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Gebiet der
Technik
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Diese
Erfindung betrifft einen Kinderwagen, insbesondere einen faltbaren
Kinderwagen vom Schirmtyp, der in der Umgangssprache meistens als Buggy
oder Kindersportwagen bezeichnet wird.
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Hintergrund
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Faltbare
Kinderwagen vom Schirmtyp sind allgemein bekannt und weisen gewöhnlich ein
Paar Seitenrahmen auf, die über
hintere und untere Scherenverbinder oder X-Rahmen aus Verbindungsgliedern
miteinander verbunden sind. Diese Anordnung von Verbindungsgliedern
erlaubt das Zusammenfalten der Seitenrahmen ausgehend von einer
Benutzerkonfiguration, in der das Kind auf einer tragenden, zwischen
den Seitenrahmen angeordneten und an diesen befestigten Sitzanordnung
sitzen kann, zu einer Faltkonfiguration, in der jeder Seitenrahmen
typisch in der eigenen Ebene kollabiert und die beiden Seitenrahmen
in eine engere Lage zueinander gebracht werden können. Im Handel erhältliche
Ausführungen
solcher Kinderwagen sind so konfiguriert, dass der Vorgang des Kollabierens
der Seitenrahmen in der jeweils eigenen Ebene die beiden Rahmen
in eine Lage zieht, in der sie sich eng beieinander gegenüberliegen.
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Das
obere Ende oder Oberteil jedes Seitenrahmens endet typisch in einem
Griff, das heißt
der Wagen weist in der Benutzerkonfiguration zwei im Abstand voneinander
in geeigneter Lage platzierte Handgriffe auf, so dass der Wagen
von Hand gefasst und geschoben werden kann. Im zusammengefalteten
Zustand des Wagens werden zwei Sicherheitsverriegelungen ausgelöst und die
Griffe so gedreht, dass jeder Rahmen in seiner Ebene kollabiert.
Wie oben gesagt, bewirkt dieser Vorgang typisch das Zusammenziehen
der beiden Seitenrahmen auf die als Regenschirmfaltung bekannte
Art und Weise, so dass er dann in kompakterem, zusammengefalteten Zustand
vorliegt.
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Die
beiden Handgriffe werden also während des
Faltens zusammengezogen, was eine Anzahl von Nachteilen mit sich
bringt. Die Tatsache, dass die beiden Griffe voneinander getrennt
sind, bringt ebenfalls eine Anzahl von Nachteilen. Erstens, wenn
der Wagen über
nur einen der Griffe mit einer Schubkraft beaufschlagt wird, wird
ein Lenkungsmoment auf den Wagen ausgeübt, so dass, wenn diesem nicht
mit dem Handgelenk entgegengewirkt wird, der Wagen nicht geradlinig
geschoben werden kann. Des weiteren ist es zum Falten des Wagens
notwendig, die beiden Griffe zusammen zu bewegen. Das ist nicht
immer einfach; wenn der Benutzer gleichzeitig eine freie Hand für andere
Zwecke benötigt.
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Ein
System wurde (für
Behindertenrollstühle) vorgeschlagen,
das die Umstellung von Einzelgriffen auf einen Scheitelrohrgriff
gestattet. Die
US 5 290 055 beschreibt
einen Rollstuhl mit einem Scheitelrohrgriff, der über den
normalen rechts und links angeordneten Griffen montiert werden kann.
Der Scheitelrohrgriff kann teleskopisch und federnd ausgeführt sein,
so dass er sich mit Rollstühlen
von unterschiedlicher Breite verwenden lässt.
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Scheitelrohrgriffe,
die es möglich
machen, die Seitenrahmen des Wagens aufeinander zu zu ziehen, sind
bekannter Stand der Technik. BE 830 672 beschreibt einen zusammenfaltbaren
Kinderwagen mit einem Griff mit zwei L-förmigen
Elementen, die mit einem Scharnierstück schwenkbar miteinander verbunden
sind. Eine Hülse
lässt sich
zur Abdeckung des Scharnierstücks
auf dieses aufschieben, so dass der Griff in seiner Lage festgelegt
wird, oder von diesem abziehen, so dass ein Zusammenfalten möglich ist.
