DE69910443T2 - Lenkeinrichtung für gelenk- kettenfahrzeuge - Google Patents

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DE69910443T2
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    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Lenken und Zusammenkoppeln zweier zusammengehörender Kettenfahrzeugeinheiten zu einem Gelenk-Kettenfahrzeugset.
  • Bei einer vorbekannten Lenkeinrichtung für ein Gelenk-Kettenfahrzeugset werden eine vordere und eine hintere Kettenfahrzeugeinheit mittels eines Verbindungsmechanismus zusammengekoppelt, der eine im wesentlichen vertikale Gelenkachse aufweist, um die die beiden Kettenfahrzeugeinheiten in Bezug zueinander mittels eines Paars von Hydraulikzylindern gedreht werden können. Die bekannte Lenkeinrichtung weist, durch ihren Aufbau bedingt, gewisse Einschränkungen hinsichtlich Eigenschaften wie Lenkgeometrie, steuerbare Gelenkverbindung zwischen den Fahrzeugeinheiten, steuerbare Dämpfung der Bewegungen der Fahrzeugeinheiten in Bezug zueinander, sowie Möglichkeiten der Entkopplung, auf. Bei der Entwicklung größerer und schwererer Kettenfahrzeugeinheiten sind derartige Eigenschaften von erhöhter Wichtigkeit.
  • Die US-A-5 632 350 offenbart eine Einrichtung zum Lenken und Zusammenkoppeln zweier zusammengehörender Kettenfahrzeugeinheiten. Diese bekannte Einrichtung weist ein vorderes und ein hinteres Drehelement auf, die jeweils mit einem vorderen und einem hinteren Fahrzeugrahmen drehbar verbunden sind. Ein Lenkachsenstützrahmen ist mit dem hinteren Drehelement gelenkig um eine Vertikalachse verbunden. Der Lenkachsenstützrahmen ist an dem vorderen Drehelement starr verschraubt. Das Lenken wird durch den Einsatz von Hydraulikzylindern ermöglicht, die zwischen die vorderen und hinteren Drehelemente geschaltet sind.
  • Eine ähnliche, jedoch weniger ausgefeilte Einrichtung ist aus der EP-A-0 360 640 bekannt. Hier ist eine erste flache Platte mit einem Vorderrahmen gelenkig um eine Horizontalachse verbunden. Eine zweite flache Platte ist starr mit einem Hinterrahmen verbunden. Die beiden Platten sind miteinander gelenkig um eine Vertikalachse verbunden. Wiederum wird das Lenken durch den Einsatz von Hydraulikzylindern ermöglicht.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Lenkeinrichtung zu schaffen, die eine bessere Steuerung der Gelenkverbindung zwischen Kettenfahrzeugeinheiten eines Gelenk-Kettenfahrzeugsets ermöglicht.
  • Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine schnelle und einfache Vorrichtung zum Koppeln und Entkoppeln zweier Kettenfahrzeugeinheiten zu schaffen.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lenkeinrichtung mit verbesserter Lenkgeometrie zu schaffen.
