen,
wenn SAβgeo
ein Gen trappte, der Puro-SD-Teil des Gen-Trap-Vektors nicht in
der Lage war, effizient die 3' Teile
des gleichen Gens zu trappen (wie dies durch das Nichtauftreten,
des Verleihens von Puromycin–Resistenz
gegenüber
Target-Zellen evident ist). Darüber
hinaus wurde, wenn G418-resistente Kolonien isoliert wurden und
3' RACE unterzogen wurden,
um zu bestimmen, ob Puro in strangabwärts gelegene Exons gesplict
wurde, jedoch nicht in hinreichend hohen Graden, um Puro-Selektion
zur Verfügung
stellen, gefunden, dass nur ungefähr 10% der Kolonien ein 3' RACE-Produkt lieferten.
Des Weiteren zeigten die Sequenz-Daten, dass Splicen in der Mehrzahl
der Fälle
nicht auftrat. Diese Daten zeigten an, dass PGKpuroSD 3' Gen-Trap-Kassetten
nur in strangabwärts
gelegene Exons von Genen mit limitierter Effizienz zu splicen und
strangabwärts
gelegene Exons einfangen könnten.
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Ähnlich ineffiziente
Ergebnisse wurden auch beobachtet unter Verwendung einer Vielzahl
anderer auswählbarer
Marker zusätzlich
zu Puro. Dies könnte
davon herrühren,
dass die meisten auswählbaren
Marker von Mikroorganismen abgeleitet wurden. Beispielsweise wurde
das Puro-Gen abgeleitet von Streptomyces Alboniger und inkorporiert
folglich einen Codon-Gebrauch, welcher verschieden ist von dem typischerweise von
Säugetier-Zellen
verwendeten.
-
Um
zu bestimmen, ob der Codon-Gebrauch verantwortlich für die beobachtete
Ineffizienz im Splicen war, wurde ein Puro-Gen synthetisiert, welches
einen optimierten Säugetier-Codon-Gebrauch
inkorporierte. Jedoch wurden die 3' Gen-Trap-Kassetten, welche das modifizierte
Puro-Exon inkorporierten, nicht effizient gesplict. Ein anderer
möglicher
Grund, für
das inadäquate
Splicen ist, dass der Puromycin-Marker 700 bp lang ist, wo hingegen
die durchschnittliche Länge
eines ersten Exons nur etwa 100 bp ist. Folglich blieb es des Weiteren
möglich,
dass das Platzieren eines auswählbaren
Marker-Gens, nahe zu einem Promotor die optimale Erkennung des Puro-Exons,
sowie der Splice-Donor-Sequenz durch die Splice-Maschinerie, verhinderte.
-
Nach
der bedeutsamen Entdeckung, dass die zelluläre RNA-Splice-Maschinerie das
Puro-Gen-Exon nur mit limitierter Effizienz verarbeiten konnte,
wurde gefolgert, dass die 3' Gen-Trap-Kassetten
enthaltend natürlich
auftretende Säugetier-Exons
möglicherweise
merklich verstärktes
Splice- und folglich Trap-Effizienzen zeigen würden. Um diese Hypothese zu
testen, wurde eine 3' Gen-Trap-Kassette
konzipiert, welche das Puro-Exon und die Splice-Donor-Stelle mit
einem natürlich
vorkommenden Maus-Exon
mit einer nativen Splice-Donor-Sequenz ersetzte wie auch einem Teil
der natürlich
vorkommenden Intron-Sequenz folgend auf die Splice-Donor-Stelle
(das erste Exon des Maus btk-Gens, Nukleotide 40.043 bis 40.250
der GenBank accession number MMU58105). Diese Kassette wurde nachfolgend
3' zum SAβgeo-Gen in
den viralen Gen-Trap-Vektor insertiert. Das erste Exon des Maus
btk-Gen wurde ausgewählt,
da es etwa von der Größe eines
durchschnittlichen ersten Säugetier-Exons
ist und – was
wichtig ist – es
zuvor bestimmt worden war, dass, obwohl es natürlicherweise im Maus-Genom vorkommt, das
btk-Gen nicht in Murinen ES-Zellen exprimiert wird. Dieses Merkmal
ist wichtig, da, falls es in ES-Zellen exprimiert würde, das
3' RACE-Produkt
immer mit der btk Sequenz vom endogenen Gen kontaminiert wäre und möglicherweise
die Fähigkeit,
die trappten Gene zu identifizieren, behindern würde. Konsequenterweise ist
dies ein bevorzugtes Merkmal des 3' Gen-Trap-Kassetten-Exons, dass es von
einem natürlich
vorkommenden Gen abgeleitet ist, welches nicht normalerweise durch
die Target-Zelle exprimiert wird oder nicht ohne externalen Stimulus
oder Manipulation exprimiert wird.
