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Die
Erfindung betrifft eine Halbleiteranordnung mit einer Halbleiterdiode,
umfassend einen Siliziumhalbleiterkörper mit einem Halbleitersubstrat und
einem ersten Halbleiterbereich eines ersten Leitfähigkeitstyps,
der mit einem ersten Anschlussleiter versehen ist und an einen zweiten
Halbleiterbereich eines zweiten, zum ersten entgegengesetzten Leitfähigkeitstyps
angrenzt und mit einem zweiten Anschlussleiter versehen ist, wobei
die Dotierungskonzentrationen sowohl des ersten als auch des zweiten Halbleiterbereichs
so hoch sind, dass der pn-Übergang
zwischen dem ersten und dem zweiten Halbleiterbereich einen Tunnelübergang
bildet. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
einer derartigen Anordnung.
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Eine
derartige Anordnung ist aus Physics of Semiconductor Devices von
S.M. Sze, John Wiley & Sons,
1969, Seiten 150 bis 151, bekannt. Derartige Anordnungen sind wegen
ihrer steilen Strom-Spannungs-Kennlinie sowohl in der Durchlass-
als auch in der Sperrrichtung attraktiv und in Anwendungen wie etwa
der Mikrowellenverstärkung
und dem Schalten mit hoher Geschwindigkeit ziemlich nützlich.
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Ein
Nachteil der bekannten Anordnung ist, dass die Durchlasskennlinie,
aber besonders die Sperrkennlinie für einige Anwendungen noch nicht steil
genug ist. Es ist demgemäß eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung mit einer verbesserten,
d.h., steileren Durchlasskennlinie und insbesondere mit einer verbesserten
Sperrkennlinie zu schaffen. Die Erfindung hat auch die Bereitstellung
eines einfachen und zuverlässigen
Verfahrens für
die Herstellung derartiger verbesserter Anordnungen zur Aufgabe.
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Nach
der Erfindung ist eine Anordnung von der eingangs erwähnten Art
dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte des ersten und des zweiten Halbleiterbereichs,
die an den Übergang
angrenzen, einen Mischkristall aus Silizium und Germanium umfassen.
Die Erfindung beruht vor allen Dingen auf der Erkenntnis, dass ein
Mischkristall aus Silizium und Germanium eine kleinere Bandlücke als
Silizium aufweist, und dass eine kleinere Bandlücke die Tunnelungswahrscheinlichkeit
erhöht,
was die Strom-Spannungs-Kennlinie
steiler macht. Die Erfindung beruht ferner auf der überraschenden
Erkenntnis, dass ein Mischkristall aus Silizium und Germanium einen
höheren
n-Dotierungspegel wie auch einen höheren p-Dotierungspegel als
in Silizium möglich
macht. Dies wird an der n-Seite
des Übergangs
hauptsächlich
durch den Umstand verursacht, dass mehr Dotierungsmittelatome, zum
Beispiel Phosphor, in das Gatter aufgenommen werden, und an der
p-Seite des Übergangs
hauptsächlich
durch den Umstand verursacht, dass die Dotierungsmittelatome, zum
Beispiel Bor, eine niedrigere Beweglichkeit aufweisen, was ein steileres
Dotierungsprofil mit einer höheren Höchstkonzentration
schafft. Als Ergebnis ist die Höchstkonzentration
der Ladungsträger
an beiden Seiten des Tunnelübergangs
größer als
im Fall eines Tunnelübergangs
in reinem Silizium. Als Ergebnis davon steigt auch die Tunnelungsleistungsfähigkeit. Es
wird festgestellt, dass eine Anordnung nach der Erfindung eine sehr
steile Durchlass- und Sperrkennlinie aufweist, wobei die letztere
steiler als die erstere ist. Dies eröffnet Perspektiven für eine attraktive
