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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung, die eine
Vielzahl von Filter-Mitteln enthält,
wobei jedes Filter-Mittel ein erstes reaktives Filterelement enthält, das
entsprechend einer vorher festgelegten Filter-Ordnung arbeitet und
einen ersten Filter-Anschluss und einen zweiten Filter-Anschluss hat, wobei
der erste Filter-Anschluss eine erste und eine zweite Anschlussklemme
und der zweite Filter-Anschluss eine dritte und eine vierte Anschlussklemme
umfasst und wobei die zweiten Filter-Anschlüsse aller Filter-Mittel der
Filtervorrichtung mit einem gemeinsamen Anschluss der Vorrichtung
verbunden sind, wobei mindestens ein Filter-Mittel weiterhin Messungs-Mittel
enthält,
die so angepasst sind, dass sie einen Parameter der über die
Filter-Mittel gelieferten Leistung messen und Einfügungs-Mittel
steuern, die so angepasst sind, dass sie ein zweites reaktives Filterelement
einfügen,
das so angepasst ist, dass es die vorher festgelegte Filter-Ordnung ändert, wobei
das erste reaktive Filterelement zwischen dem ersten Filter-Anschluss
und dem zweiten Filter-Anschluss
angeschlossen ist und das zweite reaktive Filterelement zwischen
der ersten und der zweiten Anschlussklemme angeschlossen ist.
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Eine
solche Leitungsfilter-Anordnung ist in der Technik bekannt und kann
zum Beispiel dazu verwendet werden, mehrere Vorrichtungen von einer Einrichtung
zu trennen, die mit dem gemeinsamen Eingangs-Anschluss verbunden
ist.
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Eine
wichtige Anwendung einer solchen Filtervorrichtung findet sich in
ADSL-(Asymmetric Digital Subscriber Line)-Systemen, sowie in daraus abgeleiteten
Systemen, wie HDSL, VDSL, usw. Wie wohlbekannt ist, bieten diese
Systeme Breitbanddienste über
eine aus herkömmlichen
verdrillten Kupfer-Doppelleitungen bestehende Telekommunikationsleitung,
so dass ein Anwender diese Dienste benutzen kann, ohne dass er darauf
warten muss, dass sein Standort mit einer optischen Faser verbunden wird.
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Das
ADSL-System kombiniert heute auf derselben Telekommunikationsleitung
sehr schnelle ADSL-Signale und langsame Telefon- oder Sprachsignale
für herkömmliche
Fernsprecheinrichtungen (Plain Old Telephone Service, POTS). An
jedem Ende der Telekommunikationsleitung, d.h. beim Teilnehmer und
in der Vermittlungsanlage, werden diese Signale durch eine so genannte "Weiche" getrennt. Eine Weiche
ist ein Duplex-Filter, das einen Hochpass-Teil und einen Tiefpass-Teil
enthält.
Der Hochpass-Teil ist oft in ein ADSL-Modem integriert und so angepasst,
dass er die langsamen – oder
niederfrequenten – Komponenten
des auf der Telekommunikationsleitung übertragenen Signals entfernt.
Andererseits ist der Tiefpass-Teil so angepasst, dass er alle Hochfrequenz-Komponenten
aus dem Signal entfernt. Diese Komponenten werden durch ein reaktives
Filterelement blockiert, das in diesem Tiefpass-Teil enthalten ist,
so dass sie nicht zwischen der Telekommunikationsleitung und den
POTS-Einrichtungen übertragen
werden.
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Auf
der Seite des Teilnehmers erfordert die Topologie einer ADSL-Verbindung,
dass der Tiefpass-Teil oder die Filter-Mittel am Eingangspunkt des Hauses oder
mindestens vor allen vorhandenen POTS-Einrichtungen des Hauses angeordnet
wird. Die vorhandenen POTS-Einrichtungen erscheinen dann parallel
zum ADSL-Modem. Der Tiefpass-Teil dient als Abschirmung, der das
ADSL-Modem davor schützt,
durch Rufströme,
Gleichstrom-Änderungen beim
Abnehmen und Auflegen des Hörers
und zugehörigen
AC- und DC-Transienten, einschließlich Wählimpulse des POTS gestört zu werden.
