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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
dynamisch vernetzte thermoplastische Elastomerzusammensetzungen.
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Hintergrund der Erfindung
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Polymergemische, die einige der Eigenschaften
eines gehärteten
Elastomers, ebenso wie die Wiederverarbeitbarkeit eines thermoplastischen
Harzes zeigen, können
bei einer Vielzahl von Anwendungen verwendet werden und sie können mit
der für
thermoplastische Materialien gestalteten Ausrüstung verarbeitet werden. Die
elastomeren Merkmale werden verstärkt, wenn eine Komponente des
Gemisches ein vulkanisierbares Elastomer ist, das vollständig oder
teilweise vernetzt ist.
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Viele dieser Polymergemische verwenden
ein organisches Peroxid-Härtungssystem.
Es ist bekannt, daß die
Verwendung eines aromatischen Peroxids den Grad der Vernetzung erhöht und im
Vergleich zu anderen thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen
bessere Druckverformung erzeugt. Wenn das aromatische Peroxid jedoch
dissoziiert, bilden nicht umgesetzte Radikale Alkohole und Ketone,
die "Ausblühen"
an der Oberfläche
von spritzgegossenen und extrudierten Gegenständen erzeugen.
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Bekannt ist die Verwendung einer
kleinen Menge Zinnchloridmonohydrat als ein Katalysator in einem phenolischen
Härtungssystem
für thermoplastische
Polyolefine, wie beispielsweise in den US-Patenten Nr. 5,073,597
und 5,157,081 offenbart. Diese beiden Patente offenbaren eine dynamisch
vulkanisierte, thermoplastische Zusammensetzung, umfassend (a) einen
Brombutyllcautschuk als ein primäres
Elastomer; (b) EPM und/oder EPDM als sekundäres Elastomer und (c) eine
Kunststoffmatrix aus kristallinem Polypropylen. US-Patent Nr. 5,196,462
offenbart die Herstellung eines vollständig vernetzten, thermoplastischen
Elastomers unter Verwendung eines phenolischen Härtungssystems, das aus einem
halogenierten oder nicht halogenierten Phenolharz und einer Kombination
eines Metalloxids und eines Ha logendonors, wie SnCl2·2H2O oder ZnCl2 besteht.
Das thermoplastische Elastomer umfaßt (i) ein Propylenhomopolymer
oder Ethylen/Propylen-Copolymer; (ii) ein Ethylencopolymer oder
Terpolymerkautschuk; (iii) ein semi-kristallines Ethylen-Copolymer,
das bei Raumtemperatur Xylen unlöslich
ist und gegebenenfalls (iv) Polybuten-1.
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Es besteht jedoch noch immer Bedarf
an einem Zusatzstoff, um das Ausblühen zu verhindern, wenn in
dem Härtungssystem
aromatische Peroxide entweder allein oder in Kombination mit einem
aliphatischen Peroxid verwendet werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die dynamisch vernetzte, thermoplastische
Elastomerzusammensetzung dieser Erfindung umfaßt:
- (1) 30 bis 60 Gew.-Teile
eines thermoplastischen Olefins, umfassend
- (a) 20% bis 70% eines Propylenhomopolymers mit einem isotaktischen
Index größer als
90 oder ein kristallines Propylencopolymer mit Ethylen und/oder
einem 4–8-C-alpha-Olefin
mit einem Propylengehalt größer als
85% und einem isotaktischen Index größer als 85;
- (b) 30% bis 75% eines amorphen Ethylen-Propylen- oder Ethylen-Buten-Polymers,
das gegebenenfalls 1% bis 10% eines Diens enthält, wobei das Polymer bei Raumtemperatur
Xylen-löslich
ist und 30% bis 70% Ethylen enthält;
und
- (c) 3% bis 30% eines semi-kristallinen Ethylen-Propylen- oder
Ethylen-Buten-Copolymers,
das bei Raumtemperatur Xylen-unlöslich
ist und mehr als 90% Ethylen enthält;
- (2) 30 bis 100 Gew.-Teile eines elastomeren Polymers aus Ethylen
und einem 3–8-C-alpha-Olefin, das
gegebenenfalls 1% bis 10% eines Diens enthält und einen Ethylengehalt
von 30% bis 70% aufweist, wobei (1) + (2) = 100 Gew.-Teile;
- (3) 0,4 bis 6,0 Teile pro 100 Teile von (1) + (2) eines Metallhalogenids,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus den Halogeniden von Zinn, Zink und Calcium
besteht, und
- (4) einem organischen Peroxidvernetzungsmittel, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus (a) 0,5 bis 4,0 Teilen pro 100 Teilen von (1)
+ (2) eines aromatischen Peroxids und (b) einer Kombination von
0,3 bis 2,0 Teilen eines aromatischen Peroxids und 0,2 bis 1,5 Teilen
eines aliphatischen Peroxids pro 100 Teilen von (1) + (2) besteht,
wobei
das Gewichtsverhältnis
des Metallhalogenids zu dem aromatischen Peroxid zumindest 0,6 ist.