Anwendung der Anordnung nach der Erfindung, bei der der Tunnel-pn-Übergang
als Übergang
zwischen zwei normalen Dioden, zum Beispiel pn- oder pin-Dioden,
verwendet wird, die aufeinander gestapelt sind. Eine derartige Stapelung
kann dann in einem einzelnen epitaxialen Wachstumsprozess anstatt durch
das Stapeln von diskreten, einzelnen Dioden, die mit Kontaktmetallisierungen
versehen sind, hergestellt werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil
der steileren Strom-Spannungs-Kennlinie ist, dass die Ableitung
abnimmt, weshalb eine Anordnung nach der Erfindung eine längere Lebensdauer
als die herkömmliche
Anordnung aufweisen wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
einer Anordnung nach der Erfindung weisen die Abschnitte des ersten
und des zweiten Halbleiterbereichs, die an den Tunnelübergang
angrenzen, eine Dicke auf, die zwischen 5 und 30 nm liegt, und einen
Germaniumgehalt auf, der zwischen 10 und 50 Atom-% liegt. Dadurch
wurden hervorragende Ergebnisse erhalten. Demgemäß wurde eine Anordnung verwirklicht,
in der die Abschnitte 27 nm dick sind und 25 Atom-% Germanium umfassen.,
in welchem Fall die Stromdichte durch den Tunnel-pn-Übergang
in der Durchlassrichtung 1 A/cm2 für 0,3 V
und 30 A/cm2 für 1V beträgt. In der Sperrrichtung ergaben
die gleichen Messungen sogar 10 A/cm2 bzw.
80 A/cm2. Die benötigte Majoritätsladungsträgerkonzentration
beträgt
zumindest ungefähr
5 × 1019. Vorzugsweise sind die Dicke und der Germaniumgehalt
dieser Abschnitte so gewählt,
dass die mechanische Beanspruchung, die als Ergebnis des Unterschieds
in der Gitterkonstanten zwischen Germanium und Silizium aufgebaut
wird, nicht zur Erzeugung von fatalen Dislokationen führt. Das
heißt,
dass das Produkt aus der Gesamtdicke dieser Abschnitte und dem relativen
Unterschied in der Gitterkonstanten so gewählt werden muss, dass es kleiner
als oder gleich ungefähr
30 nm% ist.
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Eine
sehr attraktive Ausführungsform
einer Halbleiteranordnung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem ersten Halbleiterbereich und dem ersten Anschlussleiter
oder zwischen dem zweiten Halbleiterbereich und dem zweiten Anschlussleiter
weitere Halbleiterbereiche vorhanden sind, die einen oder mehrere
weitere pn-Übergänge bilden,
die in der Durchlassrichtung vorgespannt sind, wenn der Tunnel-pn-Übergang in der Sperrrichtung
vorgespannt ist, und die voneinander durch zwei weitere Halbleiterbereiche
getrennt sind, welche die gleichen Eigenschaften wie der erste und
der zweite Halbleiterbereich aufweisen und einen weiteren Tunnel-pn-Übergang
bilden. Eine derartige Stapelung von Dioden ist besonders zur Verwendung
als Hochspannungsschaltdiode geeignet, wobei aus der erwünschten
gesamten Durchschlagspannung und der Durchschlagspannung jeder einzelnen
Diode bestimmt wird, wie groß die
Anzahl der weiteren pn-Übergänge sein
sollte. Sie kann jede beliebige ganze Zahl, zum Beispiel eine Zahl
zwischen 1 und 10, sein. Dank des Tunnel-pn-Übergangs, der zwischen jedem
Paar von weiteren Tunnel-pn-Übergängen vorhanden
ist, weist eine derartige Stapelung von Dioden eine hervorragende
Strom-Spannungs-Kennlinie auf. Es ist sehr wichtig, dass es die Erfindung
zulässig
macht, alle Dioden (einschließlich der
Tunneldioden) nacheinander in einem einzigen epitaxialen Ablagerungsschritt
bereitzustellen. Dies vereinfacht die Herstellung.
