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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Biomasse zur
Isolierung von ccc-Plasmid-DNA, umfassend
das Züchten
einer bakteriellen Transformante in einem Bioreaktor, der ein antibiotikumfreies „Batch"-Medium enthält, unter „Batch"-Bedingungen und
am Ende der „Batch"-Phase das Füttern unter
Rückkopplungsbedingungen
nach Erhöhung
der DO über
einen kritischen Punkt mit einem Teil eines Nährmediums. Das Nährmedium
umfasst neben einer Kohlenstoff- und einer Stickstoffquelle ein
Magnesiumsalz, bevorzugt in Konzentrationen über 20 mM. Bevorzugt wird die
bakterielle Transformante am Ende der Kultur geerntet und eingefroren
oder gefriergetrocknet. Auch bevorzugt ist, dass die ccc-Plasmid-DNA, gegebenenfalls
direkt, nach dem Ernten der Bakterien isoliert wird.
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Mehrere
Dokumente werden im Text dieser Beschreibung zitiert. Jedes der
hier zitierten Dokumente (einschliesslich jeder Beschreibung, Anleitung
etc. von Herstellern) ist hier durch Bezugnahme eingeschlossen;
es gibt jedoch kein Zugeständnis,
dass irgendein zitiertes Dokument tatsächlich der Stand der Technik der
vorliegenden Erfindung ist.
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Mit
der Einführung
und dem Fortschritt der rekombinanten DNA-Technologie in die verschiedensten Gebiete
wie Nahrungsmittelherstellung und medizinische Behandlung ist das
Verlangen nach gossen Mengen an sehr reiner DNA ständig gestiegen.
Herkömmliche
Verfahren der Reinigung von genomischer oder Plasmid-DNA (vgl. z.
B. Sambrook et al., „Molecular
Cloning, A Laboratory Manual",
CSH Press, 2. Auflage, 1989, Cold Spring Harbor New York) erfordern
gewöhnlich
raffinierte Verfahren, wenn die DNA frei von RNA und anderen verunreinigenden
organischen Verbindungen sein muss. Insbesondere leiden Verfahren
zum Erhalt von ccc-Plasmid-DNA in reiner Form regelmässig unter
dem Nachteil, dass andere Plasmid-Topologien, die auch entstehen,
vom gewünschten
Produkt getrennt werden müssen.
Zum Beispiel haben Lahijani et al., Human Gene Therapy 7 (1996),
1971–1980,
berichtet, dass grosse Ausbeuten von pBR322 abgeleiteten Plasmiden, die
für die
menschliche Gentherapie verwendet werden sollen, erhalten werden
können,
wenn Plasmide verwendet werden, die eine temperatursensitive Einzel-Punktmutation
umfassen, die die negative Regulation der Replikation des ColE1-Ursprungs
der Replikation beeinflusst. Unter Verwendung dieses Verfahrens
wurde eine Ausbeute von 2.2 g Plasmid-DNA aus einer 10 Liter „Batch"-Fermentation berichtet.
Die bakteriellen Transformanten wurden jedoch in Anwesenheit des
Antibiotikums Kanamycin wachsen gelassen, was sie für die Registrierung
und anschliessende Verwendung in Menschen ungeeignet macht. Andere
Ansätze
versuchten, die Verwendung der Antibiotika zu vermeiden; vgl. z.
B. Chen et al., J. Industrial Microbiology and Biotechnology 18
(1997), 43–48.
In diesem Bericht wird eine automatisierte „Batch"-Fütterungsfermentation
mit Rückkopplungskontrollen
auf der Grundlage von gelöstem
Sauerstoff und dem pH-Wert zur Herstellung von Supercoil-Plasmid-DNA offenbart.
Es scheint, dass diese DNA für
DNA-Impfstoffe brauchbar ist. Jedoch unterstützen die berichteten Ergebnisse,
zum Beispiel in 4, die
anscheinende Brauchbarkeit der Plasmid-DNA für Impfstoffzwecke nicht. Das
resultiert aus der Tatsache, dass neben ccc-Plasmid-DNA eine Vielfalt
anderer Plasmidformen unter diesen Bedingungen hergestellt wird.
Weiter führt
dieses Verfahren zu gossen Verunreinigungen mit genomischer DNA,
und im Vergleich dazu können
nur kleine Plasmidmengen erhalten werden.
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Entsprechend
ist ccc-Plasmid-DNA, hergestellt mit Verfahren nach dem Stand der
Technik, aufgrund der Heterogenität des erhaltenen Produkts und/oder
der Verwendung von Antibiotika im Herstellungsprozess für eine Vielfalt
von Anwendungen wie medizinische Anwendungen ungeeignet. Das technische
Problem, das der vorliegenden Erfindung zugrunde lag, bestand daher
darin, ein Verfahren zu liefern, das die Schwierigkeiten des Stands
der Technik bewältigt
und die Herstellung von ccc-Plasmid-DNA ohne die begleitende Herstellung
anderer Plasmidformen ermöglicht
und das darüber
hinaus für
medizinische Zwecke geeignet ist. Die Lösung dieses technischen Problems
wird durch die Bereitstellung der in den Patentansprüchen beschriebenen Ausführungsformen
erreicht.
