-
Technisch Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft neue Macrolide, die als antibakterielle und antiprotozoische
Wirkstoffe bei Säugetieren
einschließlich
Menschen, Fischen und Vögeln
eingesetzt werden können.
Die Erfindung betrifft auch pharmazeutische Kompositionen, die die
neuen Verbindungen enthalten, und Verfahren zur Behandlung von bakteriellen
Infektionen und Protozoeninfektionen bei Säugetieren, Fischen und Vögeln durch
Verabreichung der neuen Verbindungen an Säugetiere, Fische und Vögel, die
einer solchen Behandlung bedürfen.
-
Macrolidantibiotika
sind bekanntlich bei der Behandlung eines breiten Spektrums an bakteriellen
Infektionen und Protozoeninfektionen bei Säugetieren, Fischen und Vögeln einzusetzen.
Solche Antibiotika umfassen verschiedene Derivate von Erythromycin
A wie Azithromycin, das im Handel erhältlich und in den US-Patenten
4,474,768 und 4,517,359 erwähnt
ist. Weitere Macrolidantibiotika sind offenbart und beansprucht in
der PCT-Anmeldung PCT/IB98/00741, eingereicht am 15. Mai 1998, in
der die USA benannt sind, und im US-Patent 5,527,780, ausgegeben
am 18. Juni 1996. In der EP-A-0680967 und der GB-A-2288174 sind
Erythromycin-Derivate beschrieben. Wie Azithromycin und andere Macrolidantibiotika
sind die neuen erfindungsgemäßen Macrolide
wirksam gegen verschiedene bakterielle Infektionen und Protozoeninfektionen,
die im Folgenden beschrieben sind.
-
Kurzbeschreibung der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft Verbindungen der Formel
oder deren
pharmazeutisch akzeptable Salze, Prodrugs oder Solvate, worin
X
1 für
-CH
2- oder -NR
4-
steht,
X
2 für =O oder =NOR
1-
steht,
Z für
Wasserstoff, C
1-C
14-Alkyl,
(C
6-C
10-Aryl)(C
1-C
10-alkyl)- oder
(4-10-gliedrigen Heterocyclus)(C
1-C
10-Alkyl)- steht, wobei ein oder zwei Kohlenstoffatome
der vorstehenden Alkylgruppen durch ein Heteroatom ersetzt sein können, das
ausgewählt
ist aus Sauerstoff, Schwefel und -N(R
4)-
und die vorstehenden Gruppen, mit Ausnahme des Wasserstoffs, optionals
substituiert sind durch 1–3
Substituenten, die unabhängig
ausgewählt
sind aus Halogen, Hydroxy, C
1-C
14-Alkoxy,
C
1-C
14-Alkyl, (C
6-C
10-Aryl)(C
1-C
10-alkoxy)- und
(4-10-gliedrigem Heterocyclus)(C
1-C
10-Alkoxy)-,
R
1 für Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl steht,
R
2 eine Gruppe
der Formel
darstellt, worin n eine Zahl
von 1 bis 4 bedeutet,
R
3 für C
6-C
10-Aryl oder einen
4-10-gliedrigen Heterocyclus steht, wobei R
3 optional
substituiert ist durch 1–3 Substituenten,
die unabhängig
ausgewählt
sind aus C
1-C
6-Alkoxy,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Halogen und -NR
4R
5,
R
4 und R
5 jeweils unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoff und
C
1-C
6-Alkyl,
R
6 für
Wasserstoff steht und
R
7 und R
8 jeweils unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoff und
C
1-C
6-Alkyl, wobei
aber wenigstens einer der Reste R
7 und R
8 für
C
1-C
6-Alkyl steht.
-
Bevorzugt
sind Verbindungen der Formel 1, worin Z für Wasserstoff steht, X1 für
-NH- oder -CH2- steht, n 2 bedeutet, R7 für C1-C3-Alkyl steht,
R8 für
Wasserstoff oder C1-C3-Alkyl
steht, X2 für Sauerstoff, =NOCH3 oder =NOCH2CH3 steht und R3 einen
5- oder 6-gliedrigen
aromatischen Heterocyclus darstellt, der im Ring 1 oder 2 Stickstoffatome
enthält.
-
Besonders
bevorzugt sind unter den vorstehenden Verbindungen jene, in denen
n 2 ist, R7 für Methyl oder Ethyl steht,
R8 für
Wasserstoff, Methyl oder Ethyl und R3 für Pyridyl
steht.
-
Bestimmte
bevorzugte Verbindungen der Formel 1 sind solche mit der Strukturformel
33
und deren
pharmazeutisch akzeptable Salze, Prodrugs und Solvate, worin X
1 für
NH oder -CH
2- steht, X
2 für =O oder
=NOR
1 steht und R
1 für Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl steht. Besonders bevorzugt sind Verbindungen der
Formel 33, worin X
2 für Sauerstoff, =NOCH
3 oder =NOCH
2CH
3 steht.
-
Weitere
bestimmte bevorzugte Verbindungen der Formel 1 sind jene mit der
Strukturformel 32
und deren
pharmazeutisch akzeptable Salze, Prodrugs und Solvate, worin X
1 für
NH oder -CH
2- steht, X
2 für =O oder
=NOR
1 steht und R
1 Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl bedeutet. Besonders bevorzugte Verbindungen sind
jene Verbindungen der Formel 32, in denen X
2 für Sauerstoff,
=NOCH
3 oder =NOCH
2CH
3 steht.
-
Die
Erfindung betrifft auch die Herstellung von Verbindungen der Formel
30
durch
Umsetzung einer Verbindung der Formel 19 mit einer Verbindung der
Formel 29
worin
X
2, R
7, R
3 und R
8 die oben
angegebenen Bedeutungen aufweisen, in einem Lösungsmittel, vorzugsweise Toluol.
-
Die
Erfindung betrifft weiter Zwischenverbindungen der Formel 29
worin R
3,
R
7 und R
8 die oben
angegebenen Bedeutungen aufweisen.
-
Die
Erfindung betrifft weiter eine pharmazeutische Komposition zur Behandlung
einer bakteriellen Infektion, einer Protozoeninfektion oder einer
mit einer bakteriellen Infektion oder einer Protozoeninfektion in
Zusammenhang stehenden Störung
bei Säugetieren,
Fischen oder Vögeln,
enthaltend eine therapeutisch wirksame Mengt einer Verbindung der
Formel 1 oder deren pharmazeutisch akzeptables Salz, Prodrug oder
Solvat, und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger.
-
Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Behandlung einer bakteriellen
Infektion, einer Protozoeninfektion oder einer mit einer bakteriellen
Infektion oder einer Protozoeninfektion in Zusammenhang stehenden
Störung
bei Säugetieren,
Fischen oder Vögeln,
das die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer
Verbindung der Formel 1 oder deren pharmazeutisch akzeptablen Salzes,
Prodrugs oder Solvats an das Säugetier,
den Fisch oder den Vogel umfasst.
-
Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Behandlung von Krebs
oder Atherosclerose bei Säugetieren,
das die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer
Verbindung der Formel 1 oder deren pharmazeutisch akzeptablen Salzes,
Prodrugs oder Solvats an das Säugetier
umfasst.
-
Sofern
nicht anders angegeben, bezieht sich der Begriff "Behandeln" im Rahmen des vorliegenden Dokuments
auf die Umkehrung, Milderung oder Prävention der Störung oder
des Zustands oder eines oder mehrerer ihrer/seiner Symptome, oder
das Hemmen der Progression der Störung oder des Zustands oder
eines oder mehrerer ihrer/seiner Symptome. Der Begriff "Behandlung" bezieht sich auf
den Vorgang des Behandelns gemäß der vorstehenden
Definition.
-
Sofern
nicht anders angegeben, beziehen sich die Begriffe "bakterielle Infektion(en)", "Protozoeninfektion(en)" und "mit einer bakteriellen
Infektion oder einer Protozoeninfektion in Zusammenhang stehende
Störungen" im Rahmen des vorliegenden
Dokuments auf Folgendes: Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Sinusitis,
Bronchitis, Tonsillitis und Mastoiditis in Zusammenhang mit Infektionen
durch Streptokokkus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Moraxella
catarrhalis, Staphylokokkus aureus, Enterococcus faecalis, E. faecium,
E. casselflavus, S. epidermidis, S. haemolyticus oder Peptostreptokokkus
spp.; Pharyngitis, rheumatisches Fieber und Glomerulonephritis in
Zusammenhang mit Infektionen durch Streptokokkus pyogenes, Streptokokken
der Gruppen C und G, Corynebacterium diphtheriae oder Actinobacillus
haemolyticum; Infektionen der Atemwege in Zusammenhang mit Infektionen
durch Mycoplasma pneumoniae, Legionella pneumophila, Streptokokkus
pneumoniae, Haemophilus influenzae oder Chlamydia pneumoniae; Blut-
und Gewebsinfektionen einschließlich
Endocarditis und Osteomyelitis, verursacht durch S. aureus, S. haemolyticus,
E. faecalis, E. faecium, E. durans, einschließlich Stämme, die resistent sind gegen
bekannte antibakterielle Wirkstoffe wie u.a. Beta-Lactame, Vancomycin,
Aminoglycoside, Chinolone, Chloramphenicol, Tetracycline und Macrolide; komplikationslose
Haut- und Weichteilgewebsinfektionen und -abszesse sowie Wochenbettfieber
in Zusammenhang mit Infektionen durch Staphylokokkus aureus, Coagulase-negative
Staphylokokken (z.B. S. epidermidis, S. haemolyticus usw.), Streptokokkus
pyogenes, Streptokokkus agalactiae, Streptokokken der Gruppen C–F (minute-colony-Streptokokken),
Streptokokken der Viridans-Gruppe,
Corynebacferium minutissimum, Clostridium spp. oder Bartonella henselae;
komplikationslose akute Harnwegsinfektionen in Zusammenhang mit
Infektionen durch Staphylokokkus aureus, Coagulase-negativen Staphylokokken-Arten
oder Enterococcus spp.; Urethritis und Cervicitis; Gechlechtskrankheiten
in Zusammenhang mit Infektionen durch Chlamydia trachoatis, Haemophilus
ducreyi, Treponema pallidum, Ureaplasma urealyticum oder Neiserria
gonorrheae; Toxin-induzierte Krankheiten in Zusammenhang mit Infekionen
durch S. aureus (Lebensmittelvergiftung und toxisches Schocksyndrom),
oder Streptokokken der Gruppen A, B und C; Geschwüre in Zusammenhang
mit Inektionen durch Helicobacter pylori; systemische fieberhafte
Syndrome in Zusammenhang mit Infektionen durch Borrelia recurrentis; Lyme-Krankheit
in Zusammenhang mit Infektionen durch Borrelia burgdorferi; Conjunctivitis,
Keratitis und Dacrocystitis in Zusammenhang mit Infektionen durch
Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhoeae, S. aureus, S. pneumoniae,
S. pyogenes, H. influenzae oder Listeria spp.; disseminierter Mycobacterium
avium-Komplex (MAC)
in Zusammenhang mit Infektionen durch Mycobacterium avium oder Mycobacterium
intracellulare; durch Mycobacterium tuberculosis, M. leprae, M.