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Der
unterste und der oberste Halbleiterbereich eines derartigen Stapels
wirken dann als die Kontaktbereiche und weisen eine hohe Dotierungskonzentration
auf, die für
diesen Zweck geeignet ist. Die Durchschlagspannung jedes einzelnen
pn-Übergangs
kann frei gewählt
werden. Wenn eine vergleichsweise hohe Durchschlagspannung gewünscht ist,
kann ein weiterer pn-Übergang
einen i-Bereich umfassen.
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Vorzugsweise
ist für
den Leitfähigkeitstyp des
ersten Halbleiterbereichs der p-Typ-Leitfähigkeitstyp gewählt. Dies
führt zum
abruptesten Übergang, was
sehr wünschenswert
ist. Diese Erscheinung liegt an der Neigung von n-Typ-Dotierungsmitteln,
z.B. P oder As, sich an der Oberfläche abzusondern.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer Halbleiteranordnung mit einer Halbleiterdiode,
wobei ein erster Halbleiterbereich eines ersten Leitfähigkeitstyps
in einem Siliziumhalbleiterkörper,
der ein Halbleitersubstrat aufweist, gebildet wird und mit einem ersten
Anschlussleiter versehen wird, und ein zweiter Halbleiterbereich
eines zweiten, zum ersten entgegengesetzten Leitfähigkeitstyps
so gebildet wird, dass er an den ersten Halbleiterbereich angrenzt, und
mit einem zweiten Anschlussleiter versehen wird, und wobei die Dotierungskonzentrationen
sowohl des ersten als auch des zweiten Halbleiterbereichs so hoch
gewählt
werden, dass der pn-Übergang
zwischen dem ersten und dem zweiten Halbleiterbereich einen Tunnelübergang
bildet, nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Abschnitte des ersten und des zweiten Halbleiterbereichs, die an
den Übergang
angrenzen, durch einen Mischkristall aus Silizium und Germanium
gebildet sind. Anordnungen nach der Erfindung werden durch ein derartiges
Verfahren auf eine einfache Weise erhalten.
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Vorzugsweise
werden zwischen dem ersten Halbleiterbereich und dem ersten Anschlussleiter oder
zwischen dem zweiten Halbleiterbereich und dem zweiten Anschlussleiter
weitere Halbleiterbereiche gebildet, die einen oder mehrere weitere pn-Übergänge bilden, die in der Durchlassrichtung vorgespannt
sind, wenn der Tunnel-pn-Übergang
in der Sperrrichtung vorgespannt ist, und die voneinander durch
weitere Halbleiterbereiche getrennt sind, welche die gleichen Eigenschaften
wie der erste und der zweite Halbleiterbereich aufweisen und einen weiteren
Tunnel-pn-Übergang
bilden. Dadurch wird die oben erwähnte Anordnung, die einen Stapel
von Dioden umfasst, erhalten, vorzugsweise in einem epitaxialen
CVD(=Chemical Vapor Deposition – chemische
Abscheidung aus der Gasphase)-Prozess. Die Halbleiterbereiche werden
vorzugsweise bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen, zum Beispiel bei
550 bis 800 °C,
bereitgestellt, da erwünscht
ist, dass die Dotierungsprofile nicht nur sehr steil sind, sondern
dies auch bleiben, und da die gewünschte Dicke der Profile sehr
klein ist. Eine solche niedrige Wachstumstemperatur trägt auch
zur Erfindung bei, da bei niedrigen Temperaturen merklich mehr Dotierungselemente
in das Gitter aufgenommen werden, als bei den üblicheren, höheren Wachstumstemperaturen.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf zwei Ausführungsformen
und die beiliegenden Zeichnungen ausführlicher beschrieben werden,
wobei
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1 eine
erste Ausführungsform
einer Anordnung nach der Erfindung diagrammatisch in einem Querschnitt
senkrecht zur Dickenrichtung zeigt;
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2 die
Zusammensetzung als eine Funktion der Dicke in der Anordnung von 1 diagrammatisch
zeigt;
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3 die
Stromdichte (j) als eine Funktion der Spannung (V) über den
Tunnel-pn-Übergang
bei der Anordnung von 1 und bei einer herkömmlichen
Anordnung diagrammatisch zeigt; und
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4 ein
diagrammatischer Querschnitt senkrecht zur Dickenrichtung einer
zweiten Ausführungsform
einer Anordnung nach der Erfindung ist.
