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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft neue Oxo-Pyridoimidazol-Carboxamide, die selektiv
an GABAa-Rezeptaren binden. Die Erfindung
betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese Verbindungen
enthalten, und die Verwendung dieser Verbindungen zur Steigerung
der Munterkeit und Behandlung von Angst, Überdosen von Arzneimitteln
des Benzodiazepin-Typs, des Down-Syndroms, Depression und Schlaf-,
Krampf- und Wahrnehmungsstörungen.
Die Wechselwirkung bestimmter substituierter Oxo-Pyridoimidazol-Carboxamide der
Erfindung mit einer GABA-Bindungsstelle, dem Benzodiazepin (BDZ)-Rezeptor
wird beschrieben. Diese Wechselwirkung führt zu den pharmakologischen
Aktivitäten
dieser Verbindungen.
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Beschreibung
des verwandten Standes der Technik
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γ-Aminobuttersäure (GABA)
wird als einer der hauptsächlichen
inhibitorischen Aminosäuretransmitter in
dem Gehirn der Säuger
angesehen. Über
40 Jahre sind vergangen, seitdem ihre Anwesenheit im Gehirn gezeigt
wurde (Roberts & Frankel,
J. Biol. Chem. 187: 55–63,
1950; Udenfriend, J. Biol. Chem. 187: 65–69, 1950). Seit jener Zeit
wurden enorme Anstrengungen unternommen, um GABA mit der Ätiologie
von Krampferkrankungen, Schlaf, Angst und Wahrnehmung in Verbindung
zu bringen (Tallman und Gallager, Ann. Rev. Neuroscience 8: 21–44, 1985).
Bei der starken, wenngleich ungleichmäßigen Verteilung im Säugergehirn
soll GABA ein Transmitter an etwa 30 % der Synapsen in dem Gehirn
sein. GABA vermittelt viele ihrer Wirkungen durch einen Komplex
von Proteinen, die auf Zellkörpern
und Nervenendigungen lokalisiert sind diese werden GABAa-Rezeptoren
genannt. Postsynaptische Reaktionen auf GABA werden durch Änderungen
in der Chloridleitfähigkeit
vermittelt, die im Allgemeinen, wenngleich nicht unabänderlich
zur Hyperpolarisation der Zelle führen. Arzneimittel, die an
dem GABAa-Rezeptor in Wechselwirkung treten, können ein Spektrum pharmakologischer
Aktivitäten
besitzen, je nach ihren Fähigkeiten,
die Wirkung von GABA zu modifizieren.
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Die
1,4-Benzodiazepine, wie Diazepam, sind weiterhin die als angstlösende Mittel,
Beruhigungsschlafmittel, Muskelrelaxantien und krampflösende Mittel
am meisten eingesetzten Arzneimit tel in der Welt. Eine Anzahl dieser
Verbindungen sind äußerst leistungsfähige Arzneimittel;
diese Leistungsfähigkeit
weist auf eine Wirkungsstelle mit hoher Affinität und Spezifität für individuelle
Rezeptoren hin. Frühe
elektrophysiologische Studien haben gezeigt, dass eine Hauptwirkung
der Benzodiazepine die Verstärkung
der GABA-ergischen Hemmung war. In jüngster Zeit werden jene Verbindungen,
die Aktivität ähnlich den
Benzodiazepinen besitzen, Agonisten genannt. Verbindungen, die eine
den Benzodiazepinen entgegengesetzte Aktivität besitzen, werden inverse
Agonisten genannt, und die Verbindungen, die beide Aktivitätsarten
blockieren, wurden als Antagonisten bezeichnet.
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Die
GABAa-Rezeptor-Untereinheiten wurden aus
Rinder- und Human-cDNA-Banken geklont (Schoenfield et al., 1988;
Duman et al., 1988). Eine Anzahl unterschiedlicher cDNAs wurde durch
Klonen und Expression als Untereinheiten des GABAa-Rezeptor-Komplexes identifiziert.
Diese sind in α, β, γ, δ, ε kategorisiert und
geben eine molekulare Basis für
die GABAa-Rezeptor-Heterogenität und unterschiedliche regionale
Pharmakologie (Shivvers et al., 1980; Levitan et al., 1989). Die γ-Untereinheit scheint
Arzneimittel, wie Benzodiazepine, zu befähigen, die GABA-Reaktionen
zu modifizieren. (Pritchett et al., 1989). Das Vorliegen niedriger Hill-Koeffizienten
bei der Bindung von Liganden an den GABAa-Rezeptor
zeigt außergewöhnliche
Profile der spezifischen pharmakologischen Wirkung des Subtyps an.
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Mit
der Entdeckung des „Rezeptors" für die Benzodiazepine
und der anschließenden
Definition der Art der Wechselwirkung zwischen GABA und den Benzodiazepinen
scheint es, dass die verhaltensmäßig wichtigen
Wechselwirkungen der Benzodiazepine mit unterschiedlichen Neurotransmitter-Systemen
zu einem großen
Teil auf der verstärkten
Fähigkeit
von GABA selbst beruhen, diese Systeme zu modifizieren. Jedes modifizierte
System kann seinerseits mit der Expression eines Verhaltens assoziiert
sein. Je nach der Art der Wechselwirkung können diese Verbindungen ein
Spektrum von Aktivitäten
entfalten (entweder beruhigend, angst- und krampflösend, oder Wachheit, Krampfanfälle und
Angst).
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US-Patent
Nr. 5,539,760, PCT-Veröffentlichung
WO 94/04532, Biorg. Med. Chem. Lett. 1996, 6 (3), 333–338, und
J. Med. Chem. 1995, 38 (1), 16–20
beschreiben 3-Oxo-Pyrido[1,2-a]-benzimidazol-4-Carboxyl- und
4-Oxo-Azepino[1,2-a]-benzimidazol-5-carboxyl-Derivate, die als Muskelrelaxantien,
Schfafmittel/Beruhigungsmittel, angstlösende Mittel, krampflösende Mittel/Anti-Eleptika,
rauschlösende
Mittel und Gegenmittel für Benzodiazepin-Überdosen
einsetzbar sind.
