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GEBIET UND
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein hierin folgend als hpa bezeichnetes
Polynucleotid, welches ein Polypeptid mit Heparanase-Aktivität codiert,
Vektoren, die dieses einschließen,
und transduzierte Zellen, die Heparanase exprimieren. Die Erfindung
betrifft ferner ein rekombinantes Protein mit Heparanase-Aktivität.
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Heparansulfatproteoglycane:
Heparansulfatproteoglycane (HSPG) sind ubiquitäre Makromoleküle, die
mit der Zelloberfläche
sowie der extrazellulären
Matrix (EZM) einer großen
Auswahl von Zellen aus Geweben von Wirbeltieren und Wirbellosen
assoziiert sind (1–4).
Die grundlegende HSPG-Struktur umfasst einen Proteinkern, an den
mehrere lineare Heparansulfate kovalent gebunden sind. Diese Polysaccharidketten
sind typischerweise aus sich wiederholenden Hexuron- und D-Glucosamin-Einheiten
zusammengesetzt, welche in unterschiedlichem Ausmaß mit N-
oder O-verbundenen Sulfateinheiten und N-verbundenen Acetylgruppen substituiert
sind (1–4).
Untersuchungen über
die Beteiligung von EZM-Molekülen
bei der Anhaftung, dem Wachstum und der Differenzierung von Zellen
offenbarten eine zentrale Rolle von HSPG in der embryonalen Morphogenese,
der Angiogenese, dem Auswachsen von Axonen und der Gewebereparatur
(1–5).
HSPG sind bedeutende Bestandteile der Blutgefäße (3). In großen Blutgefäßen sind
sie zumeist in der Intima und der inneren Media konzentriert, wohingegen
man sie in Kapillaren hauptsächlich
in der subendothelialen Basalmembran findet, wo sie proliferierende
und wandernde Endothelzellen unterstützen und die Wandstruktur der
Kapillaren stabilisieren. Die Fähigkeit
von HSPG, mit Makromolekülen
der EZM wie Kollagen, Laminin und Fibronectin sowie mit unterschiedlichen
Anhaftungsstellen auf Plasmamembranen zu interagieren, legt den Schluss
nahe, dass dieses Proteoglycan eine Schlüsselrolle beim Selbstaufbau
und der Unlöslichkeit
der Bestandteile der EZM sowie in der Zelladhäsion und -fortbewegung spielt.
Eine Spaltung der Heparansulfat (HS)-Ketten kann daher zu einem
Abbau der subendothelialen EZM führen
und kann daher eine entscheidende Rolle bei der Extravasation von
aus dem Blut stammenden Zellen spielen. Ein Abbau von HS wird bei
Entzündung,
Wundheilung, Diabetes und Krebsmetastase beobachtet, was den Schluss
nahelegt, dass HS-abbauende Enzyme wichtige Rollen bei pathologischen
Prozessen spielen. Heparanase-Aktivität wurde in aktivierten Zellen
des Immunsystems und hoch metastatischen Krebszellen beschrieben
(6–8),
der Mangel an biologischen Werkzeugen hat die Forschung jedoch bislang
dabei behindert, die möglichen
ursächlichen
Rollen von Heparanase bei krankhaften Zuständen zu erforschen.
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Beteiligung
von Heparanase beim Eindringen von Tumorzellen und Metastase: Im
Kreislauf befindliche Tumorzellen, die in den Kapillarbetten verschiedener
Organe festgehalten werden, müssen
in die von endothelialen Zellen gebildete Auskleidung der Gefäßwände eindringen
und deren darunter liegende Basalmembran (BM) abbauen, um in das/die
extravaskuläre/n
Gewebe einzudringen, wo sie Metastasen bilden (9, 10). Metastatische
Tumorzellen heften sich häufig
an oder in der Nähe
der Zellverbindungen zwischen aneinander grenzenden Endothelzellen
an. Eine solche Anhaftung metastatischer Zellen wird gefolgt von
einem Bruch der Zellverbindungen, einem Zurückziehen der Ränder der
Endothelzellen und einer Wanderung durch die Einbruchstelle im Endothel
zu der ungeschützten
darunter liegenden BM (9). Sobald sich die eindringenden Zellen zwischen
den Endothelzellen und der BM befinden, müssen sie die subendothelialen
Glycoproteine und Proteoglycane der BM abbauen, um aus dem vaskulären Kompartiment
auswandern zu können.
