-
Die Erfindung betrifft Teilchen zur
Verwendung in Pulvern. Insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, betrifft
die Erfindung Teilchen zur Verwendung in Pulverzusammensetzungen
für Trockenpulverinhalatoren, insbesondere
Teilchen einer Aminosäure
zur Verwendung in derartigen Pulvern.
-
Inhalatoren sind bekannte Vorrichtungen
zum Verabreichen pharmazeutischer Produkte in die Atemwege durch
Inhalieren. Inhalatoren finden weitverbreitete Anwendung, insbesondere
bei der Behandlung von Erkrankungen der Atemwege.
-
Gegenwärtig steht eine Reihe verschiedener
Inhalatortypen zur Verfügung.
Eine solcher Vorrichtungen ist der Trockenpulverinhalator. Die Abgabe
von Trockenpulverteilchen pharmazeutischer Produkte an die Atemwege
weist gewisse Probleme auf. Der Inhalator sollte den höchstmöglichen
Anteil der aktiven Teilchen, die in die Lungen ausgestoßen werden,
einschließlich
eines in die untere Lunge signifikanten ausgestoßenen Anteils bevorzugt bei
der niedrigen Inhalierfähigkeit
abgeben, auf die manche Patienten, insbesondere Asthmatiker, beschränkt sind.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei Verwendung gegenwärtig verfügbarer Trockenpulver-Inhalatorgeräte in vielen
Fällen
nur ca. 10% der aktiven Teilchen, die das Gerät beim Inhalieren verlassen,
in der unteren Lunge abgesetzt werden. Effizientere Trockenpulverinhalatoren
würden
klinische Vorteile bieten.
-
Die physikalischen Eigenschaften
des in dem Inhalator verwendeten Pulvers wirken sich sowohl auf die
Effizienz und Wiederholbarkeit der Abgabe der aktiven Teilchen als
auch auf die Ablagerungsstelle in den Atemwegen aus.
-
Beim Verlassen des Inhalatorgeräts sollten
die aktiven Teilchen ein physikalisch und chemisch beständiges Aerokolloid
bilden, das so lange suspendiert bleibt, bis es eine leitende, weiter
verzweigte Bronchiole des Tuncus pulmonalis oder eine andere Absorptionsstelle,
bevorzugt in der unteren Lunge, erreicht. Nach Ankunft an der Absorptionsstelle
sollte das aktive Teilchen geeignet sein, von der Lungenschleimhaut
auf effiziente Weise aufgenommen zu werden, ohne dass aktive Teilchen
aus der Absorptionsstelle wegströmen.
-
Die Größe der aktiven Teilchen ist
besonders wichtig. Für
eine effiziente Abgabe aktiver Teilchen tief in die Lungen sollten
die aktiven Teilchen klein, ungefähr kugelförmig und im Atemweg monodispergiert
sein und einen äquivalenten
aerodynamischen Durchmesser aufweisen, der im Wesentlichen im Bereich
von 0,1 bis 5 μm
liegt. Kleine Teilchen sind jedoch thermodynamisch unbeständig aufgrund
des großen
Verhältnisses von
Oberflächen
zu Volumen, das einen signifikanten Überschuss an freier Oberflächenenergie
bietet und Teilchen zum Agglomerieren anregt. In dem Inhalator stellen
das Agglomerieren kleiner Teilchen und das Anhaften von Teilchen
an den Wänden
des Inhalators Probleme dar, die dazu führen, dass die aktiven Teilchen
den Inhalator als große
beständige
Agglomerate verlassen oder unfähig
sind, den Inhalator zu verlassen und an der Innenseite des Inhalators
haften bleiben.
-
Die Ungewissheit bezüglich des
Ausmaßes
der Bildung beständiger
Agglomerate der Teilchen zwischen jeder Betätigung des Inhalators sowie
zwischen verschiedenen Inhalatoren und verschiedenen Teilchenchargen
führt zu
einer schlechten Wiederholgenauigkeit der Dosen.
-
Einige bekannte Trockenpulver zur
Verwendung in Trackenpulverinhalataren umfassen Trägerteilchen,
an welchen die feinen aktiven Teilchen anheften, so lange sie sich
im Inhalatorgerät
befinden, die jedoch von der Oberfläche der Trägerteilchen dispergiert werden,
sobald sie in die Atemwege eingeatmet werden, um eine feine Suspension
zu erhalten. Die Trägerteilchen
sind oft große
Teilchen, die einen Durchmesser von mehr als 90 μm aufweisen, um, wie oben angegeben,
gute Strömungseigenschaften
zu erzielen. Kleine Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als
14 μm können an
der Wand des Abgabegeräts
abgelagert werden und weisen schlechte Strömungs- und Mitnahmeeigenschaften
auf, was zu einer schlechten Doseneinheitlichkeit führt.
-
Die erhöhte Effizienz der erneuten
Dispergierung der feinen aktiven Teilchen aus den Agglomeraten oder
von den Oberflächen
der Trägerteilchen
während
des Inhalierens wird für
die Verbesserung der Effizienz der Trockenpulverinhalatoren als
kritischer Schritt betrachtet.
-
Bei manchen Trockenpulver-Inhalatorgeräten werden
Dosen von Pulver abgegeben, das nur aktive Teilchen enthält. Das
Pulver enthält
keine Trägerteilchen
oder andere Zusatzmittel, und die Menge an Pulver in jeder Dosis
ist gering, gewöhnlich
geringer als 1 mg. Das Dosisvolumen kann beispielsweise ca. 6,5 μl betragen.
-
Die Probleme, die durch die Abgabe
eines Pulvers verursacht werden, das nur Teilchen von aktivem Material
enthält,
umfassen:
-
- i. die Bildung von beständigen
Agglomeraten kleiner Teilchen, die während des Inhalierens im Luft- Strom oft nicht zu
einzelnen Teilchen zerlegt werden und daher beim Inhalieren des
Pulvers die untere Lunge mit geringerer Wahrscheinlichkeit erreichen
als die feinen einzelnen aktiven Teilchen;
- ii. Unterschiede in der aufgrund der schlechten Strömungseigenschaften
des Pulvers und einer ungleichmäßigen Agglomeration
aus einem Reservoir des Inhalationsgeräts ausdosierten Pulver-Menge,
was zu einer Ungleichmäßigkeit
der Größe der Dosis
führt,
die bis zu ± 50%
von der Nenndosis des Geräts
abweichen kann;
- iii. die unvollständige
Entfernung der Dosis aus dem Gerät
aufgrund des Anhaftens der Teilchen an den Wänden des Geräts, was
zu einer schlechten Wiederholgenauigkeit der Dosis führt.
-
Um den Anteil aktiver Teilchen, die
an die Lunge abgegeben werden können,
zu erhöhen,
ist vorgeschlagen worden, dem Pulver eine weitere Komponente zuzugeben.
-
WO 96/23485 beschreibt die Zugabe
eines Zusatzmaterials zu einem Inhalations-Pulver einschließlich Trägerteilchen
und aktiver Teilchen zum Verbessern des lungengängigen Anteils an aktivem Material.
Ein bevorzugtes Zusatzmaterial ist Leucin.
-
WO 97/03649 beschreibt ebenfalls
die Zugabe von Leucin zu Pulverzusammensetzungen für Trockenpulverinhalatoren,
wobei die Zusammensetzungen keine Trägerteilchen enthalten.
-
Obwohl die Zugabe von Zusatzmaterial
zu den in WO 96/23485 und WO 97/03649 beschriebenen Zusammenset zungen
zu verbesserten lungengängigen
Anteilen der aktiven Komponenten führt, wäre es offensichtlich wünschenswert,
die Wirkung des Zusatzmaterials noch vorteilhafter zu gestalten.