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GB-A-2
285 775 beschreibt einen zusammenfaltbaren Kinderwagen mit einem
aus drei teleskopisch miteinander gekoppelten Scheitelrohrabschnitten
als Handlauf mit zwischen diesen angeordneten Längsführungen, so dass die Abschnitte
fluchtend zueinander gehalten werden.
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Aufgabenstellung
der gegenwärtigen
Erfindung ist ein zusammenfaltbarer Wagen, der die im Vorigen genannten
Nachteile berücksichtigt
oder wenigstens eine dem bekannten Stand der Technik gegenüber vorteilhaftere
Option bietet.
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So
umfasst die Erfindung in einer Hinsicht einen Kinderwagen mit einem
Paar im Abstand voneinander angeordneten Seitenrahmen, die zwischen
einer Benutzerkonfiguration, in der ein Kleinkind zwischen ihnen
einsitzen kann, und einer gefalteten Konfiguration, in der die besagten
Seitenrahmen enger aufeinander zu bewegt werden können, faltbar ausgeführt sind,
und bei der die Oberenden der besagten Seitenrahmen entsprechende
Handgriffteile aufweisen, die mit Verbindungsmitteln von veränderbarer
Länge teleskopisch
in eine Abdeckung eingreifend miteinander verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, dass die Abdeckung Rastenmittel aufweist, die in
entsprechende Kerben in jedem Griff einrasten können, so dass ein Gleiten der
entsprechenden Handgriffteile in der Benutzerkonfiguration des Wagens
verhindert wird, wobei sich die Rastenmittel beim Zusammenfalten
des Wagens aus den entsprechenden Kerben lösen.
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Die
Verbindungsmittel weisen vorzugsweise Regelmittel auf, um zu gewährleisten,
dass jedes Seitenglied im wesentlichen um den gleichen Weg verstellt
wird, während
das besagte Verbindungsmittel nach innen teleskopiert. Während das
Regelmittel eine Anzahl von unterschiedlichen Formen haben kann,
handelt es sich vorzugsweise um eine Ausführung mit Zahnstangen und Ritzel.
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Das
Verbindungsmittel weist vorzugsweise ein Paar entsprechende Glieder
auf, die spiegelumgekehrt an den oberen Enden von rohrförmigem Seitenträgern angebracht
sind, wobei ein Teil jedes identischen Glieds einen Zahnstangenabschnitt
enthält und
die beiden Zahnstangenabschnitte in gegenüberliegende Kanten eines drehbar
zwischen ihnen montierten Ritzels eingreifen.
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Das
Verbindungsmittel kann des weiteren eine Raste oder dergleichen
enthalten, mit der es im ausgestellten Zustand in wenigstens einer,
und vorzugsweise mehreren verlängerten
Positionen festgelegt werden kann.
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Das
Verbindungsmittel kann des weiteren ein internes Vorspannmittel
aufweisen, um die besagten Verbindungsmittel in den ausgestellten
Zustand gedrückt
zu halten.
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Dem
versierten Fachmann werden sich viele Varianten eröffnen. Die
hierin beschriebene Erfindung wird nur durch die beigefügten Patentansprüche beschränkt, und
nicht durch eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die im Nachfolgenden beschrieben wird.
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Kurzbeschreibung der Abbildungen.
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Eine
spezifische Ausführungsform
eines erfindungsgemäßem Kinderwagens
wird jetzt unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
Auf diesen zeigt:
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1:
Eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführung eines
Kinderwagens in der Benutzerkonfiguration;
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2:
Eine in Einzelteile aufgelöste,
perspektivische Darstellung einer Anzahl von Bausteinen, die zu
Verbindungsmitteln zur Einbeziehung in den auf 1 dargestellten
Kinderwagens kombiniert sind;
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3A:
Einen Querschnitt durch die montierten Bauteile auf 2 in
ausgestellter Konfiguration,
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3B:
Eine ähnliche
Darstellung wie auf 3A dargestellt, jedoch mit den
montierten Bauteilen in eingezogener Konfiguration;
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3C:
Einen lotrechten Querschnitt durch den Ritzel auf 3A;
und
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3D:
Einen waagerechten Querschnitt durch eine der Zahnstangen in schematischer
Darstellung.
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Detaillierte
Beschreibung einer Ausführungsform
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Die
gegenwärtige
Erfindung stellt eine abgeänderte
Form des gut bekannten, faltbaren Kinderwagens vom Schirmtyp dar.