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Abriss der Erfindung
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Die
Erfindung schafft neue Verbindungen der Formel I, die mit einer
GABAa-Bindungsstelle, dem Benzodiazepin-Rezeptor,
in Wechselwirkung treten.
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Die
Erfindung schafft pharmazeutische Zusammensetzungen, die Verbindungen
der Formel I enthalten. Die Erfindung schafft auch Verbindungen,
die bei der Diagnose und Behandlung von Angst, Down Syndrom, Depressions-,
Schlaf-, Wahrnehmungs- und Krampfanfallstörungen, Überdosen bei Benzodiazepin-Arzneimitteln
und zur Erhöhung
der Munterkeit nützlich
sind. Demgemäß ist eine
breite Ausführungsform
der Erfindung gerichtet auf Verbindungen der Formel
ein einen
Carbocyclus enthaltendes Ringsystem darstellt, das wahlweise mit
bis zu zwei Gruppen R
1 und R
2 substituiert
ist;
R
1 und R
2 gleich
oder verschieden sind und Halogen, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
3-C
7-Cycloalkoxy, C
3-C
7-Cycloalkyl bedeuten, von denen jedes wahlweise
mit NR
5R
6 substituiert
sein kann;
R
5 und R
6 gleich
oder verschieden sind und Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl
bedeuten; oder
R
5 und R
6 zusammen
genommen einen Stickstoff enthaltenden Ring mit 5–7 Gliedern
bilden können;
R
3 Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy (C
1-C
6) -Alkyl, C
3-C
7-Cycloalkyl
oder C
3-C
7-Cycloalkoxy(C
1-C
6)alkyl bedeutet,
wobei irgendein R
3 mit Ausnahme von Wasserstoff
mit NR
5R
6 substituiert
sein kann; und
G bedeutet
- (i) eine Gruppe
der Formel: worin R7,
R7',
R8, R8' und R9 gleich
oder verschieden sind und unter Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, C1-C6-Alkyl, C3-C7-Cycloalkyl, -OR10 oder -NR11R12 ausgewählt
sind; oder
R8 und R9 zusammen
mit den Atomen, an denen sie hängen,
einen (hetero) cyclischen Ring bilden, worin R10 C1-C6-Alkyl oder C3-C7-Cycloalkyl ist; und
R11 und
R12 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff,
C1-C6-Alkyl, C3-C7-Cycloalkyl bedeuten, oder
R11 und R12 zusammen
mit dem Stickstoff, an dem Sie hängen,
einen drei- bis siebengliedrigen Ring bilden; und
Z C2-C6-Alkylen oder
C2-C6-Alkylenoxy(C2-C6)alkyl ist oder
Z zusammen mit R5 oder R6 einen
heterocyclischen Ring bildet;
- (ii) eine Gruppe der Formel: worin Z, R7,
R7',
R8, R8' und NR5R6 wie oben definiert sind;
- (iii) eine Gruppe der Formel: worin Z, R7', R8, R8', R9,
R13, R14 und NR5R6 wie oben definiert
sind;
- (iv) eine Gruppe der Formel: worin Z, R7,
R7',
R8',
R9, R13, R14 und NR5R6 wie oben definiert sind;
- (v) eine Gruppe der Formel: worin Z, R7,
R7',
R8, R8', R13,
R14 und NR5R6 wie oben definiert sind.
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Bei
einer anderen Anordnung bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
eine Verbindung der Formel 1A
worin
R
7 Wasserstoff,
Halogen, Hydroxy oder Methyl darstellt;
R
N Wasserstoff,
C
1-C
2-Alkyl, C
1-C
2-Alkoxy (C
1-C
2) alkyl oder
R
aR
bN(C
1-C
3)Alkyl darstellt, wobei R
a und
R
b unabhängig
Wasserstoff oder C
1-C
6-Alkyl
oder R
aR
bN einen
Stickstoff enthaltenden C
3-C
7-Ring
darstellen, der wahlweise durch ein Stickstoff- oder Sauerstoffatom
substituiert ist und der ferner wahlweise mit C
1-C6-Alkyl substituiert
sein kann; und
R
p R
aR
bN(C
1-C
4)
Alkyl oder R
aR
bN(C
1-C
4) Alkoxy (C
1-C
4) alkyl ist und
jedes R
a und R
b unabhängig Wasserstoff oder
C
1-C
6-Alkyl darstellt
oder R
aR
bN einen
Stickstoff enthaltenden C
3-C
7-Ring
darstellen, der wahlweise durch ein Stickstoff- oder Sauerstoffatom
substituiert sein kann und außerdem
wahlweise mit C
1-C
6-Alkyl substituiert sein
kann; oder
R
p repräsentiert eine Gruppe der Formel
worin jedes von A
1 und A
2 unabhängig C
1-C
4 sein kann.
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Diese
Verbindungen sind hochselektive Agonisten, Antagonisten oder inverse
Agonisten für
GABAa-Gehirnrezeptoren oder Arzneimittelvorprodukte von Agonisten,
Antagonisten oder inversen Agonisten für GABAa-Gehirnrezeptoren. Diese
Verbindungen sind nützlich
bei der Diagnose und Behandlung von Angst, Down Syndrom, Depressions-,
Schlaf-, Wahrnehmungs- und Krampfanfallstörungen, Überdosen von Benzodiazepin-Arzneimitteln
und zur Verstärkung
von Munterkeit.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
neuen unter die Erfindung fallenden Verbindungen können in
die oben angegebene allgemeine Formel I oder die pharmazeutisch
zulässigen,
nicht-toxischen Salze beschrieben werden.
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Die
Erfindung schafft Verbindunge mit der Formel II, die innerhalb des
Umfangs der Formel I sind:
worin
R
1,
R
2, R
3 und G wie
oben definiert sind.
