DE69839390T2 - Referenzlose phasenanalyse mit einem diffraktometer - Google Patents

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    • G01N23/20Investigating or analysing materials by the use of wave or particle radiation, e.g. X-rays or neutrons, not covered by groups G01N3/00 – G01N17/00, G01N21/00 or G01N22/00 by using diffraction of the radiation by the materials, e.g. for investigating crystal structure; by using scattering of the radiation by the materials, e.g. for investigating non-crystalline materials; by using reflection of the radiation by the materials
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Konzentrationen an Bestandteilen in einer Mischung von Substanzen, bei dem für jede der Substanzen der Satz zugehöriger Diffraktionsreflexionen in einem Strahlungsdiffraktogramm der Mischung identifiziert wird und die relativen Intensitäten jedes Satzes Diffraktionsreflexionen bestimmt werden.
  • Ein Verfahren dieser Art ist in einem Artikel im "Journal of Applied Crystallography" (1977), Band 10, S. 147–150: "A Method of Quantitative Phase Analysis without Standards" von L. S. Zevin beschrieben.
  • Zur Bestimmung der Zusammensetzung einer Mischung aus unterschiedlichen Phasen kann eine solche Mischung einer Diffraktion, zum Beispiel einer Röntgendiffraktion unterzogen werden. In diesem Zusammenhang ist der Ausdruck "Phase" so zu verstehen, dass er eine Komponente der Mischung bedeutet, die eigene, charakteristische Diffraktionsreflexionen (auch als Diffraktionslinien oder kurz Linien bezeichnet) im Diffraktogramm erzeugt. Auf diese Weise kann eine Phase eine Komponente sein, die durch eine Substanz gebildet ist, die eine eigene chemische Zusammensetzung aufweist, oder eine Substanz, die nicht bezüglich der chemischen Zusammensetzung von einer anderen Komponente des Gemischs abweicht, sondern nur bezüglich ihrer kristallinen Erscheinungsform. Eine Quantisierung der verschiedenen Phasen einer Mischung, d. h. die Bestimmung der Materialmenge der Komponenten in der Mischung auf Basis eines Diffraktogramms der Mischung, beinhaltet im Allgemeinen das Problem, dass einige Informationen zur Mischung im Voraus verfügbar sein sollten, um zu ermöglichen, dass die quantitative Bestimmung vorgenommen wird. Bekannte Verfahren zur quantitativen Bestimmung können in zwei Gruppen unterteilt werden, d. h. die Verfahren, die einen Standard verwenden, und die Verfahren, die ohne einen Standard durchgeführt werden können.
  • Zum Ausführen eines Verfahrens, das einen Standard verwendet, ist es notwendig, dass im Falle einer Mischung von n Phasen das Diffraktogramm (d. h. die Positionen von Reflexionen und ebenso ihre absoluten Intensitäten) für mindestens n – 1 Phasen bekannt sein sollten. Diese Daten können experimentell sowie theoretisch bestimmt werden, zum Beispiel mittels einer Computersimulation. In vielen Fällen sind solche Daten jedoch nicht verfügbar, zum Beispiel weil die Struktur einiger Komponenten der Mischung nicht bekannt ist und diese Komponenten auch nicht separat verfügbar sind, wie es manchmal bei natürlichen Mineralstoffen der Fall ist.
  • Zum Ausführen eines Verfahrens ohne Standards ist es notwendig, im Voraus nur die Positionen der Reflexionen von n – 1 Phasen, aber nicht ihre Intensitäten zu kennen.
  • Deshalb sind diese Verfahrensweisen die einzigen, die in dem Fall angewendet werden können, wenn die einzelnen Komponenten nicht in reiner Form verfügbar sind, oder wenn es unmöglich ist, eine Probe mit bekannten Fraktionen der Komponenten zu bereiten. Ein Beispiel eines solchen Verfahrens stellt das im zitierten Artikel von Zevin beschriebenen Verfahren dar. Der zitierte Artikel beschreibt ein Verfahren, das eine Bestimmung der Konzentrationen der Bestandteile in einer Mischung von Substanzen ohne Verwendung von Standards ermöglicht. Dieses bekannte Verfahren weist jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. Ein erster Nachteil, wie er auch im Abschnitt "Discussion and Conclusions" des zitierten Artikels erwähnt ist, liegt darin, dass die Zuverlässigkeit des Analysenergebnisses stark abnimmt, wenn der Absorptionskontrast schwach wird. Dies ist praktisch immer der Fall bei mineralischen und organischen Materialien (insbesondere pharmazeutischen Materialien). Weitere Nachteile sind, dass bei diesem bekannten Verfahren allgemein der effektive Absorptionskoeffizient unbekannt ist, dass der Einfluss ei ner Textur der Probe hoch sein kann, und dass n Messungen durchgeführt werden müssen, wenn eine Probe n Komponenten enthält.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur standardlosen Phasenanalyse mittels eines Diffraktogramms von der Art zur Verfügung zu stellen, die eine zuverlässige Durchführung einer Bestimmung der Konzentrationen der Bestandteile auch im Falle einer Mischung, die Bestandteile mit einem niedrigen Absorptionskontrast enthält, ermöglicht.