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Das
ADSL-Modem ist am gleichen Standort mit der in der Straße verlegten
Telefonleitung, d.h. der Telekommunikationsleitung, verbunden. Der Nachteil
dieses Ortes ist, dass zur vorhandenen Haus-Verdrahtung eine Leitung
hinzugefügt
werden muss, um das ADSL-Modem mit der Telekommunikationsleitung
zu verbinden. Um die Hinzufügung
einer Leitung zum Anschluss des ADSL-Modems zu vermeiden, wird vorgeschlagen,
das ADSL-Modem ohne den Tiefpass-Teil der Weiche an einem vorhandenen
Telefonanschluss zu installieren. Dann ist das ADSL-Modem überhaupt
nicht geschützt.
Es sieht alle Störungen
durch die POTS-Signalisierung. Die Störungen durch die Übergänge beim
Abnehmen/Auflegen des Hörers
werden nicht nur durch Spannungs- und Strom-Ereignisse verursacht,
sondern auch durch Impedanzänderungen,
durch die plötzlich
eine unbekannte Impedanz parallel zur Impedanz von 100 Ohm des ADSL-Modems
geschaltet wird. Diesbezüglich
sind die Wählimpulse
von Wählscheiben
am schlimmsten, weil sich die Impedanz für die Dauer der Wählphase
ständig ändert. Als
Folge davon muss, wenn das POTS sich nach einem Übergang durch Abnehmen des
Hörers
in einem stationären
Zustand befindet, der an das Modem angeschlossene ADSL-Transceiver
die Entzerrer und optionalen Echokompensatoren damit verbunden lassen.
Zusätzlich
dazu können
Nichtlinearitäten
der POTS-Einrichtungen
eine Modulation des Leitungssignals bewirken, was man als lautes
Geräusch
im Telefonhörer
hört, und
Modems, Telefaxgeräte
und Anrufbeantworter können
unterbrochen werden.
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Um
die negativen Auswirkungen all dieser – und weiterer – Störungen zu
verringern, und für
den Fall, dass mehrere POTS-Einrichtungen
an die Telekommunikationsleitung angeschlossen sind, muss ein einzelnes
Tiefpass-Schutzfilter bereitgestellt werden, das jede POTS-Einrichtung
von den ADSL-Signalen abschirmt.
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Wenn
ein einzelnes Filter verwendet wird, können solche Filter kompliziert
sein, um die Anforderungen der Abschirmung von POTS und ADSL-Modem
optimal zu erfüllen.
Bei einer Parallelschaltung solcher einzelner Tiefpass-Schutzfilter kann
das Filter jedoch nur aus einem einzigen reaktiven Element bestehen,
und dies reicht oft nicht aus, die Aktionen des Auflegens/Abnehmens
des Hörers der
POTS-Einrichtungen auf ADSL herauszufiltern. Auch wird die POTS-Einrichtung
mit abgehobenem Hörer
weiter durch das ADSL-Signal gestört. Das wird durch die geringe
Ordnung des Filter-Mittels verursacht. Andererseits können Filter-Mittel
höherer Ordnung
nicht parallel zu mehr als einem einzelnen Teil oder einer Gruppe
von POTS-Einrichtungen geschaltet werden. In der Tat würde jedes
Filter-Mittel höherer
Ordnung eine parallele kapazitive Impedanz enthalten, und all diese
kapazitiven Werte addieren sich. Hierdurch wird das Äquivalent
einer langen Stichleitung an der Telefonleitung erzeugt, wodurch sie
eine beträchtliche
Verringerung der Rückflussdämpfung ergibt.
Der Benutzer erfährt
dann eine starke Erhöhung
der Seiten-Töne
in seinem Telefon. Dies kann nicht akzeptiert werden.
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Die
Filter-Mittel der Filtervorrichtung, welche die oben erwähnten Eigenschaften
haben, sind bereits bekannt, zum Beispiel aus der Europäischen Patentanmeldung
EP-A1-0 677 938 (BELL TELEPHONE) vom 18. Oktober 1995. Das Problem
gegenseitiger Störungen
mehrerer parallel geschalteter Filter-Mittel wird darin jedoch nicht erwähnt und
somit auch nicht gelöst.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Filtervorrichtung mit verbesserten
einzelnen Filter-Mitteln bereitzustellen, um die Aktionen des Auflegens/Abnehmens
des Hörers
und andere Störungen der
POTS-Einrichtungen besser herauszufiltern, während die gegenseitigen Störungen mehrerer
parallel geschalteter Filter-Mittel verringert oder vermieden werden.