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Ferner
schafft die Erfindung Verbindungen der Formel III,
worin R
1,
R
2, R
3 und G wie
oben definiert sind und n 1, 2 oder 3 ist.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Verbindungen der Formel IV:
worin R
2,
R
3, G, R
5 und R
6 wie oben definiert sind und
Y C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
3-C
7-Cycloalkyl oder
C
3-C
7-Cycloalkoxy ist.
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Ferner
schafft die Erfindung Verbindungen der Formel V
worin R
1,
R
2, G, R
5 und R
6 wie oben definiert sind und
X C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkyl(C
1-C
6)alkoxy, C
3-C
7-Cycloalkyl oder C
3-C
7-Cycloalkoxy
ist.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel 1A sind jene, bei denen R
7 Wasserstoff oder Fluor ist, R
N Ethyl,
Wasserstoff, Methyl, Ethoxyethyl, 2-Piperidinylethyl, Ethylaminoethyl
oder Methylaminoethyl ist, und R
p ist.
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Unter
einem Stickstoff enthaltenden C3-C7-Ring (RaRbN stellt einen stickstoffhaltigen C3-C7-Ring dar), der
wahlweise mit einem Stickstoffatom substituiert ist und ferner mit
C1-C6-Alkyl substituiert
ist, sind Ringe, wie 4-Methylpiperazinyl oder 4-Methylimidazolidinyl zu verstehen.
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In
bestimmten Fällen
können
Verbindungen der Formel I ein oder mehrere asymmetrische Kohlenstoffatome
enthalten, so dass die Verbindungen in verschiedenen stereoisomeren
Formen existieren können.
Diese Verbindungen können
z. B. Razemate oder optisch aktive Formen sein. In diesen Fällen können die
einzelnen Enantiomeren, das sind die optisch aktiven Formen, durch
asymmetrische Synthese oder durch die Trennung der Razemate erhalten
werden. Die Trennung der Razemate kann z. B. durch herkömmliche
Verfahren erfolgen, wie Kristallisation in Gegenwart eines trennenden
Mittels, oder Chromatographie unter Benutzung z. B. einer chiralen
HPLC-Kolonne.
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Repräsentative
Verbindungen der vorliegenden Erfindung, die unter die Formel I
fallen, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf die Verbindungen in
Tabelle I und ihre pharmazeutisch zulässigen Säure- und Baseadditionssalze.
Wenn ferner die Verbindung der Erfindung als ein Säureadditionssalz
erhalten wird, kann die freie Base durch Basischmachung einer Lösung des
Säuresalzes
erhalten werden. Wenn umgekehrt das Produkt eine freie Base ist,
kann ein Additionssalz, insbesondere ein pharmazeutisch zulässiges Additionssalz
dadurch hergestellt werden, dass man die freie Base in einem geeigneten
organischen Lösungsmittel
löst und die
Lösung
nach herkömmlichen
Arbeitsgängen
zur Herstellung von Säureadditionssalzen
aus Basenverbindungen mit einer Säure behandelt.
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Nicht-toxische
pharmazeutische Salze umfassen Salze von Säuren, wie Chlorwasserstoff-,
Phosphor-, Bromwasserstoff-, Schwefel-, Sulfin-, Ameisen-, Toluolsulfon-,
Methansulfon-, Salpeter-, Benzoe-, Zitronen-, Wein-, Malein-, Jodwasserstoff-,
Alkan-, wie Essigsäure,
HOOC-(CH2)n-ACOOH, worin n 0-4 ist, und dergleichen.
Nicht-toxische pharmazeutische Basenadditionssalze umfassen Salze
von Basen, wie Natrium-, Kalium-, Calcium-, Ammoniumbase und dergleichen.
Die Fachleute kennen eine große
Verschiedenheit nicht-toxischer, pharmazeutisch zulässiger Additionssalze.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die acylierten Arzneimittelvorstufen
der Verbindungen der Formel I. Die Fachleute kennen verschiedene
synthetische Methoden, die zur Herstellung nicht-toxischer, pharmazeutisch
zulässiger
Additionssalze und acylierter Arzneimittelvorstufen der unter die
Formel I fallenden Verbindungen angewandt werden können.
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Unter
niederem Alkyl werden in der vorliegenden Erfindung gerad- oder
verzweigtkettige Alkylgruppen mit 1-6 Kohlenstoffatomen verstanden,
wie z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl, Pentyl, 2-Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, Hexyl, 2-Hexyl,
3-Hexyl und 3-Methylpentyl.
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Unter
Cycloalkyl werden in der vorliegenden Erfindung Cycloalkylgruppen
mit 3 bis 7 Atomen verstanden, wie z. B. Cyc lopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
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Unter
Aryl wird in der vorliegenden Erfindung eine aromatische carbocyclische
Gruppe mit einem einzigen Ring (z. B. Phenyl), mehreren Ringen (z.
B. Biphenyl) oder mehreren kondensierten Ringen verstanden, von
denen wenigstens einer aromatisch ist (z. B. 1,2,3,4-Tetrahydronaphthyl,
Naphthyl, Anthryl oder Phenanthryl).
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Unter
Arylalkyl wird in der vorliegenden Erfindung ein Alkylgruppenteil
verstanden, der mit einer Arylgruppe substituiert ist. Unter Heteroarylalkyl
wird in der vorliegenden Erfindung ein Alkylgruppenteil verstanden,
der mit einer Heteroarylgruppe substituiert ist.
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Unter
niederem Alkoxy werden in der vorliegenden Erfindung gerad- oder
verzweigtkettige Alkoxygruppen mit 1-6 Kohlenstoffatomen verstanden,
wie z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, sec.-Butoxy,
tert.-Butoxy, Pentoxy, 2-Pentyl, Isopentoxy, Neopentoxy, Hexoxy,
2-Hexoxy und 3-Methylpentoxy.
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Unter
Halogen wird in der vorliegenden Erfindung Fluor, Brom, Chor und
Jod verstanden.
