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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Desinfektion von mit
Nanobakterien infizierten Gegenständen und Verfahren zur Behandlung
von mit Nanobakterien infizierten Patienten.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Bildung von einzelnen und organisierten anorganischen kristallinen
Strukturen in makromolekularen extrazellulären Matrizen ist ein weit verbreitetes
biologisches Phänomen,
das im Allgemeinen als Biomineralisierung bezeichnet wird. Säugetierknochen
und Zahnschmelz sind Beispiele für
eine Biomineralisierung, die auf Apatitmineralien beruht. Apatitsteine
aus der Umwelt haben fast dieselbe chemische Zusammensetzung wie
in Knochen und Dentin. Vor kurzem sind Bakterien als Faktoren bei
biogeochemischen Zyklen für
die Mineralbildung in wässrigen
Sedimenten ins Spiel gebracht worden. Der Hauptbestandteil von modernen
authigenen Phosphatmineralien bei Meeressedimenten ist Carbonat(hydroxy)fluorapaptit Ca10(PO4)6-x(CO3)x(F,OH)2+x. Mikroorganismen sind in der Lage, Apatit
außerhalb
des thermodynamischen Gleichgewichts im Meerwasser abzulagern. Sie
können
Ca von Mg trennen sowie aktiv Carbonatapatit mittels bestimmter
Oligopeptide bei Bedingungen von pH < 8,5 und [Mg]:[Ca] > 0,1 nukleieren. Solche Bedingungen liegen
auch im menschlichen Körper
vor.
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Nanobakterien
nähern
sich der theoretischen Grenze des selbstreplizierenden Lebens mit
einer Größe von nur
einem Hundertstel von der gewöhnlicher
Bakterien. Nanobakterien können
aus dem Blut und Blutprodukten von Säugetieren isoliert werden (siehe
US-Patent 5,135,851 von Kajander, dessen Inhalt hier durch Bezugnahme
aufgenommen wird). Eine energiedispersive Röntgenmikroanalyse und chemische
Analyse zeigt, dass Nanobakterien an ihrer Zellhülle biogenes Apatit erzeugen.
Die Apatitdicke hängt
meist von den Kulturbedingungen der Nanobakterien ab. Nanobakterien
sind die kleinsten, Apatit bildenden Bakterien mit Zellwand, die
aus Blut und Blutprodukten von Säugetieren
isoliert werden. Ihre kleine Größe (0,05–0,5 μm) und ihre
einzigartigen Eigenschaften machen ihren Nachweis mit herkömmlichen
mikrobiologischen Verfahren schwierig. Bei mit Nanobakterien infizierten
Säugetierzellen
zeigte eine Elektronenmikroskopie intra- und extrazelluläre nadelförmige Kristallablagerungen,
die mit einer von Kossa-Färbung
färbbar
waren und Calcokügelchen
(„calcospherules") ähneln, die
bei einer pathologischen Calcifizierung gefunden werden.
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Die
vorliegenden Erfinder haben Nanobakterien im Blut von Menschen und
Kühen entdeckt,
die in vitro und in vivo cytotoxisch sind. Sie sind bei der DSM,
Braunschweig, Deutschland unter der Hinterlegungsnummer 5819–5821 hinterlegt.
Die Nanobakterien von Menschen und Rindern wachsen ähnlich,
teilen dieselben Oberflächenantigene
und andere bestimmte Merkmale. Sie erzeugen auch beide Carbonatapatit.
Nanobakterien besitzen außergewöhnliche
Eigenschaften, wodurch ihr Nachweis mit herkömmlichen mikrobiologischen Verfahren
schwierig ist. Obwohl sie üblicherweise
Durchmesser von 0,2–0,5 μm aufweisen,
existieren sie auch in winzigen Formen (0,05–0,2 μm), wie mit der Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM) beobachtet wurde. Daher gelingt es Nanobakterien, durch Filter
von 0,1 μm
hindurchzugelangen. Nanobakterien sind schlecht zerstörbar, färbbar, fixierbar
und außergewöhnlich widerstandsfähig gegenüber Wärme. Ihre
Verdoppelungszeit beträgt
etwa 3 Tage. Hohe Dosen an ☐-Strahlung oder Aminoglycosidantibiotika
verhinderten ihre Vermehrung. Gemäß der 16S rRNA-Gensequenz (EMBL
X98418 und X98419) fallen Nanobakterien unter die ☐-2-Untergruppe
von Proteobakterien, was auch die Arten Brucella und Bartonella
einschließt.
Letztere Gattungen umfassen menschliche und tierische Pathogene,
die Ähnlichkeiten
mit Nanobakterien teilen, zum Beispiel einige derselben Antigene
und cytopathische Wirkungen.
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Der
Wettkampf um lebensnotwendige Nährstoffe
ist in natürlichen
Umgebungen enorm, und es werden daher für ungünstige Zustände geschickte Adaptionen und Überlebensstrategien
benötigt.
Bakterien können
Sporen, Zysten und Biofilme bilden, die ihnen helfen, ungünstige Zeiten
zu überleben.
Bakterien in solchen Formen haben signifikant niedrigere metabolische
Funktionen, aber vegetative Zellen können ihren Metabolismus auch
verlangsamen. Die erhöhte
Resistenz von Bakterien im Biofilm oder als Sporen beruht nicht
nur auf der langsameren metabolischen Rate. Die undurchlässigen Strukturen
um den Organismus herum dienen als mechanische Barrieren, die das
Eindringen von potentiell schädlichen
Verbindungen blockieren. Es sind auch einige zusätzliche Mechanismen bekannt,
die beim Überleben
von Bakterien helfen. Der Wärmewiderstand
von bakteriellen Sporen kann drei Hauptfaktoren zugeschrieben werden,
bei denen es sich um die Protoplastdehydrierung, die Mineralisierung
und die thermische Adaption handelt. Ein Strahlungswiderstand ist häufig mit
anspruchsvollen DNA-Reparatursystemen verbunden. Eine Minimierung
der metabolischen Rate und Vermehrung sind offensichtlich die Hauptvoraussetzungen
für bakterielles Überleben,
was Zeit für
die Reparatur von DNA und anderen geschädigten zellulären Komponenten
lässt.
Ein sehr langsamer Metabolismus und die Fähigkeit, einen Biofilm zu bilden,
sind auch Eigenschaften von Nanobakterien. Wegen ihrer kleinen Größe scheint
das Vorhandensein von komplizierten Systemen für die Nukleinsäurereparatur
in Nanobakterien sehr unwahrscheinlich zu sein. Eine mögliche Erklärung für den beobachteten
Widerstand gegenüber
gamma-Strahlung kann ihre kleine Größe und die Besonderheiten in
ihrem Nukleinsäureaufbau
sein.
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Apatit
kann bei der Bildung von Nierensteinen eine Schlüsselrolle spielen. Die kristallinen
Komponenten von Harnwegssteinen sind Calciumoxalat, Calciumphosphat,
Struvit, Purine oder Cystin. Die Mehrzahl der Harnsteine besteht
aus Mischungen aus zwei oder mehreren Komponenten, wobei die Hauptbeimischung
Calciumoxalat und Apatit ist. Weiterhin haben Fermentor-Modellstudien
gezeigt, dass Calciumphosphatherde immer anfänglich gebildet werden und
anschließend
mit Calciumoxalat oder anderen Komponenten überzogen werden können. Eine
Harnwegsinfektion, die eine Struvit- und Carbonatapatitbildung bewirkt,
ist eine häufige Ursache
für Nierensteine.
Die herkömmliche
Therapie besteht gewöhnlich
aus dem operativen Entfernen des Steins in Verbindung mit einer
kurzen antimikrobiellen Therapie. Eine solche Behandlung ist in
etwa 50 % der Fälle
heilend. Eine wiederkehrende Steinbildung und progressive Pyelonephritis
tritt bei den nicht Geheilten auf. Die Morbidität und Kosten, die sich aus
dieser Erkrankung ergeben, sind signifikant.
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Eine
Gewebecalcifizierung von Carbonatapatit ist in der Natur bei anderen
Erkrankungen häufig,
zum Beispiel erwachsen atherosklerotische Plaques aus Calciumphosphat.
Wie mittels Immunoassay und immunohistochemisches Färben festgestellt
wurde, enthielten 25 % der atherosklerotischen Plaques in menschlichen
Aortaproben Nanobakterien. Hämodialysepatienten
können
eine ausgedehnte metastatische und tumorale Calcifizierung entwickeln.
Eine akute Periarthritis ist eine Apatitarthropathie, die mit intratendinösen Calcifizierungen
in Verbindung steht. Apatitkristalle bewirken auch eine Entzündung, wenn
sie in den Synovialraum injiziert werden. Eine Gewebecalcifizierung
wird auch bei mehreren Tumorarten gefunden.
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Pulpasteine
oder Dentikel sind polymorphe mineralisierte Körper von verschiedener Größe, die
gelegentlich in dem Pulpabindegewebe von menschlichen Zähnen gefunden
werden. Ihre Ätiologie
bleibt unklar, obwohl sie oft mit dem Altern oder der Pathologie
der Pulpa in Verbindung gebracht werden. Sie können auch in den bleibenden
Zähnen
vorhanden sein und diese lange Zeit ohne Symptomatik beeinträchtigen.
Obwohl Pulpasteine morphologisch umfangreich untersucht wurden,
ist ihr Ursprung noch nicht bekannt und man weiß wenig über ihre chemische Zusammensetzung.
Eine histochemische Untersuchung von Pulpa-Calcifizierungen hat gezeigt, dass die
organische Matrix aus retikulären
Bindegewebsfasern und einer gemahlenen Substanz besteht, die Glycoproteine
und Säurepolysaccharide
enthält.
Die mineralische Phase der Pulpa-Calcifizierung ist mit der energiedispersiven
Röntgenspektrometrie
und chemischen Analyse untersucht worden, und es wurde nachgewiesen,
dass Calciumsalze in Form von Apatit, möglicherweise Carbonat enthaltendem
Apatit, abgelagert werden. Tatsächlich
gibt es keinen großen
Unterschied zwischen dem chemischen Aufbau eines Zahns und von Dentikeln.
Der Knochen- und Zahnbildung im Körper liegen ähnliche
Mechanismen zugrunde, die viele Fragen unbeantwortet lassen. Die
Apatitbildung im Körper
(außer
in den Zähnen
und im Knochen) wird pathologische Biomineralisierung genannt, zum
Beispiel dentale Pulpasteine, Nierensteine und Gelenk-Calcifizierungen.
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Malakoplakie
ist eine seltene chronische, entzündliche Erkrankung von unbekannter
Ursache, die aber stark mit einem bakteriellen Faktor in Verbindung
gebracht wird. Sie kann tödlich
verlaufen. Diese Krankheit ist durch calcifizierte, laminierte oder
zielgeformte Körper
gekennzeichnet, die eine positive von Kossa Färbung zeigen und als Michaelis-Gutmann-Körperchen bezeichnet werden
sowie aus Apatit gebildet sind. Der Aufbau dieser Calcokügelchen ähnelt stark
den calcifizierten Nanobakterien.
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Gewebecalcifizierungen
werden bei mehreren Erkrankungen, wie beispielsweise serösen Ovarialtumoren,
papillären
Adenocarcinomen des Endometriums, Brustkrebs, papillärem Carcinom
der Schilddrüse, duodenalem
Carcinoidtumor und Craniopharyngiom, gefunden. Bei vielen malignen
Tumoren werden nadelförmige
Kristalle in Epithelzellen gefunden. Um diese Art der Calcifizierung
nachzuweisen, ist es notwendig, die Elektronenmikroskopie zu verwenden,
da die Kristalle zu klein sind, um mit dem Lichtmikroskop gesehen zu
werden, und ihr Ursprung unbekannt ist. Viele maligne Zellen haben
Rezeptoren für
ein Anhaften von Nanobakterien. Sie könnten in den Tumor Nanobakterien
unter anschließender
Calcifizierung einführen.
Außerdem können einige
sich teilende Zellen bei Entzündungsreizen
Rezeptoren zum Anhaften aufweisen, zum Beispiel bei atherosklerotischen
Plaques, die bekanntermaßen
eine Calciumphosphatanhäufung
aufweisen. Obwohl die Elektronensondenanalyse zeigte, dass die Oberfläche und
das Innere der mineralischen Ablagerung dieselbe chemische Zusammensetzung
aufwies, zeigte bei dieser Erkrankung ein REM unterschiedliche Strukturarten,
wie beispielsweise sphärische
Teilchen und Fasern, die Nanobakterien ähneln. Gleichermaßen wird eine
akute Periarthritis mit dem Vorhandensein von Hydroxyapatitkristallen
in den Gelenken in Verbindung gebracht.
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Alzheimer-Plaques
können
mit anti-nanobakteriellen polyklonalen Antikörpern markiert werden. Diese polyklonalen
Antikörper
enthalten einige Autoantikörper,
und die vorliegenden Erfinder haben bei nanobakteriellen Immunisierungen
auch einige monoklonale Autoantikörper erhalten. Es wurde angenommen,
dass eine langsame bakterielle Infektion eine Rolle bei den Autoimmunerkrankungen
spielt. Bei diesen Erkrankungen ist oft eine Gewebecalcifizierung
vorhanden. Nanobakterien sind ein neues Beispiel für langsam
wachsende Organismen, die den Menschen über lange Zeiträume infizieren.
Apatitaufbau und anormale Nukleinsäuren können zu den Anomalien bei der
Immunreaktion auf diese Infektion beitragen.
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Mehrere
Aspekte von biogener Apatitnukleation, Kristallwachstum und Morphologie
sind sowohl in vivo als auch in vitro bestimmt worden. Allerdings
bleiben viele Details ungelöst,
inklusive die spezifische Natur der anfänglichen Fällungsphasen, der Mechanismus
und die Faktoren, die den Einschluss von ionischen Verunreinigungen
in das Kristallgitter steuern, Einzelheiten über die kristallographische
Ultrastruktur und die Morphologie in mineralisierten Geweben (Knochen,
Dentin) und das Verhältnis
von anorganischen Komponenten zu der komplexen Matrix auf Kollagenbasis.
Der Grund hinter der Calciumphosphatablagerung bleibt bei vielen Erkrankungen
spekulativ. Es ist gezeigt worden, dass eine Anhäufung von Calcium in Mitochondrien,
die vermutlich von dem Restsubstrat für die Energieerzeugung abhängt, eine
Calcifizierung zu bewirken schien. Amorphes Calciumphosphat in Form
von Sphäroiden
und möglicherweise
feinen Fibrillen und Körnchen scheint
durch die Transformation zu Apatit auch eine Rolle bei der Calcifizierung
zu spielen.
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Kajander
u.a. (Proc. SPIE-Int. Soc. Opt- Eng. (1997), 3111, Seite 420–428) zeigt
Nanobakterien aus Blut und Blutprodukten und deren Beständigkeit
gegenüber
Wärme,
gamma-Strahlung und Antibiotika. Es wird beschrieben, dass Aminoglycoside
in hohen Konzentrationen bakteriostatisch sind. Weiter zerstört die Verwendung
von 3 Megarad gamma-Strahlung Nanobakterien, stört der Calciumchelator EDTA
das Wachstum und verhinderte ein Erwärmen auf 100°C über 30 Minuten
das Wachstum von Serum-Nanobakterien,
während serumfreie
Nanobakterien, die über
eine Stunde 100°C
ausgesetzt waren, nicht abgetötet
werden konnten. Schließlich
stellen die Autoren fest, dass Nanobakterien in mineralischen Ablagerungen
von Nierensteinen oder Harnsteinen vorkommen könnten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zum Sterilisieren von Gegenständen zur
Verfügung,
die mit Nanobakterien kontaminiert sind. Solche Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung sind zur Desinfektion und/oder Sterilisation von medizinischer
Ausrüstung
und Lösungen,
die zur Behandlung und Diagnose von Patienten verwendet werden,
besonders nützlich.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zum Verhindern einer
nanobakteriellen Infektion und zum Behandeln von mit Nanobakterien
infizierten Patienten zur Verfügung.
Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Verhindern des Wiederauftretens von Nierensteinen bei einem Patienten
zur Verfügung,
der an Nierensteinen leidet, umfassend die Verabreichung eines Antibiotikums
in einer Menge, die dahingehend wirksam ist, dass das Wachstum und
die Entwicklung von Nanobakterien gestört oder verhindert wird.
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Anhand
der vorangehenden und anderen Gegenstände, Vorteile und Merkmale
der Erfindung, die nachfolgend deutlich werden kann, wird der Kern
der Erfindung unter Bezugnahme auf die nachfolgende ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
und auf die beigefügten
Ansprüche besser
verständlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1.
Licht- und elektronenmikroskopische Bilder von Nanobakterien und
ihre Analysen mit energiedispersiver Röntgenmikroanalyse (EDX). Differentielles
Interferenzkontrastbild von am Boden anhaftenden Nanobakterien nach
einer 2-monatigen Kulturdauer. (B) DNA-Färbung desselben Bereichs (x1600)
mit dem modifizierten Hoechst-Verfahren.
(C) Negatives Färben
von Nanobakterien, die direkt aus fötalem Rinderserum isoliert
wurden (Balken = 200 nm). (D) REM-Mikroaufnahme, die ihre variable
Größe zeigt
(Balken = 1 μm). (E)
Ein sich teilendes Nanobakterium, das mit einer „haarigen" Apatitschicht bedeckt ist (Balken =
100 nm). (F) TEM-Mikroaufnahme von Nanobakterien, die nach einer
3-monatigen Kulturdauer in einer Apatitschicht vergraben sind (Balken
= 1 μm),
(G) bei stärkerer
Vergrößerung (Balken
= 200 nm). Weiße
zentrale Bereiche in F sind aufgrund eines Verlusts der Mineralschicht
beim Zerteilen Artefakte. (H) Energiedispersive Röntgen-Mikroanalyse
von Nanobakterien in REM, die Ca- und P-Spitzen, die Hydroxyapatit ähnlich sind
(I), zeigen.
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2.
Nanobakterielle Steinansammlungen und Vergleich mit Hydroxyapatit.
(A) Ansammlungen auf modifiziertem Löffler-Medium in einer Platte
von 10 cm. Die Ansammlungen haben das Medium durchdrungen und bilden
steinige Säulen.
Der Pfeil zeigt eine typische graubraune Ansammlung, die in B (x40)
veranschaulicht ist. (C) Nadelförmige
Kristallablagerungen in der Säule
durch TEM gezeigt (Balken = 200 nm). (D) TEM-Bild von Bezugs-Apatitkristallen
(Balken = 100 nm).
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3.
Nanobakterien, die unter SF-Bedingungen gezüchtet wurden, und ihre Wechselwirkung
mit Zellen. (A) Lichtmikroskopische Mikroaufnahme, (B) DNA-Färbung desselben
Bereichs mit der modifizierten Hoechst-Färbemethode. (C) Differentielle
Interferenz-Konstrastbilder von Nanobakterien in einem gebräuchlichen
Apatit-Schutzraum und (D) eine teilweise demineralisierte nanobakterielle
Gruppe (A-D, x860). (E und F) REM-Mikroaufnahmen von nanobakteriellen
Aufenthaltsorten, die aus dem Kulturgefäß entnommen wurden (Balken
= 1 μm).
(G) IIFS auf internalisierten mineralisierten Nanobakterien (weiße Pfeile)
in 3T6-Zellen. (H) DNA-Färbung
desselben Bereichs mit dem üblichen
Hoechst-Verfahren (x540). (I-L) TEM-Mikroaufnahmen von intrazellulären Calcifizierungen
in 3T6-Zellen, die durch SF-Nanobakterien bewirkt werden (Balken
I und K = 2 μm,
J = 500 nm, L = 200 nm).
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4.
Beispiele für
eine extra- und intrazelluläre
Calcifizierung durch Nanobakterien. (A) TEM-Mikroaufnahme von kultivierten
Nanobakterien (Balken = 20 nm) aus fötalem Rinderserum und (B) ein
Bakterium in einem Nierenstein nach der Demineralisierung (Balken
= 50 nm). (C) IIFS desselben Nierensteins mit Anti-Nanobakterien
mAb. (D und E) Die von Kossa-Färbungsergebnisse
von 3T6-Zellen, die 24 Stunden lang SF-Nanobakterien ausgesetzt
waren und (F) negative Kontrolle (x270).
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5.
Darstellung, die die Wirkung von Wärme auf das Wachstum von Serum-Nanobakterien zeigt. Nanobakterien
wurden in PBS Wärme
ausgesetzt und 16 Tage lang kultiviert. Ein Kochvorgang von nur
30 Minuten führte
zu einer Inaktivierung von Nanobakterien. Bei allen anderen Behandlungen
wurde ein exponentielles Wachstum beobachtet. Das Medium, das 10
% gamma-bestrahltes Serum (negative Kontrolle) enthielt, zeigte
kein Wachstum.
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6.
Darstellung, die die Wirkung von Antibiotika auf nanobakterielles
Wachstum zeigt. Das Wachstum wird mit dem von Nanobakterien verglichen,
die ohne Antibiotika kultiviert wurden. Antibiotikadosen, die zehnmal
höher als
die zur Verwendung in Zellkulturen empfohlenen waren, waren notwendig,
um das Wachstum von Nanobakterien zu verhindern.
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7.
REM-Bilder von Nanobakterien, die mit und ohne Antibiotika einen
Monat lang in Medium, das 10 % fötales
Rinderserum enthielt, kultiviert wurden. Balken = 1 μm. (A) Nanobakterien,
die ohne Antibiotika kultiviert wurden. (B) Nanobakterien, die mit
100 μg/ml
Gentamycin kultiviert wurden. Die Pfeile zeigen Änderungen der Morphologie.
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8.
REM-Bilder von Zähnen
mit (A und B) und ohne (C und D) dentalen Steinen. Der in (A) gezeigte Zahn
wurde wegen periodontaler Probleme und einer durch starke dentale
Pulpasteinbildung bewirkten Knochendesorption extrahiert. Eine stärkere Vergrößerung des
durch den Pfeil gezeigten Bereichs zeigt eine runde und fibröse Calcifizierung
(B). Der in (C) dargestellte Zahn wurde wegen eines orthodontischen
Problems extrahiert. Dieser Zahn wurde autoklaviert und für einen
Monat unter einer Zellkulturbedingung einem DMEM-Kultumedium ausgesetzt. Es wurde auf
der Oberfläche
keine Kristallisation beobachtet. (D) Zeigt die stärkere Vergrößerung des
Bereichs, die in (C) mit einem Pfeil markiert ist. Die vertikal
geschnittene andere Hälfte
desselben Zahns wurde für
das in der 9 beschriebene Experiment verwendet.
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9.
REM-Mikroaufnahmen des gesunden Zahns der 8C und
D nach Autoklavieren und Inkubation mit SF-Nanobakterien über einen
Zeitraum von einem Monat unter Zellkulturbedingungen. (A) allgemeines
Bild, das die Zahnoberfläche
zeigt, eine stärkere
Vergrößerung eines
durch den Pfeil gezeigten Bereichs ist in (B) zu sehen. (C) Nanobakterien,
die 3 Monate lang kultiviert wurden und an dem Zellkulturgefäß anhafteten;
der Balken ist 1 μm.
(D) Ein Bereich in demselben Zahn mit voluminösem Pulpastein, der einen Monat nach
dem Aussetzen mit SF-Nanobakterien auftrat. (E) Eine stärkere Vergrößerung desselben
Bereichs, der in (D) mit dem großen Pfeil gezeigt ist. Die
kleinen Pfeile zeigen das Wachstum von SF-Nanobakterien an der Oberfläche von
Steinen.
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10.
REM-Bilder von SF-Nanobakterien, die in dem Kulturmedium auf einem
Stück Dolomit
wachsen.
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11.
Energiedispersive Röntgen-Mikroanalyse
von menschlichen dentalen Steinen (O) und SF-Nanobakterien (B).
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12.
Wechselwirkung von SF-Nanobakterien mit Fibroblasten (3T6-Zellen).
(A) SF-Nanobakterien, die
durch ein Fibroblast internalisiert sind (Pfeilkopf zeigt die Nanobakterien
in einer Vakuole), (B) eine stärkere Vergrößerung,
die den nadelförmigen
Apatitaufbau der internalisierten SF-Nanobakterien zeigt, (C) von
Kossa-Färbeergebnis
der mit Nanobakterien infizierten Fibroblasten und (D) negative
Kontrolle. Die Vergrößerung in
(C und D) ist 270x. Der Pfeil in (C) zeigt gefärbte Nanobakterien nach dem
Färben
mit dem von Kossa-Verfahren,
bei dem es sich um ein in der Pathologie verwendetes, übliches
Calcifizierungsnachweisverfahren handelt.
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13.
TEM-Mikroaufnahmen eines menschlichen Carbonatapatit-Nierensteins
und von Nanobakterien. (A) Ein Nierenstein vor der Demineralisierung.
(B) SF-Nanobakterien, die einen Monat lang kultiviert wurden, (C)
derselbe Nierenstein nach der Demineralisierung, (D) Nanobakterien,
die 2 Monate lang in einem ein Serum enthaltendes Medium kultiviert
wurden. Der Nierenstein (C) wurde durch Inkubation des zertrümmerten Steins
in 1 N HCl 10 min lang bei Raumtemperatur demineralisiert, mit NaOH
und Kaliumphosphatpuffer neutralisiert und in Epon eingebettet.
Beide Nanobakterienkulturen (B und D) hafteten an dem Boden ihres
Kulturgefäßes an.
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14.
TEM- (A) und FITC-Bilder (B) von demineralisierten Nanobakterien
und Immunfluoreszenz-Positivität
bei unterschiedlichen Arten von Nierensteinen (C-E). Nierensteine
und Nanobakterien wurden mit bestimmten monoklonalen Anti-Nanobakterien-Antikörpern gefärbt, und
zwar nach der Demineralisierung der Proben, wie in der 13 beschrieben.
Die dicken Pfeile zeigen immunfluoreszenzpositive einzelne kokkenähnliche
Partikel. Immunpositivität
an der Oberfläche
der kleinen Einheiten, die den Stein bilden, ist mit den kleinen
Pfeilen gezeigt. Vergrößerungen:
(B-D) 1600x; (E) 640x.
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15.
Darstellungen, die das nanobakterielle Wachstum in der Subkultur
der demineralisierten, neutralisierten und sterilfiltrierten 20
unterschiedlichen menschlichen Nierensteine und Nanobakterien zeigen.
* Zeigt kein Wachstum in den ersten 6 Tagen.
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16:
Trimethoprim-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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17:
Tetracyclin-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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18:
Nitrofurantoin-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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19:
Doxycylin-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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20:
Gentamycin-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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21:
Neomycin-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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22:
Kanamycin-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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23:
Vancomycin-Wirkung auf Nanobakterien in 12 Tagen, ausgedrückt als
minimale inhibitorische Konzentration (MIC).
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24:
Zeitverlauf von Antibiotikawirkungen von 4 μg/ml Tetracyclin, Trimethoprim,
Trimethoprim + sulph, Nitrofurantoin, Doxycyclin und positiven und
negativen Kontrollen.
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25:
Wirkung von Tetracyclin auf menschliche Nanobakterien. Tetracyclin
ist für
menschliche Nanobakterienisolate ähnlich im Vergleich zu dem üblichen
Rinder-Nanobakterienstamm
wirksam.
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26:
Dosis/Reaktion und Zeitverlauf für
Ampicillin.
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27:
Dosis/Reaktion und Zeitverlauf für
Citrat.
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28:
Dosis/Reaktion und Zeitverlauf für
EDTA.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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Die
vorliegenden Erfinder haben überraschend
den ersten mit Mineralien überzogenen
Organismus entdeckt, bei dem das Mineral einen Teil der Zellwand
bildet, die für
die Überlebensstrategie
des Organismus wesentlich ist. Bei Nanobakterien ist dieses Mineral
Carbonatapatit. Aufgrund dessen haben die vorliegenden Erfinder
festgestellt, dass jedes therapeutische Mittel, das auf den Apatit
abzielt, für
die anti-nanobakterielle Therapie nützlich sein kann.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zum Desinfizieren eines
Gegenstands, der mit Nanobakterien kontaminiert ist. Wie im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung verwendet, ist ein zu desinfizierender
Gegenstand jeder Gegenstand, für
den vollständige
Sterilität
gewünscht
wird, einschließlich
medizinische Geräte,
operative Werkzeuge und medizinisches sowie operatives Zubehör, einschließlich Nadeln,
Spritzen, Röhren
und dergleichen. Vom Rahmen der vorliegenden Erfindung sind auch
Lösungen
zur medizinischen Behandlung und zur Medikamentenformulierung umfasst,
einschließlich
steriles Wasser, Salzlösung,
Ringersche und andere Lösungen.
Jede Art von Mischung, zum Beispiel Lösung oder Suspension, kann
durch das Verfahren sterilisiert werden, einschließlich alle
Formulierungen für
die medizinische Behandlung oder Diagnose, einschließlich – aber nicht
ausschließlich – jedes
Arzneimittel, das zur Verabreichung an einen Patienten, einschließlich Mensch
oder Tier, gedacht ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Desinfizieren
eines mit Nanobakterien kontaminierten Gegenstands zur Verfügung, umfassend
das Aussetzen der Nanobakterien einer desinfizierenden Lösung. Eine
desinfizierende Mischung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise eine Mischung aus Kaliumpersulfat und
Sulfaminsäure
in Wasser, vorzugsweise destilliertem Wasser. Die Mischung kann
eine Lösung,
Suspension oder dergleichen sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Mischung eine Lösung
von etwa 35 % bis etwa 70 % Kaliumpersulfat und etwa 1 % bis etwa
15 % Sulfaminsäure.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Mischung
etwa 50 % Kaliumpersulfat und etwa 5 % Sulfaminsäure. Diese Mischung kann in
voller Konzentration verwendet werden oder kann zur Verwendung unter
physiologischen Bedingungen verdünnt
werden, vorzugsweise auf eine Konzentration von etwa 0,1 % bis etwa
10 %, besonders bevorzugt eine Konzentration von etwa 1 %.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist eine Desinfektionsmittelmischung gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Mischung aus Formaldehyd, Glyoxal, Glyoxylsäure und Dimethylaurylbenzyl-Ammoniumchlorid in
Wasser, vorzugsweise destilliertem Wasser. Die Mischung kann eine
Lösung,
Suspension oder dergleichen sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Mischung eine Lösung
von etwa 1 % bis etwa 10 % Formaldehyd, etwa 5 bis etwa 10 % Glyoxal,
etwa 0,1 % bis etwa 5 % Glyoxylsäure
und etwa 3 % bis etwa 12 % Dimethylaurylbenzyl-Ammoniumchlorid.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat die Mischung etwa
4,5 % Formaldehyd, etwa 6,8 % Glyoxal, etwa 1,5 % Glyoxylsäure und
etwa 6 % Dimethylaurylbenzyl-Ammoniumchlorid. Diese Mischung kann
in voller Konzentration verwendet werden oder kann zur Verwendung
in physiologischen Verhältnissen
verdünnt
werden, vorzugsweise auf eine Konzentration von etwa 0,1 % bis etwa
10 %, besonders bevorzugt eine Konzentration von etwa 3 %.
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Alternativ
kann ein Gegenstand durch Demineralisierung der Nanobakterien und
anschließendes
Aussetzen einer desinfizierenden Chemikalie dekontaminiert werden.
