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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stranggießdüse, insbesondere eine Stranggießdüse, welche
eine effektive Verhinderung eines Verengens und Verstopfens der
inneren Bohrung verhindert, durch welche beim Stranggießen von
Aluminium enthaltenden geschmolzenem Stahl, wie beispielsweise aluminiumgeimpften
Stahl, der geschmolzene Stahl strömt.
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Stand der
Technik
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Eine
Stranggießdüse zum Gießen von
geschmolzenen Stahl wird für
die im nachfolgenden aufgeführten
Zwecke genutzt.
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Eine
Stranggießdüse dient
einem Ausgießen von
geschmolzenen Stahl aus einer Gießpfanne in eine Form. Beim
Stranggießen
von geschmolzenen Stahl wird eine Stranggießdüse genutzt, um zu verhindern,
daß der
geschmolzene Stahl durch Kontakt mit der Umgebungsluft oxidiert
wird und spritzt, wenn er aus einer Gießpfanne in eine Form abgegossen wird,
und um den Strom des ausgegossenen geschmolzenen Stahls zu recken,
wodurch verhindert wird, daß nichtmetallische
Einschlüsse
und Schlacke, welche in der Nähe
oder auf der Oberfläche
der Schmelze vorliegen, im Stranggießstrang eingeschlossen werden.
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Ein
feuerfestes Material für
eine herkömmliche
Stranggießdüse für geschmolzenen
Stahl weist beispielsweise Graphit, Aluminiumoxid, Silika, Siliciumcarbid
und dergleichen auf. Allerdings treten beim Gießen von aluminiumberuhigten
Stahl oder dergleichen mit einer herkömmlichen Stranggießdüse die folgenden
Probleme auf.
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Beim
Gießen
des aluminiumberuhigten Stahls oder dergleichen, reagiert das Aluminium, welches
als Entoxidierungsmittel zugegeben wurde, mit dem im geschmolzenen
Stahl vorliegenden Sauerstoff, wodurch nichtmetallische Einschlüsse wie beispielsweise α-Aluminiumoxid
oder dergleichen ausgebildet werden. Zusätzlich reagiert das Aluminium
in dem geschmolzenen Stahl beim Strömen des geschmolzenen Stahls
durch die Düse
mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft, wodurch zusätzlich Aluminiumoxid
erzeugt wird.
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Die
nichtmetallischen Einschlüsse
wie beispielsweise α-Aluminiumoxid
haften und sammeln sich daher beim Gießen von aluminiumberuhigten Stahl
oder dergleichen an der Oberfläche
der inneren Bohrung der Stranggießdüse an, so daß die innere Bohrung
verengt und im schlimmsten Fall verstopft wird, wodurch ein stabiles
Gießen
erschwert wird. Darüber
hinaus werden die nichtmetallischen Einschlüsse, wie beispielsweise das
an der Oberfläche der
Bohrung anhaftende α-Aluminiumoxid
abgelöst oder
fallen herunter und verbleiben in dem Stranggießstrang, wodurch dessen Qualität vermindert wird.
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Um
das zuvor erläuterte
Verengen oder Verstopfen der Bohrung, welches durch die nichtmetallischen
Einschlüsse
wie beispielsweise α-Aluminiumoxid
verursacht wird, zu verhindern, wird im allgemeinen ein Verfahren
genutzt, in welchem ein inertes Gas von der inneren Oberfläche der
Düsenbohrung in
Richtung des durch die innere Bohrung strömenden geschmolzenen Stahls
ausgebracht wird, um so zu verhindern, daß die in dem geschmolzenen
Stahl vorliegenden nichtmetallischen Einschlüsse wie α-Aluminiumoxid sich an der Oberfläche der
inneren Bohrung der Düse
ablagern oder ansammeln (beispielsweise das in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. Hei 6-59533/1994 offenbarte Verfahren).
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Allerdings
existieren bei dem zuvor beschriebenen Verfahren, bei dem das inerte
Gas von einer inneren Oberfläche
der Düsenbohrung
ausgebracht wird, die im nachfolgenden beschriebenen Probleme:
Bei
Ausbringen einer großen
Menge des inerten Gases werden durch ein Einschließen von
durch das inerte Gas hervorgerufenen Blasen in dem Stranggießstrang
Poren verursacht, wodurch die Qualität des gegossenen Stahls vermindert
wird. Auf der anderen Seite kann eine geringe Menge des ausgebrachten inerten
Gases dazu führen,
daß der
Einfluß des
inerten Gases nicht in ausreichender Weise erhalten wird und nichtmetallische
Einschlüsse
wie α-Aluminiumoxid
an der Oberfläche
der inneren Bohrung der Düse anhaften
und angesammelt werden. Dadurch wird ein Verengen oder im schlimmsten
Fall Verstopfen der inneren Bohrung verursacht.