Zu diesem Zweck weist der Wagen 5 in konventioneller Form
ein Paar im Abstand voneinander angeordnete Seitenrahmen 6a, 6b auf,
die sich auf den Vorderradsätzen 7a, 7b und den
Hinterradsätzen 8a, 8b abstützen.
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Die
Seitenrahmen 6a, 6b sind über eine Anzahl von Verbindungsgliedern
einschließlich
einem X-Rahmen 9 im Basisbereich, und gewöhnlich einer nicht
dargestellten Ständeranordnung
am hinteren Teil des Wagens miteinander verbunden. In der auf 1 dargestellten
Benutzerkonfiguration ist ein (nicht dargestelltes) gepolstertes
Sitzstück
zwischen den Seitenrahmen 6a, 6b befestigt, so
dass das zwischen ihnen einsitzendes Kleinkind sicher und zuverlässig getragen
wird.
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Wiederum
in seiner konventionellen Form weist jeder Seitenrahmen auf seiner
halben Länge ein
Drehgelenk oder eine Gelenkverbindung 11 auf. Beim Lösen der
Verriegelungsmechanik, die den Wagen in der Benutzerkonfiguration
hält, können die oberen
Teile jedes Seitenrahmens um die Drehgelenke 11 herum in
der durch den Pfeil B gekennzeichnete Richtung umgelegt und in ihren
jeweiligen Ebenen über
die Unterteile der Seitenrahmen gefaltet werden. Wegen der Scherenverbindungsglieder,
wie z.B. Verbindung 9, bewirkt der Vorgang des Faltens
der oberen Teile über
die unteren Teile auch das seitliche aufeinander zu Ziehen der Rahmen 6a, 6b.
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In
konventioneller Ausführung
ist das obere Ende jedes Seitenrahmens 6a, 6b mit
einem Handgriffformteil ausgestattet, wobei die beiden Handgriffe in
der Benutzerkonfiguration so platziert sind, dass ein durchschnittlicher
Erwachsener die Griffe mit der Hand fassen und den Wagen so schieben
kann. Diese Anordnung hat gewisse Nachteile. Zunächst bewirkt Beaufschlagung
mit Schubkraft über
nur einen Griff eine Beaufschlagung mit einem Lenkmoment, wenn die
Kraftbeaufschlagung gegenüber
der Mittelachse des Wagens versetzt erfolgt. Des weiteren, soll
der Wagen zusammengefaltet werden, wird der Faltvorgang vorzugsweise
mit beiden Händen
ausgeführt.
Das bietet häufig
Schwierigkeiten, weil eine Hand häufig bereits zum Festhalten
eines Kleinkinds, von Gepäck
oder dergleichen benötigt,
wird.
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Das
Wesentliche der gegenwärtigen
Erfindung liegt in der Verwendung eines Verbindungsmittels 13 von
veränderbarer
Länge zwischen
den Seitenrahmen 6a, 6b an oder neben deren oberen
Enden. Als Verbindungsmittel von veränderbarer Länge erlaubt das Verbindungsmittel
nicht nur das konventionelle Falten des Wagens, sondern gestattet
auch die Beaufschlagung mit einer Schubkraft entlang seiner Mittelachse
und das Falten des Wagens mit nur einer Hand.
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Die
variable Längeneinstellung
erreicht man vorzugsweise, indem man dem Verbindungsmittel 13 eine
teleskopische Form gibt. Noch stärker
bevorzugt wird, wie auf den Abbildungen 2, 3A, 3B, 3C und 3D dargestellt,
ein Verbindungsmittel mit einem Paar von Zahnstangengliedern 14,
die auf gegenüberliegende
Seiten eines gemeinsamen Ritzels 15 wirken. Vorzugsweise
umschließt
eine als Formteil ausgeführte
Abdeckung 16 die Zahnstangen und den Ritzel und dient der
Montage des Ritzels 15 auf einem mittigen Führungszapfen 18.
Diese Anordnung beschränkt
die jeweilige seitliche Verstellung der Seitenrahmen 6a, 6b und
gewährleistet,
dass jeder gleichmäßig und
nach innen um die Mittelachse des Wagens verstellt wird.
