DE698620C - Brems- und Beschleunigungsmesser - Google Patents

Brems- und Beschleunigungsmesser

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DE698620C
DE698620C DE1936F0081442 DEF0081442D DE698620C DE 698620 C DE698620 C DE 698620C DE 1936F0081442 DE1936F0081442 DE 1936F0081442 DE F0081442 D DEF0081442 D DE F0081442D DE 698620 C DE698620 C DE 698620C
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01PMEASURING LINEAR OR ANGULAR SPEED, ACCELERATION, DECELERATION, OR SHOCK; INDICATING PRESENCE, ABSENCE, OR DIRECTION, OF MOVEMENT
    • G01P15/00Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration
    • G01P15/02Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration by making use of inertia forces using solid seismic masses
    • G01P15/08Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration by making use of inertia forces using solid seismic masses with conversion into electric or magnetic values
    • G01P15/13Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration by making use of inertia forces using solid seismic masses with conversion into electric or magnetic values by measuring the force required to restore a proofmass subjected to inertial forces to a null position

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  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Measurement Of Length, Angles, Or The Like Using Electric Or Magnetic Means (AREA)

Description

  • Brems- und Beschleunigungsmesser Mit der fortschreitenden Entwicklung des Kraftfahrwesens ist das dringende Bedürfnis entstanden, die Anfahrbeschleunigung und die Bremsverzögerung der Fahrzeuge einwandfrei prüfen zu können. Die bekannten Beschleunigungsmeßgeräte beruhen meist darauf, daß eine in einer bestimmten Richtung frei bewegliche Masse sich unter dem Einfluß der Trägheitskraft gegenüber den übrigen starren Teilen der Meßvorrichtung verschieben kann.
  • Die Verschiebung erfolgt so lange, bis Gleichgewicht eintritt zwischen der Trãgheitskraft, welche die Masse ablenkt, lund der Riclhtkraft (Feder- oder Schwerkraft), welche der Ab. lenkung in steigendem Maße entgegenwirkt.
  • Der von der beweglichen Masse zurückgelegte Weg dient als Maß für die Beschleunigung. Der Nachteil dieser Geräte besteht darin, daß die frei beweglicllbe Masse zusäminen mit der Richtkraft ein schwingungsfähiges System bildet, dessen Eigenschwingung das Meßergebnis störend beeinflußt. Durch eine starke Dämpfung kann wohl die Eigenschwingung unterdrückt werden, die Meßgenauigkeit wird aber dadurch herabgesetzt.
  • Es sind auch - Beschleunigungsmeßgeräte bekannt, bei denen das Erreichen einer bestimmten Höchstbeschleunigung elektrisch angezeigt wird. Dies geschieht dadurch, daß durch eine mechanisch9 oder elektrische Feder (Solenoid) eine bewegbar gelagerte Masse gegen einen elektrischen Kontakt gedrückt wird, der sich erst dann öffnet, wenn die Beschleunigungskraft ,einen derartigen Betrag erreicht hat, daß die entgegenwiilnde Federkraft überwunden wird. Durch Anordnung zahlreicher - M-as-sen mit gestaffelter Federkraft kann zw.ar die Beschleunigung innerhalb gewisser Stufen bestimmt werden, aber eine stetige Messung ist mit dieser Anordnung nicht möglich. Sie neigt auch zu Eigeuschwingungen und ist daher mehr geeignet, mechanische Erschütterungen nach ihren Schwingungszahlen zu analysieren, als die Fahrtbeschleunigung oder Bremsverzögerung von Kraftfahrzeugen zu bestimmen. Des weiteren sind elektrische Beschleunigungsmeßgeräte bekannt, bei welchen zür Messung der Beschleunigungskraft als druckempfindliches Meßorgan eine Säule aus Kohleplatten oder ähnlichem Material verwendet wird, wobei unter dem Einfluß des auf sie lastenden Druckes die Säule ihren inneren Widerstand ändert. Der Nachteil einer derartigen Vorrichtung ist, daß der innere Widerstand der druckempfindlichen Kohlesäule.außer vom Druck auch von anderen Einflüssen, wie Feuchtigkeitsgräd der Luft, Temperatur und elektromotorischer Spannung der Stromquelle, abhängt. Um diese Fehlerquellen zu vermeiden, muß ein solches Gerät vor jeder Verwendung erst auf die Nullstellung ein-, justiert werden, was für die Bedienung dest Geräts lästig ist. Wenn die-Einjustierungunsorgfältig gemacht oder unterlassen wird, ist das Meßergebnis falsch.