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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Kugel- oder Wälzlager. Sie betrifft ganz
besonders ein Lager, das zur Verwendung in solchen Teilen geeignet
ist, von denen ein hohes Maß an
Schmierung verlangt wird, einschließend die Kurbelwellenzapfenlager
eines Zweitakt- oder eines Dieselmotors, eines Schiffs, des Zylinderkopfs
eines Viertaktmotors, eines Kompressormotors wie eines Turbomotors,
und des Stellmotors für
den hydraulischen Regler einer hydraulischen Aufhängung. Es
kann natürlich
auch dazu verwendet werden verschiedene andere rotierende Teil zu
lagern.
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Hintergrund
des verwandten Fachgebiets
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Ein übliches
Kugel- oder Wälzlager
weist z. B. auf den Gleitflächen
seiner inneren und äußeren Laufbahnen
und seinen Kugeln durch Wärmebehandlung
gehärtete
Oberflächen
auf. Die inneren und äußeren Laufbahnen
und Kugeln sind üblicherweise aus
Lagerstahl gemäß SUJ nach
JIS gefertigt, indem ihre Temperatur von einem Bereich von 900–930°C auf ein
geeignetes Niveau abgesenkt wird, und sie bei einer Temperatur von
160–180°C getempert
werden, je nachdem welche Temperatur in der Umgebung herrscht, in
der das Lager verwendet wird.
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Die
Wärmebehandlung
eines, wie vorstehend spezifizierten Kugel- und Wälzlagers,
bringt jedoch aufgrund des Übergangs
seiner Struktur von Martensit zu Austenit einen beträchtlichen
Spannungsaufbau und damit Dimensionsänderungen und eine große Temperaturänderung
mit sich. Die Dimensionsänderung
verlangt nach einer Schleif- oder Ultrafeinbehandlung der wärmebehandelten
Teile, wobei diese Schritte zur Kostenerhöhung bei der Lagerfertigung
beitragen. Man kann bei der Temperung keine sehr hohe Temperatur
anwenden, weil die Menge des Restaustenits auf einem geeigneten
Niveau gehalten werden muss, um allfällige Dimensionsänderungen
zu verhindern oder um die Härte
bei einer Temperatur zu reduzieren, welche in der Umgebung herrscht,
in der das Lager verwendet wird, weswegen Kugel- und Wälzlager üblicherweise
nur bis zu einer Temperatur bis zu etwa 170°C verwendet werden.
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Ein
hoch temperaturbeständiger
Lagerstahl wie M50 nach AISI oder SKH4 nach JIS liefert ein höherwertiges
Kugel- und Wälzlager,
welches Einsatztemperaturen bis hinauf zu 400°C widerstehen kann. Nachdem
es jedoch teuerer als SUJ nach JIS ist, ist das Lager so teuer,
dass seine Verwendung auf spezielle Fälle beschränkt ist.
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Es
ist ferner ein Lager bekannt, dessen Oberflächen mit einer Beschichtung
aus Hartchrom bedeckt sind. Seine Beschichtung neigt jedoch dazu, von
den Gleitflächen
der Laufbahnen leicht abgeschält
zu werden.
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EP-A
0 511 409 betrifft ein Kugellager wovon mindestens einer seiner
Teile gewählt
ist aus einer inneren Laufbahn und einer äußeren Laufbahn und Kugeln aus
einem metallischen Material, welches ein Legierungselement mit einer
hohen Affinität
für Stickstoff
enthält,
wobei dieses mindestens eine Teil auf seiner oxidfreien Oberfläche eine
nitrierte Schicht enthält.
Dieses Kugel- oder Wälzlager
ist weniger kostspielig als andere bekannte Produkte und kann bei
der Verwendung trotzdem einer Temperatur widerstehen, bei der bisher
nur ein aus einem höherwertigen
Material hergestelltes Produkt verwendet werden konnte.
