DE69915752T2

DE69915752T2 - Schiebebilder

Info

Publication number: DE69915752T2
Application number: DE69915752T
Authority: DE
Inventors: Robert William Werrington Smith
Original assignee: Polycarta Ltd
Current assignee: Polycarta Ltd
Priority date: 1998-09-19
Filing date: 1999-09-16
Publication date: 2005-02-24
Anticipated expiration: 2019-09-17
Also published as: PT987126E; EP1431067A2; ATE262422T1; US6579395B1; GB9820352D0; EP1431067B1; EP1431067A3; DK0987126T3; ATE370004T1; EP0987126A3; DE69936889D1; EP0987126A2; EP0987126B1; ES2217695T3; DE69915752D1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Wasser-Abziehbildern und insbesondere brennbaren Abziehbildern zur Verwendung auf Keramik, sowie auf ein Verfahren zum Verzieren von Gegenständen mit derartigen Abziehbildern.
Wasser-Abziehbilder, wie sie beim Verzieren von Keramik, Glas, beschichteten Metallen, Kunststoffmaterialien und dergleichen verwendet werden, umfassen üblicherweise ein Muster, das aus einem Druckfarbensystem gebildet ist, das auf ein Wassergleit-Basispapier gedruckt ist, sowie eine darüber abgedruckte Überzugsschicht. Das Basispapier ist wasserdurchlässig und mit einer wasserlöslichen Ablöseschicht ausgestattet, um zu ermöglichen, dass das Muster davon befreit wird. Die Überzugsschicht hält das Druckbild zusammen und verleiht dem Abziehbild bei der Handhabung eine gewisse Festigkeit. Üblicherweise beruhen die Überzugsschichten auf Lösungsmittelbasis und werden durch Siebdruck gedruckt. Während des Trocknens der Überzugsschicht verdampft eine beachtliche Menge an Lösungsmittel von ihnen. Um akzeptable Arbeitsbedingungen beizubehalten und die hierfür relevante Gesetzgebung zu erfüllen, ist es notwendig, dass die erzeugten Lösungsmittel abgesaugt werden. Dies kann für die Hersteller von Abziehbildern beachtliche Probleme verursachen, und es ist wahrscheinlich, dass die Situation mit strenger werdenden Gesetzen schwieriger wird.
Das digitale Drucken unter Verwendung von elektrofotographischen, Tintenstrahl-, Thermowachs- und Farbsublimationsverfahren ermöglichte die wirtschaftliche Produktion von Abzieh-Druckbildern als Einzelstücke oder in Kleinauflage. Allerdings wird für Wasser-Abziehbilder immer noch eine Überzugsschicht benötigt, um die Abziehbilder zusammenzuhalten. Beim Bedrucken der Überzugsschicht kann dies für Einzelstücke und Kleinaufla gen das Aus bedeuten, wodurch die Anwendung der digitalen Technologie für Wasser-Abziehbilder eingeschränkt wird. Darüber hinaus kann das Bedrucken der Überzugsschicht zu einem Lösungsmittel-Angriff der Druckfarben führen, wodurch die Auswahl der Druckfarben eingeschränkt wird.
Die EP 276965 beschreibt ein Wasser-Abziehbild mit einem Stützpapier und einer löslichen Ablöseschicht darauf, einem auf der Ablöseschicht gebildeten Muster und einer auf dem Muster angeordneten Überzugsschicht. Die US 5432258 offenbart eine ähnliche Anordnung, jedoch mit einer warmaushärtenden Klebeschicht anstatt einer Überzugsschicht. Die WO 97/00781 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines Abziehbildes unter Verwendung eines Thermotransferdruckers, bei dem ein Muster auf einem Stützpapier gebildet wird und anschließend eine Überzugsschicht auf das Muster gedruckt werden kann. Die GB 1205391 offenbart ein Abziehbild mit einer Überzugsschicht auf einer Ablöseschicht.