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Beschleunigungsgerät, welches im Gegensatz zu der letztgenannten Vornchtung von der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Betriebsspannung der Stromquelle in weiten Grenzen unabhängig ist. Gegenstand der Erfindung ist ein elektromagnetisches Beschleunigungsgerät, bei dem das elektromagnetische System nach Art eines Summers ausgebildet ist, dessen Stromverbrauch abzüglich des Verbrauchs im Ruhezustand des Fahrzeugs ein Maß für die Beschleunigung ist. Dadurch wird.die Anfachung freier Eigenschwingungen, die das Meßergebnis stören würden, unterdrückt. Das Meßgerät gemäß der Erfindung zeigt die Beschleunigung stetig und direkt an einer Skala an. Da es sich um ein elektrisches Meßverfahren handelt, ist selbstverständlich die Möglichkeit der Fernmessung und der selbsttätigen Aufzeichnung des zeitlichenVerlaufes der Beschleunigung (Anfahrbeschleunigung, Bremsverzögerung) auf Koordinatenpapier gegeben. Durch Umschaltung auf verschiedene elektrische Meßbereiche des Strommessers kann selbstverständlich die Empfindlichkeit des Beschleunigungsmeßgerätes in einfacher Weise ;beeinflußt werden. Man erhält also sowohl bei Messung kleiner als auch großer Beschleunigungen oder Verzögerungen nach Umschalten auf den geeigneten Meßbereich jedesmal einen großen Skalenausschlag und eine gute Meßgenauigkeit. Dieser Umstand ist praktisch wichtig, weil mit ein und demselben Gerät z. B. die maximale Anfahrbeschleunigung, -die bekanntlich bei Kraftfahrzeugen in einer anderen Größenordnung als die Geschwindigkeitsänderung während der Fahrt liegt, ebensogut wie diese gemessen werden kann.
  • Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der Zeichnung.
  • Abb. 1 zeigt das Prinzip des Beschleunigungsmessers (Bremsmessers). Die um die Achse o beweglich gelagerte Masse I, auf welche die Beschleun,igungskraft p einwirkt, dient als Anker für den Elektromagneten 2. Durch eine Feder 3 wird der Anker I an den Unterbrecherkontakt 4 angedrückt. Der Elektromagnet 2 wird von der Batterie 5 über den Schalter 6 und den Unterbrecherkontakt 4 gespeist. In dem elektrischen Stromkreis liegt ein Strommesser oder ein schreibendes elektrisches Meßgerät 7, auf dessen Skala die Beschleunigung abgelesen wird. DurchVeränderung des Nebenschlusses 8 kann das Meßgerät auf verschiedene Empfindlichkeit eingestellt werden. Parallel zur Wicklung des Elektromagneten 2 liegt ein Kondensator 9, der die Funkenbildung am Unterbrecherkontakt + unterdrückt. Die Wirkungsweise des Beschleunigungsmeßgerätes ist folgende: Bei einem elektrischen Summer ist bekanntlich der vom Elektromagneten aufgenommene Strom proportional der auf den Anker ausgeübten Kraft, welche der magnetischen Anziehung.entgegenwirkt. Die Beziehung zwischen Strom und Kraft ist linear, solange die magnetische Charakteristik linear ist, was bei geringer Sättigung des Magnetkerns der Fall ist. Der Strom ist bei der Summerschaltung in gewissen Grenzen spannungsunabhän,gig, d. h. die Stromquelle braucht keine konstante Spannung zu haben, da eine Veränderung der Spannung auf den Mittelwert des Stromes keinen wesentlichen Einfluß hat, sondern nur die Frequenz der Stromunterbrechungen ändert. Außer dem Drehmoment, welches die Feder 3 auf den Anker I ausübt, wirkt ein zusätzliches Drehmoment auf den Anker ein, welches von der Beschleunigungskraft p herrührt. Durch dieses zusätzliche Drehmoment erhöht bzw. erniedrigt sich die Stromaufnahme des Elektromagneten. Die Stromänderung ist also ein Maß für die Beschleunigung Die Skala des Strommessers wird in m/ss geeicht, so daß die Beschleunigung direkt abgelesen werden kann.