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Die
Figuren sind diagrammatisch und nicht maßstabsgetreu gezeichnet, und
die Abmessungen in der Dickenrichtung sind für eine größere Klarheit besonders übertrieben.
Halbleiterbereiche des gleichen Leitfähigkeitstyps wurden in die
gleiche Richtung schraffiert.
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1 ist
eine diagrammatische Querschnittansicht senkrecht zur Dickenrichtung
einer ersten Ausführungsform
einer Anordnung mit einer Tunneldiode nach der Erfindung. Die Anordnung
umfasst einen aus Silizium hergestellten Halbleiterkörper 10 mit einem
Substrat 1, das hier mit Antimon n++ dotiert
ist, und dessen spezifischer Widerstand 6 bis 20 mΩcm beträgt. Der
Halbleiterkörper 10 umfasst
einen ersten Halbleiterbereich 2 eines ersten Leitfähigkeitstyps, hier
des n-Typs, der mit einem ersten Anschlussleiter 21, in
diesem Fall über
das Substrat 1, versehen ist. Ein zweiter Halbleiterbereich 3 eines
zweiten, zum ersten entgegengesetzten Leitfähigkeitstyps, somit des p-Typs,
grenzt an den ersteren an und ist mit einem zweiten Anschlussleiter 31 versehen.
Die Dotierungskonzentrationen sowohl des ersten als auch des zweiten
Halbleiterbereichs 2, 3 von Phosphor bzw. Bor
sind so hoch, in diesem Fall 1,2 × 1019 Atome/cm3, dass der pn-Übergang 22 zwischen
ihnen ein Tunnelübergang 22 ist.
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Nach
der Erfindung umfassen die Abschnitte 2A, 3A des
ersten und des zweiten Halbleiterbereichs 2, 3,
die an den Übergang 22 angrenzen,
einen Mischkristall aus Silizium und Germanium. Die Erfindung beruht
vor allen Dingen auf der Erkenntnis, dass ein Mischkristall aus
Silizium und Germanium eine kleinere Bandlücke als Silizium aufweist,
und dass eine kleinere Bandlücke
die Tunnelungswahrscheinlichkeit erhöht, so dass die Strom-Spannungs-Kennlinie
steiler wird, was für
viele Anwendungen einer Tunneldiode erwünscht ist. Die Erfindung beruht
ferner auf der überraschenden
Erkenntnis, dass ein Mischkristall aus Silizium und Germanium sowohl
eine höhere
n-Dotierung als auch eine höhere
p-Dotierung als Silizium möglich
macht, insbesondere für
die oben erwähnten
Störstoffe
Phosphor und Bor. Dies wird im Fall von Phosphor hauptsächlich durch
eine gesteigerte Aufnahme der Dotierungsmittelatome in das Gitter
und im Fall von Bor hauptsächlich
durch eine verringerte Beweglichkeit der Dotierungsmittelatome verursacht,
was zu einem steilen Dotierungsprofil mit einer hohen Höchstkonzentration
führt.
Als Ergebnis ist die Höchstkonzentration
der Ladungsträger
an beiden Seiten des Tunnelübergangs 22 größer als
im Fall einer Tunneldiode in reinem Silizium. Die Tunnelungsleistungsfähigkeit wird
dadurch ebenfalls erhöht.
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2,
in der die Zusammensetzung (C) diagrammatisch als eine Funktion
der Dicke (d) der Anordnung von 1 gezeigt
ist, veranschaulicht die erhöhte
Dotierungskonzentration der Abschnitte 2A, 3A des
ersten und des zweiten Halbleiterbereichs 2, 3,
die neben dem Übergang 22 liegen.
