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Diese
Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Vernetzung von Polymeren
und insbesondere die katalytische Vernetzung von Polymeren mit oxidativ
vernetzbaren funktionellen Gruppen, wobei die Polymere aus mindestens
einem ethylenisch ungesättigten
Monomer polymerisiert sind. „Vernetzbar" und „Vernetzung" beziehen sich auf
die Bildung neuer chemischer Bindungen zwischen bestehenden Polymerketten.
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Eine
Anzahl von Polymeren kann in Gegenwart eines Katalysators vernetzt
werden. Wenn solche Polymere einem Vernetzungsprozess unterworfen
werden, findet eine signifikante Verbesserung der physikalischen
und chemischen Eigenschaften solcher Polymere statt. Vernetzte Polymere
werden jedoch als Folge ihres erhöhten Molekulargewichts hochviskos,
wobei die Erhöhung
des Molekulargewichts aufgrund des Vernetzungsprozesses stattfindet.
Als Folge davon können
vernetzte Polymere typischerweise nicht zu gewünschten Formen geformt oder
nicht einfach als Schicht auf Substratoberflächen aufgebracht werden.
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Folglich
wird ein Katalysator getrennt von einem Polymer oder einer Polymerkomponente
einer Beschichtungszusammensetzung gelagert, die das Polymer enthält. Unmittelbar
vor der Verwendung wird der Katalysator mit der Polymerkomponente
unter Bildung eines Topfgemischs gemischt, das dann einfach als Schicht
mit herkömmlichen
Mitteln, wie z.B. durch Bürsten
oder Spritzen, auf die Oberflächen
von Substraten aufgebracht werden kann, oder das mit herkömmlichen
Mitteln wie z.B. Formen einfach zu einem Gegenstand geformt werden
kann. Die Polymere in der Schicht vernetzen dann in Gegenwart des
Katalysators unter Bildung einer Beschichtung auf der Oberfläche, die
verglichen mit dem unvernetzten Polymer verbesserte physikalische
und chemische Eigenschaften aufweist, wie z.B. eine Dauerbeständigkeit,
Wasser- und Lösungsmittelbeständigkeit,
Kratzfestigkeit und Blockbeständigkeit.
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Zur
Vernetzung eines Polymers sind mehrere Arten von Katalysatoren bekannt.
Beispielsweise wird zur Vernetzung von Polymeren mit oxidativ vernetzbaren
Funktionalitäten
gebräuchlich
ein Schwermetallkatalysator wie z.B. eine Zinnverbindung verwendet.
Diese Metallkatalysatoren neigen jedoch zu einer geringen katalytischen
Aktivität.
Als Folge davon muss dem Polymer eine signifikant höhere Menge
solcher Katalysatoren, gewöhnlich
in Mengen von mehr als 5000 ppm oder mehr als 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Polymerfeststoffe, zugesetzt werden, um
einen gewünschten
Vernetzungsgrad des Polymers zu erreichen. Darüber hinaus haben diese Metallkatalysatoren
negative Auswirkun gen auf die Umwelt, da sie für die Lebensräume von
Menschen, Tieren und Pflanzen gefährlich sind. Ferner können diese
Schwermetallkatalysatoren nicht einfach zu ungefährlichen Verbindungen zersetzt
werden. Folglich können
Gegenstände,
die aus Polymeren hergestellt sind, welche diese Schwermetallkatalysatoren
enthalten, oder Gegenstände,
die mit Beschichtungszusammensetzungen beschichtet sind, welche
diese Schwermetallkatalysatoren enthalten, nicht sicher in typischen
Deponien oder anderen Entsorgungsstellen entsorgt werden, solange
solche Katalysatoren nicht entfernt oder vor der Entsorgung unschädlich gemacht
werden. Die vorliegende Erfindung löst dieses Problem durch die
Bereitstellung eines oxidativen Katalysators, der im Wesentlichen
keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat und bei der Entsorgung
leicht einer biologischen Zersetzung unterliegt. Als Folge davon
kann der erfindungsgemäße Katalysator
ohne signifikante Auswirkungen auf die Umwelt in herkömmlichen
Deponien oder Entsorgungsstellen sicher entsorgt werden. Ferner
sind kleinere Mengen des erfindungsgemäßen Katalysators erforderlich,
um den gleichen Vernetzungsgrad wie durch die Verwendung größerer Mengen
herkömmlicher
Schwermetallkatalysatoren zu erreichen, da der erfindungsgemäße Katalysator aktiver
ist als herkömmliche
Schwermetallkatalysatoren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vernetzung eines
oxidativen Polymers mit oxidativ vernetzbaren, funktionellen Gruppen,
wobei das oxidative Polymer aus mindestens einem ethylenisch ungesättigten
Monomer polymerisiert ist, wobei das Verfahren umfasst:
das
Inkontaktbringen des oxidativen Polymers mit einer katalytischen
Menge eines oxidierenden Enzyms, und
das Vernetzen der oxidativ
vernetzbaren, funktionellen Gruppen im oxidativen Polymer.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufbringen
einer Beschichtung auf ein Substrat, umfassend:
das Inkontaktbringen
einer Polymerkomponente einer Beschichtungszusammensetzung mit einer
Vernetzungskomponente der Beschichtungszusammensetzung, um ein Topfgemisch
zu bilden, wobei die Polymerkomponente ein oxidatives Polymer mit
oxidativ vernetzbaren, funktionellen Gruppen umfasst, wobei das
oxidative Polymer aus mindestens einem ethylenisch ungesättigten
Monomer hergestellt ist und die Vernetzungskomponente eine katalytische
Menge eines oxidierenden Enzyms umfasst,
das Aufbringen einer
Schicht des Topfgemisches auf das Substrat, und
das Vernetzen
der oxidativ vernetzbaren, funktionellen Gruppen im oxidativen Polymer,
um die Beschichtung auf dem Substrat zu bilden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Zweikomponenten-Beschichtungszusammensetzung,umfassend:
einen
ersten Behälter,
welcher eine Polymerkomponente enthält, welche ein oxidatives Polymer
mit oxidativ vernetzbaren, funktionellen Gruppen umfasst, wobei
das oxidative Polymer aus mindestens einem ethylenisch ungesättigten
Monomer polymerisiert ist, und
einen zweiten Behälter, welcher
eine katalytische Komponente enthält, welche eine katalytische
Menge eines oxidierenden Enzyms umfasst, welche ausreicht, die oxidativ
vernetzbaren, funktionellen Gruppen im oxidativen Polymer zu vernetzen,
wenn die Polymerkomponente mit der katalytischen Komponente gemischt
wird.
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Die
folgenden Ausdrücke
haben hier die folgenden Bedeutungen:
„Polymer" steht für ein dispergiertes Polymer,
ein löslich
gemachtes Polymer oder ein Sequenzpolymer, die nachstehend definiert
sind und alle mit oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen ausgestattet
sind.
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„Dispergiertes
Polymer" steht für Teilchen
eines Polymers, die in einem wässrigen
Medium kolloidal dispergiert und stabilisiert sind.
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Ein „löslich gemachtes
Polymer" umfasst
ein „wasserlösliches
Polymer", ein „wasserreduzierbares
Polymer" oder ein
Gemisch davon. Ein wasserlösliches
Polymer ist ein Polymer, das in einem wässrigen Medium gelöst ist.
Ein wasserreduzierbares Polymer ist ein Polymer, das in Wasser und
einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel
gelöst
ist. Ein löslich
gemachtes Polymer führt
zu einer Polymerlösung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine Self-crowding-Konstante
(K) der Mooney-Gleichung [1/Inηrel = 1/BC – K/2,5] von 0 hat. Im Gegensatz
dazu hat ein dispergiertes Polymer einen (K)-Wert von 1,9. Die Details
der Mooney-Gleichung sind in einem Artikel mit dem Titel „Physical
Characterisation of Water Dispersed and Soluble Acrylic Polymers" von Brendley et
al. in „Nonpolluting
Coatings and Coating Processes" beschrieben,
das von Plenum Press, 1973, veröffentlicht
und von Gordon und Prane herausgegeben worden ist.
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„Sequenzpolymer" steht für Teilchen
eines Polymers, die in einem wässrigen
Medium kolloidal dispergiert und stabilisiert sind und eine Kern/Hülle-Morphologie
aufweisen, wobei sich (eine) reaktive Gruppe(n) auf der Hülle oder
auf dem relativ hydrophileren Abschnitt des Sequenzpolymers befindet
bzw. befinden.
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„Polymerteilchengröße" steht für den Durchmessser
der Polymerteilchen, der mit einem Teilchengrößenmessgerät Modell BI-90 von Brookhaven
gemessen worden ist, das von Brookhaven Instruments Corporation,
Holtsville, New York, erhältlich
ist und bei dem eine quasielastische Lichtstreutechnik eingesetzt
wird, um die Größe der Polymerteilchen
zu messen. Die Streuintensität
ist eine Funktion der Teilchengröße. Es wird der
Durchmesser auf der Basis des Intensitäts-gewichteten Mittelwerts
verwendet. Diese Technik ist im Kapitel 3, Seiten 48-61, von „Uses and
Abuses of Photon Correlation Spectroscopy in Particle Sizing" von Weiner et al.,
Ausgabe 1987, der Reihe American Chemical Society Symposium beschrieben.
Zur Messung des Teilchendurchmessers wurden 0,1 bis 0,2 g einer
Polymerprobe mit destilliertem Wasser auf insgesamt 40 ml verdünnt. Eine
2 ml-Portion wurde in eine Acrylzelle eingebracht, die dann mit
einer Kappe verschlossen wurde. Die Teilchengröße in Nanometer wurde für 1000 Zyklen
gemessen. Die Messung wurde dreimal wiederholt und der Mittelwert
wurde angegeben.
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Die „Tg eines
Polymers" ist ein
Maß für die Härte und
den Schmelzfluss des Polymers. Je höher die Tg ist, desto geringer
wird der Schmelzfluss und desto härter wird die Beschichtung
sein. Die Tg ist in „Principles
of Polymer Chemistry" (1953),
Cornell University Press, beschrieben. Die Tg kann gemessen oder
berechnet werden, so wie es von Fox in Bull. Amer. Physics Soc.,
1, 3, Seite 123 (1956) beschrieben ist. Die Tg bezieht sich hier
auf die gemessenen Werte.
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„GPC-Gewichtsmittel
des Molekulargewichts" steht
für das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts, das mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) bestimmt worden ist, die auf der Seite 4, Kapitel I von „The Characterization
of Polymers", veröffentlicht
von Rohm and Haas Company, Philadelphia, Pennsylvania, 1976, beschrieben
ist, und zwar unter Verwendung von Polymethylmethacrylat als Standard.
Das GPC-Gewichtsmittel des Molekulargewichts kann durch Berechnen
eines theoretischen Gewichtsmittels des Molekulargewichts abgeschätzt werden.