Die Demineralisierung kann durch Aussetzen der Nanobakterien einem
niedrigem pH, vorzugsweise mit einer starken Säure, vorzugsweise Salzsäure, erzielt
werden. Alternativ kann die Demineralisierung durch deren Aussetzen
einem Calciumchelator erreicht werden. Geeignete Calciumchelatoren
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Zitronensäure
und Citratverbindungen. In Verbindung mit der Demineralisierung kann
jedes aus einem breiten Spektrum von desinfizierenden Chemikalien
in geeigneter Weise verwendet werden. Eine besonders bevorzugte
desinfizierende Mischung, die in Verbindung mit der Demineralisierung
zu verwenden ist, umfasst eine oder mehrere der folgenden:
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Nach
der Demineralisierung entweder als Alternative zur Verwendung einer
Desinfektionslösung
oder als Zusatz zur Verwendung der Desinfektionslösung kann
der Gegenstand wahlweise autoklaviert werden, und zwar vorzugsweise
bei einer Temperatur von mindestens 121 °C, vorzugsweise mindestens 20
Minuten lang.
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Alternativ
kann nach einer Demineralisierung entweder als Alternative zur Verwendung
einer Desinfektionslösung
oder als Zusatz zur Verwendung einer Desinfektionslösung der
Gegenstand einer ultravioletten Strahlung ausgesetzt werden, z.B.
durch Aussetzen des Gegenstands einem ultravioletten Licht, das
in etwa gleich dem Aussetzen einer UV-C-Lampe von mindestens etwa 15 W in einer
Entfernung von etwa 60 cm oder weniger für mindestens etwa 1 Stunde,
vorzugsweise mindestens etwa 3 Stunden, besonders bevorzugt mindestens über Nacht
entspricht. Alternativ kann der Gegenstand mindestens etwa drei
Megarad gamma-Strahlung ausgesetzt werden.
-
Nanobakterien
können
auch aus Flüssigkeiten
mittels Ultraschallbehandlung beseitigt werden. Es kann jeder herkömmliche
Sonikator verwendet werden; die Ultraschallbehandlungszeiten variieren
je nach Leistung des Sonikators und dem Volumen und den Eigenschaften
der zu desinfizierenden Flüssigkeit.
Angemessene Ultraschallbehandlungszeiten können leicht durch den Fachmann
ohne die Notwendigkeit übermäßigen Experimentierens
bestimmt werden. Typischerweise reicht eine Ultraschallbehandlung
der Proben von 5 bis 10 Minuten aus, um Nanobakterien aus den meisten
Lösungen
zu beseitigen. Eine Ultraschallbehandlung kann auf jeden Probenumfang
angewendet werden, wenn die Ultraschallleistung und der Probenbehälter zueinander
ein geeignetes Verhältnis
haben. Hochleistungs-Ultraschallquellen ermöglichen auch kontinuierliche Abläufe. Das
Verfahren ist bei der Behandlung jeder Lösung anwendbar. Für Proteine
und andere subzelluläre Komponenten
der Probe ist es schonend, wenn ein übermäßiges Erwärmen durch Kühlen der
Lösung
verhindert wird, und zwar entweder kontinuierlich (z.B. durch Austausch
des Behälters,
in dem die zu desinfizierende Lösung
in einem kalten Wasserbad gehalten wird) oder durch periodisches
Unterbrechen des Ultraschallverfahrens, um die Lösung zu kühlen (z.B. durch Stellen des
Behälters,
in dem die zu desinfizierende Lösung
gehalten wird, in ein Eisbad).
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Nanobakterien zerstört, indem
der zu desinfizierende Gegenstand durch Erwärmen für mindestens etwa eine Stunde
auf eine Temperatur von mindestens etwa 100°C getrocknet wird. Alternativ
kann nach einer Demineralisierung, wie oben erörtert, der Gegenstand für mindestens
etwa 15 Minuten, vorzugsweise mindestens etwa 30 Minuten, auf Temperaturen
von mindestens 60°C,
vorzugsweise mindestens etwa 100°C,
erwärmt
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiter Gewebekulturmedien zur Verfügung, die
so formuliert sind, dass sie frei von Nanobakterien sind. Die von
Nanobakterien freien Gewebekulturmedien können alle Standardgewebekulturmedien
sein, die dem Fachmann zur Verfügung
stehen und die zusätzlich
eine Nanobakterien-Antibiotikum-wirksame Menge an einem oder mehreren
Antibiotika umfassen, die aus der Gruppe bestehend aus β-Lactamantibiotika,
Aminoglycosidantibiotika, Tetracyclinantibiotika und Mischungen
davon ausgewählt
sind. Geeignete β-Lactamantibiotika
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen Penicillin, Phenethicillin,
Ampicillin, Azlocillin, Bacmpicillin, Carbenicillin, Cyclacillin,
Mezlocillin, Piperacillin, Epicillin, Hetacillin, Cloxacillin, Dicloxacillin,
Methicillin, Nafcillin, Oxacillin und deren Salze, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Geeignete Aminoglycosid-Antbiotika zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung umfassen Streptomycin, Kanamycin, Gentamycin, Amikacin,
Neomycin, Pardomycin, Tobramycin, Viomycin und Salze davon, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Geeignete Tetracycline umfassen Tetracyclin, Chlortetracyclin, Demeclocyclin,
Doxycyclin, Methacyclin, Oxytetracyclin, Rolitetracyclin, Minocyclin,
Sancyclin und pharmazeutisch annehmbare Salze davon, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Darüber
hinaus wird vor der Verwendung ein Kulturmedium gemäß der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise gemäß einem
der oben angeführten
Verfahren sterilisiert. Der Durchschnittsfachmann kann das Sterilisationsverfahren
auswählen,
das für
das bestimmte Kulturmedium am besten geeignet ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Verhindern von
Calcifizierungen in vivo zur Verfügung, d.h. bei einem Patienten,
der eine solche Behandlung benötigt,
umfassend das Verabreichen eines Antibiotikums einem Patienten in
einer Menge, die dahingehend wirksam ist, dass das Wachstum von
Nanobakterien gestört
oder verhindert wird. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung
umfassen in vivo Calcifizierungen Nierensteine, Atherosclerose,
akute Periarthritis, dentale Pulpasteine oder Dentikel, Malakoplakie, Alzheimer,
Autoimmunerkrankungen, einschließlich Sklerodermie und metastatische
und tumorale Calcifizierung, die bei Hämodialysepatienten gefunden
wird, und Calciphylaxe, maligne Tumore, einschließlich seröser Ovarialtumor,
papilläres
Adenocarcinom des Endometriums, Brustkrebs, papilläres Karzinom
der Schilddrüse, duodenaler
Carcinoidtumor und Craniopharnygiom, sind aber nicht darauf beschränkt. Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist ein „Patient" ein Säugetier,
vorzugsweise ein Mensch, der an einer Gewebecalcifizierung, insbesondere
in Verbindung mit einer der oben angeführten Erkrankungen, leidet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verhindern von
Calcifizierungen in vivo bei einem Patienten zur Verfügung, der
einer solchen Behandlung bedarf, umfassend das Verabreichen einer
antibiotischen Nanobakterien-Antibiotika-wirksamen
Menge an einem oder mehreren Antibiotika, die aus der Gruppe bestehend
aus β-Lactamantibiotika,
Aminoglycosidantibiotika, Tetracyclinen und pharmazeutisch annehmbaren
Salzen davon und Mischungen davon ausgewählt sind. Geeignete β-Lactamantibiotika
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen Penicillin,
Phenethicillin, Ampicillin, Azlocillin, Bacmpicillin, Carbenicillin,
Cyclacillin, Mezlocillin, Piperacillin, Epicillin, Hetacillin, Cloxacillin, Dicloxacillin,
Methicillin, Nafcillin, Oxacillin und pharmazeutisch annehmbare
Salze davon, sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete Aminoglycosidantibiotika
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen Streptomycin,
Kanamycin, Gentamycin, Amikacin, Neomycin, Pardomycin, Tobramycin,
Viomycin und pharmazeutisch annehmbare Salze davon, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Geeignete Tetracycline umfassen Tetracyclin, Chlortetracyclin, Demeclocyclin,
Doxycyclin, Methacyclin, Oxytetracyclin, Rolitetracyclin, Minocycline,
Sancyclin und pharmazeutisch annehmbare Salze davon, sind aber nicht
darauf beschränkt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Antibiotika
zusammen mit Citratverbindungen verabreicht.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
Vitamin K und/oder dessen Analoge für die Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Geeignete Analoge von Vitamin K zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen Menadion, Phytonadion
(Vitamin K1) und pharmazeutisch annehmbare
Salze davon, sind aber nicht darauf beschränkt. Zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung wird Vitamin K vorzugsweise in einer Konzentration
von mindestens 1 μg/ml
verwendet.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
p-Aminosalicylsäure
sowie andere Salicylsäurederivate
für das
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Besonders
bevorzugt ist Acetylsalicylsäure
(d.h. Aspirin).
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
Bisphosphonate für
die Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Als Familie
sind Bisphosphonate pharmakologisch durch ihre Fähigkeit gekennzeichnet, die
Knochenresorption zu hemmen, während
sie pharmakokinetisch durch ihre Ähnlichkeit bezüglich der Absorption,
Verteilung und Beseitigung eingeteilt sind.
-
Obwohl
alle Bisphosphonate ähnliche
physikochemische Eigenschaften aufweisen, unterscheidet sich ihre
Antiresorptionswirksamkeit. Die Wirksamkeit ist dramatisch erhöht, wenn
die Aminogruppe in der aliphatischen Kohlenstoffkette enthalten
ist. Zum Beispiel ist Alendronat, ein Aminobisphosphonat, etwa 700-mal wirksamer
als Etidronat, und zwar sowohl in vitro als auch in vivo. Im Allgemeinen
werden Bisphosphonate wegen ihrer schlechten Lipophilizität schlecht
vom Magen-Darm-Trakt absorbiert. Studien, die in vitro und in vivo
durchgeführt
wurden, haben gezeigt, dass Bisphosphonate vom Magen-Darm-Trakt über den
parazellulären
Transport absorbiert werden. Systemisch verfügbare Bisphosphonate verschwinden
sehr schnell aus dem Plasma und werden teilweise vom Knochen aufgenommen
und teilweise durch die Nieren ausgeschieden. Der relative Beitrag
dieser beiden Verfahren zur Gesamtplasmaentfernung ist unter den
Bisphosphonaten unterschiedlich. Bis jetzt geben alle untersuchten
Bisphosphonate keinen Hinweis auf einen Metabolismus. Eine Nierenausscheidung
ist der einzige Weg, sie zu entfernen. Untersuchungen mit Alendronat
bei Ratten zeigen, dass das Medikament aktiv durch ein uncharakteristisches
Nierentransportsystem und nicht durch die anionischen oder kationischen
Nierentransportsysteme ausgeschieden wird.
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Bisphosphonate
haben eine P-C-P-Bindung anstelle der P-O-P-Bindung von anorganischem
Pyrophosphat, durch die sie gegenüber enzymatischem Abbau resistent
werden und ihnen eine hohe Affinität für Hydroxyapatit verliehen wird.
Sie sind potente Blocker einer osteoklastischen Knochenresorption
und werden erfolgreich zum Behandeln von metabolischen Knochenerkrankungen
verwendet, die eine erhöhte
Knochenresorption umfassen. Es ist möglich, eine Anzahl von Bisphosphonaten
durch Austausch des Wasserstoffs auf dem Kohlenstoffatom zu synthetisieren.
Geeignete Bisphosphonate zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
umfassen Alendronsäure,
Etidronsäure,
Clodronsäure,
Oxidronsäure
und pharmazeutisch annehmbare Salze davon, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung werden Bisphosphonate
vorzugsweise in einer Dosis von etwa 5–20 mg/kg/Tag verabreicht.
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Ein
noch weiterer Teil der vorliegenden Erfindung betrifft eine pharmazeutische
Stoffzusammensetzung, die zum Verhindern von Calcifizierungen in
vivo geeignet ist und mindestens eine oder mehrere, oben angegebene
Verbindungen, Mischungen davon und/oder pharmazeutische Salze davon
und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger dafür umfasst. Solche Zusammensetzungen
werden in Übereinstimmung
mit akzeptierten pharmazeutischen Verfahren hergestellt, wie sie
zum Beispiel in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 17. Ausgabe, Hrsg. Alfonso R. Gennaro,
Mack Publishing Company, Easton PA (1985) beschrieben sind.
-
Zur
therapeutischen Verwendung bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
kann ein Antibiotikum oder sein Salz günstigerweise in Form einer
pharmazeutischen Zusammensetzung verabreicht werden, die ein oder
mehrere Antibiotika oder Salze davon und einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger
dafür enthält. Geeignete
Träger
sind auf dem Fachgebiet bekannt und variieren je nach der gewünschten
Form und Verabreichungsweise der pharmazeutischen Zusammensetzung.
Zum Beispiel können
sie Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoffe, wie beispielsweise Füllstoffe, Bindemittel, Netzmittel,
Desintegratoren, oberflächenaktive
Mittel, Gleitmittel und dergleichen aufweisen. Typischerweise kann
der Träger
ein fester, flüssiger
oder verdampfbarer Träger
oder Kombinationen davon sein. Jeder Träger muss in dem Sinne „akzeptabel" sein, dass er mit
den anderen Inhaltsstoffen in der Zusammensetzung kompatibel ist
und dem Patienten nicht schaden darf. Der Träger muss biologisch akzeptabel
und inert sein, d.h. er muss die antibiotische(n) Verbindung(en)
zulassen, um die Entwicklung von Nanobakterien und insbesondere
von Apatitkristallen, die mit den Nanobakterien in Verbindung stehen,
zu verhindern.
-
Antibiotische
Verbindungen zur Verwendung bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
oder Salze davon können
zusammen mit dem Träger
zu einer gewünschten
Dosiseinheitsform formuliert werden. Typische Dosiseinheitsformen
umfassen Tabletten, Pillen, Pulver, Lösungen, Suspensionen, Emulsionen,
Granulat, Kapseln und Suppositorien; wobei Tabletten und Kapseln
besonders bevorzugt sind. Formulierungen umfassen diejenigen, die
für die
orale, rektale, nasale, topische (einschließlich bukkale und sublinguale),
vaginale und parenterale (einschließlich subkutane, intramuskuläre, intravenöse, intradermale
und transdermale) Verabreichung geeignet sind, wobei Formulierungen,
die für
die orale Verabreichung geeignet sind, bevorzugt werden.
-
Zum
Beispiel werden, um für
die Injektion geeignete Formulierungen herzustellen, Lösungen und
Suspensionen sterilisiert, die vorzugsweise isotonisch zum Blut
sind. Bei der Herstellung von injizierbaren Präparaten können auch Träger, die üblicherweise
auf diesem Gebiet verwendet werden, benutzt werden, zum Beispiel
Wasser, Ethylalkohol, Propylenglycol, ethoxylierter Isostearylalkohol,
polyoxylierter Isostearylalkohol, Polyoxyethylensorbit, Sorbitatester
und dergleichen. In diesen Fällen
können
angemessene Mengen an isotonischen Einstellern, wie beispielsweise
Natriumchlorid, Glucose oder Glycerol zugesetzt werden, damit die
Präparate
isotonisch werden. Die wässrigen
sterilen Injektionslösungen
können
weiter Antioxidanzien, Puffer, Bakterostaten und ähnliche
Zusätze,
die für
die parenteralen Formulierungen annehmbar sind, enthalten.