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Exons,
welche in die hier beschriebene 3' Gen-Trap-Kassette eingebracht werden
können,
können von
Sequenzen genommen werden oder abgeleitet werden, welche natürlicherweise
in irgendeiner der großen Vielzahl
von eukaryotischen Zellen auftreten (z.B. Hefe, Insekten, Fungi,
Pflanzen, Vögel,
Reptilien, Fische, etc.), obwohl tierische Zellen, genauer gesagt,
Säugetierzellen
typischerweise bevorzugt sind. Alternativ können
Exons konzipiert
und synthetisiert werden (beispielsweise „Konsensus" Exons), so dass sie effizient und funktionell
durch die mRNA-Verarbeitungs-Maschinerie der eukaryotischen Target-Zellen
verarbeitet werden können
(beispielsweise Splicen, Kappen, Polyadenylieren, Transport und
Abbau).
-
Obwohl
das erste Exon von btk hier spezifisch beispielhaft aufgeführt ist,
ist die vorliegende Erfindung nicht auf dieses Exon limitiert. Virtuell
jedes natürlich
vorkommende Exon eines eukaryotischen Gens oder eine Serie von Exons
von einem oder mehreren eukaryotischen Genen, ein Konsensus-Exon
oder ein synthetisches Exon (wie das hier beschriebene Mini-Exon
oder geeignet modifizierte Sequenzen, z.B. um Translation zu verhindern,
korrespondierend zu Epitop-Tags wie im Allgemeinen beschrieben im
US-Patent Nr. 5.652.128, dafür bekannt,
dass es Effizienz durch die Target-Zellen gesplict) oder Exons,
welche leicht erkannt und effizient verarbeitet werden durch die
Target-Zellen RNA-Verarbeitungs – und Expressions-Maschinerie,
können
in die hier beschriebene 3' Gen-Trap-Kassette
eingebracht werden. Typischerweise sind die ersten Exons weniger
als ungefähr
1.000 bp lang, mehr bevorzugt weniger als ungefähr 700 bp lang und noch mehr
bevorzugt weniger als ungefähr
500 bp, und am meisten bevorzugt weniger als ungefähr 700 bp
lang. Beispiele solcher ersten Exons können beispielsweise gefunden
werden in GenBank und schließen
ein, sind jedoch nicht limitiert auf erste Exons von menschlichen
Wachstumshormonen, Erythropoietin, hprt, Metallothionein I und II, Mais,
Weizen, Sojabohnen Ribulose 1,5-Bisphosphat Carboxylat, Ratten-(oder
Mensch-, Hund-, Kaninchen-, Schwein-, Maus-, etc.) Preproinsulin,
etc.
-
Geht
man davon aus, dass typische antibiotische Resistenz-Marker nicht
nativ für
tierische oder Säugetier-Zellen
sind, sind Marker, welche antibiotische Resistenz oder Sensitivität (Herpes
Thymidinkinase) menschliche Target-Zellen verleihen im Allgemeinen
nicht bevorzugt zum Einbringen in die hier beschriebene 3' Gen-Trap-Kassetten.