In Systemen, die Kettenübertragungsmittel
enthalten, ist das theoretische Gewichtsmittel des Molekulargewichts
einfach das Gesamtgewicht des polymerisierbaren Monomers in Gramm,
dividiert durch die molare Gesamtmenge des Kettenübertragungsmittels,
das während
der Polymerisation verwendet wird. Die Abschätzung des Molekulargewichts
eines Emulsionspolymersystems, das kein Kettenübertragungsmittel enthält, ist
komplexer. Eine gröbere
Abschätzung
kann durch Einsetzen des Gesamtgewichts des polymerisierbaren Monomers
in Gramm und Dividieren dieser Menge durch das Produkt der molaren
Menge eines Starters multipliziert mit einem Effizienzfaktor erhalten
werden (in unseren Persulfat-initiierten Systemen wurde ein Faktor
von etwa 0,5 verwendet). Weitere Informationen bezüglich theoretischer
Molekulargewichtsberechnungen finden sich in „Principles of Poly merisation", 2. Auflage, von
George Odian, veröffentlicht
von John Wiley and Sons, N.Y., N.Y., 1981, und in „Emulsion
Polymerisation",
herausgegeben von Irja Pirma, veröffentlicht von Academic Press,
N.Y., N.Y., 1982.
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Zur
Messung der Tg eines Polymers kann die Differentialscanningkalorimetrie
(DSC) verwendet werden. Zur Messung der Tg mit dem DSC-Verfahren
wurden die Polymerproben getrocknet, auf 120°C vorgeheizt, schnell auf -100°C abgekühlt und
dann mit einer Geschwindigkeit von 20°C/min auf 150°C aufgeheizt, während Daten
erfasst wurden. Die Tg wurde am Peakmittelpunkt unter Verwendung
des Verfahrens der halben Höhe
gemessen.
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„Oxidatives
Polymer" steht für ein Polymer,
das mit einer funktionellen Gruppe oder mit funktionellen Gruppen
ausgestattet ist, bei denen es sich um funktionelle Seitengruppen
oder Gruppen handelt, die an ein Polymergrundgerüst gebunden sind, oder um eine
funktionelle Gruppe oder funktionelle Gruppen, die sich im Polymergrundgerüst selbst
befinden. Eine solche Gruppe oder solche Gruppen vernetzen in Gegenwart
eines oxidativen Katalysators mit anderen derartigen funktionellen
Gruppen, so dass das Molekulargewicht des vernetzten Polymers erhöht wird
und dadurch die physikalischen und chemischen Eigenschaften der
daraus resultierenden Beschichtungen verbessert werden.
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„Inaktives
Polymer" steht für ein Polymer
mit (einer) latenten funktionellen Gruppe(n), bei der bzw. denen
es sich um funktionelle Seitengruppen oder Gruppen handelt, die
an das Polymergrundgerüst
gebunden sind, oder um eine funktionelle Gruppe oder funktionelle
Gruppen, die sich im Polymergrundgerüst selbst befindet bzw. befinden.
Die latenten funktionellen Gruppen sind latent, bis sie einem Aktivierungsmittel
ausgesetzt werden. Danach werden die latenten funktionellen Gruppen
auf dem inaktiven Polymer in (eine) oxidativ vernetzbare funktionelle
Gruppe(n) umgewandelt.
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„Enzym" steht für eine komplexe
Proteinsubstanz, die als Katalysator wirkt. Enzyme sind hochmolekulare
Verbindungen, die prinzipiell aus Ketten von Aminosäuren aufgebaut
sind, die durch Peptidbindungen miteinander verbunden sind.
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„Oxidierende
Enzyme" steht für einen
Enzymkatalysator, in dessen Gegenwart oxidative Funktionalitäten auf
einem oxidativen Polymer unter Bildung eines vernetzten Polymers
vernetzen.
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„Substratmolekül" steht für ein Testmaterial,
von dem bekannt ist, dass es reaktive Stellen aufweist, die spezifisch
bezüglich
des Enzymkatalysators reaktiv sind, der bezüglich dessen Enzymaktivität analysiert wird.
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Eine „Einheit" bezieht sich auf
die Enzymaktivität
eines Enzymkatalysators und (1 Einheit) ist gleich der Enzymmenge
(in Gramm, Milligramm, Mol, Millimol oder Mikromol), die erforderlich
ist, während
eines definierten Zeitraums, d.h. in Sekunden oder Minuten, und
bei einem spezifischen pH-Wert und einer spezifischen Temperatur
eine spezifische Menge in Gramm, Milligramm, Mikromol oder Millimol
eines oxidierten Substrats zu erzeugen. Eine höhere Einheitsaktivität pro Masse
(gewöhnlich
in Milligramm ausgedrückt)
eines Enzyms zeigt ein katalytisch aktiveres Enzym an. Bei oxidierenden
Enzymen wie z.B. Peroxidase wird die Konzentration eines Substratmoleküls, das
einer enzymkatalysierten Oxidation unterliegt, vor und nach dem
Kontakt mit dem Enzym gemessen. Durch Messen des Verlusts dieses
Substrats oder des Auftretens des oxidierten Produkts im Zeitverlauf
kann die Einheitsaktivität
berechnet werden. Ein gebräuchliches
Substrat zur Messung der Peroxidaseaktivität ist Pyrogallol, das durch
Peroxidase zu Purpurogallin oxidiert wird. Purpurogallin ist 2,3,4,6-Tetrahydroxy-5H-benzocyclohepten-5-on.
Pyrogallol ist 1,2,3-Trihydroxybenzol.
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Das „Quellverhältnis" ist das Verhältnis des
Volumens eines gequollenen Testfilms eines vernetzten Polymers,
das mit einem Katalysator vernetzt worden ist, oder eines unvernetzten
Polymers, der durch Eintauchen für
eine Stunde in Methylethylketon quellen gelassen worden ist, zu
dem Volumen des gleichen Testfilms vor dem Eintauchen. Das Quellverhältnis wird
verwendet, um den Vernetzungsgrad zu bestimmen, d.h. die Zunahme
des Molekulargewichts des Polymers, die sich aus der Vernetzung
in Gegenwart eines oxidativen Katalysators ergibt. Je geringer das
Quellverhältnis
ist, desto höher
wird die Vernetzung des Polymers sein und umgekehrt.
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„Zweikomponenten"-Zusammensetzung
bezieht sich auf eine Beschichtungszusammensetzung, die eine Polymerkomponente
und eine Vernetzungskomponente umfasst, die getrennt gelagert und
dann kurz vor der Verwendung unter Bildung eines Topfgemischs gemischt
werden.
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„Topfzeit" bezieht sich auf
den Zeitraum, an dessen Ende das Topfgemisch nicht länger brauchbar
ist, was dann der Fall ist, wenn ein oxidierendes Enzym in der Vernetzungskomponente
in dem Topfgemisch seine Wirkung verliert. Ein solcher Wirkungsverlust
wird durch ein Topfgemisch mit einem Quellverhältnis von 20 oder mehr angezeigt.
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„Polymere
Feststoffe" steht
für ein
Polymer im trockenen Zustand.
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„(Meth)acrylat" umfasst Acrylat
und Methacrylat.
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Die
angegebenen Bereiche sind als einschließlich anzusehen, falls nichts
anderes spezifisch angegeben ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vernetzung eines
oxidativen Polymers mit oxidativ vernetzbaren, funktionellen Gruppen.
Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen des oxidativen Polymers mit
einer katalytischen Menge eines oxidierenden Enzyms zur Vernetzung
der oxidativen funktionellen Gruppen in dem oxidativen Polymer.
Es kann ein beliebiger herkömmlicher
Schritt des Inkontaktbringens verwendet werden, wie z.B. Mischen.
Ein Mischen unter Rühren
ist bevorzugt, um ein einheitliches Mischen des oxidierenden Enzyms
mit dem oxidativen Polymer sicherzustellen, um die katalytische
Aktivität
des oxidierenden Enzyms zu verbessern. Der Schritt des Inkontaktbringens
wird typischerweise bei Umgebungsbedingungen durchgeführt.
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Das
oxidative Polymer kann ein beliebiges Copolymer sein, das mit oxidativ
vernetzbaren funktionellen Gruppen ausgestattet ist. Die Glasübergangstemperatur
des oxidativen Polymers liegt im Bereich von -40°C bis 120°C, gemessen mittels herkömmlicher
Differentialscanningkalorimetrie (DSC).
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Die
oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen, die zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen phenolische
Gruppen, aktive Methylengruppen, Aminogruppen und Kombinationen davon.
Die vorstehend genannten oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen
in dem oxidativen Polymer können
aus der Polymerisation des oxidativen Polymers aus einem oxidativen
Monomergemisch resultieren, das ein oder mehrere oxidative(s) Monomer(e)
umfasst. Alternativ kann diese oxidative funktionelle Gruppe auch
durch eine Reaktion nach der Polymerisation eingeführt werden.
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Beispiele
für diese
phenolischen oxidativen Monomere umfassen Vinyl-, (Meth)acryl- oder
Allyl-substituierte Monomere:
Phenol, Anisol, Kresole (o, m
und p), Hydroxytoluol, 1,2-Benzoldiol, 2-Hydroxybenzylalkohol, 2-Methoxyphenol,
3-Methoxyphenol, 3,4-Dimethylphenol, 4-Phenylphenol, 3-Phenylphenol, 3-(3-Phenoxyphenoxy)phenol, Diethylstilbesterol,
1-Hydroxynaphthalin, 2-Hydroxynaphthalin, 1,3-Dihydroxynaphthalin
und 1,5-Dihydroxynaphthalin und Kombinationen davon. Phenol und
Hydroxytoluol mit Vinyl-, (Meth)acryl- oder Allylsubstituenten sind
bevorzugt. Phenol mit Vinylsubstituenten ist mehr bevorzugt.
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Mit „aktives
Methylen" sind die
Ester und Amide von Acetessigsäure,
Malonsäure
und Cyanessigsäure gemeint.
Die Ester von Acetessigsäure
sind bevorzugt. Wenn das Monomer bzw. die Monomere, das bzw. die keine
aktiven Methylengruppen enthält
bzw. enthalten, bei der Bildung des oxidativen Polymers ausschließlich verwendet
wird bzw. werden, oder wenn zusätzliche
Acetacetatgruppen erwünscht
sind, können
Acetacetatgruppen durch die Verwendung Acetacetat-funktioneller
Kettenübertragungsmittel,
wie es in der US-PS 4,960,924 beschrieben ist, oder durch die nachher
stattfindende Umsetzung eines copolymerisierten Monomers eingeführt werden.