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Zusätzlich ist
es insbesondere schwierig eine Düse
herzustellen, welche ein einheitliches Ausbringen des inerten Gases
von der Oberfläche
der inneren Bohrung der Düse
in Richtung des durch die innere Bohrung strömenden geschmolzenen Stahls ermöglicht.
Darüber
hinaus wird bei einem über
eine lange Zeitdauer durchgeführten
Gießen
eine stabile Steuerung der Menge des ausgebrachten Gases allmählich schwieriger,
da sich das feuerfeste Material der Stranggießdüse zersetzt. Im Ergebnis haftet
und sammelt sich der nicht metallische Einschluß wie α-Aluminiumoxid an der Oberfläche der
inneren Bohrung der Düse
derart an, daß die
innere Bohrung verengt oder eventuell verstopft wird.
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Es
wird angenommen, daß das
Verstopfen der Düse
durch den nichtmetallischen Einschluß, insbesondere durch einen
Aluminiumoxideinschluß (Al2O3), wie im nachfolgenden
beschrieben verursacht wird:
- 1. Das Aluminium
in dem geschmolzenen Stahl wird entweder durch eingeschlossene Luft
oxidiert, welche durch einen Verbindungsbereich der feuerfesten
Düse und
die feuerfeste Struktur an sich gelangt, wodurch Aluminiumoxid erzeugt, oder
durch Sauerstoff oxidiert, der aus SiO stammt, das durch Reduzierung
von Silika in dem Kohlenstoff enthaltenden feuerfesten Material
erzeugt wird.
- 2. Ein Aluminiumoxideinschluß wird durch Diffusion und
Kohäsion
des in dem zuvor beschriebenen Prozeß entstandenem Alumiumoxids
erzeugt.
- 3. Graphit und Kohlenstoff werden von der Oberfläche der
inneren Bohrung der Düse
in einer solchen Weise entfernt, daß die Beschaffenheit der Oberfläche der
inneren Bohrung rauh wird und daher der Aluminiumoxideinschluß dazu neigt, sich
an der rauhen Oberfläche
der inneren Bohrung zu sammeln.
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Um
das zuvor beschriebene Problem zu lösen, wird als Gegenmaßnahme eine
Düse vorgeschlagen,
in welcher ein nichtoxidierendes Rohmaterial (SiC, Si3N3, BN, ZrB2, Sialon,
etc.), mit einer geringen Reaktivität zu Aluminiumoxid dem Aluminiumoxid-Graphit
feuerfesten Material zugeführt
wird, oder daß eine
Düse selbst
aus dem oben beschriebenen nicht oxidierenden Material besteht (beispielsweise
mit Bezug auf die japanische Veröffentlichung Nr.
Sho 61-38152/1986).
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Es
ist allerdings nicht praktikabel, das zuvor genannte nichtoxidierende
Material zu dem gebräuchlicherweise
verwendeten Aluminiumoxid-Graphit-Feuerfestmaterial zuzufügen. Es
wird kein Effekt einer Verhinderung der Adhäsion festgestellt, wenn nicht
eine große
Menge des nichtoxidierenden Materials zugeführt wird. Darüber hinaus
wird die Korrosionsbeständigkeit
des Aluminiumoxid-Graphit-Feuerfestmaterials
vermindert, wenn eine große
Menge des nichtoxidierenden Materials zugefügt wird.
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Ebenfalls
ist die im wesentlichen aus dem nichtoxidierenden Material bestehende
Düse zum praktischen
Gebrauch in Anbetracht der hohen Material- und Herstellungskosten
ungeeignet, obwohl ein wesentlicher Effekt einer Verhinderung von
Adhäsion erwartet
werden kann.
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Es
wird des weiteren eine Düse
vorgeschlagen, deren feuerfestes Material ein Graphit-Oxid-Rohmaterial
aufweist, welches CaO enthält.