Die einzelnen Filter-Mittel fügen
dann zusätzlichen
Schutz für
die POTS-Einrichtung hinzu, deren Hörer abgenommen ist, und die
genau in diesem Zustand mehr Abschirmung benötigt.
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Gemäß der Erfindung
wird dieses Ziel durch die Tatsache erreicht, die Messungs-Mittel
Strommessungs-Mittel sind, die zwischen dem ersten Filter-Anschluss
und dem zweiten Filter-Anschluss
angeschlossen und so angepasst sind, dass sie den Strom, der durch
die Filter-Mittel fließt,
als den Parameter der an die Filtervorrichtung gelieferten Leistung
messen.
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Auf
diese Weise können
Aktionen, wie das Abnehmen des Hörers,
von den Messungs-Mitteln erkannt werden. Als Folge davon fügen die
Messungs-Mittel zusätzliche
reaktive Filterelemente zu den Filter-Mitteln hinzu, die der Vorrichtung
zugeordnet sind, für
die die Aktion erkannt wurde. Dieses zusätzliche reaktive Filterelement ändert die
Schaltungstechnik der Filter-Mittel, wodurch die Filter-Ordnung dieser Filter-Mittel
zum Beispiel erhöht
wird. Die Filter-Mittel fügen
so einen zusätzlichen
Schutz für die
POTS-Einrichtung
hinzu, deren Hörer
abgenommen ist und die genau in diesem Zustand mehr Abschirmung
benötigt,
wie oben erwähnt.
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Hierdurch
wird nur das einzelne Filter-Mittel geändert, das sich in Reihe zu
der aktiven POTS-Einrichtung befindet. Die anderen Filter-Mittel
bleiben auf der vorherigen geringeren Filter-Ordnung und schirmen
die Einrichtungen mit aufgelegtem Hörer ab. Die parallele Kombination
aller Filter-Mittel
geringerer Ordnung und des einzelnen Filter-Mittels, das auf einen
Schutz höherer
Ordnung gewechselt hat, hat nicht den Effekt einer schlechten Anpassung
zwischen der POTS-Impedanz
und der Telefonleitung. Die gegenseitigen Störungen der verschiedenen parallel
geschalteten Filter-Mittel sind somit sehr klein.
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Anschließend wird
jede Impedanzänderung der
aktiven POTS-Einrichtung
mit den verbesserten Filter-Mitteln ebenfalls maskiert.
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Auf ähnliche
Weise wird das ADSL-Signal, das die Filter-Mittel zur aktiven POTS-Einrichtung durchläuft, und
das oft immer noch als lautes Hintergrundgeräusch hörbar ist, auch durch die höhere Filter-Ordnung
der Filter-Mittel maskiert.
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Die
Filtervorrichtung ist weiterhin auch teilweise angepasst, mit einer
Zweidraht-Telekommunikationsleitung zu arbeiten. Der erste Filter-Anschluss wird
dann zum Beispiel mit der POTS-Einrichtung verbunden, während der
zweite Filter-Anschluss über den
oben erwähnten
gemeinsamen Anschluss aller parallelen Filter mit der Telekommunikationsleitung
verbunden wird.
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Weiterhin
hat sich herausgestellt, dass der oben erwähnte Zustand, der mehr Abschirmung
erfordert, erkannt werden kann, indem man den Strom misst, der durch
das Filter-Mittel fließt.
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Eine
weitere charakteristische Eigenschaft der vorliegenden Erfindung
ist, dass das erste reaktive Filterelement von einem ersten reaktiven
Typ ist, während
das zweite reaktive Filterelement von einem zweiten reaktiven Typ
ist, der sich vom ersten reaktiven Typ unterscheidet, und dass die
Einfügungs-Mittel
einen elektrischen Schalter enthalten, der so angepasst ist, dass
er das erste reaktive Filterelement mit dem zweiten reaktiven Filterelement
verbindet.
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Die
vorher festgelegte Filter-Ordnung des Filter-Mittels wird geändert, indem
zwei reaktive Elemente unterschiedlicher Art, z.B. eine Induktivität und eine
Kapazität
kombiniert werden.