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Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Biomasse zur Isolierung von ccc-Plasmid-DNA, umfassend
- (a) Züchten
einer bakteriellen Transformante in einem Bioreaktor, der ein antibiotikumfreies „Batch"-Medium enthält, umfassend
- (aa) eine Kohlenstoffquelle;
- (ab) eine anorganische Salzmischung;
- (ac) eine Stickstoffquelle;
unter „Batch"-Kultivierungsbedingungen;
- (b) Füttern
der Kultur von (a) am Ende der „Batch"-Phase unter Rückkopplungsbedingungen nach
Erhöhung
der DO über
einen kritischen Punkt mit einem Teil eines Nährmediums, das
- (ba) eine Kohlenstoffquelle; und
- (bb) ein Magnesiumsalz
umfasst; und
- (c) Zulassen, dass die bakterielle Transformante das Nährmedium
metabolisiert.
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Der
Begriff „Biomasse", wie im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung verwendet, bezieht sich auf jedes biologische
Material, das aus Zellen oder Organismen, die sich vermehren können, kommt
oder von diesen stammt.
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Der
Begriff „ccc-Plasmid-DNA" bezieht sich auf
eine Plasmid-Isoform, die ein zirkuläres Plasmid ist, das typischerweise,
aber nicht notwendigerweise, unterdreht ist im Vergleich zu einem
entspannten Molekül. Das
resultiert in einer kompakteren gleichförmigen Struktur des Moleküls, die
als ein kovalent geschlossener Supercoil-Ring (supercoiled covalently
closed circle) der Plasmid-DNA beschrieben wird. In E. coli-Zellen
regulieren zwei Enzyme das Supercoiling der DNA. Die Gyrase führt negative
superhelikale Umdrehungen in das Molekül ein, während die Topoisomerase I die
DNA durch Einführen
von Einzelstrangbrüchen
entspannt. In Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung wird es am meisten bevorzugt, dass
ccc-Plasmid-DNA in monomerer Form hergestellt wird. Tatsächlich stellt
das Verfahren der Erfindung diese besonders gewünschte Art von Plasmid bereit,
gewöhnlich
in einer Menge von mehr als 90% der gesamten Plasmidherstellung.
Auch nützlich,
obwohl weniger bevorzugt, ist die Herstellung von dimerer ccc-Plasmid-DNA.
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Der
Begriff „Batch-Medium" bezieht sich auf
das Medium, das in der „Batch"-Kultivierung verwendet wird,
z. B. in diskontinuierlicher Kultivierung von bakteriellen Transformanten
oder anderen Mikroorganismen. Diese diskontinuierliche Kultivierung
wird durch eine einzelne Animpfung in frischem Medium („Batch"-Medium) am Beginn
der Kultivierung, bis Nährstoffe
und Substrate erschöpft
sind, gekennzeichnet.
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Der
Begriff „Rückkopplungsbedingungen" bezieht sich auf
die Ergänzung
des Mediumkonzentrats während
der „Batch"-Fütterungskultivierung,
abhängig
von (einem) Kultivierungsparameter(n) wie z. B. DO, pH-Wert etc.,
die mit dem Wachstum des Mikroorganismus korrelieren.
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Der
Begriff „kritischer
Punkt" im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung beabsichtigt, einen definierten Wert
für einen
Parameter zu bezeichnen, der während
der „Batch"-Fütterungskultivierung
kontrolliert wird. Im Fall des Überschreitens
oder Unterschreitens dieses Werts beginnt ein Kontrollsignal die
Antwort in der Regulation der Kultivierung. Der Fachmann ist in
der Lage, solche definierten Werte auf der Basis seines allgemeinen
Wissens und den Lehren dieser Erfindung zu bestimmen; vgl. zum Beispiel
Beispiel 1.
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Der
Begriff „DO" (Konzentration an
gelöstem
Sauerstoff) bezieht sich hiermit auf die Menge an Sauerstoff in
einer Flüssigkeit
in Prozent der Sättigungskonzentration.
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Unter
den vorstehend definierten „Batch"-Fütterungsbedingungen
steigt die Konzentration an gelöstem
Sauerstoff (DO) während
der Kultivierung von bakteriellen Transformanten nach dem Verbrauch
von Nährstoffen,
wie denen im Nährmedium
enthaltenen. Daher bezieht sich die Erfindung in einer bevorzugten
Ausführungsform
auf ein Verfahren, in dem die Fütterung
einer bakteriellen Transformantenkultur wiederholte Fütterungszyklen
nach jeder Erhöhung
des DO über
einen kritischen Punkt umfasst. Es ist dem Fachmann wohl bekannt,
dass die Fütterung über andere
Kontrollparameter wie pH-Wert des Mediums, spezifische Wachstumsrate
bakterieller Transformanten, Atmungskoeffizienten oder andere kontrolliert
und/oder gemessen werden kann. Trotzdem sind all diese Parameter
mit der DO verknüpft
oder dafür
indikativ. Daher wird so eine direkte (oder indirekte) Schlussfolgerung
auf den DO-Wert ermöglicht,
unabhängig
davon, welcher Parameter tatsächlich
als Registrierungseinrichtung verwendet wird. Entsprechend wird
die Messung jedes der Parameter von der Erfindung abgedeckt, solange
er eine Schlussfolgerung in Bezug auf die Erhöhung der DO über einen
kritischen Punkt erlaubt.
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Der
Begriff „Zulassen,
dass die bakterielle Transformante das Nährmedium metabolisiert" bezieht sich auf
die teilweise oder vollständige
Metabolisierung des Nährmediums
und bevorzugt auf die im Wesentlichen vollständige Metabolisierung des Nährmediums.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, dass das hier offenbarte
Verfahren zur Herstellung hoher Plasmidkonzentrationen und zu Plasmiden
mit einer DNA-Homogenität
von typischerweise mehr als 90% ccc-Monomeren führt. Das Ergebnis ist umso überraschender,
da ccc-Monomere der angezeigten hohen Homogenität in Abwesenheit eines Selektionsdrucks
durch Antibiotika erhalten werden. Der Fachmann kann das hier offenbarte
Verfahren zur Herstellung von ccc-DNA über einen weiten Bereich von
Typen oder Grössen
von Plasmiden verwenden. Das Verfahren der Erfindung erlaubt zusätzlich die Isolierung
einer grösseren
Menge an gewünschtem
Plasmid aus bakteriellen Kulturen als mit früheren Verfahren möglich war.