Gemäss einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Wasser-Abziehbildes bereitgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Bilden eines Musters bzw. eines Bildes auf einem Stützpapier mit einer löslichen Ablöseschicht darauf; Bilden einer Überzugsschicht auf einem Ablösepapier; Bewirken einer Kombination, indem man die beiden Papiere aufeinanderlegt, wobei die Überzugsschicht neben dem Muster bzw. dem Bild zu liegen kommt; und Anwenden von Hitze und/oder Druck darauf, so dass sich die Überzugsschicht auf dem Muster bzw. dem Bild anlegt und von dem Ablösepapier befreit werden kann.
Gemäss einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Wasser-Abziehbildes bereitgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Bilden ei ner Überzugsschicht auf einem Ablösepapier; Bilden eines Musters bzw. Bildes auf der Überzugsschicht; Bewirken einer Kombination mit einem Stützpapier mit einer löslichen Ablöseschicht, indem man die beiden Papiere aufeinanderlegt, wobei das Muster bzw. das Bild neben der Ablöseschicht zu liegen kommt; und Anwenden von Hitze und/oder Druck darauf, so dass das Muster bzw. das Bild und die Überzugsschicht sich auf dem Stützpapier anlegen und von dem Ablösepapier befreit werden können.
Die Kombination wird vorzugsweise erzielt, indem man die beiden Papiere unter einer Walze hindurchtreten lässt, wobei die Walze vorzugsweise beheizt ist. Die beiden Papiere können zwischen zwei Walzen hindurchgeführt werden, bei denen es sich vorzugsweise um beheizte Quetschwalzen handelt. Die eine oder beide der Walzen können auf eine Temperatur von etwa 80°C bis 200°C und vorzugsweise zwischen 110°C und 160°C beheizt werden.
Die Überzugsschicht hat vorzugsweise eine Zusammensetzung, die während des Erhitzens erweicht. Die Überzugsschicht umfasst vorzugsweise ein thermoplastisches Material, und vorzugsweise ein Methacrylat-Harz oder ein Zellulosederivat. Die Überzugsschicht ist vorzugsweise zwischen 15 und 30 μm dick und kann auf das Ablösepapier durch Siebdruck aufgetragen werden.
Das Ablösepapier umfasst vorzugsweise eine Ablöseschicht, die Polyethylen, Polypropylen, einen Fluorkohlenstoff oder einen Chromkomplex, wie z. B. Quilon (eingetragene Marke – Du Pont) aufweisen kann.
Das Muster bzw. Bild wird vorzugsweise digital gedruckt. Das Bild enthält vorzugsweise anorganische Farbpigmente, die innerhalb des Tonersystems eines elektrofotographischen Druckers verwendet werden können. In dem zweiten oder dritten Ausfüh rungsbeispiel kann das Muster bzw. Bild auf die Überzugsschicht gedruckt werden.
Die Überzugsschicht kann ein Flussmittel enthalten, das bis zu 80 Gew.-% der Überzugsschicht aufweisen kann. Das Flussmittel kann ein keramisches Flussmittel sein, das bei einer Temperatur zwischen 500°C und 900°C schmilzt. Die Überzugsschicht kann als durchgehende Schicht ausgebildet sein, oder sie kann auf diskreten (gesonderten) Teilen des Ablösepapiers vorgesehen sein.
Die Erfindung stellt auch ein Verfahren bereit zum Herstellen eines brennbaren Abziehbildes gemäss einem der vorhergehenden acht Absätze.
Die Erfindung stellt auch noch ein Verfahren zum Verzieren eines Gegenstands bereit, wobei das Verfahren die Herstellung eines Abziehbildes gemäss einem der neun vorhergehenden Absätze sowie das Auftragen des Abziehbildes auf den Gegenstand aufweist.
Im Falle eines brennbaren Gegenstands wird der Gegenstand vorzugsweise gebrannt, nachdem das Abziehbild auf ihm aufgetragen wurde.
Es wird nun ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung lediglich beispielhaft beschrieben.
Ein Wasser-Abziehbild zum Auftragen auf einen keramischen Gegenstand wird folgendermaßen gebildet. Zunächst wird ein Muster bzw. Bild auf ein leichtes (110 gsm) Wasser-Gleitpapier mit einem wasserlöslichen Klebstoff darauf aufgedruckt. Das Muster bzw. Bild wird mit einem elektrofotographischen Drucker mit anorganischen Farbpigmenten innerhalb des Tonersystems gedruckt.