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Spritzgegossene und extrudierte Gegenstände, die
aus den Zusammensetzungen dieser Erfindung hergestellt werden, besitzen
gute Druckverformung und zeigen kein Ausblühen, wenn sie bei Raumtemperatur Licht
ausgesetzt werden.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Komponente (1) der Zusammensetzung
dieser Erfindung ist ein thermoplastisches Olefin, umfassend:
- (a)
20% bis 70%, vorzugsweise 20% bis 50%, eines Propylenhomopolymers
mit einem isotaktischen Index größer als
90, bevorzugt größer als
98, oder ein kristallines Propylencopolymer mit Ethylen und/oder
einem 4–8-C-alpha-Olefin
mit einem Propylengehalt größer als
85% und einem isotaktischen Index größer als 85;
- (b) 30% bis 75%, bevorzugt 30% bis 50%, eines amorphen Ethylen-Propylen-
oder Ethylen-Buten-1-Polymers, das gegebenenfalls 1% bis 10%, vorzugsweise
1% bis 5%, eines Diens enthält,
wobei das Polymer bei Raumtemperatur Xylen-löslich ist und 30% bis 70% Ethylen
enthält;
und
- (c) 3% bis 30%, bevorzugt 5% bis 20%, eines semi-kristallinen
Ethylen-Propylen- oder
Ethylen-Buten-1-Copolymers, das bei Raumtemperatur Xylen-unlöslich ist
und mehr als 90% Ethylen enthält.
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Die zur Herstellung der Komponente
(1)(a) geeigneten 4–10-C-alpha-Olefine
umfassen Buten-1, Penten-1, Hexen-1,4-Methylpenten-1 und Octen-1.
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Wenn das Dien in der Komponente (1)(b)
enthalten ist, so ist es normalerweise ein Butadien, 1,4-Hexadien,
1,5-Hexadien oder Ethylidennorbornen.
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Komponente (1) liegt in einer Menge
von 30 bis 60, vorzugsweise von 35 bis 45 Gewichtsteilen vor.
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Vorzugsweise werden (a), (b) und
(c) der Komponente (1) in einem Reaktor oder in einer Reihe von Reaktoren
in zumindest zwei Stufen, erstens durch Polymerisation von Propylen,
um Komponente (a) zu bilden, und dann die Polymerisierung von Ethylen
und Propylen oder Ethylen und Buten-1 in Gegenwart von (a) und dem
in der ersten Stufen verwendeten Katalysator, um die Komponenten
(b) und (c) zu bilden, gebildet. Die Polymerisation kann in der
flüssigen
oder in der Gasphase oder in einer Flüssig-Gas-Phase durchgeführt werden.
Alternativ können
(a), (b) und (c) jeweils getrennt hergestellt werden und dann durch
Schmelzkneten oder Schmelzvermischen miteinander vermischt werden.
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Komponente (2) ist ein elastomeres
Polymer aus Ethylen und einem 3–8-C-alpha-Olefin,
das gegebenenfalls 1% bis 10%, bevorzugt 1% bis 4% eines Diens enthält und einen
Ethylengehalt von 30% bis 70%, bevorzugt 40% bis 60% aufweist. Das
Polymer liegt in einer Menge von 30 bis 100, vorzugsweise 60 bis
70 Gewichtsteilen vor.
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Komponente (1) und Komponente (2)
ergeben zusammen 100 Gewichtsteile.
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Komponente (3) ist ein Metallhalogenid,
vorzugsweise in wasserfreier Form, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus den Halogeniden von Zinn, Zink und Calcium besteht. Die
Chloride sind die bevorzugten Halogenide. Zinnchlorid wird am stärksten bevorzugt.