paratuberculosis, M. kansasii oder M. chelonei verursachte Infektionen;
in Zusammenhang mit Infektionen durch Campylobacter jejuni stehende Gastroenteritis;
Darmprotozoen in Zusammenhang mit Infektion durch Cryptosporidium
spp.; odontogene Infektionen in Zusammenhang mit Infektionen durch
Streptokokken der Viridans-Gruppe; persistierender Husten in Zusammenhang
mit Infektion durch Bordetella pertussis; Gasbrand in Zusammenhang
mit Infektion durch Clostridium perfringens oder Bacteroides spp.
und Atherosclerose oder Herzkreislauferkrankungen in Zusammenhang
mit Infektionen durch Heliobacter pylori oder Chlamydia pneumoniae.
Bakterielle Infektionen und Protozoeninfektionen sowie mit solchen
Infektionen verbundene Störungen,
die bei Tieren behandelt oder präventiv
behandelt werden können,
sind u.a. die folgenden: Respirationskrankheiten beim Rind in Zusammenhang
mit Infektionen durch P. haemolytica, P. multocida, Mycoplasma bovis
oder Bordetella spp.; enterische Erkrankungen bei der Kuh in Zusammenhang
mit Infektionen durch E. coli oder Protozoen (d.h. Coccidien, Cryptosporidien
etc.); Mastitis bei Milchkühen
in Zusammenhang mit Infektionen durch S. aureus, Strep. uberis,
Streptokokkus agalactiae, Streptokokkus dysgalactiae, Klebsiella
spp., Corynebacterium oder Enterococcus spp.; Respirationskrankheiten
beim Schwein in Zusammenhang mit Infektionen durch A. pleuro., P.
multocida oder Mycoplasma spp.; enterische Erkrankungen beim Schwein
in Zusammenhang mit Infektionen durch E. coli, Lawsonia intracellularis,
Salmonella oder Serpulina hyodysinteriae; Fußfäule (footrot) bei Rindern in Zusammenhang
mit Infektion durch Fusobacterium spp.; Metritis bei der Kuh in
Zusammenhang mit Infektion durch E. coli; Haarwarzen bei der Kuh
in Zusammenhang mit Infektionen durch Fusobacterium necrophorum oder
Bacteroides nodosus; pink-eye bei Rindern in Zusammenhang mit Infektion
durch Moraxella bovis; Abort bei Rindern in Zusammenhang mit Infektion
durch Protozoen (d.h. Neosporium); Harnwegsinfektionen bei Hunden
und Katzen in Zusammenhang mit Infektion durch E. coli; Haut- und
Weichteilgewebsinfektionen bei Hunden und Katzen im Zusammenhang
mit Infektionen durch S. epidermidis, S. intermedius, Coagulase-neg. Staphylokokkus
oder P. multocida sowie Zahn- oder Maulinfektionen bei Hunden und
Katzen in Zusammenhang mit Infektionen durch Alcaligenes spp., Bacteroides
spp., Clostridium spp., Enterobacter spp., Eubacterium, Peptostreptokokkus,
Porphyromonas oder Prevotella. Weitere bakterielle Infektionen,
Protozoeninfektionen und mit solchen Infektionen verbundene Störungen,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
behandelt werden können
oder denen durch das erfindungsgemäße Verfahren vorgebeugt werden
kann, sind erwähnt
bei J. P. Sanford u.a., "The
Sanford Guide to Antimicrobial Therapy", 26. Auflage (Antimicrobial Therapy, Inc.,
1996).
-
Sofern
nicht anders angegeben, ist unter "Halogen" im Rahmen des vorliegenden Dokuments
Fluor, Chlor, Brom oder Jod zu verstehen. Bevorzugt sind Fluor,
Chlor und Brom.
-
Im
Rahmen des vorliegenden Dokuments steht "Alkyl", sofern nicht anders angegeben, für gesättigte monovalente
Kohlenwasserstoff-Reste mit geradkettigen oder verzweigten Gruppen.
Die Alkylgruppe kann ein oder zwei Doppel- oder Dreifachbindungen
enthalten. Dabei versteht sich, dass im Falle des Vorhandenseins einer
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppel- oder Dreifachbindung die Alkylgruppe
wenigstens zwei Kohlenstoffatome enthalten muss.
-
Im
Rahmen des vorliegenden Dokuments steht "Aryl",
sofern nicht anders angegeben, für
einen organischen Rest, abgeleitet von einem aromatischen Kohlenwasserstoff
durch Entfernen eines Wasserstoffatoms, beispielsweise Phenyl oder
Naphthyl.
-
Im
Rahmen des vorliegenden Dokuments steht "4- bis 10-gliedriger Heterocyclus", sofern nicht anders angegeben,
für aromatische
und nichtaromatische heterocyclische Gruppen mit mindestens einem
Heteroatom, das ausgewählt
ist aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff, wobei jede heterocyclische
Gruppe in ihrem Ringsy stem 4 bis 10 Atome aufweist. Nichtaromatische
heterocyclische Gruppen umfassen auch Gruppen mit nur 4 Atomen im
Ringsystem, wohingegen aromatische heterocyclische Gruppen mindestens
5 Atome im Ringsystem aufweisen müssen. Die heterocyclischen
Gruppen umfassen Ringsysteme mit ankondensierter Benzolgruppe und
mit einer oder mehreren Oxogruppen substituierte Ringsysteme. Ein
Beispiel für
eine 4-gliedrige heterocyclische Gruppe ist Azetidinyl (abgeleitet
von Azetidin). Ein Beispiel für
eine 5-gliedrige heterocyclische Gruppe ist Thiazolyl, und ein Beispiel
für eine
10-gliedrige heterocyclische Gruppe ist Chinolyl. Beispiele für nicht-aromatische
heterocyclische Gruppen sind Pyrrolidinyl, Tetrahydrofuranyl, Tetrahydrothienyl,
Tetrahydropyranyl, Tetrahydrothiopyranyl, Piperidino, Morpholino,
Thiomorpholino, Thioxanyl, Piperazinyl, Azetidinyl, Oxetanyl, Thietanyl,
Homopiperidinyl, Oxepanyl, Thiepanyl, Oxazepinyl, Diazepinyl, Thiazepinyl, 1,2,3,6-Tetrahydropyridinyl,
2-Pyrrolinyl, 3-Pyrrolinyl, Indolinyl, 2H-Pyranyl, 4H-Pyranyl, Dioxanyl,
1,3-Dioxolanyl, Pyrazolinyl, Dithianyl, Dithiolanyl, Dihydropyranyl,
Dihydrothienyl, Dihydrofuranyl, Pyrazolidinyl, Imidazolinyl, Imidazolidinyl,
3-Azabicyclo[3.1.0]hexanyl,
3-Azabicyclo[4.1.0]heptanyl, 3H-Indolyl und Chinolizinyl. Beispiele
für aromatische
heterocyclische Gruppen sind Pyridinyl, Imidazolyl, Pyrimidinyl,
Pyrazolyl, Triazolyl, Pyrazinyl, Tetrazolyl, Furyl, Thienyl, Isoxazolyl,
Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Pyrrolyl, Chinolyl, Isochinolyl,
Indolyl, Benzimidazolyl, Benzofuranyl, Cinnolinyl, Indazolyl, Indolizinyl,
Phthalazinyl, Pyridazinyl, Triazinyl, Isoindolyl, Pteridinyl, Purinyl,
Oxadiazolyl, Thiadiazolyl, Furazanyl, Benzofurazanyl, Benzothiophenyl,
Benzothiazolyl, Benzoxazolyl, Chinazolinyl, Chinoxalinyl, Naphthyridinyl
und Furopyridinyl. Die vorstehenden Gruppen, abgeleitet von den
oben aufgeführten
Verbindungen, können,
wo dies möglich
ist, über
ein Kohlenstoffatom oder ein Stickstoffatom gebunden sein. Beispielsweise
kann eine von Pyrrol abgeleitete Gruppe Pyrrol-1-yl (über Stickstoffatom
gebunden) oder Pyrrol-3-yl (über
Kohlenstoffatom gebunden) darstellen.
-
Im
Rahmen des vorliegenden Dokuments steht "Ac",
sofern nicht anders angegeben, für
Acetyl.
-
Im
Rahmen des vorliegenden Dokuments steht "Me",
sofern nicht anders angegeben, für
Methyl.
-
Im
Rahmen des vorliegenden Dokuments steht "Et",
sofern nicht anders angegeben, für
Ethyl.