-
WO 96/32096 offenbart eine dispergierbare
Pulverzusammensetzung zum Inhalieren, die eine Aminosäure als
Arzneiträger,
einen aktiven Wirkstoff und eine die Dispergierbarkeit verbessernde
Menge eines wasserlöslichen
Proteins umfasst. Beispielsweise werden eine flüssige Rezeptur von Glycin,
der aktive Wirkstoff und das Dispergiermittel HSA (Humanserumalbumin)
bei einer Einlasstemperatur von 115 – 125°C sprühgetrocknet, was zu Teilchen
mit Medianwerten des aerodynamischen Massendurchmessers von 2,4
bzw. 3,9 führt.
Isolierte Aminosäureteilchen
sind nicht offenbart.
-
Erfindungsgemäß sind Aminosäureteilchen
vorgesehen, wobei eine Probe der Teilchen eine Schüttdichte
von nicht mehr als 0,1 gcm–3 aufweist.
-
Die Schüttdichte der Probe kann durch
die unten beschriebene Prüfung
bestimmt werden.
-
Die Aminosäureteilchen können eine
Aminosäure
oder eine Mischung von zwei oder mehr Aminosäuren umfassen. Bevorzugt werden
unter anderem diejenigen Aminosäuren,
die sublimieren, insbesondere Leucin und Isoleucin sowie auch Alanin,
Valin, Serin und Phenylalanin.
-
Eine besonders bevorzugte Aminosäure ist
Leucin.
-
Die Schüttdichte von gewöhnlichem
kristallinen Leucin, das gegenwärtig
verfügbar
ist, liegt im Bereich von 0,6 bis 0,7 gcm–3,
und die Schüttdichte
von Leucin, das gemahlen worden ist, liegt im Bereich von 0,3 bis 0,
4 gcm–3.
Das erfindungsgemäße Leucin
besitzt eine sehr niedrige Schüttdichte.
Es hat sich gezeigt, dass der Zusatz von Leucin mit einer niedrigen
Dichte zu Pulvern die Strömungseigenschaften
verbessert. Insbesondere führt
das Zusetzen von Leucin geringer Dichte zu Pulvern zu verbesserten
Gleiteigenschaften, sowie zu verbesserten Antihafteigenschaften.
-
An den Stellen, an denen in dieser
Beschreibung auf „Dichte"
Bezug genommen wird, versteht es sich, dass es sich um eine Bezugnahme
auf die Schüttdichte
handelt, es sei denn, es wird aus dem Zusammenhang klar, dass auf
ein anderes Dichtemaß Bezug
genommen wird.
-
Vorteilhafterweise weisen die Aminosäureteilchen
eine Schüttdichte
von nicht mehr als 0,1 gcm–3 und bevorzugt von
nicht mehr als 0,05 gcm–3 auf.
-
Die Erfindung sieht auch Aminosäurepulver
vor, wobei das Pulver eine Schüttdichte
von nicht mehr als 0,1 gcm–3 aufweist.
-
Eine zweite Ausgestaltung der Erfindung
sieht Aminosäureteilchen
mit einem Medianwert des aerodynamischen Massendurchmessers (MMAD)
von nicht mehr als 5 μm
vor. Es wird oben Bezug genommen auf den MMAD der Teilchen. Weisen
die Teilchen eine niedrige Schüttdichte
der ersten Ausgestaltung der Erfindung gemäß auf, so kann der tatsächliche
Durchmesser der Teilchen relativ groß sein, während der MMAD für die erwünschten
aerodynamischen Eigenschaften der Teilchen immer noch klein genug
ist.
-
Als Alternative kann die Größenverteilung
der Teilchen durch ihren mittleren Volumendurchmesser (VMD) gekennzeichnet
werden. Vorteilhafterweise beträgt
der VMD der Aminosäureteilchen
nicht mehr als 10 μm,
bevorzugt nicht mehr als 5 μm.
-
Wie oben angegeben, hat es sich gezeigt,
dass Leucin eine besonders bevorzugte Aminosäure ist.
-
Es hat sich gezeigt, dass Leucin
mit einem VMD von weniger als 10 μm
beim Zusetzen zu Pulvern verbesserte Strömungseigenschaften aufweist.
Es wird angenommen, dass die geringe Teilchengröße des Leucins in engem Zusammenhang
mit einer niedrigen Schüttdichte
steht. Wie oben beschrieben, führen
derartige Teilchen zu verbesserten Strömungseigenschaften.
-
Vorteilhafterweise weisen die Aminosäureteilchen
einen mittleren Volumendurchmesser von nicht mehr als 5 μm auf. Dies
ist eine für
Aminosäureteilchen,
insbesondere Leucinteilchen, sehr geringe Größe.
-
Einer dritten Ausgestaltung der Erfindung
gemäß sind Aminosäureteilchen
in Form von Flocken mit einer Dicke von nicht mehr als 0,5 μm vorgesehen.
Bevorzugt weisen die Flocken eine Dicke von nicht mehr als 100 nm
auf .
-
Wie oben angegeben, ist Leucin eine
bevorzugte Aminosäure.
Herkömmliches
Leucin hat die Form von Flocken mit einer Dicke von mindestens 1 μm und gewöhnlich von
mehr als 5 μm.
Es hat sich gezeigt, dass durch Reduzieren der Dicke der Flocken
die Strömungseigenschaften
der Leucinteilchen verbessert werden. Es wird angenommen, dass nach
Zusetzen des Leucins zu einem Pulver die dün nen Leucinflocken als „Abstandhalter"
zwischen den Teilchen des Pulvers wirken, was dessen Strömungseigenschaften,
insbesondere die Gleiteigenschaften, verbessert.
-
In manchen Fällen weisen die Teilchen der
dritten Ausgestaltung der Erfindung auch den erwünschten MMAD (oder VMD) der
zweiten Ausgestaltung der Erfindung auf.
-
Es hat sich gezeigt, dass die dünnen Flocken
von Leucin dieser weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß im Allgemeinen
eine niedrige Dichte und verbesserte Strömungseigenschaften aufweisen.
-
Es hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, dass das Leucin in Form von Flocken mit einer Dicke von
weniger als ca. 100 nm vorliegt.
-
Es hat sich zudem gezeigt, dass im
Falle der Zubereitung der Leucinflocken beispielsweise durch das unten
beschriebene Sprühtrocknungsverfahren,
diese eine sehr geringe Dicke von weniger als 100 nm und eine relativ
große
Breite aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass die Flocken während des
darauffolgenden Verarbeitens des Pulvers zerkleinert werden können, dass
die vorteilhaften Eigenschaften der Flocken jedoch nicht wesentlich
reduziert werden. Es wird daher angenommen, dass es die sehr geringe
Dicke der Flocken ist, die ihnen ihre vorteilhaften Eigenschaften
verleiht.
-
Der Formfaktor der Aminosäureflocken
kann als das Verhältnis
der Breite der Teilchen zur Dicke der Teilchen betrachtet werden.
Vorteilhafterweise beträgt
der Formfaktor der Teilchen mindestens 20, bevorzugt mindestens
50.
-
Die Beobachtung der Dicke der Flocken
kann durch Untersuchen elektronenmikroskopischer Bilder (SEM) der
Teilchen stattfinden. Beispielsweise können die Flocken vor der Untersuchung
unter einem Elektronenmikroskop auf einen Elektronenmikroskopstutzen
mit doppelseitigem Klebeband und Goldbeschichtung aufgebracht werden.
-
Ein alternatives Verfahren zum Feststellen
der Abmessungen der erfindungsgemäßen Teilchen besteht aus dem
Ausmessen der Teilchen auf einem Mikroskopobjektträger auf ähnliche
Weise, wie es in der British Pharmacopoeia 1973 (Seite 645, Ergotamine
Aerosol Inhalation – Ergotaminaerosolinhalierung)
beschrieben ist. In diesem Fall wird eine geringe Menge von Teilchen,
beispielsweise 10 bis 100 mg, auf einen Mikroskopobjektträger aufgegeben
und unter einem Mikroskop zur Beurteilung der Teilchengröße der Schicht
untersucht.