Das Metallhalogenid liegt in einer Menge von 0,4 bis 6,0, vorzugsweise
1,5 bis 2,5 Teilen pro 100 Teile von (1) + (2) vor.
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Komponente (4) ist ein organisches
Peroxid-Vernetzungsmittel, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die
aus (a) einem aromatischen Peroxid und (b) einer Kombination aus
einem aromatischen und einem aliphatischen Peroxid, besteht. Die
Menge des aromatischen Peroxids und daher die erforderliche Menge
an Metallhalogenid-Antiausblühmittel,
kann durch die Verwendung einer Kombination eines aromatischen Peroxids
und eines aliphatischen Peroxids reduziert werden. Aliphatische
Peroxide erzeugen kein Ausblühen.
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Das Peroxid-Vernetzungsmittel hat
bei 160°C
in Ethylen/Propylen/Dien-Monomer-Kautschuk
(EPDM) vorzugsweise eine Halbwertszeit von 3,3 bis 20 Minuten, vorzugsweise
von 7 bis 18 Minuten.
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Geeignete Beispiele für aromatische
Peroxide, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
1,1'-Bis(t-butylperoxy)diisopropylbenzen, Dicumylperoxid, Phenylen-bis(1-methylethyliden),
Bis(1,1-dimethylethyl)peroxid und n-Buty1-4,4'-bist-butylperoxy)valerat.
Geeignete aliphatische Peroxide, die mit dem aromatischen Peroxid
kombiniert werden können,
umfassen 2,5-Di(t-butylperoxy)-2,5-dimethylhexan.
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Wird das aromatische Peroxid-Vernetzungsmittel
allein verwendet, so liegt es in einer Menge von 0,5 bis 4,0, vorzugsweise
1,0 bis 1,5 Teilen pro einhundert Teile von (1) + (2) vor. Wird
eine Kombination eines aromatischen und eines aliphatischen Peroxids
verwendet, so liegt das aromatische Peroxid in einer Menge von 0,3
bis 2,0, vorzugsweise 0,5 bis 1,0 Teilen und das aliphatische Peroxid
liegt in einer Menge von 0,2 bis 1,5, vorzugsweise 1,0 bis 1,5 Teilen
pro einhundert Teilen von (1) + (2) vor.
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Das Gewichtsverhältnis des Metallhalogenids
zu dem aromatischen Peroxid beträgt
zumindest 0,6, vorzugsweise zumindest 2,0.
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Die Vernetzung der Zusammensetzung
wird unter Verwendung des oben beschriebenen Peroxid-Härtungssystems
durchgeführt
und vorzugsweise mit zumindest einem Vernetzungshilfsmittel, das
aus 1,2-Polybutadien und Furanderivaten der Formeln:
oder
ausgewählt ist, worin
X ein Rest
der Formel -CHO, -OOOH, -CHONH
2, -CN, -NO
2, -CH
2COCH
2COOR, -CH(COOR)
2 ist,
worin R eine Arylgruppe ist, die 6 bis 8 Kohlenstoffatome enthält oder
eine Alkylgruppe, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, n 1
oder 2 ist, R
1 und R
2 gleich
sind oder sich voneinander unterscheiden und Wasserstoff, eine Alkylgruppe, die
1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält,
oder eine Cycloalkylgruppe, die 5 bis 8 Kohlenstoffatome enthält.
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Das 1,2-Polybutadien besitzt ein
Molekulargewicht von zumindest 1.300 bis etwa 13.000, vorzugsweise
zumindest 2.400 bis etwa 13.000. Der 1,2-Vinylgehalt beträgt zumindest
50%, vorzugsweise 50% bis etwa 90% und am stärksten bevorzugt etwa 70% bis
etwa 90%. Die Menge des vorhandenen 1,2-Polybutadiens beträgt etwa
2 bis etwa 20 Teile, vorzugsweise etwa 4 bis etwa 12 Teile, basierend
auf 100 Teilen der Komponenten (1) + (2). Das 1,2-Polybutadien kann
in flüssiger
oder fester getragener Form verwendet werden und ist kommerziell
in beiden Formen erhältlich.