Das führt
auch zu einer signifikanten Kostenreduktion der Fermentationsprozesse,
da kleinere Fermentatoren verwendet werden können, verglichen mit früheren Verfahren,
wenn die gleiche Menge an Plasmid hergestellt werden soll.
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Ein
weiterer signifikanter Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
zur Herstellung von Biomasse zur Isolierung von ccc-Plasmid-DNA
bezieht sich auf die Tatsache, dass die Medien keine Antibiotika enthalten.
Die erhaltene ccc-DNA ist folglich definitiv antibiotikumfrei und
kann ohne zeitaufwändige
und teure weitere aufwendige Reinigungspläne zur medizinischen Therapie
verwendet werden, bei der Antibiotikaverunreinigungen vermieden
werden sollen.
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Es
wird am meisten bevorzugt im Verfahren der vorliegenden Erfindung, „Batch"- oder Fütterungsmedien
ohne Hefeextrakt oder andere komplexe Aminosäurequellen, die aus natürlichen
Quellen stammen, zu verwenden. Das liegt daran, dass die Kultivierung
in solchen vollständig
synthetischen Medien nicht die Gefahr der Kontaminierung aus der
Quelle beinhaltet und den Vorteil einer höheren Reproduzierbarkeit besitzt.
Eine andere bevorzugte Alternative wäre, semi-synthetische Medien
zu verwenden, umfassend zum Beispiel Hefeextrakte, Pflanzenextrakte,
Peptonergänzungen
und andere. Diese synthetischen oder semi-synthetischen Medien können in
einem oder mehreren Schritten der Kultivierung der Transformanten
verwendet werden. Das schliesst auch den nachstehend angesprochenen
Vorkulturschritt ein. Es wird auch von der vorliegenden Erfindung
vorgesehen, in verschiedenen Arten von Medien bei verschiedenen
Kultivierungsschritten zu kultivieren bzw. mit diesen zu füttern. Verschiedene
Medien können
auch gefüttert
werden, wenn wiederholte Fütterungszyklen
verwendet werden, wie hier nachstehend diskutiert. Es wird am meisten
bevorzugt, dass diese Medien autoklavierbar sind. Magnesiumsalze
sollten getrennt autoklaviert werden.
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Wie
vorstehend ausgeführt
wurde, umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung
Schritt (b) wiederholte Fütterungszyklen
nach jeder Erhöhung
der DO über
einen kritischen Punkt. Diese Ausführungsform der Erfindung ist
besonders vorteilhaft, da sie die Herstellung hoher Ausbeuten an
Biomasse erlaubt, was die Isolierung hoher Mengen an ccc-Plasmid-DNA
ermöglicht.
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Die
bakterielle Transformante, die in dem Verfahren der Erfindung verwendet
wird, kann entweder ein Gram-negatives oder ein Gram-positives Bakterium
sein. Beispiele von Gram-positiven
Bakterien sind Bakterien der Gattung Bacillus, zum Beispiel Bacillus
subtilis. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die bakterielle
Transformante eine E. coli-Zelle.
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Während sich
der Fachmann eine geeignete Kohlenstoffquelle ausdenken oder diese
herstellen kann, wird Glycerin bevorzugt als eine Kohlenstoffquelle
im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Eine
Vielfalt gut bekannter und etablierter Stickstoffquellen kann im
Verfahren der Erfindung verwendet werden. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die verwendete Stickstoffquelle NH3.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist die Kohlenstoffquelle im „Batch"-Medium in einer
(anfänglichen
End-) Konzentration von ≤ 100
g/l.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist die Kohlenstoffquelle im Nährmedium
in einer (anfänglichen
End-) Konzentration von ≤ 1000
g/l.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der
Erfindung ist die Stickstoffquelle in einer (anfänglichen End-) Konzentration
von ≤ 30%.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung umfasst die anorganische Salzmischung
Na2HPO4 ≤ 6 g/l, KH2PO4 ≤ 3 g/l, NaCl ≤ 0,5 g/l und
Zitronensäure·H2O ≤ 1,5
g/l. Das bezieht sich auf die anfängliche Endkonzentration im
Medium, d. h. die Endkonzentration, die im Medium zu Beginn der
Fermentation vorhanden ist.
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Am
meisten bevorzugt umfasst die anorganische Salzmischung auch ein
Magnesiumsalz, bevorzugt MgSO4, zum Beispiel
komplexiert mit Wasser. In diesem Fall wird eine anfängliche
Konzentration kleiner als oder von etwa 0,3 g/l bevorzugt. Es wird
auch gewünscht,
dass das Magnesiumsalz getrennt autoklaviert wird.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung in Schritt (b) liegt die Magnesiumsalzkonzentration
in einem Bereich von 5–100
mM. Das bezieht sich wieder auf die anfängliche Endkonzentration im
Medium.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung in Schritt (b) beträgt die Magnesiumsalzkonzentration
80 mM. In Übereinstimmung
mit der Erfindung wurde überraschend
gefunden, dass vor allem ziemlich hohe Magnesiumsalzkonzentrationen
wie 80 mM, bevorzugt MgSO4, hervorragende
Ergebnisse in Bezug auf die Homogenität der ccc-Plasmid-Monomere
liefern.