-
Im
Rahmen des vorliegenden Dokuments steht der Begriff "pharmazeutisch akzeptable(s)
Salz(e)", sofern
nicht anders angegeben, für
Salze saurer oder basischer Gruppen, die in den erfindungsgemäßen Verbindungen
enthalten sein können.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die basischer Natur sind, können mit
verschiedenen anorganischen und organischen Säuren ein breites Spektrum verschiedener
Salze bilden. Zur Herstellung der pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalze
der genannten basischen Verbindungen können jene Säuren genommen werden, die nichttoxische
Säureadditionssalze
bilden, d.h. Salze, die pharmakologisch akzeptable Anionen enthalten,
wie beispielsweise das Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid, Nitrat,
Sulfat, Bisulfat, Phosphat, saures Phosphat, Isonicotinat, Acetat,
Lactat, Salicylat, Citrat, saures Citrat, Tartrat, Pantothenat,
Bitartrat, Ascorbat, Succinat, Maleat, Gentisinat, Fumarat, Gluconat,
Glucuronat, Saccharat, Formiat, Benzoat, Glutamat, Methansulfonat,
Ethansulfonat, Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonat und Pamoat [d.h.,
1,1'-Methylen-bis-(2-hydroxy-3-naphthoat)].
Die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die eine basische Gruppe, beispielsweise eine Aminogruppe, enthalten,
können
außer
mit den oben genannten Säuren
auch mit verschiedenen Aminosäuren
pharmazeutisch akzeptable Salze bilden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
die saurer Natur sind, können
mit verschiedenen pharmakologisch akzeptablen Kationen Basensalze
bilden. Beispiele solcher Salze sind diejenigen der Alkali- oder
Erdalkalimetalle, insbesondere die Calcium-, Magnesium-, Natrium-
und Kaliumsalze der erfindungsgemäßen Verbindungen.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf isotop markierte Verbindungen
und deren pharmazeutisch akzeptable Salze, die mit denen der Formel
1 identisch sind, mit Ausnahme dessen, dass ein oder mehrere Atome
durch ein Atom ersetzt sind, dessen Atommasse oder Massenzahl sich
von der natürlich
vorkommenden Atommasse oder Massenzahl unterscheidet. Beispiele
solcher Isotope, die in die erfindungsgemäßen Verbindungen eingebaut
werden können,
sind Isotope von Wasser stoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor,
Fluor und Chlor, wie 2H, 3H, 13C, 14C, 15N, 18O, 17O, 35S, 18F und 36Cl. Die
Erfindung umfasst auch die erfindungsgemäßen Verbindungen, deren Prodrugs
und die pharmazeutisch akzeptablen Salze dieser Verbindungen und
Prodrugs, die die vorgenannten Isotope und/oder andere Isotope anderer
Atome enthalten. Bestimmte isotop markierte erfindungsgemäße Verbindungen,
beispielsweise die, in die radioaktive Isotope wie 3H
und 14C inkorporiert sind, sind bei Distributionsassays
von Arzneimitteln und/oder Substraten in Geweben von Vorteil. Wegen
ihrer einfachen Herstellung und Nachweisbarkeit sind tritiierte
Isotope, d.h. 3H-Isotope, und Kohlenstoff-14-Isotope,
d.h. 14C-Isotope, besonders bevorzugt. Weiterhin
kann die Substitution mit schwereren Isotopen wie Deuterium, d.h. 2H, wegen der höheren metabolischen Stabilität, beispielsweise
höheren
Halbwertszeit in vivo oder geringeren Mindestdosen, bestimmte Vorteile
bei der Therapie haben und somit unter gewissen Umständen bevorzugt
sein. Isotop markierte Verbindungen der Formel 1 und deren Prodrugs
können
im Allgemeinen durch die in den Schemata und/oder den im Folgenden
angeführten
Herstellungsbeispielen beschriebenen Verfahren erhalten werden,
wobei ein nicht isotop markiertes Reagens durch ein leicht erhältliches
isotop markiertes Reagens ersetzt wird.
-
Die
Erfindung umfasst auch pharmazeutische Kompositionen, die Prodrugs
von Verbindungen der Formel 1 enthalten, und Verfahren zur Behandlung
bakterieller Infektionen durch Verabreichung von Prodrugs von Verbindungen
der Formel 1. Verbindungen der Formel 1, die freie Amino-, Amido-,
Hydroxy- oder Carboxy-Gruppen aufweisen, können in Prodrugs überführt werden.
Prodrugs sind Verbindungen, in denen ein Aminosäurerest oder eine Polypeptidkette
mit zwei oder mehr (beispielsweise zwei, drei oder vier) Aminosäureresten über eine
Amid- oder Esterbindung kovalent an eine freie Amino-, Hydroxy-
oder Carbonsäure-Gruppe von
Verbindungen der Formel 1 gebunden ist. Die Aminosäurereste
umfassen die 20 natürlich
vorkommenden Aminosäuren,
die allgemein durch drei Buchstaben wiedergegeben werden, sowie
4-Hydroxyprolin, Hydroxylysin, Demosin, Isodemosin, 3-Methylhistidin,
Norvalin, Beta-Alanin, Gamma-Aminobuttersäure, Citrullin, Homocystein,
Homoserin, Ornithin und Methioninsulfon.
-
Die
Erfindung umfasst auch weitere Arten von Prodrugs. Beispielsweise
können
freie Carboxy-Gruppen als Amide oder Alkylester derivatisiert werden.
Die Amid- und Estergruppen können
Gruppen umfassen, die u.a. Ether-, Amin- und Carboxyl-Funktionalitäten enthalten.
Freie Hydroxy-Gruppen können
unter Verwendung u.a. von Hemisuccinaten, Phosphatestern, Dimethylaminoacetaten
und Phosphoryloxymethyloxycarbonylen derivatisiert werden, wie beschrieben
bei D. Fleisher, R. Bong, B. H. Siewart, Advanced Drug Delivery Reviews
(1996) 19, 115. Mit umfasst sind auch Carbamat-Prodrugs von Hydroxy-
und Aminogruppen sowie Carbonat-Prodrugs und Sulfatester von Hydroxygruppen.
Weiter mit umfasst ist die Derivatisierung von Hydroxy-Gruppen als
(Acyloxy)methyl- und (Acyloxy)ethylether, worin die Acylgruppe einen
optional u.a. durch Ether-, Amin- oder Carboxyl-Funktionalitäten substituierten
Alkylester darstellen kann, oder worin die Acylgruppe einen Aminosäureester
wie oben beschrieben darstellt. Diese Art von Prodrugs ist beschrieben
bei R. P. Robinson u.a., J. Medicinal Chemistry (1996), 39, 10.
-
Bestimmte
Verbindungen der Formel 1 können
asymmetrische Zentren aufweisen und somit in verschiedenen enantiomeren
Formen existieren. Die Erfindung betrifft die Verwendung aller optischen
Isomeren und Stereoisomeren der Verbindungen der Formel 1 und deren
Mischungen. Insbesondere umfasst die Erfindung sowohl die R- als auch die S-Konfiguration
der Methylgruppe an C-10 des Macrolidrings der Formel 1 sowie sowohl
das E- als auch das Z-Isomer der -OR1-Gruppe,
die an das Stickstoffatom der Oximgruppe an C-9 des Macrolidrings
der Formel 1 gebunden ist.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
wird durch die folgenden Schemata veranschaulicht.
-
-
-
-
-
-
-
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
wird durch die obigen Schemata verdeutlicht. Die Synthese von racemisch
und enantiomer reinen Seitenketten ist in den Schemata 1 und 2 dargestellt.
Die in Schema 1 dargestellte Verbindung der Formel 2, worin R7 eine Alkylgruppe gemäß der obigen Definition ist, ist
im Handel erhältlich
oder kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren erhalten werden.
Der Schutz der primären
Hydroxygruppe als tert.-Butyldimethylsilylether (dargestellt als
OTBS in der Verbindung der Formel 3) kann durch Behandlung der Verbindung
der Formel 2 mit 1 Äquivalent
t-Butyldimethylsilylchlorid und Imidazol in N,N-Dimethylformamid
(DMF) bei Raumtemperatur (etwa 20–25°C) erfolgen. Der sekundäre Alkohol kann
durch Reaktion mit Methansulfonylchlorid und Triethylamin in Dichlormethan
bei etwa –20°C in das
entsprechende Mesylat der Formel 3 (in der Ms für die Mesylatgruppe steht) überführt werden.
Der Ersatz des Mesylats durch eine Verbindung der Formel 4, in der
R3 die oben angegebenen Bedeutungen aufweist,
unter Erhalt der Verbindung der Formel 5 kann durch Reaktion der
Verbindung der Formel 4 mit einer Base wie beispielsweise Natriumhydrid
oder Kaliumcarbonat bei etwa 80°C
und anschließende
Zugabe der Mesylatverbindung der Formel 3 durchgeführt werden.
Die Verbindung der Formel 4 kann gemäß den dem Fachmann bekannten
Verfahren erhalten werden, einschließlich der bei H. Bredereck,
R. Gompper, H. G. v. Schuh und G. Theilig, Angew. Chem., 24, 753
(1959) beschriebenen. Die Entfernung des Silylethers und die Überführung des
erhaltenen Alkohols in das Amin der Formel 6 kann durch die Schritte:
(1) Behandlung der Verbindung der Formel 5 mit Tetrabutylammoniumfluorid
in Tetrahydrofuran (THF) unter Erhalt des entsprechenden Alkohols, (2)
Umsetzung des Alkohols mit Methansulfonylchlorid und Triethylamin
unter Erhalt des Mesylats, (3) Ersatz des Mesylats mit Natriumazid
in DMF bei Raumtemperatur unter Erhalt des primären Azids und (4) Hydrierung des
Azids über
Palladium/Kohle in Methanol unter Erhalt des primären Amins
der Formel 6 erfolgen. Letztere Verbindung kann nach einem oder
mehreren der im US-Patent 5,527,780 und in der PCT/IB98/00741, beide bereits
oben erwähnt,
beschriebenen Verfahren in die Macrolidstruktur als Seitenkette,
dargestellt als -X1-R2, in
die Verbindung der Formel 1 eingeführt werden. Analoge Seitenketten
in der Verbindung der Formel 1, dargestellt als -X1-R2, können
auf ähnliche
Weise gebildet werden.