  • Zu diesem Zweck ist das Verfahren gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass
    • – für jede Substanz die gesamte relative Dispersionsstärke (die relative spektrale Leistungsdichte) aus den relativen Intensitäten bestimmt wird,
    • – für jede Substanz das Volumenintegral des Quadrats der Elektronendichte aus der Formel ihrer chemischen Zusammensetzung bestimmt wird und
    • – für jede Substanz ein Skalenfaktor S bestimmt wird, der gleich dem Verhältnis des Volumenintegrals zur relativen spektralen Leistungsdichte ist, wobei der Skalenfaktor verwendet wird, um die Konzentration jedes der Bestandteile der Mischung zu bestimmen.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis der Tatsache, dass im Falle einer Diffraktion die gesamte Dispersionsstärke pro Materialmenge auf theoretischer Grundlage vorhergesagt werden kann. Diese Erkenntnis wird nachfolgend ausführlich beschrieben. Die Erfindung bietet auch die weiteren Vorteile, dass der effektive Absorptionskoeffizient nicht bekannt sein muss, dass die Textur der Probe praktisch keinen Einfluss auf das Ergebnis hat, und dass eine einzige Messung auch für eine Probe, die n Komponenten enthält, ausreichend ist.
  • In einer Version der Erfindung wird die relative spektrale Leistungsdichte aus den gemessenen relativen Intensitäten durch Extrapolation bestimmt. Auf diese Weise braucht nur eine Parameterextrapolationsfunktion im Prozess zum Anpassen der theoretischen Variation an die bekannte Variation bestimmt werden.
  • In einer weiteren Version der Erfindung enthält die Extrapolationsfunktion der Extrapolation die Fourier-Transformation der Elektronendichte der einzelnen Atome des relevanten Bestandteils. Diese Funktion kann einfach aus bekannten Volumen von Tabellen bestimmt werden, in denen diese Elektronendichten in Form von Tabellen angegeben sind. Es sind an sich bekannte Computeralgorithmen verfügbar, um die Fourier-Transformation abzuleiten.
  • In einer anderen Version der Erfindung enthält die Extrapolationsfunktion einen Term, der von der Temperatur der relevanten Substanz abhängt. Wenn bekannt ist, welche theoretische Variation der gesamten Dispersionsstärke zu erwarten ist, wird die Anpassung der Funktion, die diese gesamte Dispersionsstärke darstellt, genauer und einfacher. Eine solche höhere Genauigkeit wird durch Hinzufügen des temperaturabhängigen Terms erreicht.
  • In einer weiteren Version der Erfindung wird für jede Substanz das Volumenintegral des Quadrats der Elektronendichte aus ihrer chemischen Strukturformel bestimmt. Als Folge der Verwendung der Strukturformel, anstelle nur der allgemeinen Summenformel, wird mehr Information bezüglich der kristallographischen Struktur der zu analysierenden Substanz erhalten. Auf diese Weise kann eine höhere Genauigkeit beim Bestimmen des Volumenintegrals des Quadrats der Elektronendichte und damit eine höhere Genauigkeit beim Bestimmen der Konzentrationen der Bestandteile des zu analysierenden Gemischs erreicht werden.
  • In einer anderen Version der Erfindung wird eine bekannte Konzentration einer bekannten Substanz zur Probe hinzugefügt. Dieses Verfahren ist für jene Fälle geeignet, in denen die zu analysierende Mischung amorphe Bestandteile enthält. Die Konzentrationen der kristallinen Bestandteile der Mischung können dann durch Hinzufügen einer bekannten Konzentration einer bekannten Substanz zur Probe bestimmt werden; der Skalenfaktor und die relativen Intensitäten der Diffraktionslinien der bekannten Substanz müssen dann bekannt sein. Dies ist wiederum ein Fall einer standardlosen Analyse, weil kein Standard der zu analysierenden Phasen in der Mischung erforderlich ist.