Cyanacetate und Cyanacetamide können
mit bekannten Verfahren hergestellt werden, wie sie z.B. in den
US-PSen 3,554,987, 3,658,878 und 5,021,511 beschrieben sind. Im
Allgemeinen kann ein beliebiges polymerisierbares Hydroxy- oder
Amino-funktionelles Monomer vor oder nach der Polymerisation durch
eine Umsetzung mit Diketen oder einem anderen geeigneten Acetacetylierungsmittel
in das entsprechende Acetacetat oder Acetacetamid umgewandelt werden
(vgl. z.B. "Comparison
of Methods for the Preparation of Acetoacetylated Coating Resins,
J.S. Witzemann, W. Dell Nottingham, F.J. Det Rector, Coatings Technology,
Band 62, 1990, 101 (und darin zitierte Literatur)).
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Beispiele
für die
oxidativen aktiven Methylenmonomere umfassen:
Ein ethylenisch
ungesättigtes
Monomer, das eine Acetacetat-Funktionalität aufweist, wie z.B. Vinylacetacetat, Acetacetoxyethylacrylat,
Acetacetoxyethylmethacrylat (AAEM), Acetacetoxypropylmethacrylat
(AAPM), Allylacetacetat, Acetacetoxybutylmethacrylat, 2,3-Di(acetacetoxy)propylmethacrylat,
Diacetonacrylamid, Acetacetoxydiethylenglykolmethacrylat und Kombinationen
davon. Acetacetoxyethyl(meth)acrylat ist bevorzugt.
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Beispiele
für die
oxidativen Aminomonomere umfassen:
tert-Butylaminoethyl(meth)acrylat,
Dimethylaminopropyl(meth)acrylamid, Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, Oxazolidinylethyl(meth)acrylat,
2-Vinylpyridin oder 4-Vinylpyridin, Aminostyrol, Alkyl-, Aryl- oder
Halogen-substituiertes Aminostyrol, Aryl- oder Alkyl-substituiertes
Diallylamin, Vinylpiperidin, Vinylimidazol, 2-Morpholinoethyl(meth)acrylat
und Diallyldimethylammoniumchiorid. Aminostyrol ist bevorzugt.
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Durch
eine Reaktion nach der Polymerisation können auch funktionelle Gruppen
wie z.B. Allyl-, Vinyl-, Acryl-, Methacryl-, Itacon-, Malein-, Mercapto-,
Sulfid- und Phosphingruppen eingeführt werden, um das oxidative
Polymer mit oxidativen Funktionalitäten auszustatten.
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Die
Menge des oxidativen Monomers in dem oxidativen Monomergemisch wird
so eingestellt, dass daraus eine einzelne Kette des oxidativen Polymers
mit mindestens zwei oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen
resultiert. Abhängig
von dem gewünschten
Vernetzungsgrad kann die Menge der oxidativen Monomere in dem oxidativen
Monomergemisch im Bereich von 2 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich
von 5 bis 25 Gew.-% variieren, bezogen auf die Gesamtmenge der polymeren
Feststoffe.
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Die
oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen des oxidativen Polymers
können
entweder im Grundgerüst
vorliegen oder als Seitengruppen an dem Polymergrundgerüst gebunden
sein. Die Anzahl der funktionellen Gruppen pro Kette des oxidativen
Polymers hängt
von dem GPC-Gewichtsmittel des Molekulargewichts des oxidativen
Polymers und dem Molekulargewicht der funktionellen Gruppe ab. Folglich
können
oxidative Polymere mit einem GPC-Gewichtsmittel
des Molekulargewichts von 500000 oder mehr, vorzugsweise im Bereich
von 500000 bis 2000000, 2 bis 4000, vorzugsweise 6 bis 3000 der
oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen mit einem Molekulargewicht
im Bereich von 50 bis 500, vorzugsweise im Bereich von 70 bis 220
aufweisen. Oxidative Polymere mit einem GPC-Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von weniger als 500000, vorzugsweise im Bereich von 5000 bis 500000,
können
2 bis 2000, vorzugsweise 10 bis 600 der oxidativ vernetzbaren funktionellen
Gruppen mit einem Molekulargewicht im Bereich von 50 bis 500, vorzugsweise
im Bereich von 70 bis 220 aufweisen.
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Der
Rest der Monomere in dem oxidativen Monomergemisch, aus dem das
oxidative Polymer polymerisiert wird, umfasst mindestens eines der
folgenden Monomere:
Ein ethylenisch ungesättigtes Monomer, wie z.B. Acrylestermonomere,
einschließlich
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
Decylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Lauryl(meth)acrylat,
Isobornyl(meth)acrylat, Isodecyl(meth)acrylat, Oleyl(meth)acrylat,
Palmityl(meth)acrylat, Stearyl(meth)acrylat, Glycidyl(meth)acrylat,
Hydroxyethyl(meth)acrylat und Hydroxypropyl(meth)acrylat; (Meth)acrylamid
oder substituierte (Meth)acrylamide, die mit alpha-Alkyl- oder Arylgruppen
oder N-Alkyl- oder -Arylgruppen
substituiert sind; Styrol oder substituierte Styrole, die mit Alkyl-, Aryl-,
Alkoxy-, Chlor-, Brom-, Iod- oder Nitrogruppen substituiert sind;
Butadien, Ethylen; Vinylacetat; Vinylester von "Versatic"-Säure
(eine tertiäre
Monocarbonsäure
mit einer Kettenlänge
von C9, C10 und
C11, wobei der Vinylester auch als "Vinylversatat" bekannt ist); oder
andere Vinylester; Vinylmonomere, wie z.B. Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
N-Vinylpyrrolidon; Chloropren und Acrylnitril oder Methacrylnitril.
Es können
zusätzliche
copolymerisierbare ethylenisch ungesättigte Säuremonomere im Bereich von
0,1 Gew.-% bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerfeststoffe,
ausgewählt
aus Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Monomethylitaconat, Monomethylfumarat, Monobutylfumarat, Maleinsäureanhydrid,
2-Acrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäure, Natriumvinylsulfonat,
Phosphoethylmethacrylat und Kombinationen davon verwendet werden.
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Das
oxidative Polymer wird vorzugsweise aus einem oxidativen Monomergemisch
polymerisiert, das zusätzlich
zu dem bzw. den oxidativen Monomer(en) mindestens ein oder mehrere
monoethylenisch ungesättigtes)
Monomer(e) umfasst, das bzw. die aus der Gruppe bestehend aus Methylmethacrylat,
Butylacrylat, Butylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylhexylacrylat,
Styrol, Methylstyrol und Gemischen davon ausgewählt ist bzw. sind.
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Ein
noch mehr bevorzugtes oxidatives Polymer wird aus einem oxidativen
Monomergemisch polymerisiert, das zusätzlich zu dem bzw. den oxidativen
Monomer(en) mindestens eines oder mehrere der folgenden Monomergemische
umfasst:
- 1) Butylacrylat und Methylmethacrylat,
- 2) Butylmethacrylat und Methylmethacrylat,
- 3) Butylacrylat und Styrol,
- 4) 2-Ethylhexylacrylat mit Methylmethacrylat oder
- 5) 2-Ethylhexylacrylat mit Styrol.
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Das
oxidative Polymer kann mit beliebigen bekannten Verfahren hergestellt
werden, z.B. mit einer Emulsionspolymerisation, Lösungspolymerisation,
Dispersionspolymerisation und Festphasenpolymerisation. Die Emulsionspolymerisation
ist bevorzugt. Einige der Emulsionspolymerisationsverfahren sind
in bekannten Texten über
dieses Thema beschrieben, wie z.B. "Emulsion Polymerization: Theory and
Practice" von D.C. Blackley,
das 1975 von Wiley veröffentlicht
worden ist, und "Emulsion
Polymerisation" von
F.A. Bovey et al., das 1965 von Interscience Publishers veröffentlicht
worden ist.
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Die
Polymerisationstechniken, die zur Herstellung eines dispergierten
oxidativen Polymers verwendet werden, sind bekannt. Die dispergierten
oxidativen Polymere werden vorzugsweise durch eine Emulsionspolymerisation
hergestellt. Es können
entweder thermische Startprozesse oder Redoxstartprozesse verwendet werden.
Redoxsysteme, bei denen die gleichen Starter verwendet werden, können in
entsprechenden Konzentrationen wie thermische Systeme verwendet
werden, wenn sie mit einem geeigneten Reduktionsmittel gekoppelt
sind, wie z.B. Isoascorbinsäure
und Natriumhydrogensulfit.
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Das
Polymerisationsverfahren wird typischerweise durch herkömmliche
Radikalstarter, wie z.B. Wasserstoffperoxid, Benzoylperoxid, t-Butylhydroperoxid,
t-Butylperoctoat, Ammonium- und
Alkalipersulfate, typischerweise bei einer Konzentration von 0,05
Gew.-% bis 3,0 Gew.-%
initiiert, bezogen auf das Gewicht des gesamten Monomers.
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Die
Zusammensetzung des oxidativen Polymers kann ein oder mehrere herkömmliche
Kettenübertragungsmittel
zur Steuerung des Molekulargewichts des resultierenden oxidativen
Polymers enthalten. Geeignete Kettenübertragungsmittel umfassen
z.B. C1-C12-Alkyl-
oder funktionelle Alkylmercaptane, Alkyl- oder funktionelle Alkylmercaptoalkanoate
oder halogenierte Kohlenwasserstoffe, die in Konzentrationen im
Bereich von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf die
gesamten Polymerfeststoffe, eingesetzt werden können.
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Gegebenenfalls
kann das oxidative Polymer ein Sequenzpolymer sein, das Teilchen
umfasst, die zwei oder mehr polymere Phasen enthalten, wie z.B.
eine innere Phase und eine äußere Phase,
wobei die äußere Phase
die vorherrschende Phase in Kontakt mit dem wässrigen Medium ist, in dem
die Teilchen dispergiert sind. Beispiele für Teilchen, die zwei oder mehr
polymere Phasen enthalten, umfassen Kern/Hülle-Teilchen, Kern/Hülle-Teilchen
mit Hülle-Phasen,
welche den Kern vollständig
einkapseln, Kern/Hülle-Teilchen
mit einer Mehrzahl von Kernen, oder interpenetrierende Netzwerkteilchen.
Die oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen des Sequenzpolymers
sind vorzugsweise auf der Hülle
oder auf der äußeren Phase
bereitgestellt.
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Die
Sequenzpolymere werden durch ein herkömmliches Emulsionspolymerisationsverfahren,
vorzugsweise mit einer bekannten Mehrstufen-Emulsionspolymerisation
hergestellt, bei der in aufeinander folgender Weise mindestens zwei
Stufen mit unterschiedlicher Zusammensetzung hergestellt werden.
Ein solches Verfahren führt üblicherweise
zur Bildung von mindestens zwei gegenseitig unverträglichen
Polymerzusammensetzungen, was zur Bildung von mindestens zwei Phasen
führt.
Jede Stufe der Sequenzpolymerteilchen kann die gleichen Monomere,
Kettenübertragungsmittel,
oberflächenaktiven
Mittel enthalten, die weiter oben bezüglich des dispergierten oxidativen
Polymers beschrieben worden sind. Die Emulsionspolymerisationstechniken,
die zur Herstellung solcher Sequenzpolymere verwendet werden, sind
bekannt und z.B. in den US-PSen 4,325,856, 4,654,397 und 4,814,373
beschrieben.