-
Die
Formulierungen können
günstigerweise
in einer Dosiseinheitsform vorliegen und durch jedes auf dem Gebiet
der Pharmazie bekannte Verfahren hergestellt werden. Solche Verfahren
umfassen den Schritt des Inverbindungsbringens des Wirkstoffs mit
dem Träger,
der ein oder mehrere zusätzliche
Zusatzstoffe umfassen kann. Im Allgemeinen werden die Formulierungen
durch gleichförmiges
und inniges Inverbindungbringen des Wirkstoffs mit den flüssigen Trägern oder
fein verteilten festen Trägern
oder beidem und, falls notwendig, anschließendes Formen des Produkts
hergestellt. Verschiedene Einheitsdosis- und Mehrfachdosisbehälter, z.B.
versiegelte Ampullen und Fläschchen,
können
verwendet werden, wie auf dem Fachgebiet bekannt ist.
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Zusätzlich zu
den Inhaltsstoffen, die besonders oben erwähnt sind, können die Formulierungen der vorliegenden
Erfindung auch andere Mittel, die auf dem Fachgebiet für diese
Art von pharmazeutischer Formulierung herkömmlich sind, umfassen.
-
Eine
Verbindung zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung kann in
der Zusammensetzung in einem breiten Verhältnis zum Träger vorliegen.
Zum Beispiel kann die Verbindung in einer Menge von 0,01 bis 99.9
Gew.-% und besonders bevorzugt in einer Menge von etwa 0,1 bis 99
Gew.-%, vorliegen. Noch weiter bevorzugt kann die Verbindung in
einer Menge von etwa 1 bis 70 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegen.
-
Die
Dosierung der Antibiotika, pharmazeutisch annehmbaren Salze davon
oder Mischungen davon, die einem Patienten gemäß der vorliegenden Erfindung
verabreicht wird, variiert abhängig
von mehreren Faktoren, die das Alter, das Gewicht, die Art des Patienten,
die allgemeine Gesundheit des Patienten, die Heftigkeit der Symptome,
ob die Zusammensetzung allein oder in Kombination mit anderen therapeutischen
Mitteln verabreicht wird, das Auftreten von Nebenwirkungen und dergleichen
umfassen, ist aber nicht darauf beschränkt.
-
Im
Allgemeinen beträgt
eine Dosis, die für
die Anwendung beim Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, etwa 0,001 bis 100 mg/kg Körpergewicht/Dosis,
vorzugsweise etwa 0,01 bis 60 mg/kg Körpergewicht/Dosis und noch
weiter bevorzugt etwa 0,1 bis 40 mg/kg Körpergewicht/Dosis pro Tag.
Die gewünschte Dosis
kann als 1 bis 6 oder mehr Unterdosen verabreicht werden, die in
geeigneten Intervallen über
den Tag verteilt gegeben werden. Die Antibiotikaverbindungen können wiederholt über einen
Zeitraum von Monaten oder Jahren verabreicht werden, oder sie können langsam
und konstant dem Patienten als Infusion gegeben werden. Es können auch
höhere
und niedrigere Dosen verabreicht werden.
-
Die
tägliche
Dosis kann zum Beispiel unter Berücksichtigung der oben angegebenen
Anzahl von Parametern angepasst werden. Typischerweise können die
vorliegenden Zusammensetzungen in einer Menge von etwa 0,001 bis
100 mg/kg Körpergewicht/Tag
verabreicht werden. Allerdings können
auch andere Mengen verabreicht werden. Um gute Plasmakonzentrationen
zu erzielen, können
die Antibiotika beispielsweise durch intravenöse Injektion einer etwa 0,1-
bis 1%igen Lösung
der Antibiotika, wahlweise in Salzlösung, gegeben werden oder oral
als Bolus verabreicht werden.
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Der
Wirkstoff kann für
die Therapie durch jeden geeigneten Weg verabreicht werden, einschließlich den
topischen, oralen, rektalen, nasalen, vaginalen und parenteralen
(einschließlich
intraperitonealen, subkutanen, intramuskulären, intravenösen, intradermalen
und transdermalen) Weg. Es ist davon auszugehen, dass der bevorzugte
Weg mit dem Zustand und dem Alter des Patienten, der Natur der Störung und
dem gewählten Wirkstoff,
einschließlich
anderer therapeutischer Mittel, variiert. Der orale Weg ist bevorzugt.
Der intravenöse Weg
ist auch bevorzugt. Allerdings können
auch andere Wege verwendet werden, je nach dem Zustand des Patienten
und der Behandlungsdauer.
-
Obwohl
es möglich
ist, dass das(die) Antibiotikum(a) allein verabreicht wird(werden),
liegt es bevorzugt als pharmazeutische Formulierung vor. Die Formulierungen
der vorliegenden Erfindung umfassen mindestens ein Antibiotikum,
wie oben angegeben, zusammen mit einem oder mehreren annehmbaren
Trägern davon
und wahlweise anderen therapeutischen Mitteln.
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Das
oben erwähnte
Verfahren kann durch Verabreichung der Verbindungen als solches
oder in Kombination mit anderen Antibiotika, einschließlich anderen
therapeutischen Mitteln in einer pharmazeutischen Zusammensetzung
durchgeführt
werden. Andere therapeutische Mittel, die hier zur Verwendung geeignet
sind, sind alle kompatiblen Medikamente, die durch dieselben oder
andere Mechanismen für
den beabsichtigten Zweck wirksam sind, oder Medikamente, die zu
denen der oben angegebenen Antibiotika komplementär sind. Die
in einer Kombinationstherapie verwendeten Medikamente können gleichzeitig
entweder in getrennten oder kombinierten Formulierungen oder zu
unterschiedlichen Zeiten im Hinblick auf die vorliegenden Verbindungen verabreicht
werden, z.B. aufeinander folgend, so dass eine kombinierte Wirkung
erzielt wird. Die Mengen und der Verabreichungsplan werden vom Arzt
angepasst, indem vorzugsweise zuerst die Standarddosen reduziert und
dann die erhaltenen Ergebnisse titriert werden. Das therapeutische
Verfahren der Erfindung kann in Verbindung mit anderen Therapien
verwendet werden, wie durch den Arzt bestimmt.
-
Da
nunmehr die vorliegende Erfindung allgemein beschrieben ist, wird
diese durch Bezug auf einige bestimmte Beispiele besser verständlich,
die hier nur für
die Zwecke der Veranschaulichung angegeben sind und die Erfindung
oder eine Ausführungsform
davon nicht einschränken
sollen, wenn dies nicht spezifiziert ist.
-
BEISPIEL 1: Mineralisierung
durch Nanobakterien
-
In
dieser Untersuchung liefern die vorliegenden Erfinder den Nachweis,
dass Nanobakterien als Kristallisationszentren (Herde) für die Bildung
von biogenen Apatitstrukturen fungieren können. Das Mineralisierungsverfahren
wurde in vitro mit einem Rinderisolat aus im Handel erhältlichem
fötalem
Rinderserum und mit einem menschlichen Isolat untersucht. Die Erkenntnisse
sind in der Medizin von Bedeutung, weil eine nanobakterielle Bakterämie beim
Menschen auftritt und ein nanobakterieller Herd eine pathologische
Calcifizierung einleiten könnte.
-
MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Kulturverfahren
für Nanobakterien
-
Nanobakterien
wurden in DMEM (GIBCO) unter Säugetierzellkulturbedingungen
(37°C, 5-10 % CO2/90–95 % Luft)
kultiviert. Das Serum wurde in einer 10%igen Endkonzentration als
Ergänzung
und Quelle für
Nanobakterien verwendet, bei dem es sich um fötales Rinderserum (Sera Lab,
Partie 901045) oder menschliches Serum von einem 29 Jahre alten
Finnen handelte. Die Kulturen wurden mittels strenger aseptischer
Verfahren in einer Zellkultureinrichtung hergestellt. Nanobakterielle
Proben wurden vor dem Kultivieren durch 0,2 μm Filter filtriert. Subkulturen
wurden entweder mit demselben Serum oder einem γ-bestrahlten fötalen Rinderserum (γ-FBS) als
Kulturergänzung
hergestellt. Fötales
Rinderserum und Nanobakterien wurden γ-bestrahlt, wenn dies angezeigt
war, und zwar mit einer minimalen Dosis von 30 kGy bei Raumtemperatur
für etwa
16 Stunden durch Kolmi-Set (Ilomantsi, Finnland).
-
Die
Subkultivierung von Nanobakterien in serumfreiem (SF) DMEM wurde
fünf Jahre
lang mit monatlichen Passagen 1:11 durchgeführt. SF-Nanobakterien haften
fest am Boden des Kulturgefäßes an.
Diese Kulturen wurden passagiert oder mit einem Gummischaber geerntet.
Es wurden Kulturen auf einem Löffler-Medium
eingerichtet, das mit 10 % konditioniertem Medium aus der nanobakteriellen
Kultur ergänzt
war, und DMEM ersetzte das Wasser in der Formel. Die Inkubationszeit
betrug 6 Wochen unter Zellkulturbedingungen.
-
Es
wurden nur reine nanobakterielle Kulturen verwendet. Eine positive
Identifikation der Nanobakterien beinhaltete typische Wachstumsraten
und optische Eigenschaften, eine spezifische Färbbarkeit mit Hoechst 33258
und mit indirekter Immunfluoreszenzfärbung (IIFS), wie nachfolgend
beschrieben. Es wurden Kontrollexperimente durchgeführt, um
zu bestimmen, ob eine spontane Kristallisation in einem Kulturmedium auftreten
könnte.
Das Medium wurde mit oder ohne γ-FBS
oder γ-bestrahlten
Nanobakterien inkubiert. Es wurde selbst während der 6-monatigen Nachuntersuchung
weder eine Mineralisierung noch eine Nanobakterienvermehrung beobachtet.
-
Herstellung und Infektion
von 3T6-Zellen.
-
3T6-Zellen
(ATCC CCL 96) wurden auf Deckgläsern
kultiviert. SF-nanobakterielle Kulturen wurden abgeschabt und 100 μl-Portionen
wurden den Zellkulturen zugesetzt und 24 h im Inkubator inkubiert.
Den Kontrollexperimenten wurde nur DMEM zugesetzt. Die Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM), IIFS und DNA und von Kossa-Färbung wurden zur Beobachtung
der Wechselwirkung zwischen Zelle und SF-Nanobakterien verwendet.
-
Nierensteine
-
Dreißig zufällig gesammelte
Nierensteine (K-SKS, Stone Analysis Central Laboratory, Finnland)
wurden in 1 N HCl demineralisiert und dann neutralisiert, bei 14.000 × g 15 min
lang zentrifugiert, und die Pellets wurden für IIFS und TEM verwendet. Ein
Teil der Pellets wurde in DMEM suspendiert, sterilfiltriert und
in DMEM, das mit γ-FBS
ergänzt
war, unter nanobakteriellen Kulturbedingungen kultiviert.
-
Färbeverfahren
-
Es
wurde eine DNA-Färbung
mit Hoechst 33258 Fluorochrom, wie im Hoechst Stain Kit, Flow Laboratories
beschrieben, durchgeführt,
mit Ausnahme einer Erhöhung
der Färbekonzentration
von 0,5 μg/ml
auf 5 μg/ml,
wie angegeben. Die anti-nanobakteriellen monoklonalen Antikörper (mAb)
der Klasse IgG1, Nb 8/0 und Nb 5/2, wurden bei der IIFS verwendet.
Das Epitop des letzteren mAb wurde durch Inkubation in Natriumborhydrat
inaktiviert (3 × 1
min; 0,5 mg/ml in PBS), wenn angegeben, um die Spezifität der Bindung
zu testen. Die Proben wurden unter einem Nikon Microphot-FXA-Mikroskop
mit Fluoreszenz- und
differentieller Interferenzkontrast(DIC)-Optik betrachtet. Es wurde
ein spezieller Calcifizierungsnachweis mit einer von Kossa-Färbung durchgeführt. Als
Proben wurden 3T6-Zellen
verwendet, die 48 h lang SF-Nanobakterien ausgesetzt waren.
-
Elektronenmikroskopie
und energiedispersive Röntgenmikroanalyse.
-
Für eine negative
Färbung
wurden Nanobakterien durch Zentrifugation bei 40.000 g 1 h lang
direkt aus fötalem
Rinderserum, das in PBS 1:5 verdünnt
war, isoliert. Ein mit Kohlenstoff beschichtetes 400 mesh-Kupfergitter
wurde 1 min lang auf einen Tropfen der Nanobakterien-Suspension in PBS
gelegt, mit Wasser gewaschen und 90 sec lang auf einem Tropfen von
1%iger Phosphowolframsäure
gefärbt.
Es wurden eine Rasterelektronenmikroskopie (REM) und TEM durchgeführt. Die
topographischen Merkmale der Nanobakterien wurden mit einem REM,
das mit einer energiedispersiven Röntgenmikroanalyse (EDX) ausgerüstet war, untersucht.
Hydroxyapatit (Sigma, No-H-0252, St. Louis, MO) wurde als Referenz
verwendet.
-
Fourier-Transformations-IR-Spektroskopie
(FTIR), chemische Analyse und Enzymassays
-
Hydroxyl-
und Carbonatgruppen in den Apatitmineralien wurden mittels FTIR
durch K-SKS, Stone Analysis Central Laboratory, Finnland, nach Standardverfahren
ermittelt. Die chemische Analyse von Nanobakterien wurde durch Analyse
von Ureaseenzymaktivität
und alkalischer Phosphatase (AP) mit p-Nitrophenylphosphat als Substrat
bei einem pH von 9,5 durchgeführt.
-
ERGEBNISSE
-
Kultureigenschaften, Morphologie
und Apatitbildung durch Nanobakterien in Serum enthaltenden Medien.
-
Eine
Lichtmikroskopie mit DIC zeigte nach etwa einer Woche Kulturdauer
kaum nachweisbare Nanobakterien in der Nähe des Kulturgefäßbodens.
Innerhalb von zwei Wochen traten Nanobakterien als Gruppen auf,
die im Mikroskop leicht zu sehen waren. Nach einem Monat lagen viele
in Klumpen vor und fingen an, sich am Boden des Kulturgefäßes anzuhaften.
Nach Ablauf von zwei Monaten befanden sich die meisten in einem weiß gefärbten Biofilm,
der mit dem bloßen
Auge sichtbar war. Die Kriterien für eine reine nanobakterielle
Kultur waren brüchige
Anhäufungen
von typischen kokkenförmigen
Partikeln (1A), die eine DNA-Färbbarkeit (1B) nur mit dem modifizierten Verfahren
zeigen, ein negatives Kulturergebnis auf Schafsblut-Agar und IIFS-Positivität mit anti-Nanobakterien mAbs.
-
Eine
Negativfärbung
von Nanobakterien in nicht kultiviertem fötalem Rinderserum zeigte 0,2 – 0,3 μm kokkenförmige Partikel
(Figur IC). Nach einem Monat Kulturdauer, zeigte das REM eine ähnliche
Kokkenform mit einem Durchmesser von 0,2 bis 0,5 μm (1D). Die unebenen Oberflächen ähnelten
denen in TEM zu sehenden (1E–G). Während längerer Kulturdauern
waren sie größtenteils
an den Kulturgefäßen angeheftet
und lagen schließlich
in einer mineralischen Schicht vor (1F und
G). Die chemische Analyse mittels EDX ergab ähnliche Ca- und P-Spitzen,
wie für
Hydroxyapatit ermittelt (1H und I).
Kulturen des menschlichen Isolats führten zu identischen Ergebnissen
(nicht gezeigt). Die chemische Analyse von Nanobakterien, die nach
einer 3-monatigen Kulturdauer geerntet wurden, zeigte einen hohen
Gehalt an anorganischem Material. Das Pellettrockengewicht schwankte
von 23 % bis 39 % und bestand aus: N (1–1,3 %); P (12,3–14,6 %); Ca
(23,4–23,5
%); Mg (1,4–1,9
%); K (0,1 %) und Na (1,2–1,4
%). FTIR zeigte, dass Carbonatapatit in Proben von allen Kulturaltern
zwischen 7–180
Tagen sowohl in Nanobakterien vom Mensch als auch vom Rind vorlag. Kontroll-Hydroxyapatit
wurde im Test korrekt identifiziert. Die analytischen Verfahren
schließen
das mögliche Vorhandensein
von geringen Mengen an anderen Mineralphasen nicht aus. Um diese
Möglichkeit
auszuschließen,
wird eine kristallographische Analyse benötigt. Nanobakterien erzeugten
keine Urease- oder AP-Aktivität und
ihr Kulturmedium blieb bei einem pH von 7,4.