  • Wie schon angegeben, wird die Einsicht, auf der die Erfindung beruht, nachfolgend ausführlich beschrieben. Im Falle einer Röntgendiffraktion, die an einer kristallinen Substanz durchgeführt wird, ist es im Prinzip unmöglich, die gesamte reflektierte Intensität zu bestimmen. Diese Unmöglichkeit gilt auch, wenn alle Intensitäten, die allen Diffraktionswinkeln u von u = 0 bis u = 2π zugeordnet sind, die aus der Braggschen Gleichung 2.d.sinu = n.λ bekannt sind (d = Abstand zwischen den Kristallgittern), beim Ausbilden des Diffraktogramms abgefahren werden. Dieses Phänomen ist einfach verständlich durch Berücksichtigung des bekannten Gitterfaktors G →, der wie bekannt ist, alle möglichen Reflexionen in einem vorliegenden Kristallgitter definiert. Weil für den Absolutwert |G →| gilt, dass |G →| = 1/d ist und dass gemäß der Braggschen Gleichung gelten muss, dass 1/d ≤ 2/λ ist, scheint es, dass nur die Reflexionen beobachtet werden können, für die gilt, dass |G →| ≤ 1/d ist. Daher gibt es eine grundsätzliche Obergrenze für die Beobachtungen in Zusammenhang mit |G →|. Die physikalische Folge davon ist, dass die Werte von |G →|, für die gilt, dass |G →| > 1/d ist, zu keiner beobachtbaren Diffraktionsreflexion (oder Linie) führen.
  • Die oben genannte grundsätzliche Schwierigkeit kann auf Basis der dieser Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis umgangen werden, indem eine Abschätzung der gesamten Dispersionsstärke auf Basis der Diffraktionsreflexionen (Linien) vorgenommen wird, die beobachtet werden können. Dann wird der folgende Ansatz verwendet. Der Ausgangspunkt ist die Annahme, dass das Gesamtbild der Kurve, die die Hauptvariation der Intensität der Diffraktionslinien in Zusammenhang mit allen Werten von |G →| als Funktion von |G →| auf theoretischer Grundlage bekannt ist, und die Form und Situation der relevanten Phase noch durch Parameter bestimmt werden müssen, die von der Probe abhängen. Die letztgenannten Parameter können durch Extrapolation aus den beobachteten Diffraktionslinien und der chemischen Zusammensetzung der Probe bestimmt werden, von der angenommen wird, dass sie bekannt ist.
  • Dies wird wie folgt ausgearbeitet. Für die beobachtete absolute Intensität Ii einer Diffraktionslinie einer Phase gilt, dass: Ii = K.A.S.Ii,rel·c (1)
  • Hierbei ist K eine Konstante, die nur vom verwendeten Diffraktometer abhängig ist, A ist der Absorptionskoeffizient der relevanten Substanz, S ist ein Skalenfaktor, der die Beziehung zwischen der beobachteten relativen Intensität Ii,rel einer Linie (d. h. die Intensität einer Linie, die durch die Intensität einer anderen Linie ausgedrückt wird, bevorzugt die mit der höchsten Intensität) und der absoluten Intensität Ii darstellt, und c ist die Konzentration der relevanten Phase in der zu untersuchenden Mischung.
  • Allgemein gesagt, die Werte von Ii,rel einer Phase sind aus Tabellen bekannt (oder können gemessen werden). Als Beispiel sei angenommen, dass die zu analysierende Mischung von Phasen nur aus zwei Phasen D und E besteht, und dass die Mischung keine amorphen Bestandteile enthält. Die Variablen in der Gleichung (1) können daher mit einem Index D oder E versehen werden, wenn sie sich auf die Phase D bzw. E beziehen. Aus der Gleichung (1) folgt dann:
    Figure 00070001
  • Dieser Ausdruck zeigt, dass der Faktor K.A eliminiert wurde, weil dieser Faktor für beiden Phasen in der Mischung gleich ist. (Der Absorptionskoeffizient hängt nur von der Art der relevanten Mischung ab). Es kann auch sein, dass die Variablen A und K unterschiedlich sind, zum Beispiel weil eine Messung mittels zweier verschiedener Geräte vorgenommen wurde und/oder weil Messungen an verschiedenen Proben vorgenommen wurden; in dem Fall muss das Verhältnis der Faktoren K.A bekannt sein, zum Beispiel durch Kalibrierung. Für die angenommene Zweiphasenmischung gilt ebenso, dass CD + CE = 1 ist (weil kein amorpher Bestandteil vorliegt). Der linke Term dieser Gleichung (2) kann dann durch Messung bestimmt werden. Das Verhältnis der relativen Intensitäten ist bekannt, so dass, wenn das Verhältnis der Skalenfaktoren SD und SE bekannt ist, das Verhältnis der Konzentrationen bestimmt werden kann und die einzelnen Werte von CD und CE mittels der Gleichung CD + CE = 1 bestimmt werden können. Es ist anzumerken, dass die obige Zweiphasensituation, die als Beispiel angegeben ist, zu einer Situation verallgemeinert werden kann, die eine beliebige Anzahl an n Phasen aufweist. In dem Fall sind es n – 1 Gleichungen, die zur Gleichung (2) analog sind, plus eine Gleichung, die angibt, dass die Summe der Konzentrationen jeder der Phasen gleich 1 ist. Das Problem wurde auf diese Weise auf die Bestimmung des Skalenfaktors S für jede der Phasen reduziert.