Die Kurve 26 zeigt das Konzentrationsgefälle des
Germaniums. Der Tunnelübergang 22 befindet
sich in der Mitte dieses Profils 26, bei einer von der
oberen Fläche
der Anordnung von 1 gemessenen Dicke von ungefähr 380 nm.
Die Kurven 27 und 28 entsprechen dem Bor- bzw.
dem Phosphorprofil. Die Zunahme in den beiden Konzentrationen auf
ungefähr
7 × 1019 Atome/cm3 neben
dem Tunnelübergang 22 ist
deutlich sichtbar. Als Messtechnik für 2 wurde
SIMS (= Secondary Ion Mask Spectrometry – Sekundärionenmassenspektroskopie)
verwendet. Es wird bemerkt, dass auch die Phosphoratome, die an
der anderen Seite des Tunnelübergangs 22 vorhanden
sind, eine Rolle bei der Zunahme der Borkonzentration zu spielen
scheinen.
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Es
wird festgestellt, dass eine Anordnung nach der Erfindung eine sehr
steile Durchlasskennlinie und eine noch steilere Sperrkennlinie
aufweist. Dies eröffnet
die Perspektive für,
u.a., eine attraktive Anwendung, bei der der Tunnel-pn-Übergang 22 als ein Übergang
zwischen zwei Schaltdioden, zum Beispiel pn- oder pin-Dioden, verwendet
wird, die aufeinander gestapelt verwendet werden. Eine derartige Stapelung
kann in einem einzelnen epitaxialen Wachstumsprozess anstatt durch
das Zusammenstapeln von diskreten, einzelnen Dioden, die jeweils mit
einer Kontaktmetallisierung versehen sind, hergestellt werden.
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3,
in der die Stromdichte (j) diagrammatisch als eine Funktion der
Spannung (V) über
den Tunnel-pn-Übergang 22 bei
der Anordnung von 1 und bei einer bekannten Anordnung
gezeigt ist, veranschaulicht diesen Gesichtspunkt der Erfindung.
Die Kurven 36, 37 stellen die Sperr- bzw. die Durchlasskennlinie
der Anordnung von 1 dar. Die Kurven 38, 39 zeigen
diese Kennlinien für
eine Anordnung, die mit der Anordnung von 1 vergleichbar
ist, den gleichen Aufbau und die gleichen Abmessungen aufweist,
aber kein Germanium umfasst. 3 zeigt,
dass eine Anordnung nach der Erfindung eine viel bessere Sperr-
und Durchlasskennlinie als die bekannte Anordnung aufweist, insbesondere
bei einer niedrigen Spannung, zum Beispiel 0,3 V. Die Stromdichte,
die in einer Anordnung nach der Erfindung erreicht werden kann,
nähert
sich sowohl in der Sperr- als auch in der Durchlassrichtung dem Wert
von 100 A/cm2.
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Die
Abschnitte 2A, 3A des ersten und des zweiten Halbleiterbereichs 2, 3,
die an den Tunnelübergang 22 angrenzen,
weisen vorzugsweise eine Dicke auf, die zwischen 5 und 30 nm liegt,
und einen Germaniumgehalt auf, der zwischen 10 und 50 Atom-% liegt.
In diesem Beispiel beträgt
die Dicke ungefähr
27 nm, während
der Germaniumgehalt ungefähr
25 Atom-% beträgt.
Die gemessene Kapazität des
Tunnelübergangs 22 betrug
ungefähr
5,2 × 105 pF/cm2, was eine
Verarmungsdicke von 20 nm andeutet. Dies entspricht ziemlich gut
einer erwarteten Verarmungsdicke von ungefähr 15 nm im Fall eines perfekt
abrupten Übergangs
zu der (den) oben erwähnten
Dotierungskonzentration(en) von ungefähr 6 × 1019 Atomen/cm3 und 1019 Atomen/cm3 in den germaniumhaltigen Abschnitten 2A, 3A bzw.
im Rest der Halbleiterbereiche 2, 3. Eine Verarmungsdicke
von ungefähr
10 nm oder geringer ist zur Verwirklichung von Tunnelströmen von
mehr als 100 A/cm2 nötig, und wir glauben, dass
sie mit einer Anordnung nach der Erfindung erreichbar ist.