-
Apatitbildung durch Nanobakterien
im Löffler-Medium.
-
Makroskopische
nanobakterielle Kolonien auf modifiziertem Löffler-Medium (2A und
B) waren steinartig, graubraun, passierbar und durchdrangen die
Mediumsschicht und hafteten nach 6-wöchiger Kultur am Boden des
Kulturgefäßes an.
IIFS mit anti-Nanobakterien
mAbs (Daten nicht gezeigt) und TEM zeigten Nanobakterien, die mit
nadelförmigen
Apatitkristallen (2C) überzogen
waren, ähnlich
den Hydroxyapatitkristallen (2D).
-
Apatitbildung durch Nanobakterien
im SF-Medium.
-
Beim
Waschen wurden nanobakterielle Pellets oder SF-Nanobakterien in
SF-DMEM subkultiviert, am Boden anhaftende kokkenförmige Organismen
wurden innerhalb eines Tages beobachtet. Die differentielle Interferenzkontrastmikroskopie
zeigte eine mehrere μm
dicke Mineralschicht um jedes Nanobakterium herum, die in einer
Woche die Größe von Hefe
erreichte (3A). Ihre Morphologie unterschied
sich umfangreich von den kokkenförmigen
Nanobakterien, aber es wurde eine ähnliche DNA-Färbbarkeit
beobachtet (3B). Sie erzeugten Biomasse
in etwa der halben Rate, die in Kulturen mit Serum beobachtet wurde.
Die metabolische Einbringung von [35S]-Methionin
und [5-3H]-Uridin ist der Beweis, dass sie
sich replizierten. Die differentielle Interferenzkontrastmikroskopie
zeigte eine nanobakterielle Vermehrung in den Mineralformationen
(3C) Diese Apatitschutzräume hatten,
wie im REM gezeigt, einen hohlen Innenraum und waren offensichtlich
der Wohnplatz der Organismen (3E und
F). Die Größe des Hohlraums
hängt vermutlich
von der Zahl der Nanobakterien ab, die er enthält (3F).
Augenscheinlich lagen vor dem Abschaben die Öffnungen der Hohlräume gegenüber dem
Kulturgefäßboden.
Daher boten die Apatitschutzräume
für die
Organismen einen vollständigen
Schutz. Die Kulturen konnten monatlich über 5 Jahre passagiert werden
und folgten stets einem ähnlichen
Wachstumsmuster. Nach der Zugabe von γ-FBS kehrten die nanobakteriellen
Formationen wieder zu den Formen zurück, die in den Serumkulturen
gefunden wurden (siehe 3D). Es wurde
mittels EDX nachgewiesen, dass es sich bei den Schutzräumen von
ihrer Natur her um Apatit handelte. Mittels FTIR wurde festgestellt,
dass es sich um Carbonatapatit handelte. Das menschliche Isolat
erzeugte ähnliche
Gebilde.
-
Intra- und extrazelluläre Calcifizierung
in Fibroblastkulturen.
-
3T6-Zellen,
die 48 h lang mit SF-Nanobakterien infiziert wurden, zeigten eine
veränderte
Zellmorphologie, z.B. eine große
Vakuolisierung mit internalisierten SF-Nanobakterien (3G). Kontrollzellen waren negativ (nicht
gezeigt). Eine gewöhnliche
DNA-Färbung
der mit Nanobakterien infizierten Zellen zeigte keine normale Kontamination
(3H). TEM zeigte gelegentlich SF-Nanobakterien,
die an der Zelloberfläche
anhafteten, meist befanden sie sich aber in verschiedenen Kammern
innerhalb der Zellen (3I–L), einschließlich dem
Kern (nicht gezeigt). Eine von Kossa-Färbung ergab eine intra- und
extrazelluläre
Calcifizierung in diesen Zellen (4D und
E). Stark infizierte Zellen wiesen Kernabnormalitäten auf,
z.B. einen Makronukleus, wie in der 4E gezeigt,
sowie eine abnormale Kernform (3G,
H, K und L). Kontrollzellen waren von Kossa-negativ und wiesen keine
Kernabnormalitäten
auf (4F).
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Nachweis von nanobakteriellen
Antigenen in Nierensteinen.
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Die
vorliegenden Erfinder leiteten eine Studie mit 30 menschlichen Nierensteinen,
um zu versuchen, das Vorhandensein von Nanobakterien nachzuweisen.
Nanobakterienspezifisches mAb zeigte in allen 30 demineralisierten
Steinen mittels IIFS positive Kokken von Nanobakteriengröße in verschiedenen
Konzentrationen. Ein Bild einer relevanten Probe ist in der 4C zu sehen. Die Ergebnisse wurden mit
einem anderen nanobakterienspezifischen mAb, dem Nb 5/2, wiederholt,
der ein Kohlenhydratepitop nachweist, und eine Antikörperbindung
konnte mit einer Natriumborhydratbehandlung beseitigt werden, die
die Kohlenhydratantigene zerstört.
Die Spezifität
wurde weiter mit negativen Färbungsergebnissen
mit 4 unterschiedlichen mAbs (Klasse IgG1) nachgewiesen, die nicht
relevante Antigene ermittelten (Daten nicht gezeigt). Bakterien
von ähnlicher Größe und Morphologie
(4B) wie Nanobakterien (4A) wurden mit TEM in stark positiven
Steinen gefunden (4B und C). Unter
nanobakteriellen Kulturbedingungen zeigten sterilfiltrierte Extrakte
von allen Steinen Mikroorganismen, die die Wachstumsrate, Morphologie,
Mineralisierung und Färbungseigenschaften von
Nanobakterien aufwiesen.
-
DISKUSSION
-
Die
vorliegenden Erfinder haben nanobakterielle Kultursysteme gefunden,
die eine reproduzierbare Herstellung einer Apatitcalcifizierung
in vitro ermöglicht.
Je nach den Kulturbedingungen konnten winzige Partikel von Nanokolloidgröße, die
mit Apatit bedeckt waren, oder Biofilm, Sand, Steine und das tumorartige Wachstum
von Apatit erzeugt werden (Tabelle 1).
-
Tabelle
1. Kultivierbarkeit von Nanobakterien und Apatitbildung
-
Die
Hauptvoraussetzung für
eine Mineralisierung waren niedrige Niveaus an intaktem Serum im
Kulturmedium. Das Serum enthält
starke proteinöse
Inhibitoren für
die Apatitkristallbildung, Osteopontin, Osteocalcin und Fetuin,
die die beobachtete Hemmung und sogar Auflösung der gebildeten Mineralien
nach einem Nachfüllen
des fötalen
Rinderserums ausmachen können.
In den Fällen
von nanobakteriellen Kulturen in Serum enthaltendem Medium erlaubten
die Inhibitoren nur am Rand eine Mineralisierung. Die Mineralisierung
erhöhte
sich parallel mit der Verdünnung
des Serums im Zellkulturmedium. Im SF-Medium erfolgte schließlich eine
Apatitbildung umfangreich und schnell. Obwohl modifiziertes Löffler-Medium
75 % Serum enthält,
wurden die Serumproteine während
der Sterilisationsschritte denaturiert. Daher wurde eine Apaptitbildung
nicht gehemmt, was in 6 Wochen zu festen Apatitkolonien mit etwa
1–5 mm
Durchmesser führte.
Lebende Nanobakterien werden benötigt,
um im nanobakteriellen Modell Apatit zu erzeugen. ☐-bestrahlte Nanobakterien
vermehrten sich nicht und, obwohl sie auf sich Apatit ansammeln
konnten, wurde selbst nach Inkubationen über 6 Monate hinweg keine erhebliche
Calcifizierung erzeugt.
-
Eine
chemische Analyse zeigte, dass die Gesamtzusammensetzung von Biofilm
und fester Mineralbildung ähnlich
der von Knochen war, abgesehen davon, dass Carbonatapatit gebildet
wurde, wie bei den meisten extraskeletalen Gewebecalcifizierungen
und Steinen, während
im Knochen Hydroxyapatit die vorherrschende Form ist. Im nanobakteriellen
Model wurde ohne ein Ergänzen
des Mediums Apatit bei [Ca] 1,8 mM und [P1]
0,9 mM oder weniger gebildet.
-
Es
wurden in allen 30 menschlichen Nierensteinen, die von den Erfindern
gescreent wurden, Nanobakterien gefunden. Früher wurden nur Struvitsteine
(4–15
% von allen Nierensteinen), die aus Magnesiumammoniumphosphat und
kleinen Mengen an Apatit aufgebaut sind, als von Bakterien stammend
angesehen. Sie werden in vitro und wahrscheinlich in vivo durch
Proteus, Staphylococci und E. coli gebildet, die Urease produzieren,
wodurch der örtliche
pH auf mehr lithogene Niveaus ansteigt. Alkalische Phosphatase kann
die Lithogenizität
erhöhen.
Nanobakterien erzeugen keine Urease oder AP, sondern nukleieren
bei einem pH von 7,4 Carbonatapatit direkt auf ihren Oberflächen, was
das Vorhandensein von nukleierenden Molekülen nahe legt. Da Nanobakterien
unter physiologischen Bedingungen in Medien kultivierbar sind, die
eine ähnliche
Zusammensetzung wie glomeruläres
Filtrat haben, bieten Nanobakterien ein einzigartiges Modell für die Nierensteinbildung
an.
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BEISPIEL 2: Beseitigung
von Nanobakterien
-
Die
Auswahl eines geeigneten Tests für
die nanobakterielle Desinfektion ist nicht einfach, und die akkuraten
Vergleiche der Ergebnisse, die mit verschiedenen Tests erhalten
wurden, sind aufgrund einer Anzahl von Faktoren, die die Desinfektion
beeinflussen, problematisch. Die Faktoren beinhalten Dauer der Exposition, Anwesenheit
einer organischen Ladung, Typ, Alter, Konzentration und Verdünnung eines
Desinfektionsmittels, und Anzahl, Alter, Wachstumsform der anwesenden
Mikroorganismen, und Temperatur. Gegenwärtig gibt es verschiedene Typen
von Desinfektionstests, aber diese sind hauptsächlich für schnell wachsende Bakterien geeignet.
Die Desinfektionstests langsam wachsender Mycobakterien, wobei einige
von ihnen extrem resistent sind, haben lange unter einer geeigneten
verlässlichen
Standardisierung gelitten. Typischerweise wurden Zentrifugation
oder sehr hohe Verdünnungen
benutzt, um den Effekt von Restkonzentrationen an Desinfektionsmittel
zu eliminieren. Nachfolgend wurde auf Agarmedium ausplattiert, um
die Reduktion in der Lebensfähigkeit
durch Zählen
der Kolonien zu bestimmen. Für
Nanobakterien sind solche Assays nicht geeignet. Die Wiedergewinnung
von Nanobakterien durch Zentrifugation führt im Allgemeinen zu unvorhersehbaren
Verlusten. Aufgrund ihrer langsamen Wachstumsrate führen hohe
Verdünnungen
zu sehr langen Inkubationszeiten, und die extrem schwache Kulturfähigkeit
auf festen Medien macht die Bewertung einer Zählung von Nanobakterien unmöglich.
-
Die
Mineralisierung ist die am meisten charakteristische Eigenschaft
von Nanobakterien, und möglicherweise
der Hauptmechanismus der Pathologie, die durch die Organismen ausgelöst wird.
Das Mineral, das sich unter Standardkulturbedingungen bildet, ist
Hydroxyl- oder Carbonatapatit, wie es durch verschiedene Methoden,
einschließlich
Energie-disperser Röntgenstrahlmikroanalyse
oder Fourier-transformierter IR-Spektroskopie, herausgefunden wurde.
Eine der primären
Funktionen des Minerals könnte
Schutz gegen rauhe Umweltbedingungen sein. Der Apatit könnte die
Penetration gefährlicher
Verbindungen in das Innere der Organismen verhindern. Abhängig von
der Kulturzeit und den Kulturbedingungen wurden verschiedene Mineralisierungsgrade
beobachtet.
-
Die
Mineralisierung durch Nanobakterien, die ohne Serum kultiviert wurden
(SF-Nanobakterien),
ist sehr viel ausgeprägter
als jene, die bei Nanobakterien bobachtet wurde, die in serum-haltigem
Medium kultiviert wurden. Die Verdopplungszeit von Serum-Nanobaktertin und
SF-Nanobakterien ist ungefähr
3 Tage bzw. 6 Tage, was durch Aminosäureneinbau gemessen wurde.
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Desinfizierende
Chemikalien wurden jetzt bei im allgemeinen üblichen Konzentrationen gegen
kultivierte Nanobakterien getestet. Die ausgewählten Chemikalien repräsentieren
eine breite Vielzahl von Mechanismen von denen bekannt ist, daß sie biologische
Systeme beeinflussen. Das Überleben
von Nanobakterien bei hohen Temperaturen, bei Trockenheit und bei
UV-C-Bestrahlung wurde auch getestet. Es gibt verschiedene Mechanismen
für die
antibiotische Resistenz in Bakterien, die hier nicht diskutiert
wurde. Die Erfinder haben den Effekt von vier Antibiotika gegen
Nanobakterien getestet. Die Antibiotika sind solche, die allgemein
in Zellkulturen verwendet werden.
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EXPERIMENTELLE
AUSFÜHRUNG
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Nanobakterienkultur in
serum-haltigem Medium
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Nanobakterien
wurden mit 10% fötalem
Rinderserum in DMEM-Medium (Serum-Nanobakterien) für einen Monat bei 37°C in einer
Atmosphäre
von 5% CO2 – 95% Luft kultiviert. Die
Kulturen wurden durch Zentrifugation geerntet. Für die Autoklaven-, UV-, Mikrowellen-
und Trocknungsbehandlungen wurden die geerneten Nanobakterien in
Phosphat-gepufferter Salzlösung
(pH 7,4; PBS) suspendiert. Nach den Behandlungen wurden die Nanobakterien
in 10% gamma-bestrahltem fötalem
Rinderserum in DMEM-Medium subkultiviert. Das Wachstum der Serum-Nanobakterien
wurde durch Lichtmikroskopie und Absorptionsmessung mit einem Spektrophotometer
bei 650 nm verfolgt.
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Nanobakterienkultur
ohne Serum
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SF-Nanobakterien
wurden in DMEM-Medium für
eine Woche bei 37°C
in einer Atmosphäre
von 5% CO2 – 95% Luft kultiviert, und
alle Kulturen hafteten fest an das Kulturgefäß. Die Kulturen wurden Desinfektionsmitteln
nach Entfernen des Kulturmediums ausgesetzt. Für die Autoklaven-, UV-, Mikrowellen-
und Trocknungsbehandlungen wurde das Medium entfernt und anstelle
eine gleiche Menge an PBS verwendet. Für die Hitzebehandlungen wurden
die SF-Nanobakterien durch Ausschaben des Kulturgefäßes geerntet,
gefolgt von einer Zentrifugation des Mediums. Das erhaltene Pellet
wurde in PBS suspendiert und in dem Test verwendet. Nach den Behandlungen
wurden die SF-Nanobakterien in DMEM-Medium subkultiviert und das
Wachstum durch Lichtmikroskopie verfolgt, um die Anhaftung und die
typische Mineralisierung zu sehen.