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Magnesiumsalze,
die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
MgCl2, Mg(NO3)2, MgSO4 oder andere.
In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist das Magnesiumsalz MgSO4.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Lösung
von Spurenelementen in den Schritten (a) und/oder (b) zugegeben.
Zugabe der Spurenelemente kann die Plasmidausbeute weiter erhöhen.
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In
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung umfasst die Lösung an Spurenelementen jede
der folgenden Verbindungen
FeCl3·6H2O in einer Endkonzentration von bevorzugt ≤ 54.0 mg/l
ZnSO4·7H2O in einer Endkonzentration von bevorzugt ≤ 13.8 mg/l
MnSO4·H2O in einer Endkonzentration von bevorzugt ≤ 18.5 mg/l
CoSO4·7H2O in einer Endkonzentration von bevorzugt ≤ 5.6 mg/l
CuCl2 in einer Endkonzentration von bevorzugt ≤ 1.7 mg/l
H3BO3 in einer Endkonzentration
von bevorzugt ≤ 10
mg/l
Na2MoO4·2H2O in einer Endkonzentration von bevorzugt ≤ 25 mg/l;
und
Zitronensäure
in einer Endkonzentration von bevorzugt 550 mg/l.
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Bakteriellen
oder prokaryontischen Wachstumsmedien kann vorteilhafterweise eine
Aminosäurequelle zugesetzt
werden. Daher umfasst das „Batch"-Medium in einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung eine Aminosäurequelle.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung umfasst das Nährmedium eine Aminosäurequelle.
Aminosäurequellen
sind dem Fachmann gut bekannt und können Hefeextrakte, Pflanzenextrakte,
Peptonergänzungen
und andere umfassen (vgl. Sambrook et al., loc. cit.).
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung wird die Kultivierung der bakteriellen Transformante
in einem Temperaturbereich von 30°C
bis 42°C
durchgeführt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung liegt der Temperaturbereich bei etwa
35°C bis
38°C.
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Um
auxotrophe Bedürfnisse
bakterieller Transformanten auszugleichen, wird es bevorzugt, dass
im Verfahren der Erfindung das „Batch"-Medium eine für den bakteriellen Wirtsstamm
spezifische Ergänzungssubstanz
enthält.
Eine Vielfalt spezifischer Ergänzungssubstanzen
für verschiedene
bakterielle Wirtsstämme ist
beschrieben worden und ist im Fachgebiet gut bekannt, z. B. Thiamin
für bakterielle
Transformanten, die eine Thiamindefizienz besitzen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung werden die Wirtszellen nach Schritt
(c) aus den Kulturen geerntet. Die Ernte bakterieller Transformanten
ist eines der herkömmlichen Verfahren
in der Fermentation und molekularbiologischen Techniken. Die Ernte
von Transformanten kann das Filtern, die Zentrifugation oder ähnliche
Verfahren umfassen, die im Fachgebiet gut bekannt sind.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der
Erfindung werden die Wirtszellen nach Schritt (c) einem Waschschritt
vor oder nach der Ernte unterzogen. Diese Waschschritte können in
einer Lösung
ausgeführt
werden, die die Integrität
der Zellen nicht beeinträchtigt,
aber Verbindungen der Kultur von der Zelle entfernt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung umfasst ein weiterer Schritt das Einfrieren
oder die Gefriertrocknung der Transformanten nach Schritt (c) oder
nach den Schritten, die hier vorstehend in jeder der weiteren bevorzugten
Ausführungsformen
identifiziert wurden. Die Ausführungsform
ist besonders nützlich,
wenn eine unmittelbare Isolierung von ccc-Plasmid nicht erwünscht ist.
Gefrorene oder gefriergetrocknete Zellen können bequem verschifft oder
bis zur weiteren Verwendung gelagert werden.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der
Erfindung umfasst ein weiterer Schritt die Isolation von ccc-Plasmid-DNA.
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Es
gibt mehrere Wege, ccc-DNA zu isolieren, die dem Fachmann gut bekannt
sind. Diese schliessen CsC1-Gradientenzentrifugation und Chromatographie-Reinigungsverfahren
ein (vgl. z. B. Sambrook et al., „Molecular Cloning, A Laboratory
Manual", CSH Press,
2. Auflage, 1989, Cold Spring Harbor New York).
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Wie
hier vorstehend aufgeführt,
kann isolierte Plasmid-DNA, bestehend aus mehr als 90% ccc-Monomeren,
erhalten werden. Der Fachmann kann, wenn er die Anleitungen der
vorliegenden Erfindung verwendet, ccc-DNA in grossen Mengen erhalten,
die die Qualitätskriterien
von Plasmid-DNA für
Gentherapie- und Nucleinsäure-Impfungs-Ansätze erfüllt (vgl.
Schorr et al., DNA Vaccines 772 (1995), 271–273), ohne folgende aufwändige Reinigungsschritte,
um zum Beispiel Antibiotika abzutrennen. Folglich ist es möglich, die
erhaltene ccc-DNA der Erfindung für Nucleinsäure-Impfungen, wie im Stand
der Technik beschrieben, zum Beispiel in Davis et al., Vaccine 12
(1994), 1503–1509,
oder für
gentherapeutische Strategien, wie in Cao et al., Human Gene Therapy
6 (1995), 1497–1501
offenbart, zu verwenden.
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Weiter
bezieht sich die Erfindung in einer anderen bevorzugten Ausführungsform
auf ein Verfahren, das weiter den Schritt von (a') der Vorkultur der bakteriellen Transformante
in einem antibiotikafreien Medium umfasst.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung befindet sich die bakterielle Transformante
nach dem Ende der Vorkultur in der exponentiellen Wachstumsphase.