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Offenbarung der Erfindung
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[Strukturmerkmale]
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- (1) Ein Kugel- oder Wälzlager besteht unter einem ersten
Aspekt dieser Erfindung, wie in Anspruch 1 spezifiziert, in mindestens
einem seiner Elemente aus einem metallischen Material, das ein Legierungselement
mit einer hohen Affinität
für Stickstoff
und eine nitrierte Schicht enthält,
deren Oberfläche
frei von irgendwelchen Oxiden ist, wobei die Dicke der nitrierten
Schicht mindestens 0,08 mm beträgt
und wobei auf der nitrierten Schicht ein Oxidfilm ausgebildet ist.
- 2) Das wie vorstehend unter (1) aufgeführte metallische Material kann
unter einem zweiten Aspekt dieser Erfindung ein einsatzgehärteter oder nitrierter
Stahl sein.
- 3) Das wie vorstehend unter (1) aufgeführte metallische Material kann
unter einem dritten Aspekt dieser Erfindung ein nichtrostender Stahl
sein.
- 4) Der wie vorstehend unter (1) aufgeführte nitrierte Stahl kann unter
einem vierten Aspekt dieser Erfindung eine Verbundschicht einschließen, die als
Film auf der Oberfläche
und einer Diffusionsschicht gebildet ist, die aus Stickstoff zusammengesetzt
ist, der unter die Verbundschicht diffundiert ist.
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[Funktionen]
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Gemäß einem
Hauptmerkmal dieser Erfindung wird eine nitrierte Schicht auf der
Oberfläche
eines metallischen Materials gebildet, welches im Algemeinen vorzugsweise
als geringwertig angesehen wird, nachdem Oxide von seiner Oberfläche entfernt worden
sind, so dass selbst so ein Material eine gehärtete Oberfläche aufweisen
und als Ersatz für
ein herkömmliches
Material für
bekannte Kugel- oder Wälzlager
(gehärteter
Lagerstahl der SUJ-Reihe gemäß JIS) oder
ein höherwertiges
Material (Hochtemperaturlagerstahl wie M50 gemäß AISI oder SKH4 gemäß JIS) verwendbar
sein kann. Beispiele für
das metallische Material auf dem die nitrierte Schicht gebildet
wird oder für
das metallische Material, welches ein Legierungselement mit einer
hohen Affinität
für Stickstoff
enthält,
sind einsatzgehärteter
Stahl (z. B. der SCM-Reihe gemäß JIS),
nitrierter Stahl (z. B. die SACM-Reihe gemäß JIS) und nichtrostender Stahl (z.
B. die SUS-Reihe gemäß JIS).
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Die
nach der Entfernung des Oxids auf der Oberfläche des einsatzgehärteten oder
nitrierten Stahls gebildete nitrierte Schicht verleiht der Oberfläche eine
Härte,
welche mit der eines normalen Materials (Lagerstahl der SUJ-Reihe
gemäß JIS nach
Härtung
durch Wärmebehandlung)
vergleichbar ist, wobei die auf der Oberfläche von nichtrostendem Stahl nach
der Entfernung des Oxids davon gebildete nitrierte Schicht eine
Oberflächenhärte liefert,
welche mit der eines ultrahochwertigen Materials (z. B. Sinterkeramikmaterial,
welches hauptsächlich
aus Siliciumnitrid besteht) vergleichbar ist.
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Darüber hinaus
diffundiert der Stickstoff, nachdem die nitrierte Schicht auf der
Oberfläche
des metallischen Materials nicht direkt sondern nach der Entfernung
des Oxids davon, gebildet wird, mit einer höhere Geschwindigkeit und die
nitrierte Schicht wird bei niedriger Temperatur in kürzerer Zeit
gebildet, so dass thermische Spannung im Materials weniger wahrscheinlich
erfolgen. Als Folge davon kann jede Nachbehandlung wie Schleifen,
welche beim bekannten Produkt aus einem normalen Material erforderlich
gewesen wäre,
entfallen, wodurch es möglich ist
eine Verringerung der Herstellungskosten zu erreichen. Die nitrierte Schicht
kann bei einer noch niedrigeren Temperatur in einer noch kürzeren Zeit
auf dem metallischen Material, welches ein Legierungselement mit
einer hohen Affinität
für Stickstoff
besitzt, gebildet werden.