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Die Furanderivate der oben beschriebenen
Formel, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
in der Technik bekannt und können
gemäß dem in
US-Patent Nr. 2,738,338 beschriebenen Verfahren hergestellt werden,
das hierin durch Bezugnahme einbezogen ist. Geeignete Beispiele
umfassen 1,5-Difurfuryl-1,4-pentadien-3-on, β-(α-Furyl)acrolein, 5-(α-Furyl)pentadienal, α-Furylacrylamid, α-Furylacrylnitril
und β-(α-Furyl)acrylsäure und
deren Ester. Die Furanderivate werden in einer Menge von 0,15 bis
3 Teilen, vorzugsweise 0,17 bis 2 Teilen, basierend auf 100 Teilen
von (1) + (2), verwendet.
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Die dynamisch vernetzen thermoplastischen
Elastomere der vorliegenden Erfindung werden erhalten indem das
Peroxid-Vernetzungsmittelsystem zu dem thermoplastischen Elastomer
und dem Kautschuk zugegeben wird und indem das Gemisch Härtungsbedingungen
unterworfen wird, während
das Gemisch mastiziert wird, um das Gemisch auf die erforderliche
dynamische Härte
zu bringen. Die thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen werden
normalerweise auf einen Gelgehalt von 80% bis 99%, vorzugsweise
85% bis 97% und am stärksten
bevorzugt 90% bis 95% gehärtet.
Das Verfahren zur Bestimmung des Gelgehalts wird nachstehend beschrieben.
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Das Mischen und Mastizieren werden
bei einer Temperatur zwischen 160°C
und 240°C
durchgeführt, vorzugsweise
zwischen 180°C
und 220°C,
für einen
Zeitraum von etwa 2 bis etwa 30 Minuten, vorzugsweise etwa 3 bis
20 Minuten. Bei den obigen Härtungsbedingungen
werden zumindest 97% des Härtungsmittels
erschöpft,
im allgemeinen 98% bis 99%, basierend auf der theoretischen Halbwertszeit
bei 160°C
in EPDM. Der Mastizier- oder Schervorgang kann auf einer offenen
Walze in einem internen Mixer durchgeführt werden (z. B. Banbury-
oder Haake-Mixer) und in Einzelschnecken- oder Doppelschneckenextrudern.
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Das Härtungssystem kann weiterhin
andere Coagenzien enthalten, wie zum Beispiel Phenylen-bis-maleimid
und/oder Schwefeldonoren, wie Mercaptobenzothiazol, Benzthiazyldisulfid,
Tetramethylthiurammonosulfid, Tetramethylthiuramdisulfid, Dipentamethylenthiuramhexasulfid,
N,N'-Diethylthioharnstoff, Amylphenoldisulfid und Zinkdibutyldithiocarbamat.
Die Menge an anderem verwendetem Coagens liegt bei etwa 0,5 bis
etwa 3 Teilen, vorzugsweise bei etwa 1 bis etwa 2,5 Teilen und die
Menge an Schwefeldonor beträgt
etwa 0,15 bis etwa 3 Teile, vorzugsweise etwa 0,17 bis etwa 2 Teile,
basierend auf 100 Teilen von (1) + (2).
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Enthält das Härtungssystem ein zusätzliches
Coagens und/oder einen Schwefeldonor, wird das Coagens im allgemeinen
zusammen mit dem Vernetzungshilfsstoff zugegeben und der Schwefeldonor
wird im allgemeinen in Kombination mit der Peroxidkomponente zugegeben.
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Zusätzlich zu den obigen Hauptkomponenten
ist im allgemeinen ein Antioxidationsmittel in einer Menge von etwa
0,1 bis etwa 0,9 Teilen, basierend auf 100 Teilen von (1) + (2)
gegenwärtig.
Geeignete Beispiele für
Antioxidationsmittel, die verwendet werden können, sind Thiophenole, wie
4,4'-Thio-bis-(6-t-butyl-m-kresol), Phosphite, wie Trisnonylphenylphosphit;
Phenolester, wie Tetrakismethylen-3-(3,5'-di-t-butyl-4'-hydroxyl-propionat)-methan, Thiodipropionate
wie Dilaurylthiopropionat, Hydrochinone wie 2,5-Di-t-butylhydrochinon
und 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin, die alle kommerziell erhältlich sind.