  • Zum Erreichen dieser Ziele weist die erfindungsgemäße Lenkeinrichtung einen ersten Ständer auf, der so ausgebildet ist, dass er lösbar mit einer Aufnahmevorrichtung an einer der Kettenfahrzeugeinheiten gekoppelt werden kann, einen zweiten Ständer, der so ausgebildet ist, dass er mit einer Aufnahmevorrichtung an der anderen Kettenfahrzeugeinheit gekoppelt werden kann, eine erste Lenkverbindung, die mit dem ersten Ständer um eine erste horizontale Querachse gelenkig verbunden ist, und eine zweite Lenkverbindung, die mit dem zweiten Ständer um eine zweite horizontale Querachse, die zu der ersten horizontalen Achse parallel ist, gelenkig verbunden ist, wobei die erste und zweite Lenkverbindung über einen Lenkzapfen mit einer vertikalen Gelenkachse miteinander zu einer Lenkverbindungseinheit verbunden sind, wenigstens eine erste hydraulische Kolbenzylindereinheit an dem ersten Ständer angebracht und mit der Lenkverbindungseinheit verbunden ist, um relative Drehbewegungen zwischen dem ersten Ständer und der Lenkverbindungseinheit um die erste horizontale Querachse zu steuern, wenigstens eine zweite hydraulische Kolbenzylindereinheit an dem zweiten Ständer angebracht und mit der Lenkverbindungseinheit verbunden ist, um relative Drehbewegungen zwischen dem zweiten Ständer und der Lenkverbindungseinheit um die zweite horizontale Querachse zu steuern, und wenigstens eine dritte hydraulische Kolbenzylindereinheit zwischen die ersten und zweiten Lenkverbindungen geschaltet ist, um relative Drehbewegungen zwischen diesen Lenkverbindungen um den Gelenkpunkt zu steuern, wobei der erste Ständer so ausgebildet ist, dass er in einer der Kettenfahrzeugeinheiten starr verankert werden kann, und der zweite Ständer so ausgebildet ist, dass er sich in Lagern in der Aufnahmevorrichtung in der anderen Kettenfahrzeugeinheit um eine horizontale Längsachse drehen kann. Als Folge einer derartigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung erlaubt es der Aufbau erstens, dass sich die Kettenfahrzeugeinheiten in Bezug zueinander um eine horizontale Längsachse drehen, zweitens in Bezug zueinander um zwei parallele, horizontale Querachsen drehen, drittens so entkoppelt werden, dass die gesamte Lenkeinheit an einer der Kettenfahrzeugeinheiten befestigt bleibt, und schließlich eine bessere Lenkgeometrie aufweisen, wobei sich die vertikale Gelenkachse mittig zwischen den beiden Kettenfahrzeugeinheiten, die zusammenzukoppeln sind, befindet.
  • Weitere besondere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend und in den folgenden abhängigen Patentansprüchen unter Bezug auf die beigefügten Zeichnung genauer beschrieben. Es zeigt:
  • 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung schräg von hinten gesehen;
  • 2 eine Draufsicht auf die Lenkeinrichtung in 1;
  • 3 eine Teil-Querschnitts-Seitenansicht der Lenkeinrichtung;
  • 4 eine Querschnitts-Seitenansicht eines Ständers in der erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung, der starr an einer Aufnahmevorrichtung angebracht ist, die permanent mit einer der beiden zusammengehörenden Kettenfahrzeugeinheiten verbunden sein soll;
  • 5 eine perspektivische Ansicht der Aufnahmevorrichtung von 4;
  • 6 eine perspektivische Ansicht der Aufnahmevorrichtung und des Ständers von 4;
  • 7 eine Querschnitts-Seitenansicht eines Teils eines Ständers, der sich in Lagern in einer Aufnahmevorrichtung drehen kann, die permanent mit der anderen der beiden zusammengehörenden Kettenfahrzeugeinheiten verbunden sein soll;
  • 8 eine Seitenansicht einer alternativen, vereinfachten Ausführungsform des Ständers und der Aufnahmevorrichtung von 4; und
  • 9 eine Seitenansicht des Ständers von 8.
  • In den 1 und 2 bezieht sich 10 im allgemeinen auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung für ein nicht gezeigtes Gelenk-Kettenfahrzeugset, mit einer vorderen und hinteren Kettenfahrzeugeinheit. Die Lenk einrichtung 10 weist einen ersten Ständer 12 auf, der an einer permanent befestigten Aufnahmevorrichtung 14 an einer der Kettenfahrzeugeinheiten starr und lösbar angebracht sein soll. Bei der gezeigten Ausführungsform soll die Aufnahmevorrichtung 14 am hinteren Ende der vorderen Kettenfahrzeugeinheit des Sets angebracht werden. Die Lenkeinrichtung 10 weist weiterhin einen zweiten Ständer 16 auf, der so angebracht sein soll, dass er an einer permanent befestigten Aufnahmevorrichtung 18 an der hinteren Kettenfahrzeugeinheit drehbar ist. Eine erste Lenkverbindung 20 ist mit dem ersten Ständer 12 um eine erste horizontale Querachse A drehbar verbunden, während eine zweite Lenkverbindung 22 mit dem zweiten Ständer 16 um eine zweite horizontale Querachse B drehbar verbunden ist. Die Lenkverbindungen 20, 22 sind über einen Lenkzapfen 24 mit einer vertikalen Gelenkachse C gelenkig miteinander verbunden und bilden eine Lenkverbindungseinheit 26.