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Unter
Heteroaryl (aromatischer Heterocyclus) werden in der vorliegenden
Erfindung ein oder mehrere aromatische Ringsysteme aus 5-, 6- oder
7-gliedrigen Ringen verstanden, die wenigstens eine und bis zu vier Heteroatome
enthalten, die unter Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel ausgewählt sind.
Solche Heteroarylgruppen umfassen z. B. Thienyl, Furanyl, Thiazolyl,
Imidazolyl, (Is)oxazolyl, Pyridyl, Pyrimidinyl, (Iso)chinolinyl, Naphthyridinyl,
Benzimidazolyl und Benzoxazolyl.
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Spezifische
Beispiele von Heteroarylgruppen sind die folgenden:
worin
L
Stickstoff oder -CR
15 ist;
T -NR
15, Sauerstoff oder Schwefel ist;
R
7, R
8, R
9,
R
7' und
R
8' wie
oben definiert sind; und
R
15 Wasserstoff,
niederes Alkyl mit 1-6 Kohlenstoffatomen oder niederes Cycloalkyl
mit 3-7 Kohlenstoffatomen ist.
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Die
Definition der Formel I, wie sie in der Beschreibung angegeben und
in den Ansprüchen
benutzt wird, umfasst mögliche
Isomere, wie Tautomere und Rotamere. Die Formeln Ic und Id erläutern diesen
Punkt.
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Für Formel
I, wenn R = H
Repräsentative
Verbindungen der Erfindung sind unten in Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
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Die
Verbindungen der Formel I und ihre Salze sind geeignet für die Diagnose
und Behandlung von Angst, Down Syndrom, Schlaf-, Erkennungs- und
Krampfstörungen,
einer Überdosis
von Benzodiazepin-Arzneimitteln und zur Verstärkung der Wachheit beim Menschen
und nicht menschlichen Tieren und Haustieren, insbesondere Hunden
und Katzen und Farmtieren, wie Schafen, Schweinen und Rindern.
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Die
Dipyridoimidazol-oxo-carboxamide der Formel I und ihre Salze sind
geeignet für
die Diagnose und Behandlung von Angst, Down-Syndrom, Depression,
Schlaf-, Erkennungs- und Krampfstörungen, einer Überdosis
von Benzodiazepin-Arzneimitteln und zur Verstärkung der Wachheit beim Menschen
und nicht-menschlichen Tieren und Haustieren, insbesondere Hunden
und Katzen und Farmtieren, wie Schafen, Schweinen und Rindern.
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Die
Verbindungen der allgemeinen Formel I können oral, örtlich, parenteral, durch Inhalation
oder Sprüh
oder rektal in Dosierungseinheitsformulierungen verabreicht werden,
die herkömmliche,
nicht-toxische, pharmazeutisch zulässige Träger, Hilfsstoffe und Vehikel
enthalten. Die hier benutzte Bezeichnung „parenteral" umfasst subkutane
Injektionen, intravenöse,
intramuskuläre,
intrasternale Injektions- oder Infusionsverfahren. Ferner ist eine
pharmazeutische Formulierung vorgesehen, die eine Verbindung der
allgemeinen Formel I und einen pharmazeutisch zulässigen Träger enthält. Eine
oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I können in
Verbindung mit einem oder mehreren nicht-toxischen, pharmazeutisch
zulässigen
Trägern und/oder
Verdünnungsmitteln
und/oder Hilfsstoffen und gewünschtenfalls
anderen aktiven Bestandteilen vorliegen. Die Verbindungen der allgemeinen
Formel I enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzungen können in
einer zur oralen Verabreichung geeigneten Form vorliegen, z. B.
als Tabletten, Pastillen, Bonbons, wässrigen oder öligen Suspensionen,
dispergierbaren Pulvern oder Granulat, Emulsion, Hart- oder Weichkapseln
oder Sirupe oder Elixiere.
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Die
zur oralen Anwendung vorgesehenen Zusammensetzungen können nach
irgendeinem in der Technik zur Herstellung pharmazeutischer Gemische
bekannten Verfahren hergestellt werden, und diese Zusammensetzungen
können
ein oder mehrere Mittel aus der Gruppe enthalten, die aus Süßungsmitteln,
Geschmacksstoffen, Farbstoffen und Konservierungsmitteln besteht,
um pharmazeutisch gefällige
und gut schmeckende Präparate
zu erhalten. Tabletten enthalten den aktiven Bestandteil im Gemisch
mit nichttoxischen, pharmazeutisch zulässigen Trägerstoffen, die sich zur Tablettenherstellung
eignen. Diese Trägerstoffe können beispielsweise
inerte Verdünnungsmittel
sein, wie Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat
oder Natriumphosphat; Granulier- und Zerfallmittel, z. B. Maisstärke oder
Alginsäure;
Bindemittel, z. B. Stärke,
Gelatine oder Akaziengummi, und Gleitmittel, wie z. B. Magnesiumstearat,
Stearinsäure
oder Talkum. Die Tabletten können
unbeschichtet sein oder sie können
nach bekannten Verfahren beschichtet werden, um den Zerfall und
Absorption in dem Verdauungstrakt zu verzögern und dadurch eine nachhaltige
Wirkung über
einen längeren
Zeitraum zu schaffen. Beispielsweise kann ein Zeitverzögerungsstoff,
wie Glyzerinmonostearat oder Glyzerindistearat zur Anwendung kommen.
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Formulierungen
für die
orale Anwendung können
auch als harte Gelatinekapseln verabreicht werden, in denen der
aktive Bestandteil mit einem inerten festen Verdünnungsmittel, z. B. Calciumcarbonat,
Calciumphosphat oder Kaolin gemischt ist, oder als weiche Gelatinekapseln,
in denen der aktive Bestandteil mit Wasser oder einem Ölmedium,
z. B. Erdnussöl,
flüssigem
Paraffin oder Olivenöl
gemischt ist.
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Wässrige Suspensionen
enthalten die aktiven Materialien im Gemisch mit für die Herstellung
wässriger
Suspensionen geeigneten Trägern.