Das CaO enthaltende Oxid-Rohmaterial (CaO·ZrO2,
CaO·SiO2, 2CaO·SiO2, und dergleichen) erzeugt durch eine Reaktion
des CaO mit Al2O3 ein niedrig
schmelzendes Material, welches auf einfache Weise von dem geschmolzenen
Stahl getrennt werden kann (beispielsweise mit Bezug auf die japanische
Patentveröffentlichung
No. Sho 62-56101 /1987).
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Da
allerdings die Reaktivität
des CaO mit dem Al2O3 durch
die beim Gießen
des geschmolzenen Stahls vorliegende Temperatur schnell beeinflußt wird,
ist es schwierig, dieses niedrig schmelzende Material effektiv zu
erzeugen. Zusätzlich
ist die Lieferung einer großen
Menge des CaO erforderlich, wenn eine große Menge von Al2O3-Einschlüssen
im Stahl enthalten sind. Es ist allerdings schwierig, daß das feuerfeste
Material der Düse
in ausreichender Menge CaO enthält,
da dessen Abblätter-
und Korrosionsbeständigkeit
vermindert werden. Darüber
hinaus ist die Trennung von Zirkonoxid (ZrO2)
von dem geschmolzenen Stahl schwierig, da das von dem feuerfesten Material
in den geschmolzenen Stahl fließende
Zirkonoxid eine hohe spezifische Dichte aufweist, so daß das Zirkonoxid
in dem geschmolzenen Stahl verbleibt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung eine Stranggießdüse vorzusehen,
welche verhindern kann, daß Aluminiumoxideinschlüsse an der
inneren Oberfläche
der Düse
anhaften und sich ansammeln, und verhindert, daß die innere Bohrung der Düse verengt
und verstopft wird, um so mittels einer Ausbildung einer Glasschicht
auf der Oberfläche
der inneren Bohrung der Düse
beim Gebrauch der Düse
ein stabiles Gießen
zu ermöglichen,
wodurch verhindert wird, daß Luft
durch die feuerfeste Struktur eingeschlossen wird, wodurch kein
Aluminiumoxid erzeugt wird und wodurch zusätzlich die Oberfläche der
inneren Bohrung der Düse
geglättet
wird. Diese Stranggießdüse gemäß der Erfindung
wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 bis 6 definiert.
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Die
erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Stranggießdüse zum Gießen von geschmolzenem Stahl,
wobei wenigstens eine oberflächliche
Schicht einer inneren Bohrung der Stranggießdüse, welche mit geschmolzenem
Stahl in Berührung
gelangt, aus einem feuerfesten Material gebildet ist, welches aufweist: Ein
Aggregat, welches im wesentlichen aus Aluminiumoxid (Al2O3) besteht oder ein Aggregat, welches Aluminiumoxid
(AL2O3) also Hauptinhaltsstoff
aufweist und dessen Schmelzpunkt wenigstens 1800°C beträgt, in einem Gewichtsanteil von
15 bis 60 Gew.-% und Wachsstein als Ausgleich.
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Die
zweite Ausführungsform
ist eine Stranggießdüse zum Gießen von
geschmolzenem Stahl, wobei wenigstens eine oberflächliche
Schicht einer inneren Bohrung der Stranggießdüse, welche mit geschmolzenen
Stahl in Berührung
gelangt, in einem Verfahren ausgebildet ist, in welchem ein Bindemittel zu
einem feuerfesten Material hinzugegeben wird, welches 15 bis 60
Gew.-% eines im wesentlichen aus Aluminiumoxid (Al2O3) bestehenden Aggregates oder eines Aggregates,
welches als Hauptbestandteil Aluminiumoxid (Al2O3) aufweist, und dessen Schmelzpunkt wenigstens
1800°C beträgt und welches Wachsstein
als Ausgleich aufweist, und daß dann das
feuerfeste Material mit dem zugegebenen Bindemittel geknetet, geformt
und in einer nichtoxidierenden Atmosphäre gesintert wird.
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Die
dritte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Stranggießdüse, wobei ein Mischgewichtsverhältnis des
Wachssteins mit einem durchschnittlichen Korndurchmesser bis zu
250 μm bis
zu 60 Gew.-% bezüglich
des Gesamtgehaltes des Wachssteins beträgt.
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Die
vierte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine kontinuierliche Stranggießdüse zum Gießen von
geschmolzenen Stahl, wobei der Wachsstein Pyrophylit (Al2O3·4SiO2·H2O) als dessen Hauptkomponent aufweist.