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Diese
Erfindung ermöglicht
es demzufolge einem preiswerten geringwertigen metallischen Material
eine Härte
zu verleihen, die mit derjenigen eines beliebigen normalen oder
hochwertigen bekannten Materials vergleichbar ist und seine Härtungsbehandlung
durch ein einfacheres Verfahren, und damit mit niedrigeren Kosten,
zu erzielen.
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Das
nach dem ersten Aspekt dieser Erfindung auf der nitrierten Schicht
auf einem Lager gebildete Oxid verleiht seiner Oberfläche einen
noch höheren
Grad an Korrosionsbeständigkeit.
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[Vorteile]
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Jedes
Element eines Kugel- oder Wälzlagers wird
gemäß dieser
Erfindung anstelle eines bekannten normalen oder hochwertigen Materials
aus einem preiswerten und geringwertigen metallischen Material hergestellt
und auf seiner Oberfläche
nach Entfernung des Oxids darauf eine nitrierte Schicht gebildet, welche
ihm ein höheres
Eigenschaftsniveau verleiht, welches mit dem irgendeines bekannten
normalen oder höherwertigen
Materials vergleichbar ist. Als Folge davon ist das Lager preiswert
und weist dennoch ausgezeichnete Eigenschaften auf, einschließend Verschleiß-, Wärme- und
Korrosionsbeständigkeit,
was es für
den Einsatz unter rauen Bedingungen geeignet macht.
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Die
Oxidentfernung von der Oberfläche
des metallischen Materials befähigt
den Stickstoff zu einer hohen Diffusionsgeschwindigkeit bei der
Bildung der nitrierten Schicht. Die nitrierte Schicht kann daher bei
niedriger Temperatur in kurzer Zeit bis zu einer vergleichsweise
großen
Tiefe gebildet werden, verglichen mit dem, was auf irgendeinem bekannten
normalen Material gebildet werden kann, und nachdem Wärmespannungen
im Material weniger wahrscheinlich auftreten, weist die nitrierte
Schicht eine hohe Dichte und Glätte
auf und erfordert keinerlei Schleifprozess oder eine andere Nachbehandlung,
wie sie bisher notwendig gewesen ist, sondern ermöglicht die
Herstellung des Lagers mit geringeren Kosten.
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Das
auf der nitrierten Schicht eines Lagers gemäß dem ersten Aspekt dieser
Erfindung gebildete Oxid verleiht ihm einen noch höheren Grad
an Korrosions festigkeit und macht es für die Verwendung in einer korrosiven
Umgebung geeignet.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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1 ist
eine Ansicht der oberen Hälfte
eines Kugellagers im Querschnitt gemäß dieser Erfindung.
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2 ist
eine vergrößerte Ansicht
seiner nitrierten Schicht im Querschnitt.
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3 ist
ein Diagramm, welches die Härte der
metallischen Materials mit darauf gebildeten nitrierten Schichten
in Abhängigkeit
von der Tiefe unter der Oberfläche
zeigt.
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4 ist
ein der 3 ähnliches Diagramm, welches
jedoch die Härte
von nichtrostendem Stahl als metallisches Material zeigt.
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5 ist
eine ausschnittsweise Ansicht im Querschnitt, welche als Beispiel
die Anwendung des erfindungsgemäßen Lagers
zeigt.
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Optimale Durchführung der
Erfindung
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Diese
Erfindung wird nunmehr auf der Basis seiner optimalen Ausführungsform
beschrieben, wie in den begleitenden Zeichnungen dargestellt.
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Die 1 bis 3 zeigen
ein Verfahren zur Durchführung
dieser Erfindung. Unter 1 ist ein ganzes Kugellager dargestellt.
Das Lager 1 hat eine innere Laufbahn 2, eine äußere Laufbahn 3,
eine Vielzahl sphärischer
Rollkörper
oder Kugeln 4 und einen Käfig 5.
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Die äußere Oberfläche der
inneren Laufbahn 2 und die innere Oberfläche der äußeren Laufbahn 3 weisen
Führungsrillen
(zahlenmäßig nicht
dargestellt) auf, welche als Führungen
für die
Kugeln 4 ausgebildet sind. Der Käfig 5 ist geriffelt,
zusammengesetzt aus zwei geriffelten ringförmigen Platten, die koaxial
miteinander verbunden sind.