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Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
ebenso andere herkömmliche
Zuatzstoffe, zum Beispiel Extenderöle, wie Paraffin- und Naphthenöle, in einer
Menge von etwa 20 bis etwa 100 Teilen, vorzugsweise etwa 25 bis
etwa 60 Teilen und stärker
bevorzugt etwa 25 bis etwa 50 Teilen, basierend auf 100 Teilen des
Kautschuks, oder Zinkoxid, in einer Menge von etwa 1,5 bis etwa
6 Teilen, basierend auf 100 Teilen von (1) + (2), enthalten.
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Die Zusammensetzungen dieser Erfindung
können
mit Ausrüstung
hergestellt werden, die zur Verarbeitung thermoplastischer Materialien,
zum Beispiel zur Extrusions-, Spritz- und Druckformung, Thermoformung
und Blasformen, verwendet werden.
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Der prozentuale Geltanteil wird bestimmt,
indem eine abgewogene Testprobe (1,5 Inch mal 0,75 Inch mal 0,080
Inch) bei etwa 23°C
48 Stunden in etwa 100 ml Cyclohexan getränkt wird, die Probe entfernt
wird und in einem Vakuumofen bei 80°C auf ein konstantes Gewicht
getrocknet wird (etwa 72 Stunden). Der prozentuale Geltanteil wird
berechnet als:
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Zwei Arten des Ausblühens wurden
beobachtet, wenn kein Antiausblühmittel
vorlag, das heißt,
ein weißes
Pulver und Kristalle. Es wird angenommen, daß beide das gleiche Material
sind, wobei sie zu unterschiedlichen Zeiten nach der Formung oder
Extrusion unterschiedliche Formen annehmen. Auch wenn man sich durch
die Theorie nicht einschränken
will, wird angenommen, daß Substanzen,
die das Ausblühen
verursachen, Keton- und Alkoholabbauprodukte des aromatischen Peroxids
sind. Bei extrudierten Folien findet das Ausblühen sofort statt, wenn kein
Antiausblühmittel
vorliegt. Weißes
Pulver und Kristalle könnten
auf der Folie und der Abwickelwalze zu sehen sein. Proben einer
extrudierten Folie wurden in den Tabellen als "kein Ausblühen" angesehen,
wenn sie nach der Belichtung bei Raumtemperatur für zwei Stunden,
kein Ausblühen
zeigten, auch wenn sie unter einem optischen Mikroskop bei 15facher
Vergrößerung besichtigt
wurden. Geformte Platten wurden als "kein Ausblühen" angesehen, wenn sie nach
der Belichtung bei Raumtemperatur für drei Wochen kein Ausblühen zeigten.
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Die folgenden Testverfahren wurden
zur Messung der physikalischen Eigenschaften der Zusammensetzungen
in den Beispielen und Vergleichsbeispielen verwendet:
Shore
A-Härte | AASTM
D-2240 |
100%-Modul | ASTM
D-412 |
200%-Modul | ASTM
D-412 |
Zugfestigkeit | ASTM
D-638-89 |
Zugdehnung
bei Streckgrenze | ASTM
D 638-89 |
Schmelzflußrate | ASTM
D 1238 (230°C,
2,16 kg) |
Druckverformung | ASTM
D-395 |
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In dieser Anmeldung beziehen sich
alle Teile und Prozente auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben
ist.
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Beispiele 1 bis 3 und Vergleichsbeispiele
1 bis 2
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Diese Beispiele und Vergleichsbeispiele
zeigen die Wirksamkeit verschiedener Metallchloride bei der Verhinderung
des Ausblühens
bei extrudierten Folien und spritgeformten Platten, die aus einer
dynamisch vernetzten, thermoplastischen Elastomerzusammensetzung
hergestellt wurden, die sowohl ein aromatisches als auch ein aliphatisches
Peroxid enthält.
Die Menge jeder Komponente der Zusammensetzung wird in Tabelle 1 gezeigt.
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In Tabelle 1 werden die Mengen des
TPO- und des Dutral 4038PL-Kautschuks in Gewichtsteilen angegeben
und die Summe der beiden ist gleich 100 Teilen. Die Mengen der anderen
Komponenten werden in Teilen pro einhundert Teile des TPO- plus
des Dutral-4038PL-Kautschuks
angegeben. Das thermoplastische Olefin (TPO) war eine Zusammensetzung,
umfassend: (i) 35% eines Propylenhomopolymers mit einem isotaktischen
Index von 97,5, der als die Xylen unlösliche Fraktion definiert wurde;
(ii) 6,9% eines semi-kristallinen Ethylen/Propylen-Copolymerkautschuks,
der bei Raumtemperatur Xylen unlöslich
ist. (ii) 58,1% eines amorphen Ethylen/Propylen-Copolymerkautschuks,
der bei Raumtemperatur Xylen löslich
ist. Dutral4038PL ist ein Ethylen/Propylen/Ethylidennorbornen-Terpolymerkautschuk,
der 4% Ethylidennorbornen enthält,
und kommerziell von Enichem America Inc. erhältlich ist.