  • Wie aus den 4 und 6 deutlich hervorgeht, weist der erste Ständer 12 eine hülsenförmige Nabe 28 mit zwei im wesentlichen parallelen, aufrechten Seitenteilen 30 auf, die zwischen sich und oben eine hydraulische Kolbenzylindereinheit 32 abstützen. Ein Zylinderteil 34 dieser Einheit ist in einem Stützteil 36 angebracht, das im oberen Teil des Ständers 12 in Lagern so gelagert ist, dass es sich um eine dritte horizontale Querachse E drehen kann, während ein äußeres Ende eines Kolbenteils 38 der hydraulischen Kolbenzylindereinheit 32 über einen vertikalen Lenkstift 40 (3), der koaxial vom Lenkzapfen 24 hervorsteht, d. h. mit der vertikalen Gelenkachse C koaxial ist, gelenkig mit der Lenkverbindungseinheit 26 verbunden ist.
  • Der zweite Ständer 16 weist ähnlicherweise eine hülsenförmige Nabe 42 (7) mit zwei im wesentlichen parallelen, aufrechten Seitenteilen 44 auf, die zwischen sich und oben eine hydraulische Kolbenzylindereinheit 46 abstützen. Diese weist ein Zylinderteil 48 auf, das in einem Stützteil 50 angebracht ist, welches in Lagern im oberen Teil des Ständers 16 um eine vierte horizontale Querachse D, die zu den horizontalen Achsen A, B und E parallel ist, gelagert ist.
  • Die erste, vordere Lenkverbindung 20 weist einen gabelförmigen Vorderteil auf, dessen Beine 20a, 20b die Nabe 28 des ersten Ständers 12 überspannen und an entsprechenden Lenkstiften 52 (6) an der Nabe 28 drehbar befestigt sind, so dass die Stifte 52 die obengenannte erste horizontale Querachse A bilden. Weiterhin weist die Lenkverbindung 20 einen aufrechten hinteren Teil auf, der zwei vertikal getrennte Lenkführungsteile aufweist, nämlich einen oberen Lenkführungsteil 24a und einen unteren Lenkführungsteil 24b (3).
  • Entsprechend weist die zweite, hintere Lenkverbindung 22 einen gabelförmigen hinteren Teil auf, dessen Beine 22a, 22b die Nabe 42 des zweiten Ständers 16 überspannen und drehbar an entsprechenden (nicht gezeigten) Lenkstiften an der Nabe 42 angebracht sind, so dass die Stifte die obengenannte zweite horizontale Querachse B bilden. Die Lenkverbindung 22 weist auch einen aufrechten vorderen Teil auf, der zwei vertikal getrennte Lenkführungsteile aufweist, nämlich einen oberen Lenkführungsteil 24c und einen unteren Lenkführungsteil 24d. Die Lenkführungsteile 24a und 24c sowie 24b und 24d der Lenkverbindungen 20, 22 bilden so zusammen den Lenkzapfen 24 um die vertikale Gelenkachse C.