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Auf
der Oberfläche
der inneren und äußeren Laufbahnen 2 und 3 und
der Kugeln 4 ist jeweils eine nitrierte Schicht 6 ausgebildet.
Die inneren und äußeren Laufbahnen 2 und 3 und
die Kugeln 4, auf denen sich die nitrierte Schicht 6 befindet,
sind aus einem metallischen Material gefertigt, welches ein Legierungselement
mit einer hohen Affinität
für Stickstoff besitzt
wie einsatzgehärteter
Stahl (z. B. der SCM-Reihe gemäß JIS),
nitrierter Stahl (z. B. die SACM-Reihe gemäß JIS) und Edelstahl (z. B.
die SUS-Serie gemäß JIS).
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Nunmehr
wird ein Verfahren zur Bildung der nitrierten Schicht auf bestimmten
Elementen des Lagers 1 (d. h. den inneren und äußeren Laufbahnen 2 und 3 und
den Kugeln 4) beschrieben.
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Zuerst
werden die Teile hergestellt, auf denen die nitrierte Schicht 6 gebildet
werden soll. Die Teile werden, wie vorstehend ausgeführt, aus
einsatzgehärtetem,
nitriertem oder rostfreiem Stahl hergestellt. Die aus der inneren
und äußeren Laufbahn 2 und 3 bestehenden
Teile besitzen selbstverständlich
eine sorgfältig
fein bearbeitete äußere Form,
welche durch Schmieden, Drehen, Grobschleifen, Walzen etc. erhalten
wurde. Bestehen die Teile aus den Kugeln 4, besitzt jede
von ihnen selbstverständlich eine
sorgfältig
fein bearbeitete äußere Gestalt.
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Die
Oberflächen
der hergestellten Teile werden vor die Bildung der nitrierten Schicht 6 darauf
gereinigt. Ihre Reinigung erfolgt, indem die Teile bei einer geeigneten
Temperatur T1 (z. B. von 300°C bis 400°C) während einer
geeigneten Zeitspanne (z. B. von 10 bis 120 Minuten) in einem Gasgemisch
konditioniert werden, welches Stickstofftrifluorid (NF3), Stickstoff
etc. enthält.
Als Folge davon werden die Oberflächen der Teile durch Entfernung
darauf befindlicher Oxide etc. gereinigt und ein Metallfluoridfilm
darauf gebildet. Der inaktive Metallfluoridfilm verhindert die Adsorption
von Sauerstoff auf den Oberflächen
oder ihre Oxidation und inhibiert dadurch die Bildung irgendwelcher
Oxide darauf bis zu ihrer nitrierenden Behandlung. Ein bevorzugtes
fluorierendes Gas ist ein inertes Gas wie N2,
welches NF3, BF3, CF4, HF, SF6 oder F2 oder eine Mischung davon als Quelle für die Fluorlieferung
enthält.
Von diesen ist NF3 vom Standpunkt der Sicherheit,
Reaktionsfähigkeit,
Regelbarkeit, der leichten Handhabung etc. für die praktische Verwendung
bevorzugt. Ein wirksames fluorhaltiges Gas enthält 0,05 bis 20% und vorzugsweise
3 bis 5% des Gewichts NF3 oder eine andere
Quelle für
die Fluorlieferung.
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Anschließend erfolgt
die nitrierende Behandlung. Die der Fluorbehandlung unterworfenen
Teile werden bei einer geeigneten Temperatur T2 (z.
B. von 480°C
bis 700°C)
während
einer geeigneten Zeitspanne (z. B. von 0,5 bis 5 Stunden) in einem
geeigneten Gas, wie einem NH3-Gas oder einer
Mischung aus NH3 und einer Kohlenstoff liefernden
Quelle (z. B. einem RX-Gas) konditioniert. Als Folge davon wird eine
nitrierte Schicht 6 gebildet. Während der nitrierenden Behandlung
kann der Stickstoff leicht penetrieren und rasch und tief in das metallische
Material des zu behandelnden Teils eindringen, weil der Metallfluoridfilm
auf seiner Oberfläche
als Ergebnis der die fluorierende Behandlung begleitenden Temperaturerhöhung von
T1 auf T2 für die nitrierende
Behandlung aktiviert wird, und weil das metallische Material ein
Legierungselement enthält
wie einsatzgehärteten,
nitrierten oder rostfreien Stahl oder dergleichen mit einer hohen
Affinität
für Stickstoff.