Man nimmt an, dass mehrere zelluläre Enzyme (z.B. Kollagenase
IV, Plasminogenaktivator, Cathepsin B, Elastase etc.) am Abbau der
BM beteiligt sind (10). Unter diesen Enzymen ist eine Endo-β-D-Glucuronidase
(Heparanase), welche HS an spezifischen Stellen innerhalb der Kette
spaltet (6, 8, 11). Man fand, dass die Expression einer HS-abbauenden
Heparanase mit dem metastatischen Potential von Lymphom(11), Fibrosarkom-
und Melanomzellen (8) der Maus korreliert. Überdies wurden erhöhte Heparanase-Spiegel
in Seren von Tieren mit metastatischen Tumoren und Melanompatienten
(8) und in Tumorbiopsien von Krebspatienten entdeckt (12).
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Die
jetzigen Erfinder haben früher
die Kontrolle der Zellproliferation und Tumorprogression durch die lokale
Mikroumgebung untersucht, wobei sie sich auf die Interaktion von
Zellen mit der von gezüchteten
Cornea- und Gefäß-Endothelzellen
gebildeten extrazellulären
Matrix (EZM) konzentrierten. Diese in Zellkultur gebildete EZM ähnelt dem
Subendothel in vivo in ihrem morphologischen Erscheinungsbild und
ihrer molekularen Zusammensetzung. Sie enthält Kollagene (hauptsächlich Typ
III und IV, mit kleineren Mengen der Typen I und V), Proteoglycane
(hauptsächlich
Heparansulfat- und Dermatansulfat-Proteoglycane, mit kleineren Mengen
von Chondroitinsulfat-Proteoglycanen), Laminin, Entactin und Elastin
(13, 14). Die Fähigkeit
von Zellen, HS in der in Zellkultur gebildeten EZM abzubauen, wurde
untersucht, indem man die Zellen mit metabolisch Sulfat-markierter
EZM interagieren ließ,
gefolgt von einer Gelfiltrationsanalyse (Sepharose 6B) der ins Kulturmedium
freigesetzten Abbauprodukte (11). Während intakte HSPG unmittelbar
nach dem Ausschlussvolumen der Säule
eluieren (Kav < 0,2,
Mr ~ 0,5 × 106), eluieren die markierten Abbaufragmente
von HS-Seitenketten mehr zum Vt der Säule hin
(0,5 < kav < 0,8, Mr = 5–7 × 103) (11).
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Die
Heparanase-hemmende Wirkung verschiedener nicht-antikoagulierender
Arten von Heparin, welche möglicherweise
zur Verhinderung des Gefäßaustritts
von aus dem Blut stammenden Zellen eingesetzt werden können, wurde
ebenfalls von den jetzigen Erfindern untersucht. Eine Hemmung der
Heparanase wurde am besten durch Heparinarten erreicht, welche 16
oder mehr Zuckereinheiten enthalten und die sowohl an den N- als
auch den O-Positionen Sulfatgruppen aufweisen. Während eine O-Desulfatierung
die Heparanase-hemmende Wirkung von Heparin aufhob, behielt N-acetyliertes
Heparin eine hohe Hemmaktivität,
sofern die N-substituierten Moleküle eine Molekülgröße von etwa
4.000 Dalton oder mehr aufwiesen (7). Eine Behandlung von Versuchstieren
mit Heparanase-Hemmern (z.B. nicht-antikoagulierender Arten von
Heparin) ergab eine deutlich verringerte Inzidenz (>90%) von Lungenmetastasen,
welche durch B16-Melanom-, Lewis Lungenkarzinom- und Brustadenokarzinom-Zellen
hervorgerufen werden (7, 8, 16). Heparinfraktionen mit hoher und
niedriger Affinität
zu Antithrombin III zeigten eine vergleichbar hohe antimetastatische
Aktivität,
was darauf hinweist, dass viel mehr die Heparanasehemmende Aktivität von Heparin
denn seine anti-koagulierende Aktivität eine Rolle für die anti-metastatischen
Eigenschaften des Polysaccharids spielt (7).
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Heparanase-Aktivität im Urin
von Krebspatienten: In einem Versuch, die Beteiligung von Heparanase an
der Tumorprogression und deren Relevanz für Krebs beim Menschen weiter
aufzuklären,
wurden Urinproben auf Heparanase-Aktivität durchmustert (16a). Heparanase-Aktivität wurde
im Urin von einigen, aber nicht von allen Krebspatienten festgestellt.
Hohe Spiegel an Heparanase-Aktivität wurden im Urin von Patienten
mit einer aggressiven, metastatischen Erkrankung bestimmt, und es
gab keine nachweisbare Aktivität
im Urin von gesunden Spendern.
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Heparanase-Aktivität wurde
auch im Urin von 20% aller Patienten mit normalem und mit einer
Mikroalbuminurie assoziiertem Insulin-abhängigen Diabetes mellitus (IDDM)
gefunden, höchstwahrscheinlich
auf Grund einer diabetischen Nephropathie, der wichtigsten einzelnen
Funktionsstörung,
die zu einem Nierenversagen bei Erwachsenen führt.