Diese Träger
sind Suspensionsmittel, z. B. Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydropropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Tragantgummi und Akaziengummi. Dispergier- oder Netzmittel können natürlich vorkommende
Phosphatide sein, z. B. Lecithin, oder Kondensationsprodukte eines
Alkylenoxids mit Fettsäuren,
z. B. Polyoxyethylenstearat, oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, z. B. Heptadecaethylenoxycetanol, oder
Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Teilestern, die sich von
Fettsäuren
und Hexit ableiten, z. B. Polyoxyethylensorbitmonooleat, oder Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit Teilestern, die sich von Fettsäuren und
Hexitanhydriden ableiten, z. B. Polyethylensorbitanmonooleat. Die
wäss rigen
Suspensionen können
auch einen oder mehrere Konservie rungsstoffe enthalten, z. B. Ethyl-
oder n-Propyl-p-hydroxybenzoat, einen
oder mehrere Farbstoffe, einen oder mehrere Geschmacksstoffe und
ein oder mehrere Süßungsmittel, wie
Sucrose oder Saccharin.
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Ölige Suspensionen
können
formuliert werden, indem man die aktiven Bestandteile in einem pflanzlichen Öl, z. B.
Erdnussöl,
Olivenöl,
Sesamöl
oder Kokosnussöl,
oder in einem Mineralöl,
wie flüssigem
Paraffin, suspendiert. Die öligen
Suspensionen können
ein Verdickungsmittel, z. B. Bienenwachs, Hartparaffin oder Cetylalkohol
enthalten. Süßungsmittel,
wie jene, die oben angegeben wurden, und Geschmacksstoffe können zugesetzt
werden, um wohlschmeckende orale Präparate zu erhalten. Diese Zusammensetzungen
können
durch Zusatz eines Antioxidationsmittels, wie Ascorbinsäure, konserviert
werden.
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Dispergierbare
Pulver und Körner,
die sich zur Herstellung einer wässrigen
Suspension durch Wasserzusatz eignen, haben den aktiven Bestandteil
im Gemisch mit einem Dispersions- oder Benetzungsmittel, Suspendierungsmittel
und einem oder mehreren Konservierungsmitteln. Geeignete Dispersions-
oder Benetzungsmittel und Suspendierungsmittel sind zum Beispiel
jene, die oben schon erwähnt
wurden. Zusätzliche Stoffe,
z. B. Süßungs-,
Geschmacks- und Färbungsmittel
können
auch anwesend sein.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung können auch
in der Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
vorliegen. Die Ölphase
kann ein pflanzliches Öl,
z. B. Olivenöl
oder Erdnussöl,
oder ein Mineralöl,
z. B. flüssiges
Paraffin, oder Gemische aus diesen sein. Geeignete Emulgatoren können die
natürlich
vorkommenden Gummiharze, z. B. Arabingummi oder Tragantgummi, natürlich vorkommende
Phosphatide, z. B. Sojabohnen, Lecithin, und Ester oder Teilester
aus Fettsäuren
und Hexit, Anhydriden, z. B. Sorbitanmonooleat, und Kondensationsprodukte
der genannten Teilester mit Ethylenoxid, z. B. Polyoxyethylen-sorbitanmonooleat, sein.
Die Emulsionen können
auch Süßungsmittel
und Geschmackstoffe enthalten.
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Sirupe
und Elixiere können
mit Süßungsmitteln
formuliert werden, wie z. B. Glyzerin, Propylenglykol, Sorbit oder
Sucrose. Diese Formulierungen können
auch ein Milderungsmittel, ein Kon servierungsmittel und Geschmacks-
und Farbstoffe enthalten. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
in Form einer sterilen injizierbaren wässrigen oder öligen Suspension
vorliegen. Diese Suspension kann in bekannter Weise unter Benutzung
jener geeigneten Dispersions- oder Netzmittel und Suspensionsmittel
formuliert werden, die oben erwähnt
wurden. Das sterile, injizierbare Präparat kann auch eine sterile
injizierbare Lösung
oder Suspension in einem ungiftigen, parenteral zulässigen Verdünnungs- oder Lösungsmittel
sein, z. B. eine Lösung in
1,3-Butandiol. Unter den zulässigen
Trägern
und Lösungsmitteln,
die benutzt werden können,
sind Wasser, Ringersche Lösung
und isotonische Natriumchlorid-Lösung.
Ferner werden üblicherweise
sterile, fixierte Öle als
Lösungsmittel
oder Supensionsmittel benutzt. Zu diesem Zweck kann irgendein mildes,
fixiertes Öl
eingesetzt werden, darunter synthetische Mono- oder Diglyzeride.
Ferner finden Fettsäuren,
wie Ölsäure, zur
Herstellung injizierbarer Produkte Verwendung.
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Die
Verbindungen der allgemeinen Formel I können auch in Form von Zäpfchen zur
rektalen Verabreichung des Arzneimittels angewandt werden. Diese
Zusammensetzungen können
hergestellt werden durch Mischen des Medikaments mit einem nicht-reizenden
Trägerstoff,
der bei gewöhnlichen
Temperaturen fest ist, aber bei der Rektaltemperatur flüssig ist
und daher im Mastdarm schmilzt, um das Medikament freizugeben. Derartige
Stoffe sind Kakaobutter und Polyethylenglykole.
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Verbindungen
der allgemeinen Formel I können
in einem sterilen Medium parenteral verabreicht werden. Das Arzneimittel
kann je nach dem Träger
und der angewandten Konzentration in dem Träger suspendiert oder gelöst werden.
Mit Vorteil können
Zusatzstoffe, wie lokale Anästhetika,
Konservierungs- und Puffermittel, in dem Träger gelöst werden.
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Zur
Behandlung der oben angegebenen Zustände sind Dosierungen in der
Größenordnung
von etwa 0,1 mg bis etwa 140 mg je Kilogramm Körpergewicht je Tag angezeigt
(etwa 0,5 mg bis etwa 7 g je Patient je Tag). Die Menge des aktiven
Bestandteils, die mit den Trägermaterialien
zur Herstellung einer einzelnen Dosierungsform vereinigt werden
kann, variiert in Abhängigkeit
von dem behandelten Empfänger
und der besonderen Verabreichungsart.