In ähnlicher
Art und Weise sind, geht man davon aus, dass typische verfügbare enzymatische
Marker, welche in chromogenen Assays zum Nachweis und zur Selektion
von Gen-Trap-Ereignissen eingesetzt werden könnten (beispielsweise β-Galactosidase,
Meerrettich-Peroxidase, bakterielle alkalische Phosphatase, etc.)e
auch nicht für
das Säugetier-Genom
nativ sind, solche Gene nicht bevorzugt für die Praktizierung der vorliegenden
Erfindung. Jedoch, falls geeignete Manipulationen gefunden würden, welche
die Effizienz erhöhten,
mit welcher Transkripte kodierend die obigen auswählbaren
und enzymatischen Marker verarbeitet und durch die Säugetier-Zellen
exprimiert werden, könnten
solche Marker verwendet werden, um die beanspruchte Erfindung zu
praktizieren. Obwohl die oben genannten auswählbaren Marker und enzymatischen
Reporter vorzugsweise nicht Teil der hier beschriebenen 3' Gen-Trap-Kassette
sind, können
sie als Teile der 5' Gen-Trap-Komponente
in Kombination mit der beschriebenen 3' Gen-Trap-Kassette
verwendet werden.
-
6.1 Vektor Konstruktion
-
Der
Promotor des Mausphosphoglycerat-Kinase-(PGK) Gens wurde strangaufwärts vom
ersten Exon des natürlich
vorkommenden murinen btk-Gens platziert (Nukleotide 40.043 bis 40.250
des murinen btk-Gens). Das erste Exon des btk-Gens enthält keine
Translations-Start-Stelle und kein Initiations-Kodon markierend
die 5' Region der
kodierenden Sequenz; jedoch könnten
diese Merkmale in das Exon technisch eingebaut werden, falls es
gewünscht
wird. Das 3' Ende
der kodierenden Region des ersten Exons ist durch eine Splice-Donor-Sequenz
markiert. Geht man davon aus, dass die Splice-Donor-Erkennungs-Sequenzen sich in Intron-Sequenzen
ausdehnen können,
wurden 103 Basen von Intron DNA nach dem Ende des btk ersten Exons
beibehalten. Die PGKbtkSD-Kassette weist kein 3' Polyadenylierungssignal auf. Dementsprechend kann
kein Transkript, produziert durch die Kassette, geeignet verarbeitet
werden und folglich durch 3' RACE identifiziert
werden, solange das Transkript nicht in ein 3' Exon gesplict wird, das polyadenyliert
werden kann.
-
Die
obige 3' Gen-Trap-Kassette
wurde in einen retroviralen Vektor (in rückwärtiger Orientierung relativ zu
den flankierenden LTR-Regionen) platziert, welcher eine Polyadenylierungs-Stelle
5' zu dem PGK-Promotor der
3' Gen-Trap-Kassette
einbrachte, das Neo-Gen wurde 5' von
der Polyadenylierungs-Stelle platziert und eine Splice-Akzeptor
(SA)-Stelle wurde 5' zu
der neo-kodierenden Region platziert, um eine funktionelle SAneopA – oder optional
eine SAIRESneopA 5' Gen-Trap-Kassette
zu erzeugen. Dieser Vektor inkorporiert auch in operabler Kombination
ein Paar von Rekombinase-Erkennungs-Stellen,
welche die PGKbtkSD-Kassette flankieren (siehe 2).
Dieser Vektor verlangt typischerweise, dass die Target-Zelle natürlicherweise
das getrappte Gen exprimiert; jedoch kann dieses Erfordernis durch
Hinzufügen
eines Promotors, welcher unabhängig
die Expression eines auswählbaren
Markers kontrolliert, beseitigt werden. 2 zeigt
des Weiteren die bevorzugten Stellen der optionalen Merkmale wie
z.B. des mutagenen Mini-Exons und einer oder mehrerer mutagener
Enhancer-Regionen.