  • An der Außenseite der Beine 20a, 20b der ersten Lenkverbindung 20 sind Arme 54, 56 angebracht, die Halterungen 58, 60 für die jeweiligen hydraulischen Lenkzylindereinheiten 62 und 64 tragen. Die Zylinderteile 66 und 68 der jeweiligen Lenkzylindereinheiten 62, 64 sind in Lagern in den Armen 54, 56 um vertikale Achsen F und G gelenkig angebracht, während ihre Kolbenteile 70, 72 gelenkig mit seitlichen Armen 74 und 76 an der zweiten, hinteren Lenkverbindung 22 verbunden sind. Die Anordnung der Lenkzylindereinheiten 62, 64 ist so, dass sie derart zusammenwirken, dass, wenn der eine Kolbenteil 70, 72 in seinen Zylinderteil 66, 68 gezogen wird, der zweite Kolbenteil 72, 70 aus seinem Zylinderteil 68, 66 herausgedrückt wird, so dass der vertikale Lenkzapfen aus der neutralen Position in 2 seitwärts verschoben wird. Dadurch können die zusammengehörenden Kettenfahrzeugeinheiten entweder nach links oder nach rechts um die vertikale Achse gelenkt werden.
  • Die vier parallelen horizontalen Querachsen A, B, D und E ermöglichen es, dass die Lenkeinrichtung 10, und somit die zusammengehörenden Kettenfahrzeugeinheiten, vertikale Dreh- und Gelenkbewegungen ausführt, wobei die horizontalen Achsen A, B, D und E als Lenkerzapfen in einem Parallelogramm wirken können, so dass die Ständer 12, 16 und somit die Kettenfahrzeugeinheiten gleichzeitig auch parallele Vertikalbewegungen ausführen können. Die hydraulischen Kobenzylindereinheiten 32, 46 sind so ausgelegt, dass sie als hydraulische Stoßdämpfer wirken, um die vertikalen Drehbewegungen zwischen den Kettenfahrzeugeinheiten während der Fahrt zu dämpfen. Diese Stoßdämpfer haben vorteilhafterweise auch eine eingebaute Funktion als aktive, druckverstellbare Manövrierkolben, mittels welcher die Kettenfahrzeug einheiten im Bedarfsfall angehoben oder nach oben angewinkelt werden können, um beispielsweise ein Hindernis zu bewältigen.
  • Erfindungsgemäß ist die oben beschriebene Lenkeinrichtung so angeordnet, dass sie starr und lösbar mit einer Aufnahmevorrichtung in einer der Kettenfahrzeugeinheiten befestigt ist und an einer Aufnahmevorrichtung in der anderen Kettenfahrzeugeinheit so befestigt ist, dass sie sich um eine horizontale Querachse drehen kann. Bei der gezeigten Ausführungsform (siehe 4 bis 6) weist die Aufnahmevorrichtung 14 eine Grundplatte 78 mit einer Anzahl von Löchern 80 auf um zu ermöglichen, dass die Aufnahmevorrichtung 14 mittels einer Anzahl von nicht gezeigten Schraubbefestigungen an der Rückseite der vorderen Kettenfahrzeugeinheit befestigt wird. Von der Grundplatte 78 aus erstreckt sich ein horizontales, längliches, hohles Lagerrohr 82 nach hinten, welches so dimensioniert ist, dass es die Nabe 28 des ersten Ständers 12 aufnehmen kann. Das Lagerrohr 82 und die Nabe 28 haben zusammenpassende Bajonettverschlusseinrichtungen, die ein schnelles Verbinden und Lösen zwischen der Aufnahmevorrichtung 14 und dem Ständer 12 und somit der gesamten Lenkeinrichtung 10 ermöglichen. Zu diesem Zweck erstrecken sich axial getrennte Reihen von über den Umfang getrennten Zähnen 84 nahe des Endteils des Lagerrohrs 82, während die Nabe 28 auf ihrer Innenfläche komplementäre Reihen von Zähnen 86 aufweist, die durch eine axiale Bewegung der Nabe 28 über das Lagerrohr 82 in die über den Umfang getrennten Spalten zwischen den Zähnen 84 am Lagerrohr 82 eingeführt werden können. Sodann kann die Nabe 28 in dem in 6 gezeigten Fall um ca. 20° entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden, so dass die Zähne 86 dann genau in die axialen Spalten zwischen den entsprechenden Zähnen 84 am Lagerrohr passen und somit die Nabe 28 axial am Lagerrohr 82 befestigen. Gleichzeitig kann ein Feststellen in Umfangsrichtung zwischen dem Lagerrohr 82 und der Nabe 28 durch die Innenseite des rechten Seitenteils 30 des in 6 gezeigten Ständers 12 erreicht werden, die gegen die Fläche 88 einer axialen Feststellzunge 90 an der Aufnahmevorrichtung 14 in Anschlagsposition kommt. Eine Arretierung 92, die in Lagern gelagert ist und sich frei um einen Stift 94 im Inneren des entgegengesetzten Seitenteils 30 drehen kann, kann dann heruntergedrückt und zwischen dem letztgenannten Seitenteil 30 und einer gegenüberliegenden, leicht geneigten Fläche 96 der Feststellzunge 90 sicher in Position gedrückt werden. Ein Lösen der Nabe 28 vom Lagerrohr 82 wird durch Umdrehen dieser Handlungsfolge erreicht.