  • Die folgende Vorgehensweise kann angewendet werden, um den Skalenfaktor S einer Phase zu bestimmen. Die Gesamtintensität, die für die Diffraktion berücksichtigt werden kann, wird unter Verwendung des Quadrats der Fourier-Transformation der Ladungsverteilung der Elektronenwolken der Substanz, die der Diffraktion unterzogen wird, die im relevanten Volumen V vorliegt, ermittelt. Das Quadrat der Fourier-Transformation kann wie folgt angegeben werden:
    Figure 00080001
    wobei r → der Positionsvektor im Volumen V ist, ρ(r →) die Ladungsverteilung im relevanten Volumen ist und G → der reziproke Gittervektor ist. Wenn die Ladungsverteilung ρ(r →) periodisch ist (wie im Falle einer kristallinen Substanz), besteht I(G →) aus einer Reihe von diskreten Werten, die die Diffraktionsreflexionen bei Diffraktion bilden. Dies bedeutet, dass die gesamte Dispersionsstärke Itot angegeben werden kann als:
    Figure 00080002
  • In der Gleichung (2) wurde deshalb eine Summierung über alle möglichen Vektoren G →i aus dem der Diffraktion unterzogenen Volumen vorgenommen, so dass die gesamte Dispersionsstärke ermittelt wird. Diese annähernd unendliche (weil eine Summierung über eine sehr große Zahl in der Größenordnung von 1023 Vektoren G →i erfolgt; die Anzahl 1023 stammt von der Avogadro-Zahl) Reihe von Intensitäten von Diffraktionsreflexionen, die von G →i abhängig sind (daher I(G →i)), werden spektrale Leistungsdichte genannt. Wegen der obigen Einschränkung |G →| ≤ 1/d ist es in einer praktischen Situation nicht möglich, die gesamte spektrale Leistungsdichte zu beobachten, sondern nur einen Teil davon, in diesem Fall:
    Figure 00090001
    die zeigt, dass nur N Reflexionen in diesem Teilspektrum zu beobachten sind. Diese Teilserie von Diffraktionsreflexionen wird Intensitätsspektrum genannt. Hingegen kann ein mathematisches Theorem genutzt werden, das als sogenanntes Leistungstheorem bekannt ist:
    Figure 00090002
    in dem I ∼i die Intensität der i-ten Reflexion ist, die auf Polarisation korrigiert ist. Aus der Gleichung (2) ist ersichtlich, dass nur das Produkt S.Ii,rel in dieser Gleichung von Bedeutung ist, um die absolute Intensität Ii zu bestimmen; auf dieser Grundlage kann die Gleichung (6) angegeben werden als:
    Figure 00090003
    wobei φ ein Korrekturfaktor für die Polarisation ist, der auf bekannte Weise bestimmt werden kann.
  • Wenn das Leistungsspektrum, das noch unbekannt ist, bestimmt werden kann und ebenso der linke Term der Gleichung (7), der auch noch unbekannt ist, ist der Skalenfaktor S bekannt, so dass das gestellte Problem im Prinzip gelöst ist.
  • Auf Basis des bekannten Intensitätsspektrums kann die noch unbekannte spektrale Leistungsdichte dadurch ermittelt werden, dass eine Extrapolation des Intensitätsspektrums gemäß der Erfindung in der Weise vorgenommen wird, dass eine geeignete Annäherung der spektralen Leistungsdichte erhalten wird. Zur Durchführung dieser Annäherung wird die bekannte Annahme herangezogen, dass Ii(G →i) mit |G →| mit den Fourier-Koeffizienten der Ladungsdichte der Elektronenwolken der einzelnen Atome in der kristallographischen Elementarzelle abnimmt. Eine geeignete Abschätzung der Variation der Kurve I(G →) als Funktion von |G →| kann daraus abgeleitet werden. Ferner ist eine physikalische Ursache des Abfalls dieser Kurve durch einen Temperatureffekt bedingt, bei dem zwei Faktoren sich als Produkt kombinieren; dies kann in Form einer Formel ausgedrückt werden: I(|G →|) = exp(–BT|G →|2.FT[ρ(r →)] (8)wobei der Koeffizient B im exponentiellen Teil der Gleichung (8) den Parameter darstellt, dessen Variation die Anpassung der Kurve an die relevanten Messpunkte erreicht (so die Werte von Ii,rel).