-
6.2. 3'Gen-Trapping
-
Der
btk-Vektor wurde in die embryonische Stammzellen unter Verwendung
von Standard-Technik eingebracht. Kurz gesagt, wurde Überstand
von GP + E Verpackungs-Zellen
zu den ungefähr
2 × 106 embryonalen Stammzellen (in einem Zugabe-Verhältnis von
ungefähr
0,1 Viren/Target-Zellen) für
16 Stunden hinzugefügt,
und die Zellen wurden nachfolgend mit G418 für 10 Tage ausgewählt. G418
resistente Zellen wurden nachfolgend isoliert, kultiviert auf 96-Well-Platten
und einer automatisierten RNA-Isolierung,
reverser Transkription, PCR und Sequenzierungs-Protokollen, um die
Gengetrappten Sequenzen zu erhalten, unterzogen.
-
Die
RNA-Isolierung wurde durchgeführt
auf DNA-bindenden Platten (Corning/Costar) behandelt mit 5'-Amino (dT)42 (GenoSys Biotechnologies) in einem 50mM
Natrium Phosphatpuffer, pH 8,6, und bei Raumtemperatur über Nacht
zum Absetzen stehen gelassen. Unmittelbar vor ihrer Verwendung wurden
die Platten PBS und zweimal mit TE gespült. Die Zellen wurden mit PBS
gespült,
mit einer Lösung
enthaltend 100mM Tris-HCl,
500mM LiCl, 10mM EDTA, 1% LIDS, und 5mM DTT in DEPC Wasser lysiert
und auf die DNA bindende Platte transferiert, wo die mRNA gefangen
war. Nach einer 15 minütigen
Inkubation wurde die RNA zweimal mit der Lösung enthaltend 10mM Tris-HCl, 150mM LiCl,
1mM EDTA, und 0,1% LIDS in DEPC-Wasser gewaschen. Die RNA wurde
anschließend
dreimal mit der gleichen Lösung
ohne LIDS gewaschen. Elutionspuffer enthaltend 2mM EDTA in DEPC-Wasser
wurde hinzugegeben und die Platte wurde auf 70°C für fünf Minuten erhitzt. Eine Vormischung
enthaltend 2x First Strand Puffer, 100mM Tris-NCl, pH 8,3, 150mM
KCl, 6mM mgCl2, 2mM dNTPs, RNAGuard (1,5
Einheiten/Reaktion, Pharmacia), 20mM DTT, QT primer (3pmol/rxn,
GenoSys Biotechnologies, Sequenz:
5'CCAGTGAGCAGAGTGACGAGGACTCGAGCTCAAGCTTTTTTTTTTTTTTTTT
3' und Superskript
II Enzym (200 Einheiten/rxn, Life Technologies) wurde hinzugegeben
und die Platte wurde auf einen Thermal-ZyKlisierungs-Apparat transferiert
zum Zweck der RT-Reaktion (37°C
für 5 min
42°C für 30 min
und 55°C
für 10
min).
-
Optional
wird eine geeignete Restriktions-Stelle, z.B. SFI a oder b etc.
in den Vektor technisch eingebaut (in beispielsweise dem Exon der
3' Gen-Trap-Kassette)
und die resultierende RT-Reaktion kann in einen geeigneten Klonierungs-
oder Explosions-Vektor
einkloniert werden.
-
6.2.1 PCR Produkt-Erzeugung
-
Die
cDNA amplifiziert unter Verwendung von zwei Runden an PCR. Die PCR-Vormischung
enthält: 1.1X
MGBII Puffer (74 mM Tris pH 8.8, 18.3mM Ammoniumsulfat, 7.4mM MgCl2, 5.5mM 2ME, 0,011% Gelatin), 11.1% DMSO
(Sigma), 1.67mM dNTPS, Taq (5 Einheiten/rxn), Wasser und Primer.
Die Sequenzen der ersten runden Primer waren: Po 5' AAGCCCGGTGCCTGACTAGCTAG3'; BTKo 5' GAATATGTCTC-CAGGTCCAGAG3' und Qo 5' CCAGTGAGCAGAGTGACGAGGAC3' (pmol/rxn). Die
Sequenzen der zweiten Runden-Primer waren Pi
5' CTAGCTAGGGAGCTCGTC3'; BTKi
5' CCAGAGTCTTCAGAGATCAAGTC3'; und Qi
5' GAGGACTCGAGCTCAAGC3' (50pmol/rxn).