  • Was die Ausführung der einzelnen Bauteile betrifft, so empfiehlt sich folgendes: Der Elek tromagnet wird am besten aus unterteiltem Eisen angefertigt. Durch Anordnung von Kurzschluß ringen oder von Kurzschlußwin dungen mit vorgeschaltetem veränderlichem Ohmschen Widerstand kann die Schnelligkeit der magnetischen Feldänderungen und somit die Frequenz der Stromunterbrechungen auf ein günstiges Maß eingestellt werden. Was den Anker betrifft, so ist die Amplitude der mechanischen Schwingungen möglichst klein zu halten. Es soll daherlder Unterbrecherkontakt so ausgeführt werden, daß er nur wenig durchfedern kann, was z. B. durch Auf legen der Kontaktscheibe auf eine Gummiunterlage erzielt wird. Eine günstigeSchwingungszahl des Ankers kann ferner durch geeignete Formgebung des Ankers hinsichtlich seines Trägheitsmomentes oder seines Reibungswiderstandes gegenüber der ihn umgebenden Luft oder Flüssigkeit erzielt werden.
  • Der Beschleunigungsmesser zeigt den Awgenblickswert der Beschleunigung an. Wird das Meßgerät dagegen zusätzlich gedämpft, so erhält man die mittlere Beschleunigung, die über eine kurze Zeitspanne integriert ist, als Meßergebnis. Eine zusätzliche Dämpfung des Meßgerätes kann durch Unterbringung des E1ektromagneben und Ankers in Öl erreicht werden, sofern man es nicht vorzieht, eine Dämpfung auf elektrischem Wege herbeizuführen (W.irbelstromdämpfung des Strom messers). Alle diese einzelnen Maßnahmen bilden nicht den Gegenstand der Erfindung.
  • Zur Anfachung der mechanischen -Schwingungen des Ankers ist eine bestimmte Stromstärke erforderlich. In der Schaltung gemäß Abb. 1 fließt also auch ein Strom durch das elektrische Meßgerät, wenn keine Beschleunigungskraft auf den Anker einwirkt. Es wäre nun erwünscht, diesen konstanten Strombetrag von der elektrischen Messung auszuschließen.
  • Dies geschieht erfindungsgemäß durch Anordnung eines Hilfsstromkreises, durch welchen der Elektromagnet zur - Vorerregung einen Strom erhält, welcher nicht durch das Meßinstrument fließt. In Abb. I ist dieser Hilfsstromicreis gestrichelt angedeutet. Im Ellfsstromkreis liegt der Eisen-Wassers toff-Widerstand 10 oder eine sonstige Vorrichtung zur Konstanthaltung der Stromstärke. Es wird notwendig sein, die elektrische Zeitkonstante (T = L/R) des Hilfssitromkreises kleiner zu halten als diejenige des Hauptstromkreises, damit die Vorerregung des Elektromagneten unabhängig von den sonstigenBetriebsverhältnissen konstant bleibt. Die magnetische Vorerregung erfolgt zweckmäßig über eine getrennte Hilfswicklung, welche in der Abb. I der Ubersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet ist.
  • Bei der Schaltung gemäß Abb. 1 hat der Unterbrecherkontakt den voIlen Betriebsstrom zu schalten. Um den Unterbrecherkontakt zu entlasten, kann die Schaltung selbstverständlich auch so getroffen werden, daß der Unterbrecherkontakt nur den Gitterkreis einer Elektronenröhre steuert, während der Elektromagnet - und der Strommesser im Anodenstromkreis liegen.
  • Das vorstehend beschriebene Meßgerät dient zur Ermittlung der Bremsverzögerung oder der Anfahrbeschleunigung insbesondere von Kraftfahrzeugen. Voraussetzung für eine einwandfreie Messung ist die horizontale Lage des Meßgerätes, weil anderenfalls eine Komponente der Erdbeschleunigung das Meßergebnis fälscht. Das Gerät läßt sich nun erfindungsgemäß auch als Neigungsmesser, z. B. für Flugzeuge, verwenden, wobei - sofern keine sonstigen Beschleunigungskräfte auftreten -- der Skalenausschlag des Meßgerätes angenähert proportional dem Sinus des Neigungswinlcels gegen die Horizontale ist.
