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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Krankenhemd mit einem Rückenteil
und einem Vorderteil, die entlang zweier Seitenverbindungen und
entlang zweier sich von der Schulter bis zum Ende des Ärmels erstreckender
Verbindungen zusammengefügt sind,
wobei wenigstens eine dieser Verbindungen mit Hilfe von Schnellkopplungs-Verbindungselementen, welche
entlang der genannten Verbindung angeordnet sind, wenigstens teilweise
lösbar
ausgebildet ist, wobei das Vorderteil eine Öffnung aufweist, die den Zugang
zu einem Teil des Körpers
ermöglicht,
wobei die genannte Öffnung
durch wenigstens einen Umschlag verschlossen ist, wovon wenigstens
ein Teil durch Schnellkopplungs-Verbindungselemente
mit dem Hemd verbunden ist, wobei der obere Rand dieses Umschlags
der Halsweite des Hemdes entspricht.
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Hemden dieses Typs werden in Krankenhäusern verwendet,
um kranke Menschen zu bekleiden. In herkömmlicher Weise ist das Rückenteil
aus zwei symmetrischen Stücken
gefertigt, die durch jedwedes bekannte Befestigungsmittel, wie Bänder oder Druckknöpfe, fixiert
werden. Einige Patientenhemdenmodelle haben lediglich einige Bänder oder Knöpfe im oberen
Bereich des Rückenteils,
was bedeutet, dass – wenn
der Patient steht – die
Stücke des
Rückenteils
des Hemdes gespreizt sind, wodurch der hintere Teil seines Körpers frei
liegt.
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Darüber hinaus kann – wenn es
sich bei den zum Verbinden der beiden Stücke des Rückenteils verwendeten Befestigungsmittel
um Knöpfe
oder Druckknöpfe
handelt – der
Patient, welcher dauerhaft bettlägerig
ist, diese an seinem Rücken
spüren
und dadurch eine gewisse Unbehaglichkeit empfinden.
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Andererseits ist es zum Anziehen
dieses Hemdentyps erforderlich, es über die Ärmel überzustreifen und es am Rücken zu
verknüpfen.
Diese Handhabung kann sich als schwierig erweisen, wenn der obere
Teil des Körpers
des Patienten in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist. Ebenso muss der Patient,
um sein Hemd auszuziehen, seine Arme aus den Ärmeln herausziehen. Nun bekommt
aber ein Patient im Krankenhausbereich oftmals eine Infusion, oder
er ist an Geräte,
wie zum Beispiel eine Infusionsspritrenpumpe, oder jedwede andere
Maschine angeschlossen. Wenn das Pflegepersonal das Hemd des Patienten
wechseln muss, muss es die Flaschen, welche das Infusionsserum enthalten,
durch die Ärmel
führen
oder es muss die Maschinen, an die der Patient angeschlossen ist,
abschalten, um das Hemd ausziehen zu können. Diese Vorgänge brauchen Zeit,
und es kann sich als gefährlich
erweisen, die Geräte,
selbst für
einen kurzen Augenblick, abzuschalten.
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Einige Modelle sind entwickelt worden,
um zu versuchen, diese Probleme zu lösen. Derartige Modelle sind
in den amerikanischen Patenten US-A-4 422 186, US-A-4 805 241, US-A-3
276 036, US-A-5 611 087 und US-A-4 964 173 beschrieben. Diese Patente
beschreiben kompliziert gestaltete Modelle, deren Selbstkostenpreise
folglich hoch und wenig an die knappen Budgets der Krankenhäuser angepasst
sind. Außerdem
ermöglichen
diese Ausführungen
keinen Zugang, insbesondere zum Rumpf, um dringende Handlungen,
wie Luftröhrenschnitt,
Intubation, Defibrillation, etc. vorzunehmen und dabei das Schamgefühl des Patienten
zu achten. Insbesondere enthält
das in der US-A-4
422 186 beschriebene Hemd ein Rückenteil
und ein Vorderteil, die durch zwei Seitenverbindungen und zwei obere, sich
von der Schulter bis zum Ende des Ärmels erstreckende Verbindungen
zusammengefügt
sind, wobei diese beiden oberen Verbindungen durch Schnellkopplungs-Verbindungselemente
realisiert sind, die den Zugang zu den Schulter und zum Hals des
Patienten ermöglichen,
indem der gesamte obere Bereich des Vorderteils heruntergeklappt
wird. Diese Art des Öffnens
weist den Nachteil auf, dass der Patient über einen Bereich entblößt wird,
der sich weit über
den Eingriffsbereich hinaus erstreckt. Des Weiteren ist die Öffnung in
Richtung der Höhe
begrenzt und ermöglicht
kein leichtes Erreichen des Rumpfes und des Unterleibs des Patienten.