-
Die äußere Vormischung
wurde zu einem Aliquot an cDNA hinzugegeben und für 17 Zyklen
laufen gelassen (95°C
für 1 min
94°C für 30 sec,
58°C für 30 sec
65°C für 3,5 min).
Ein Aliquot dieses Produkts wurde zur inneren Vormischung hinzugegeben
und bei den kleinen Temperaturen 40 mal zyklisiert.
-
Die
ineinander verschachtelten 3' RAGE-Produkte
wurden in einem 96-Well-Mikrotiter-Platten-Format aufgereinigt unter Verwendung
eines zweistufigen Protokolls wie folgt. Fünfundzwanzig Mikroliter eines
jeden PCR-Produkts wurden auf ein 0,25 ml Bett an Sephacryl® S-300
(Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Sweden), welches zuvor mit STE buffer
equilibriert worden war (150 mM NaCl, 10 MM Tris-HCL, 1mM EDTA,
pH 8,0) appliziert. Die Produkte wurden durch Zentrifugation bei
1200 × g
für 5 Minuten
zurückgewonnen.
Dieser Schritt entfernt nicht inkorporierte Nukleotide, Oligonukleotide
und Primer-Dimere. Als nächstes
wurden die Produkte auf ein 0,25 ml Bett an Sephadex® G-50
(DNA Grade, Pharmacia Biotech AB) appliziert, welche mit MilliQ
H2O equilibriert worden war und durch Zentrifugation,
wie zuvor beschrieben, zurückgewonnen.
Aufgereinigte PCR-Produkte wurden durch Fluoreszenz unter Verwendung
von PicoGreen (Molecular Probes, Inc., Eugene Oregon) gemäß den Hersteller-Instruktionen
quantifiziert.
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Farbstoff-Terminator-Zyklisierungs-Sequenzierungs-Reaktion
mit AmpliTag® FS
DNA Polymerase (Perkin Elmer Applied Biosystems, Foster City, CA)
wurde durchgeführt
unter Verwendung von 7 pmol an Primer (Oligonukleotide OBS;
5' CTGTAAAACGACGGCCAGTC3') und ungefähr 30–120 ng
an 3' RACE-Produkt.
Das Zyklisierungs-Profil betrug 35 Zyklen von 95°C für 10 sec, 55°C für 30 sec
und 60°C
für 2 min
Nicht eingebrachte Farbstoff-Terminatoren wurden entfernt von der
vervollständigten
Sequenzierungs-Reaktion unter Verwendung von G-50 Säulen, wie
zuvor beschrieben. Die Reaktionen wurden getrocknet unter Vakuum,
resuspendiert in Beladungs-Puffer und elektrophoresiert durch ein
6% Long Ranger-Acrylamid gel (FMC BioProducts, Rockland, ME) auf
einem ABI Prism® 377
mit XL upgrade gemäß den Hersteller-Instruktionen.
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Die
automatisierte 96-Well-Format wurde verwendet, um die Sequenz zu
erhalten und die Daten wurden von 70% Kolonien erhalten. Nach Prüfung wurde
die Sequenz des ersten Exons von btk, gefolgt von der btk Splice-Verknüpfung, identifiziert.
Auf die Splice-Verknüpfung
folgten einzigartige Sequenzen eines jeden separaten Gen-Trap-Ereignisses. Diese
Sequenzen waren im Durchschnitt 500 bp lang und waren von einer hohen
Qualität,
enthaltend häufig
lange offene Leserahmen. Darüber
hinaus können
80% dieser Sequenzen unter Verwendung von Blast-Suchen mit Sequenzen,
gefunden in der GenBank-Datenbank, abgeglichen werden, was darauf
hindeutet, dass transkri bierte Exon-Sequenzen identifiziert wurden.
Diese Gen-Trap-Sequenz-Tags sind von signifikant besserer Länge und
Qualität
als diejenigen, produziert durch frühere Gen-Trap-Designs. Die neuen Tags sind verbessert
sowohl an Länge
und Qualität
und die Tatsache, dass 80% der Tags mit GenBank-Sequenzen zusammenpassen,
legt nahe, dass sie effizient Gene trappen.