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Alternativ
können
die oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen in dem oxidativen
Polymer durch Inkontaktbringen eines inaktiven Polymers mit latenten
funktionellen Gruppen mit einer aktivierenden Menge eines Aktivierungsmittels
erzeugt werden.
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Das
inaktive Polymer kann ein beliebiges Copolymer sein, das mit latenten
funktionellen Gruppen ausgestattet ist. Die Glasübergangstemperatur des inaktiven
Polymers liegt im Bereich von -40°C
bis 120°C,
gemessen mittels herkömmlicher
Differentialscanningkalorimetrie (DSC).
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Die
latenten Monomere, die latente funktionelle Gruppen enthalten, die
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen
unter anderem Vinyl-, Allyl- oder (Meth)acrylsäureester-substituierte(s) Acetoxybenzol,
Acetoxytoluol, Acetoxyanisol, Acetoxykresole (o, m und p), Diacetoxybenzol,
Acetoxybenzylalkohol, 2-Nitroacetoxybenzol, 3-Nitroacetoxybenzol, 4-Nitroacetoxybenzol,
2-Methoxyacetoxybenzol, 3-Methoxyacetoxybenzol, 4-Methoxyacetoxybenzol,
3-Phenylacetoxybenzol, 2-Phenoxyacetoxybenzol, Diethylacetoxystilben,
1-Acetoxynaphthalin, 2-Acetoxynaphthalin, 1,3-Diacetoxynaphthalin,
1,5-Diacetoxynaphthalin,
2-Propylacetoxystyrol, 2-Propylacetoxystyrol, 3-Propylacetoxystyrol,
4-Propylacetoxystyrol,
2-Propylacetoxytoluol, 2-Propylacetoxytoluol, 3-Propylacetoxytoluol,
4-Propylacetoxytoluol,
2-Propylacetoxykresol, 2-Bromacetoxybenzol, 2-Bromacetoxybenzol,
3-Bromacetoxybenzol,
4-Bromacetoxybenzol, 2,3-Dibromacetoxybenzol, 2-Chloracetoxybenzol,
3-Chloracetoxybenzol, 4-Chloracetoxybenzol, 2,3-Dichloracetoxybenzol, 2-Iodacetoxybenzol,
2,3-Diiodacetoxybenzol, 3-Iodacetoxybenzol, 4-Iodacetoxybenzol,
2-Fluoracetoxybenzol, 3-Fluoracetoxybenzol, 4-Fluoracetoxybenzol,
2,3-Difluoracetoxybenzol, 2,4-Difluoracetoxybenzol,
2-Fluor-3-ethylacetoxybenzol, 2-Bromacetoxybenzoesäure, 2-Bromacetoxybenzoesäure, 3-Bromacetoxybenzoesäure, 4-Bromacetoxybenzoesäure, 2,3-Dibromacetoxybenzoesäure, 2-Chloracetoxybenzoesäure, 3-Chloracetoxybenzoesäure, 4-Chloracetoxybenzoesäure, 2,3-Dichloracetoxybenzoesäure, 2-Iodacetoxybenzoesäure, 2,3-Diiodacetoxybenzoesäure, 3-Iodacetoxybenzoesäure, 4-Iodacetoxybenzoesäure, 2-Fluoracetoxybenzoesäure, 3-Fluoracetoxybenzoesäure, 4-Fluoracetoxybenzoesäure, 2,3-Difluoracetoxybenzoesäure, 2,4-Difluoracetoxybenzoesäure, 2-Fluor-3-ethylacetoxybenzoesäure, 2-Bromacetoxybenzoesäureethylester, 2-Bromacetoxybenzoesäureethylester,
3-Bromacetoxybenzoesäureethylester,
4-Bromacetoxybenzoesäureethylester,
2,3-Dibromacet oxybenzoesäureethylester,
2-Chloracetoxybenzoesäureethylester,
3-Chloracetoxybenzoesäureethylester,
4-Chloracetoxybenzoesäureethylester,
2,3-Dichloracetoxybenzoesäureethylester, 2-Iodacetoxybenzoesäureethylester,
2,3-Diiodacetoxybenzoesäureethylester,
3-Iodacetoxybenzoesäureethylester,
4-Iodacetoxybenzoesäureethylester,
2-Fluoracetoxybenzoesäureethylester,
3-Fluoracetoxybenzoesäureethylester,
4-Fluoracetoxybenzoesäureethylester,
2,3-Difluoracetoxybenzoesäureethylester,
2,4-Difluoracetoxybenzoesäureethylester,
2-Fluor-3-ethylacetoxybenzoesäureethylester,
Acetamidobenzol, Acetamidotoluol, Acetamidoanisol, Acetamidokresole
(o, m und p), Diacetamidobenzol, Acetamidobenzylalkohol, 2-Methoxyacetamidobenzol,
3-Methoxyacetamidobenzol, 4-Methoxyacetamidobenzol, 3-Phenylacetamidobenzol, 2-Phenoxyacetamidobenzol,
Diethylacetamidostilben, 1-Acetamidonaphthalin, 2-Acetamidonaphthalin, 1,3-Diacetamidonaphthalin,
1,5-Diacetamidonaphthalin, 2-Propylacetamidostyrol, 2-Propylacetamidostyrol, 3-Propylacetamidostyrol,
4-Propylacetamidostyrol, 2-Propylacetamidotoluol, 2-Propylacetamidotoluol,
3-Propylacetamidotoluol, 4-Propylacetamidotoluol,
2-Propylacetamidokresol, 2-Bromacetamidobenzol, 2-Bromacetamidobenzol,
3-Bromacetamidobenzol, 4-Bromacetamidobenzol, 2,3-Dibromacetamidobenzol,
2-Chloracetamidobenzol, 3-Chloracetamidobenzol, 4-Chloracetamidobenzol,
2,3-Dichloracetamidobenzol,
2-Iodacetamidobenzol, 2,3-Diiodacetamidobenzol, 3-Iodacetamidobenzol,
4-Iodacetamidobenzol, 2-Fluoracetamidobenzol, 3-Fluoracetamidobenzol,
4-Fluoracetamidobenzol,
2,3-Difluoracetamidobenzol, 2,4-Difluoracetamidobenzol, 2-Fluor-3-ethylacetamidobenzol,
Acetamidobenzylalkohol, 2-Nitroacetamidobenzol, 3-Nitroacetamidobenzol,
4-Nitroacetamidobenzol, 2-Bromacetamidobenzoesäure, 2-Bromacetamidobenzoesäure, 3-Bromacetamidobenzoesäure, 4-Bromacetamidobenzoesäure, 2,3-Dibromacetamidobenzoesäure, 2-Chloracetamidobenzoesäure, 3-Chloracetamidobenzoesäure, 4-Chloracetamidobenzoesäure, 2,3-Dichloracetamidobenzoesäure, 2-Iodacetamidobenzoesäure, 2,3-Diiodacetamidobenzoesäure, 3-Iodacetamidobenzoesäure, 4-Iodacetamidobenzoesäure, 2-Fluoracetamidobenzoesäure, 3-Fluoracetamidobenzoesäure, 4-Fluoracetamidobenzoesäure, 2,3-Difluoracetamidobenzoesäure, 2,4-Difluoracetamidobenzoesäure, 2-Fluor-3-ethylacetamidobenzoesäure, 2-Bromacetamidobenzoesäureethylester,
2-Bromacetamidobenzoesäureethylester,
3-Bromacetamidobenzoesäureethylester,
4-Bromacetamidobenzoesäureethylester,
2,3-Dibromacetamidobenzoesäureethylester,
2-Chloracetamidobenzoesäureethylester,
3-Chloracetamidobenzoesäureethylester,
4-Chloracetamidobenzoesäureethylester,
2,3-Dichloracetamidobenzoesäureethylester,
2-Iodacetamidobenzoesäureethylester,
2,3-Diiodacetamidobenzoesäureethylester,
3-Iodacetamidobenzoesäureethylester,
4-Iodacetamidobenzoesäureethylester,
2-Fluoracetamidobenzoesäureethylester,
3-Fluoracetamidobenzoesäureethylester, 4-Fluoracetamidobenzoesäureethylester,
2,3-Difluoracetamidobenzoesäureethylester,
2,4-Difluoracetamidobenzoesäureethylester,
2-Fluor-3-ethylacetamidobenzoesäureethylester;
O-Propanoylphe nol, O-Butanoylphenol, O-Pentanoylphenol, O-Hexanoylphenol,
O-Heptanoylphenol, O-Octanoylphenol,
O-Nonanoylphenol, O-Decanoylphenol, O-Dodecanoylphenol, O-Benzoylphenol, N-Benzoylaminobenzol,
N-Propanoylaminobenzol, N-Butanoylaminobenzol, N-Pentanoylaminobenzol,
N-Hexanoylaminobenzol, N-Heptanoylaminobenzol, N-Octanoylaminobenzol,
N-Nonanoylaminobenzol, N-Decanoylaminobenzol, N-Dodecanoylaminobenzol, phenolische
Phosphatester und phenolische Mono- und Dialkylphosphatester, bei
denen der phenolische Substituent gegebenenfalls mit Alkyl-, Aryl-,
Alkoxy-, Phenoxy-, Halogen-, Nitro- und Sulfonylgruppen substituiert sein
kann; und Kombinationen davon. Die vorstehend genannten latenten
funktionellen Gruppen in dem inaktiven Polymer können durch Polymerisieren des
Gemischs der latenten Monomere erhalten werden, das ein oder mehrere
latentes) Monomer(e) enthält.
Alternativ können
diese latenten funktionellen Gruppen auch durch eine Reaktion nach
der Polymerisation eingeführt
werden.
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Die
Menge an latenten Monomeren in dem latenten Monomergemisch wird
so eingestellt, dass pro inaktiver Polymerkette mindestens zwei
latente funktionelle Gruppen bereitgestellt werden. Abhängig vom
gewünschten
Vernetzungsgrad kann die Menge der latenten Monomere in dem latenten
Monomergemisch im Bereich von 2 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich
von 5 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die gesamten Polymerfeststoffe,
variieren.
-
Die
latenten funktionellen Gruppen des inaktiven Polymers können entweder
im Grundgerüst
vorliegen oder als Seitengruppen an dem Grundgerüst des inaktiven Polymers gebunden
sein. Die Anzahl der funktionellen Gruppen pro Kette des inaktiven
Polymers hängt
von dem GPC-Gewichtsmittel des Molekulargewichts des inaktiven Polymers
und dem Molekulargewicht der funktionellen Gruppe ab. Folglich können inaktive
Polymere mit einem GPC-Gewichtsmittel
des Molekulargewichts von 500000 oder mehr, vorzugsweise im Bereich
von 500000 bis 2000000, 2 bis 4000, vorzugsweise 6 bis 3000 der
latenten funktionellen Gruppen mit einem Molekulargewicht im Bereich
von 50 bis 500, vorzugsweise im Bereich von 70 bis 220 aufweisen.