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Dosierungseinheitsformen
enthalten im Allgemeinen etwa 1 mg bis etwa 500 mg eines aktiven
Bestandteils.
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Es
ist jedoch verständlich,
dass die spezifisch Dosis für
irgendeinen bestimmten Patienten von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter
der Aktivität
der angewandten spezifischen Verbindung, dem Alter, Körpergewicht,
allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, Diät, Verabreichungszeit, Verabreichungsweg, Geschwindigkeit
der Ausscheidung, Arzneimittelkombination und der Schwere der jeweiligen
therapierten Krankheit.
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Zur
Verabreichung an Tiere kann die Zusammensetzung auch dem Tierfutter
oder Trinkwasser zugesetzt werden. Es wird zweckmäßig sein,
diese Tierfutter- und Trinkwasserzusammensetzungen mit einer Mullet-Dosis
des Arzneimittels zur formulieren, so dass das Tier zusammen mit
seiner Nahrung eine geeignete Menge der Zusammensetzung aufnimmt.
Es wird auch zweckmäßig sein,
die Zusammensetzung als eine Vormischung für den Zusatz zu dem Futter
oder Trinkwasser anzubieten.
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Eine
Erläuterung
der Herstellung von Verbindungen der vorliegenden Erfindung ist
in Schema 1 angegeben. Schema
1
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In
Schema 1 tragen die Substituenten R1, R2, R3 und R4 die oben für Formel I angegebenen Definitionen.
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Die
Fachleute erkennen, dass die Ausgangsmaterialien variiert und zusätzliche
Stufen zur Anwendung kommen können,
um unter die vorliegenden Erfindungen fallende Verbindungen herzustellen,
wie durch die folgenden Beispiele gezeigt wird. In einigen Fällen kann
ein Schutz bestimmter reaktionsfähiger
Funktionen nötig
sein, um einige der obigen Umsetzungen zu erreichen. Die Notwendigkeit
dieser Schutzgruppen und die zum Ansetzen und Entfernen dieser Gruppen
nötigen
Bedingungen sind den Fachleuten auf dem Gebiet der organischen Synthese
im Allgemeinen bekannt.
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Der
Inhalt aller Artikel, Literaturangaben und Patente in dieser Anmeldung
wird hier durch Bezugnahme aufgenommen.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert, die
nicht so ausgelegt werden sollen, dass sie den Erfindungsumfang
auf die darin beschriebenen spezifischen Arbeitsverfahren beschränken.
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Die
Ausgangsmaterialien und verschiedene Zwischenprodukte können aus
handelsüblichen
Quellen bezogen werden, aus im Handel verfügbaren, organischen und/oder
anorganischen Ausgangsstoffen hergestellt oder nach gut bekannten
synthetischen Methoden hergestellt werden.
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Repräsentative
Beispiele der Methoden zur Herstellung von Zwischenprodukten der
Erfindung sind unten angegeben.
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Beispiel 1
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Ethyl-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxylat wird nach
einem Literaturverfahren hergestellt (Marynoff et al., J. Med. Chem.,
1995, 38, 16–20;
Marynoff, McComsey und Winston, WO 94/04532).
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Beispiel 2
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2-Dimethylaminoethylchlorid-Hydrochlorid
wird mit wässriger
10 M NaOH (4 ml) und Ether (20 ml) eine Stunde gerührt. Die
Etherschicht wird dekantiert, und die wässrige Schicht wird mit Ether
(10 ml) gewaschen. Die vereinigten Etherschichten werden über Na2SO4 getrocknet,
dekantiert und über
Nacht mit Molekularsieben behandelt. Die ätherische Lösung wird in einer Portion
einer Suspension von Ethyl-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxylat
(1,3 g, 5 mmol) in DMF (25 ml) zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird
15 Min, gerührt,
dann wird eine Suspension von Natriumhydrid (0,6 g, 15 mmal, 60
% in Öl)
in DMF (5 ml) in einer Portion zugesetzt. Nach 15-minütigem Rühren bei
Umgebungstemperatur wird das Gemisch 2 h auf 110°C erhitzt. Das Gemisch wird
abgekühlt,
konzentriert und Wasser (20 ml) wird zugesetzt. Das entstandene Gemisch
wird zweimal mit Chloroform (100 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten werden getrocknet und konzentriert, um Ethyl-5-(2-dimethylaminoethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxylat
zu liefern.
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Eine
Lösung
von Ethyl-5-(2-dimethylaminoethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido(1,2-a]benzimidazol-4-carboxylat
(1,0 g, 3 mmol) in Ethanol (40 ml) und wässriger 10 M NaOH (20 ml) wird
unter Rückfluss
2 h erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt, und die Schichten werden
getrennt. Die obere Schicht wird mit Ether (100 ml) verdünnt, mit
Wasser (20 ml) gewaschen, getrocknet und konzentriert, um 5-(2-dimethylaminoethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol
zu ergeben.
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Einem
Gemisch aus p-Tolylisocyanat (74 mg, 0,5 mmol) und 5-(2-Dimethylaminoethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol
(100 mg, 0,4 mmol) in Chloroform (2 ml) wird unter Rückfluss
2 h erhitzt. Das Gemisch wird abgekühlt, konzentriert und der Rückstand
auf Silicagel gereinigt, um N-(4-Methylbenzyl)-5-(2-dimethylaminoethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
zu ergeben; Schmpkt. 120–122°C (Verbindung
1).
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Beispiel 3
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4-(2-N-t-Butoxcarbonyl-n-butylaminoethoxy)anilin
(62 mg, 0,2 mmol) und Ethyl-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxylat
(52 mg, 0,2 mmol) in Xylolen (2 ml) werden 2 h auf 130–140°C erhitzt.