-
Wo oben Bezug genommen wird auf die
Form und Größe der Teilchen,
versteht es sich, dass damit die Form und Größe der einzelnen Teilchen gemeint
ist. Diese Teilchen können
sich unter Bildung von Klumpen einzelner Teilchen agglomerieren.
-
Die Aminosäuren der ersten, zweiten und
dritten Ausgestaltung der Erfindung werden im Folgenden zur Erleicherung
der Bezugnahme alle als „Aminosäure niedriger
Dichte" bezeichnet. Des Weiteren wird die Aminosäure, handelt es sich beispielsweise
um Leucin, im Folgenden als „Leucin
niedriger Dichte" bezeichnet. Es versteht sich jedoch, dass die
Aminosäure
beispielsweise der zweiten und dritten Ausgestaltung der Erfindung
eventuell nicht die in Bezug auf die erste Ausgestaltung der Erfindung
erforderliche Schüttdichte
aufweist.
-
Handelt es sich bei der Aminosäure um Leucin,
so ist das Leucin vorteilhafterweise L-Leucin. L-Leucin ist eine
natürlich
vorkommende Form von Leucin und wird daher bevorzugt, wenn das Leucin
in pharmazeutischen Zusammensetzungen oder anderen Zusammensetzungen,
die in den Körper
gelangen können,
verwendet werden soll.
-
Vorteilhafterweise enthalten die
Teilchen von Aminosäure
niedriger Dichte keine weiteren Materialien, außer der Aminosäure. Die
Teilchen können
eine Mischung von mehr als einer Aminosäure enthalten.
-
Erfindungsgemäß ist zur Verwendung in einem
Trockenpulverinhalator auch ein Pulver vorgesehen, wobei das Pulver
ein aktives Material und Aminosäureteilchen
niedriger Dichte enthält.
-
Die Aminosäure niedriger Dichte ist für die Verwendung
in einem Pulver zum Inhalieren besonders vorteilhaft. Es existieren
mehrere herkömmliche
Zusatzmittel, die in Pulverzusammensetzungen zum Inhalieren eingebunden
sind, um die der Strömungseigenschaften
des Pulvers zu verbessern. Viele der Zusatzmittel, die das Strömen verbessern,
sind jedoch für
das Inhalieren unerwünscht,
da sie physiologisch nicht besonders akzeptabel sind, wie beispielsweise
Kieselsäure.
Aminosäuren
sind biokompatibel und relativ unbedenklich zu inhalieren.
-
Es hat sich gezeigt, dass das Zusetzen
der Aminosäure
niedriger Dichte zu einem Pulver für das Inhalieren einen verbesserten
lungengängigen
Anteil des Pulvers und/oder auf Betätigung des Inhalators hin ein besseres
Entleeren des Pulvers aus dem Inhalatorgerät herbeiführen kann.
-
Vorteilhafterweise enthält das Pulver
nicht mehr als 10 Gew.-% Aminosäure
niedriger Dichte, auf das Gewicht des Pulvers bezogen. Bei Pulvern
zum Inhalieren, bei denen die Aminosäure niedriger Dichte dem Pulver
zur Verbesserung des Dispergierens der aktiven Teilchen zugesetzt
wird, hat es sich erwiesen, dass der Zusatz von bis zu 10 Gew.-%
der Aminosäure
niedriger Dichte zwar zu einer besseren Pulverleistungsfähigkeit führen kann,
nach Zusatz von ca. 20 Gew.-% der Aminosäure niedriger Dichte der Vorteil
jedoch geringer war.
-
Wird die Aminosäure niedriger Dichte als Strömungshilfsmittel
verwendet, beispielsweise in Pulvern, die nicht zur Verwendung in
Trockenpulverinhalatoren bestimmt sind, so hat es sich erwiesen,
dass die Aminosäure
niedriger Dichte in größeren Mengen
ohne nachteilige Auswirkungen eingearbeitet werden kann, beispielsweise
kann die Aminosäure
niedriger Dichte in einem Gewichtsprozentsatz von 50% vorliegen.
-
Wie oben angegeben, umfasst das aktive
Material in manchen Pulvern zum Inhalieren im Wesentlichen das gesamte
Pulver. In einigen Fällen
ist eine kleine Menge von Zusatzmitteln, beispielsweise Farbstoffen
und Aromen, darin enthalten. So kann das Pulver, bezogen auf das
Pulvergewicht, weniger als 10 Gew.-%, bevorzugt weniger als 5 Gew.-%
an Materialien enthalten, bei denen es sich nicht um das aktive
Material und die Aminosäure
handelt. Das aktive Material darf nicht weniger als 60 Gew.-%, auf
das Gewicht des Pulvers bezogen, umfassen.
-
In anderen Pulvern zum Inhalieren
enthält
das Pulver zusätzliche
Verdünnungsmittel,
beispielsweise Trägerteilchen,
wie oben beschrieben. So kann das Pulver des Weiteren Teilchen eines
Verdünnungsmittels enthalten.
Die Trägerteilchen
können,
bezogen auf das Gewicht des Pulvers, in einer Menge von mindestens 50%,
bevorzugt mindestens 90%, besonders bevorzugt mindestens 95% vorliegen.
-
Das Verdünnungsmittel kann eine derartige
Teilchengröße aufweisen,
dass mindestens 90 Gew.-% der Verdünnungsmittelteilchen eine Teilchengröße von nicht
mehr als 10 μm
aufweisen. Es hat sich erwiesen, dass das Zusetzen feiner Teilchen
des Verdünnungsmittels
zu einem verbesserten lungengängigen
Anteil führt.
-
Alternativ kann das Verdünnungsmittel
eine derartige Teilchengröße aufweisen,
dass mindestens 90 Gew.-% der Verdünnungsmittelteilchen eine Teilchengröße von nicht
weniger als 50 μm
aufweisen. Derartige Teilchen entsprechen den oben beschriebenen
Trägerteilchen
und rufen im Pulver verbesserte Strömungseigenschaften hervor.
-
Es hat sich erwiesen, dass das Zusetzen
von Aminosäure
niedriger Dichte zu einem verbesserten lungengängigen Anteil aktiver Teilchen
führt,
wenn das Pulver in einem Trockenpulverinhalator verwendet wird. Es
wird angenommen, dass dies den verbesserten Strömungseigenschaften des Pulvers
zuzuschreiben ist, was zu einem besseren Entleeren des Pulvers aus
dem Inhalatorgerät
und/oder zu einem verbesserten Dispergieren der aktiven Teilchen
auf die Betätigung
des Inhalatorgeräts
hin führt.
-
Vorteilhafterweise enthält das Verdünnungsmittel
einen Anteil feiner Teilchen, die eine derartige Teilchengröße aufweisen,
dass mindestens 90 Gew.-% des An teils feiner Teilchen eine Teilchengröße von nicht mehr
als 10 μm
aufweisen, und einen Anteil grober Teilchen mit einer derartigen
Teilchengröße, dass
mindestens 90 Gew.-% der Teilchen eine Teilchengröße von nicht
weniger als 50 μm
aufweisen.
-
Es sei denn, das Gegenteil wird klar,
so wird man verstehen, dass die Teilchengröße oder der Durchmesser der
Teilchen, auf die bzw. den Bezug genommen wird, der aerodynamische
Durchmesser der Teilchen, d.h. der MMAD, ist, der durch das im Folgenden
angegebene Verfahren gemessen werden kann.
-
Der Anteil feiner Teilchen und der
Anteil grober Teilchen kann das gleiche Material oder verschiedene Materialien
umfassen. Des Weiteren kann sowohl der Anteil feiner Teilchen als
auch der Anteil grober Teilchen eine Mischung von mehr als einem
Material umfassen.