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Die
fünfte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine kontinuierliche Stranggießdüse zum Gießen von
geschmolzenem Stahl, wobei der Wachsstein Wachsstein aufweist, welcher
bei einer Temperatur von wenigstens 800°C kalziniert ist, um das darin
enthaltene Kristallwasser zu entfernen.
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Die
sechste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine kontinuierliche Stranggießdüse zum Gießen von
geschmolzenem Stahl, wobei der Binder ein hitzeaushärtendes
Harz aufweist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
schematisch einen Längsschnitt durch
eine erfindungsgemäße Düse, in welcher
das feuerfeste Material der Erfindung an der oberflächlichen
Schicht der inneren Bohrung der Düse, die den geschmolzenen Stahl
kontaktiert, ausgebildet ist.
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2 zeigt
schematisch einen Längsquerschnitt
durch eine erfindungsgemäße Düse, in welcher
das feuerfeste Material der Erfindung sowohl an der oberflächlichen
Schicht der inneren Bohrung der Düse als auch in einem unteren
Bereich (einem in dem geschmolzenen Stahl eingetauchten Bereich) der
Düse aufweist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung
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Das
wichtigste Merkmal der erfindungsgemäßen Stranggießdüse besteht
darin, daß Roseki als
Hauptinhaltsstoff des feuerfesten Materials der Düse verwendet
wird und Graphit, welches oftmals in herkömmmlichen Düsen verwendet wird, nicht enthalten
ist.
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In
einer herkömmlichen
Düse enthaltenes Graphit
reagiert beim Gebrauch der Düse
während des
Gießens
mit dem in der Düse
enthaltenen Silika gemäß der folgenden
Reaktionen:
SiO2(S) + C(S) = SiO(g)
+ CO(g)
3Si(O) + 2Al = Al2O3(S) + 3Si
3CO(g) + 2Al = Al2O3(S) + 3C
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Nach
den obigen Reaktionen wird das Silika in der Düse zu SiO(g) und CO(g) zersetzt,
welche zu einer Sauerstoffquelle in dem geschmolzenen Stahl werden.
Der auf diese Weise gelieferte Sauerstoff reagiert mit dem Aluminium
in dem geschmolzenen Stahl zu AL2O3.
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Allerdings
zersetzen sich die Rosekipartikel nicht, auch wenn Kohlenstoff in
dem geschmolzenen Stahl koexistiert. Insbesondere das SiO2 im Pyrophylit (Al2O3·4SiO2·H2O) oder dergleichen, welches das Hauptmineral
des Roseki ist, ist stabil. Diese zuvor genannte Tatsache wurde
auf folgende Weise herausgefunden: Ein Brikett, welches Roseki,
Harzpulver und Kohlenstoffpulver aufweist, wurde geformt und in
einer Lösche
eingegraben und für
24 Stunden bei einer Temperatur von 1500°C hitzebehandelt. Das auf diese
Weise hergestellte Brikett wurde mit einem Mikroskop untersucht,
um festzustellen, daß sich
die Partikel nicht zersetzen und keine Blasen erzeugt worden sind.
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Das
herkömmliche
feuerfeste Material mit einer Zugabe von 10 Gew.-% Graphit weist
eine thermische Leitfähigkeit
von 9,8 kcal/m/hr/°C
auf, wobei das feuerfeste Material gemäß der Erfindung, welches kein
Graphit enthält,
eine geringere thermische Leitfähigkeit
wie 2,4 kcal/m/hr/°C
und eine ausgezeichnete Hitzebeständigkeit aufweist. Im Ergebnis zeigt
das feuerfeste Material nach der Erfindung eine effektive Verhinderung
eines Ansammelns von Metall oder eines Ausscheidens von nicht metallischen
Einschlüssen
wie α-Aluminiumoxid
(Al2O3).
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In
einer herkömmlichen,
Graphit enthaltenden Düse
wird bei einer Oxidation des Graphits zusätzlich die Glattheit der Oberfläche der
inneren Bohrung verringert. Darüber
hinaus erzeugt der geschmolzene Stahl, der durch die innere Bohrung
der Düse
strömt,
Turbulenzen und verursacht so, daß die nichtmetallischen Einschlüsse wie α-Aluminiumoxid sich
an der inneren Oberfläche
der Düse
ansammeln. Da allerdings die oberflächliche Schicht der inneren Bohrung
der Düse
gemäß der Erfindung
kein Graphit enthält,
wird die Glattheit der Oberfläche
der inneren Bohrung nicht verringert. Anders ausgedrückt werden
auf der inneren Oberfläche
der Düse
gemäß der Erfindung
keine konkaven und konvexen Bereiche ausgebildet, wodurch die nichtmetallischen
Einschlüsse
wie α-Aluminiumoxid nicht
auf der inneren Oberfläche
der erfindungsgemäßen Düse angesammelt
werden.