Das Lösungsmittel
wird verdampft, und der Rückstand
mit Ether verrieben. Der anfallende Feststoff wird 1 h bei Umgebungstemperatur
mit Methanol (2 ml) und 1 M HCl in Ether (2 ml) behandelt. Das Lösungsmittel wird
verdampft und der Rückstand
mit Ether verrieben, um N-[4-(2-Butylaminoethoxy)phenyl]-1,2-di.hydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid
zu ergeben; Schmpkt 70–85°C (Verbindung
3).
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Beispiel 4
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Die
folgenden Verbindungen werden im Wesentlichen nach den in den Beispielen
1-3 beschriebenen Arbeitsweisen hergestellt:
- (a)
N-[4-(2-Ethylaminoethoxy)phenyl]-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid;
Schmpkt. 60–65°C (Verbindung
10).
- (b) N-[3-(2-Diethylaminoethoxy)phenyl]-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid (Verbindung
11).
- (c) N-[4-(2-Cyclopropylaminoethoxy)phenyl]-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid;
(Verbindung 12).
- (d) N-[3-(2-Isopropylaminoethoxy)phenyl]-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid (Verbindung
13).
- (e) N-[3-(2-Propylaminoethoxy)phenyl]-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid;
(Verbindung 15).
- (f) N-[4-(3-Piperidin-1-yl-propoxy)benzyl]5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 27).
- (g) N-[2-Fluor-4-(3-piperidin-1-yl-propoxy)benzyl]5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 28).
- (h) N-[4-(3-Dimethylaminopropoxy)benzyl]5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido(1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 29).
- (i) N-[2-Fluor-4-(2-pyrrolidin-1-yl-ethoxy)benzyl]5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 30).
- (j) N-(R)-[4-(Pyrrolidin-2-yl-methoxy)phenyl]5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido(1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 31).
- (k) N-(4-{2-[2-(Methylamino)ethoxy]ethoxy}benzyl)-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido(1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 43) (Verbindung 27).
- (l) N-(4-{2-[2-(Butylamino)ethoxy]ethoxy}benzyl)-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 44).
- (m) N-(4-{2-[2-(Dimethylamino)ethoxy]ethoxy}benzyl)-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 45).
- (n) N-[4-(2-Piperidin-1-yl-ethoxy)benzyl]-5-(2-ethoxyethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 50).
- (o) N-[4-(2-Piperidin-1-yl-ethoxy)benzyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 52).
- (p) N-[4-(2-Ethylaminoethoxy)phenyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a)benzimidazol-4-carboxamid-Citrat
(Verbindung 54 ).
- (q) N-[4-(3-Piperidin-1-yl-propoxy)benzyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a)benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
55).
- (r) N-[2-Fluor-4-(3-piperidin-1-yl-propoxy)benzyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Fumarat (Verbindung
56).
- (s) N-[4-(3-Dimethylaminopropoxy)benzyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid
(Verbindung 57):
- (t) N-[2-Fluor-4-(2-pyrrolidin-1-yl-ethoxy)benzyl)-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
58).
- (u) N-(S)-[4-(Pyrrolidin-2-yl-methoxy)phenyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
60).
- (v) N-[4-(2-Isopropylaminoethoxy)phenyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid
(Verbindung 61).
- (w) N-{4-(2-(2-Pyrrolidin-1-yl-ethoxy)ethoxy]phenyl}-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
62).
- (x) N-(R)-[3-Fluor-4-(pyrrolidin-2-yl-methoxy)phenyl]-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
63).
- (y) N-(S)-[3-Fluor-4-(pyrrolidin-2-yl-methoxy)phenyl]-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
64).
- (z) N-{4-(2-(2-Morpholin-4-yl-ethoxy)ethoxy]phenyl}-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
65).
- (aa) N-(4-{2-[2-(4-Methylpiperazin-1-yl)ethoxy]ethoxy}phenyl)-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carbaxamid-Hydrochlorid (Verbindung
66).
- (bb) N-(R)-[3-Fluor-4-(pyrrolidin-2-yl-methoxy)phenyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
67).
- (cc) N-(S)-[3-Fluor-4-(pyrrolidin-2-yl-methoxy)phenyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
68).
- (dd) N-(4-{2-[2-(Methylamino)ethoxy]ethoxy}benzyl)-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid
(Verbindung 71).
- (ee) N-(4-{2-[2-(Butylamino)ethoxy]ethoxy}benzyl)-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid
(Verbindung 72).
- (ff) N-(4-{2-[2-(Dimethylamino)ethoxy]ethoxy}benzyl)-1,2-dihydro-3-hydroxy-pyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
73).
- (gg) N-{4-[2-(Ethylamino)ethoxy]phenyl}-5-(2-ethoxyethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
77).
- (hh) N-{4-[2-(Ethylamino)ethoxy}-5-(2-piperidin-1-yl-ethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid-Hydrochlorid (Verbindung
79).
- (ii) N-[4-(2-Piperidin-1-yl-ethoxy)benzyl]-5-(2-ethoxyethyl)-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 80).
- (jj) N-[4-(2-Piperidin-1-yl-ethoxy)benzyl]-5-ethyl-3-oxo-1,2,3,5-tetrahydropyrido[1,2-a]benzimidazol-4-carboxamid
(Verbindung 82).
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Beispiel 5
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Die
pharmazeutische Brauchbarkeit der Verbindungen dieser Erfindung
wird durch die folgende Prüfung
auf GABAa-Rezeptor-Aktivität gezeigt.
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Es
werden Prüfungen
durchgeführt,
wie in Thomas und Tallman beschrieben wurde (J. Bio. Chem. 156:
9838–9842;
J. Neurosci. 3: 433–440,
1983). Cortexgewebe der Ratte wird präpariert und in 25 Volumina (Gewicht/Volumen)
Puffer 0,05 M Tris HCl (pH 7,4 bei 4°C) homogenisiert. Das Gewebehomogenat
wird in der Kälte
(4°C) 20
Minuten bei 20.000 x g zentrifugiert. Das Überstehende wird dekantiert,
und das Pellet wird in dem gleichen Puffervolumen wieder homogenisiert
und erneut bei 20.000 x g zentrifugiert. Das Überstehende wird dekantiert,
und das Pellet wird über
Nacht bei –20°C eingefroren.