Inaktive Polymere mit einem GPC-Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von weniger als 500000, vorzugsweise im Bereich von 5000 bis 500000,
können
2 bis 2000, vorzugsweise 10 bis 600 der latenten funktionellen Gruppen
mit einem Molekulargewicht im Bereich von 50 bis 500, vorzugsweise
im Bereich von 70 bis 220 aufweisen.
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Der
Rest der Monomere in dem latenten Monomergemisch, mit dem das inaktive
Polymer polymerisiert wird, ist mit denjenigen Monomeren identisch,
die weiter oben für
das oxidative Polymer angegeben worden sind. Die Art und Weise,
in der das inaktive Polymer polymerisiert wird, ist das gleiche
Verfahren, das bei der Polymerisation des weiter oben beschriebenen
oxidativen Polymers eingesetzt wird.
-
Das
Aktivierungsmittel ist aus der Gruppe bestehend aus einer aktivierenden
Säure,
einer aktivierenden Base, einem aktivierenden Enzym und Kombinationen
davon ausgewählt.
Ein aktivierendes Enzym ist bevorzugt.
-
Die
aktivierende Menge des aktivierenden Enzyms, das zur Aktivierung
der latenten funktionellen Gruppen in dem inaktiven Polymer zu den
oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen eingesetzt wird, variiert im
Allgemeinen im Bereich von 10 ppm bis 50000 ppm, vorzugsweise im
Bereich von 100 ppm bis 10000 ppm und insbesondere im Bereich von
100 ppm bis 500 ppm, bezogen auf die gesamten Polymerfeststoffe.
Die vorstehend genannten Mengen basieren auf der Verwendung im Wesentlichen
reiner Aktivierungsmittel. Wenn ein weniger reines aktivierendes
Enzym verwendet wird, ist eine entsprechend höhere aktivierende Menge des aktivierenden
Enzyms erforderlich.
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Aktivierende
Säuren
umfassen unter anderem Chlorwasserstoff-, Salpeter-, Schwefel-,
Trifluoressig-, Phosphorsäure
und Kombinationen davon. Aktivierende Basen umfassen unter anderem
Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriummethoxid,
Natriumethoxid, Ammoniumhydroxid und Kombinationen davon. Aktivierende
Säuren
und Basen werden im Bereich von 0,25 Moläquivalenten bis 2,0 Moläquivalenten pro
Mol der in dem inaktiven Polymer vorliegenden latenten funktionellen
Gruppe, vorzugsweise im Bereich von 0,75 Moläquivalenten bis 1,25 Moläquivalenten
pro Mol der in dem inaktiven Polymer vorliegenden latenten funktionellen
Gruppe verwendet.
-
Das
aktivierende Enzym, das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignet ist, umfasst Lipase (EC 3.1.1.3), Esterase (EC 3.1.1.1)
und Phosphatase (EC 3.1.3.1) oder Gemische davon. Aktivierende Enzyme
weisen im Allgemeinen eine Einheitsaktivität im Bereich von 10 bis 500000,
vorzugsweise im Bereich von 100 bis 500000 pro mg der Enzymfeststoffe
auf. Lipase, die eine Einheitsaktivität im Bereich von 10 bis 500000,
vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 500000 pro mg der Enzymfeststoffe
aufweist, ist besonders bevorzugt.
-
Die
aktivierenden Enzyme können
in Form eines Pulvers, einer Lösung
oder einer Dispersion verwendet werden. Die in Wasser dispergierten
aktivierenden Enzyme sind bevorzugt und die in gepuffertem Wasser dispergierten
aktivierenden Enzyme sind mehr bevorzugt. Alle Enzyme weisen eine
Enzymkommissionsnummer (EC-Nummer) im Enzymkommissionsklassifizierungsschema
auf, so dass jedes Enzym eindeutig identifiziert werden kann. Alle
EC-Nummern haben vier Felder, die durch Punkte getrennt sind, z.B.
stellt in "EC 1.2.3.4" die ganz links stehende
Zahl die breiteste Klassifikation für das Enzym dar. Die Zah len
danach stellen eine feinere Einteilung dieser breiten Kategorie
dar. Die dritte Zahl gibt detailliertere Informationen und die vierte
Zahl (ganz rechts stehendes Feld) definiert das spezifische Enzym,
wie beispielsweise:
"Lipase" (Acylhydrolase,
EC 3.1.1.3) und "Esterase" (Carbonsäureesterhydrolase,
EC 3.1.1.1) katalysieren die Hydrolyse und Bildung von Ester- und
Amidbindungen. "Phosphatase" (Phosphorsäuremonoesterphosphohydrolase,
EC 3.1.3.1) katalysiert die Hydrolyse von Phosphatestern. Vgl. die
Seiten 652, 432 bzw. 832 des Sigma-Katalogs 1997 mit dem Titel "BIOCHEMICALS AND
REAGENTS FOR LIFE SCIENCE RESEARCH" von Sigma Chemical, PO Box 14508, St.
Louis, MO 63178.
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Der
erreichte Aktivierungsgrad der latenten Gruppen zu oxidativ vernetzbaren
funktionellen Gruppen hängt
von der Aktivität
des verwendeten Enzyms, von dessen Reinheit, der Gegenwart eines
Cofaktors während
des Aktivierungsprozesses, der Temperatur und dem pH-Wert des Topfgemischs
ab, das aus dem Mischen des inaktiven Polymers mit der aktivierenden
Menge des oxidierenden Enzyms resultiert. Typische Lipaseaktivitäten liegen
im Bereich von 10 bis 100 Einheiten/mg an festem Protein für rohe Lipase
und im Bereich von 1000 bis 400000 Einheiten/mg Feststoff für gereinigte
Lipase. Typische Esteraseaktivitäten
liegen im Bereich von 10 bis 100 Einheiten/mg an festem Protein
für rohe
Esterase und im Bereich von 100 bis 5000 Einheiten/mg Feststoff
für gereinigte
Esterase. Typische Phosphataseaktivitäten liegen im Bereich von 1
bis 100 Einheiten/mg an festem Protein für rohe Phosphatase und im Bereich
von 1000 bis 5000 Einheiten/mg Feststoff für gereinigte Phosphatase.
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Die
katalytische Menge des oxidierenden Enzyms ist eine Menge, die ausreichend
ist, um die oxidativ vernetzbaren funktionellen Gruppen an dem oxidativen
Polymer zum Erreichen eines gewünschten
Vernetzungsgrads des oxidativen Polymers zu vernetzen. Der Vernetzungsgrad
wird als Quellverhältnis
ausgedrückt. Je
niedriger das Quellverhältnis
ist, desto höher
ist die Vernetzung des oxidativen Polymers.
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Die
katalytische Menge des oxidierenden Enzyms, das zur Verwendung in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist, kann im Bereich von 25 ppm bis 10000 ppm, vorzugsweise
im Bereich von 50 ppm bis 600 ppm und insbesondere im Bereich von
100 bis 300 ppm variieren, bezogen auf die gesamten Polymerfeststoffe.
Die vorstehend genannten Mengen basieren auf der Verwendung im Wesentlichen
reiner oxidierender Enzyme. Wenn ein weniger reines oxidierendes
Enzym verwendet wird, ist eine entsprechend höhere katalytische Menge des
oxidierenden Enzyms erforderlich.
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Das
oxidierende Enzym, das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignet ist, umfasst Laccase, Polyphenoloxidase, Meerrettichperoxidase,
Sojabohnenperoxidase, Erbsenperoxidase, Büschelbohnenperoxidase, Kichererbsenperoxidase,
Stangenbohnenperoxidase, Reisperoxidase, Baumwollperoxidase oder
Gemische davon. Oxidierende Enzyme weisen im Allgemeinen eine Einheitsaktivität im Bereich
von 20 bis 1000, vorzugsweise im Bereich von 100 bis 1000 pro mg
der Enzymfeststoffe auf. Meerrettichperoxidase, die eine Einheitsaktivität im Bereich
von 40 bis 1000, vorzugsweise im Bereich von 100 bis 1000 pro mg
der Enzymfeststoffe aufweist, ist besonders bevorzugt.
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Die
oxidierenden Enzyme können
in Form eines Pulvers, einer Lösung
oder einer Dispersion verwendet werden. Die in Wasser dispergierten
oxidierenden Enzyme sind bevorzugt und die in gepuffertem Wasser dispergierten
oxidierenden Enzyme sind mehr bevorzugt.
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Beispiele:
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"Meerrettichperoxidase
(HRP)" (Donor: Wasserstoffperoxidoxidoreduktase;
EC 1.11.1.7) ist ein Glycoprotein mit Hämin als prosthetischer Gruppe
und gebundenem Ca2+. Das Molekulargewicht
nativer Meerrettichperoxidase beträgt 44000 (Literatur: K.J. Welinder,
Eur. J. Biochem., 96, 483 (1979)). Vgl. auch die Seite 812 des Sigma-Katalogs
1997 mit dem Titel "BIOCHEMICALS
AND REAGENTS FOR LIFE SCIENCE RESEARCH". Eine der Quellen für Meerrettichperoxidase sind
Meerrettichwurzeln. Dabei handelt es sich um Wurzeln einer winterharten
Pflanze (Armoracia lapathifolia) aus der Senffamilie (Brassicaceae
oder Cruciferae). Es ist eine fleischige Wurzel mit schart brennendem
Geschmack. Andere Quellen für
Peroxidase umfassen Arthromyces ramosus, Kuhmilch (Lactoperoxidase)
und Pferdeherz. HRP wird von Sigma Chemical, PO Box 14508, St. Louis,
MO 63178, geliefert.
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"Laccase" (Benzoldiol: Sauerstoffoxidoreduktase;
EC 1.10.3.2) ist ein Kupfer-enthaltendes Glycoprotein. Das Molekulargewicht
von Laccase, das vom B. cinerea-Pilz isoliert wird, beträgt etwa
74000 (Literatur: D. Slomczynski et al., Applied and Environmental
Microbiology, 61, 907 (1995)). Vgl. auch die Seite 629 des Sigma-Katalogs
1997 mit dem Titel "BIOCHEMICALS
AND REAGENTS FOR LIFE SCIENCE RESEARCH". Quellen für Laccase umfassen Pflanzen,
Pilze und Insekten. Laccase wird von Sigma Chemical, PO Box 14508,
St. Louis, MO 63178, geliefert.
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Der
erreichte Vernetzungsgrad hängt
von der Aktivität
des verwendeten oxidierenden Enzyms, von dessen Reinheit, der Gegenwart
eines Cofaktors während
des Vernetzungspro zesses, der Temperatur und dem pH-Wert des Topfgemischs
ab, das aus dem Mischen des oxidativen Polymers mit der katalytischen
Menge des oxidierenden Enzyms resultiert. Typische Peroxidaseaktivitäten liegen
im Bereich von 40 Einheiten/mg an festem Protein für rohe Meerrettichperoxidase
bis 1000 Einheiten/mg Feststoff für gereinigte Meerrettichperoxidase.