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Die
Halbschmelztemperatur des Roseki beträgt ca. 1500°C, so daß es auf der Oberfläche der
inneren Bohrung der Düse,
welche mit dem geschmolzenen Stahl in Kontakt gelangt, schmilzt
und eine Glasschicht derart ausbildet, daß die Struktur der Oberfläche der
inneren Bohrung glatt wird und verhindert wird, daß Luft durch
eine feuerfeste Struktur eingeschlossen wird.
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Die
zuvor beschriebene Tatsache wurde auf die folgende Weise festgestellt:
Das feuerfeste Material, welches Aluminumoxid-Roseki mit zugefügten Graphit
aufweist, wird bei einer Temperatur von 1500°C für eine Stunde in der oxidierenden
Atmosphäre
hitzebehandelt. Nachfolgend wurde dessen Permeabilität untersucht
um herauszufinden, daß sie ungefähr 6,5×10–4 Darcy
beträgt.
Dagegen wurde das feuerfeste Material, welches Aluminiumoxid-Roseki
ohne Graphit aufweist, bei einer Temperatur von 1500°C für eine Stunde
in der oxidierenden Atmosphäre
hitzebehandelt und dessen Permeabilität untersucht, um herauszufinden,
daß diese
ungefähr
bei 1.0×10–4 Darcy
liegt. Die Permeabilität
wurde daher verringert.
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Das
Roseki ist in dem feuerfesten Material der oberflächlichen
Schicht der inneren Bohrung der Düse gemäß der Erfindung als Ausgleich,
d. h. als verbleibender Stoff des feuerfesten Materials, enthalten.
Um aktiv die Glasschicht auf der Oberfläche der inneren Bohrung beim
Gebrauch als Stranggießdüse auszubilden,
beträgt
ein Mischgewichtsverhältnis des
Roseki in der oberflächlichen
Schicht der inneren Bohrung der Düse vorzugsweise wenigstens
40 Gew.-%. Es ist ebenfalls bevorzugt, daß das Mischgewichtsverhältnis des
Roseki in der oberflächlichen Schicht
bis zu 85 Gew.-% beträgt,
da mit dem Mischgewichtsverhältnis
des Roseki von über
85 Gew.-% das Maß einer
aufweichenden Deformation groß ist und
sich die Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
geschmolzenem Stahl verschlechtert.
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In
der erfindungsgemäßen Stranggießdüse weist
das feuerfeste Material der oberflächlichen Schicht der Bohrung
der Düse
Roseki und 15 bis 60 Gew.-% eines im wesentlichen aus Al2O3 bestehenden Aggregates
oder eines Aggregates, welches Al2O3 als dessen Hauptinhaltsstoff aufweist und
dessen Schmelzpunkt bei wenigstens 18000 liegt, auf. Als Al2O3 als dessen Hauptinhaltsstoff
aufweisende Komponente wird Spinel (MgO·Al2O3) genutzt, welches dazu dient, die oberflächliche
Schicht der inneren Bohrung der Düse mit Stärke und Korrosionsbeständigkeit
zu versehen.
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Als
zuvor erwähntes
Roseki können
drei Arten von Roseki genutzt werden. Dieses sind pyrolytisches
Roseki, kaolinisches Roseki und serizitisches Roseki. Am besten
geeignet ist der pyrolytische Roseki mit einer Feuerfestigkeit von
SK29 bis SK 32 (SK ist ein japanischer Standard für die Feuerfestigkeit), da
der Roseki halbgeschmolzen ist, wenn die oberflächliche Schicht der inneren
Bohrung mit dem geschmolzenen Stahl in Kontakt gelangt, um eine
Glasschicht auszubilden, deren Erosionsbeständigkeit gegenüber dem
geschmolzenen Stahl ausgezeichnet ist. Andererseits weist der kaolinische
Roseki eine größere Feuerfestigkeit
von SK 33 bis SK 36 und der serizitische Roseki eine geringere Feuerfestigkeit
von SK 26 bis SK 29 auf, weshalb beide nicht bevorzugt werden.