-
Während die
gemäß Schema
1 erhaltenen Verbindungen mit Seitenkette racemisch sind, sind die
gemäß Schema
2 erhaltenen im Wesentlichen enantiomerenrein. Gemäß Schema
2 kann die enantiomerenreine Verbindung der Formel 7, die im Handel
erhältlich
ist, beispielsweise das S-(–)-Methyllactat,
oder durch dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt werden kann,
durch Behandlung mit tert.-Butyldimethylchlorsilan in DMF in Gegenwart
von Imidazol bei 0°C
bis 40°C,
bevorzugt bei Raumtemperatur, in den tert.-Butyldimethylsilylether überführt werden.
Durch Reduktion dieser Verbindung mit Diisobutylaluminiumhydrid
in Toluol bei etwa –70°C erhält man den
Aldehyd der Formel 8 (worin TBS für tert.-Butyldimethylsilyl
steht). Durch Wittig-Kopplung der Verbindung der Formel 8 mit Carbethoxymethylentriphenylphosphoran
in Benzol bei 60°C
bis 80°C
erhält
man den entsprechenden ungesättigten
Ester, der über
Palladium in Ethylacetat unter Erhalt des Esters der Formel 9 hydriert
werden kann. Reduktion des Esters zum entsprechenden Alkohol unter
Verwendung von Lithiumaluminiumhydrid in THF, Überführung des Alkohols in das entsprechende
Mesylat durch Behandlung mit Methansulfonylchlorid und Triethylamin
in Dichlormethan bei –20°C bis 0°C und anschließender Ersatz
der Mesylgruppe durch Azid durch Umsetzung mit Natriumazid in DMF
bei Raumtemperatur ergibt das Azid der Formel 10. Durch Hydrieren
der Verbindung der Formel 10 über
Palladium in einem polaren Lösungsmittel
wie Methanol und anschließende
Umsetzung mit Benzylchloroformiat erhält man das Benzyloxycarbonylamid
der Formel 11 (worin Cbz für
Benzyloxycarbonyl steht). Desilylierung mit Tetra-n-butylammoniumfluorid
in THF und anschließende
Behandlung mit Methansulfonylchlorid und Triethylamin bei –20°C bis 0°C ergeben
das entsprechende Mesylat der Formel 11A (worin Ms für Methansulfonyl
steht). Dieses wird mit einer Verbindung der Formel 4 (dargestellt
in Schema 1) und Natriumhydrid in trockenem DMF bei 20°C bis 100°C umgesetzt,
und nach Entfernung der Schutzgruppe durch Hydrierung über einem
Palladium-Katalysator in Methanol bei Raumtemperatur erhält man eine
Verbindung der Formel 12. Ein Beispiel für eine Verbindung der Formel
12 ist (R)-4-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamin.
Nach demselben Verfahren wie oben beschrieben, mit der Ausnahme,
dass von einer Verbindung mit der entgegengesetzten stereochemischen
Orientierung bezüglich
der Hydroxygruppe ausgegangen wird, z.B. von R-(+)-Methyllactat,
erhält
man eine Verbindung, die der Verbindung der Formel 12 entspricht,
mit dem Unterschied, dass die stereochemische Orientierung der Gruppe
R7 der für
die Verbindung der Formel 12 dargestellten entgegengesetzt ist.
Ein Beispiel für
eine solche Verbindung ist (S)-4-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamin.
-
Die
Synthese des Ketolids ist in Schema 3 dargestellt. Die Verbindung
der Formel 13, worin R6 Acetyl darstellt,
kann nach dem im US-Patent 5,543,400 (ausgegeben am 6. August 1996)
beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Im Allgemeinen kann
die Zwischenverbindung der Formel 14 nach den im US-Patent 5,543,400,
der PCT-Anmeldung PCT/IB98/00741 und dem US-Patent 5,527,780 (alle
bereits oben erwähnt) sowie
der GB-Patentanmeldung Nr. 2,288,174 (veröffentlicht am 11. Oktober 1995)
und bei G. Griesgraber u.a., "3-Keto-11,12-carbazate
Derivatives of 6-O-Methylerythromycin
A", Journal of Antibiotics,
49(5), 465-477 (1996) beschriebenen Verfahren erhalten werden.
-
In
Stufe 1 gemäß Schema
3 können
Verbindungen der Formel 14, worin R6 für Wasserstoff
und X1 für -CH2- steht und R2 und
R3 die oben angegebenen Bedeutungen aufweisen,
durch Behandlung einer Verbindung der Formel 13 mit einer Verbindung
der Formel H2N-X1-R2, worin X1 für -CH2- steht und R2 die
oben genannten Bedeutungen aufweist, in einem Lösungsmittel wie Acetonitril,
DMF, THF, Dimethoxyethan oder Dimethylsulfoxid (DMSO), bevorzugt
Acetonitril, bei etwa 50°C
bis etwa 90°C,
bevorzugt etwa 80°C,
im Verlauf von etwa 4 bis 16 h hergestellt werden. Verbindungen
der Formel 14, worin X1 für -NH- steht
und R2 die oben angegebenen Bedeutungen
aufweist, können
erhalten werden wie unten bezüglich
der Schemata 4–6
und weiter wie in der GB-Patentanmeldung 2,288,178, die oben bereits
erwähnt
wurde, beschrieben. In Stufe 2 gemäß Schema 3 können Verbindungen
der Formel 15 durch Behandlung einer Verbindung der Formel 14 mit
einer Verbindung der Formel R1ONH2·HCl
oder R1ONH2, worin
R1 die oben genannten Bedeutungen aufweist,
in Gegenwart einer Säure
wie Py·HCl
(worin Py für
Pyridin steht) oder Et3N·HCl (worin Et für Ethyl
steht) in einem polaren Lösungsmittel,
bevorzugt Methanol, Ethanol oder Isopropylalkohol, bei etwa 65°C bis 95°C im Verlauf von
etwa 10 h bis 6 Tagen hergestellt werden.
-
Schema
4 zeigt die Herstellung von Verbindungen der Formel 1, worin X1 für
-NH- steht und R2 die oben angegebenen Bedeutungen
aufweist. Insbesondere zeigt Schema 4 eine R2-Gruppe,
worin "n" für 2 steht,
wobei aber mit Gruppen, in denen "n" andere
Werte hat, analoge Verfahren durchgeführt werden können. In
den in Schema 4 dargestellten Verbindungen steht R7 für eine Alkylgruppe
und R8 (nicht dargestellt) für Wasserstoff.
In Stufe 1 gemäß Schema
4 wird eine Verbindung der Formel 16 mit einer Verbindung der Formel 4
in THF bei Raumtemperatur unter Erhalt der Verbindung der Formel
17 behandelt. Reduktion mit Di-isobutylaluminiumhydrid in Dichlormethan
bei etwa –70°C ergibt
den Aldehyd der Formel 18. Die Verbindung der Formel 19, worin X2 die oben angegebenen Bedeutungen aufweist,
kann hergestellt werden wie beschrieben in der PCT-Anmeldung PCT/IB98/00741
und im US-Patent 5,527,780, beide bereits erwähnt. Weiter ist die Synthese
von 11,12-cyclischen Carbazaten analog den Verbindungen der Formel
19 beschrieben bei W. R. Baker, J. D. Clark, R. L. Stephens und
K. H. Kim, J. Org. Chem., 53, 2340 (1988). Kondensation des Aldehyds der
Formel 18 mit der Verbindung der Formel 19 in Toluol bei etwa 100°C mit anschließender Reduktion
des erhaltenen Imins in Methanol mit Natriumcyanoborhydrid bei 23°C ergibt
die Verbindung der Formel 20, wobei das Produkt racemisch ist bezüglich des
chiralen Kohlenstoffs, an den R7 gebunden
ist.
-
Schema
5 zeigt die Herstellung von Verbindungen, die jenen der Formel 20 ähneln, mit
dem Unterschied, dass das Produkt im Wesentlichen enantiomerenrein
ist bezüglich
des chiralen Kohlenstoffs, an den R7 gebunden
ist. Dies ist in den Strukturformeln 21–26 in Schema 5 gezeigt, worin
das Sternchen für
eine spezifische stereoisomere Orientierung (R oder S) bezüglich des
Kohlenstoffs, an den R7 gebunden ist, steht.
In den in Schema 5 dargestellten Verbindungen steht R7 für eine Alkylgruppe
und R8 (nicht dargestellt) für Wasserstoff.
Bei der Synthese dieser Verbindungen werden chirale Ausgangsverbindungen
eingesetzt, die hier als R- oder S-1,3-Butandiol (die Verbindung der Formel
21) dargestellt sind. Monosilylierung durch Umsetzung mit 1 Äquivalent
tert.-Butyldimethylsilylchlorid in DMF in Gegenwart von Imidazol
bei Raumtemperatur, etwa 23°C, im
Verlauf von 12 h ergibt den Monosilylether (die Verbindung der Formel
22, worin TBS für
tert.-Butyldimethylsilyl steht). Mesylierung durch Behandlung mit
1 Äquivalent
Methansulfonylchlorid und Triethylamin in Dichlormethan bei etwa –20°C im Verlauf
von etwa 40 min. ergibt das entsprechende Mesylat der Formel 23
(worin Ms für
die Mesylgruppe steht). Durch Ersatz des Mesylats durch eine Verbindung
der Formel 4 (dargestellt in Schema 1) in DMF mit Natriumhydrid
ergibt die Verbindung der Formel 24 mit vollständiger Inversion der Stereochemie
der alpha-R7-Gruppe. Desilylierung durch
Umsetzung mit Tetra-tert.-butylammoniumfluorid in THF und anschließende Swern-Oxidation
mit Oxalylchlorid und DMSO ergibt den chiralen alpha-R7-Imidazol-propionaldehyd
der Formel 25. Durch Kupplung des Aldehyds mit dem cyclischen Carbazat
der Formel 19, wie bezüglich
Schema 4 beschrieben, erhält
man die R-R7- oder S-R7-Verbindung
der Formel 26.