Ein Überzugsmaterial, wie z. B. Ceramvetro 440 mit einem Methacrylat-Harz, sowie ein keramisches Flussmittel, wie H34009 von Heraeus oder 10169 von Cerdec, können verwendet werden. Dieses Gemisch wird auf ein Ablösepapier mit einer Polyethylen-Ablöseschicht siebgedruckt.
Die beiden Papiere werden aufeinandergelegt, wobei die Überzugsschicht neben die Muster- bzw. Bildschicht gelangt. Die Kombination wird durch ein Paar beheizter Quetschwalzen hindurchgeführt, die bei einer Temperatur zwischen 110°C und 160°C betrieben werden. Dies bewirkt, dass das Überzugsmaterial erweicht und auf dem Muster bzw. Bild haftet. Sobald die Papiere durch die Walzen hindurchgetreten sind, kann das Ablösepapier abgeschält bzw. abgezogen werden, um ein Wasser-Abziehbild auf dem Basispapier bereitzustellen.
Dieses Abziehbild kann von dem Basispapier abgelöst werden, indem man es auf Wasser legt, anschließend auf einen Gegenstand legt, der dann gebrannt wird. Die Bereitstellung des Flussmittels in dem Überzugsmaterial erzeugt eine glänzende Oberfläche, was ansonsten mit Mustern, die auf diese Weise gedruckt werden, nicht möglich wäre.
Durch Verwenden dieses Verfahrens kann das Überzugsmaterial auf das Ablösepapier im Grossbetrieb mittels Siebdruck aufgedruckt werden. Dieses Ablösepapier kann dann zugeschnitten werden und dann für einzelne Kleinauflagen verwendet werden. Dies ermöglicht es daher, die Flexibilität des digitalen Druckens bei Wasser-Abziehbildern zu verwenden. Die Erfindung ermöglicht das Abtasten, das Manipulieren, das Drucken und Überzugsbedrucken von Mustern bzw. Bildern in einem Bruchteil der Zeit, die mit herkömmlichen Mitteln benötigt wird. Die Abziehbilder können auch je nach Nachfrage gedruckt werden, wodurch sich die Not wendigkeit für eine Lagerhaltung gedruckter Abziehbilder erübrigt.
Es können verschiedene Abwandlungen durchgeführt werden, ohne dass man den Bereich der Erfindung verlässt. So können z. B. andere Basispapiere und Ablösepapiere verwendet werden. Das Ablösepapier könnte mit einer Ablöseschicht aus Polypropylen, einem Fluorkohlenstoff oder einem Chromkomplex, wie z. B. Quilon (eingetragene Marke – Du Pont) ausgestattet sein. Die Überzugsschicht kann eine kontinuierliche Schicht sein oder kann ein Druckmuster für Standardauslegungen sein, wie z. B. Sammelplatten, Donuts, Sprühbilder, Stempel, etc. Das Musterdrucken erübrigt die Notwendigkeit des Schneidens um das Abziehbild herum vor dem Auftragen.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das Überzugs-Ablösepapier entweder digital oder durch herkömmliche Mittel direkt gedruckt werden. Die gedruckte Überzugsschicht kann dann auf eine Wasser-Gleitbasis, wie zuvor beschrieben, überführt werden, und nach dem Abziehen des Ablösepapiers kann dann das Produkt als normales Wasser-Abziehbild verwendet werden.
Es könnten in der Überzugsschicht andere Materialien verwendet werden. Anstelle eines Methacrylat-Harzes ist es möglich, ein Zellulose-Derivat zu verwenden. Es könnten andere Flussmittel verwendet werden, und in einigen Fällen müssen Flussmittel nicht notwendig sein. Es könnten andere Materialien in dem Muster bzw. Bild verwendet werden je nach der Art der Verzierung oder eines anderen Musters, die benötigt werden, und auch in Abhängigkeit von dem letztendlichen Substrat für die Aufnahme des Abziehbildes und in Abhängigkeit von dem danach stattfindenden Brennen. Eine andere Kombination von Verfahren und Vorrichtung könnte verwendet werden, und es können andere Temperaturen anwendbar sein, um die Überzugsschicht abzulösen. Derar tige Ablösetemperaturen wären im allgemeinen innerhalb eines Bereichs von 80°C bis 200°C.