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Die
Zahnstangenglieder 14 verlaufen ausgehend von spiegelumgekehrt
montierten, identischen Handgriffformteilen 19 durch Befestigungsprofile 20 auf
den gegenüberliegenden
Gliedern der Seitenrahmen 6a, 6b. Die Handgriffformteile 19 sind
so in ihrer Position über
die Länge
der Seitenrahmen 6a, 6b justierbar und in der
einjustierten Lage mit Befestigungsmittel 23 feststellbar.
Somit kann der Benutzer die Griffhöhe passend auf die Größe des Benutzers
einstellen. Die Seitenrahmenglieder 6a, 6b weisen
an ihren jeweiligen Enden Éndanschläge auf um
das vollständiges
Entfernen der Handgriffformteile 19 zu verhindern.
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Die
Formteile 19 weisen des weiteren Nuten 21 zur
Aufnahme der Zahnstange des anderen Glieds 20 auf, wenn
das Glied teleskopisch in die auf der Abbildung 3B dargestellte,
eingezogenen Konfiguration gestellt wird.
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Die
Verbindungsmittel können
des weiteren eine (nicht dargestellten) Verriegelung aufweisen,
die eine Feststellung des Verbindungsglieds bei unterschiedlicher
Ausstellung innerhalb der auf den Abbildungen 3A & 3B dargestellten äußeren und inneren
Grenzen erlaubt, sowie (nicht dargestellte) Vorspannungsmittel zur
Vorspannung des Verbindungsglieds in Richtung der auf 3a dargestellten,
voll ausgestellten Konfiguration.
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In
der auf 1 dargestellten Benutzerkonfiguration
kann der Wagen im Gebrauch auf konventionelle Art und Weise geschoben
werden, indem er durch mittige Beaufschlagung der Abdeckung 16 der mit
dem Ritzel 15 zusammenwirkenden Zahnstangen 14 mit
Schubkraft beaufschlagt wird. Soll der Wagen zusammengefaltet werden,
werden die Rasten auf bekannte Art und Weise gelöst, und danach erfolgt in der
Mitte der Abdeckung 16 und in Richtung des Pfeils 12 Beaufschlagung
mit einer Kraft zum Falten, erforderlichenfalls mit einer Hand.
Dies bewirkt das Falten des Wagenoberteils über das Wagenunterteil, während der
Wagen gleichzeitig seitlich kollabiert. Während des seitlichen Kollabierens
des Wagens stellen die Zahnstangen 14 vollumfänglich innerhalb der
Abdeckung 16 in die Nuten 21 zurück.
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In
seiner offenen Lage kann der erfindungsgemäße Wagen wie ein normaler Kinderwagen
zum normalen Gebrauch bewegt oder geschoben werden, jedoch mit dem
Vorteil, dass dem Benutzer ein kompletter Handlauf zwischen den
beiden Seitenrahmen zur Verfügung
steht. Ein unbeabsichtigtes Zusammenschieben der beiden Seitenformteile 19 bei normaler
Benutzung, d.h. wenn der Wagen nicht zusammengefaltet werden soll,
wird durch Rastenmittel 24 verhindert, die auf der Innenseite
der Abdeckung 16 angeordnet sind und in der offenen Lage
in passende Kerben 25 in jeder der beiden Zahnstangen 14 einrasten.
Soll der Wagen gefaltet werden, werden die Rasten 24 durch
den Faltvorgang aus den Kerben 25 gelöst, was dazu führt, dass
die Seitenrahmen 6a, 6b aufeinander zu bewegt
werden. Sobald sie sich einander etwas genähert haben, bewirkt dies eine Bewegung
der Handgriffformteile 19 und dementsprechend der Zahnstangen 14 in
Richtung von Pfeil A auf den Abbildungen 3C und 3D sowie das
Lösen der
Rasten 24 aus den Kerben 25, und die Zahnstangen 14 können sich
dann über
den Ritzel 15 schieben, so dass der Griffteil ebenfalls
kollabiert.
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Man
wird erkennen, dass die gegenwärtige Erfindung
eine einfache, aber wirksame Änderung der
häufig
angetroffenen Faltschirmtype von Kinderwagen darstellt, die das
Benutzen und das Falten des Wagens auf einfache Art und Weise mit
einer Hand ermöglicht.