Die Teile werden dann mit einer geeigneten Geschwindigkeit abgekühlt. Die
Abkühlung
erfolgt unter Stickstoffgas, so dass sich auf ihren Oberflächen kein
Oxid bilden kann.
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Die
gebildete nitrierte Schicht 6 umfasst eine ultraharte Verbundschicht 7,
welche Nitride wie CrN, Fe2N, Fe3N und Fe4N von der
Stahloberfläche
nach Innen zu enthält
und eine daran angrenzende, Stickstoffatome enthaltende, Diffusionsschicht 8.
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Obwohl
die nitrierte Schicht 6 eine Tiefe von, sagen wir einmal,
1mm haben kann, wenn die nitrierende Behandlung während längerer Zeit
fortgesetzt wird, kommt es oft vor, dass die höchste, auf die Gleitbahnen
des Lagers einwirkende Scherbeanspruchung, nur eine Tiefe von 0,01
bis 0,08 mm erreicht, und es ist daher erforderlich, dass die nitrierte Schicht 6 mindestens
die 8-fache Tiefe (das bedeutet 0,08 mm) aufweist, um die Lebensdauer
des Lagers sicherzustellen, wobei seine Tiefe durch geeignete Wahl
der Nitrierungstemperatur T2 und der Dauer verändert werden
kann. Die Temperatur T2 kann niedriger sein
als diejenige, welche üblicherweise verwendet
wird, weil der nitrierenden Behandlung eine fluorierende Behandlung
vorausgeht. Die niedrigere Temperatur stellt sicher, dass der thermische Spannungsaufbau
des metallischen Materials verringert wird. Die nitrierte Schicht 6 besitzt
eine Oberflächenrauigkeit,
die im Wesentlichen mit derjenigen des zu behandelnden Teils identisch
ist. Die Untersuchung eines Ausschnitts aus der nitrierten Schicht 6 mittels
eines Elektronenmikroskops (Olympus PMG3 bei 400-facher Vergrößerung)
bestätigte
seine hohe Dichte und Glätte
mit einem ein Mikrometer nicht überschreitenden
Teilchendurchmesser.
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Nachdem
die Teile keinen Dimensionsänderungen
unterliegen, welche durch den während
der Bildung der Schicht 6 auftretenden thermischen Spannungsaufbau
verursacht würde,
besteht keine Notwendigkeit mehr ihre Oberfläche anschließend zu schleifen.
Die Herstellung der inneren und äußeren Laufbahnen 2 und 3 des
Lagers 1 verlangt daher zum Beispiel nur den Schritt des
Formens ihrer äußern Gestalt
(Schmieden, Drehen, Grobschleifen, Walzen), den Schritt des Bildens
der nitrierten Schicht 6 (fluorierende und nitrierende
Behandlung) und den Schritt der Ultrafeinbearbeitung der Produkte.
Während
es bisher erforderlich gewesen ist, den Schritt des Formens ihrer äußern Gestalt
(Schmieden, Drehen, Grobschleifen, Walzen), den Schritt der Wärmebehandlung
(Härten
und Tempern), den Schritt des Schleifens und den Schritt der Ultrafeinbearbeitung durchzuführen, erfordert
diese Erfindung keinen Schritt des Schleifens, und ermöglicht dadurch
eine entsprechende Verringerung der Fertigungskosten.
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Es
wird nunmehr auf 3 Bezug genommen, welche die
Oberflächenhärte veranschaulicht, welche
durch die nitrierte Schicht 6 erzielt wird, welche, wie
vorstehend beschrieben, auf einsatzgehärtetem oder nitriertem Stahl
gebildet wurde.