-
Der Anteil feiner Teilchen und der
Anteil grober Teilchen können
beispielsweise einfach vermischt werden. Umfasst der Anteil feiner
Teilchen und der Anteil grober Teilchen jedoch das gleiche Material,
so wird das Verdünnungsmittel
vorteilhafterweise durch ein Behandeln grober Teilchen des Verdünnungsmittels
vorbereitet, um kleine Fragmente von deren Oberflächen abzulösen. Die
kleinen Fragmente bilden den Anteil feiner Teilchen. Eine derartige
Behandlung kann beispielsweise durch vorsichtiges Mahlen der groben
Teilchen durchgeführt
werden. Solch eine Behandlung der Verdünnungsmittelteilchen ist beispielsweise
in WO 96/23485 beschrieben.
-
Die Verdünnungsmittelteilchen können aus
irgendeinem pharmakologisch inerten Material oder einer Kombination
von Materialien, die zum Inhalieren geeignet sind, bestehen. Vorteilhafterweise
bestehen die Verdünnungsmittelteilchen
aus einem oder mehreren kristallinischen Zuckern; die Verdünnungsmittelteilchen
können
aus einem oder mehreren Zuckeralkoholen oder -polyolen bestehen.
Bevorzugt sind die Verdünnungsmittelteilchen
Teilchen von Lactose.
-
Vorteilhafterweise enthält das Pulver
bezogen auf das Pulvergewicht nicht mehr als 10 Gew.-%, bevorzugt
nicht mehr als 5 Gew.-% des Anteils feiner Teilchen. Der Anteil
feiner Teilchen des Verdünnungsmittels hat
eine Teilchengröße, die
für die
Abgabe der Teilchen in die tiefe Lunge vorteilhaft ist. Im Allgemeinen
ist es vorteilhaft, wenn so wenig wie möglich von den Materialien,
bei denen es sich nicht um aktives Material handelt, in die tiefe
Lunge transportiert wird.
-
Erfindungsgemäß ist auch ein Trockenpulverinhalator
vorgesehen, der Pulver gemäß der obigen
Beschreibung enthält.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Verfahren zum Herstellen von Teilchen von Aminosäure bereit,
wobei das Verfahren die Schritte des Bildens fester Aminosäureteilchen
aus einem Dampf oder einem Lösungsmittel
umfasst und wobei das Verfahren derart ausgestaltet ist, dass die
Teilchen gebildet werden, während
sie in einer Gasströmung
suspendiert sind.
-
Wie oben angegeben, umfasst ein herkömmliches
Verfahren zum Zubereiten von Aminosäure, insbesondere von Leucin
mit einer geringen Teilchengröße, das
Mahlen der Aminosäure.
Viele Aminosäuren,
wie beispielsweise Leucin, sind jedoch weiche Materialien, und es
ist schwierig, Leucin mit einer sehr geringen Teilchengröße auf diese
Weise herzustellen. Des Weiteren erhöht die Zubereitung von Aminosäure, wie
beispielsweise Leucin, mit einer Mahltechnik das Risiko, dass sich
Kontaminanten oder Verunreinigungen in der Aminosäure befinden.
Des Weiteren ist es schwierig, die physikalischen Eigenschaften
von durch Mahlen hergestelltem Pulver zu steuern.
-
Indem die Aminosäure, beispielsweise durch Kondensieren
aus einem Dampf oder durch Trocknen von Tröpfchen eines Leucin enthaltenden
Lösungsmittels
hergestellt wird, sind Teilchen von Aminosäure mit einer geringen Teilchengröße leichter
zu erhalten. Des Weiteren ist es möglich, die Teilchengröße und Morphologie
besser zu steuern. Die Teilchen werden in suspendierter Form hergestellt,
was das Risiko der Verschmutzung reduziert. Die als Suspension in
einer Gasströmung
hergestellten Teilchen können
aufgrund ihrer aerodynamischen Eigenschaften leicht klassifiziert
und sorbiert werden.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren des Herstellens
von Teilchen der Aminosäure
hängt von
den physikalischen Eigenschaften der Aminosäure ab. Beispielsweise ist
Leucin eine Aminosäure,
die sublimiert und bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
Leucin aus Leucindampf unter Bildung der erfindungsgemäßen Teilchen
niedriger Dichte kondensiert. Andere Aminosäuren zersetzen sich beim Erhitzen.
Derartige Aminosäuren
eignen sich daher nicht für
das Kondensieren aus ihrem Dampf, können jedoch, einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung gemäß, beispielsweise
durch Sprühtrocknen
unter Bildung von Aminosäure niedriger
Dichte hergestellt werden.
-
Vorteilhafterweise ist die Aminosäure ein
Material, das sublimiert.
-
Einer Ausgestaltung der Erfindung
gemäß umfasst
das Verfahren zur Herstellung von Teilchen von Aminosäure den
Schritt des Kondensierens von Aminosäuredampf unter Bildung fester
Aminosäureteilchen. Dieses
Verfahren ist besonders dann wünschenswert,
wenn die Aminosäure
mit einem anderen Material kondensiert werden soll. Soll die Aminosäure beispielsweise
in einem Pulver verwendet werden, das aktives Material enthält, so können die
Aminosäure
und das aktive Material zusammen kondensiert werden.
-
Vorteilhafterweise werden die Teilchen
von Aminosäure
durch Aerosolkondensation gebildet. Eine Aminosäure, die zur Herstellung durch
dieses Verfahren besonders geeignet ist, ist Leucin.
-
Leucin sublimiert bei einer Temperatur
von ca. 220°C.
-
Das Verfahren umfasst vorteilhafterweise
folgende Schritte:
-
- a) Erhitzen einer Aminosäure,
so dass ein Aminosäuredampf
bildet;
- b) Mischen des Aminosäuredampfs
mit kühler
Luft unter Bildung einer Wolke kondensierter Aminosäureteilchen;
und
- c) Auffangen der kondensierten Teilchen.
-
Vorteilhafterweise wird die Aminosäure durch
einen Ofen geleitet. Bei dem Ofen kann es sich um einen Röhrenofen
handeln. Vorteilhafterweise werden die anfänglichen Aminosäureteilchen
durch einen Luftstrom aus einem Wirbelbett suspendiert. Das Material
kann daraufhin durch den Gasstrom in den Röhrenofen befördert werden,
wo es einen Dampf bildet.
-
Vorteilhafterweise werden die kondensierten
Teilchen in einem Zyklon und/oder einem Filter oder durch Ausfällen aufgefangen.
-
Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren
den Schritt des Erhitzens der Aminosäureteilchen auf eine Temperatur
von mindestens 150°C
bei Umgebungsdruck. Es wird in Betracht gezogen, den Druck zu reduzieren,
um die zur Bildung des Aminosäuredampfes
erforderliche Temperatur herabzusetzen. Die Temperatur, auf welche
die Aminosäure
erhitzt wird, hängt
von den Eigenschaften der verwendeten Aminosäure und von der Temperatur
ab, die zur Bildung eines Dampfes dieser Aminosäure erforderlich ist.
-
Einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung gemäß werden
bei dem Verfahren zum Herstellen von Aminosäure-Teilchen Tröpfchen der Aminosäure in einem
Lösungsmittel
durch einen Sprühtrocknungsschritt unter
Bildung fester Teilchen von Aminosäure getrocknet, wobei mindestens
ein Teil der Aminosäure
während des
Sprühtrocknens
sublimiert wird.
-
Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren
den Schritt des Sprühtrocknens
von Aminosäure
in einem Lösungsmittel.
-
Vorteilhafterweise umfasst das zu
trocknende Material Aminosäure
in Lösung,
die vorteilhafterweise eine wässrige
Lösung
ist.
-
Handelt es sich um eine Aminosäure, die
sublimiert, beispielsweise um Leucin, so wird angenommen, dass es
für die
Sublimation des Leucins vorteilhaft sein kann, wenn sie teilweise
während
des Sprühtrocknens des
Leucins stattfindet um die vorteilhafteste Morphologie der hergestellten
Leucinteilchen zu erhalten. In einem derartigen Fall ist das Sprühtrocknungsverfahren
vorteilhafterweise derart gestaltet, dass mindestens ein Teil der
Aminosäure
während
Sprühtrocknens
sublimiert.