  • Die Aufnahmevorrichtung 18 für das entgegengesetzte Ende der Lenkeinrichtung 10 weist eine Grundplatte 98 mit einer Anzahl von Löchern 100 auf, um zu ermöglichen, dass die Aufnahmevorrichtung 18 mittels einer Anzahl von nicht gezeigten Schraubbefestigungen an der Vorderseite der hinteren Kettenfahrzeugeinheit befestigt wird. Von der Grundplatte 98 erstreckt sich ein horizontales, längliches, hohles Lagerrohr 102 nach vorne, welches so dimensioniert ist, dass es die Nabe 42 des zweiten Ständers 16 aufnehmen kann (siehe 7). Im Gegensatz zu der starren Befestigung der Lenkeinrichtung 10 an der vorderen Aufnahmevorrichtung 14 ist die Nabe 42 so angeordnet, dass sie permanent in axialer Richtung befestigt ist und in Lagern am Lagerrohr 102 gedreht werden kann, um so eine Seitwärts-Gelenkverbindung der vorderen und hinteren Kettenfahrzeugeinheiten zu ermöglichen, ohne die Teile der Lenkeinrichtung unerwünschten Torsionsbelastungen auszusetzen.
  • Wie in 7 gezeigt ist, ist die Nabe 42 in Lagern gelagert, so dass sie sich am Lagerrohr 102 über das Gleitlager 104 drehen kann, während sie mittels einer Mutter 106 am Lagerrohr 102 axial festgestellt ist.
  • Um die gegenseitigen Drehbewegungen zwischen der Lenkeinrichtung 10 und der hinteren Kettenfahrzeugeinheit um die horizontale Längsachse H durch das Lagerrohr 102 zu dämpfen, wird eine transversale hydraulische Kolbenzylindereinheit 108 eingesetzt, deren Kolben 110 gelenkig mit dem hinteren Ständer 16 verbunden ist, und deren Zylinder 112 gelenkig mit der zugehörigen hinteren Kettenfahrzeugeinheit verbunden ist. Wie die hydraulischen Kobenzylindereinheiten 32, 46 weist auch die hydraulische Kolbenzylindereinheit 108 eine eingebaute Funktion als aktiver, druckverstellbarer Manövrierzylinder auf, mittels dessen die gesamte Lenkeinrichtung 10 während des Verbindens und Lösens der Lenkeinrichtung 10 mit bzw. von der Aufnahmevorrichtung 14 an der vorderen Kettenfahrzeugeinheit gedreht werden kann, d. h. um den Bajonettverschluss 84, 86 zu schließen und zu öffnen.
  • Da die Lagerrohre 82, 102 hohl sind und der vertikale Lenkzapfen 24 über der horizontalen Längsachse H positioniert ist, kann eine nicht gezeigte Universalantriebswelle zur Kraftübertragung zu den Antriebsketten der hinteren Kettenfahrzeugeinheit vorteilhafterweise so angebracht werden, dass sie durch diese Lagerrohre 82, 102 läuft.