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Gemäß diesem
Diagramm wurde ein erfindungsgemäßes Teil
1 unter Verwendung von SCM415, einem einsatzgehärteten Stahl gemäß JIS, als
metallisches Material hergestellt und nach dem Fluorieren bei 570°C während 12
Stunden einer nitrierenden Behandlung unterworfen; ein erfindungsgemäßes Teil
2 unter Verwendung von SCM435, einem einsatzgehärteten Stahl gemäß JIS, als
metallisches Material hergestellt und nach dem Fluorieren bei 570°C während 48
Stunden einer nitrierenden Behandlung unterworfen und ein erfindungsgemäßes Teil
3 unter Verwendung von SACM645, einem nitrierten Stahl gemäß JIS, als
metallisches Material hergestellt und nach dem Fluorieren bei 570°C während 48
Stunden einer nitrierenden Behandlung unterworfen, während ein
bekanntes Teil 1 unter Verwendung von SUJ-2, einem Lagerstahl gemäß JIS, als
metallisches Material verwendet wurde und dieses gehärtet und
getempert wurde, und ein bekanntes Teil 2 unter Verwendung von SCr415,
einem Lagerstahl gemäß JIS, als
metallisches Material verwendet wurde und dieses einsatzgehärtet wurde.
Als Folge davon wies das erfindungsgemäße Teil 1 eine Vickers Härte Hv von
731 (gemessen unter einer Last von 50 gf) auf seiner Oberfläche auf;
das erfindungsgemäße Teil
2 wies eine Vickers Härte
Hv von 763 (gemessen unter ein Last von 50 gf) auf seiner Oberfläche auf,
und das erfindungsgemäße Teil
3 wies ein Vickers Härte
Hv von 1036 (gemessen unter einer Last von 50 gf) auf seiner Oberfläche auf,
wobei die erfindungsgemäßen Teile
1 und 2 eine mit den bekannten Teilen 1 und 2 vergleichbare Härte besaßen, während die
des erfindungsgemäßen Teils
3 bei weitem größer war.
Die an den erfindungsgemäßen Teilen
1 bis 3 bestimmten Härtegrade
bestätigen,
dass sie als Ersatz für
alle bekannten Produkte aus normalen Materialien (durch Wärmebehandlung
gehärteter Lagerstahl
der SUJ-Reihe gemäß JIS) oder
jedem bekannten Produkt aus hochwertigem Material (Hochtemperaturlagerstrahl
wie M50 gemäß AISI oder
SKH4 gemäß JIS) zufrieden
stellend sind.
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Die
nitrierte Schicht 6 kann alternativ ohne vorhergehende
Fluorierung durch Schmelzcarbonitrierung (tufftriding) oder schonende
Gasnitrierungsbehandlung gebildet werden, wenn als metallisches Material
einsatzgehärteter
oder nitrierter Stahl verwendet wird. Diese alternative Behandlung
liefert jedoch eine Schicht, die bezüglich der Oberflächenglätte gegenüber derjenigen
unterlegen ist, welche nach der Fluorierung gebildet wird. Genauer
gesagt, zeigte die erfindungsgemäße nitrierte
Schicht 6 einen Reibungskoefizienten von 0,24, welcher
weniger als die Hälfte
des Reibungskoeffizienten von 0,54 betrug, den eine durch Schmelzcarbonitrierung
gebildete nitrierte Schicht ohne vorhergehende Fluorierung zeigt,
wenn ihre Reibungskoeffizienten beide ohne Schmierung gemessen wurden.
Die Prüfungen erfolgten
unter Verwendung eines HRIDON Verschleißprüfgeräts, indem eine Kugel (hergestellt
aus SUJ2) unter einer Last von 200 gf auf jedem Prüfteil (hergestellt
aus SCM415 mit einer auf seiner Oberfläche gebildeten nitrierten Schicht 6)
mit einer Geschwindigkeit von 100 mm pro Sekunde entlang einer Strecke
von 20 mm nacheinander 10-mal hin-und-her bewegt wurde, um den dynamischen Reibungskoeffizienten
des Prüfteils
zu messen, worauf aus den Messwerten der mittlere Maximalwert berechnet
wurde. Was die Härte
betrifft, waren die erfindungsgemäße nitrierte Schicht 6 und
die ohne vorhergehende Fluorierung durch Schmelzcarbonitrierung
gebildete nitrierte Schicht 6 beide mit jedem bekannten
Produkt aus normalem Material vergleichbar, nachdem sie eine Vickers
Härte Hv
von 450 bis 1000 (unter einer Last von 50 gf) aufwiesen.