  • Eine geeignete Bestimmung des noch unbekannten linken Terms der Gleichung (7) kann gemäß der Erfindung durch Anwendung eines an sich bekannten Verfahrens erreicht werden. Dieses Verfahren beinhaltet, dass das Integral des linken Terms aus der bekannten Ladungsdichteverteilung der Elektronenwolken der Bestandteile in der kristallographischen Elementarzelle bestimmt wird. Für eine chemische Verbindung wird ein gewichteter Beitrag der einzelnen Atome in der Verbindung verwendet, wobei der Gewichtungsfaktor aus der chemischen Summenformel abgeleitet wird (zum Beispiel ist in CaCl2 das Cl doppelt so stark gewichtet wie Ca).
  • Weil der linke Term der Gleichung (7) nun, wie die spektrale Leistungsdichte des rechten Terms der Gleichung (7), bekannt ist, kann der Ska lenfaktor S für jede der Phasen der Mischung bestimmt werden. Die Konzentrationen CD und CE der Gleichung (2) können auf diese Weise gelöst werden.
  • Es wurde zuvor angenommen, dass die zu analysierende Mischung keine amorphen Bestandteile enthält. Wenn dies jedoch der Fall ist, ist die Gleichung CD + CE = 1 nicht mehr gültig. In diesem Fall ist es jedoch noch möglich, eine Bestimmung der Konzentrationen der kristallinen Bestandteile der Mischung durch Hinzufügen einer bekannten Konzentration einer bekannten Substanz zur Probe vorzunehmen, zum Beispiel von 0,1% Al2O3. Der Skalenfaktor S und die verschiedenen Ii,rel-Werte dieser Substanz müssen dann bekannt sein. Unter Verwendung des Faktors S, der nun bekannt ist, kann der Faktor K.A aus der Gleichung (1) bestimmt werden. Unter Verwendung der Gleichung (7) kann der Skalenfaktor S für die unbekannte Phase bestimmt werden, wonach die Konzentration der unbekannten Phase mittels der Gleichung (1) bestimmt werden kann.
  • Die Erfindung wird nachfolgend ausführlich mit Bezug zu den Figuren beschrieben. Darin zeigt:
  • 1 schematisch ein Röntgendiffraktionsgerät gemäß der Erfindung,
  • 2 ein Flussbild, das die verschiedenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt.
  • 1 zeigt ein Röntgendiffraktionsgerät, in dem ein Goniometer 4 auf einem Rahmen 2 angebracht ist. Das Goniometer 4 ist mit einer Skaleneinteilung 6 zum Messen der Winkelrotation der Röntgenquelle 7, die darauf angebracht ist, und der Detektorvorrichtung 9, die ebenfalls darauf angebracht ist, versehen. Das Goniometer ist ferner mit einem Probenhalter 8 versehen, auf dem eine Probe 10 angeordnet wird. Für Fälle, in denen eine Messung der Winkelrotation der Probe von Bedeutung ist, ist eine Skaleneinteilung 12 vorgesehen. Die Röntgenquelle 7 weist einen Halter 12 für eine Röntgenröhre (in der Figur nicht gezeigt) auf, die im Halter durch einen Befestigungsring 20 befestigt ist. Die Röntgenröhre beinhaltet einen Hochspannungsanschluss 16, über den die Hochspannung und der Filamentstrom für die Röntgenröhre über ein Hochspannungskabel 18 zugeführt werden. Zufuhr- und Abfuhrleitungen 22 und 24 für Kühlwasser zur Röntgenröhre sind auf der gleichen Seite der Röntgenröhre vorgesehen. Der Röhrenhalter 12 umfasst auch ein Austrittsfenster für Röntgenstrahlen 14 und eine Einheit 16 für die Parallelisierung des Röntgenstrahls (einen Soller-Schlitz). Die Detektorvorrichtung 9 besteht aus einem Halter 26 für einen Soller-Schlitz, einem Halter 28 für einen Monochromatorkristall und einem Detektor 30. Wenn die Röntgenquelle sowie der Detektor um die Probe drehbar sind, wie in der Figur gezeigt, ist es nicht notwendig, dass die Probe so angeordnet wird, dass sie drehbar ist. Es ist jedoch alternativ möglich, die Röntgenquelle so anzubringen, dass sie stationär ist, wie es manchmal bei voluminösen und schweren Röntgenquellen notwendig sein kann. In dem Fall sollten der Probenhalter und der Detektor drehbar sein.