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Eine
bevorzugte Ausführung
der vorliegenden Filtervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Tiefpass-Filtervorrichtung ist, dadurch dass das erste
reaktive Filterelement einen ersten und einen zweiten Transformator
enthält,
dadurch dass das zweite reaktive Filterelement eine Kapazität enthält, dadurch
dass die Messungs-Mittel in Reihe zum ersten und zweiten Transformator
zwischen dem ersten und dem zweiten Filter-Anschluss geschaltet
sind, und dadurch dass der elektrische Schalter der Einfügungs-Mittel
in Reihe zum zweiten reaktiven Filterelement zwischen der ersten
und der zweiten Anschlussklemme angeschlossen ist.
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Detaillierter
ist die erste Anschlussklemme mit der dritten Anschlussklemme über die
Reihenschaltung einer ersten Wicklung des ersten Transformators,
der Messungs-Mittel und einer ersten Wicklung des zweiten Transformators
verbunden, wobei die zweite Anschlussklemme mit der vierten Anschlussklemme über die
Reihenschaltung einer zweiten Wicklung des ersten Transformators
und einer zweiten Wicklung des zweiten Transformators verbunden
ist, wobei der in Reihe geschaltete elektrische Schalter und das
zweite reaktive Filterelement zwischen dem Verbindungspunkt der
Messungs-Mittel
mit der ersten Wicklung des zweiten Transformators und dem Verbindungspunkt
der zweiten Wicklung des ersten Transformators mit der zweiten Wicklung
des zweiten Transformators angeschlossen sind.
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Auf
diese Weise haben die Filter-Mittel anfangs eine erste Filter-Ordnung,
die auf eine dritte Filter-Ordnung geändert wird, wenn die Messungs-Mittel
das Einfügungs-Mittel
aktivieren.
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Noch
eine weitere charakteristische Eigenschaft der vorliegenden Erfindung
ist, dass die Messungs-Mittel so angepasst sind, dass sie erkennen, wenn
der gemessene Strom einen vorher festgelegten Wert überschreitet,
und dann das Einfügungs-Mittel
so ansteuern, dass der elektrische Schalter geschlossen wird.
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Der
Strom überschreitet
zum Beispiel einen vordefinierten Wert, wenn das Telefon des Teilnehmers
abgehoben wird. Durch Schließen
des elektrischen Schalters wird die Kapazität zum Induktivitäts-Schaltkreis
hinzugefügt,
und die Filter-Ordnung des dem Telefon des Teilnehmers zugeordneten
Filter-Mittels wird erhöht,
um das Telefon besser von der Telekommunikationsleitung abzuschirmen.
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Weitere
charakteristische Eigenschaften der vorliegenden Filtervorrichtung
werden in den beigefügten
Ansprüchen
erwähnt.
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Die
oben angegebenen und weitere Aufgaben und Eigenschaften der Erfindung
werden deutlicher, und die Erfindung selbst wird am besten verstanden,
indem auf die folgende Beschreibung einer Ausführung in Verbindung mit den
begleitenden Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
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1 ein Überblick über ein
ADSL-Telekommunikationssystem
ist, das eine Filtervorrichtung FA gemäß der Erfindung enthält, und
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2 im
Detail LP eines der Filter-Mittel LP1–LP3 der Filtervorrichtung
FA aus 1 zeigt.
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Obwohl
sie nicht auf ein spezielles Einsatzgebiet begrenzt ist, ist die
Filtervorrichtung der vorliegenden Erfindung insbesondere auf eine
verteilte Weiche für
ein Asymmetric Digital Subscriber Line "ADSL" System
anwendbar, wie in 1 gezeigt. Wie bekannt ist,
ist ein ADSL-System – oder
ein ähnliches
System, wie z.B. HDSL, VDSL, ... – so angepasst, dass es Sprache
und Signale mit höherer
Frequenz über
eine herkömmliche
verdrillte Kupfer-Doppelleitung TP überträgt. An jedem Ende der verdrillten
Doppel-Telekommunikationsleitung TP wird eine verteilte Weiche bereitgestellt,
welche die hochfrequenten ADSL-Signale von den niederfrequenten
Signalen des herkömmlichen
Fernsprechnetzes POTS (oder den Sprachsignalen) trennt.