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Es
wird nunmehr der Fall beschrieben, in dem nichtrostender Stahl (z.
B. der SUS-Reihe gemäß JIS) als
metallisches Material verwendet wird. Um auf nichtrostendem Stahl
eine nitrierte Schicht 6 zu bilden, muss seine Fluorierungsbehandlung
vor dem Nitrieren erfolgen, weil das auf seiner Oberfläche vorliegende
Oxid die Bildung einer nitrierten Schicht 6 durch Schmelzcarbonitrierung
oder einer schonenden Gasnitrierungsbehandlung allein verhindert.
Eine nitrierte Schicht 6 auf einer inneren oder äußeren Laufbahn 2 oder 3 aus
SUS440C gemäß JIS zeigte
nach der wie vorstehend beschriebenen Fluorierung nach einer Nitrierungsbehandlung
von 12 Stunden bei 570°C
eine Vickers Härte
Hv von 1031 (unter einer Last von 50 gf), wie unter (a) in 4 dargestellt.
Dieser Härtegrad
macht jedes derartige Teil als einen bei weitem kostengünstigeren
Ersatz für
jedes Produkt aus einem ultrahochwertigen Material (einem hauptsächlich aus
Siliciumnitrid bestehenden Sinterkeramikmaterial) geeignet.
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Die
Härtungsbehandlung
von nichtrostendem Stahl als metallisches Material vor seiner Nitrierung
ermöglicht
es eine nitrierte Schicht 6 mit einem noch höheren Härtegrad
auf seiner Oberfläche
und in seinem Innern zu bilden. Die Oberfläche des Materials muss jedoch
vor Bildung der nitrierten Schicht 6 geschliffen werden,
weil seine Oberfläche
durch eine solche Härtungsbehandlung
unvermeidlich gestresst wird. Eine auf einer inneren oder äußeren Laufbahn 2 oder 3 aus
SUS440C gemäß JIS durch
eine nitrierende Behandlung während
drei Stunden bei 500°C gebildete
nitrierte Schicht 6 wies nach dem Abschrecken und Tempern
auf seiner Oberfläche
eine Vickers Härte
Hv von 1156 und in seinem Innern eine Vickers Härte HV von 600 oder größer auf
(beide unter eine Last von 50 gf), wie unter (b) in 5 dargestellt.
Obwohl die unter (b) dargestellte nitrierte Schicht 6 eine
geringe Tiefe aufwies, weil seine Nitrierungsdauer nur drei Stunden
betrug, kann die Tiefe und insbesondere die Tiefe ihrer Diffusionsschicht 8 durch
eine längere
Nitrierungsdauer erhöht
werden. Obwohl die Härtung
und das Schleifen des Materials vor der Bildung der nitrierten Schicht 6 unvermeidlich
zu höheren
Fertigungskosten führen
mag, stellt das Produkt einen weitaus kostengünstigeren Ersatz für irgendein
Produkt aus einem ultrahochwertigen Material (einem hauptsächlich aus
Siliciumnitrid bestehenden Sinterkeramikmaterial) dar.
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Die
vorstehend beschriebenen Elemente des erfindungsgemäßen Lagers
weisen dank der hoher Dichte und Glätte der nitrierten Schicht 6,
die dem metallischen Material eine verbesserte Oberflächenhärte verleihen,
verbesserte Eigenschaften auf, einschließend Verschleiß-, Wärme- und
Korrosionsbeständigkeit.