Das Pellet wird dann aufgetaut und in 25 Volumina (ursprünglich Gewicht/Volumen)
Puffer wieder homogenisiert, und die Verfahrensweise wird zweimal
durchgeführt.
Das Pellet wird schließlich
in 50 Volumina Puffer (Gew./Vol. 0,05 M Tris HCl)(pH 7,4 bei 4°C) erneut
suspendiert.
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Inkubationen
enthalten 100 ml Gewebehomogenat, 100 ml Radioligand 0,5 nM (3H-RO15-1788 [3H-Flumazenil]
spezifische Aktivität
80 Ci/mmol), Arzneimittel oder Blocker und Puffer auf ein Gesamtvolumen von
500 ml, Die Inkubationen wurden 30 Minuten bei 4°C durchgeführt und dann schnell durch
GFB-Filter filtriert, um freie und gebundene Liganden zu trennen.
Die Filter werden 2 x mit frischem Puffer 0,05 M Tris HCl (pH 7,4
bei 4°C)
gewaschen und in einem Flüssigkeitsscintillationszähler ausgezählt. Einigen
Röhrchen
wird 1,0 mM Diazepam zugesetzt, um unspezifische Bindung zu bestimmen.
Die Zahlenwerte werden aus Dreifachbestimmungen gesammelt, gemittelt,
und die %-Hemmung der gesamten spezifischen Bindung wird berechnet.
Gesamte spezifische Bindung = gesamt – unspezifisch. In einigen
Fällen
werden die Mengen unmarkierter Arzneimittel variiert, und Kurven
der Gesamtverdrängung
der Bindung werden aufgenommen. Die Daten werden in Ki-Werte umgewandelt.
Bei den beschriebenen Tests haben die Verbindungen dieser Erfindung
Ki-Werte < 1 μM.
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Ferner
kann der folgende Test zur Bestimmung benutzt werden, ob die Verbindungen
der Erfindung Agonisten, Antagonisten oder inverse Agonisten sind,
und daher zur Bestimmung ihrer spe zifischen pharmazeutischen Brauchbarkeit.
Der vorliegende Test kann benutzt werden, um eine spezifische GABAa-Rezeptor-Aktiviät zu bestimmen.
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Die
Tests werden mit Abänderungen
durchgeführt,
wie von White und Gurley, (NeuroReport 6: 1313–1316, 1995) und White, Gurley,
Hartnett, Stirling und Gregory (Receptors and Channels 3: 1–5, 1995) beschrieben
wurde. Oocyten von Xenopus Laevis werden enzymatisch isoliert und
mit nicht-polyadenylierter cRNA in einem Verhältnis von 4:1:4 für α-, β- bzw. γ-Untereinheiten
menschlicher Herkunft gemischt injiziert. Für jede Untereinheitenkombination
wird genügend
Botenstoff injiziert, um Stromamplituden von > 10 nA zu liefern, wenn 1 μM GABA appliziert
wird.
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Die
elektrophysiologischen Registrierungen werden durchgeführt unter
Benutzung der 2-Elektroden-Spannungsklemmtechnik bei einem Membranhaltepotential
von –70
mV.
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Die
Verbindungen werden gegen eine GABA-Konzentration bewertet, die < 10 % des maximalen
erregbaren GABA-Stroms hervorruft. Jeder Oocyt wird zunehmenden
Konzentrationen der Verbindung ausgesetzt, um eine Beziehung Konzentration/Wirkung
zahlenmäßig zu bestimmen.
Die Wirksamkeit der Verbindung wird als eine prozentuale Änderung
der Stromamplitude 100*((Ic/I)-1) ausgedrückt, worin Ic die durch GABA hervorgerufene
Stromamplitude ist, die in Gegenwart der Verbindung beobachtet wurde,
und I die durch GABA hervorgerufene Stromamplitude ist, die in Abwesenheit
der Verbindung beobachtet wurde.
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Die
Spezifität
einer Verbindung für
die Stelle Ro15-1788 wird nach Vervollständigung der Konzentration/Wirkung-Kurve
bestimmt. Nach ausreichendem Waschen des Oocyten zur Entfernung
der zuvor applizierten Verbindung wird der Oocyt GABA + 1 μM RO15-1788,
und danach GABA + 1 μM
R015-1788 + Verbindung ausgesetzt. Die prozentuale Änderung
infolge Zugabe der Verbindung wird wie oben beschrieben berechnet. Jegliche
prozentuale Änderung,
die in Gegenwart von RO15-1788 beobachtet wird, wird von den prozentualen Änderungen
der Stromamplitude subtrahiert, die in Abwesenheit von 1 μM RO15-1788
beobachtet wird. Diese Nettowerte dienen zur Berechnung einer mittleren
Wirksamkeit und von EC50-Werten.
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Zur
Bewertung der mittleren Wirksamkeit und der EC50-Werte
werden die Daten von Konzentration/Wirkung über die Zellen gemittelt und
der logistischen Gleichung angepasst. Die zahlenmäßigen Mittelwerte
sind als Mittelwert ± Standardabweichung
angegeben.
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Die
Erfindung und die Art und Verfahrensweise ihrer Herstellung und
Benutzung sind nun vollständig, klar,
bündig
und genau beschrieben, um den Fachmann, den es angeht, in den Stand
zu setzen, diese auszuführen
und zu benutzen. Es ist verständlich,
dass das oben Gesagte bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschreibt und Änderungen
daran vorgenommen werden können,
ohne den in den Ansprüchen
angegebenen Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Um den
als Erfindung betrachteten Gegenstand besonders aufzuzeigen und
deutlich zu beanspruchen, schließen die folgenden Ansprüche diese Beschreibung
ab.