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Detaillierter
ausgedrückt
hat auf der Teilnehmerseite CP eine Weiche SP1 einen Leistungs-Anschluss
LI1, der ein Ende der Telekommunikationsleitung TP sowohl mit einem
Anschluss LM1 eines lokalen ADSL-Modems ADSLcp, als auch mit verschiedenen
lokalen Anschlüssen
LO1 bis LO3 verschiedener Teilnehmereinrichtungen POTS1 bis POTS3
verbindet, während
auf der Seite der Vermittlungsstelle CO eine andere Weiche SP2 einen
Leitungs-Anschluss LI2 hat, der die andere Seite der Telekommunikationsleitung
TM sowohl mit einem Anschluss LM2 eines zentralen ADSL-Modems ADSLco,
als auch einem lokalen Anschluss PO eines öffentlichen Telekommunikationsnetzes
PSTN verbindet. Es muss darauf hingewiesen werden, dass die drei POTS-Einrichtungen
oder Teilnehmereinrichtungen POTS1–POTS3 nur als Beispiel angegeben
werden, und dass in der Praxis jede andere Anzahl von POTS-Einrichtungen
an den Leitungs-Anschluss LI1 angeschlossen werden kann.
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Um
die Verbindungen sicherzustellen, enthält die Weiche SP1 einen Hochpassfilter-Schaltkreis HP1,
der die Anschlüsse
LI1 und LM1 miteinander verbindet, und Tiefpassfilter-Schaltkreise LP1,
LP2 und LP3, welche den Leitungs-Anschluss LI1 mit den verschiedenen
lokalen POTS-Einrichtungen POTS1, POTS2, bzw. POTS3 verbinden. Es
muss darauf hingewiesen werden, dass die Filter-Schaltkreise LP1–LP3 zusammen
eine Filtervorrichtung FA bilden, die den gemeinsamen Leitungs-Anschluss LI1 hat. Die
Weiche SP2 enthält
einen Hochpassfiler-Schaltkreis
HP2, der die Anschlüsse
LI2 und LM2 miteinander verbindet, und einen Tiefpassfilter-Schaltkreis LP1,
BP, der die Anschlüsse
LI2 und PO miteinander verbindet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft spezieller die Filtervorrichtung
FA, welche die Tiefpassfilter-Schaltkreise LP1 bis LP3 enthält. Mindestens
einer dieser Filter-Schaltkreise
enthält
Mittel, um seine Filter-Ordnung zu ändern, wenn ein Parameter des an
ihn angelegten Signals geändert
wird. Spezieller wird im vorliegenden Beispiel ein Anstieg des Stroms durch
das Abnehmen des Hörers
eines Telefons erkannt und führt
zu einer Erhöhung
der Filter-Ordnung des
Tiefpassfilter-Schaltkreises, der dem Telefon mit dem abgenommenen
Hörer zugeordnet
ist. Vorzugsweise, aber nicht zwingend sollten alle Tiefpassfilter-Schaltkreise
LP1–LP3
der Filtervorrichtung FA mit solchen Erkennungs- oder Messungs-Mitteln
ausgestattet sein. Da alle Tiefpassfilter-Schaltkreise LP1–LP3 dann identisch sind, wird
nur einer von ihnen, im Folgenden allgemeiner mit LP bezeichnet, weiter
unten erklärt.
Der Tiefpassfilter-Schaltkreis LP ist in 2 gezeigt.
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Der
Filter-Schaltkreis LP befindet sich zwischen einem ersten Filter-Anschluss
LO, der einem der oben angegebenen lokalen Anschlüsse LO1/LO3 entspricht,
und einem zweiten Filter-Anschluss LI, der dem gemeinsamen Anschluss
LI1 der Filtervorrichtung FA entspricht. Der erste Filter-Anschluss
LO hat eine erste Anschlussklemme LOa und eine zweite Anschlussklemme
LOb, während
der zweite Filter-Anschluss LI eine dritte Anschlussklemme LIa und
eine vierte Anschlussklemme LIb hat. Der Filter-Schaltkreis LP enthält zwei
Transformatoren T1 und T2, einen Strommessungs-Schaltkreis SC, einen elektrischen Schalter
SW und einen Kondensator C. Detaillierter ausgedrückt ist
die erste Anschlussklemme LOa mit der dritten Anschlussklemme LIa über die
Reihenschaltung einer ersten Wicklung L11 des ersten Transformators
T1, des Strommessungs-Schaltkreises SC und einer ersten Wicklung L21
des zweiten Transformators T2 verbunden. Die zweite Anschlussklemme
LOb ist mit der vierten Anschlussklemme LIb über die Reihenschaltung einer zweiten
Wicklung L12 des ersten Transformators T1 und einer zweiten Wicklung
L22 des zweiten Transformators T2 verbunden. Wie bereits erwähnt, sind die
Wicklungen oder Spulen L11–L12,
sowie L21–L22
magnetisch in den entsprechenden Transformatoren T1 und T2 gekoppelt,
um die Symmetrie des Filter-Schaltkreises LP sicherzustellen.