-
Chemische Desinfektion
für SF-Nanobakterien
-
Die
Konzentrationen der verwendeten Chemikalien waren jene, die üblicherweise
für Desinfektionen verwendet
werden oder waren durch den Hersteller angegeben. Die Chemikalien
beinhalteten 70% Ethanol, 2% Glutaraldehyd, 4% Formaldehyd, 0,5%
Hypochlorit, 3% Wasserstoffperoxid, 1M Salzsäure (HCl), 1M Natriumhydroxid
(NaOH), 1% Natriumdodecylsulfat (SDS), 1% Tween 80, 1% Triton-X100,
3M Guanidiniumhydrochlorid, 3M Harnstoff, 1% Virkon® (Antec
International Ltd., Suffolk, England; 100% Produkt enthält 50% Kaliumpersulfat,
5% Sulfaminische Säure),
1,5% Erfinol® (Orion
OY, Finnland; 100% Produkt enthält < 5% NaOH, < 5% O-Benzyl-p-chlorphenol,
5–15%
p-Chlor-m-kresol), 1% Klorilli® (Orion OY, Finnland;
100% Produkt enthält
Natriummetasilikat, Natrium-N-chlor-p-toluolsulfonamid-3-hydrat und 20000
ppm aktives Chlor) und 3% Buraton® (Schülke & Mayr; Deutschland;
100% Produkt enthält
4,5% Formaldehyd, 6,8% Glyoxal, 1,5% Glyoxalsäure, 6% Dimethyllaurylbenzyl-ammoniumchlorid).
Die zu verwendenten Verdünnungen
wurden frisch an dem Tag der Einwirkung in sterilem destilliertem
Wasser hergestellt. Als Positivkontrolle wurde nur Verdünnungsmittel
verwendet. Die Negativkontrolle enthielt nur Kulturmedium.
-
Die
SF-Nanobakterien wurden den Chemikalien für 10 bis 30 Minuten bei Raumtemperatur
nach Entfernen des Kulturmediums ausgesetzt. Nach der Einwirkung
wurde die Desinfektionslösung
entfernt und frisches Medium hinzugegeben (mit einem Neutralisisationsschritt
im Fall von HCl und NaOH). Falls irgendein Ablösen stattfand, wurden die Nanobakterien
durch Zentrifugation entfernt und subkultiviert. Die behandelten serumfreien
Kulturen wurden 1:10 nach 48 Stunden passagiert und das Wachstum
durch Lichtmikroskopie für drei
Wochen verfolgt.
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Autoklaven-, UV- und Trocknungsbehandlungen
-
Serum-
und SF-Nanobakterien wurden in einem kleinen Volumen phosphat-gepufferter
Salzlösung (PBS),
pH 7,4 bei 121°C
für 20
Minuten autoklaviert. UV-Behandlungen wurden beiden Nanobakterien
in PBS in einer laminaren Haube unter einer Philips 15 W UV-C Lampe
für Zeiträume von
1 und 3 Stunden und über Nacht
in Petrischalen mit entfernten Deckeln verabreicht. Die Distanz
der Kulturen von der Lampe waren ungefähr 60 cm. Die Trockungsbehandlungen
wurden durch Trocknen der Nanobakterien über Nacht bei Raumtemperatur
oder durch Erhitzen für
eine Stunde bei 100°C
durchgeführt.
SF-Nanobakterien
wurden nur über Nacht
bei Raumtemperatur getrocknet. Die Mikrowellenbehandlung wurde so
durchgeführt,
daß die
Proben zehnmal auf den Sidepunkt (100°C) in einem 1400 W Mikrowellenofen
gebracht wurden.
-
Erhitzen der
Nanobakterien
-
Der
Effekt von Hitze auf das Überleben
der Nanobakterien wurde bestimmt, indem die Nanobakterien als Pellets
in PBS für
15 und 30 Minuten Temperaturen, die zwischen 60°C und 100°C variierten, ausgesetzt wurden.
Die der Behandlung ausgesetzten SF-Nanobakterien wurden in DMEM-Medium
kultiviert und das Wachstum wurde wie oben durch Lichtmikroskopie
verfolgt. Das Wachstum der Serum-Nanobakterien wurde durch Lichtmikroskopie
und Absorptionsmessung mit einem Spektrophotometer bei 650 nm verfolgt.
-
Antibiotika-Sensitivitätstest
-
Die
Antibiotikasensitivität
der Serum-Nanobakterien wurde mit einen Gemisch von Penicillin (β-Lactam)
und Streptomycin (Aminoglycosid) (PS) bei 1x und 10x Konzentration
(100 IU Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin = 1x), Kanamycin (Aminoglycosid) bei 1x und 10x Konzentration
(100 μg/ml
= 1x) und Gentamycin (Aminoglycosid) bei 1x Konzentration (100 μg/ml) getestet.
Die 1x Konzentrationen waren jene, die für Zellkultur empfohlen werden.
Nach 10 Tagen Kultur in 10% Serum-enthaltendem DMEM mit dem Antibiotikum
wurde das Wachstum mit dem der Nanobakterienkulturen ohne vorhandenes
Antibiotikum verglichen.
-
ERGEBNISSE
-
Chemische
Desinfektion
-
Die
SF-Nanobakterien zeigten eine weite Resistenz gegen die verwendeten
Desinfektionsmittel. Nur Virkon war effektiv, SF-Nanobakterien nach
dreißig
Minuten zu töten.
Salzsäurebehandlung
löste die
Apatitschicht der Nanobakterien, aber es wurde Remineralisierung
nach Zusatz des Kulturmedium beobachtet. Die Guanidiniumhydrochlorid-
und Buratonbehandlungen resultierten in einem Ablösen der
SF-Nanobakterien, aber die Desinfektionseffizienz von Buraton war
geringfügig
geringer als die von Guanidiniumhydrochlorid. Die Ergebnisse der
chemischen Behandlungen sind in Tabelle 2 gezeigt. Das Überleben
wurde nach Subkultur durch Vergleich mit den Behandlungen mit nur
Verdünnungsmittel
bestimmt.
-
Tabelle
2. Resistenz von SF-Nanobakterien gegen chemische Desinfektionsmittel
-
Autoklaven-, UV- und Trocknungsbehandlungen
-
Trocknen
bei einer Temperatur von 100°C
tötete
Serum-Nanobakterien, aber Trocknen bei Raumtemperatur tat dies nicht.
Autoklavieren war nicht nachteilig für SF-Nanobakterien, aber es
wurde eine merkliche Reduktion beim Überleben der Serum-Nanobakterien
beobachtet. SF-Nanobakterien tolerierten UV-Licht mit keinem Effekt
auf das Wachstum, aber Serum-Nanobakterien
wurden signifikant inaktiviert. Nanobakterienproben trockneten während der
UV-Behandlungen über
Nacht und somit ergab sich ein zusätzlicher Stress für die Organismen.
Trocknen hatte offensichtlich wenig oder keinen Effekt auf das Ergebnis,
da das Überleben
der Nanobakterien mit all den UV-Behandlungen ähnlich war. Wegen des Fehlens eines
UV-Radiometers konnte keine UV-Dosierung berechnet werden, und es
sollten genauere Tests mit Nanobakterien in Kulturmedium durchgeführt werden.
Mikrowellenbehandlung war mehr eine Hitzeschockbehandlung als ein
Sterilisationsschritt, wobei kurze Kochschritte völlig ineffektiv
waren. Ergebnisse des Überlebens
der Nanobakterien nach Autoklaven-, UV-, Mikrowellen- und Trocknungsbehandlungen
sind in Tabelle 3 gezeigt. SF-Nanobakterien waren sehr viel resistenter
als mit Serum kultivierte Nanobakterien. SF-Nanobakterien überlebten
alle Testbedingungen ohne eine merkliche Reduktion in ihrer Lebensfähigkeit.
Serum-Nanobakterien wurden durch Trocknen für eine Stunde bei 100°C getötet, und
das Überleben
war unter allen anderen Testbedingungen merklich reduziert.
-
Tabelle
3. Überleben
von Nanobakterien nach Einwirken physikalischer Einflüsse
-
Hitzeresistenz von Nanobakterien
-
Nanobakterien
sind sehr hitzeresistent. Fünfzehn
Minuten Kochen war nicht genug, um Serum-Nanobakterien zu töten, aber
dreißig
Minuten inaktivierte sie. Wachstumskurven von Serum-Nanobakterien
nach Hitzebehandlung sind in 5 gezeigt.
Wichtigerweise war das Wachstum der Serum-Nanobakterien sehr ähnlich,
ohne daß eine „lag"-Periode beobachtet
werden konnte, sogar nach fünfzehn
Minuten Kochen. Mikroskopische Beobachtungen der SF-Nanobakterienkulturen
nach Hitzebehandlung zeigten, daß sie alle Testbedingungen
einschließlich
Kochen bei 100°C
für 30
Minuten überlebten.
Anfänglich
wurde eine Reduktion in der Menge der lebenden SF-Nanobakterien
bei den hohen Temperaturen beobachtet, aber nach zwei Wochen war kein
Unterschied in den Testkulturergebnissen, verglichen mit denen der
nicht-erhitzten Kontrollen, feststellbar.
-
Antibiotikaresistenz
von Nanobakterien
-
Es
wurde eine hohe Resistenz gegen die getesteten Antibiotika beobachtet.
Es wurden zehnmal höhere
Konzentrationen als die normalerweise in Zellkulturen verwendeten
benötigt,
um das Wachstum von Nanobakterien zu verhindern. 6 zeigt
die Effekte von Antibiotika auf das Wachstum von Nanobakterien, die
in serum-haltigem Medium kultiviert wurden. Interessanterweise gab
es bei Konzentrationen von Antibiotika, die keinen Effekt auf das
Wachstum hatten, einen deutlichen Effekt in der Morphologie der
Nanobakterien, wie in SEM [=REM] (7A und 7B) gesehen werden kann. Dies legt nahe,
daß Nanobakterien
adaptive Wege haben, um sich selbst gegen schädliche Attacken zu schützen, z.B.
durch Sekretieren von schleimigen Schichten.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Nanobakterien
können
harte Bedingungen extrem gut tolerieren. SF-Nanobakterien sind sehr
viel resistenter als Nanobakterien, die in serum-haltigem Medium
kultiviert wurden. Exteme in pH, oxidierende Mittel, freies Chlor
und Chemikalien, die die Proteine beeinflussen, ebenso wie Bestrahlung,
Hitze, Trocknen haben einen sehr kleinen Effekt auf SF-Nanobakterien. Dies
zeigt an, daß die
Mineralschicht dem Organismus einen Extraschutz verleiht. Außergewöhnliches Überleben
der Nanobakterien wurde auch in Verbindung mit menschlichen Nierensteinen
beobachtet. Lebende Nanobakterien wurden aus fast allen Nierensteinen
durch Demineralisieren der Steine mit Salzsäure (siehe untern) gewonnen.
-
Ein
effektiver Weg, um Nanobakterien mit desinfizierenden Chemikalien
zu beseitigen, sollte einen Demineralisierungsschritt beinhalten.
Apatit kann bei einem niedrigen pH oder mittels eines Calciumchelators, wie
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), aufgelöst
werden. Ein zweiter Schritt sollte dann das Töten des Organismus durch andere
Mechanismen beinhalten. Virkon, das aus Peroxid-Verbindungen, Tensid,
organischen Säuren
und einem anorganischen Puffersystem zusammengesetzt ist, wurde
als effektiv gegen Nanobakterien befunden, insbesondere wegen der
Acidität
(1% Lösung
in Wasser hat pH 2,6) kombiniert mit anderen desinfizierenden Mechanismen.
-
Dosen
von drei Megarad Gammabestrahlung werden benötigt, um die Zerstörung von
Nanobakterien sicherzustellen. Gammabestrahlung ist wahrscheinlich
die beste und am meisten zuverlässige
Methode, um Nanobakterien zu töten.
Trocknen bei erhöhten
Temperaturen oder Kochen für
einen ausgedehnten Zeitraum kann auch verwendet werden, um Nanobakterien
zu beseitigen. Kochen für
30 Minuten ist am effektivsten gegen fast alle lebenden Organismen,
außer
solche mit Endosporen, insbesondere Sporen von Bacillus stearothermophilus
und hyperthermische Archae, die 90°C oder mehr als optimale Wachstumstemperatur
haben. Diese Behandlung ist auch nicht genug, um SF-Nanobakterien
zu töten.
Wichtigerweise war auch die normale Autoklavierprozedur (121°C für 20 min)
nicht ausreichend, um Nanobakterien zu beseitigen.
-
Die
Resistenz der Nanobakterien gegen die getesteten Antibiotika war
sehr hoch. Zellkulturantibiotika, die in dieser Studie verwendet
wurden, waren nur in hohen Konzentrationen effektiv. Ein möglicher
Resistenzmechanismus ist die Produktion eines Schutzschleims, wie
durch SEM gezeigt wurde. Modifikation der Zellwand ist eine gewöhnliche
Strategie für
viele Bakterien, um Resistenz gegen Antibiotika zu erwerben. Wenn ein
Nanobakterium unvorteilhaften Bedingungen ausgesetzt ist, beginnt
es Polymere zu sekretieren und bildet Mineral auf ihnen. Die getesteten
Antibiotika waren hauptsächlich
Aminoglykoside.
-
Die
beobachtete Resistenz der Serum-Nanobakterien zeigt, daß sie zumindest
so resistent sind wie Mycobacterien und Bacillus subtilis Sporen,
welche die Modellorganismen für
Desinfektionsresistenz sind. Die Resistenz von SF-Nanobakterien
ist klar noch höher
als diese.
-
Das
Apatitmineral um den Organismus dient als ein erstes Abwehrschild
gegen verschiedene Chemikalien und Bestrahlung. Das Überleben
der Nanobakterien ist klar nicht nur aufgrund des Minerals, weil
Behandlung mit 1 M Salzsäure
die Nanobakterien nicht töten
konnte und Remineralisierung später
in der Kultur beobachtet werden konnte. Eine doppelte Verteidigung
mit der Apatitschicht und der undurchlässigen Membran kombiniert mit
einem sehr langsamen Metabolismus ist eine wahrscheinliche Erklärung für die beobachtete Resistenz
der Nanobakterien. Die erhöhte
Resistenz der SF-Nanobakterien ist wahrscheinlich aufgrund der ausgedehnten
Mineralisierung, dem langsameren Metabolismus und der Anhaftung
an Oberflächen.
Die Resistenzmechanismen der Nanobakterien erscheinen multiplikativ:
somit werden Nanobakterien mit einem Apatitüberzug, undurchlässiger Zellwand,
langsamem Metabolismus und möglicherweise
anderen noch unbekannten Mechanismen extrem resistent gegen die
meisten Desinfektionsmethoden.
-
BEISPIEL 3: Durch Nanobakterien
hervorgerufener Zahnstein
-
Der
Zweck der in diesem Beispiel durchgeführten Experimente war zu erforschen,
ob Nanobakterien bei der Zahnsteinbildung teilnehmen. Das Design
der Studie war Nanobakterien auf einem gesunden Zahn ohne Zahnsteinbildung
zu kultivieren und die Ergebnisse mit denen zu vergleichen, die
mit einem Zahn mit Zahnsteinbildung erhalten worden waren. Mineralbildung
wurde unter SEM beobachtet. Zusätzlich
wurde ein epidemiologisches Screening auf eine mögliche Korrelation zwischen
Zahnstein und Nierensteinerkrankung und andere Körpercalzifikationen unter Verwendung
eines Fragenkatalogs bei 18 Patienten durchgeführt.