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Santonox R, 4,4'-Thio-bis(6-t-butyl-m-kresol)-Antioxidationsmittel,
ist kommerziell von Monsanto Company erhältlich. Ricon 154, Polybutadien
mit niedrigem Molekulargewicht, ist kommerziell von Ricon Resins Inc.
erhältlich.
Das aromatische Peroxid war VC-60-Peroxid, eine 40%ige Dispersion
von 1,1-Bis(t-butylperoxy)diisopropylbenzen in Ethylen/Propylen/Dien-Kautschuk,
kommerziell erhältlich
von Rein Chemie Inc. (* in Tabelle 1, die tatsächliche Menge des Peroxids
in VC-60 betrug 40% der gegebenen Menge). Das aliphatische Peroxid
war Varox DBPH-50-Peroxid, ein 50%iges Konzentrat von 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexan
auf Ton, kommerziell erhältlich
von R. T. Vanderbilt Company Inc. (** in Tabelle 2, die tatsächliche
Menge des Peroxids in Varox DBPH-50 betrug 50% der angegebene n
Menge).
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EF 44A-Verarbeitunghilfsmittel, das
eine Mischung aus Fettsäurederivaten,
vorwiegend Zinkseifen ist, ist kommerziell von Struktol Company
of America erhältlich.
Flexon 815-Erdöldestillat
ist kommerziell von Exxon Company, USA erhältlich. Irganox 1035, Thiodiethylen-bis(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)
ist kommerziell von CIBA Specialty Corporation erhältlich.
Zetax, Zinksalz von Mercaptobenzothiazol ist kommerziell von R.
T Vanderbilt Company Inc. erhältlich. Tabelle
1
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Die Proben wurden in einem 2,5-Pfund-Banbury-Mixer
vermischt, wobei das um die Mixerschale zirkulierende Öl eine Temperatur
von 150°F
aufwies. Die anfängliche
Schneckenge schwindigkeit wurde auf 200 U/min eingestellt. Das TPO,
Dutral 4038PL-Kautschuk, Santonox R-Antioxidationsmittel, ZnO, Ricon
154, flüssiges
Polybutadien, das aromatische Peroxid, das aliphatische Peroxid,
CaCO3 und das EF 44A-Verarbeitungshilfsmittel
wurden in die Mixerschale gegeben und die Inhalte wurden fünf Minuten
miteinander vermischt. Das Flexon 815-Erdöldestillat wurde dann zugegeben
und das Mischen wurde für
etwa 2 Minuten fortgesetzt, bis das Material homogenisiert war.
Irganox 1035-Antioxidationsmittel, Zetax-Zinksalz von Mercaptobenzothiazol und
das Metallhalogenid wurden als letztes zugegeben. Das Material wurde
weitere zwei Minuten gemischt, bevor es aus der Mixerschale entfernt
wurde.
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Während
das Material noch heiß war,
wurde es auf einem Tablett ausgelegt, in kleine Stücke geschnitten
und konnte abkühlen.
Das Material wurde dann in Trockeneis eingefroren und zermahlen.
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Ein Teil des zermahlenen Materials
wurde verwendet, um auf einem Brabender 3/16'' Einzelschneckenextruder
0,83'' dicke und 1,75'' breite extrudierte Folien herzustellen.
Die Verarbeitungstemperatur lag in allen Zonen einheitlich bei 170°C. Das Abkühlen wurde
durch Umgebungsluft und die Führung
der Folie über
eine Abwickelwalze herbeigeführt.
Die Testproben wurden entlang der Maschinenrichtung der Folie ausgestanzt.
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Der Rest des Materials wurde verwendet,
um auf einer 1,5-oz-Battenfeld-Spritzformmaschine 3 × 3 × 0,8''
spritzgegossene Platten herzustellen. Die Verarbeitungstemperatur
betrug 390°,
400° und
420°F in
den Zonen 1, 2 bzw. der Düse.