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Mögliche Beteiligung
von Heparanase an der Tumorangiogenese: Fibroblasten-Wachstumsfaktoren sind
eine Familie strukturell verwandter Polypeptide, welche durch eine
hohe Affinität
zu Heparin gekennzeichnet sind (17). Diese sind hochgradig mitogen
für vaskuläre Endothelzellen
und zählen
zu den wirksamsten Auslösern
der Neovaskularisation (17, 18). Basischer Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF) ist aus subendothelialer, in vitro gebildeter EZM (19) und
von Basalmembranen der Cornea (20) extrahiert worden, was darauf hinweist,
dass die EZM als ein Reservoir für
bFGF dienen kann. Immunhistochemische Färbungen zeigten die Lokalisierung
von bFGF in Basalmembranen verschiedener Gewebe und Blutgefäße (21).
Trotz der ubiquitären
Gegenwart von bFGF in normalen Geweben ist die Proliferation der
Endothelzellen in diesen Geweben normalerweise sehr niedrig, was
dafür spricht,
dass bFGF irgendwie von seinem Wirkort abgesondert ist. Untersuchungen
zur Interaktion von bFGF mit der EZM ergaben, dass bFGF an HSPG
in der EZM bindet und durch HS-abbauende Enzyme in einer aktiven
Form freigesetzt werden kann (15, 20, 22). Es wurde gezeigt, dass
von Thrombocyten, Mastzellen, Neutrophilen und Lymphomzellen exprimierte
Heparanase-Aktivität
an der Freisetzung von aktivem bFGF von der EZM und Basalmembranen
beteiligt ist (23), was dafür
spricht, dass Heparanase-Aktivität
nicht nur eine Funktion bei der Zellwanderung und dem Eindringen
von Zellen hat, sondern auch eine indirekte Neovaskularisationsantwort
auslösen
kann. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass die EZM-HSPG ein natürliches
Speicherdepot für
bFGF und möglicherweise
andere Heparin-bindende, Wachstum fördernde Faktoren darstellen
(24, 25). Eine Verlagerung von bFGF von seinem Speicher in Basalmembranen
und der EZM kann daher einen neuen Mechanismus für die Auslösung von Neovaskularisation
in normalen und pathogenen Zuständen
darstellen.
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Kürzliche
Untersuchungen weisen darauf hin, dass Heparin und HS an der Bindung
von bFGF an Zelloberflächen-Rezeptoren
mit hoher Affinität
und an der bFGF-vermittelten Signalübertragung der Zelle beteiligt ist
(26, 27). Überdies
war die für
eine optimale Wirkung erforderliche Größe der HS ähnlich der von durch Heparanase
freigesetzten HS-Fragmenten (28). Ähnliche Ergebnisse wurden mit
vaskulärem
Endothelzellen-Wachstumsfaktor (VEGF) erhalten (29), was darauf
hindeutet, dass ein Mechanismus mit einem zweifachen Rezeptor operiert,
welcher HS in die Zellinteraktion mit Heparin-bindenden Wachstumsfaktoren
einbezieht. Es wird daher vorgeschlagen, dass eine Beschränkung von
Endothelzellen-Wachstumsfaktoren in der EZM deren systemische Wirkung
auf das vaskuläre
Endothel verhindert und somit eine sehr geringe Rate der Erneuerung
von Endothelzellen und des Gefäßwachstums
aufrechterhält.
Auf der anderen Seite kann die Freisetzung von bFGF aus dem Speicher
in der EZM in Form eines Komplexes mit einem HS-Fragment eine örtliche
Proliferation von Endothelzellzellen und Neovaskularisation in Prozessen
wie z.B. der Wundheilung, Entzündung
und der Tumorentwicklung auslösen
(24, 25).
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Expression
von Heparanase durch Zellen des Immunsystems: Die Heparanase-Aktivität korreliert
mit der Fähigkeit
der aktivierten Zellen des Immunsystems, den Kreislauf zu verlassen
und sowohl entzündliche als
auch Autoimmunantworten auszulösen.
Die Interaktion von Thrombocyten, Granulocyten, T- und B-Lymphocyten, Makrophagen
und Mastzellen mit der subendothelialen EZM wird von einem Abbau
von HS durch eine spezifische Heparanase-Aktivität begleitet (6). Das Enzym
wird aus intrazellulären
Kompartimenten (z.B. Lysosomen, spezifischen Granula etc.) in Reaktion
auf verschiedene Aktivierungssignale (z.B. Thrombin, Calcium-Ionophore,
Immunkomplexe, Mitogene etc.) freigesetzt, was auf eine gesteuerte
Mitwirkung an der Entzündung
sowie zellulärer
Immunität
hindeutet.