-
Das herkömmliche Sprühtrocknen der Aminosäure kann
zur Bildung großer
Teilchen von Aminosäure führen, die
im Allgemeinen eine Kugelform aufweisen. Besteht die Aminosäure aus
Leucin, so können
derartige Teilchen einen Durchmesser von 40 μm oder mehr aufweisen. Derartige
Leucinteilchen, die durch ein Sprühtrocknungsverfahren hergestellt
werden, sind in Pharmaceutica Acta Helvetiae 70 (1995) 133 – 139 beschrieben.
Es hat sich erwiesen, dass derartige Teilchen unerwünscht sind,
denn sie führen
beim Leucin niedriger Dichte nicht zu den erwünschten Eigenschaften.
-
Yamashita et al. (Respiratory Drug
Delivery (Die Abgabe lungengängiger
Arzneimittel) J1 1998 S. 483) beschreiben die Verwendung von sprühgetrockneten
L-Isoleucinteilchen als hydrophoben Träger zum Inhalieren. Wie oben
angegeben, wird angenommen, dass das herkömmliche Sprühtrocknen einer Aminosäure zur Bildung
von Teilchen mit einer unerwünschten
Morphologie führt.
Die herkömmlichen
sprühgetrockneten
Teilchen hätten
jedoch die Ei genschaften, die bei Yamashita in Bezug auf die Hygroskopizität erwünscht sind.
-
In WO 98/31346 ist das Sprühtrocknen
von Materialien zum Inhalieren beschrieben. Vom Sprühtrocknen
wird gesagt, dass es die Klopfdichte des Materials durch Erhöhen der
Unregelmäßigkeiten
der Teilchenoberfläche
und durch Erhöhen
der Porosität
der Teilchen reduziert. Wie oben angegeben, glaubt man, dass allgemein
kugelförmige
porenhaltige Teilchen den erfindungsgemäßen Materialien nicht die erwünschten
Eigenschaften verleihen. Einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
gemäß hat es
sich erstaunlicherweise erwiesen, dass das hier beschriebene, nicht
herkömmliche
Sprühtrocknen
einer Aminosäure
zu Teilchen führt, die
eine neue und besonders wünschenswerte
Morphologie aufweisen.
-
Um die besten Eigenschaften bei Leucin
und anderen, durch Sprühtrocknen
hergestellten Aminosäuren
zu erzielen, hat es sich erwiesen, dass die Tröpfchengröße vorteilhafterweise sehr
klein sein sollte. Die in Pharmaceutica Acta Helvetiae 70 (1995)
133 – 139
verwendete Tröpfchengröße beträgt mindestens
30 μm. Am
vorteilhaftesten weisen die dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend
getrockneten Tröpfchen
eine durchschnittliche Größe von nicht
mehr als 10 μm,
insbesondere von nicht mehr als 5 μm auf.
-
Auch wird angenommen, dass eine hohe
Temperatur für
das Sprühtrocknen
wichtig ist. In vielen Fällen wird
die Temperatur des Sprühtrocknens
zur Bildung vorteilhafter Teilchen mindestens einer Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung gemäß wesentlich
höher sein
als bei herkömmlichen
Sprühtrocknungstechniken.
Beispielsweise kann die Einlasstemperatur der Luft des Sprühtrockners
mehr als 150°C,
bevorzugt mehr als 200°C
bei Umgebungsdruck betragen. Die Temperatur des Sprühtrocknens
ist für
Materialien besonders wichtig, die sublimieren und daraufhin unter
Bildung der erwünschten
Teilchenmorphologie kondensieren. In solchen Fällen werden die Sprühtrocknungsbedingungen
vorteilhafterweise derart gewählt,
dass die erwünschte Sublimierung
mindestens eines Teils des Materials beim Sprühtrocknen stattfindet.
-
Sowohl bei der ersten als auch bei
der zweiten Ausgestaltung erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt der MMAD
der hergestellten festen Aminosäureteilchen
nicht mehr als 10 μm.
Wie oben angegeben, können Aminosäureteilchen
mit einer geringen Teilchengröße als Zusatzmittel
zum Verbessern der Strömungseigenschaften
von Pulvern verwendet werden.
-
Vorteilhafterweise sind in einer
Ausgestaltung des Verfahrens die hergestellten Aminosäureteilchen, wie
oben beschrieben, solche mit niedriger Dichte.
-
Die Erfindung sieht auch Aminosäure vor,
die durch eines der oben beschriebenen Verfahren herstellbar ist.
-
Zur einfacheren Bezugnahme werden
die Aminosäureteilchen,
die durch eines der oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden,
auch als „Aminosäure niedriger
Dichte" bezeichnet. Umfasst die Aminosäure niedriger Dichte beispielsweise
Leucin, so wird das Material auch als „Leucin niedriger Dichte"
bezeichnet. Man sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass die durch die
Verfahren hergestellte Aminosäure
eventuell beispielsweise nicht die Schüttdichte aufweisen könnte, die
bezüglich
der ersten Ausgestaltung der Erfindung, welche die oben beschriebenen
Aminosäureteilchen
betrifft, erforderlich ist.
-
Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zum
Herstellen eines Pulvers vorgesehen, wobei das Verfahren die Schritte
des Mischens von Aminosäure
niedriger Dichte mit aktivem Material umfasst.
-
Wie oben aufgeführt, kann das Pulver auch ein
Verdünnungsmittel
enthalten. In diesem Fall umfasst das Verfahren zum Herstellen des
Pulvers vorteilhafterweise den Schritt des Mischens der Aminosäure niedriger
Dichte mit aktivem Material, gefolgt von dem Schritt des Mischens
der Aminosäure
niedriger Dichte und des aktiven Materials mit dem Verdünnungsmittel.
-
Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung von
Aminosäure
niedriger Dichte in einem Pulver vorgesehen, um die Fließeigenschaften
des Pulvers zu verbessern.
-
Auch ist die Verwendung von Aminosäure niedriger
Dichte in einem Pulver zur Verwendung in einem Trockenpulverinhalator
vorgesehen.
-
Wie oben erwähnt, kann die Verwendung der
Aminosäure
den lungengängigen
Anteil des aktiven Materials in dem Pulver verbessern. Es wird angenommen,
dass der lungengängige
Anteil aufgrund der verbesserten Dispergierung des aktiven Materials
nach Betätigen
des Inhalators verbessert wird. Enthält das Pulver außerdem Trägerteilchen,
so wird des Weiteren angenommen, dass, nach Betätigen des Inhalators die Aminosäure niedriger
Dichte die Freigabe der aktiven Teilchen von den Oberflächen der
Trägerteilchen
fördert.
-
Das aktive Material, auf das in der
gesamten Beschreibung Bezug genommen wird, umfasst ein pharmazeutisches
Produkt oder eine Mischung pharmazeutischer Produkte. Es versteht
sich, dass der Ausdruck „aktives
Material" auch ein Material einschließt, das biologisch aktiv in
dem Sinne der Fähigkeit
ist, die Geschwindigkeit eines Prozesses in einem biologischen Umfeld
zu erhöhen
oder zu reduzieren. Die pharmazeutischen Produkte umfassen diejenigen
Produkte, die gewöhnlich
oral durch Inhalieren zum Behandeln von Krankheiten wie Atemwegserkrankungen
verabreicht werden, wie beispielsweise β-Agonisten, Salbutamol und dessen
Salze oder Salmeterol und dessen Salze. Weitere pharmazeutische
Produkte, die mit Hilfe eines Trockenpulverinhalators verabreicht
werden können,
sind unter anderem Peptide und Polypeptide wie DNase, Leucotriene
und Insulin.
-
Das aktive Material kann einen β2-Agonisten
umfassen, der Salbutamol, ein Salz von Salbutamol oder eine Kombination
derselben enthalten kann. Salbutamol und dessen Salze finden bei
der Behandlung von Atemwegserkrankungen weitverbreitete Anwendung.
Bei dem aktiven Material kann es sich um Salbutamolsulfat handeln.