-
Schema
6 zeigt die Herstellung von Verbindungen der Formel 26, die jenen
der Formel 20 ähneln,
mit dem Unterschied, dass sowohl R7 als
auch R8 Alkylgruppen darstellen. Die in
Schema 6 dargestellte Synthese beinhaltet dieselben allgemeinen
Stufen und Bedingungen wie die in Schema 4 dargestellte Synthese.
Die Ausgangsverbindungen sind entweder im Handel oder durch dem
Fachmann geläufige
Herstellungsverfahren erhältlich.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
asymmetrische Kohlenstoffatome aufweisen. Solche diasteromeren Mischungen
können
auf Grund ihrer physikalischen und chemischen Unterschiede mit Hilfe dem
Fachmann bekannter Verfahren in die Einzeldiastereomeren aufgetrennt
werden, beispielsweise durch Chromatographie oder fraktionierte
Kristallisation. Enantiomeren können
getrennt werden durch Umwandlung von Enantiomerenmischungen in Diasteromerenmischungen,
und zwar durch Reaktion mit einer geeigneten optisch aktiven Verbindung
(z.B. Alkohol), Auftrennen der Diastereomeren und Überführen (z.B.
durch Hydrolyse) der Einzeldiastereomeren in die entsprechenden
reinen Enantiomere. Die Erfindung umfasst alle Isomere einschließlich Diasteromerenmischungen
und reine Enatiomeren.
-
Die
Verbindungen der Formel 1, die basischer Natur sind, können mit
verschiedenen anorganischen und organischen Säuren ein breites Spektrum verschiedener
Salze bilden. Obwohl solche Salze für die Verabreichung an Tiere
pharmazeutisch akzeptabel sein müssen,
ist es in der Praxis oft angebracht, die Verbindung der Formel 1
zunächst
als pharmazeutisch nicht akzeptables Salz aus dem Reaktionsgemisch
zu isolieren, dieses dann einfach durch Behandlung mit einem alkalischen
Reagens in die freie Base zu überführen und
die freie Base wiederum in ein pharmazeutisch akzeptables Säureadditionssalz
zu überführen. Die
Säureadditionssalze
der basischen erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auf einfache Weise durch Behandlung der basischen Verbindung mit
einer im Wesentlichen äquivalenten
Menge der gewählten
anorganischen oder organischen Säure
in einem wässrigen
Lösungsmedium
oder einem geeigneten organischen Lösungsmittel wie beispielsweise
Methanol oder Ethanol erhalten werden. Nach vorsichtigem Verdampfen
des Lösungsmittels
erhält
man das gewünschte
Salz in fester Form. Weiter kann das gewünschte Säureadditionssalz aus einer
Lösung
der freien Base in einem organischen Lösungsmittel ausgefällt werden,
indem man der Lösung
eine geeignete anorganische oder organische Säure zusetzt.
-
Die
Verbindungen der Formel 1, die saurer Natur sind, können mit
verschiedenen pharmazeutisch akzeptablen Kationen Basensalze bilden.
Beispiele solcher Salze sind die Alkali- und Erdalkalimetallsalze,
insbesondere die Natrium- und Kaliumsalze. Diese Salze können auf übliche Weise
hergestellt werden. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutisch
akzeptablen Basensalze können
jene Basen genommen werden, die mit den sauren Verbindungen der
Formel 1 nichttoxische Basensalze bilden, d.h. Salze, die von pharmazeutisch
akzeptablen Kationen wie Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium
etc. abgeleitet sind. Sie können
erhalten werden durch Behandlung der entsprechenden sauren Verbindungen
mit einer die gewünschten
pharmazeutisch akzeptablen Kationen enthaltenden wässrigen
Lösung
und Eindampfen der erhaltenen Lösung
zur Trockene, bevorzugt unter vermindertem Druck. Alternativ können sie
auch durch Mischen von Lösungen
der sauren Verbindungen und der gewünschten Alkalialkoholate in
niederen Alkanolen und anschließendes
Eindampfen der erhaltenen Lösung
zur Trockene nach dem obigen Verfahren erhalten werden. In jedem
Fall werden die Reagentien bevorzugt in stöchiometrischen Mengen genommen,
um eine vollständige Reaktion
und eine maximale Ausbeute an dem gewünschten Endprodukt zu erzielen.
-
Die
Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
gegen bakterielle Pathogene und Protozoen wird durch die Fähigkeit
der Verbindungen, das Wachstum bestimmter Stämme humaner (Assay I) oder
tierischer (Assays II und III) Pathogene zu inhibieren, nachgewiesen.
-
Assay I
-
Der
im Folgenden beschriebene Assay I verwendet übliche Methoden und Interpretationskriterien
und soll dazu dienen, Hinweise auf chemische Modifikationen zu liefern,
die zu Verbindungen führen
können,
mit deren Hilfe bestimmte Resistenzmechanismen gegen Macrolide umgangen
werden können.
In Assay I wird ein Panel von Bakterienstämmen zusammengestellt, das
verschiedene pathogene Arten umfasst, u.a. charakterisierte Vertreter
der Arten mit Resistenzmechanismen gegen Macrolide. Die Verwendung
dieses Panel erlaubt die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen
chemischer Struktur und Wirkung in Bezug auf Wirkungsgrad, Wirkungsspektrum
und Strukturelemente oder Modifikationen, die zur Umgehung von Resistenzmechanismen
eventuell erforderlich sind. Bakterielle Pathogene, die das gescreente
Panel umfassen, sind in der unten angeführten Tabelle aufgelistet.
In vielen Fällen
wurden sowohl der auf Macrolide ansprechende Mutterstamm als auch
der davon abgeleitete gegen Macrolide resistente Stamm untersucht,
um die Fähigkeit der
Verbindung, den Resistenzmechanismus zu umgehen, genauer bewerten
zu können.
Stämme,
die das Gen mit der Designation von ermA/ermB/ermC enthalten, sind
gegen Macrolide, Lincosamide und Streptogramin B-Antibiotika resistent,
wofür Modifikationen
(Methylierung) von 23S rRNA-Molekülen durch eine Erm-Methylase
verantwortlich sind, die im Wesentlichen die Bindung aller drei
struktureller Klassen verhindern. Es sind zwei Arten von Macroliden-Efflux
bekannt; msrA kodiert für
einen Bestandteil eines Efflux-Systems in Staphylokokken, das das
Eindringen von Macroliden und Streptograminen verhindert, während mefA/E
für ein
Transmembran-Protein kodiert, das anscheinend nur Macrolide effluiert.
Die Inakti vierung von Macrolid-Antibiotika kann entweder durch Phosphorylierung
des 2'-Hydroxyls (mph) oder
durch Spaltung des macrocyclischen Lactons (Esterase) erfolgen und
vermittelt werden. Die Stämme
können
unter Anwendung einer üblichen
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und/oder durch Sequenzanalyse der
Resistenzdeterminanten charakterisiert werden. Die Anwendung der
PCR-Technik in dieser Anmeldung ist beschrieben bei J. Sutcliffe
u.a., "Detection
Of Erythromycin-Resistant Determinants By PCR", Antimicrobial Agents and Chemotherapy,
40(11), 2562–2566 (1996).
Der Assay wird in Microtiter-Trays durchgeführt und interpretiert nach
Performance Standards for Antimicrobial Disk Susceptibility Tests – Sixth
Edition Approved Standard, herausgegeben von The National Committee
for Clinical Laboratory Standards (NCCLS) guidelines; für den Vergleich
der Stämme
wird die minimale Hemmkonzentration (MHK) verwendet. Die Verbindungen
werden zunächst
als 40 mg/ml-Stammlösungen
in Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst.
-
-
-
Assay
II dient zur Untersuchung der Wirksamkeit gegen Pasteurella multocida,
und Assay III dient zur Untersuchung der Wirksamkeit gegen Pasteurella
haemolytica.
-
Assay II
-
Dieser
Assay basiert auf der Flüssigkeitsverdünnungsmethode
im Microliter-Bereich. Eine einzelne Kolonie von P. multocida (Stamm
59A067) wird in 5 ml Brain-Heart-Infusion-
(BHI)-Bouillon inokuliert. Die Testverbindungen werden durch Lösen von
1 mg Verbindung in 125 μl
Dimethylsulfoxid (DMSO) vorbereitet. Unter Verwendung von nicht
inokulierter BHI-Bouillon werden Verdünnungen der Testverbindungen
hergestellt. Es werden zweifache Serienverdünnungen der Testverbindungen
mit Konzentrationen von 200 μg/ml
bis 0,098 μl/ml
hergestellt. Die mit P. multocida inokulierte BHI-Bouillon wird
mit nicht inokulierter BHI-Bouillon auf 104 Zellen
pro 200 μl
verdünnt.
Diese BHI-Zellsuspensionen werden dann mit den entsprechenden Serienverdünnungen
der Testverbindungen gemischt und 18 h bei 37°C inkubiert. Die minimale Hemmkonzentration
(MHK) entspricht der Konzentration an Testverbindung, die das Wachstum
von P. multocida gemäß Vergleich
mit der nicht inokulierten Kontrolle zu 100 % hemmt.