-
Korrelation
zwischen Zahnstein und anderen Steinbildungen im Körper
-
18
Patienten wurden zufällig
aus einer privaten Zahnarztpraxis in der Türkei ausgewählt, basierend auf ihren peridontalen
Problemen, die durch starke Zahnsteinbildung hervorgerufen worden
waren. Gesammelter Zahnstein wurde in PBS enthaltend 0,05% NaN3 bei +4°C
aufbewahrt. Die Proben wurden in 1N HCl für 10 Minuten bei Raumtemperatur
demineralisiert, mit NaOH und Kaliumphosphatpuffer neutralisiert
und unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern gegen Nanobakterien immungefärbt. Die
Behandlung der Proben mit 1N HCl beeinflusste nicht die Epitope,
die durch die in diesem Experiment verwendeten monoklonalen Antikörper erkannt
wurden. Die Immunfärbung
zeigte positive, kleine Kokken bei verschiedenen Konzentrationen
in allen Proben. Die Spezifität
der Färbung
wurde weiter durch negative Färbeergebnissen
mit drei verschiedenen monoklonalen Antikörpern, die nichtrelevante Antigene
erkennen, überprüft.
-
Die
aus dem Patientenfragebogen erhaltenen Ergebnisse zeigten eine hohe
Inzidenz an Nierensteinen und Gallensteinen sowohl in den Patienten
als auch ihren Eltern (Tabelle 4).
-
Tabelle
4. Vorhandensein von Kalzifikationen und Steinbildung in Patienten
mit Zahnstein und bei ihren Eltern
-
Es
gibt einen Anstieg bei der Steinbildung auf Zähnen unter Labortieren sobald
gemeinsames Trinkwasser gegeben wurde, was nahelegt, daß die Flora
von einem Tier zum anderen weitergegeben wird. Zusätzlich inhibiert
Erythromycin die Steinbildung stark, während Chloramphenicol und Penicillin
dies nicht tun. Dies legt nahe, daß die bei der Steinanhäufung beteiligten
Organismen sehr spezifisch sind. Diese Befunde geben eine mögliche Erklärung für die in
Tabelle 4 gezeigten Ergebnisse, die eine hohe Inzidenz für Steinbildung
und Calzifikation bei den Familienmitgliedern anzeigen.
-
Nanobakterien
verursachen Zahnsteinbildung in vitro
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In
SEM-Beobachtungen eines Zahns mit Zahnstein (8A)
wurden bei hoher Vergrößerung mineralisierte
Fasern und zahlreiche kleine Kugelkörper nahe zu ihnen beobachtet
(8B). Es wurden keine Kalkkörperchen
bei den Kontrollzähnen
beobachtet (8C und D).
-
Wenn
die Erfinder einen gesunden Zahn einer SF-Nanobakterienkultur für einen
Monat aussetzten, zeigte das SEM voluminöse Mineralbildung, die Zahnstein
glich, auf der Oberfläche
des Zahns (9A, B, D und E).
-
Die
höhlenartige
Struktur, die durch die großen
Pfeile in 9 angezeigt wird, ist eine typische
Struktur für
SF-Nanobakterien (siehe oben). Es wird vorgeschlagen, daß die verschiedenen
strukturellen Merkmale den verschiedenartigen Stadien der Mineralisierung
von Zahnsteinen entsprechen.
-
Es
gibt viele Ideen bezüglich
des Grunds für
Zahnsteinbildung, z.B. Diät
und Alter. Tierexperimente haben gezeigt, daß der Zusatz von Ca und P zur
Diät die
Rate von Zahnsteinbildung erhöht.
Die Erfinder haben gezeigt, daß Ca
ein sehr notwendiges Element für
die Produktion von Apatit durch Nanobakterien ist. Der Zusatz von
sterilisierten Dolomitteilen zu der SF-Nanobakterienkultur vergrößert ihre
Multiplikationsrate. SEM zeigte anhaftende sich auf der Dolomitoberfläche multiplizierende
SF-Nanobakterien (10).
-
Chemische
Zusammensetzung von Zahnsteinen
-
Die
Merkmale von Kristallbestandteilen von menschlichen Zahnsteinen
wurden dem molaren Ca/P-Verhältnis
zugeschrieben: i) Calzifierte Formen von Mikroorganismen einschließlich Kokken
und Stäbchen
mit einem Ca/P-Verhältnis
nahe an 1,7, carbonisiertes Hydroxyapatit, ii) Calcophoritische
Calzifikationen und dichte Calzifikationen mit einem Ca/P-Verhältnis nahe
1,7, carbonisiertes Hydroxyapatit; iii) aggregierte Platten oder
Cluster von Plättchen
und flügelähnliche
Aggregationen mit einem Ca/P-Verhältnis nahe 1,33; Octocalciumphosphat;
iv) würfelförmige Formen
variierender Größen mit
einem Ca/P-Verhältnis
nahe 1,4; Whitlockit. Die Konzentrationen einiger anderer Elemente
in Zahnsteinen ist sehr viel geringer als die von Ca und P (0,88%
F; 0,75% Na; 0,51% Mg). Die anderen analysierten Bestandteile (K,
Cl, Mn, Zn, Fe) sind in Spurenkonzentrationen anwesend.
-
In Übereinstimmung
mit dem Ziel dieser Studie wurden die EDX-Ergebnisse, wie in 11 zu
sehen ist, passend gemacht, um den Zusammenhang zwischen Morphologie,
chemischer Zusammensetzung des in Zahnstein enthaltenden Materials
und Nanobakterien zu klären.
Früher
haben die Erfinder mit EDX und chemischer Analyse herausgefunden,
daß alle
Wachstumsphasen von Nanobakterien biogenen Apatit auf ihrer Zellhülle produzieren.
Fourier-transformierte IR-Spektroskopie zeigte, daß das Mineral
Carbonatapatit war.
-
Schlussfolgerung
-
Diese
Daten zeigen, daß Zahnsteine
mit Apatit-bildenden Nanobakterien assoziiert sind.
-
BEISPIEL 4: Steinbildung
und Calzifikation durch Nanobakterien im menschlichen Körper
-
In
diesen Experimenten stellen die Erfinder weitere Beweise dafür bereit,
daß Nanobakterien
als Kristallisationszentren (nidi) für die Bildung von biogenen
Apatitstrukturen im Säugetierkörper und
in Umweltquellen wirken.
-
Calzifikationen,
die durch Nanobakterien in einem Zellkulturmodell verursacht werden
Nanobakterien sind in vitro und in vivo toxisch. 3T6 fibroblastoide
Zellen, die für
48 Stunden mit Nanobakterien (kultiviert in serumfreien Bedingungen,
SF-Nanobakterien) zeigten eine geänderte Zellmorphologie aufgrund
der aufgenommen SF-Nanobakterien (12A und
B). Von-Kossa-Färbung
zeigte intra- und extrazelluläre
Calzifikation in den infizierten Zellen (12C).
Heftig infizierte Zellen zeigten nukleäre Abnormalitäten, z.B.
Makronukleus. Es gab keine Calzifikationen und nukleären Abnormalitäten in den
Kontrollzellen, die mit der von-Kossa-Methode angefärbt worden
waren (12D).
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Nanobakterien
und Nierensteine
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Die
kristallinen Bestandteile von Blasentraktsteinen sind von fünf Arten:
Calciumoxalat, Calciumphosphat, Bakterien-verwandt, Purine oder
Cystin. Die Mehrzahl von Blasensteinen sind ein Gemisch von zwei
oder mehr Bestandteilen, wobei das hauptsächliche Gemisch Calciumoxalat
mit Apatit ist. Die Lebensfähigkeit
und die Lokalisation der Bakterien innerhalb der Infektionssteine
(Struvit [MgNH4PO × 6 H2O]
und/oder Carbonatapatit [Ca10 (PO4)6CO3]
Steine) wurden untersucht. Es wurde gefunden, daß eine große Anzahl von bakteriellen
Vertiefungen und Körpern
in den Zwischenräumen
existieren, die von Kristallen von Apatit und Struvit aus den Kernen
zu den peripheren Schichten hin umgeben werden. Die Anwesenheit
von bakteriellen Kolonien sogar im Kernteil der Steine legt nahe,
daß die
Bakterien bei der Steinbildung ebenso wie beim Wachstum der Infektionssteine
teilnehmen. Bei der Arbeit der Erfinder wurden Bakterien ähnlicher
Größe und Morphologie (13A und C) als Nanobakterien (13B und D) mit TEM in menschlichen Nierensteinen
gefunden.
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Die
Erfinder screenten 60 menschliche Nierensteine unter Verwendung
von Immunfluoreszenzfärbung und
Kulturmethoden auf Nanobakterien. Nanobakterien zeigen eine dicke
Apatit-Hüllschicht
auf ihrer Oberfläche
im TEM (14A). Demineralisierung unter
harten Bedingungen (z.B. Inkubation mit 1 N HCl) beeinflusste ihre
Epitope, die von den in diesem Experimenten verwendeten monoklonalen
Antikörpern
erkannt werden, nicht. Nanobakterien-spezifische monoklonale Antikörper zeigten
positive, kleine Kokken in verschiedenen Konzentrationen in allen
demineralisierten Steinproben (14C–E) und Nanobakterien
(14B). Verschiedene Verteilungsmuster
von Nanobakterien wurden in den Steinen beobachtet, z.B. zentrale
und/oder periphere Lokalisation (14E)
in den kleinen Steineinheiten oder zufällige Verteilung (14D). Die Spezifität der Färbung wurde weiter überprüft mit negativen
Färberesultaten
mit vier verschiedenen monoklonalen Antikörpern, die nichtrelevante Antigene
detektieren.
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Die
demineralisierten, gescreenten Nierensteinproben wurden durch einen
0,2 μm Filter
sterilfiltriert und unter Kulturbedingungen für Nanobakterien für 3 Wochen
wie oben beschrieben kultiviert. Gamma-bestrahltes Serum mit einer
10%igen Konzentration wurde als ein Kulturzusatz verwendet. In jedem
Experiment wurde nur gamma-bestrahlte Serumkultur als Negativkontrolle
verwendet und es wurde kein Wachstum beobachtet.
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Interessanterweise
entdeckten die Erfinder in 90% der Steinproben trotz dem harten
Demineralisierungschritt Wachstum von Nanobakterien. Zusätzlich wurden
die Steine bei Raumtemperatur für
mehr als einen Monat aufbewahrt bevor sie gescreent wurden. Die
demineralisierten Kontroll-Nanobakterien, d.h die Positivkontrollen,
vermehrten sich gut (15A und B). Nukleinsäurefärbung unter
Verwendung von Hoechst (#33258)-Färbung zeigte, daß keine
andere Art von bakteriellem Wachstum in den Kulturen vorhanden war. Als
weiteren Beweis wurden 3T6-Zellen mit Nanobakterien, die aus Steinproben
kultiviert worden waren, infiziert und mit monoklonalen Antikörpern gegen
Nanobakterien angefärbt.
Fünf verschiedene
Arten von Nanobakterien-Zell-Interaktionen wurden beobachtet (Daten
nicht gezeigt).
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Schlussfolgerungen
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Nanobakterien
sind neu aufkommende Pathogene und könnten mit kleinen mineralbildenden
Bakterien verwandt sein, die in Sedimentsteinen gefunden werden,
was die Medizin mit der Geologie verbindet. Sie produzieren biogenen
Apatit in vitro und scheinen es auch in vivo zu tun. Da Apatit als
Hauptherd angesehen wird, der die Bildung der meisten Nierensteine
auslöst,
scheinen Nanobakterien exzellente Kandidaten zur Triggerung dieses
Prozesses zu sein. Es wurde gezeigt, daß Nanobakterien, die in den
Blutkreislauf von Labortieren injiziert wurden, durch Nierensteine
penetrieren und in den Urin übergehen.
Im Urin wird die Apatitbildung durch Nanobakterien weiter vergrößert. Andere
Mineralien können
danach an diesen Herd binden.
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BEISPIEL 5: Behandlung
eines menschlichen Patienten, der mit Nanobakterien infiziert ist.
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Die
Erfinder haben jetzt eine 35 Jahre alte finnische Frau behandelt,
die unter chronischem Ermüdungssyndrom
durch nanobakterielle Infektion litt. Die Patientin war Nanobakterien-Positiv
in drei Urin- und Blutproben, die gesammelt wurden, bevor die Tetracyclintherapie
begonnen wurde. Sie erhielt 500 mg Tetracyclin-HCl 4 mal pro Tag über ein
Monat, gefolgt von 500 mg zweimal am Tag über 5 Monate. Die Patientin
war Nanobakterien-Negativ nach einmonatiger Therapie. Ihr Zustand
verbesserte sich gleichzeitig und sie blieb negativ in monatlichen
Proben.
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BEISPIEL 6: Empfindlichkeit
von Nanobakterien für
Antibiotika
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Antibiotika-Empfindlichkeitstests
wurden durchgeführt
durch Messen der minimalen Inhibierungskonzentration (MIC), eine
allgemeine Praxis in der klinischen Mikrobiologie.
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Methoden
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Die
Tests wurden durchgeführt
in 96-Mikrotiterplatten. DMEM (kommerzielles Kulturmedium) enthaltend
10% gamma-bestrahltes fötales
Rinderserum (FBS) (Dosis etwa 3 Mrds; diese Behandlung inaktiviert Nanobakterien
im Serum, so dass das Basismedium steril ist) wurde als das Basismedium
verwendet. Diese Komponenten sind kommerziell erhältlich,
beispielsweise von Gibco. Die antibiotischen Stammlösungen wurden
dann seriell verdünnt
(in das Basalkulturmedium), um schließlich eine Startkonzentration
von 0.5 mg/ml und 1:2 Verdünnungen
davon, falls nicht anders angegeben, bereitzustellen. Für jedes
Antibiotikum wurden drei parallele Tests, die alle Antibiotikaverdünnungen
verwendeten, und zusätzliche
negative und positive Kontrollexperimente durchgeführt. Positive
Kontrollen hatten Nanobakterien ohne Antibiotikazugabe, während negative
Kontrollen nur das Basismedium enthielten. Nanobakterien wurden
von FBS kultiviert, einem humanen Serum von einem Patienten, der
eine polycystische Nierenkrankheit (PKD) hatte, und von humanen
Nierensteinen, wie in unserer früheren
Arbeit beschrieben (Kajander and Ciftcioglu, PNAS 95: 8274–8279, 1998).
100 μl von
Verdünnungen
des Nanobakterium-Inokulums wurden allen Mikrotiterplatten zugegeben,
ausgenommen die negativen Kontrollen. Die Platten wurden unter tierischen
Zellkulturbedingungen inkubiert (37° Celsius, 5% Stickstoffdioxid,
95% Luftfeuchtigkeit). Die Absorptionswerte bei 650 nm wurden durch
Verwendung eines ELISA-Lesers
zu Beginn, und nach 4, 8, 12, 14 Tagen aufgezeichnet. Endgültige MIC-Werte
(50% und 90% Inhibierung) wurden am 12. Tag berechnet. Die Berechnungen
wurden basiert auf den Absorptionskurven, wobei die Absorption gegen
die Konzentration des Antibiotikums gezeichnet wurde.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse dieser Experimente sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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Tabelle
5. Zusammenfassung der MIC 50 und MIC 90 Werte von ausgewählten Antibiotika
(mg/l):
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Wie
in den in der Tabelle 5 gezeigten Ergebnissen gesehen werden kann,
war die Trimethoprim-Sulphamethaxazol-Kombination nicht so effektiv
wie Trimethoprim alleine (24). Das
war irgendwie überraschend
angesichts der Tatsache, dass diese Kombination breit in der Behandlung
von Harnwegsinfektionen angewandt wird. Trimethoprim ist hocheffektiv,
war aber nur in den in vitro Tests bakteriostatisch (16).
Trimethoprim ist ein sehr potentielles, antinanobakterielles Medikament
für humane
und tierische Therapie.
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Tetracyclin
ist hoch effektiv und war bakterizid in den in vitro Tests (17, 25).