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Einige
der oxidierenden Enzyme können
die Gegenwart eines Oxidationsmittels erfordern, um die Vernetzung
des oxidativen Polymers zu bewirken. Die Art des verwendeten Oxidationsmittels
hängt von
der Art des verwendeten oxidierenden Enzyms ab. Beispielsweise kann
Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration im Bereich von 1 % bis
90 %, vorzugsweise im Bereich von 5 % bis 50 % und insbesondere
im Bereich von 10 % bis 30 % mit Meerrettichperoxidase verwendet
werden. Andere geeignete Oxidationsmittel umfassen Ozon, Luftsauerstoff,
t-Butylhydroperoxid, Cuminhydroperoxid, Perbenzoesäure, Peressigsäure, m-Chlorperbenzoesäure, Natrium-
und Ammoniumpersulfat, Natrium- und Kaliumperchlorat, Natrium- und
Kaliumperiodat und Natrium- und Kaliumperbromat. t-Butylhydroperoxid,
Wasserstoffperoxid, Natrium- und Ammoniumpersulfat und Luftsauerstoff
sind bevorzugt. Wasserstoffperoxid ist mehr bevorzugt.
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Die
Stabilität
und die Aktivität
des oxidierenden Enzyms hängen
auch zusätzlich
von der Temperatur und dem pH-Wert des Topfgemischs von dem spezifischen
Enzym und der Quelle ab, von der das oxidierende Enzym stammt. Beispielsweise
wurde gefunden, dass Laccase, wenn diese bei einem pH-Bereich von
1,5 bis 7,0 und einem Temperaturbereich von 0 bis 85°C gemessen
wurde, eine optimale Aktivität
bei einem pH-Wert von etwa 3,5 und etwa 50°C aufweist. Das Enzym zeigte
jedoch eine Aktivität über den
gesamten Bereich der bewerteten Bedingungen (Literatur: D. Slomczynski
et al., Applied and Environmental Microbiology, 61, 907 (1995)).
Von J.A. Akkara et al. (J. Polymer Science: Part A: Polymer Chemistry,
29, 1561-1574 (1991)) wurde gezeigt, dass Meerrettichperoxidase über einem
pH-Bereich von mindestens
5 bis 7,5 aktiv ist, wenn diese zur Polymerisation phenolischer
Monomere verwendet wird.
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Folglich
kann der pH-Wert des Topfgemischs im Bereich von 3 bis 11, vorzugsweise
im Bereich von 5 bis 10 und insbesondere im Bereich von 7 bis 9
variieren. Der pH-Wert des Topfgemischs kann unter Verwendung von
Säuren
oder Basen eingestellt werden, wie z.B. mit Natrium- und Kaliumhydroxid;
Natrium- und Kaliumcarbonat; Natrium- und Kaliumhydrogencarbonat;
Ammoniak; Aminen wie z.B. Triethanolamin, Triethylamin, 2-Hydroxypropylamin,
Hydroxyethylamin und Dihydroxyethylamin; Essigsäure; Ameisensäure; Chlorwasserstoffsäure; Schwefelsäure; Salpetersäure; Benzoesäure; Natrium-
und Kaliumhydrogensulfat; Phosphorsäure; phosphoriger Säure und
Kombinationen davon. Ammoniak ist bevorzugt, wenn der pH-Wert erhöht werden
soll. Phosphorsäure
ist bevorzugt, wenn der pH-Wert gesenkt werden soll.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Zweikomponenten-Zusammensetzung,
die eine Polymerkomponente und eine katalytische Komponente umfasst.
Das oxidative Polymer ist in der Polymerkomponente enthalten und
eine katalytische Menge des oxidierenden Enzyms ist in der katalytischen
Komponente enthalten. Im Allgemeinen werden die beiden vorstehend
genannten Komponenten der Beschichtungszusammensetzung separat gelagert
und dann in herkömmlicher
Weise unmittelbar vor der Anwendung unter Bildung eines Topfgemischs
gemischt. Das Topfgemisch der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
ist ausreichend flüssig,
um es dem Anwender zu ermöglichen,
das Topfgemisch in einfacher Weise mit herkömmlichen Auftragmitteln wie
z.B. luftunterstützten
Spritz- oder Airless-Spritz-, Rollen-, Bürsten-, Vorhang-, Quetschwalzen-,
Flut-, Scheiben- und Tauchbeschichtungsverfahren auf eine Substratoberfläche aufzubringen.
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Die
Topfzeit des Topfgemischs hängt
von einer Anzahl von Faktoren ab, wie z.B. von der Menge, der Art,
der Reinheit und der Beibehaltung der Enzymwirkung in der Umgebung
des Topfgemischs und der Anzahl der oxidativ vernetzbaren Funktionalitäten, die
auf jeder Polymerkette des oxidativen Polymers vorliegen, und der
Art der oxidativ vernetzbaren Funktionalitäten, die auf jeder Polymerkette
des oxidativen Polymers vorliegen. Im Allgemeinen variiert die Topfzeit
der erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Zusammensetzung
im Bereich von 10 Stunden bis zu einem Jahr, typischerweise im Bereich
von 2 Wochen bis 6 Monaten.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann als Beschichtungszusammensetzung, als Formzusammensetzung,
die zur Verwendung in herkömmlichen
Formverfahren geeignet ist, oder in einem Polymerzementverbund eingesetzt
werden.
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Wenn
sie als Beschichtungszusammensetzung verwendet wird, wird eine Schicht
des Topfgemischs in herkömmlicher
Weise unter Umgebungsbedingungen auf ein Substrat aufgebracht. Sobald
die Schicht aufgebracht worden ist, vernetzen die oxidativ vernetzbaren
funktionellen Gruppen in dem oxidativen Polymer der Zusammensetzung
unter Bildung einer Beschichtung auf dem Substrat.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
kann herkömmliche
Zusätze
enthalten, wie z.B. Emulgatoren, Pigmente, Füllstoffe, Koaleszenzmittel,
Anti-Kriechmittel, wässrige
Lösungen
oder Dispersionen nicht-funktioneller Polymere, Härtungsmittel,
Verdickungs mittel, Feuchthaltemittel, Netzmittel, Biozide, Weichmacher,
Schaumdämpfer,
Farbmittel und Antioxidationsmittel. Beispiele für Pigmente, die verwendet werden
können,
umfassen Tone, Calciumcarbonat, Talk, Titandioxid, Ruß und verschiedene
gefärbte
Pigmente. In der Anstrichmittelindustrie werden manchmal Alkyde
oder Öle
zugesetzt, um die Härtung
und die Haftung an problematischen Substraten zu fördern. Die
Menge der vorstehend genannten Zusätze, die der Zusammensetzung
zugesetzt werden, ist nicht kritisch. Im Allgemeinen werden die
meisten dieser Zusätze
der Polymerkomponente der Zusammensetzung zugesetzt.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
können
als Deckbeschichtungen, Zwischenbeschichtungen oder Grundierbeschichtungen
verwendet werden und sind als Anstrichmittel, Holzlacke, Beizmittel,
Lacke, Haftmittel und Druckfarben geeignet. Die Substrate, auf welche
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
aufgebracht werden kann, umfassen Holz, Kunststoff, Leder, Papier,
gewebte Gewebe und Faservliese, Metall, Gips bzw. Putzmörtel, zementartige
und asphaltartige Substrate und im Vorhinein grundierte oder beschichtete
Substrate. Die Beschichtungszusammensetzung kann eine Dekor- oder
Schutzfunktion oder beide Funktionen haben oder sie kann als Grundiermittel
bzw. Haftvermittler oder als Haftmittel dienen, wenn sie zwischen
zwei Beschichtungen oder zwischen zwei solchen Substraten angeordnet
ist.
-
Die
Zusammensetzung ist auch zur Herstellung von Gegenständen wie
z.B. Dachziegeln aus einer Zementformulierung gut geeignet, welche
die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
und Zement umfasst. Zur Herstellung eines Zementgegenstands wird
das Topfgemisch sorgfältig
in Zement eingemischt, der dann in einem herkömmlichen Dachziegelherstellungsverfahren
zur Erzeugung von Dachziegeln verarbeitet wird. Gegebenenfalls kann
das Topfgemisch/Zement-Gemisch zusätzliche Komponenten wie z.B.
Glasfasern, Holzspäne
oder Holzfasern, Steinwolle oder Kombinationen davon enthalten.
Gegebenenfalls kann der Zement der Polymerkomponente oder der Vernetzungskomponente
zugesetzt werden, die dann gemischt werden.
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Gegebenenfalls
kann die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
durch Einbringen eines Treibmittels in die Zusammensetzung in Form
einer Schaumschicht auf Substratoberflächen, wie z.B. wiederhergestellten
Holzsubstraten, aufgebracht werden. Die Schäumtechniken und -verfahren,
wie sie z.B. in den US-PSen 5,635,248 und 5,695,823 beschrieben
sind, die unter Bezugnahme einbezogen werden, sind für die erfindungsgemäße Zusammensetzung
zur Erzeugung von Versiegelungsbeschichtungen auf wiederhergestellten
Holzsubstraten geeignet.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
kann durch Einbringen eines Treibmittels in die Zusammensetzung
auch in Form einer Schaumschicht auf ein Zementsubstrat aufgebracht
werden, um das Ausblühen
auf der Zementsubstratoberfläche
zu verhindern. Die Techniken und Verfahren, die in der US-PS 5,718,943
beschrieben sind, die unter Bezugnahme einbezogen wird, sind für die erfindungsgemäße Zusammensetzung
zur Erzeugung von ausblühungsbeständigen Beschichtungen
auf Zementsubstratoberflächen
geeignet.
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Verfahren
zur Bestimmung des Quellverhältnisses
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Ein
Polymerfilm mit einer Trockenfilmdicke von 50 μm wurde durch Aufbringen einer
Schicht eines Topfgemischs mit einem herkömmlichen Abziehstab auf einem
Filmtrennsubstrat hergestellt, das aus Teflon® (Tetrafluorethylen)
hergestellt war, welches von DuPont Company, Wilmington, Delaware,
geliefert wird. Die Schicht wurde für unterschiedliche Zeiten bei
Raumtemperatur getrocknet, die in den nachstehenden Beispielen angegeben
sind, um den trockenen Film herzustellen. Der Film wurde dann von
dem Filmtrennsubstrat abgelöst
und in quadratische 1 cm-Prüfkörper geschnitten.