Diese Elemente können
ohne Abfall der Härte
oder Dimensionsänderungen
hohen Temperaturen widerstehen und sind mit jedem Produkt aus einem
hochwertigen Material (einem Hochtemperaturlagerstahl wie M50 gemäß AISI oder
SKH4 gemäß JIS) vergleichbar
und machen ein Lager 1 zur Verwendung in einer Umgebung
mit hoher Temperatur geeignet. Darüber hinaus kann das Lager mit
geringen Kosten aus einem geringwertigen metallischen Material gefertigt
werden. Nachdem selbst dann, wenn die nitrierte Schicht 6 in
einer Tiefe gebildet wird, in der die größte Scherbeanspruchung auf
das Lager 1 einwirkt, keine thermischen Spannung auftreten,
ist eine weitere Reduzierung der Fertigungskosten möglich, weil
nach Bildung der nitrierten Schicht kein Schleifvorgang erforderlich
ist Folglich ist das erfindungsgemäße Lager, verglichen mit jedem
bekannten Produkt aus normalem Material (einem durch Wärmebehandlung
gehärteten
Lagerstahl der SUJ-Reihe gemäß JIS),
preiswert und ist dennoch so verwendbar wie irgendein bekanntes
Produkt aus einem hochwertigen Material (einem Hoch temperaturlagerstahl
wie M50 gemäß AISI oder SKH4
gemäß JIS) oder
irgendeinem Produkt aus einem ultrahochwertigen Material (einem
hauptsächlich
aus Siliciumnitrid bestehenden Sinterkeramikmaterial).
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Obwohl
diese Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben worden
ist, sind Modifikationen oder Änderungen
möglich,
einschließend
die folgenden:
- (1) Das erfindungsgemäße Kugel-
oder Wälzlager ist
zur Verwendung bei verschiedenen Teilen geeignete, bei denen eine
hohe Schmierwirkung erforderlich ist, einschließend die Kurbelwellenzapfenlager
eines Zweitakt- oder eines Dieselmotors, eines Teils eines Schiffs,
des Zylinderkopf eines Viertaktmotors, eines Kompressormotors wie
eines Turbomotor und des Stellmotors für den hydraulischen Regler
einer hydraulischen Aufhängung.
Es kann natürlich
auch dazu verwendet werden verschiedene andere rotierende Teil zu
lagern. Speziell Bezug nehmend auf einen Zweitaktmotor, kann das
Lager 1 als jedes der Lager D verwendet werden, welche
an den Enden der Verbindungsstäbe
B eine Kurbelwelle A auf dem Gehäuse
C tragen, wie in 5 gezeigt. Wird auf jedem der
Elemente des Lagers 1, außer den Lagerschalen 5,
eine nitrierte Schicht 6 gebildet, können die Lagerschalen 5 aus
einer Lage Kohlenstoffstahl, wie SPCC oder nichtrostendem Stahl
wie SUS304 gemäß JIS gefertigt
sein.
- (2) Obwohl die Erfindung anhand eines gekammerten Kugellagers
beschrieben worden ist, ist sie auch auf verschiedene andere Arten
von Lagern wie zylindrische, konische, sphärische und Nadelkugellager
anwendbar.
- (3) Obwohl die nitrierte Schicht so beschrieben worden ist,
als wie wenn sie auf beiden, der inneren und äußeren Laufbahn 2 und 3 und
den Kugeln 4 gebildet worden wäre, deckt die vorliegende Erfindung
jedes unter den Anspruch 1 fallende Lager mit einer nitrierten Schicht 6 ab,
welches auf mindestens einem seiner Elemente (innere und äußere Laufbahn 2 oder 3,
Kugeln 4 oder Lagerschalen 5) gebildet worden
ist. Wird auf der inneren oder äußeren Laufbahn 2 oder 3 eine
nitrierte Schicht 6 gebildet, muss sie nicht auf der ganzen
Oberfläche
gebildet werden. Sie muss jedoch mindestens auf der Laufbahnoberfläche davon
gebildet werden. Das Element oder die Elemente irgendeines Lagers
auf dem keine nitrierte Schicht 6 gebildet wird, kann aus
irgendeinem von verschiedenen Arten von Materialien, einschließend Keramik
und Lagerstähle,
hergestellt werden, je nachdem für
welche Verwendung das Lager vorgesehen ist, so dass es aus einer
Verbundkonstruktion bestehen kann, welche durch eine Kombination
unterschiedlicher Materialien gebildet wurde.
- (4) Eine Oxidschicht wird über
der nitrierten Schicht 6 gebildet, wenn auch nicht dargestellt. Sie
verleiht dem Lager einen noch höheren
Grad an Korrosionsschutz und befähigt
es der Verwendung in einem Vakuum oder in korrosiver Umgebung zu
widerstehen.