  • Die beschriebene erfindungsgemäße Lenkeinrichtung 10 soll somit bei nichtgekoppeltem Zustand der Kettenfahrzeugeinheiten ganz auf einer der Kettenfahrzeugeinheiten getragen werden, im gezeigten Fall auf der hinteren Kettenfahrzeugeinheit. Wenn die Kettenfahrzeugeinheiten zusammengekoppelt sind, können die hydraulischen Kolbenzylindereinheiten 32, 46, 108 und die Lenkzylindereinheiten 62, 64 nach Bedarf manövriert werden, um das Lagerrohr 82 an der vorderen Aufnahmevorrichtung 14 in die Nabe 28 am vorderen Ständer 12 zu führen und die Nabe 28 dann um ca. 20° zu drehen, um den Bajonettverschluss 84, 86 zur axialen Befestigung der Lenkeinrichtung 10 an der Aufnahmevorrichtung 14 zu schließen. Die Arretierung 92 wird dann in den Raum zwischen der Fläche 96 der Feststellzunge 92 und der Innenseite des einen Seitenteils 30 nach unten geschwenkt. Die Arretierung 92 kann mittels eines Stifts 114 festgestellt werden (6).
  • Die 8 und 9 sind eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform des ersten Ständers der Lenkeinrichtung, nämlich des Ständers, der starr an der einen Kettenfahrzeugeinheit befestigt werden soll. Der Ständer 116 dieser Ausführungsform weist im wesentlichen einfachere Gestaltungselemente zum Zweck des Erreichens einer lösbaren, starren Verbindung mit der Aufnahmevorrichtung an der vorderen Kettenfahrzeugeinheit auf. Der Ständer 116 hat anstelle einer Nabe obere und untere Befestigungsvorrichtungen 118, 120, die direkt mit den entsprechenden Befestigungsvorrichtungen an der Kettenfahrzeugeinheit befestigt werden können. Die unteren Befestigungsvorrichtungen 120 können Einhakvorrichtungen sein, so dass sie leicht in die unteren Aufnahmevorrichtungen 122 an der Kettenfahrzeugeinheit eingehakt werden können. Die Befestigungsvorrichtungen 120 können zu diesem Zweck einen nach unten weisenden Haken aufweisen, der hinter ein Verschlussstück 124 an der Kettenfahrzeugeinheit eingreifen kann. Ein Stützabsatz 126 am oberen Teil des Verschlusshakens 120 kann sich in der montierten Position gegen eine Strebe 128 an der unteren Aufnahmevorrichtung 122 abstützen. Die oberen Befestigungsvorrichtungen 118 weisen Führungen für eine Schraubverbindung auf. Alternativ kann der Ständer 116, obwohl dies in der Zeichnung nicht dargestellt ist, zwei obere und zwei untere Befestigungsvorrichtungen aufweisen, die vom selben Typ sind wie die Befestigungsvorrichtungen 118, so dass die Befestigungsvorrichtungen des Einhaktyps fehlen. Eine derartige Ausführungsform des Ständers 116 kann daher auf sehr einfache und schnelle Weise mit nur zwei oder vier Schrauben starr an einer zugehörigen Kettenfahrzeugeinheit befestigt werden. Der Ständer 116 kann im allgemeinen aus zwei winkelförmig gebogenen Seitenstücken 116a, 116b (9) aufgebaut und mit Führungsstiften 130 für eine nichtgezeigte Lenkverbindung, die ähnlich der Lenkverbindung der ersten Ausführungsform ist, ausgestattet sein. Die winkelförmige Biegung der Seitenstücke 116a, 116b ist vorzugsweise derart, dass ein Raum 132 gebildet wird, der den Durchtritt einer Universalantriebswelle 134 erlaubt. Wenn der Ständer 116 gemäß 8 und 9 mit der vorderen Kettenfahrzeugeinheit gekoppelt wird, werden die Verschlusshaken 120 zunächst in die Verschlussstücke 124 eingehakt, und dann wird der Ständer 116 mit den Haken als Gelenk nach oben geschwenkt und mit zwei Schrauben bei 118 befestigt. Bei den oben beschriebenen alternativen Ausführungsformen können sowohl die sich drehende Zylindereinrichtung als auch die Nabe 28 und das zugehörige Bajonettverschlusssystem 84, 86 (4 und 5) bei der Gestaltung weggelassen werden.