Bei dem aktiven Material kann es sich auch um Terbutalin, ein Salz
von Terbutalin, beispielsweise Terbutalinsulfat oder eine Kombination
derselben handeln. Zudem kann es sich bei dem aktiven Material um
Ipatropiumbromid handeln.
-
Das aktive Material kann des Weiteren
ein Steroid enthalten, bei dem es sich um Beclomethasondipropionat
oder Fluticason handeln kann. Außerdem kann das aktive Material
Cromon enthalten, wobei es sich um Natriumcromoglycat oder Nedocromil
oder dessen Salze handeln kann.
-
Das aktive Material kann ferner einen
Leukotrien-Rezeptorantagonisten
enthalten.
-
Darüber hinaus kann das aktive
Material ein Kohlenhydrat, z. B. Heparin, enthalten.
-
Schüttdichte
-
Die Schüttdichte (die Dichte im eingeschütteten Zustand)
eines erfindungsgemäßen Materials
wird durch folgendes Verfahren bestimmt:
-
2 g des Materials werden aus einem
Wägepapier
in einen aufrechtstehenden, gläsernen,
skalierten Messkolben von 100 cm3 eingegeben.
Das Überführen des
Materials vom Papier in den Kolben findet so schnell statt, wie
es die Strömung
erlaubt. Das von dem in den Kolben gegossene Pulver eingenommene
Volumen wird auf 0,5 ml genau (Schüttvolumen) gemessen und das
Gewicht des Pulvers bestimmt.
-
Die Schüttdichte des Materials wird
als das Gewicht des Pulvers, durch das Schüttvolumen geteilt, berechnet.
-
Eine alternative Methode zum Messen
der Schüttdichte
ist in European Pharmacopoeia 1997 2.9.15 beschrieben.
-
Teilchengrößenverteilung
-
Die Teilchengrößenverteilung wurde durch Kleinwinkel-Laserlichtstreuung
(Mastersizer X, Malvern Instruments, Malvern, Großbritannien)
bestimmt. Ca. 5 mg der zu analysierenden Probe wurden 10 ml Dispergiermittel
(0,05% Lecithin in Cyclohexan) hinzugegeben. Die Sus pension der
Probe wurde vor der Analyse 30 Sekunden beschallt. Der Volumenmediandurchmesser
(VMD) und D(v, 90) wurden bestimmt. Der VMD ist der Durchmesser,
bei dem auf das Volumen bezogen 50% der Teilchen einen Durchmesser
aufweisen, der geringer ist als der VMD. D (v, 90) ist der äquivalente
Volumendurchmesser bei 90% des kumulativen Volumens.
-
Medianwert des aerodynamischen
Massendurchmessers (MMAD)
-
Der MMAD von Teilchen eines erfindungsgemäßen Materials
wird mit Hilfe eines Mehrstufen-Flüssigkeits-Impingers dem Verfahren
entsprechend bestimmt, das im European Pharmacopoeia (Nachtrag 1999) 2.9.18
(Aerodynamische Beurteilung feiner Teilchen) für Pulverinhalatoren beschrieben
ist.
-
Es werden nachfolgend Ausgestaltungen
der Erfindung durch Ausführungsbeispiele
beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Sprühgetrocknetes Leucin wurde
durch das folgende Verfahren zubereitet.
-
L-Leucin wurde mit Hilfe eines Parallelstrom-Sprühtrockners
im Labormaßstab
(Modell 191, Büchi, Schweiz)
sprühgetrocknet.
Es wurde eine Lösung
von 1,0 Gew.-% L-Leucin in Wasser zubereitet und mit einer Geschwindigkeit
von 4,5 ml min–1 mit Druckluft ( 600
1 h–1,
0, 7 mm-Düse)
zerstäubt
. Die in dem Sprühtrockner gebildeten
Tröpfchen
weisen einen VMD von nicht mehr als ca. 10 μm auf. Die Lufttemperaturen
am Einlass und Auslass des Sprühtrockners
betrugen 220°C
bzw. 150°C.
-
Das dabei gebildete Pulver wurde
durch Zyklonieren aufgefangen, in Glasfläschchen überführt und in einem Trockner bei
Raumtemperatur über
Kieselgel bis zur Verwendung gelagert. Das sprühgetrocknete L-Leucin bestand
aus einem leichten, losen, weißen
Pulver. Eine mikroskopische Untersuchung des sprühgetrockneten Pulvers brachte
das Vorliegen dünner,
flockenartiger Teilchen zum Vorschein.
-
Die Schüttdichte und der Teilchengrößendurchmesser
(als VMD) wurden für
das sprühgetrocknete Leucin
bestimmt. Die Schüttdichte
und der VMD wurden mit Hilfe der oben angegebenen Verfahren bestimmt.
-
Tabelle 1 zeigt die Schüttdichte
und die Teilchengrößenverteilung
für unbehandeltes
L-Leucin und für 5
Chargen von L-Leucin, das mit Hilfe des in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahrens sprühgetrocknet
worden ist. Es ist ersichtlich, dass das sprühgetrocknete Leucin Schüttdichten
im Bereich von 0,02 g cm–3 bis 0,05 g cm–3 aufweist.
-
-
-
Strömungseigenschaften
-
Die Strömungseigenschaften des L-Leucins
wurden durch Messen des Carr'schen Indexes des Pulvers bestimmt.
Sprühgetrocknetes
L-Leucin wurde einem pulverförmigen
Protein (Rinderserumalbumin/Maltodextrin 50 : 50) zugegeben.
-
Der Carr'sche Index einer Probe wurde
durch Messen des Volumens (VGieß)
eines Gewichts (W) bestimmt, das in einen Messzylinder von 250 cm3 gegossen worden war und wobei zur Erzielung
eines konstanten Volumens der Probe (Vklopf)
an den Zylinder geklopft wurde. Die Schüttdichte (die Dichte im eingeschütteten Zustand)
und die Klopfdichte werden als W/VGieß bzw.
W/Vklopf berechnet und der Carr'sche Index
wird aus der Klopfdichte und der Schüttdichte mit Hilfe der Formel
Carr'scher Index (%) = Klopfdichte – Schüttdichte × 100/Klopfdichte berechnet.
-
Tabelle 2 zeigt die Schüttdichte
(Dichte im eingeschütteten
Zustand), die Klopfdichte und den Carr'schen Index.
-
-
Der Zusatz von sprühgetrocknetem
Leucin zum Proteinpulver führt
zu einem geringeren Carr'scheu Index, was auf verbesserte Strömungseigenschaften
hinweist.
-
Beispiel 2
-
Zu einem Aerosol verarbeitetes Leucin
wurde durch folgendes Verfahren hergestellt.
-
Gemahlenes L-Leucin wurde durch einen
Röhrenofen
geführt.
Die L-Leucinteilchen wurden aus einem Wirbelbett durch einen Luftstrom
(ca. 20 1 min–1)
suspendiert. Die Teilchen wurden in einer Gasströmung in den Röhrenofen
eingetragen, der eine Temperatur im Bereich von 150 bis 300°C aufweist.
Das Material sublimierte. Der aus dem Ofen abgegebene Dampf wurde
mit kühler
Luft gemischt, was zu einer Wolke kondensierter Teilchen führte, die
daraufhin in einem Zyklon und Membranfilter aufgefangen wurden.
Das aufgefangene Material war leicht und „flaumig" und enthielt Teilchen
in Form dünner
Flocken.
-
Die Schüttdichte und die Teilchengrößenverteilung
sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Sie wurden mit Hilfe des im obigen Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
bestimmt.
-
-
Zweistufen-Impinger
-
Pulvermischungen wurden in einem
Zweistufen-Impinger (ZSAG) (European Pharmacopoeia 1997 2.9.18)
geprüft,
um die Effizienz der Verabreichung aktiver Teilchen in die Lungen
eines Patienten mittels eines Inhalatorgeräts zu beurteilen.