Diese Lösung
ist folglich nicht zufriedenstellend.
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Das in dem amerikanischen Patent
US-A-S 062 159 beschriebene Hemd schlägt ein dezentriertes vorderes Öffnen vor,
um zum Rumpf des Patienten Zugang zu haben. Dennoch ist dieses Hemd
sehr komplex aus unterschiedlichen Teilen gestaltet, die lediglich
mit Schnellkopplungs-Verbindungselementen verbunden sind. Aus diesem
Grund ist es für
den Komfort des Patienten sowie die praktische Seite für das Pflegepersonal
vollkommen ungeeignet.
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All diese bekannten Modelle stehen
im Gegensatz zu den von der derzeitigen medizinischen Welt verfolgten
Zielen, nämlich
effiziente und schnelle Versorgung, Berücksichtigung der Schmerzen
des Kranken sowie dessen Schamgefühls, und Komfort. Sie werden
den Bedürfnissen
des liegenden und leidenden Patienten nicht gerecht.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist
es, diese Nachteil zu beheben, indem sie ein Krankenhemd für Patienten
vorschlägt,
das deren Intimität
achtet und deren Komfort gewährleistet
und das es ermöglicht, die
Handgriffe des Pflegepersonals zu erleichtern, insbesondere indem
der schnelle Zugang zum Brustkorb begünstigt wird, um dringende Handlungen
vorzunehmen.
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Mit diesem Ziel betrifft die Erfindung
ein Hemd der im Oberbegriff angegebenen Gattung, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Öffnung die
Form eines umgekehrten T aufweist und durch zwei symmetrische Umschläge verschlossen
ist, wobei diese Umschläge
angeordnet sind, um sich entlang einer parallel zur Mittelachse
des genannten Hemdes verlaufenden Schwenkachse zu öffnen.
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Gemäß unterschiedlicher Varianten
können die
Schnellkopplungs-Verbindungselemente
entlang wenigstens einer der genannten, sich von der Schulter bis
zum Ende des Ärmels
erstreckenden Verbindungen angeordnet sein, wobei die Seitenverbindungen
durch Nähen
hergestellt sind, oder sie können entlang
wenigstens einer sich im Wesentlichen von der Schulter bis zum Ellbogen
erstreckenden Verbindung angeordnet sein, wobei die Verbindung des restlichen Ärmels und
die Seitenverbindungen durch Nähen
hergestellt sind.
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Das Rückenteil kann zwei Stücke enthalten, die
entlang einer vertikalen Verbindung zusammengefügt und mit entlang der genannten
vertikalen Verbindung angeordneten Schnellkopplungs-Verbindungselementen
versehen sind.
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Die genannten Schnellkopplungs-Verbindungselemente
können
ausgewählt
sein aus der Gruppe enthaltend Knöpfe, Druckknöpfe, Kontaktverschlüsse, Haken.
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Die vorliegende Erfindung und ihre
Vorteile werden aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung, in der die einzige
Figur eine Vorderansicht einer Ausführungsvariante des Hemdes gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt, besser hervorgehen.
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Unter Bezugnahme auf die einzige
Figur weist das Krankenhemd 31 ein (nicht dargestelltes) Rückenteil
und ein Vorderteil identischer Form auf, das darüber legbar ist. Jedes Teil
besteht aus einem einzigen, im Wesentlichen T-förmigen Stück, um den Körper 2 und
die beiden Ärmel 3 zu
bilden. Ein Halsausschnitt 4 ist zwischen den Schultern 5 vorgesehen.