  • Für die Verwendung als Brems- oder Beschleunigungsmesser für Fahrzeuge ist die Bedingung der genau horizontalen Lage sehr schwer zu erfüllen. Das Instrument kann wohl mit der Wasserwaage. vorübergehend horizontal eingestellt werden, eine dauernde - horizntale Lage läßt sich jedoch liegen der Erschütterungen des Fahrzeuges und der Unebenheit der Fahrbahn kaum erzielen.
  • Zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehört die Ausstattung des Meßgerätes mit einem - Neigungsausgleich, wodurch das Meßgerät in bezug auf die Drehung um eine seiner Hauptachsen unabhängig wird von der jeweiligen Lage zur Horizontalen. Im folgenden werden zwei verschiedene Lösungswege zur Erzielung des Neigungsausgleiches angegeben :, Der Neigungsausgleich wird erstens dadurch erzielt, daß man die Beschleunigung auf mehrere Massen einwirken läßt, deren Bewegungsweg in verschiedener Richtung zur Horizontalen verläuft. Abb. 2 zeigt - im Schrägriß eine Anordnung, bei welcher erfindungsgemäß auf einer Scheibe -r 1, deren Ebene in der Fahrtricitung liegt, die beweglich in den Gleitlagern 12 und 13 geführten Massen 14 gleichmäßig über den Um fang verteilt sind. Die Bewegung der Massen kann nur in radialer Richtung erfolgen. Nach innen zu wird der Bewegungsweg jeder Masse durch einen Anschlag 1.2 begrenzt.' Die in radialer Richtung wirkendea Massenktäfte werden durch Seidenfäden o. dgl. -über eine Umlenkung (I5), welche aus Seilrollen oder Gelenken besteht, auf die Stelle I6 übertragen, in welcher die Fäden zusammenlaufen. Die auf die Stelle I6. in Richtung der Symmetrieachse übertragene Kraft, welche von den radial nach außen wirkenden Trägheitskräften und Gewichten der Massen 14 herrührt, ist ein Maß für die Größe der Fahrtbeschleunigung. Zur elektrischen Messung dieser Kraft wird die Stelle I6 mit dem Anker eines Elektromagneten, ähnlich Abb. I, verbunden. Es ist eventuell zweckmäßig; die Kraftübertragung -auf den Anker durch Zwischenschalten einer oder mehrerer Federn elastisch zu gestalten.
  • Der in Abb. 1 dargestellte Anker wird in Verbindung mit der Anordnung gemäß Abb. 2 - selbst wenn sein Gewicht klein -ist - bei einer Lagenveränderung eine fehlerhafte Anzeige geben. -Um den Einfluß der Fahrt- und .Erdbeschleunigung auf die Ankermasse selbst zu kompensieren, wird der Anker zum Zwecke des Neigungsausgleiches erfindungsgemäß in seinem Schwerpunkt gelagert. Die Abb. 3 zeigt im Aufriß einen Anker I7, dessen Drehachse durch seinen Schwerpunkt rE geht. Der Anker 17 wird durch den Elek tromagneten I9- mit Hilfe des Unterbrecherkontaktes 20 in mechanische Drehschwiffgungen versetzt. An der Stelle I6 wird durch das in Abb. 2 dargestellte Meßsystem die Kraftp auf den Anker I7 übertragen.