Die exponentielle Wachstumsphase kann mittels herkömmlicher
Technologie bestimmt werden, zum Beispiel durch Bestimmen der optischen
Dichte des Kulturmediums.
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Die
Figuren zeigen
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1: Zeitverlauf des gelösten Sauerstoffs,
Schüttelgeschwindigkeit
und Nährmedium,
wie in einem Bioreaktor während
einer DO-Rückkopplungs
kontrollierten „Batch"-Fütterungskultivierung
aufgezeichnet. Gezeigt ist die Kultivierung des Plasmids pUK21CMVβ in E. coli
DH5α in
einem 30 l-Bioreaktor. Über einem
kritischen Punkt von 30% wurde die DO durch Erhöhen der Schüttelgeschwindigkeit kontrolliert.
Unterhalb eines kritischen Punkts von 45% wurde die DO durch Hinzufüttern einer
Nährlösung in
den Bioreaktor kontrolliert.
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2: Trockenzellgewicht (DCW)
und Plasmidkonzentration während
der „Batch"-Fütterungskultivierung
von pUK21CMVβ in
E. coli DH5α in
semi-definiertem Glycerin-Hefeextraktmedium. Die bakterielle Transformante
wurde in einem 30 l-Bioreaktor kultiviert.
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3: 0.8% Agarosegelelektrophorese
von Plasmid-DNA (jeweils etwa 250 ng) bei verschiedenen Kultivierungszeiten
(10–40
h) einer 30 Liter-Kultur. Die Plasmid-DNA wurde aus definierten
Kulturvolumina mit QIAGEN-Miniprep-Kits isoliert.
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4: Trockenzellgewicht und
Plasmidkonzentration während
der „Batch"-Fütterungskultivierung
von E. coli DH5α,
enthaltend pUK21CMVβ,
unter Verwendung eines synthetischen Glycerinmediums. Die Fermentation
wurde in einem 5 l Bioreaktor durchgeführt.
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5: 0.8% Agarosegelektrophorese
von Plasmid-DNA (jeweils etwa 250 ng) bei verschiedenen Kultivierungszeiten
(10–44
h) einer 7 Liter-Kultur. Die Plasmid- DNA wurde aus definierten Kulturvolumina
mit QIAGEN-Miniprep-Kits isoliert.
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6: 0.8% Agarosegelektrophorese
von pUT649-Plasmid-DNA-Proben (200 ng/4 verschiedene Isolate) bei
41 h Kultivierungszeit, als die Zellen geerntet wurden. Die Plasmid-DNA
wurde unabhängig
mit QIAGEN-Midiprep-Kits (Tip-100) isoliert.
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7: Endgültige Biomasse verschiedener
Kultivierungsbedingungen in Hefeextrakt (YE)-Medien. Die Kultivierungen
wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben oder von Chen et al., J. Industrial
Microbiology and Biotechnology 18 (1997), 43–48, oder Lahijani et al.,
Human Gene Therapy 7 (1996), 1971–1980, beschrieben, durchgeführt.
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8: Endplasmidkonzentration
verschiedener Kultivierungen in Hefeextrakt (YE)-Medien. Die Kultivierung wurde, wie
in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt und mit Kultivierungen,
wie von Chen et al., J. Industrial Microbiology and Biotechnology
18 (1997), 43–48,
oder Lahijani et al., Human Gene Therapy 7 (1996), 1971–1980, beschrieben,
verglichen.
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9: Plasmidausbeute pro Biomasse
verschiedener Kultivierungen in Hefeextrakt (YE)-Medien bei Zellernte.
Die Kultivierung wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt und
mit Kultivierungen, wie von Chen et al., J. Industrial Microbiology
and Biotechnology 18 (1997), 43–48,
oder Lahijani et al., Human Gene Therapy 7 (1996), 1971–1980, beschrieben,
verglichen.
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10: Restriktionskarte des
Plasmids pUK21CMVβ
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11: DNA-Sequenz des Plasmids
pUK21CMVβ (SEQ
ID Nr.: 2)
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12: Restriktionskarte des
Plasmids pUT649.
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13: DNA-Sequenz des Plasmids
pUT649 (SEQ ID Nr.: 1).
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Die
Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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Beispiel 1: Hochqualitative
und hochquantitative Herstellung von 7.6 kb ccc-Plasmid in Glycerin/Hefemedien
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Das
Verfahren zur Herstellung von Biomasse zur Isolierung von ccc-Plasmid-DNA
wurde mittels einer Rückkopplungs-kontrollierten „Batch"-Fütterungskultivierung
von Escherichia coli DH5α,
enthaltend das Plasmid pUK21CMVβ (7612
bp) (10, 11), in einem 30 l-Bioreaktor (LAB 30 L, MBR, Schweiz)
mit einem Arbeitsvolumen von 23 l durchgeführt.
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Das
semi-definierte „Batch"-Medium (15 l) bestand
aus 10 g/l Glycerin, 5.0 g/l Hefeextrakt, 6.0 g/l Na2HPO4, 3.0 g/l KH2HPO4, 0.5 g/l NaCl, 1.5 g/l Zitronensäure, 0.3
g/l MgSO4·7H2O,
5 mg/l Thiaminhydrochlorid und 10 ml/l Spurenelementlösung. Thiaminhydrochlorid
und die Stammlösung
von Spurenelementen (5.40 g/l FeCl3·H2O, 1.38 g/l ZnSO4·7H2O, 1.85 g/l MnSO4·H2O, 0.56 g/l CoSO4·7H2O, 0.17 g/l CuCl2,
1.0 g/l H3BO3, 2.5
g/l Na2MoO4·2H2O und 5.0 g/l Zitronensäure) wurden getrennt sterilisiert.