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Die
Anordnung von 1 wird wie folgt hergestellt:
Die Herstellung beginnt mit einem 675 μm dicken Substrat, das einen
Durchmesser von 6 Zoll aufweist und aus (100) Silizium hergestellt
ist, auf dem eine Anzahl von Halbleiterschichten nacheinander in
einem atmosphärischen
CVD-Prozess bei einer Temperatur von 700 °C bereitgestellt wird. Die Wachstumsgeschwindigkeit
bei dieser Temperatur beträgt
ungefähr
1 bis 20 nm/min. Zuerst wird eine 100 nm dicke, phosphordotierte
monokristalline n-Typ-Epitaxieschicht 2 aus
Silizium bereitgestellt. Darauf wird eine 27 nm dicke Schicht 2A aus
Silizium, dem 25 % Germanium hinzugefügt war, bereitgestellt, wobei
die Phosphinkonzentration in der Gasphase hier die gleiche wie während der
Bereitstellung der Siliziumschicht 2 ist, d.h., ungefähr 2 ppm
beträgt.
Dann wird eine 27 nm dicke Schicht 3A aus Silizium mit
25 % Germanium bereitgestellt und mit Bor p-typ-dotiert, im Laufe
welches Vorgangs die Gasphase zusätzlich ungefähr 2 ppm
Diboran umfasst. Die letzte Epitaxieschicht, die nun abgelagert
wird, ist eine 200 nm dicke Schicht 3 aus Silizium, wobei
der Borgehalt in der Gasphase der gleiche ist. Die Unterseite des
Substrats 1 wird mit Aluminium metallisiert, und die Oberseite
des Halbleiterkörpers 10 wird
mit einer Metallisierung versehen, die 75 nm Titan, eine dünne Schicht
aus Titannitrid, und eine Schicht aus Aluminium umfasst, welche
Metallisierung durch Photolithographie gemustert wird.
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Nun
werden durch ein Ätzmittel,
das zum Ätzen
von Silizium üblich
ist, runde Mesas geätzt,
wobei die obigen Schichten 2, 2A, 3A, 3 und
ein kleiner Teil des Substrats 1 umfasst sind, und wobei
jede Mesa einen Oberflächenbereich
von 104 μm2 aufweist. Die seitlichen Seiten der Mesas
werden durch ein Glas, zum Beispiel TEOS (=Tetraethylorthosilikat) passiviert.
Einzelne Anordnungen nach der Erfindung werden erhalten, indem das
Substrat 1 zwischen angrenzenden Mesas und in zwei zueinander senkrechten
Richtungen durchgesägt
wird.
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4 zeigt
schließlich
einen Querschnitt senkrecht zur Dickenrichtung einer zweiten Ausführungsform
einer Anordnung nach der Erfindung diagrammatisch. Der Halbleiterkörper 10 umfasst
hier zwischen dem ersten Halbleiterbereich 2 und dem ersten
Anschlussleiter 21 oder, im vorliegenden Beispiel und,
zwischen dem zweiten Halbleiterbereich 3 und dem zweiten
Anschlussleiter 31 nicht nur die Halbleiterbereiche 2, 2A, 3A, 3,
sondern auch weitere Halbleiterbereiche 4, 5,
die einen oder mehrere, in diesem Fall drei, weitere pn-Übergänge 23 bilden,
die in der Durchlassrichtung vorgespannt sind, wenn der Tunnel-pn-Übergang 22 in
der Sperrrichtung vorgespannt ist, und die voneinander durch zwei
andere weitere Halbleiterbereiche 6, 7 getrennt
sind, welche die gleichen Eigenschaften wie der erste und der zweite
Halbleiterbereich 2, 3 aufweisen und einen weiteren
Tunnel-pn-Übergang 24 bilden.