  • Das in 1 gezeigte Röntgendiffraktionsgerät beinhaltet auch ein Verarbeitungsgerät zur Verarbeitung der verschiedenen Messdaten. Die Verarbeitungseinrichtung besteht aus einer Zentraleinheit 32, an die eine Speichereinheit 36 und ein Monitor 34 zur Darstellung der verschiedenen Daten und zur Anzeige der gemessenen und errechneten Ergebnisse angeschlossen sind. Es ist erkennbar, dass die Speichereinheit 36 nicht separat konstruiert sein braucht und dass sie Teil der Zentraleinheit 32 sein kann. Die Röntgenquelle 7, die Detektoreinrichtung 9 und der Probenhalter 8, die am Goniometer 4 angebracht sind, sind alle mit einer Einheit (nicht gezeigt) zum Bestimmen der Winkelposition des relevanten Elements in Bezug auf die Skaleneinteilung des Goniometers versehen. Ein Signal, das diese Winkelposition darstellt, wird über Verbindungsleitungen 38-1, 38-2 und 38-3 zur Zentraleinheit 32 geführt. Die Speichereinheit 36 speichert die zur Ausführung der Analyse erforderlichen Daten, wie mit Bezug zu 2 ausführlich beschrieben wird. Unter Verwendung des in 1 gezeigten Röntgendiffraktionsgeräts wird auf bekannte Weise ein Diffraktogramm der quantitativ zu bestimmenden Mischung aufgenommen, d. h. die Intensität und die Winkelposition der verschiedenen Diffraktionslinien werden durch Abfahren des gesamten Winkelbereichs 0 ≤ u < 2π bestimmt.
  • 2 zeigt ein Flussbild, das die verschiedenen Schritte darstellt, die zum Bestimmen der Konzentrationen der Bestandteile der quantitativ zu analysierenden Mischung aus dem gebildeten Röntgendiffraktogramm ausgeführt werden. Es wird angenommen, dass ein Diffraktogramm einer quantitativ zu bestimmenden Mischung, die aus einer Anzahl von Phasen besteht, erhältlich ist. Das Diffraktogramm besteht aus einer Reihe von Diffraktionsreflexionen oder Diffraktionslinien, deren jede ihre eigene Intensität besitzt. Die relative Intensität Ii,rel jeder dieser Diffraktionslinien wird bestimmt (40), d. h. die Intensität einer Diffraktionslinie ausgedrückt in der Intensität der Diffraktionslinien des gesamten Diffraktogramms, die die höchste Intensität aufweisen.
  • Das gesamte Diffraktogramm besteht aus einer Reihe von ganz oder teilweise überlappenden Gruppen von Diffraktionslinien, wobei jeweils eine Gruppe einer Phase der quantitativ zu bestimmenden Mischung zugeordnet ist. Weil allgemein gesagt, das Diffraktogramm jeder der Phasen (d. h. die Werte Ii,rel und die Lage der Diffraktionslinie) bekannt ist (zum Beispiel aus Tabellen oder durch an einer reinen Phase vorgenommene Messungen) kann das gesamte Diffraktogramm in die separaten Gruppen von Diffraktogrammen aufgeteilt werden, deren jede einer der Phasen zugeordnet ist (42).
  • In den anschließenden Blöcken (44) bis (50) des Flussbilds wird eine Abschätzung der Variable ∫d(r →)ρ2(r →)(siehe Gleichungen (6) und (7)) pro Atom der Elementarzelle vorgenommen, wobei die Integration sich über das Volumen der Elementarzelle erstreckt. Zu diesem Zweck wird für jedes Atom i in der chemischen Summenformel zunächst der Wert der Ladungsdichte ρi(r →) der Elektronenwolke bestimmt. Diese Bestimmung kann auf zwei Wegen vorgenommen werden. Ein erstes Verfahren verwendet einen Algorithmus, der als "Hartree-Fock-Rechnungen" bekannt ist. Dieses Verfahren ist aus "International Tables for Crystallography", Band C, Kluwer Academic Publishers, 1992, Paragraph 6.1.1.3. bekannt. Gemäß diesem bekannten Verfahren wird die Atomzahl Zi als Eingabe verwendet und die Ladungsdichte ρi(r →) als Funktion des Positionsvektors r → ermittelt. Weil das Ergebnis kugelsymmetrisch ist, kann einfach angegeben werden, dass ρi als Funktion von r ermittelt ist. Gemäß dem Hartree-Fock-Verfahren wird auch das Volumen jedes der Atome i, das anschließend erforderlich ist, ermittelt. Gemäß dem alternativen Verfahren zum Bestimmen der Ladungsdichte als Funktion von r werden allgemein bekannte Tabellen verwendet, in denen diese Werte in Tabellenform angegeben sind. Die Reihe von Werten (d. h. ρ als Funktion von r), die mittels einer der oben beschriebenen Verfahren ermittelt sind, können im Speicher 36 gespeichert werden, aus dem sie bei Bedarf zur Verarbeitung durch das Computerprogramm abgerufen werden können. Der Block 44 des Flussbilds stellt die Ermittlung der Ladungsdichte ρi(r →) als Funktion des Positionsvektors r → dar.