Die Prüfkörper wurden
1 Stunde in Methylethylketon eingetaucht. Der Quellgrad wird durch
Messen der Breite des eingetauchten Prüfkörpers nach 1 Stunde Eintauchen
in Methylethylketon gemessen. Das Quellverhältnis des Films wurde berechnet,
um das Ausmaß der Vernetzung
zu bestimmen, die durch das oxidierende Enzym erreicht wurde. Das
Quellverhältnis
wird mit der folgenden Gleichung berechnet:
Quellverhältnis =
(Breite des eingetauchten Prüfkörpers)3/(1 cm)3
-
Ein
Quellverhältnis
von 20 oder weniger zeigt gewöhnlich
eine Polymervernetzung an. Ein Quellverhältnis von 10 bis 15 zeigt eine
geringe Vernetzung an. Ein Quellverhältnis von 5 bis 10 zeigt eine
mäßige Vernetzung
an. Ein Quellverhältnis
von 1 bis 5 zeigt eine starke Vernetzung an.
-
MEK-Reibverfahren
-
Ein
Polymerfilm mit einer Trockenfilmdicke von 50 μm wurde durch Aufbringen einer
Schicht eines Topfgemischs mit einem herkömmlichen Abziehstab auf einem
Aluminiumplattensubstrat hergestellt. Die Schicht wurde für unterschiedliche
Zeiten bei Raumtemperatur getrocknet, die in den nachstehenden Beispielen
angegeben sind, um auf der Platte eine Beschichtung zu erzeugen.
MEK-Doppelreibvorgänge
wurden unter Verwendung eines Crockmeters, das von Atlas Electrical
Services Company, Chicago, Illinois, geliefert wird, durch Befestigen
der beschichteten Platte auf dem Crockmeter, Aufbringen von Methylethylketon
auf die Gaze, die auf die Reibsonde des Crockmeters gewickelt ist,
und Aufbringen der Sonde auf die Oberfläche der Beschichtung auf der
Platte getestet. Der MEK-Doppelreibendpunkt wurde durch die Anzahl
der Zurück-
und Vorbewegungen der Sonde auf der Beschichtung bestimmt, die erforderlich
war, um das darunter liegende Substrat freizulegen. Je höher die
Anzahl der Bewegungen ist, um die darunter liegende Oberfläche freizulegen,
desto besser ist die Vernetzung des oxidativen Polymers, die durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erreicht worden ist.
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In
den nachstehenden Beispielen verwendete Abkürzungen
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Beispiel 1
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Einem
gerührten
3-Liter Reaktor, der 437,8 g auf 85°C erhitztes entionisiertes Wasser
(DI-Wasser) unter
Stickstoff enthielt, wurden 0,5 g Ammoniumhydroxid (28 % aktiv),
74 g eines Polymerkeimlatex (Feststoffgehalt 41,5 %, durchschnittlicher
Teilchendurchmesser 60 nm) und 27,5 g DI-Wasser zugesetzt, worauf
eine Lösung
von 1,72 g Ammoniumpersulfat in 12,5 DI-Wasser zugesetzt wurde,
um ein Reaktionsgemisch zu bilden. Dann wurde dem Reaktionsgemisch
während
150 min zusammen mit einer Lösung
von 1 g Ammoniumpersulfat, das in einer Lösung von 4 g Ammoniumhydroxid
und 47,5 g DI-Wasser gelöst
war, das folgende latente Monomergemisch zugesetzt. Nachdem die
Beschickung vollständig
war, wurde der Behälter
mit dem latenten Monomergemisch mit 50 g DI-Wasser und der Ammoniumpersulfatbehälter mit
5 g DI-Wasser gespült. Diese
Spüllösungen wurden
dem Reaktionsgemisch zugesetzt.
Monomergemisch: | in
Gramm (g) |
DI-Wasser | 233,0 |
Oberflächenaktives
Mittel (58 % aktiv) | 13,0 |
Butylmethacrylat | 559,8 |
Butylacrylat | 177,8 |
Acetoxystyrol
(97 % aktiv) | 104,2 |
Styrol | 151,6 |
Methacrylsäure | 20,2 |
n-Dodecanthiol | 2,5 |
DI-Spülwasser | 65,0 |
-
Nach
vollständiger
Polymerisation wurden dem Reaktionsprodukt bei 65°C 0,005 g
FeSO4 in 3,3 g DI-Wasser, 0,16 g des Tetranatriumsalzes
von Ethylendiamintetraessigsäure
in 16,3 g DI-Wasser, 1,2 g t-Butylhydroperoxid in 15 g DI-Wasser
und 1,23 g Isoascorbinsäure
in 33,6 g DI-Wasser zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit 40,35
g DI-Wasser verdünnt.
Das resultierende inaktive Polymer hatte einen Feststoffgehalt von
50,2 % und einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 189
nm.
-
Eine
20 g-Probe des vorstehend genannten inaktiven Polymers wurde dann
mit 2 g Butylcellosolve-Colösungsmittel
gemischt. Dem Gemisch wurden 0,5 ml E-3128-Esterase (EC 3.1.1.1)
von Sigma Chemical, PO Box 14508, St. Louis, Mo 63178 (1 ml enthält 15 mg
Enzym und es liegen 300 Einheiten/mg vor. Eine Einheit hydrolysiert
1 μmol Ethylbutyrat
pro min bei pH 8 und 25°C)
zugesetzt, um an dem inaktiven Polymer eine phenolische Funktionalität zu erzeugen.
Danach wurden 0,150 ml P-6410-Meerrettichperoxidase von Sigma Chemical,
St. Louis, Mo 63178 zugesetzt (0,15 ml entsprechen 3,15 mg Enzym
mit einer Aktivität
von 250 Einheiten pro mg). Das Gemisch wurde dann in herkömmlicher
Weise auf eine Kunststofffolie als klare Schicht mit einer Trockenfilmdicke
von 50 μm
aufgebracht. Die Schicht wurde 7 Tage luftgetrocknet, um einen Film
zu bilden. Danach wurden Prüfkörper des
Films entfernt und bezüglich
des Vernetzungsgrads gemessen, der durch das oxidierende Enzym erreicht
worden ist. Es wurde gefunden, dass der Film ein Quellverhältnis von 3,4
aufwies, was eine signifikante Vernetzung des oxidativen Polymers
durch das oxidierende Enzym zeigt.
-
Zum
Vergleich wurde ein Film aus einem Gemisch, das alle vorstehend
genannten Komponenten außer
der Meerettichperoxidase enthielt, in entsprechender Weise aufgebracht
und luftgetrocknet. Der trockene Film löste sich in Methylethylketon,
was einen Mangel an Vernetzung des oxidativen Polymers zeigt.
-
Beispiel 2
-
Einem
gerührten
3-Liter Reaktor, der 423,1 g auf 85°C erhitztes entionisiertes Wasser
(DI-Wasser) unter
Stickstoff enthielt, wurden 0,5 g Ammoniumhydroxid (28 % aktiv),
74 g eines Polymerkeimlatex (Feststoffgehalt 41,5 %, durchschnittlicher
Teilchendurchmesser 60 nm) und 27,5 g DI-Wasser zugesetzt, worauf
eine Lösung
von 1,72 g Ammoniumpersulfat in 12,5 DI-Wasser zugesetzt wurde,
um ein Reaktionsgemisch zu bilden. Dann wurde dem Reaktionsgemisch
während
150 min zusammen mit einer Lösung
von 1 g Ammoniumpersulfat, das in einer Lösung von 4 g Ammoniumhydroxid
und 47,5 g DI-Wasser gelöst
war, das folgende latente Monomergemisch zugesetzt. Nachdem die
Beschickung vollständig
war, wurde der Behälter
mit dem latenten Monomergemisch mit 50 g DI-Wasser gespült und der
Ammoniumpersulfatbehälter
wurde mit 5 g DI-Wasser gespült.
Diese Spüllösungen wurden
dem Reaktionsgemisch zugesetzt.
Monomergemisch: | in
Gramm (g) |
DI-Wasser | 233,0 |
Oberflächenaktives
Mittel (58 % aktiv) | 13,0 |
Butylmethacrylat | 360,7 |
Butylacrylat | 275,9 |
Acetoxystyrol
(97 % aktiv) | 208,4 |
Styrol | 151,6 |
Methacrylsäure | 20,2 |
n-Dodecanthiol | 2,5 |
DI-Spülwasser | 65,0 |
-
Nach
vollständiger
Polymerisation wurden dem Reaktionsprodukt bei 65°C 0,005 g
FeSO4 in 3,3 g DI-Wasser, 0,16 g des Tetranatriumsalzes
von Ethylendiamintetraessigsäure
in 16,3 g DI-Wasser, 1,2 g t-Butylhydroperoxid in 15 g DI-Wasser
und 1,23 g Isoascorbinsäure
in 33,6 g DI-Wasser zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit 40,35
g DI-Wasser verdünnt.
Das resultierende inaktive Polymer hatte einen Feststoffgehalt von
49,8 % und einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 204
nm.
-
Eine
20 g-Probe des vorstehend genannten inaktiven Polymers wurde dann
mit 2 g Butylcellosolve-Colösungsmittel
gemischt. Dem Gemisch wurden 0,3 ml E-3128-Esterase (EC 3.1.1.1)
von Sigma Chemical, St. Louis, Missouri (1 ml enthält 15 mg
Enzym und es liegen 300 Einheiten/mg vor. Eine Einheit hydrolysiert 1 μmol Ethylbutyrat
pro min bei pH 8 und 25°C)
zugesetzt, um an dem inaktiven Polymer eine phenolische Funktionalität zu erzeugen.
Danach wurden 0,150 ml P-6140-Meerrettichperoxidase von Sigma Chemical,
PO Box 14508, St. Louis, Mo 63178 zugesetzt (0,15 ml entsprechen
3,15 mg Enzym mit einer Aktivität
von 250 Einheiten pro mg). Das Gemisch wurde dann in herkömmlicher
Weise auf eine Kunststofffolie als klare Schicht mit einer Trockenfilmdicke
von 50 μm
aufgebracht. Die Schicht wurde 7 Tage luftgetrocknet, um einen Film
zu bilden. Danach wurden Prüfkörper des
Films entfernt und bezüglich
des Vernetzungsgrads gemessen, der durch das oxidierende Enzym erreicht
worden ist. Es wurde gefunden, dass der Film ein Quellverhältnis von 4,5
aufwies, was eine signifikante Vernetzung des oxidativen Polymers
durch das oxidierende Enzym zeigt.
-
Zum
Vergleich wurde ein Film aus einem Gemisch, das alle vorstehend
genannten Komponenten außer
der Meerettichperoxidase enthielt, in entsprechender Weise aufgebracht
und luftgetrocknet. Der trockene Film löste sich in Methylethylketon,
was einen Mangel an Vernetzung des oxidativen Polymers zeigt.