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Diese
Daten zeigen, dass die Splice-Maschinerie besser in der Lage ist,
eine Exon-Typ-Sequenz
vorliegend benachbart zu oder eng verwandt mit einem Promotor beim
Splicen im strangabwärts
gelegene Exons zu erkennen. Diese Daten zeigen auch, dass die Mehrzahl
der G418 resistenten Kolonien identifiziert werden kann unter Verwendung
von Gen-Trap-Sequenz-Tags. DNA-Sequenz-Daten wurden bereits erhalten,
welche etwa 7000 verschiedene Gene repräsentieren, getrappt durch einen
Vektor inkorporierend eine PGKpuroSD 3' Gen-Trap-Kassette in Verknüpfung mit
Puro-Selektion. Geht man davon aus, dass bereits etabliert worden ist,
dass solche Vektoren typischerweise um das 13-fache mehr G418 resistente
Kolonien als Puro-Kolonien produzieren, haben Vektoren inkorporierend
die hier beschriebene 3' Gen-Trap-Kassette
eine sehr große
Target-Größe, wahrscheinlich
gut über
70.000 Gene. Dieses Target kann des Weiteren vergrößert werden
zur Verwendung von SaneopA-anstelle von SAβgeo-Fusion, um die Sensitivität der antibiotischen
Selektion zu erhöhen,
und irgendwelche anderen auswählbaren
oder sonst wie identifizierbaren Marker könnten verwendet werden in der
5' Gen-Trap-Kassette.
Die Verwendung von IRESneo vergrößerte die
Anzahl der G418 resistenten Kolonien auf über 15fach der Zahl von Puro-resistenten
Kolonien, demonstrierend seine verbesserte Sensitivität. Andere
potentielle 5' Trap-Marker
schließen
ein, sind jedoch nicht limitiert auf antibiotische Resistenz-Gene
(beispielsweise β-Lactamase) kolorimetrische
Marker-Gene, Gene kodierend Rekombinase-Aktivität (z.B. flp oder cre, etc.),
Enzyme, fluoreszente Marker-Gene (beispielsweise Gene kodierend
Aktivitäten,
welche direkt oder indirekt zelluläre Fluoreszenz mediatisieren)
wie z.B. Gene kodierend grün
fluoreszierendes Protein sowie Assays zum Nachweis derselben, welche
u.a. beschrieben werden in US-Patent Nr. 5.625.048.
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Typischerweise
kann, je besser der auswählbare
Marker ist, umso eine größere Anzahl
an Target-Genen getrappt werden. Die Fähigkeit, das erste btk-Exon
zu verwenden, um Gen-Trap-Sequenz-Tags von den 3' Exons der G418 resistenten Kolonien
zu erhalten, erzeugte ungefähr
13-fach mehr mutierte Zellen als mutiert und schnell sequen tiert
werden konnten unter Verwendung von früheren Vektoren und repräsentiert
folglich eine signifikante Verbesserung in der Gen-Trap-Technologie.
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Geht
man von den obigen Ergebnissen aus, ist es klar, dass die überraschenden
und unerwarteten Eigenschaften, welche in einer Größenordnungs-Verbesserung
gegenüber
irgendwelchen zuvor berichteten 3' Gen-Trap-Kassetten resultierten, nur
durch Abweichen von unserem etablierten auswählbaren Marker-Paradigma zum
Gen-Trappen realisiert
wurde.