-
Assay III
-
Dieser
Assay basiert auf der Agar-Verdünnungsmethode
unter Verwendung eines Steers-Replikators. Zwei bis fünf aus einer
Agarplatte isolierter Kolonien werden in BHI-Bouillon inokuliert
und bei 37°C über Nacht unter
Rühren
(200 U/min.) inkubiert. Am nächsten
Morgen werden 300 μl
der fertig gezüchteten
P. haemolyfica-Vorkultur in 3 ml frische BHI-Bouillon inokuliert
und bei 37°C
unter Rühren
(200 U/min.) inkubiert. Die entsprechenden Mengen an Testverbindung
werden in Ethanol gelöst,
und es werden zweifache Serienverdünnungen hergestellt. Je 2 ml
der entsprechenden Serienverdünnung
werden mit 18 ml geschmolzenem BHI-Agar gemischt und zum Verdicken
stehen gelassen. Sobald die inokulierte P. haemolytica-Kultur eine Dichte
entsprechend 0,5 McFarland erreicht hat, werden etwa 5 μl davon unter
Verwendung eines Steers-Replikators auf BHI-Agar-Platten, die die
verschiedenen Konzentrationen an Testverbindung enthalten, inokuliert und
18 h bei 37°C
inkubiert. Die Anfangskonzentrationen der Testverbindung betragen
100–200 μg/ml. Die MHK
entspricht der Konzentration an Testverbindung, die das Wachstum
von P. haemolytica gemäß Vergleich mit
der nicht inokulierten Kontrolle zu 100 % hemmt.
-
Die
in vivo-Wirksamkeit der Verbindungen der Formel 1 kann durch dem
Fachmann geläufige
Standard-Tierversuche bestimmt werden, die gewöhnlich an Mäusen durchgeführt werden.
-
Nach
Erhalt teilt man die Mäuse
in Käfige
auf (10 Tiere pro Käfig)
und lässt
sie vor der Verwendung mindestens 48 h akklimatisieren. Die Tiere
werden mit 0,5 ml einer 3 × 103 CFU/ml-Bakteriensuspension (P. multocida
Stamm 59A006) intraperitoneal inokuliert. Jeder Versuch beinhaltet
mindestens 3 nicht mit Wirkstoff behandelte Kontrollgruppen, darunter
eine mit 0,1X Expositionsdosis und zwei mit 1X Expositionsdosis
infizierte; es kann auch eine Datengruppe mit einer 10X Expositionsdosis
verwendet werden. Im Allgemeinen können alle Mäuse in einer Studie innerhalb
von 30–90
min. exponiert werden, insbesondere falls zur Verabreichung der
Expositionsdosis eine Wiederholungsspritze (z.B. eine Cornwall®-Spritze)
verwendet wird. 30 min. nach dem Beginn der Exposition wird die
erste Behandlung mit Testverbindung durchgeführt. Es kann erforderlich sein,
dass eine zweite Person die Verabreichung von Testverbindung beginnt,
falls nach 30 min. noch nicht alle Tiere exponiert wurden. Die Verabreichung
erfolgt subcutan oder oral. Subcutan wird in die lose Nackenhaut verabreicht,
während
die orale Verabreichung mit Hilfe einer Fütterungssonde erfolgt. In beiden
Fällen
werden 0,2 ml pro Maus gegeben. Die Verbindungen werden 30 min.,
4 h und 24 h nach der Exposition verabreicht. Außerdem beinhaltet jeder Versuch
die Verabreichung einer Kontrollverbindung, deren Wirksamkeit bekannt ist,
auf demselben Wege. Die Tiere werden täglich kontrolliert, und es
wird die Zahl der überlebenden
Tiere jeder Gruppe notiert. Die Datenaufnahme erfolgt im P. multocida-Modell
im Verlauf von 96 h (4 Tagen) nach der Exposition.
-
Die
PD50 stellt eine errechnete Dosis dar, bei
der die Testverbindung 50 % der Mäuse einer Gruppe vor dem Tod
in Folge der bakteriellen Infektion schützt, die ohne Behandlung mit
dem Wirkstoff tödlich
wäre.
-
Die
Verbindungen der Formel 1 und deren pharmazeutisch akzeptablen Salze
und Solvate (im Folgenden "die
Wirkstoffe") können zur
Behandlung oder Prävention
von bakteriellen Infektionen oder Protozoeninfektionen oral, parenteral,
topisch oder rektal verabreicht werden. Im Allgemeinen werden diese
Verbindungen bevorzugt in Dosierungen zwischen etwa 0,2 mg pro kg
Körpergewicht
pro Tag (mg/kg/Tag) bis etwa 200 mg/kg/Tag als Einzel- oder Mehrfachdosis
(d.h. in 1 bis 4 Dosen pro Tag) verabreicht, wenn auch Abweichungen
in Abhängigkeit
von Art und Gewicht des behandelten Individuums und seinem Zustand
sowie vom Wege der Verabreichung zwangsläufig erfolgen. Jedoch wird
besonders bevorzugt eine Dosierung zwischen etwa 4 mg/kg/Tag bis
etwa 50 mg/kg/Tag eingehalten. Dabei sind jedoch Abweichungen möglich je
nach Art des behandelten Säugetieres,
Fisches oder Vogels und dessen individueller Reaktion auf das Arzneimittel
sowie je nach Art der gewählten
Darreichungsform und des Zeitraums und der Zeitabstände der
Verabreichung. In einigen Fällen
können
Dosierungen unterhalb der Untergrenze des angegebenen Intervalls
mehr als ausreichend sein, während
in anderen Fällen
auch höhere
Dosen eingesetzt werden können,
ohne schädliche
Nebenwirkungen zu verursachen, vorausgesetzt, dass solche höheren Dosen
zunächst
in mehrere kleinere Dosen zur Verabreichung über den Tag verteilt aufgeteilt
werden.
-
Die
Wirkstoffe können
allein für
sich oder in Kombination mit pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoffen
oder Verdünnern
auf den oben angegebenen Wegen verabreicht werden, und die Verabreichung
kann in Einzel- oder Mehrfachdosen erfolgen. Insbesondere können die
Wirkstoffe in den verschiedensten Darreichungsformen verabreicht
werden, d.h. sie können
mit verschiedenen pharmazeutisch akzeptablen inerten Trägerstoffen
in Form von Tabletten, Kapseln, Pastillen, Bonbons, Pulvern, Sprays,
Cremes, Salben, Suppositorien, Gelees, Gels, Pasten, Lotionen, wässrigen
Suspensionen, Injektionslösungen,
Elixieren, Sirupen u.ä. kombiniert
werden. Solche Träger
umfassen feste Verdünner
oder Füllstoffe,
sterile wässrige
Medien und verschiedene nicht toxische organische Lösungsmittel
etc. Außerdem
können
orale pharmazeutische Kompositionen in geeigneter Weise gesüßt und/oder
aromatisiert sein. Im Allgemeinen liegen die Wirkstoffe in solchen Darreichungsformen
in Konzentrationen zwischen etwa 5,0 Gew.-% und etwa 70 Gew.-% vor.
-
Für die orale
Verabreichung können
Tabletten, die verschiedene Excipienten wie zum Beispiel mikrokristalline
Cellulose, Natriumcitrat, Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat oder
Glycin enthalten, mit verschiedenen Sprengmitteln, wie beispielsweise
Stärke
(bevorzugt Maisstärke,
Kartoffelstärke
oder Tapiokastärke), Alginsäure und
bestimmten komplexen Silikaten sowie mit Granulatbindemitteln wie
Polyvinylpyrrolidon, Sucrose, Gelatine und Gummi-arabicum kombiniert
werden. Weiterhin werden zur Tablettenherstellung oft Gleitmittel
wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat und Talk eingesetzt. Feste
Kompositionen ähnlicher
Art können
auch als Füllung
für Gelatinekapseln
dienen; bevorzugte Materialien sind hier z.B. Lactose oder Milchzucker
sowie Polyethylenglycole mit hohem Molekulargewicht. Zur Herstellung
wässriger
Suspensionen und/oder Elixiere zur oralen Verabreichung kann der
Wirkstoff mit verschiedenen Süß- oder
Geschmacksstoffen, Farbstoffen oder Färbemitteln kombiniert werden
sowie gegebenenfalls mit Emulgatoren und/oder Suspendiermitteln,
und mit Verdünnungsmitteln
wie Wasser, Ethanol, Propylenglycol, Glycerin und deren Kombinationen.
-
Zur
parenteralen Verabreichung können
Lösungen
der Wirkstoffe in Sesamöl
oder Erdnussöl
oder in wässrigem
Propylenglycol eingesetzt werden. Die wässrigen Lösungen sollten erforderlichenfalls
in geeigneter Weise gepuffert sein (bevorzugt mit einem pH-Wert über 8),
und das flüssige
Verdünnungsmittel
sollte zunächst
isotonisch gemacht werden. Diese wässrigen Lösungen sind zur intravenösen Injektion
geeignet. Die öligen
Lösungen
sind zur intraartikulären,
intramuskulären
und subcutanen Injektion geeignet. Die Herstellung all dieser Lösungen erfolgt
unter sterilen Bedingungen nach dem Fachmann bekannten standardmäßigen pharmazeutischen
Verfahren.
-
Die
therapeutischen Verbindungen können
auch topisch verabreicht werden, was in der Pharmazie üblicherweise
bevorzugt durch Cremes, Gelees, Gels, Pasten, Pflaster, Salben und
dergleichen geschieht.
-
Zur
Verabreichung an Tiere außer
Menschen, z.B. an Vieh oder Haustiere, können die Wirkstoffe im Futter
der Tiere oder oral als zur Tränkung
bestimmte Komposition verabreicht werden.