Vor der Sterilisation des Bioreaktors (25 min bei 121°C) wurde
der pH-Wert des Mediums auf 6.7 mit NaOH eingestellt.
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Die
Kultivierung wurde bei 37°C
und 0.5 bar durchgeführt.
Die Belüftung
wurde bei 30 l/min gehalten, und der pH-Wert wurde mit 10% H3PO4 und/oder 25%
NH4OH kontrolliert. Als Antischaumreagens
wurde Pluronic® PE-8100
(BASF) verwendet. Die minimale Schüttelgeschwindigkeit war 100
UpM.
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Eine
gefrorene Glycerinstammlösung
von E. coli DH5α,
enthaltend pUK21CMVβ,
wurde verwendet, um 200 ml Luria-Bertani (LB)-Animpfmedium in einem
1000 ml-Schüttelkolben
anzuimpfen. Die Kultur wurde bei 37°C für 8 h auf einem Kreisschüttler bei
180 UpM inkubiert. Nach Erreichen einer Zelldichte von OD600 0.3–0.5
wurde ein 50 ml-Aliquot dieser Vorkultur in den Bioreaktor übertragen.
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Während der
Kultivierung wurde gelöster
Sauerstoff (DO) automatisch bei 30% Luftsättigung durch Erhöhen der
Schüttelgeschwindigkeit
um 1% der vorherigen Schüttelgeschwindigkeit
gehalten, wenn die gelöste Sauerstoffkonzentration
unter einen kritischen Punkt von 30% fiel. Bei DO-Konzentrationen über 30%
blieb die Schüttelgeschwindigkeit
konstant. Wenn die DO einen kritischen Punkt von 45% Luftsättigung
erreichte, wurde eine Nährlösungspumpe
automatisch aktiviert, um eine konzentrierte Lösung von 600 g/l Glycerin,
90 g/l Hefeextrakt und 20 g/l MgSO4*7H2O zu der Kultur zuzufüttern. Die maximale Flussrate
der Nährlösungspumpe war
50 ml/min. Die Fütterung
wurde unterbrochen, wenn die DO unter 45% fiel.
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Alle
zwei Stunden wurde das Zellwachstum durch Messen der optischen Dichte
bei 600 nm und des Zelltrockengewichts bestimmt. Die Plasmidkonzentration
wurde nach Isolierung der Plasmid-DNA aus einem definierten pelletierten
Kulturvolumen mittels QIAGEN-Miniprep-Kits (Tip-20) entsprechend den Anleitungen des
Herstellers bestimmt. Nach Verdau mit den Restriktionsendonucleasen
EcoRI wurde die Quantifizierung dieser DNA-Proben mittels Kapillargelektrophorese,
wie von Schmidt et al., J. Biotechnol. 49 (1996), 219–229, beschrieben,
durchgeführt.
Um die Plasmidformverteilung zu analysieren und als Qualitätskontrolle
wurde die Elektrophorese aller ungespaltenen Proben auf 0.8% Agarosegelen
durchgeführt.
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1 beschreibt DO-Mengen,
Schüttelgeschwindigkeit
und Nährlösungswerte,
wie im Bioreaktor während
einer DO-Rückkopplungs-kontrollierten „Batch"-Fütterungskultivierung
aufgezeichnet. Nach 14 h, wenn die Nährstoffe verbraucht waren,
stieg die DO-Konzentration stark an, und die Fütterungsschleife begann. Während dieser „Batch"-Fütterungsphase
schwankte die DO-Konzentration zwischen dem kritischen Punkt zur
Fütterung
(45%) und dem kritischen Punkt zur Erhöhung der Schüttelgeschwindigkeit
(30%).
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2 veranschaulicht die Bildung
von Biomasse (Trockenzellgewicht) und der Plasmid-DNA während der
Kultivierung. Das Zellwachstum trat bis zu 36 h Kultivierungszeit
auf. Eine End-Biomasse von 48 g/l Trockenzellgewicht (OD600 = 140) wurde erreicht. Die in diesem
Reaktor hergestellte Plasmidkonzentration betrug etwa 200 mg/l,
was 4,6 g Plasmid-DNA
entspricht. Die Plasmidmasse pro Zellgewicht war etwa 4,2 mg/g.
Obwohl keine Antibiotika zur Selektion verwendet wurden, stieg die
Plasmidkonzentration während
der ganzen Kultivierung an.
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Agarosegelektrophorese
zeigte ein Plasmid-Produkt hoher Qualität während der ganzen Kultivierung (3). Die isolierte Plasmid-DNA
bestand aus mehr als 90% ccc-Molekülen und erfüllte die Qualitätskriterien von
Plasmid-DNA für
gentherapeutische und Nucleinsäure-Impfungs-Ansätze (Schorr
et al., DNA Vaccines 772 (1995), 271–273).
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Beispiel 2: Hochqualitative
Herstellung von ccc-Plasmid-DNA in synthetischen Glycerinmedien
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DO-Rückkopplungs-kontrollierte „Batch"-Fütterungskultivierung
von E. coli DH5α,
enthaltend pUK21CMVβ (7612
bp; SEQ ID Nr.: 2) wurde in einem 7 l-Bioreaktor (LAB 7 l, MBR,
Schweiz) mit 5,5 l Arbeitsvolumen durchgeführt. Synthetische Glycerinmedien
wurden in dieser Fermentation verwendet.