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Der
Gebrauch des bei einer Temperatur von wenigstens 800°C zum Entfernen
von Kristallwasser kalzinierten Rosekis ist bevorzugt. Der Grund
zum Gebrauch des obigen Rosekis ist, daß beim Formen und Sintern einer
nicht kalziniertes Roseki enthaltenden Düse das Kristallwasser von dem
Roseki bei einer Temperatur innerhalb eines Bereiches zwischen 500
und 800°C
bei dessen Sinterung entfernt wird und dann der geformte Körper aufgrund
des ungewöhnlich
großen
thermischen Expansionskoeffizienten brechen kann.
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Vorzugsweise
sollte ein Mischgewichtsverhältnis
des Roseki mit einem durchschnittlichen Korndurchmesser von bis
zu 250 μm
bis zu 60 Gew.-% relativ zum Gesamtgehalt des Roseki betragen. Falls
ein Mischgewichtsverhältnis
des Roseki mit einem durchschnittlichen Korndurchmesser von bis
zu 250 μm
oberhalb 60 Gew.-% vorliegt, besteht eine Neigung zu Strukturdefekten
wie einer Schichtung in der Schmelze und zu einer Deformation durch ein
Aufweichen der Rosekipartikel während
des kontinuierlichen Gießens.
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Roseki,
welches Pyrophylit (Al2O3·4SiO2·H2O) als Hauptkomponente aufweist, kann bevorzugt
in dem feuerfesten Material innerhalb eines Bereiches von 65 bis
85 Gew.-% enthalten sein. In dem feuerfesten Material, welches ein
im wesentlichen aus Aluminiumoxid (Al2O3) bestehendes Aggregat oder ein Aggregat
aufweist, welches Aluminiumoxid (Al2O3) als dessen Hauptkomponente aufweist und
dessen Schmelzpunkt wenigstens 1800°C beträgt, beispielsweise Spinel,
innerhalb eines Bereiches von 15 bis 60 Gew.-%, und Roseki als Balance, werden
die Rosekipartikel nicht zersetzt, so daß im Gegensatz zu SiO2 kein Sauerstoff in den geschmolzenen Stahl
geliefert wird.
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Die
Halbschmelztemperatur des Roseki beträgt ungefähr 1500°C, was nahezu die gleiche Temperatur
wie die Gießtemperatur
des geschmolzenen Stahls ist. Folglich schmelzt der Roseki an der
Oberfläche
der inneren Bohrung der Düse,
welche mit dem geschmolzenen Stahl in Kontakt gelangt und bildet
eine Glasbeschichtung derart aus, daß die Struktur der Oberfläche der
inneren Bohrung geglättet
wird und verhindert wird, daß Luft
durch eine feuerfeste Struktur eingeschlossen wird, wodurch ein
Anhaften von Aluminiumoxid (Al2O3) und Metall daran verhindert wird.
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Hitzeaushärtende Harze,
beispielsweise Phenolharz, Furanharz oder dergleichen werden als Bindemittel
in einem Bereich von 5 bis 15 Gew.-% zu dem zuvor erwähnten Material,
welches den Roseki und das Aggregat aufweist, zugegeben. Nachfolgend wird
ein geformter Körper
einer Düse
vorbereitet und gesintert. Es wird bevorzugt, daß der zuvor erwähnte geformte
Körper
durch das CIP Verfahren (Cold Isostatic Pressing process) hergestellt
wird, wobei beachtet wird, daß der
geformte Körper
durch den CIP Prozeß einheitlich
verdichtet wird. Die Sintertemperatur liegt vorzugsweise innerhalb
eines Bereiches von 1000 bis 1300°C.
Als Sinteratmosphäre
wird eine reduzierende Atmosphäre,
insbesondere eine antioxidierende Atmosphäre im Gegensatz zu einer oxidierenden
Atmosphäre
bevorzugt, da das zugefügte hitzeaushärtende Harz
in der reduzierenden Atmosphäre
nicht oxidiert wird.
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Die
Stranggießdüse für geschmolzenen Stahl
gemäß der Erfindung
wird detailliert mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
schematisch einen vertikalen Teilschnitt einer Tauchstranggießdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Stranggießdüse 10 wird zwischen
einer Gießwanne
und einer Form plaziert und im Betrieb als Tauchdüse zum Abgießen des
geschmolzenen Stahls von der Gießwanne in die Form genutzt.