-
Die
Wirkstoffe können
auch zusammen mit Liposomen verabreicht werden, die z.B. als kleine
unilamellare Vesikel, große
unilamellare Vesikel und multilamellare Vesikel ausgebildet sind.
Die Liposomen können
aus verschiedenen Phospholipiden wie Cholesterin, Stearylamin oder
Phosphatidylcholinen, gebildet werden.
-
Weiterhin
können
die Wirkstoffe an lösliche
Polymere als Arzneimittelträger
gebunden werden. Solche Polymere können Polyvinylpyrrolidon, Pyran-Copolymere,
Polyhydroxypropylmethacrylamid-phenyl, Polyhydroxyethylaspartamid-phenol
oder Polyethylenoxid-polylysin, mit Palmitoylresten substituiert,
umfassen. Außerdem
können
die Wirkstoffe an eine Klasse biologisch abbaubarer Polymere gebunden
sein, die zur Gewährleistung
einer kontrollierten Abgabe des Arzneimittels verwendet werden können, wie
z.B. Polymilchsäure,
Polyglycolsäure,
Copolymere von Polymilchsäure
und Polyglycolsäure,
Polyepsilon-caprolacton, Polyhydroxy-buttersäure, Polyorthoestern, Polyacetalen,
Polydihydropyranen, Polycyanoacrylaten und vernetzten oder amphipathischen
Block-Copolymeren von Hydrogels.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung bestimmter Ausführungsformen
der Erfindung, wobei jedoch die Erfindung nicht auf diese Beispiele
beschränkt
ist.
-
-
Beispiel 1
-
Einer
Lösung
von 0,95 g des Allyl-Acylimidazols der Formel 13 in 6 ml Acetonitril
und 3 ml THF (Tetrahydrofuran) wurden 0,624 g (R/S)-4-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamin zugegeben.
Die erhaltene Lösung
wurde unter Stickstoff 24 h zum Rückfluss erhitzt. Die Lösungsmittel
wurden im Vakuum entfernt, und es wurde zur Trockene abgepumpt.
Der erhaltene Schaum wurde in 10 ml Methanol resuspendiert und 5
h zum Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur (20–25°C) wurde
das Gemisch in eine 5 %-ige Natriumcarbonatlösung gegossen und dreimal mit
je 50 ml Dichlormethan extrahiert. Nach Trocknen über Kaliumcarbonat,
Filtrieren, Einengen und Reinigung durch Chromatographie an Silikagel
(SGC) erhielt man die oben dargestellte Verbindung der Formel 31,
worin -X1-R2 (R/S)-4-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentyl
und X2 Sauerstoff ist. Die Ausbeute lag
zwischen 40 und 60 %.
MS 827 (M+1)
-
Beispiel 2
-
Gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde unter Verwendung von (R)-4-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamin
das entsprechende R-Methyl-Isomer der Formel 32 (s. unten), worin
X
2 für Sauerstoff
steht, Y Wasserstoff bedeutet und X
1 für -CH
2- steht, mit ähnlicher Ausbeute erhalten.
MS
827 (M+1)
-
Beispiel 3
-
Gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde unter Verwendung von (S)-4-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamin
das entsprechende S-Methyl-Isomer der Formel 33 (s. unten), worin
X2 für Sauerstoff
steht, Y Wasserstoff bedeutet und X1 für -CH2- steht, in ähnlicher Ausbeute erhalten.
-
-
Beispiel 4
-
Gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird unter Verwendung von (R)-4-[4-(5-Fluor)-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl]-pentylamin
(das erhalten werden kann wie beschrieben bei E. P. Kyba, S. Liu,
K. Chockalingam, B. R. Ready, J. Org. Chem., 53, 3513 (1988)) das
entsprechende R-Methyl-Isomer der Formel 32 (s. oben) erhalten,
worin X2 für Sauerstoff steht, Y Fluor
bedeutet und X1 für -CH2-
steht.
-
Beispiel 5
-
Gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird unter Verwendung von (S)-4-[4-(5-Fluor)-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl]-pentylamin
(das erhalten werden kann wie beschrieben bei E. P. Kyba, S. Liu,
K. Chockalingam, B. R. Ready, J. Org. Chem., 53, 3513 (1988)) das
entsprechende S-Methyl-Isomer der Formel 33 (s. oben) erhalten,
worin X2 für Sauerstoff steht, Y Fluor
bedeutet und X1 für -CH2-
steht.
-
Beispiel 6
-
100
mg der gemäß Beispiel
1 erhaltenen Verbindung werden in 2 ml Ethanol gelöst. Darauf
werden 50 mg Methoxyamin-Hydrochlorid zugegeben. Das erhaltene Gemisch
wird 3 Tage lang zum Rückfluss
erhitzt. Dann wird mit Wasser verdünnt, und der pH-Wert wird mit
1N Natriumhydroxid auf 9,5 eingestellt. Nach Extraktion mit Dichlormethan
(3 × 25
ml), Trocknen über
Kaliumcarbonat, Einengen und Reinigung durch SGC erhält man die
Verbindung der Formel 31 (siehe oben), worin -X1-R2 für
(R/S)-4-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentyl und X2 für =NOCH3 stehen.
-
Beispiel 7
-
Gemäß dem in
Beispiel 6 beschriebenen Verfahren werden unter Verwendung der Verbindungen
der Beispiele 2 bis 5 als Ausgangsverbindungen Verbindungen erhalten,
in denen -X1-R2 den
Beispielen 2–5
entspricht und X2 für =NOCH3 steht.
-
Beispiel 8
-
Herstellung
von 3-(R/S)-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-butyraldehyd der Formel
18:
Einer Lösung
von 10 g (68,88 mmol) 4-Pyridin-3-yl-imidazol in 300 ml THF wurden
4,04 ml (68,88 mmol) Ethanol und 22,83 ml (275,52 mmol) Crotonaldehyd
zugege ben. Das erhaltene Gemisch wurde 18 h zum Rückfluss erhitzt.
Danach wurden weitere 2 Äquivalente
Crotonaldehyd zugegeben, und es wurde weitere 20 h zum Rückfluss
erhitzt. Die Analyse durch TLC ergab, dass die Reaktion abgeschlossen
war. Das Lösungsmittel wurde
im Vakuum entfernt, und es wurde der Rohaldehyd der Formel 18 erhalten,
in dem R7 für Methyl und R3 für Pyridin-3-yl
steht, und der ohne Reinigung weiterverwendet wurde.
-
Beispiel 9
-
Herstellung
von 3-(R/S)-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentaldehyd der Formel
18:
Nach dem Verfahren von Beispiel 8 wurde in ähnlicher
Ausbeute der 3-(R/S)-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentaldehyd
der Formel 18 erhalten, worin R7 für Ethyl
und R3 für
Pyridin-3-yl steht.
-
Beispiel 10
-
Einer
Lösung
von 82 mg der Verbindung der Formel 19 (worin X2 Sauerstoff
ist) (siehe Schema 4) in 1 ml Toluol wurden 40 mg 3-(R/S)-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-butyraldehyd (Produkt
des Beispiels 8) zugegeben. Das Gemisch wurde 12 h bei 110°C erhitzt.
Darauf wurde das Lösungsmittel
entfernt, und der erhaltene Schaum wurde in 5 ml Methanol resuspendiert.
Es wurden 0,047 ml Essigsäure
und 25 mg Natriumcyanoborhydrid zugegeben. Nach 12 h Rühren wurde
Wasser zugefügt,
und der pH-Wert wurde mit 1N HCl auf 2 eingestellt. Das Gemisch
wurde 30 min. gerührt,
und danach wurde der pH-Wert mit 1N Natriumhydroxid auf 9,5 eingestellt.
Nach Extraktion mit Dichlormethan (3 × 25 ml), Trocknen über Kaliumcarbonat,
Filtrieren, Einengen und Reinigen durch SGC unter Verwendung von
3 % Methanol-Dichlormethan mit 0,3 % konzentriertem Ammoniumhydroxid
als Eluent erhielt man 67 mg einer Verbindung der Formel 31, oben
dargestellt, worin -X1-R2 für (R/S)-3-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-butylamino
und X2 für
Sauerstoff stehen.
MS 829 (M+1)
-
Beispiel 11
-
Nach
dem in Beispiel 10 beschriebenen Verfahren wurde unter Verwendung
der Verbindung der Formel 19 (worin X2 =NOCH3 ist) und des Aldehyds aus Beispiel 8 die
entsprechende Verbindung der oben gezeigten Formel 31, worin -X1-R2 für (R/S)-3-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-butylamino
ist und X2 für =NOCH3 stehen,
in einer ähnlichen
Ausbeute wie das Produkt von Beispiel 10 erhalten.
MS 857 (M+1)
Auftrennung:
Die beiden Diastereomeren des Beispiels 10 wurden durch Chromatographie
an Silikagel unter Verwendung von Methyl-tert.-butylether/Methanol/Triethylamin
20:1:1 als Eluent oder durch HPLC unter Verwendung von Methyl-tert.-butylether/Methanol/Triethylamin
89:10:1 als Eluents in die reinen R- und S-Isomeren aufgetrennt:
R-Isomer
(Formel 32, worin X2 für =NOCH3 steht,
Y Wasserstoff bedeutet und X1 für NH steht):
1H-NMR (partiell): 8,95 (s, 1H), 8,43 (dd,
J = 1,66 Hz, 4,77 Hz), 8,06 (d, J = 7,89), 7,65 (s, 1H), 7,36 (s,
1H), 7,27 (dd, J = 4,77 Hz, 7,89), 6,11 (s, 1H), 4,95 (dd, 1H),
4,83 (br, 1H), 4,22 (m, 2H), 3,87 (dd, 1H), 3,77 (s, 1H), 3,62 (s,
3H), 2,60 (s, 3H), 2,24 (s, 6H), 1,52 (d, J = 6,8 Hz, 3H), 1,46
(s, 3H), 0,97 (d, J = 6,9 Hz, 3H), 0,86 (t, 7,26, 3H).