  • Die Wirkungsweise des Beschleunigungsmeßgerätes mit Neigungsausgleich gemäß Abb. -2 und Abb. 3 ist folgende: Auf jede der einzelnen Massen 14 wirkt die Erd- und Fahrtbeschleunigung ein. Die Kraft in der jeweiligen Bewegungsrichtung der Massen ist gleich der entsprechenden Komponente der Resultierenden aus der Erd-und Fahrtbeschleunigung. An der Kraftübertragung nach der Stelle können sich nur diejenigen Massen beteiligen, deren Bewegung radial nach außen gerichtet ist, weil eine Kraftübertragung mittels der Seiden- -fäden nur durch Zug, nicht aber durch Druck erfolgen kann. Das Prinzip des Neigungsausgleiches besteht darin, daß das System der radial angeordneten beweglichen Massen nach keiner bestimmten Richtung orientiert ist. Das Meßgerät zeigt also die Fahrtçbeschleunigung richtig an, sofern nur die Fahrtrichtung mit der Ebene der Scheibe 11 zusammenfällt. Im übrigen kann das Meßgerät um die Symmetrieachse beliebig gedreht werden, ohne daß sich ein wesentlicher Meßfehler ergibt. Theoretisch vollkommen wäre die Neigungsunempfindlichkeit gegenüber einer derartigen Verlagerung nur dann, wenn unendlich viele bewegliche Massen angeordnet wären. Praktisch erreicht man durch eine größere Anzahl von Massen (z. B. 30) eine genügende Unempfindlichkeit des Meßgerätes gegen eine Lagenveränderung. Der bei einer Lagenveränderung auftretende größte Fehler ist eine trigonometrische Funktion des halben Winkels, den die Radien zweier benachbarter Massen einschließen. In der Abb. 2 sind entgegen der praktischen Ausführung der Übersichtlichkeit halber nur wenige Massen dargestellt.
  • Es ist selbstverständlich, daß die einzelnen Massen nicht unbedingt in einer Ebene, wie in Abb.. 2, liegen müssen, es läßt sich vielmehr jede andere sinngemäße Anordnung verwenden, bei der das Prinzip der Verwendung zahlreicher, nach verschiedener Richtung beweglicher Massen beibehalten wird. Erwähnt sei noch, daß man selbstverständlich an Stelle des elektromagnetischen Kraftmessers (vgl.
  • Abb. 3) auch einen Kraftmesser anderen Prinzips (z. B. Federwaage) in Verbindung mit der in Abb. 2 dargestellten Anordnung verwenden kann. Für Sonderzwecke kann der Neigungsausgleich selbstverständlich auch so ausgeführt werden, daß die einzelnen Massen strahlenförmig nach allen Seiten des Raumes beweglich angeordnet werden. Das Gerät ist dann nach allen Richtungen hin iagenunempfindlich.
  • Das Pririzip, riach dem'der vorstehend beschriebene Beschleunigungsmesser mit Neigungsausgleich arbeitet, ist ziemlich umständlich. Es wird daher im folgenden ein zweiter Lösungsweg gemäß der Erfindung zur Erzielung eines Neigungsausgleiches angegeben, welcher wesentlich einfacher ist, da er nur eine bewegliche Masse benötigt.
  • Hiernach wird der Neigungsausgleich dadurch erreicht, daß man den Anker so lagert, daß er nach allen Seiten hin pendeln kann.
  • Während beim Beschleunigungsmesser ohne Neigungsausgleich gemäß Abb. I der Ankern sich nur um die Achse o drehen kann, also nur einen Freiheitsgrad hat, wird der Anker zur Erzielung eines Neigungsausgleiches erfindungsgemäß - kardanisch gelagert, so daß seine Bewegung nach zwei Freiheitsgraden erfolgen kann. Abb. 4 zeigt das Prinzip eines derartigen Beschleunigungsmeßgerätes mit Neigungsausgleich. Der Anker 2' ist rotationssymmetrisch geformt und an der Stelle 22 durch ein Kugelgelenk (oder kardanische Aufhängung) gelagert. Auf der Symmetrieachse ist des weiteren der im Schnitt gezeichnete Unterbrecherkontakt 23 angeordnet, welcher ebenfalls rotationssymmetrisch geformt ist, z. B. als Kugel, welche einen umhüllenden Zylinder nach allen Seiten hin berühren kann.
  • Auch der im Schnitt gezeichnete Elektromagnet 24 ist rotationssymmetrisch (Topfmagnet) und trägt um den zentralen Polschenkel die Wicklung 25. Anker und Kern des Elektromagneten sind mit einer Spitze 26 versehen, so daß bei Erregung des Elektromagneten der Anker durch den magnetischen Kraftfluß in die zentrale Lage gezogen wird. bm übrigen ist die elektrische Schaltung wie in Abb. 1.