-
Beispiel 3
-
Eine
20 g-Probe des vorstehend genannten inaktiven Polymers wurde dann
mit 2 g Butylcellosolve-Colösungsmittel
gemischt. Dem Gemisch wurde 1g E-1754-Lipase (EC 3.1.1.3) von Sigma
Chemical, PO Box 14508, St. Louis, Mo 63178 (Es liegen 950 Einheiten/mg
vor und eine Einheit hydrolysiert 1 Mikroäquivalent einer Fettsäure aus
Olivenöl
in einer Stunde bei pH 7,2 und 37°C)
zugesetzt, um in dem inaktiven Polymer eine phenolische Funktionalität zu erzeugen.
Danach wurden 0,150 ml P-6140-Meerrettichperoxidase von Sigma Chemical,
PO Box 14508, St. Louis, Mo 63178 zugesetzt (0,15 ml entsprechen
3,15 mg Enzym mit einer Aktivität
von 250 Einheiten pro mg). Das Gemisch wurde dann in herkömmlicher
Weise auf eine Kunststofffolie als klare Schicht mit einer Trockenfilmdicke
von 50 μm
aufgebracht. Die Schicht wurde 7 Tage luftgetrocknet, um einen Film
zu bilden. Danach wurden Prüfkörper des
Films entfernt und bezüglich
des Vernetzungsgrads gemessen, der durch das oxidierende Enzym erreicht
worden ist. Es wurde gefunden, dass der Film ein Quellverhältnis von
2,9 aufwies, was eine signifikante Vernetzung des oxidativen Polymers
durch das oxidierende Enzym zeigt.
-
Zum
Vergleich wurde ein Film aus einem Gemisch, das alle vorstehend
genannten Komponenten außer
der Meerettichperoxidase enthielt, in entsprechender Weise aufgebracht
und luftgetrocknet. Der trockene Film löste sich in Methylethylketon,
was einen Mangel an Vernetzung des oxidativen Polymers zeigt.
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Beispiel 4
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Einem
gerührten
5-Liter Reaktor, der 797,0 g auf 90°C erhitztes entionisiertes Wasser
(DI-Wasser) unter
Stickstoff enthielt, wurden 148 g eines Polymerkeimlatex (Feststoffgehalt
41,5 %, durchschnittlicher Teilchendurchmesser 60 nm), 40 g DI-Wasser
und eine Lösung
von 3,45 g Ammoniumpersulfat in 25 g DI-Wasser zugesetzt, um ein
Reaktionsgemisch zu bilden. Dann wurde dem Reaktionsgemisch während 120
min zusammen mit einer Lösung
von 2 g Ammoniumpersulfat, das in einer Lösung von 9,1 g Ammoniumhydroxid
und 95 g DI-Wasser
gelöst
war, das folgende oxidative Monomergemisch zugesetzt. Der Behälter mit
dem oxidativen Monomergemisch wurde mit 230 g DI-Wasser und der
Ammoniumpersulfatbehälter
mit 10 g DI-Wasser gespült.
Beide Spüllösungen wurden
dem Reaktionsgemisch zugesetzt.
Monomergemisch: | in
Gramm (g) |
DI-Wasser | 466,0 |
Ammoniumlaurylsulfat
(26,7 % aktiv) | 56,0 |
Methylmethacrylat | 666,9 |
Butylacrylat | 808,4 |
Acetylacetoxyethylmethacrylat | 202,1 |
Styrol | 303,2 |
Methacrylsäure | 40,4 |
n-Dodecanthiol | 5,1 |
-
Nach
vollständiger
Polymerisation wurden dem Reaktionsprodukt bei 65°C 0,01 g
FeSO4 in 6,6 g DI-Wasser, 0,3 g des Tetranatriumsalzes
von Ethylendiamintetraessigsäure
in 32,6 g DI-Wasser, 1,8 g t-Butylhydroperoxid in 20 g DI-Wasser
und 1,64 g Isoascorbinsäure
in 30 g DI-Wasser zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit 68 g
Ammoniumhydroxid (28,8 % aktiv) neutralisiert und mit 147,5 g DI-Wasser
verdünnt.
Das resultierende oxidative Polymer hatte einen Feststoffgehalt
von 49,3 % und einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von
189 nm.
-
Gemahlenem
TiO2 [16,4 g Ti Pure® Titandioxid,
von DuPont Company, Wilmington, Delaware, 0,7 g Dispergiermittel,
0,1 g Ammoniak (Konzentration: 28 %), 0,2 g eines oberflächenaktiven
Mittels, 0,1 g eines Entschäumers
und 1,6 g Wasser], das mit 54 g des oxidativen Polymers und 8 g
Butylcellosolve-Colösungsmittel
und 1,5 g Propylenglykol gemischt worden ist, wurden 12,6 g Wasser
zugesetzt, um ein Anstrichmittel zu bilden. Dem Anstrichmittel wurden
0,6 ml P-6140-Meerrettichperoxidase (EC 1.11.1.7) von Sigma Chemical,
PO Box 14508, St. Louis, Mo 63178 zugesetzt (1 ml enthält 21 mg
Enzym mit einer Aktivität
von 250 Einheiten/mg. 1 Einheit bildet in 20 s bei pH 6 und 20°C 1 mg Purpurogallin
aus Pyrogallol) zugesetzt (0,15 ml entsprechen 3,15 mg Enzym mit
einer Aktivität
von 250 Einheiten pro mg). Das Topfgemisch wurde dann in herkömmlicher
Weise auf eine Kunststofffolie als klare Schicht mit einer Trockenfilmdicke
von 50 μm
aufgebracht. Die Schicht wurde 4 Tage luftgetrocknet, um einen Film
zu bilden. Danach wurden Prüfkörper des
Films entfernt und bezüglich
des Vernetzungsgrads gemessen, der durch das oxidierende Enzym erreicht
worden ist. Es wurde gefunden, dass der Film ein Quellverhältnis von
5,7 aufwies, was eine signifikante Vernetzung des oxidativen Polymers
durch das oxidierende Enzym zeigt.
-
Zum
Vergleich wurde ein Film aus einem Gemisch, das alle vorstehend
genannten Komponenten außer
der Meerettichperoxidase enthielt, in entsprechender Weise aufgebracht
und luftgetrocknet. Der trockene Film wies in Methylethylketon ein
Quellverhältnis
von 7 auf, was eine geringere Vernetzung des oxidativen Polymers
ohne das oxidierende Enzym zeigt.
-
Eine
Schicht mit einer Trockenfilmdicke von 50 μm wurde auf eine Crockmeter-Testplatte
aufgebracht, die dann 11 Tage unter Umgebungsbedingungen getrocknet
wurde, um eine Beschichtung auf der Substratplatte zu bilden. Wenn
die Beschichtung einem MEK-Reibtest unterworfen wurde, waren 83
Doppelreibvorgänge
erforderlich, bis die Beschichtung durchgeschnitten war, so dass
die darunter liegende Substratoberfläche freilag.
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Eine ähnliche
Anstrichmittelbeschichtung, die ohne Zugabe von Meerrettichperoxidase
hergestellt worden ist, erzeugte eine Beschichtung, bei der 35 MEK-Doppelreibvorgänge erforderlich
waren, bis die Beschichtung durchgeschnitten war, so dass die darunter
liegende Substratoberfläche
freilag.
-
Aus
den vorstehenden Beispielen ist ersichtlich, dass die Gegenwart
des oxidierenden Enzyms die Vernetzung des oxidativen Polymers verbessert
und die daraus resultierende Beschichtung weist gegenüber denjenigen
Beschichtungen, die nicht durch das oxidierende Enzym vernetzt worden
sind, verbesserte Eigenschaften wie z.B. verbesserte Scheuereigenschaften
auf.
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Beispiel 5
-
In
Kolben, die jeweils 20 g des Polymers von Beispiel 4 enthielten,
wurde der pH-Wert mit Ammoniak gemäß der nachstehenden Tabelle
1 eingestellt. P-6140-Meerrettichperoxidase (EC 1.11.1.7) von Sigma
Chemical, PO Box 14508, St. Louis, Mo 63178, wurde dann mit diesen
Polymeren in verschiedenen Mengen gemischt, wie es in der nachstehenden
Tabelle 1 gezeigt ist, um verschiedene Topfgemische zu bilden. Die
Quellverhältnisse
von Filmen, die aus diesen Topfgemischen resultierten, wurden nach
7-tägigem
Trocknen der Schicht gemessen.
-
-
Aus
der Tabelle 1 ist ersichtlich, dass bei einem Absinken des pH-Werts
von 9,4 auf 7 selbst bei verschiedenen Enzym-Zugabekonzentrationen
eine stärkere
Vernetzung des oxidativen Polymers durch das oxidierende Enzym stattfindet.
-
Beispiel 6
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In
Kolben, die jeweils 20 g des Polymers von Beispiel 4 enthielten,
wurde der pH-Wert mit Ammoniak auf 9,04 eingestellt. Diesen Kolben
wurde dann P-6140-Meerrettichperoxidase (EC 1.11.1.7) von Sigma
Chemical, PO Box 14508, St. Louis, Mo 63178, in verschiedenen Mengen
zugesetzt, wie es in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt ist, um
verschiedene Topfgemische zu bilden. Die Quellverhältnisse
der Filme, die aus diesen Topfgemischen resultierten, wurden nach
4-tägigem
und 11-tägigem
Trocknen gemessen.
-
-
Die
vorstehende Tabelle 2 zeigt, dass das oxidierende Enzym das oxidative
Polymer in einem breiten Konzentrationsbereich effektiv vernetzt
und dass durch Erhöhen
der Trocknungszeit ein höherer
Vernetzungsgrad erreicht werden kann. Ferner haben die Anmelder
in überraschender
Weise gefunden, dass es nicht erforderlich ist, ein Oxidationsmittel,
wie z.B. Wasserstoffperoxid, einzubeziehen, um nahezu den gleichen
Vernetzungsgrad zu erzielen, wie er durch das oxidierende Enzym,
wie z.B. Meerrettichperoxidase erreicht wird. Als Folge davon werden
negative Effekte, wie z.B. die Sprödigkeit einer Beschichtung
oder ein Haftungsverlust einer Beschichtung an einem darunter liegenden
Substrat vermindert, die auftreten können, wenn die Beschichtungszusammensetzung
ein Oxidationsmittel enthält,
-
Beispiel 7
-
In
Kolben, die jeweils 20 g des Polymers von Beispiel 4 enthielten,
wurde der pH-Wert mit Ammoniak auf 9,04 eingestellt. Diesen Kolben
wurde Laccase (EC 1.10.3.2) in verschiedenen Mengen zugesetzt, wie
es in der nachstehenden Tabelle 3 gezeigt ist, um verschiedene Topfgemische
zu bilden. Die Quellverhältnisse der
Filme, die aus diesen Topfgemischen hergestellt worden sind, wurden
nach 4-tägigem
und 11-tägigem Trocknen
gemessen.
-
-
Die
vorstehende Tabelle 3 zeigt, dass das oxidierende Enzym das oxidative
Polymer in einem breiten Konzentrationsbereich effektiv vernetzt
und dass eine Zunahme der Trocknungszeit den erreichten Vernetzungsgrad
verbessert.