Das Substrat 1 ist in diesem Beispiel erneut vom n-Leitfähigkeitstyp.
Die Bereiche 2, 5, 6 weisen hier eine
Leitfähigkeit
vom p-Typ und die Bereiche 3, 4, 7 eine
Leitfähigkeit
vom n-Typ auf, und die Dotierungskonzentrationen der Bereiche 4, 5 sind
niedriger als jene der Bereiche 2, 3, 6, 7.
Die Stapelung ist durch Bereiche 8, 9 mit einer
Leitfähigkeit
vom p-Typ bzw. vom n-Typ begrenzt, die beide eine hohe Dotierungskonzentration
von ungefähr
1019 Atomen/cm3 aufweisen
und als Kontaktbereiche wirken. Die Bereiche 4, 5 weisen eine
vergleichsweise niedrige Dotierungskonzentration von 1015 bis
1019 Atome/cm3 auf.
Ein derartiger Stapel von Dioden 23 ist besonders zur Verwendung als
Hochspannungsschaltdiode geeignet, wobei durch die erwünschte gesamte
Durchschlagspannung und die Durchschlagspannung jeder einzelnen Diode
bestimmt wird, wie groß die
Anzahl der weiteren pn-Übergänge sein
sollte. Sie kann jede beliebige ganze Zahl, zum Beispiel eine Zahl
zwischen 1 und 10, im vorliegenden Beispiel 3, sein.
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Ein
derartiger Stapel von Dioden 23 weist dank des Tunnel-pn-Übergangs 22, 24,
der zwischen jedem Paar von weiteren pn-Übergängen 23 vorhanden
ist, eine hervorragende Strom-Spannungs-Kennlinie auf. Es ist sehr
wichtig, dass es die verbesserte Strom-Spannungs-Kennlinie möglich macht,
alle Dioden 23 (einschließlich der Tunneldioden 22, 24)
in einem einzelnen Wachstumsprozess bereitzustellen, d.h., dass
alle (weiteren) Halbleiterbereiche 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 als
epitaxiale monokristalline Halbleiterbereiche 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 gebildet
werden. Dies vereinfacht die Herstellung, die in jeder weiteren
Hinsicht auf eine Weise stattfindet, die der oben für die erste
Ausführungsform
angegebenen ähnlich
ist. Die Eigenschaften der Schichten 2, 2A, 3A, 3, 6, 6A, 7A, 7 sind
wie im ersten Beispiel gewählt.
Den Schichten 4, 5, 8, 9 sind
zum Beispiel Dicken verliehen, die im Bereich von 1 bis 5 μm liegen.
Die Metallschichten 21, 31 und die Abmessungen
der Mesas sind ebenfalls die gleichen wie im ersten Beispiel. Die
Durchschlagspannung der Dioden 23 liegt im Bereich von 10
bis 100 V.
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Die
Erfindung ist nicht auf die oben angegebenen Ausführungsformen
beschränkt,
da Fachleuten innerhalb des Rahmens der Erfindung viele Abwandlungen
und Veränderungen
möglich
sind. Daher können
für die
verschiedenen (Halbleiter)bereiche oder Schichten andere Zusammensetzungen
und Dicken als die in den Beispielen erwähnten gewählt werden. Es ist auch möglich, anstelle
der erwähnten Techniken
alternative Ablagerungstechniken wie etwa MBE (= Molecular Beam
Epitaxy – Molekularstrahlepitaxie)
zu verwenden.
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Eine
Anordnung nach der Erfindung kann auch eine kompliziertere Anordnung
als eine einzelne Diode oder ein Stapel von Dioden sein. Derartige kompliziertere
Anordnungen, wie etwa ICs (= Integrated Circuits – integrierte
Schaltungen), die unter anderem Transistoren umfassen, können auch
vorteilhaft einen oder mehrere Tunnel-pn-Übergänge nach der
Erfindung umfassen.