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6.3 Pharmacogenomics
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Wie
oben diskutiert, ist ein zusätzliches
Verfahren zum Verbessern der Target-Größe der beschriebenen Vektoren
und Konstrukte, auf die Selektion insgesamt zu verzichten und andere,
beispielsweise molekular genetische Mittel zum Isolieren der getrappten
Exone zu verwenden. Die Verwendung eines solchen Ansatzes ermöglicht die
schnelle Erzeugung und Analyse von Gen-Sequenz-Information. Zusätzlich zum
Bereitstellen eines klaren Vorteils im Hinblick auf die Geschwindigkeit
der Sequenz-Akquisition, ermöglicht
die Sequenzierung der Gen-getrappten Bibliotheken substanzielle
Kostenersparnisse aufgrund der reduzierten Rate der Repeat-Sequenzen
relativ zu konventionellen cDNA-Bibliotheken. Die ökonomischen
Vorteile, die dem hier beschriebenen System der Sequenz-Akquisition
inne wohnen, machen es praktikabel, leicht eine breit basierte Prüfung des
Genoms eines Individuums zu erhalten oder eine Kollektion von Genomen
von Individuen, um u.a. genetische Polymorphismen, insbesondere
SNPs und cSNPs zu identifizieren, welche mit der Erkrankung (wo
ein Teil des überprüften Individuums
bekannt sind, allgemeine Erkrankungs-Merkmale oder Symptome zu manifestieren)
zu identifizieren. Des Weiteren können ähnliche Verfahren eingesetzt
werden in breit angelegten genomischen Assays, welche die genetische
Basis für
in Erscheinung tretende Merkmale, Wirksubstanzempfänglichkeit,
Wirksubstanzsensitivität,
Wirksubstanzallergie etc. identifizieren, und zwar sowohl in Menschen
wie auch nicht-menschlichen Tieren.
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In
solchen Verfahren können
bis hin zu Sättigungs-Konzentrationen
von Konstrukten umfassend, die beschriebene 3' Gen-Trap-Kassette in geeignete Target-Zellen
eingebracht werden, einschließend
primäre menschliche
oder nicht-menschliche Zellen (bei spielsweise primäre nukleatisierte
Blut-Zellen wie z.B. Leukozyten und Lymphozyten etc.) unter Verwendung
von etablierten Verfahren. Nachdem die 3' Sequenz-Akquisitions-Kassette in das
Target-Zell-Genom integriert hat, wird RNA von den Target-Zellen isoliert,
cDNA produziert (und optional via PCR, wie oben beschrieben, amplifiziert)
und eine cDNA-Bibliothek wird konstruiert. Die Bibliothek wird nachfolgend
sequenziert und katalogisiert/verglichen relativ zu einer Kontroll-Bibliothek
wie auch anderen „experimentellen" Bibliotheken. Sobald
SNPs, cSNPs oder andere noch merklichere Polymorphismen identifiziert
werden, welche mit dem „experimentellen" oder „Erkrankungs"-Gruppen korrilieren,
wird ein Katalog von genetischen Polymorphismen entwickelt, welcher
sowohl eine Multi-Loci-Analyse zur Verfügung stellt wie auch die Regionen
des Genoms hervorhebt, welche mit spezifischen Erkrankungen korrelieren oder
anderweitig weitere Untersuchungen und Analysen garantieren. Solche
Information kann sich als wertvoll für die Identifikation von genetischen
Polymorphismen assoziiert mit Wirksubstanz-Effektivität herausstellen (oder
mit nachteiligen Wirksubstanz-Reaktionen)
wie auch für
das Design von diagnostischen Assays.
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7.0 Verweis auf Mikroorganismus-Hinterlegungen
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Die
folgenden Plasmide wurden hinterlegt bei der American Type Culture
Collection (ATCC), Manassas, VA, USA, unter den Bedingungen des
Budapester Abkommens für
die internationale Anerkennung von Hinterlegungen von Mikroorganismen
zum Zwecke des Patent-Verfahrens sowie der Regulatoren darunter (Budapester
Abkommen) und wird folglich aufbewahrt und zur Verfügung gestellt
entsprechend den Bestimmungen des Budapester Abkommens. Die Verfügbarkeit
eines solchen Plasmides soll nicht als eine Lizenz konstruiert werden,
die Erfindung entgegen den Rechten, garantiert entsprechend der
Autorität
einer jeden Regierung in Überstimmung
mit ihren Patentgesetzen, zu praktizieren.
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Im
hinterlegten Plasmid wurde die angegebene ATCC Belegungsnummer zugeordnet.
Plasmid | ATCC-Nr. |
PbtK | 209712 |
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