Die Formgebungstemperatur lag zwischen 85° und 115°F und die Gesamtkreislaufzeit
pro Durchlauf betrug weniger als 25 Sekunden. Alle spritzgegossenen
Proben wurden mindestens 24 Stunden vor dem Schneiden mit einer
Stanzform in Größen und
Formen, wie sie von den angewendeten ASTM-Testverfahren verlangt
wird, bei konstanter Temperatur und Feuchtigkeit konditioniert.
Die Proben wurden etwa 2'' entfernt vom Auslaß und senkrecht zum Fluß ausgestanzt.
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Die Ergebnisse des Tests der physikalischen
Eigenschaften für
jede Probe werden in Tabelle 2 angegeben. In Tabelle 2 steht "kA"
für kein
Ausblühen.
Tabelle
2
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Die Daten zeigen, daß SnCl2, ZnCl2 und CaCl2 wirksame Antiausblühmittel waren, während es
FeCl3 und NiCl2 nicht
waren. Eine Druckverformung von 30 bis 45 wurde als akzeptabel angesehen.
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Beispiele 4 bis 10 und Vergleichsbeispiele
3 bis 5
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Diese Beispiele und Vergleichsbeispiele
zeigen die Wirksamkeit von Zinchlorid als ein Antiausblühmittel
in dynamisch vernetzten thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen,
die verschiedene Mengen an aromatischem Peroxid enthalten, mit oder
ohne einem aliphatischen Peroxid.
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Die Komponenten der Proben waren
dieselben wie in den Beispielen 1 bis 3. Die Proben wurden wie in
den Beispielen 1 bis 3 beschrieben in extrudierte Folien vermisch
und geformt. Die Mengen jeder Komponente, die Ergebnisse der Ausblühbestimmung
und die Druckverformungswerte werden in Tabelle 3 angegeben. Die
Mengen des TPO und des Dutral 4038PL-Kautschuks sind in Gewichtsteilen
angegeben und die Summe der beiden ist gleich 100 Teilen. Die Mengen
der anderen Komponenten wird in Teilen pro einhundert Teile des
TPO plus des Dutral 4038PL-Kautschuks angegeben.
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In Tabelle 3 steht "kA" für kein Ausblühen. Die
tatsächliche
Menge an Peroxid in dem VC-60,
aromatisches Peroxid, beträgt
40% der in der Tabelle angegebenen Menge. Die tatsächliche
Menge an Peroxid in dem Varox DBPH50, aliphatisches Peroxid, beträgt 50% der
in der Tabelle angegebenen Menge.
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Die Daten zeigen, daß in Gegenwart
von SnCl2 in der Zusammensetzung kein Ausblühen auftritt.
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Beispiele 11–22
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Diese Beispiele zeigen die Wirkung
auf die physikalischen Eigenschaften, wenn verschiedene Mengen an
Zinchlorid als ein Antiausblühmittel
in dynamisch vernetzten thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen,
die verschiedene Mengen an aromatischem Peroxid enthalten, mit oder
ohne einem aliphatischen Peroxid, verwendet werden.
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Die Komponenten der Proben waren
dieselben wie in den vorstehenden Beispielen. Die Proben wurden
wie in den Beispielen 1 bis 3 beschrieben in extrudierte Folien
und spritzgeformten Platten vermischt und geformt. Die Mengen jeder
Komponente werden in Tabelle 4 angegeben. Die Mengen des TPO und
des Dutral 4038PL-Kautschuks sind in Gewichtsteilen angegeben und
die Summe der beiden ist gleich 100 Teilen. Die Mengen der anderen
Komponenten wird in Teilen pro einhundert Teile des TPO plus des
Dutral 4038PL-Kautschuks angegeben.
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Die Ergebnisse der Tests der physikalischen
Eigenschaften sind in Tabelle 5 angegeben. "kA" steht für kein Ausblühen. Die
tatsächliche
Menge an Peroxid in dem VC-60, aromatisches Peroxid, beträgt 40% der
in der Tabelle angegebenen Menge. Die tatsächliche Menge an Peroxid in
dem Varox DBPH50, aliphatisches Peroxid, beträgt 50% der in der Tabelle angegebenen
Menge.
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Die Daten zeigen, daß kein Ausblühen stattfindet,
wenn SnCl2 in der Zusammensetzung vorliegt.