Das Rücken-
und das Vorderteil werden übereinandergelegt
und werden entlang zweier Seitenverbindungen 6, welche
sich von der Unterseite des Ärmels 3 bis
zum unteren Ende des Körpers 2 erstrecken,
sowie entlang zweier Verbindungen 7, welche sich von der
Schulter 5 bis zum Ende des Ärmels 3 erstrecken,
verbunden. Nach der dargestellten Variante sind die Seitenverbindungen 6 durch
Nähen hergestellt.
Entlang der beiden Verbindungen 7 sind Druckknöpfe 8 vorgesehen,
die in gleichem Abstand von der Schulter 5 bis zum Ende
des Ärmels 3 angeordnet
sind. Somit kann das Pflegepersonal dem Patienten das Hemd leicht
anziehen, indem es dieses über
den Kopf oder über
die Füße überzieht
und es entlang des Körpers
gleiten lässt,
um es an Ort und Stelle zu bringen. Es müssen nur noch die Schultern 5 und
die Ärmel 3 durch
Verschließen
der Druckknöpfe 8 verbunden
werden. Aufgrund dieser Tatsache muss der Patient nicht wieder aufgerichtet
werden, um das Hemd am Rücken
zu verknüpfen,
und er wird nicht durch Knöpfe
beeinträchtigt,
die ihm den Rücken
wund reiben könnten.
Des Weiteren besteht aufgrund der Tatsache, dass das Rückenteil
aus einem einzigen Stück
besteht, nicht das Risiko, dass der Körper entblößt wird, wenn der Patient steht.
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Muss der Patient eine Infusion erhalten
oder an Geräte
angeschlossen werden, so kann das Pflegepersonal den zu versorgenden
Bereich durch Öffnen eines
Druckknopfes 8 oder mehrerer Druckknöpfe 8 schnell freilegen,
ohne den Ärmel
umkrempeln oder ihn vollkommen ausziehen zu müssen.
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Außerdem kann das Hemd – wenn der
Patient eine Infusion, eine Transfusion erhält oder an Geräte angeschlossen
ist – sehr
einfach und sehr schnell gewechselt werden. Denn hierfür reicht
es aus, die Druckknöpfe 8 zu öffnen und
das Hemd entlang der Körpers
gleiten zu lassen. Die Infusionen und verschiedenen Geräte bleiben
an Ort und Stelle und müssen
nicht abgeschaltet werden, da die Arme des Patienten beim Öffnen der
Verbindungen 7 automatisch aus den Ärmeln 3 gelöst werden.
So bleibt der Komfort des Kranken während der Handlungen erhalten,
und der Zeitgewinn für
das Umziehen der Kranken ist für
das Pflegepersonal äußerst merkbar.
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Es ist natürlich möglich, vorzusehen, dass Druckknöpfe 8 auch
entlang der Seitenverbindungen 6 angeordnet werden können, so
dass das Rücken- und
das Vorderteil vollständig
trennbar sind. Diese Variante kann für vollständig bewegungsunfähige Patienten
verwendet werden; das Rückenteil
wird auf dem Bett angeordnet, der Patient wird darauf gelegt und
mit dem Vorderteil bedeckt, das nun mit dem Rückenteil verbunden wird. Der
Patient wird somit angekleidet, ohne die geringste Handlung durchführen zu
müssen.
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Es ist auch möglich, Druckknöpfe vorzusehen,
die lediglich entlang einer Verbindung angeordnet sind, welche sich
von der Schulter bis annähernd zum
Ellbogen erstreckt, wobei der restliche Ärmel durch Nähen verbunden
wird.
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Für
besonders gebrechliche Menschen kann vorgesehen sein, dass das Rückenteil
in der Mitte durch zwei Stücke
vertikal getrennt ist, die in bekannter Weise mit Hilfe von Druckknöpfen oder
anderen Verbindungselementen verbunden werden können. Es wird einzig darauf
geachtet, genügend
Verbindungselemente vorzusehen, damit das Rückenteil gut verschlossen ist,
wenn der Patient steht. Bei dieser Variante kann das Hemd sehr leicht über das
Vorderteil und die Ärmel übergezogen
werden. Die Verbindungen der Schultern und der Ärmel werden beim Wechseln des
Hemdes zum Durchführen
der Infusionsflaschen oder der Geräte einfach geöffnet.