Nierensteinpatienten behandelt mit 4 × 500 mg/Tag, die ursprünglich Nanobakterien-positive
Urinkulturresultate hatten, begannen negative Urinkulturresultate
während
der Behandlung zu bekommen. Das zeigt, dass Tetracyclin-Behandlung
effektiv in menschlichen und tierischen Behandlungen zur Beseitigung
von Nanobakterien sein kann. Wie zuvor bemerkt, ist Tetracyclin
gebunden und konzentriert an der Mineraloberfläche der Nanobakterien. Das
kann erklären,
warum Tetracyclin einen bakteriziden Effekt auf Nanobakterien hat.
Dieser bakteriozide Effekt ist einzigartig bei Nanobakterien: andere
Bakterien zeigen nur einen bakteriostatischen Effekt. Tetracycline sind
deshalb potentielle Medikamente zum Eliminieren von Nanobakterien
von Zellkulturen und biologischen Produkten. Weil das Medikament
an Nanobakterien gebunden ist, haben sogar kurze Expositionszeiten
einen substantiellen antinanobakteriellen Effekt.
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Nitrofurantoin
ist hoch effektiv, aber war bakteriostatisch in vitro (18).
Diese Verbindung wird nur für
Harnwegsinfektionen verwendet, da es rasch in das Urin eliminiert
wird. Zusätzlich
zu humanen und tierischen antinanobakteriellen Therapien kann Nitrofurantoin
nützlich
für die
Eliminierung oder Reduzierung von Nanobakterien in Zellkulturen
und biologischen Flüssigkeiten
und Produkten sein.
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Doxycyclin,
das auch eine Tetracyclinverbindung ist, war effektiv zur Inhibierung
des nanobakteriellen Wachstums (19). Diese
Verbindung war nicht stabil unter den Testbedingungen. MIC Werte
berechnet aus den 8 Tage Ergebnissen zeigten Effektivität bei etwa
1 mg pro Liter. Daher wäre
Doxycyclin ein guter Kandidat für
humane und tierische Therapien. Es sollte bemerkt werden, dass Tetracycline
in der Therapie von pathologischen Kalzifizierungen und Autoimmunkrankheiten
oft mit bemerkenswert guten Ergebnissen verwendet wurden.
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Die
Aminoglycosidantibiotika Gentamycin, Neomycin, Kanmycin (20–22),
und Streptamycin zeigen alle antinanobakterielle, bakteriostatische
Effekte bei hohen Antibiotikakonzentrationen. Solche Konzentrationen
sind in lokalen Medikamentenformulierungen vorhanden, wie Hautcreme,
Salbe, Pflaster oder Waschlösungen
und in Ohren- sowie Augentropfen. Deren antinanobakterieller Effekt
bietet eine neue Erklärung
für die
bekannte Effektivität
von Gentamycin und Streptamycin in der Behandlung von Innenohr-Problemen,
die pathologische Kalzifikation einschließen, wie Menier's Krankheit.
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Vancomycin
ist ein effektives Bakteriostatikum gegen Nanobakterien bei relativ
hohen Konzentrationen (23). Solche Konzentrationen
können
in lokalen Therapien mit diesem Medikament vorhanden sein. Vancomycin
wird nicht vom Gastrointestinaltrakt oder anderen mukosischen Oberflächen absorbiert,
aber kann zur Behandlung von mukosalen, bakteriellen Befall verwendet
werden. Daher kann Vancomycin effektiv in der Ausrottung von gastrointestinalen
Nanobakterien oder in anderen lokalen Anwendungen sein.
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Ampicillin
ist ein Antibiotikum der Penicillingruppe mit weitem Wirkungsspektrum.
Ampicillin zeigt einen schwachen bakteriostatischen Effekt auf Nanobakterien
(26). Da Ampicillin und verwandte Medikamente in
sehr hohen Dosen verabreicht werden und im Urin auf Niveaus konzentriert
werden, die die beobachteten MIC Werte überschreiten, können sie
nützlich
in der Behandlung von nanobakteriellen Infektionen des Harnwegs
sein.
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Andere
getestete Antibiotika ergaben MIC Werte, die 500 mg pro Liter überschritten.
Diese Antibiotika sind deshalb wahrscheinlich nicht effektiv für die Ausrottung
von Nanobakterien, wenn sie in einer Einzel-Therapeutikum Therapie
verwendet werden, obwohl sie effektiv im Zusammenhang mit anderen
Antibiotika in einer Multi-Therapeutika Behandlung effektiv eingesetzt
werden könnten.
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Wie
in Tabelle 2 gezeigt, sind Bisphosphonate, wie beispielsweise Chlodronat
und Ethidronat, extrem effektive antinanobakterielle Agenzien, die
einen bakteriziden Effekt ausüben
auf Nanobakterien bei Konzentrationen, die viel kleiner sind als
die bei mit dem Medikament behandelten Patienten gefunden wurden.
Das ist eine neue Erkenntnis in der Mikrobiologie, da diese Medikamente
nicht für
antibakterielle Therapien verwendet wurden. Diese Medikamente sind
in medizinischer Verwendung wegen ihrer Effekte auf Knochenresorption in
Krebs oder Osteoporose. Kürzliche
Veröffentlichungen
deuten an, dass Bisphosphonate pathologische Calcifizierung reduzieren
können,
eine gegenteilige Reaktion zu ihrer anerkannten Verwendung in Atherosklerose. Atheriosklerose
schließt
Calcifizierung ein, deren Natur nicht verstanden wurde. Wir vermuten,
dass Atheriosklerose teilweise eine infektiöse Krankheit sein könnte, die
Nanobakterien als Co-Pathogene mit Chlamydia pneumoniae oder anderen
Agenzien inkludiert, einschließlich
lokalen, viralen Infektionen.
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Tabelle
6. Zusammenfassung von MIC 50 und MIC 90 Werten für ausgewählte Ca-Chelatoren und andere
Verbindungen:
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Bisphosphonate
können
für die
Eliminierung von Nanobakterien in Zellkulturen, biologischen Flüssigkeiten
und Produkten verwendet werden. Sie sind konzentriert auf dem nanobakteriellen
Apatit und töten
die Nanobakterien relativ schnell, sogar nach einer einzigen Exposition.
Daher sind sie nützlich
in industrieller, nanobakterieller Elimination, beispielsweise von
FBS. FBS oder andere Seren können
bei niedrigen Niveaus, z.B., Mikrogramm bis Gramm pro Liter, eines
Bisphosphonats exponiert werden, das Nanobakterien inaktivieren
und deren Vervielfältigung
verhindern wird, wenn das Serum für industrielle oder Forschungszwecke
verwendet wird (z.B. in Gewebe- oder Zellkultur). Ein ähnlicher
Ansatz kann zur Behandlung von humanen Blut- und Blutprodukten,
Impfstoffen, Zellkultur-Produkten und biotechnologischen Produkten
verwendet werden. Die Behandlungszeit kann von Minuten zu Tagen
und Behandlungstemperatur von 0–100° Celsius
sein. Die Behandlung kann in Lösungen
mit einem pH 3–10
ausgeführt
werden. Das Medikament ist harmlos zu Menschen und Tieren bei niedrigen
Niveaus. Falls notwendig, kann das Medikament vom Serum oder Produkt nach
der Exposition entfernt werden, z.B. durch Verwendung von Dialyse,
oder reduzieren zu niedrigen Niveaus durch Absorption auf mineralischen
Calciumphosphat Oberflächen
(Apatit und andere Calciummineralien sind geeignet), z.B. durch
Verwendung von Apatitfilter oder -partikel. Da Bisphosphonate ausgeschieden und
in Urin hoch konzentriert werden, sind sie sehr potente Medikamente
zur Behandlung nanobakterieller Krankheiten, wie Nierensteine.
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Citrat
ist ein effektives antinanobakterielles Agens bei Konzentrationen,
die bei oralen oder intravenösen
oder lokalen Behandlungen in Menschen oder Tieren erreicht werden
können.
Citrat chelatiert Calcium. Calcium ist ein Schlüsselelement für nanobakterielle
Zellwandintegrität. Ähnlich sind
andere kurzkettige, organische Säuren
schwache Calcium-Chelatoren
und können
nützlich
in der nanobakteriellen Ausrottung sein. Solche Säuren schließen ein
Milchsäure,
Essigsäure
und natürliche
Produkte enthaltend Säuren,
wie z.B. Preiselbeersaft. Letzterer wurde verwendet zur Behandlung
von Infektionen des Urinaltrakts. Jedoch scheint der Mechanismus
der Wirkung gegen Nanobakterien die Schwächung der Apatitzellwand zu
sein, während
Preiselbeersaft die Adhäsion
von gewöhnlichen
Bakterien im Harnweg verhindern. Ähnliche Versuche mit Citrat zur
Behandlung von Nierensteinen wurden durchgeführt, da Citrat das freie Calcium
reduziert. Jedoch haben die Erfinder entdeckt, dass diese Säuren einen
antinanobakteriellen Effekt ausüben
(27). Am wichtigsten, Citrat ist viel effektiver
als starke Säuren,
z.B. HCl, zum Töten
von Nanobakterien. Andere kurzkettige, organische Säuren wurden
später
getestet: Essigsäure,
Milchsäure
und Ascorbinsäure
zeigten alle einen inhibitorischen Effekt auf Nanobakterien in Kulturtests.
Deren MIC 50 Werte waren 10–50
mM, das auf ein Potential für antinanobakterielle
Therapie hinweist.
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EDTA
und EGTA sind Calcium-Chelatoren, die antinanobakterielle Effekte
ausüben
(28). Sie können
in der Patientenbehandlung wie dargestellt bei der Verwendung in
divalenten Kationen eingesetzt werden, z.B. Blei, Vergiftung. Ferner
können
solche Agenzien in Medikamenten und biotechnologischen Präparationen verwendet
werden, um nanobakterielles Wachstum zu vermeiden oder dieses zu
inaktivieren.
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Vitamin
K ist toxisch für
Nanobakterien bei Konzentrationen, die nicht schädlich für Säugerzellen sind. Die Verbindung
wird von Apatit absorbiert und deshalb von Nanobakterien konzentriert.
Vitamin K kann als antinanobakterielles Agens in der Behandlung
von Serum oder biotechnologischen Produkten verwendet werden. Nach
der Behandlung können überschüssige Mengen
durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln oder lipophilen
Filtern, hydrophober Chromatographie oder Affinitätschromatographie-Techniken, die Vitamin K
bindende Affinitätsmatrizen
verwenden oder ähnlichen
Methoden, entfernt werden.
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Vitamin
D modifiziert den Calciummetabolismus und hat einen sehr schwachen
inhibitorischen Effekt auf Nanobakterien.
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Acetylsalicylsäure ist
strukturell ziemlich ähnlich
zur Para-Amino Salicylsäure,
die als Antituberkuloseagens verwendet wird. Diese Verbindungen
beeinflussen die Zellwand oder andere Ziele in Nanobakterien. Der
Effekt ist schwach, aber solche Agenzien können in hohen Konzentrationen
verwendet werden, die sie zu potentiellen Medikamenten gegen Nanobakterien
machen. Wichtig ist, dass die in der Tuberkulosebehandlung verwendete
Para-Aminosalicylsäure einen ähnlichen
Effekt gezeigt hat: ihr MIC Wert war identisch mit dem der Acetylsalicylsäure. Das
könnte
für andere
entzündungshemmende
Medikamente mit einem kurzkettigen Säureanteil gelten.
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Zahnsteine
enthalten mineralischen Apatit in einer Biomatrix. Wir haben gezeigt,
dass Nanobakterien in humanen Zahnstein gefunden werden und, dass
Nanobakterien auf menschlichen Zähnen
wachsen und identische Steine produzieren wie die natürlichen
Zahnsteine. Es wurde gefunden, dass Fluoride nanobakterielle Steinbildung
auf menschlichen Zähnen
in einem in vitro Model, das eine in Zahnpasta typische Fluoridkonzentration
verwendet, inhibieren.
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Nanobakterien
absorbieren also einige Schwermetalle. Nanobakterien können gut
mit Silber oder Kupferverbindungen gefärbt werden. Darüberhinaus
verhinderten Silber- und Kupferionen, die einem nanobakteriellen
Kulurmedium auf submillimolarem Niveau zugegeben wurden, nanobakterielles
Wachstum. Silber- und Kupferteile oder -überzüge auf Oberflächen, wie
Katheder oder Stents, können
einen antinanobakteriellen Effekt durch Verhinderung der nanobakteriellen
Biofilmbildung bewirken. In in vitro Tests bildeten Nanobakterien heftig
Biofilm auf zwei verschiedenen kommerziellen Stents, die aus einem
kunststoffartigen Material gefertigt waren. Diese Biofilmbildung
wurde durch die Zugabe von Silber- und Kupfersalzen zum Kulturmedium
verhindert.
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Medikamentenkombinationen
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Das
potenteste Antibiotikum, Tetracyclin, wurde in Kombination mit dem
potentesten nicht-antibiotischen Medikament, Ethidronat, getestet.
Es wurde gefunden, dass Kombinationen dieser Medikamente bei Konzentrationen,
die bei Einzelanwendung nicht effektiv sind, einen deutlichen antinanobakteriellen
Effekt. Der MIC 90 Wert war etwa 0.1 mg pro Liter für die Kombination,
wobei individuelle Verbindungen wesentlich höhere MIC Werte hatten. Deshalb
war ein synergistischer Effekt gegenwärtig. So ein Effekt kann für das Design
von Medikamentenkombinationen für
einen antinanobakteriellen Effekt sein. Insbesondere, ist die Therapie
mit der Kombination eines Antibiotikums zusammen mit einem Bisphosphonats,
eines Calcium Chelators, einer schwachen Säure (wie Zitronen-, Milch-
oder Essigsäure),
oder einem entzündungshemmenden
sauren Medikaments (wie Aspirin) nützlich in der Behandlung einer
nanobakteriellen Infektion, insbesondere pathologischer Kalzifikation
und Steinen, wie Nierensteine und Speichelsteine. Zur Behandlung
von Nanobakterien in Zahnstein können
Fluoride in der Kombination enthalten sein. Die Medikamente können in
der Form von Zahnpasta, Mundspülung
oder als Zahnhaftbeschichtung verabreicht werden.
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BEISPIEL 6: Empfindlichkeit
von Nanobakterien für
Ultraschall
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Die
Ausrottung von Nanobakterien in Lösungen wurde getestet durch
die Verwendung von Ultraschall mit einem B.Braun Labsonic 2000 Ultraschallgerät. Die Probe,
nanobakteriell-kontaminierte, kommerzielles FBS (fötales Rinderserum),
wurde einem Ultraschall bei voller Leistung in 100 ml Proben unter
Verwendung eines runden, konischen Containers (175 ml Nominalvolumen,
Nalgene Cat. No 3143) unterzogen. Das Verfahren folgte den Herstellerinstruktionen
des Ultraschallgeräts.
Der Ultraschallsender wurde ausgewählt, um Hochleistungsultraschall
zu produzieren, und wurde 1 cm oberhalb des Bodens des Röhrchens
eingeführt.
Ultraschall wurde mit 1 min Pulsen mit 1 min Pausen auf einem Eisbad,
um die Erwärmung
der Probe zu vermeiden, gegeben. Die echten Ultraschallzeiten waren
0, 1, 2, 3, 5, und 10 min. Danach wurden die Proben nanobakteriellen
Standardkulturbedingungen unterzogen. Proben von 5 und 10 min Ultraschall
ergaben keine kultivierbaren Organismen.
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Während die
Erfindung hierin beschrieben und illustriert wurde durch Verweis
auf verschiedenes, spezifisches Material, Verfahren und Beispiele,
ist es zu verstehen, dass die Erfindung nicht eingeschränkt ist
auf spezielles Material, Materialkombinationen, und Verfahren ausgewählt für diesen
Zweck. Vielzählige
Variationen von solchen Details können vorausgesetzt werden und
von Fachleuten verstanden werden.