  • Wird bei den oben beschriebenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung und in den folgenden Ansprüchen von „horizontalen" und „vertikalen" Bestandteilen und Achsen gesprochen, so bezieht sich dies auf eine angenommene neutrale Position des Kettenfahrzeugsets, wenn es auf einer horizontalen Oberfläche steht.
  • Selbst wenn sich die beschriebenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung auf eine Variante beziehen, bei der die Lenkeinrichtung starr und lösbar an einer Aufnahmevorrichtung an der vorderen Kettenfahrzeugeinheit befestigt und drehbar an einer Aufnahmevorrichtung an der hinteren Kettenfahrzeugeinheit befestigt ist, ist es selbstverständlich im Erfindungsumfang möglich, dass die Lenkeinrichtung permanent an der vorderen Kettenfahrzeugeinheit montiert ist. Es ist in ähnlicher Weise bei der ersten Ausführungsform denkbar, die Stellungen der Lagerstifte und Naben umzudrehen, d. h., dass die Ständer einen hohlen Stift aufweisen, der in eine hülsenförmige Nabe an den jeweiligen Befestigungsvorrichtungen eingeführt werden kann.

Claims (16)

  1. Einrichtung zum Lenken und Zusammenkoppeln zweier zusammengehörender Kettenfahrzeugeinheiten zu einem Gelenk-Kettenfahrzeugset, mit a) einem ersten Ständer (12, 116), der so ausgebildet ist, dass er lösbar mit einer Aufnahmevorrichtung (14, 122) an einer der Kettenfahrzeugeinheiten gekoppelt werden kann; b) einem zweiten Ständer (16), der so ausgebildet ist, dass er mit einer Aufnahmevorrichtung (18) an der anderen Kettenfahrzeugeinheit gekoppelt werden kann; c) einer ersten Lenkverbindung (20), die mit dem ersten Ständer (12, 116) um eine erste horizontale Querachse (A) gelenkig verbunden ist; d) einer zweiten Lenkverbindung (22), die mit dem zweiten Ständer (16) um eine zweite horizontale Querachse (B), die zu der ersten horizontalen Achse (A) parallel ist, gelenkig verbunden ist; wobei e) die erste und zweite Lenkverbindung (20, 22) über einen Lenkzapfen (24) mit einer vertikalen Gelenkachse (C) miteinander zu einer Lenkverbindungseinheit (26) verbunden sind; f) wenigstens eine erste hydraulische Kolbenzylindereinheit (32) an dem ersten Ständer (12, 116) angebracht und mit der Lenkverbindungseinheit (26) verbunden ist, um relative Drehbewegungen zwischen dem ersten Ständer (12, 116) und der Lenkverbindungseinheit (26) um die erste horizontale Querachse (A) zu steuern; g) wenigstens eine zweite hydraulische Kolbenzylindereinheit (46) an dem zweiten Ständer (16) angebracht und mit der Lenkverbindungseinheit (26) verbunden ist, um relative Drehbewegungen zwischen dem zweiten Ständer (16) und der Lenkverbindungseinheit (26) um die zweite horizontale Querachse (B) zu steuern; und h) wenigstens eine dritte hydraulische Kolbenzylindereinheit (62, 64) zwischen die ersten und zweiten Lenkverbindungen (20, 22) geschaltet ist, um relative Drehbewegungen zwischen diesen Lenkverbindungen um den vertikalen Gelenkpunkt (C) zu steuern, wobei der eine Ständer (12, 116) so ausgebildet ist, dass er in einer der Kettenfahrzeugeinheiten starr verankert werden kann, und der zweite Ständer (16) so ausgebildet ist, dass er sich in Lagern in der Aufnahmevorrichtung (18) in der anderen Kettenfahrzeugeinheit um eine horizontale Längsachse (H) drehen kann.