-
Das ZSAG ist ein Zweistufen-Trenngerät, das bei
der Beurteilung oraler Inhalationsgeräte verwendet wird. Stufe eins
des Geräts,
einschließlich
des oberen Impingers, ist eine Simulation des oberen Atemwegs, Stufe
zwei, die den unteren Impinger einschließt, eine Simulation des unteren
Atemwegs. Die sowohl im oberen als auch im unteren Impinger verwendete
Flüssigkeit
besteht für
die unten angegebenen Beispiele aus destilliertem Wasser.
-
Bei der Anwendung wird der Inhalator
in einer Einlassöffnung
des ZSAG angeordnet. Eine Pumpe, die an die Stufe zwei des ZSAG
angeschlossen ist, veranlasst Luft dazu, durch das Gerät zu strömen. Die
Luft wird von der Einlassöffnung
durch das Gerät
gesaugt, strömt
dabei durch die obere Röhre über den
oberen Impinger und die untere Röhre
zum unteren Impinger, wo es durch Flüssigkeit hindurchperlt und
verlässt
das Gerät
durch die Auslassröhre.
Die Flüssigkeit
im oberen Impinger filtert alle Teilchen heraus, die eine derartige Größe aufweisen,
mit der das Erreichen von Stufe zwei des ZSAG nicht möglich ist.
Feine Teilchen, die in der Lage sind, entlang der Atemwege bis zu
den Lungen vorzudringen, können
in die Stufe zwei des ZSAG gelangen, wo sie in die Flüssigkeit
des unteren Impingers strömen.
-
30 ml destilliertes Wasser werden
in den unteren Impinger und 7 ml destilliertes Wasser in den oberen Impinger
gegeben. Die Pumpe wird so eingestellt, dass in dem Gerät eine Strömungsgeschwindigkeit
der Luft von 60 Litern pro Minute erzielt wird.
-
Das Inhalatorgerät wird gewogen. Das Mundstück des Inhalatorgeräts wird
an die Einlassöffnung
des ZSAG angeschlossen, der Inhalator wird betätigt, um eine Dosis des Pulvers
abzugeben, und die Pumpe wird angeschaltet und auf eine Zeitspanne
von 10 Sekunden eingestellt. Die Pumpe wird daraufhin abgeschaltet und
der Inhalator vom ZSAG entfernt, erneut gewogen, und die Menge von
aus dem Inhalator entwichenem Pulver berechnet.
-
Die Abschnitte des Geräts, die
die Stufe eins des ZSAG bilden, werden in einen zweiten Kolben ausgespült und mit
destilliertem Wasser auf 250 ml aufgefüllt. Die Abschnitte, die die
zweite Stufe des ZSAG bilden, werden in einen dritten Kolben ausgespült und mit
destilliertem Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
-
Die Menge an aktiver Substanz in
jedem Abschnitt des ZSAG wird für
jeden Test gemessen. Das folgende Verfahren kann dafür verwendet
werden.
-
Die Inhalte der Kolben, die die Spülungen aus
den Stufen des ZSAG enthalten, werden durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC)-Analyse auf den Gehalt an aktivem Material hin analysiert
und mit Standardlösungen
verglichen, die beispielsweise 0,5 μg ml–1 und
1 μg ml–1 des
aktiven Materials enthalten.
-
Der Prozentsatz des aktiven Materials
in jeder Stufe des ZSAG wird aufgrund der Standardreaktion bei jedem
Test berechnet. Der Durchschnittswert der Tests kann berechnet werden,
um eine Angabe über
den Anteil aktiver Teilchen zu liefern, der die zweite Stufe des
ZSAG-Geräts
erreicht. Der lungengängige
Anteil (Feinteilchenfraktion) wird als Prozentsatz der Gesamtmenge
von Arzneimittel berechnet, das aus dem Inhalatorgerät abgegeben
wird und Stufe zwei des ZSAG erreicht, und liefert eine Angabe des
Anteils aktiver Teilchen, der die tiefe Lunge bei einem Patienten
erreichen würde.
-
Mehrstufen-Flüssigkeits-Impinger
-
Pulvermischungen wurden auch, wie
oben angegeben, in einem Mehrstufen-Flüssigkeits-Impinger (MSFA) (European
Pharmacopoeia 2.9.18) getestet, um die Effizienz der Abgabe der
aktiven Teilchen durch ein Inhalatorgerät an die Lungen eines Patienten
zu beurteilen.
-
Das MSFA ist ein fünfstufiges
Trennungsgerät,
das zur Beurteilung der Feinteilchencharakteristik von Teilchen-Wolken
verwendet wird, die mit Hilfe oraler Inhalationsgeräte gebildet
werden.
-
Die Auftreffstufe 1 stellt den Vorscheider
dar und Stufe 5 ist eine integrale Filterstufe. Eine Auftreffstufe umfasst
eine obere horizontale Abscheidewand aus Metall, die von einer Einlassdüsenröhre aus
Metall einschließlich
ihrer Auftreffplatte durchgriffen wird.
-
Während
der Verwendung ist ein geeigneter widerstandsarmer Filter, der fähig ist,
das aktive Material quantitativ aufzufangen, in Stufe 5 positioniert.
Das Gerät
wird zusammengebaut und an ein Strömungssystem angeschlossen.
Bei den unten angegebenen Beispielen wurde eine Strömungsgeschwindigkeit
von 90 Litern pro Minute verwendet.
-
20 ml eines Lösungsmittels werden in jede
der Stufen 1 bis 4 eingespeist. Während die Pumpe läuft, wird
das Mundstück
des Inhalatorgeräts
in den Mundstückadapter
des MSFA positioniert und das Inhalatorgerät entleert.
-
Die Menge an aktivem Bestandteil
in jeder Stufe des Geräts
wird beispielsweise mit Hilfe des in European Pharmacopoeia 2.9.18
beschriebenen Verfahrens bestimmt. Die Dosis an Feinteilchen kann
auf diese Weise berechnet werden.
-
Bei den folgenden Beispielen war
das für
die ZSAG- und MSFA-Tests
verwendete Inhalatorgerät
der Monohaler (von Miat, Italien hergestellt).
-
Beispiel 3
-
Es wurden Pulvermischungen zum Prüfen im ZSAG
hergestellt. Die Mischungen wurden durch eine Standard-Abfolge folgender
Schritte hergestellt:
-
- i. Mischen in einem Turbula-Mischer (einem Trommelmischer)
für 30
Minuten bis 1 Stunde bei hoher Geschwindigkeit;
- ii. Passieren der Mischung durch eine Reihe von Sieben mit Öffnungen
von 600- μm,
420- μm
bzw. 355 μm-Durchmessern
zum Verbessern des Mischens und zum besseren Aufbrechen stabiler
Agglomerate;
- iii. Weitermischen der Mischung in dem Turbula-Mischer für 30 Minuten
bis 1 Stunde bei geringer Geschwindigkeit; und
- iv. Füllen
der Mischung in Gelatinekapseln für die Verwendung im Monohaler,
wobei jede Kapsel ca. 5 mg der Mischung enthält.
-
Verschiedene Pulvermischungen wurden
zubereitet, die ein aktives Material, Salbutamolsulfat, und ein Zusatzmaterial
enthielten. Mehrere der Mischungen enthielten als Zusatzmaterial
erfindungsgemäßes Leucin niedriger
Dichte. Das Leucin niedriger Dichte wurde durch eine Aerosolmethode
zubereitet, wie sie in Beispiel 2 oben beschrieben ist. Andere Mischungen
enthielten kein Zusatzmaterial oder Aerosil (Warenname der Degussa
für kolloidales
Siliciumdioxid) oder herkömmliches
gemahlenes Leucin als Zusatzmaterial zur Erzielung vergleichbarer
Ergebnisse. Der Prozentsatz, der jeweils für die Menge des Zusatzmaterials
in der Mischung angegeben ist, ist der Gewichtsprozentsatz des Zusatzmittels,
auf das Gewicht des aktiven Materials und des Zusatzmaterials bezogen.