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Wie
in 1 dargestellt ist, ist eine oberflächliche
Schicht 2 der inneren Bohrung 1 der Tauchdüse 10,
durch welche der geschmolzene Stahl strömt, durch ein feuerfestes Material
ausgebildet, welches die zuvor beschriebene chemische Zusammensetzung
aufweist. Der verbleibende Bereich der Düse 3 ist durch ein
herkömmliches
Aluminiumoxid-Graphit-Feuerfestmaterial ausgebildet.
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Die
Abmessungen der Düse
betragen ungefähr
1 m in der Gesamtlänge,
ungefähr
60 mm im Durchmesser der inneren Bohrung, 160 mm im äußeren Durchmesser
der Düse
und ungefähr
50 mm in der Stärke.
Die Stärke
der oberflächlichen Schicht der
inneren Bohrung, die aus dem feuerfesten Material gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist, liegt zwischen 2 mm und ungefähr 15 mm.
Die zuvor beschriebenen Abmessungen dienen als Beispiel. Die erfindungsgemäße Düse ist nicht
auf diese Abmessungen beschränkt.
Insbesondere variieren die Abmessungen in Abhängigkeit von der Zusammensetzung
des zu gießenden
geschmolzenen Stahls und der Größe des gegossenen
Strangs.
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2 zeigt
schematisch einen Längsschnitt durch
eine Düse,
in welcher die oberflächliche Schicht
der Bohrung der Düse
und der untere Bereich (ein Bereich, welcher in den geschmolzenen Stahl
eintaucht) der Düse
aus dem erfindungsgemäßen feuerfesten
Material hergestellt sind. In jedem Fall wird Aluminiumoxid, welches
die innere Bohrung der Düse
verstopft, an der inneren Bohrung im unteren Bereich der Düse gesammelt.
Bei der Tauchdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung wird folglich verhindert, daß nichtmetallische Einschlüsse wie
Aluminiumoxid oder dergleichen am Bereich der oberflächlichen
Schicht 2 der inneren Bohrung 1 anhaften und sich ansammeln. Die
vorliegende Erfindung wird durch die Beispiele beschrieben.
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Beispiele
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Zu
neun Teilen gemischter Materialien mit unterschiedlicher chemischer
Zusammensetzung wurde jeweils Phenolharz in pulverförmigen und
flüssigen
Zustand in einer Menge in einem Bereich von 5 bis 10 Gew.-% zugegeben
und geknetet. Aus den so gekneteten Materialien wurde ein erster
Formkörper (im
nachhinein als Formkörper
1 bezeichnet) mit den Abmessungen 30 mm × 30 mm × 230 mm zur Untersuchung der
Adhäsionsneigung
von nichtmetallischen Einschlüssen
wie Aluminiumoxid und der Korrosionsbeständigkeit gegenüber dem
geschmolzenen Stahl, ein zweiter Formkörper (im nachhinein als Formkörper 2 bezeichnet)
mit einem Durchmesser der Abmessungen 50 mm × 20 mm zur Untersuchung der
Permeabilität
und ein dritter Formkörper (im
nachhinein als Formkörper 3 bezeichnet)
mit einem äußeren Durchmesser
von 100 mm, einem inneren Durchmesser von 60 mm und einer Länge von 250
mm zur Untersuchung der Abplatzbeständigkeit entsprechend vorbereitet
und dann in einer reduzierenden Atmosphäre bei einer Temperatur innerhalb eines
Bereiches von 1000 bis 1200°C
gesintert, um die Proben Nr. 1 bis 9 vorzubereiten.
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Die
Proben Nr. 1 bis 5 (im nachfolgenden als „erfindungsgemäße Proben" bezeichnet) besitzen die
chemischen Zusammensetzungen innerhalb des Bereiches der vorliegenden
Erfindung und die Proben Nr. 6 bis 9 (im nachfolgenden als „Vergleichsproben" bezeichnet) besitzen
die chemischen Zusammensetzungen außerhalb des Bereiches der vorliegenden
Erfindung.
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Die
physikalischen Eigenschaften (die Porosität und Schüttdichte) jeder der zuvor genannten
erfindungsgemäßen Proben
Nr. 1 bis 5 und der Vergleichsproben Nr. 6 bis 9 sind in Tabelle
1 dargestellt. Die Abplatzbeständigkeit
der durch den Formkörper 3
vorbereiteten erfindungsgemäßen Proben
Nr. 1 bis 5 und Vergleichsproben Nr. 6 bis 9 wurden nach einem Aufheizen
auf eine Temperatur von 1500°C
für 30
Minuten in einem elektrischen Ofen und nachfolgendes schnelles Kühlen durch
Wasser untersucht. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind in
Tabelle 1 dargestellt.