  2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ständer (16), der so ausgebildet ist, dass er sich in Lagern um eine horizontale Längsachse (H) in einer Aufnahmevorrichtung (18) in einer der Kettenfahrzugeinheiten drehen kann, mittels einer vierten hydraulischen Kolbenzylindereinheit (108) manövriert werden kann, um die gegenseitigen Drehbewegungen zwischen dem Ständer (16) und der Kettenfahrzeugeinheit zu steuern.
  3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte hydraulische Kolbenzylindereinheit (62) zwei hydraulische Manövrierzylinder aufweist, die zwischen den ersten und zweiten Lenkverbindungen (20, 22), einer auf jeder Seite derselben, und dem vertikalen Lenkzapfen (24) gekoppelt sind.
  4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vertikale Lenkzapfen (24) so angeordnet ist, dass er im wesentlichen mittig zwischen den beiden durch die Einrichtung (10) miteinander zu koppelnden Kettenfahrzeugeinheiten liegt.
  5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten hydraulischen Kolbenzylindereinheiten (32, 46) gelenkig mit der Lenkverbindungseinheit (26) um eine Achse, die mit dem vertikalen Gelenkpunkt (C) koaxial ist, verbunden sind.
  6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ständer (16) einen hülsenförmigen Teil (42) aufweist, der so ausgebildet ist, dass er über einem Lagerrohr (102) an der Aufnahmevorrichtung (18) in die eine Kettenfahrzeugeinheit eingeführt werden kann, um in axialer Richtung befestigt zu werden, sich jedoch um das Lagerrohr (102) drehen kann.
  7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Ständer (12) einen hülsenförmigen Teil (28) aufweist, der so ausgebildet ist, dass er über einem Lagerrohr (82) an der Aufnahmevorrichtung (14) in die andere Kettenfahrzeugeinheit eingeführt werden kann, um sowohl axial als auch drehend auf dem Rohr verriegelt zu werden.
  8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der hülsenförmige Teil (28) des vorgenannten zweiten Ständers (12) auf dem Lagerrohr (82) mittels einer Bajonettverschlusseinrichtung (84, 86) axial verriegelbar ist.
  9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerrohre (102, 82) an den jeweiligen Aufnahmevorrichtungen (14, 18) hohl sind, um eine Gelenkwelle durchtreten zu lassen.
  10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der vertikale Lenkzapfen (24) zwischen den Lenkverbindungen (20, 22) sich über der horizontalen zentralen Längsachse (H) zwischen den hülsenförmigen Teilen (28, 42) der jeweiligen Ständer (12, 16) befindet.
  11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten horizontalen Querachsen (A, B) die zentrale Längsachse (H) schneiden.
  12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten hydraulischen Kolbenzylindereinheiten (32, 46) in Lagern auf dem jeweiligen Ständer (12, 16) gelagert sind, damit sie sich um die horizontalen Querachsen (D, E) drehen können, die zu den ersten und zweiten horizontalen Querachsen (A, B) parallel sind.
  13. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Ständer (116) so ausgebildet ist, dass er mit der verbundenen Kettenfahrzeugeinheit mittels oberer und unterer Befestigungsvorrichtungen (118, 120) lösbar verbunden wird.
  14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Befestigungsvorrichtung (120) eine Einhakvorrichtung ist, während die obere Befestigungsvorrichtung Schraubverbindungen enthält.
  15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass jede der ersten und zweiten hydraulischen Kolbenzylindereinheiten (32, 46) als kombinierter druckverstellbarer Manövrierkolben und hydraulischer Stossdämpfer ausgebildet ist.
  16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte hydraulische Kolbenzylindereinheit (108) als kombinierter druckverstellbarer Manövrierkolben und hydraulischer Stossdämpfer ausgebildet ist.
DE69910443T 1998-12-16 1999-12-16 Lenkeinrichtung für gelenk- kettenfahrzeuge Expired - Lifetime DE69910443T2 (de)

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