  • Die Wirkungsweise dieses Beschleunigungsmessers mit Neigungsausgleich ist folgende: Das Gerät wird so aufgestellt, daß die Fahrtrichtung parallel zur Ebene der Ankerscheibe 21 verläuft. Der Anker wird von den Beschleunigungskräften in Richtung der Resultierenden aus Erd- und Fahrtbeschleunigung abgelenkt. Da der Anker nach allen Richtungen beweglich gelagert ist und das ganze System rotationssymmetrisch geformt ist, wird keine bestimmte Ablenkungsrichtung bevorzugt. Die Orientierung der resultierenden Beschleunigungskraft gegenüber dem Anker ist also gleichgültig, und hierauf beruht die Neigungsunempfindlichkeit des Gerätes in bezug auf eine Drehung um die Symmetrieachse. Sobald die Ablenkung des Ankers aus seiner zentralen Lage ein geringes Maß überschritten hat, berührt die Kontaktkugel 23 den sie umhüllenden Kontaktzylinder, dessen Durchmesser etwas grö-Ber ist als der Durchmesser der Kugel, und bewirkt dadurch eine Erregung des Elektromagneten 24. Der Elektromagnet zieht nun den Anker 21 wieder in die zentrale Lage zurück, weil der magnetische Widerstand des Luftspaltes am geringsten ist, wenn die Spitze des Ankers dem zugespitzten Magnetpol bei 26 genau gegenübersteht. In dieser Stellung ist aber der Kontakt 23 geöffnet, so daß sich der Elektromagnet 24 entregt und der Anker 21 unter dem Einfluß der auf ihn wirkenden Resultierenden aus Erd- und Fahrtbeschleunigung wieder so lange abgelenkt wird, bis sich die beiden Kontaktteile 23 berühren und das Spiel von neuem beginnt. Der vom Elektromagneten aufgenommene Strom ist ein Maß für die Größe der auf den Anker wirkenden resultierenden Kraft, welche sich normalerweise aus zwei rechtwinkligen Komponenten, der Erd- und Fahrtbeschleunigung, zusammensetzt. Da erstere bekannt ist, kann aus der Größe des elektrischen Stromes auf die Höhe der Fahrtbeschleunigung oder Bremsverzögerung geschlossen werden. Die B¢sehleunigung wird direkt in m/s2 auf der entsprechend geeichten Skala des Strommessers abgelesen. Das beschriebene Beschleunigungsmeßgerät kann beliebig um seine Symmetrieachse gedreht werden, ohne daß sich hierbei das Meßergebnis ändert. Es ist also neigungsunempfindlich.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Brems- und Beschleunigungsmesser, bei welchem die Beschleunigungskräfte zusätzlich zu einer Federkraft auf den mit einem Unterbrecherkontakt versehenen Anker eines Elektromagneten einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß das elektromagnetische System nach Art eines Summers ausgebildet ist, dessen Stromverbauch abzüglich des Verbrauches im Ruhezustand des Fahrzeugs ein Maß für die Beschleunigung ist.
  2. 2. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Strommeßgerät von der Leitung für den Strom, der zur Betätigung des Summers im Ruhezustand des Fahrzeugs dient, umgangen ist.
  3. 3. Verwendung des Gerätes nach Anspruch I und 2 als Neigungsmesser.
  4. 4. Gerät nach Anspruch I und 2 mit mehreren in jeweils verschiedener Richtung bewegbareh trägen Massen, daduich gekennzeichnet, daß zur Vermeidung des Einflusses der Fahrzeugneigung auf die Messung der Beschleunigung diese Massen in beliebiger Anzahl kranzförmig in der lotrechten Ebene, die die Fahrtrichtung enthält, angeordnet sind und mit dem Anker des Summers über Verbindungen, welche nur Druck- oder nur Zugkräfte übertragen, gekuppelt sind.
  5. 5. Gerät nach Ansprueh 4, gekennzeichnet durch die Lagerung des Ankers in seinem Schwerpunkt.
  6. 6. Gerät nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung des Einflusses der Fahrzeugneigung die Bauteile des Summers als Rotationskörper ausgebildet sind und der Anker zwei Freiheitsgrade der Verschwenkbarkeit besitzt.
DE1936F0081442 1936-07-15 1936-07-15 Brems- und Beschleunigungsmesser Expired DE698620C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE869435C (de) * 1941-07-23 1953-03-05 Aeg Verfahren und Einrichtung zum Messen von Beschleunigungen und Druecken

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE869435C (de) * 1941-07-23 1953-03-05 Aeg Verfahren und Einrichtung zum Messen von Beschleunigungen und Druecken

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