  • Wenn ρi als Funktion von r für jedes der Atome der chemischen Summenformel bekannt ist, kann eine geeignete Annäherung der Variable ρ2(r →) für die gesamte Anzahl an Atomen der chemischen Summenformel durch Summieren der Werte ρi(r →) für jedes der Atome erhalten werden, siehe Block 46. Zum Ermitteln des Volumens, über das die Integration sich erstrecken sollte, werden die N Volumen Vi,at der N einzelnen Atome, die schon durch das Hartree-Fock-Verfahren ermittelt sind, summiert, so dass eine geeignete Annäherung des Volumens Ve der Elementarzelle erhalten wird, siehe Block 48. Die Reihe von schon erhaltenen Werten, d. h. ρ als Funktion von r gespeichert im Speicher 36, wird dann für eine numerische Durchführung der Integration verwendet. Die Integration beinhaltet, dass die Variable ρ2(r →) mit dem unendlich kleinen Volumen einer Kugelschale 4πr2dr kontinuierlich multipliziert wird und die so erhaltenen Produkte akkumuliert werden. Die Integration wird dann über das Volumen der Elementarzelle durchgeführt, d. h. die Integration wird fortgesetzt, bis r einen solchen Wert annimmt, dass Ve = (4/3)πr3 ist. Diese Vorgehensweise ist symbolisch durch Block 50 dargestellt. Wenn dieser Integralwert bekannt ist, ist der linke-Term der Gleichung (7) bekannt und erhältlich.
  • In den anschließenden Blöcken (52) bis (60) des Flussbilds wird der Skalenwert S für jede Phase der quantitativ zu analysierenden Mischung bestimmt. Zu diesem Zweck wird die Fourier-Transformation FT⌊ρ(r →)⌋ bestimmt. Die Variablen ρ(r →) sind schon bekannt: siehe die Blöcke 44 und 46, in denen diese Variablen als Zwischenergebnis erhalten wurden, das durch das Summieren über die Atome der chemischen Summenformel ermittelt wurde. Die Durchführung der Fourier-Transformation dieser Variablen (Block 52) ist ein allgemein bekanntes Verfahren, das hier nicht erläutert werden braucht. Diese Transformation ergibt eine Reihe von Werten FT⌊ρ(r →)⌋ als Funktion von |G →|.
  • Der linke Term der Gleichung (8) ist bekannt, weil I(|G →|) die schon bestimmte Reihe von relativen Intensitäten pro Phase ist, siehe Block 42. Die Funktionswerte in dieser Reihe sind eine Funktion von G oder von 2u, dem Diffraktionswinkel. Im rechten Term der Gleichung (8) ist der Faktor exp(–BT.|G →|2) nicht bekannt, aber dieser Faktor des Werts von B wird durch Anpassen dieser unbekannten Funktion an die anderen bekannten Variablen in dieser Gleichung bestimmt, siehe Block 54.
  • Die angewendete Verfahrensweise zur Ermittlung des Skalenwerts S ist wie folgt. Zunächst wird angenommen, dass die Reihe von bekannten Intensitäten Ii,rel eine Kurve als Funktion von |G →| = G ist, wobei der Anfangswert von G auf G0 gesetzt wird und der Endwert (der letzten gemessenen Diffraktionslinie) auf G1. Danach wird angenommen, dass die der Flächeninhalt unter dieser Kurve, zwischen G0 und G1, gleich einer Konstante des K-fachen der Summe der Messwerte Ii,rel ist, Block 56. Anschließend kann die Summe der Intensitäten G0 bis G = ∞ dadurch bestimmt werden, dass das K-fache der Summe gleich dem Flächeninhalt unter der Kurve von G0 bis G = ∞ angenommen wird; dieser Flächeninhalt ist bekannt, weil der Wert von B aufgrund der Anpassung der Kurve und damit der gesamt Verlauf der Kurve bekannt ist, Block 58. Die Summe der Intensitäten G0 bis G = ∞ kann dann in den rechten Term der Gleichung (7) eingesetzt werden. (Das Einführen des Korrekturfaktors φ, der zum Beispiel aus Tabellen bekannt ist, für die Polarisation ist allgemein bekannt und braucht nicht erläutert werden.) Weil der linke Term der Gleichung (7) schon bekannt ist (siehe Block 50), kann nun der Skalenwert S bestimmt werden, das heißt für jede Phase der quantitativ zu analysierenden Mischung, Block 60.
  • Wenn die quantitativ zu analysierende Mischung keine amorphen Phasen enthält (Block 62), können die Konzentrationen CD, CE usw. der Phasen mittels dieser bekannten Skalenwerte SD, SE usw. bestimmt werden, siehe Block 64. Wenn die quantitativ zu analysierende Mischung amorphe Phasen enthält (Block 62), muss eine bekannte Konzentration einer bekannten Referenzsubstanz zur Probe hinzugefügt werden, zum Beispiel 0,1% Al2O3. Der Skalenfaktor S und die verschiedenen Ii,rel-Werte dieser Substanz müssen bekannt sein. Unter Verwendung des bekannten Faktors S kann der Faktor K.A in der Gleichung (1) bestimmt werden und unter Verwendung der Gleichung (7) kann der Skalenfaktor S für die unbekannte Phase bestimmt werden, wonach die Konzentration der unbekannten Phase mittels der Gleichung (1) bestimmt werden kann, siehe Block 66.