In der obigen Beschreibung wurde zwar versucht, die Aufmerksamkeit auf diejenigen Merkmale der Erfindung zu lenken, die als besonders wichtig erachtet werden, doch versteht es sich, dass vom Anmelder bezüglich jeglichen patentierbaren Merkmals oder einer Kombination von Merkmalen, auf die weiter oben Bezug genommen wurde und/oder die in der Zeichnung gezeigt wurden, Schutz begehrt wird, und zwar unabhängig davon, ob sie besonders hervorgehoben wurden oder nicht.

Claims

Verfahren zum Herstellen eines Wasser-Abziehbildes, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Bilden eines Musters bzw. eines Bildes auf einem Stützpapier mit einer löslichen Ablöseschicht darauf; Bilden einer Überzugsschicht auf einem Ablösepapier; Bewirken einer Kombination, indem man die beiden Papiere aufeinander legt, wobei die Überzugsschicht neben dem Muster bzw. dem Bild zu liegen kommt; und Anwenden von Hitze und/oder Druck darauf, so dass sich die Überzugsschicht auf dem Muster bzw. dem Bild anlegt und von dem Ablösepapier befreit werden kann.
Verfahren zum Herstellen eines Wasser-Abziehbildes, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Bilden einer Überzugsschicht auf einem Ablösepapier; Bilden eines Musters bzw. Bildes auf der Überzugsschicht; Bewirken einer Kombination mit einem Stützpapier mit einer löslichen Ablöseschicht, indem man die beiden Papiere aufeinander legt, wobei das Muster bzw. das Bild neben der Ablöseschicht zu liegen kommt; und Ausüben von Hitze und/oder Druck darauf, so dass das Muster bzw. das Bild und die Überzugsschicht sich auf dem Stützpapier anlegen und von dem Ablösepapier befreit werden können.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kombination erzielt wird, indem man die beiden Papiere unter einer Walze hindurchtreten lässt.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze beheizt ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Papiere zwischen zwei Walzen hindurchgeführt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide der Walzen auf eine Temperatur von etwa 80°C bis 200°C und insbesondere zwischen 110°C und 160°C beheizt ist bzw. sind.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster bzw. das Bild anorganische Farbpigmente enthält, die in dem Tonersystem eines elektrofotographischen Druckers verwendet werden können.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster bzw. das Bild auf die Überzugsschicht gedruckt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzugsschicht eine Zusammensetzung hat, die während des Erhitzens erweicht.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzugsschicht ein thermoplastisches Material, vorzugsweise ein Metacrylharz oder ein Zellulosederivat, aufweist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzugsschicht 15 bis 30 μm dick ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzugsschicht mittels Siebdrucks auf das Ablösepapier aufgetragen wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablösepapier eine Ablöseschicht auf weist, welche Polyethylen, Polypropylen, einen Fluorkohlenstoff oder einen Chromkomplex, wie z. B. Quilon (eingetragene Marke – Du Pont) aufweisen kann.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster bzw. das Bild digital gedruckt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzugsschicht ein Flussmittel enthält, das bis zu 80 Gew.-% der Überzugsschicht aufweisen kann und das ein keramisches Flussmittel sein kann, das bei einer Temperatur zwischen 500°C und 900°C schmilzt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzugsschicht als durchgehende Schicht ausgebildet wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzugsschicht auf diskreten Teilen des Ablösepapiers vorgesehen wird.
Verfahren zum Herstellen eines brennbaren Abziehbildes, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren eines der Verfahren der vorhergehenden Ansprüche ist.
Verfahren zum Verzieren eines Gegenstands, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Herstellung eines Abziehbildes gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche und das Auftragen des Abziehbildes auf den Gegenstand aufweist.
Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass dem Abziehbild Wasser zugeführt wird, um das Stützpapier davon zu befreien.
Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand nach dem Auftragen des Abziehbildes auf ihn gebrannt wird.