MS:
857 (M+1)
Rf: 0,62 (Methyl-tert.-butylether/Methanol/Triethylamin
10:1:1)
S-Isomer (Formel 33, worin X2 für =NOMe
steht, Y Wasserstoff bedeutet und X1 für NH steht):
1H-NMR (partiell): 8,94 (s, 1H), 8,43 (dd,
J = 4,1, 5,76 Hz, 1H), 8,04 (m, 1H), 7,64 (d, J = 1,25, 1H), 7,35
(d, J = 1,25 Hz, 1H), 7,26 (m, 1H), 6,10 (s, 1H), 4,97 (d, J = 8,26
Hz, 1H), 4,82 (m, 1H), 4,21 (m, 2H), 3,86 (dd, J = 6,64, 1H), 3,76
(s, 1H), 3,60 (s, 3H), 2,58 (s, 3H), 2,23 (s, 6H), 0,96 (d, J =
7,06 Hz, 3H), 0,845 (t, J = 7,48).
MS: 857 (M+1)
Rf: 0,55
(Methyl-tert.-butylether/Methanol/Triethylamin 10:1:1)
-
Die
absolute Stereochemie wurde durch Einzelkristall-Röntgen-Strukturanalyse
festgestellt.
-
Beispiel 12
-
Umkristallisation
des R-Isomers aus Beispiel 11 (Formel 32, worin X2 für =NOCH3 steht, Y Wasserstoff bedeutet und X1 für
NH steht):
1,5 g des reinen R-Isomers wurden in 30 ml Isopropylether
suspendiert. Die Suspension wurde 3 h zum Rückfluss erhitzt. Dann ließ man das
Gemisch auf Raumtemperatur abkühlen
und rührte
72 h. Der erhaltene weiße Feststoff
wurde abfiltriert und mit Isopropylether gewaschen. Nach Trocknen
an der Luft erhielt man die kristalline Form des R-Isomers (1,3
g).
Fp: 164–167°C
Elementaranalyse:
C: 61,31 %, H: 8,565 %, N: 11,015 %. Diese Daten entsprechen dem
Hemihydrat.
-
Pulverröntgendiffraktionsdaten:
-
Beispiel 13
-
Umkristallisation
des S-Isomers aus Beispiel 11 (Formel 33, worin X2 für =NOCH3 steht, Y Wasserstoff bedeutet und X1 für
NH steht):
Gemäß dem in
Beispiel 10 beschriebenen Verfahren wurden 1,5 g des S-Isomers unter
Erhalt von 1,2 g kristallinem Material umkristallisiert.
Fp:
159–166°C
Elementaranalyse:
C: 61,275 %, H: 8,605 %, N: 10,90 %. Diese Daten entsprechen dem
Hemihydrat.
-
Pulverröntgendiffraktionsdaten:
-
Beispiel 14
-
Nach
dem in Beispiel 10 beschriebenen Verfahren wurde unter Verwendung
der Verbindung der Formel 19 (worin X2 =NOCH3 ist) und des Aldehyds aus Beispiel 9 die
entsprechende Verbindung der oben angeführten Formel 31, worin -X1-R2 (R/S)-3-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamino
ist und X2 für =NOCH3 steht, in
einer ähnlichen
Ausbeute wie das Produkt von Beispiel 10 erhalten.
MS 870 (M)
und 871 (M+1)
Auftrennung: Die beiden Diastereomeren des Beispiels
14 wurden gemäß dem in
Beispiel 11 beschriebenen Verfahren aufgetrennt.
R-Isomer (Formel
31, worin -X1-R2 für (R)-3-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamino
und X2 für
=NOCH3 stehen):
1H-NMR
(partiell): 8,95 (s, 3H), 8,42 (dd, J = 1,66 Hz und 4,78 Hz, 1H),
8,05 (dt, J = 1,66 und 8,31 Hz, 1H), 7,62 (d, J = 1,04 Hz, 1H),
7,31 (d, J = 1,04 Hz, 1H), 7,26 (ddd, J = 1,66, 4,78 und 8,03 Hz,
1H), 2,07 (s, 1H), 4,96 (dt, J = 2,28 und 8,31 Hz, 1H), 4,6 (m,
1H), 4,20 (m, 2H), 3,84 (q, J = 6,85 Hz, 1H), 3,75 (s, 1H), 3,58
(s, 3H), 2,56 (s, 3H), 2,22 (s, 6H).
HPLC-Retentionszeit: 10,545
min. (Silikagel-Säule
unter Verwendung von Methyl-tert.-butylether/Methanol/Triethylamin
89:10:1 als Eluens).
S-Isomer (Formel 31, worin -X1-R2 für
(S)-3-(4-Pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-pentylamino und X2 für =NOCH3 stehen):
1H-NMR
(partiell): 8,96 (s, 1H), 8,40 (dd, 1H), 8,04 (dt, 1H), 7,56 (d,
J = 1,25, 1H), 7,30 (d, J = 1,25 Hz, 1H), 7,26 (ddd, 1H), 6,01 (s,
1H), 4,85 (dd, 1H), 3,66 (s, 3H), 2,65 (s, 3H), 2,32 (s, 6H).
HPLC-Retentionszeit:
13,5 min. (Silikagel-Säule
unter Verwendung von Methyl-tert.-butylether/Methanol/Triethylamin 89:10:1
als Eluens).
-
Beispiel 15
-
3,3-Dimethyl-3-(4-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-propionaldehyd
-
Einer
Lösung
von 1 g 4-Pyridin-3-yl-imidazol in 34 ml THF wurden 1,6 ml Essigsäure und
3,3 ml 3-Methyl-2-butenal zugegeben, und die erhaltene Lösung wurde
unter moderatem Rückfluss
24 h erhitzt. Danach wurde THF im Vakuum entfernt, und der Rückstand
wurde an einer langen Flash 75-Säule
(Silikagel-Säule
der Biotage Division der Dyax Corp., USA) unter Verwendung von MeOH-CH2Cl2 als Eluens unter
Erhalt der Titelverbindung als gelbliches Öl gereinigt.
MS: m/z 230
(M+H).
-
Beispiel 16
-
11-Deoxy-5-O-desosaminyl-11-(3,3-dimethyl-3-(4-pyrid
in-3-yl-imidazol-1-yl)-propyl)hydrazo-6-O-methyl-3-oxoerythronolid
A-11,12-carbamat-9-E-(O-methyl)oxim
-
Einer
Lösung
von 257 mg 11-Deoxy-5-O-desosaminyl-11-hydrazo-6-O-methyl-3-oxoerythronolid A-11,12-carbamat-9-E-(O-methyl)oxim
und 200 mg 3,3-Dimethyl-3-(4-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-propionaldehyd
in 1,9 ml Toluol wurden 0,09 ml Essigsäure zugegeben, und die erhaltene
Lösung
wurde bei Raumtemperatur 24 h erhitzt. Danach wurde Toluol im Vakuum
abgedampft, und der Rückstand
wurde in 2,6 ml Methanol gelöst.
Der Lösung
wurden nacheinander 0,3 ml Essigsäure und 49 mg NaBH3CN
zugegeben, und die erhaltene Lösung
wurde bei Raumtemperatur 1 h gerührt.
Darauf wurden gesättigtes
NaHCO3 und CH2Cl2 zugefügt. Die
wässrige
Phase wurde dreimal mit CH2Cl2 extrahiert,
die vereinigten organischen Phasen wurden mit Salzlösung gewaschen, über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Das Rohprodukt wurde durch präparative
TLC (10 % MeOH – 1
NH3·H2O – 89
% CH2Cl2) unter
Erhalt der Titelverbindung als weißer Feststoff gereinigt.
1H-NMR (CDCl3, 400
MHz) δ 3,61
(3H, s), 2,55 (3H, s), 2,32 (6H, s), 1,62 (3H, s), 1,60 (3H, s),
1,42 (3H, s), 1,32 (3H, d, J = 6,8 Hz), 1,30 (3H, s), 1,24 (3H,
d, J = 7,6 Hz), 1,21 (3H, d, J = 5,6 Hz), 1,02 (3H, J = 7,2 Hz), 0,93
(3H, d, J = 6,8 Hz), 0,81 (3H, t, J = 7,2 Hz).
MS: m/z 870
(M+H).
-
Verbindungen,
die von der vorliegenden Erfindung umfasst werden, sind u.a. folgende:
11-Deoxy-5-O-desosaminyl-11-(3,3-dimethyl-3-(4-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-propyl)hydrazo-6-O-methyl-3-oxoerythronolid
A-11,12-carbamat-9-E-(O-methyl)oxim;
11-Deoxy-5-O-desosaminyl-11-(3-(R)-methyl-3-(4-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-propyl)hydrazo-6-O-methyl-3-oxoerythronolid
A-11,12-carbamat-9-E-(O-methyl)oxim;
11-Deoxy-5-O-desosaminyl-11-(3-(R)-ethyl-3-(4-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-propyl)hydrazo-6-O-methyl-3-oxoerythronolid
A-11,12-carbamat-9-E-(O-methyl)oxim;
11-Deoxy-5-O-desosaminyl-11-(3-(S)-methyl-3-(4-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-propyl)hydrazo-6-O-methyl-3-oxoerythronolid
A-11,12-carbamat-9-E-(O-methyl)oxim;
11-Deoxy-5-O-desosaminyl-11-(3-(S)-ethyl-3-(4-pyridin-3-yl-imidazol-1-yl)-propyl)hydrazo-6-O-methyl-3-oxoerythronolid
A-11,12-carbamat-9-E-(O-methyl)oxim und deren pharmazeutisch akzeptable
Salze, Prodrugs und Solvate.