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Ein
Erosionsverhältnis
(%) und eine Adhäsionsneigung
nichtmetallischer Einschlüsse
wie beispielsweise Aluminiumoxid wurden durch die durch den Formkörper 1 vorbereiteten
erfindungsgemäßen Proben
Nr. 1 bis 5 und Vergleichsproben Nr. 6 bis 9 nach einem Eintauchen
in geschmolzenen Stahl mit einer Temperatur von 1520°C für 180 Minuten
und einem Aluminiumgehalt in einem Bereich zwischen 0,02 bis 0,05
Gew.-% untersucht. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind ebenfalls
in Tabelle 1 dargestellt.
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Die
Permeabilität
der durch den Formkörper 2
vorbereiteten erfindungsgemäßen Proben
Nr. 1 bis 5 und Vergleichsproben Nr. 6 bis 9 wurden nach einem Aufheizen
auf eine Temperatur von 1500°C
für 60
Minuten in einem elektrischen Ofen und nachfolgendes Kühlen untersucht.
Die daraus resultierenden Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1
dargestellt.
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Wie
aus Tabelle 1 klar wird zeigen sämtliche erfindungsgemäßen Proben
eine ausgezeichnete Abplatzbeständigkeit
und die nichtmetallischen Einschlüsse wie beispielsweise Aluminiumoxid
hafteten trotz der geringen Erosionsrate nicht an, wodurch ein Verengen
oder Verstopfen der Stranggießdüse für geschmolzenen
Stahl effektiv verhindert wird.
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Bei
den erfindungsgemäßen Proben
ist es ebenfalls möglich,
ein Einschließen
von Luft durch das feuerfeste Material beim praktischen Gebrauch aufgrund
der geringen Permeabilität
zu verhindern.
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Auf
der anderen Seite ist es offensichtlich, daß die Vergleichsprobe Nr. 6
bezüglich
der Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
dem geschmolzenen Stahl bemerkenswert geringwertig ist, obwohl eine geringe
Menge Aluminiumoxid aufgrund des hohen Roseki-Gehaltes anhaftet.
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Bei
der Vergleichsprobe Nr. 7 ist die Adhäsionsneigung des Aluminiumoxid
bemerkenswert groß,
da diese einfaches Aluminiumoxid (Al2O3) und einfaches Silika (SiO2)
enthält,
wobei das SiO2 zersetzt wird und Sauerstoff
in den Stahl liefert. Die Vergleichsprobe Nr. 8 ist bezüglich der
Abplatzbeständigkeit
bemerkenswert niederwertig, weist eine hohe Permeabilität auf und
zeigt aufgrund des geringen Roseki-Gehaltes und des großen Aluminiumoxid-Gehaltes
(Al2O3) ein Anziehen
einer großen
Menge nicht metallischer Einschlüsse
wie Aluminiumoxid, obwohl das Mineral, welches Sauerstoff in den
geschmolzenen Stahl liefert, entfernt wurde.
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Bei
der Vergleichsprobe Nr. 9, welche Graphit, Roseki und Aluminiumoxid
(Al2O3) aufweist,
ist aufgrund des Graphitanteils die Aluminiumoxidanhaftung verhältnismäßig groß und die
Metallanhaftung groß,
wenn die Temperatur des geschmolzenen Stahls so niedrig ist wie
1520 ± 10°C.
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Durch
Nutzen der Stranggießdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es daher möglich,
ein stabiles Gießen
ohne Zerstörung
der feuerfesten Struktur durchzuführen, während ein Verengen oder Verstopfen
der Bohrung, welches durch nicht metallischer Einschlüsse wie
beispielsweise Aluminiumoxid verursacht wird, verhindert wird.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wurden fünf bis sieben Chargen Stahl
unter Nutzen einer einzigen Düse
ohne Verstopfen gegossen, wobei 300 Tonnen eines niedrigkohlenstoffaluminiumgeimpften
Stahls pro Charge durch einen Zweistrangrahmengießer stranggegossen
wurden.
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Währenddessen
verstopfte die Düse
bei einem Gießen
von 2 bis 4 Chargen des Stahls mit einer herkömmlichen Düse und das Gießen mußte unterbrochen
werden. Wie bereits zuvor erwähnt,
war der Effekt dieser Erfindung bemerkenswert.