  • Der Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde mittels einer Computersimulation geprüft. Die Simulation basierte auf einer Probe eines Gemenges von zwei bekannten Phasen, SiO2 und PbO2, wobei von jedem eine bekannte Konzentration cact von 50% in der Probe vorhanden war. Die abgeschätzten Skalenfaktoren Sest wurden mittels des Verfahrens bestimmt; die tatsächlichen Skalenfaktoren Sact wurden errechnet und anschließend die Konzentrationen cest, die gemäß dem Verfahren abgeschätzt wurden, bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
    Phase Sest Sact cest cact
    SiO2 4,75 4,2 0,48 0,50
    PbO2 19,62 18,1 0,52 0,50
  • Die gute Übereinstimmung der Werte cact und cest demonstriert, dass das Verfahren gemäß der Erfindung eine zuverlässige Abschätzung der Konzentrationen in der Mischung bietet.

Claims (7)

  1. Verfahren zum Bestimmen der Konzentrationen an Bestandteilen in einer Mischung von Substanzen, bei dem: – für jede der Substanzen (42) der Satz zugehöriger Diffraktionsreflexionen in einem Strahlungsdiffraktogramm der Mischung identifiziert wird und – die relativen Intensitäten jedes Satzes Diffraktionsreflexionen bestimmt werden (40), dadurch gekennzeichnet, dass – für jede Substanz die gesamte relative Dispersionsstärke aus den relativen Intensitäten bestimmt wird (58), – für jede Substanz das Volumenintegral des Quadrats der Elektronendichte aus der Formel ihrer chemischen Zusammensetzung bestimmt wird (50) und – für jede Substanz ein Skalenfaktor S bestimmt wird, der gleich dem Verhältnis des Volumenintegrals zur relativen spektralen Leistungsdichte ist, wobei der Skalenfaktor verwendet wird, um die Konzentration jedes der Bestandteile der Mischung zu bestimmen (60).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die relative spektrale Leistungsdichte aus den gemessenen relativen Intensitäten durch Extrapolation bestimmt wird (58).
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Extrapolationsfunktion der Extrapolation die Fourier-Transformation der Elektronendichte der einzelnen Atome des relevanten Bestandteils enthält (52).
  4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Extrapolationsfunktion einen Term enthält, der von der Temperatur des relevanten Bestandteils abhängt (54).
  5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem für jede Substanz das Volumenintegral des Quadrats der Elektronendichte aus ihrer chemischen Strukturformel bestimmt wird (50).
  6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine bekannte Konzentration einer bekannten Substanz zur Probe hinzugefügt wird (66).
  7. Vorrichtung zur Diffraktionsanalyse, insbesondere für Röntgendiffraktion, die umfasst: – einen Probenhalter (8) zum Aufnehmen einer Probe (10) aus einer Mischung von zu untersuchenden Substanzen, – eine Strahlungsquelle (7) zum Bestrahlen des Probenorts mittels einer Analysenstrahlung, – einen Detektor (9) zum Erfassen der aus der Probe austretenden gebeugten Strahlung, wobei die Vorrichtung Mittel (7, 8, 9) zum Bilden eines Strahlungsdiffraktogramms der Probe (10) beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass – die Vorrichtung mit Mitteln (32, 36) zum Identifizieren der Sätze von Diffraktionsreflexionen, die jeder der Substanzen zugeordnet sind, versehen ist, – die Vorrichtung mit Mitteln (32, 36) zum Bestimmen der relativen Intensitäten in jedem der Sätze von Diffraktionsreflexionen versehen ist, – die Vorrichtung mit Mitteln (32, 36) zum Bestimmen der gesamten relativen Dispersionsstärke für jede Substanz aus den relativen Intensitäten versehen ist, – die Vorrichtung mit Mitteln (32, 36) zum Bestimmen des Volumenintegrals des Quadrats der Elektronendichte für jede Substanz aus der Formel der chemischen Zusammensetzung der Substanz versehen ist, – die Vorrichtung mit Mitteln (32, 36) zum Bestimmen eines Skalenfaktors für jede Substanz, der gleich dem Verhältnis des Volumenintegrals zur relativen spektralen Leistungsdichte ist, versehen ist, – die Vorrichtung mit Mitteln (32, 36) zum Bestimmen der Konzentration jedes der Bestandteile der Mischung aus dem so bestimmten Skalenfaktor versehen ist.
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