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Das
definierte „Batch"-Medium (3,5 l) bestand
aus 20 g/l Glycerin, 6.0 g/l Na2HPO4, 3.0 g/l KH2HPO4, 0.5 g/l NaCl, 1.5 g/l Zitronensäure, 0.3
g/l MgSO4·7H2O
und 10 ml/l Spurenelementlösung,
enthaltend 5.40 g/l FeCl3·H2O, 1.38 g/l ZnSO4·7H2O, 1.85 g/l MnSO4·H2O, 0.56 g/l CoSO4·7H2O, 0.17 g/l CuCl2,
1.0 g/l H3BO3, 2.5 g/l
Na2MoO4·2H2O und 5.0 g/l Zitronensäure. 5 mg/l Thiaminhydrochlorid
wurde getrennt mittels Filtration sterilisiert und in den Bioreaktor
transferiert. Vor der Sterilisation des Bioreaktors (25 min bei
121°C) wurde
der pH-Wert des Mediums auf 6.7 eingestellt.
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Die
Kultivierung wurde bei 37°C
und 0.5 bar durchgeführt.
Die Belüftung
wurde bei 10 l/min gehalten, und der pH-Wert wurde mit 10% H3PO4 und/oder 25%
NH4OH kontrolliert. Antischaumreagens war
Pluronic® PE-8100
(BASF). Die minimale Schüttelgeschwindigkeit
war 150 UpM.
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Eine
gefrorene Glycerinstammlösung
von E. coli DH5α,
enthaltend pUK21CMVβ,
wurde verwendet, um 55 ml LB-Animpfmedium in einem 300 ml-Schüttelkolben
anzuimpfen. Die Kultur wurde bei 37°C für 8 h auf einem Kreisschüttler bei
180 UpM inkubiert. Nach Erreichen einer Zelldichte von OD600 0.3–0.5
wurden 50 ml dieser Vorkultur in den Bioreaktor transferiert.
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Während der
Kultivierung wurde der gelöste
Sauerstoff (DO) automatisch bei 30% Luftsättigung durch Erhöhen der
Schüttelgeschwindigkeit
um 1% der vorhergehenden Schüttelgeschwindigkeit
gehalten, wenn die gelöste
Sauerstoffkonzentration unter 30% fiel. Bei DO-Konzentrationen über 30%
Luftsättigung
blieb die Schüttelgeschwindigkeit
konstant. Wenn die DO über
45% Luftsättigung
stieg, wurde eine Nährlösungspumpe automatisch
aktiviert, um eine konzentrierte Lösung von 1000 g/l Glycerin
und 20 g/l MgSO4·7H2O
zu der Kultur zu füttern.
Die maximale Flussrate der Nährlösungpumpe
war 30 ml/min. Die Fütterung
wurde unterbrochen, wenn die DO unter 45% fiel.
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Alle
zwei Stunden wurde das Zellwachstum durch Messen der optischen Dichte
bei 600 nm und des Trockenzellgewichts bestimmt. Die Plasmidkonzentration
wurde nach Isolieren der Plasmid-DNA aus einem definierten pelletierten
Kulturvolumen mittels QIAGEN-Miniprep-Kit (Tip-20) gemäss den Anleitungen des Herstellers
bestimmt. Nach Spaltung mit der Restriktionsendonuklease EcoRI wurde
die Quantifizierung dieser DNA-Proben mittels Kapillargelektrophorese,
wie von Schmidt et al. 1996 beschrieben (Schmidt et al., J. Biotechnol.
49 (1996), 219–229),
durchgeführt.
Um die Plasmidformverteilung zu analysieren und als Qualitätskontrolle,
wurde die Elektrophorese aller ungespaltener Proben auf 0.8% Agarosegelen
durchgeführt.
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4 beschreibt die Bildung
der Biomasse und der Plasmid-DNA während der Kultivierung. Das
Zellwachstum fand bis 40 h Kultivierungszeit statt. Eine endgültige Biomasse
von 48 g/l Trockenzellgewicht (OD600 = 145)
wurde mit einem synthetischen Medium erreicht. Die hergestellte
Plasmidkonzentration betrug etwa 100 mg/l, was 550 mg Plasmid-DNA
entspricht. Die erhaltene Plasmidmasse pro Zellgewicht betrug etwa
2,1 mg/g. Wie mittels Agarosegelelektrophorese überprüft, wurde das Plasmidprodukt
in einer hohen Quantität
während der
ganzen Kultivierungszeit erhalten (5).
Die isolierte Plasmid-DNA
wurde als ccc-Monomere erhalten. ccc-Dimere, die als Konkatemere
vorkamen, wurden in kleinen Mengen gefunden. Die DNA-Proben erfüllten die
Qualitätskriterien
von Plasmid-DNA
für gentherapeutische
und Nucleinsäure-Impfungs-Ansätze.
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Beispiel 3: Hochqualitative
Herstellung eines Plasmids für
gentherapeutische Ansätze
durch Hochsalz-Dichtefermentation
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Eine
DO-Rückkopplungs-kontrollierte „Batch"-Fütterungskultivierung
von E. coli DH5α,
enthaltend pUT649 (12, 13) (4618 bp; SEQ ID Nr.:
1) (Der pUT649-Vektor ist im Eurogentec-Katalog 1994 (Eurogentec,
Liège,
Belgien) unter der Katalognummer VE-1134-a beschrieben worden.),
wurde mit den gleichen Glycerin-Hefeextrakt-Medien (7.5 l „Batch"-Medium), wie in Beispiel 1 beschrieben,
durchgeführt. Ähnliche
Kultivierungsbedingungen, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden
angewendet, und die Fermentation wurde in einem Bioreaktor mit 10
l Arbeitsvolumen (BRAUN BioE) durchgeführt. Die Belüftung war
15 l/min. In der „Batch"-Phase wurde die
Schüttelgeschwindigkeit
auf 800 UpM gesetzt. In der „Batch"-Fütterungsphase
wurde diese Geschwindigkeit um 100 UpM erhöht, wenn die DO unter den kritischen
Punkt von 30% fiel. Das Fütterungsmedium
wurde in den Bioreaktor (Flussrate 10 ml/min) gepumpt, wenn die
DO den kritischen Punkt von 45% erreichte.