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Der
Messungs-Schaltkreis SC ist zum Beispiel ein elektrisches Relais,
dessen Spule zwischen den ersten Wicklungen L11 und L21 der Transformatoren
T1 und T2 angeschlossen ist. Der Kontakt oder elektrische Schalter
SW des Relais SC ist in Reihe zum Kondensator C zwischen dem Verbindungspunkt
der Spule des Relais und der ersten Wicklung L21 und dem Verbindungspunkt
der zweiten Wicklungen L12 und L22 angeschlossen.
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Der
Filter-Schaltkreis LP arbeitet wie folgt.
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Wenn
kein oder ein kleiner Strom durch LP fließt, ist das Relais SC nicht
aktiviert. Der Schalter SW ist dann geöffnet, und der Kondensator
C ist nicht mit dem Schaltkreis verbunden. Als Folge davon besteht
der Filter-Schaltkreis LP nur aus Spulen oder Induktivitäten L11,
SC, L21; L12, L22. Er führt
somit eine Filterung erster Ordnung zwischen den ersten und zweiten
Filter-Anschlüssen
LO und LI durch.
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Wenn
der Strom ansteigt, d.h. wenn das Telefon, das mit dem ersten Filter-Anschluss
LO abgehoben wird, wird das elektrische Relais, das auf Ströme oberhalb
eines bestimmten Schwellwertes reagiert, aktiviert. Der Schalter
SW wird dann geschlossen, und der Kondensator C wird in den Filter-Schaltkreis LP eingefügt. Als
Folge davon hat der Filter-Schaltkreis
LP zwischen dem ersten und dem zweiten Filter-Anschluss LO und LI die Reihenschaltung
der Spule L11/L12, der Kapazität
C und wieder der Spule L21/L22. LP ist dann ein Filter dritter Ordnung.
Der ehemalige Filter-Schaltkreis mit einer Polstelle wird dann verbessert
und unterdrückt
die unerwünschten
ADSL-Störungen
in der POTS-Einrichtung viel besser als der Tiefpass-Filter-Schaltkreis erster
Ordnung.
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Es
muss darauf hingewiesen werden, dass das Relais weitere Kontakte
haben kann (nicht gezeigt), so dass mehr Kondensatoren in den Filter-Schaltkreis
LP eingefügt
werden können,
z.B. über
der ersten und zweiten Anschlussklemme und/oder über der dritten und vierten
Anschlussklemme. Indem der/die zusätzlichen Kapazität(en) parallel zur
Leitung geschaltet werden, erzeugt das Strom-Erkennungs-Relais einen
Filter vom Typ T oder Mehrfach-T.
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Der
vorliegende Filter-Schaltkreis LP kann als individuelle Schutzvorrichtung
für die
damit verbundenen POTS-Einrichtungen
angesehen werden. In der Praxis hat LP ein kurzes Kabel, das an
einem Stecker endet. Sein Gehäuse
kann ein Zylinder mit Länge
und Durchmesser von ungefähr
2,5 cm (1 Zoll) sein. Das Gehäuse
enthält
eine Buchse für
das Telefonkabel. Der Filter-Schaltkreis LP ist weiterhin fehlergeschützt, da
er unempfindlich gegen die Richtung des Einfügens ist. Er kann in den Stecker
an der POTS-Einrichtung oder in die Anschlussdose an der Wand eingesteckt
werden.
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Abschließend wird
darauf hingewiesen, dass obwohl nicht in der Figur gezeigt, wenn
der Messungs-Schaltkreis SC durch ein elektrisches Relais gebildet
wird, letzteres vorzugsweise durch eine Kapazität überbrückt wird, um die Einfügungsdämpfung zu
verringern. Die Überbrückungs-Kapazität am Relais
verhindert außerdem,
dass das Relais aktiviert wird, wenn ein Rufstrom hindurch fließt.
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Obwohl
die Prinzipien der Erfindung oben in Verbindung mit einer speziellen
Vorrichtung beschrieben wurden, muss deutlich verstanden werden,
dass diese Beschreibung nur als Beispiel erfolgt und nicht als Einschränkung des
Umfangs der Erfindung, wie in den beigefügten Ansprüchen definiert.