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Bei der in der einzigen Figur dargestellten Ausführungsvariante
ist die Öffnung 39 von
zwei symmetrischen Umschlägen 39a, 39b gebildet,
die sich entlang einer parallel zur Mittelachse des Hemdes 31 verlaufenden
Schwenkachse öffnen.
Die Umschläge 39a, 39b sind
durch einen Ausschnitt aus dem Stoff des Hemdes 31 in Form
eines umgekehrten T gebildet. Diese Ausschnittsform ist besonders einfach
und kostengünstig
herzustellen. Der Ausschnitt in Form eines umgekehrten T kann länger sein,
so dass das Öffnen
der Umschläge
bis zur Unterleibshöhe
erfolgt.
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Kontaktverschlüsse 35 vom Typ Klettverschluss
sind entlang der Ränder
der Umschläge 39a und 39b angeordnet,
um diese Ränder
auf lösbare Art
und Weise mit dem Vorderteil und untereinander zu verbinden.
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Der obere Rand der Umschläge 39a, 39b entspricht
der Halsweite 34 des Hemdes 31, so dass der Zugang
zum Rumpf für
das Durchführen
dringender Handlungen sehr einfach und schnell ist.
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Somit können die Umschläge 39a, 39b von dem
Pflegepersonal geöffnet
werden, um einen Zugang zu dem zu versorgenden Bereich zu ermöglichen,
ohne das ganze Hemd ausziehen zu müssen. Wenn der Patient beispielsweise
mit Hilfe von auf seiner Brust aufgelegten Geräten unter Beobachtung steht,
kann das Pflegepersonal die Geräte
an Ort und Stelle lassen, indem der Umschlag mehr oder weniger geöffnet gehalten
wird und ohne dass der Patient entkleidet wird.
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Darüber hinaus ist dieses Hemd
dank der Verwendung von Schnellkopplungs-Verbindungselementen besonders
an Reanimationsdienste angepasst, da die Umschläge 39a, 39b sehr
einfach geöffnet
werden können,
wodurch sehr schnell der Bereich des Körpers entblößt wird, an dem ein umgehendes
Eingreifen erforderlich ist.
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Muss das Pflegepersonal dringend
im Bereich der Brust oder des Halses des Patienten eingreifen, beispielsweise
um einen Luftröhrenschnitt durchzuführen, so
reicht es aus, einen der Umschläge 39a, 39b oder
beide Umschläge
dank der Schnellkopplungs-Verbindungselemente sehr schnell zu entfernen,
um zu dem zu versorgenden Bereich Zugang zu haben, ohne dass es
erforderlich ist, das Hemd zu zerreißen und ohne Zeit zu verlieren.
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Selbstverständlich können die Druckknöpfe oder
die Kontaktverschlüsse
durch jedwedes andere Schnellkopplungs-Verbindungselement, wie zum Beispiel
Knöpfe
oder Haken ersetzt werden. Es ist ebenfalls möglich, dort Kontaktverschlüsse anzubringen,
wo Druckknöpfe
vorgesehen sind und umgekehrt. Außerdem ist die Anzahl der Verbindungselemente
nicht auf die beschriebenen Beispiele begrenzt.
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Das erfindungsgemäße Hemd ist in Kinder- und
Erwachsenengröße vorgesehen
und wird aus einem für
den Krankenhausbereich geeigneten Material, beispielsweise einer
Baumwoll-Polyester-Mischung gefertigt.
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Die obige Beschreibung zeigt klar,
dass alle Ziele der vorliegenden Erfindung erreicht sind. Das erfindungsgemäße Krankenhemd
ermöglicht
gleichzeitig die Wahrung des Komforts und des Schamgefühls des
Patienten, einen Zeitgewinn sowie eine Erleichterung der Handhabung,
des Eingreifens und einen besseren Zugang zu den zu versorgenden
Bereichen für
das Pflegepersonal.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht
auf das beschriebne Ausführungsbeispiel
begrenzt, sondern erstreckt sich auf jede für einen Fachmann augenscheinliche Änderung
und Variante und bleibt dabei im Schutzbereich, der in den beiliegenden
Ansprüchen
definiert ist.