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In
einem 1 l-Schüttelkolben
wurden 100 ml „Batch"-Medium mit 500 μl Glycerinstammlösung von
E. coli DH5α,
enthaltend pUT649, angeimpft. Die Inkubation wurde für 5 h bei
37°C auf
einem Kreisschüttler durchgeführt. Eine
1.5 ml-Animpfung dieser Vorkultur wurde in den Bioreaktor transferiert.
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Nach
41 h Kultivierungszeit, wenn die bakteriellen Transformanten die
stationäre
Phase erreichten, ergab die endgültige
Biomasse 60 g/l Trockenzellgewicht und 230 mg/l Plasmid. Die Plasmid-DNA
von mehr als 90% ccc-Monomer-Plasmid-DNA konnte isoliert werden
(6).
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Beispiel 4: Vergleich
zwischen verschiedenen „Batch" und Batch"-Fütterungs-Kultivierungsbedingungen
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„Batch"-Kultivierung in
Luria-Bertani-(LB)-Medium (Sambrook et al., loc. cit.) in einem
7 l-Bioreaktor, „Batch"-Fütterungskultivierung,
wie in Beispiel 1 beschrieben, und „Batch"-Fütterungskultivierungen,
wie im Stand der Technik offenbart, wurden verglichen. Während Chen
et al. (J. Industrial Microbiology and Biotechnology 18 (1997),
43–48)
ein Dextrose-Hefeextrakt-Medium
in der „Batch"-Phase verwendeten
und ein Glucose-Hefeextrakt-Fütterungsmedium
fütterten,
führten
Lahijani et al. (Human Gene Therapy 7 (1996), 1971–1980) „Batch"- und „Batch"-Fütterungskultivierungen
in Antibiotika-enthaltendem Glucose-Hefeextrakt-Medium durch, wobei sie
eine Temperatur kontrollierte Punktmutation in der bakteriellen
Transformante verwendeten.
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7 zeigt die endgültige Biomasse,
wenn die Zellen die stationäre
Wachstumsphase erreichten. Die Biomasse-Ausbeute in „Batch"-Kultivierungen in
LB-Medium oder von Lahijani et al. beschriebene waren niedrig. Fütterung
von Nährlösungen,
wie von Chen et al. oder in der vorliegenden Erfindung beschrieben,
führten zu
höheren
Biomasse-Ausbeuten.
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Wie
in 8 gezeigt, waren
die Plasmidkonzentrationen im Vergleich zu „Batch"-Kultivierungen
in LB-Medium um den Faktor 35–40
in „Batch"-Fütterungsfermentationen
mit Glucose-Hefeextrakt-Medien, wie in Lahijani et al. beschrieben,
oder mit Glycerin-Hefeextrakt-Medien,
wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben, erhöht. „Batch"-Fütterungskultivierungen,
wie von Chen et al. durchgeführt,
führten
jedoch zu niedrigeren Plasmidkonzentrationen.
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Lahijani
et al. verwendeten das Antibiotikum Kanamycin während der Kultur und erhielten
eine ähnliche
Plasmidkonzentration, wie sie mit dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung mit antibiotikafreien Glycerin-Hefeextrakt-Medien erhalten
wurde. Ein Vergleich der Biomasse konnte nicht durchgeführt werden,
da Lahijani et al. keine Figuren, die die erhaltene Biomasse betrafen,
offenbarten.
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Wie
in 9 gezeigt, führte die „Batch"-Fütterungskultivierung
in Glycerin-Hefeextrakt-Medium
zu höheren
Plasmidausbeuten pro Biomasse, verglichen mit „Batch"-Bedingungen in LB-Medium. Die höchsten Plasmidausbeuten
pro Biomasse konnten durch „Batch"-Kultivierung in Glucose-Hefeextrakt-Medium
erhalten werden, aber die Gesamt-Plasmid-Ausbeute war gering.
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Die
Homogenität
und Reinheit der isolierten Plasmid-DNA war am besten unter Kultivierungsbedingungen
entsprechend der vorliegenden Erfindung (3, 5, 6). Lahijani et al. berichteten,
dass die isolierte DNA grosse Mengen an RNA und verketteten Dimeren
enthielt, während
Chen et al. grosse Mengen an verunreinigender genomischer DNA erhielten.
Daher erfordert die Entfernung solcher verunreinigender nicht-ccc-DNA,
RNA oder genomischer DNA zusätzliche
Verarbeitungsschritte, ist zeitraubend und verringert weiter die
Ausbeuten an DNA, die mittels Verfahren des Stand der Techniks isoliert
wurde.
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Zusammenfassend
erlaubt die Analyse von Daten die eindeutige Schlussfolgerung, dass
das Verfahren der Erfindung in Bezug auf die Reinheit des gewünschten
Produkts, gegebenenfalls oder bevorzugt zusammen mit der Menge an
erhaltenem gewünschtem
Endprodukt, dem Stand der Technik überlegen ist. Das Verfahren
der Erfindung kann für
andere Plasmide angewendet werden und ergibt ähnliche oder die gleichen vorteilhaften
Ergebnisse.
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