-
Der %-Wert, der für die Mengen der Komponenten
in den Mischungen angegeben ist, ist der Gewichtsprozentsatz der
auf das Gewicht der Pulvermischung bezogenen Komponente.
-
-
Die Tabelle zeigt, dass das Zusetzen
des Leucins geringer Dichte den lungengängigen Anteil des aktiven Materials
verbessert. Besonders gute Ergebnisse wurden dort erzielt, wo der
Gewichtsprozentsatz des Leucins geringer Dichte 1% betrug.
-
Mikronisiertes Salbutamolpulver selbst
ist schwierig zu handhaben, da es kohäsiv und klebefähig ist und
stark durch statische Kräfte
beeinflusst wird. Das Pulver bildet harte, kompakte Agglomerate
und klebt aufgrund elektrostatischer Kräfte an Oberflächen an
oder springt von ihnen ab. Das Zusetzen von 1 bzw. 10 Gew.-% an
gemahlenem Leucin verbesserte die Strömungsfähigkeit des Pulvers und die
Handhabungsleistung des Salbutamolpulvers. Die Mischungen, die 1
bzw. 10 Gew.-% des Leucins geringer Dichte enthielten, hatten signifikant
verbesserte Pulverströmungseigenschaften
bei einer minimalen Haftung an Glaswänden, im Vergleich mit den
Mischungen, die gemahlenes Leucin enthielten.
-
Beispiel 4
-
Die Wirkung des Anteils an Leucin
geringer Dichte in der Pulvermischung wurde durch Prüfen von
Mischungen bestimmt, die Salbutamolsulfat sowie verschiedene Gew.-%
Leucin geringer Dichte enthielten. Die Wirkung des Mischverfahrens
wurde ebenfalls durch Kombinieren der folgenden Mischverfahren untersucht:
HS – Mischen
mit hoher Schergeschwindigkeit durch Verwendung einer mit einer
Metallschaufel ausgestatteten Küchenmaschine
LS – Mischen
mit geringer Schergeschwindigkeit durch Verwendung eines Mörsers und
Stößers sowie
Sieben
S – Sieben
T – Mischen
in einem Trommelmischer (Turbula-Mischer)
-
Die Mischungen wurden mit dem ZSAG
getestet. Die Dosis in jeder Kapsel der Pulvermischung betrug ca.
5 mg. Jeder Test wurde mit insgesamt zwei Kapseln (insgesamt 10
mg Pulvermischung) wiederholt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5
aufgezeigt.
-
Der %-Wert, der für die Menge an Komponenten
in den Mischungen angegeben ist, ist der Gew.-%-Satz der auf das
Gewicht der Pulvermischung bezogenen Komponente.
-
-
So ist zu ersehen, dass das Zusetzen
von Leucin geringer Dichte zu einer signifikanten Erhöhung des lungengängigen Anteils
des aktiven Materials führte,
obwohl, auf das Betätigen
des Inhalators hin in jedem Fall ein großer Anteil des aktiven Materials
in dem Gerät
verbleibt.
-
Mikronisiertes Salbutamolsulfatpulver
ist weniger schwierig zu handhaben als das Pulver auf der Basis von
Salbutamol, weist jedoch kohäsive
und haftfähige
Eigenschaften auf. Während
das Zusetzen von Leucin zu einer gewissen Verbesserung der Pulverströmung und
der Handhabung führte,
führte
das Zusetzen von Leucin geringer Dichte zu einer signifikanten Verbesserung
der Pulverströmung
und der Handhabung.
-
Beispiel 5
-
Pulvermischungen zum Inhalieren,
die aktives Material, Leucin geringer Dichte und Lactoseverdünnungsmittel
umfassten, wurden mit Hilfe eines Mehrstufen-Flüssigkeitsimpingers (MSFA) mit
einer Strömungsgeschwindigkeit
von 90 Litern pro Minute getestet. Die Mischungen wurden durch Mischen
des aktiven Materials und des Leucins geringer Dichte mit Hilfe
des Verfahrens hergestellt, das oben mit Bezug auf Beispiel 3 beschrieben
ist. Das verwendete aktive Material war Salbutamolsulfat und das
Leucin geringer Dichte wurde durch Umwandeln in ein Aerosol, wie
es oben in Beispiel 2 beschrieben ist, zubereitet. Die Mischung
wurde dann mit Lactose vermischt. Zwei Qualitäten Lactose wurden verwendet.
Sorbolac (400) umfasst Lactosefeinteilchen, die einen effektiven
Teilchendurchmesser von 7 μm
aufweisen, und Lactochem umfasst Lactose, die eine Teilchengröße zwischen
63 μm und
90 μm aufweist
und die durch Sieben gewonnen wurden. Die Kapseln für das Prüfen wurden
mit 20 mg bzw. 25 mg der Pulvermischung gefüllt.
-
Die Ergebnisse der MSFA-Tests sind
in Tabelle 6 dargestellt. Die %-Werte sind die Gewichts-%-Sätze des
auf das Gewicht der Pulvermischung bezogenen Materials.
-
-
Es ist daher ersichtlich, dass der
hohe lungengängige
Anteil beim Einarbeiten der Lactose beibehalten wird, das Entleeren
der Kapsel jedoch im Vergleich mit den Mischungen, die die Lactose
nicht enthalten, verbessert ist.
-
Die Verwendung des Leucinmaterials
niedriger Dichte ist oben mit Bezug auf seine Verwendung in Pulvern
für die
pharmazeutische Anwendung beschrieben worden, insbesondere in Pulvern
zum Inhalieren, wobei die Eigenschaften des Pulvers von großer Wichtigkeit
sind.
-
Die erfindungsgemäße Aminosäure niedriger Dichte kann auch
bei anderen pharmazeutischen Anwendungen verwendet werden. Das Leucin
niedriger Dichte kann beispielsweise in Pulverrezepturen zur Herstellung
von Tabletten verwendet werden. Die vorteilhaften Eigenschaften,
insbesondere die Strömungseigenschaften,
würden
die Leistungsfähigkeit
des Pulvers beim Pressen von Tabletten verbessern.
-
Die Aminosäure niedriger Dichte kann auch
als Zusatzmittel in Pulvern verwendet werden, die in Kapseln eingefüllt werden
sollen. Die verbesserten Strömungs und
Handhabungsmerkmale der Pulver, die die Aminosäure niedriger Dichte enthalten,
würden
zu einem besseren Füllen
und Entleeren der Kapseln führen.
-
Gegenwärtig stehen mehrere Zusatzmaterialien
zur Verfügung,
die routinemäßig Pulvern,
beispielsweise Aerosil (kolloidaler Kieselsäure), zum Verbessern ihrer
Strömungseigenschaften
zugegeben werden. Ein signifikanter Vorteil von Aminosäuren im
Vergleich mit beispielsweise Kieselsäure besteht darin, dass Aminosäuren pharmazeutisch
verträglicher
sind, insbesondere beim Inhalieren in die Lungen.
-
Ein weiterer Vorteil mancher Aminosäuren, insbesondere
von Leucin, im Vergleich mit Kieselsäure, besteht darin, dass Leucin
sich im Gegensatz zu Kieselsäure
in Wasser unter Bildung einer klaren Lösung löst. Aus diesem Grund ist vorgesehen,
die Aminosäure
niedriger Dichte, wie beispielsweise Leucin, vorteilhafterweise
in Pulvern als diagnostische Reagentie zu verwenden, bei der die
Fähigkeit,
eine klare Lösung
zu bilden, eventuell wesentlich ist.
-
Es ist auch vorgesehen, dass die
Aminosäuren
niedriger Dichte in Bereichen Anwendung finden können, die außerhalb
des pharmazeutischen Gebiets liegen. Beispielsweise kann die Aminosäure niedriger
Dichte in Trockenpulvern für
brandunterdrückende
Mittel verwendet werden, beispielsweise zum Verbessern der Pulvereigenschaften
von Trockenpulver-Feuerlöschern.