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Einige
der das Heparanase-Enzym betreffenden Beobachtungen wurden in der
Druckschrift Nr. 6 besprochen und sind hierin nachstehend aufgeführt: Erstens,
eine proteolytische Aktivität
(Plasminogen-Aktivator) und Heparanase sind synergistisch am sequenziellen
Abbau der ECM-HSPG durch entzündliche
Leukocyten und maligne Zellen beteiligt.
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Zweitens,
ein großer
Anteil der thrombocytären
Heparanase liegt in einer inaktiven Form vor, wahrscheinlich als
ein Komplex mit Chondroitinsulfat. Das inaktive Enzym wird durch
(einen) von Tumorzellen stammenden Faktor(en) aktiviert und kann
dann das Eindringen der Zellen durch das vaskuläre Endothel während der
Metastasenbildung des Tumors erleichtern.
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Drittens,
die Freisetzung von thrombocytärer
Heparanase aus α-Granula
wird durch einen starken Stimulus (d.h. Thrombin) induziert, nicht
aber in Reaktion auf die Aktivierung von Thrombocyten auf der EZM.
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Viertens,
die Neutrophilen-Heparanase wird bevorzugt und leicht in Reaktion
auf eine Schwellenaktivierung und auf die Inkubation der Zellen
auf der EZM freigesetzt.
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Fünftens,
der Kontakt von Neutrophilen mit der EZM hemmte die Freisetzung
von schädlichen
Enzymen (Proteasen, Lysozym) und Sauerstoffradikalen, nicht aber
von Enzymen (Heparanase, Gelatinase), welche die Diapedese ermöglichen
können.
Diese Schutzfunktion der subendothelialen EZM wurde beobachtet, wenn
die Zellen mit löslichen
Faktoren, nicht aber mit phagocytierbaren Stimulantien stimuliert
wurden.
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Sechstens,
intrazelluläre
Heparanase wird innerhalb von Minuten nach der Exposition von T-Zelllinien gegenüber spezifischen
Antigenen ausgeschüttet.
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Siebtens,
Mitogene (Con A, LPS) induzieren die Synthese und Sekretion von
Heparanase durch normale T- und B-Lymphocyten, welche in vitro gehalten
werden. Heparanase von T-Lymphocyten wird auch durch Immunisierung
mit Antigen in vivo induziert.
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Achtens,
Heparanase-Aktivität
wird von Prä-B-Lymphomen
und B-Lymphomen, nicht aber von Plasmacytomen und ruhenden normalen
B-Lymphocyten exprimiert.
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Neuntens,
Heparanase-Aktivität
wird von aktivierten Makrophagen während der Inkubation mit der EZM
exprimiert, es gab jedoch eine geringe oder keine Freisetzung des
Enzyms in das Inkubationsmedium. Ähnliche Ergebnisse wurden mit
menschlichen myeloiden Leukämiezellen
erhalten, welche dazu induziert wurden, sich in reife Makrophagen
zu differenzieren.
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Zehntens,
T-Zell-vermittelte Spättyp-Hypersensitivität und experimentelle
Autoimmunität
werden durch geringe Dosen von Heparanase-hemmenden, nicht-antikoagulierenden
Heparinarten unterdrückt
(30).
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Elftens,
von Thrombocyten, Neutrophilen und metastatischen Tumorzellen exprimierte
Heparanase-Aktivität
setzt aktives bFGF aus der EZM und den Basalmembranen frei. Die
Freisetzung von bFGF aus dem Speicher in der EZM kann eine örtliche
neovaskuläre
Antwort in Prozessen wie Wundheilung, Entzündung und Tumorentwicklung
auslösen.
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Zwölftens,
unter den durch die Heparanase gebildeten Abbauprodukten der EZM
ist ein dreifach sulfatiertes Disaccharid, welches die T-Zell-vermittelte
Entzündung
in vivo hemmen kann (31). Diese Hemmung war mit einer hemmenden
Wirkung des Disaccharids auf die Synthese von biologisch aktivem
TNF-α durch aktivierte
T-Zellen in vitro assoziiert (31).
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Andere
mögliche
therapeutische Anwendungen: Neben ihrer Beteiligung an der Metastase
von Tumorzellen, Entzündungen
und Autoimmunität
kann Säugetier-Heparanase
zur Modulation folgender Prozesse eingesetzt werden: der Bioverfügbarkeit
von Heparin-bindenden Wachstumsfaktoren (15); zellulärer Reaktionen auf
Heparin-bindende Wachstumsfaktoren (z.B. bFGF, VEGF) und Cytokine
(IL-8) (31a, 29); Zellinteraktionen mit Plasmalipoproteinen (32);
zellulärer
Anfälligkeit
gegenüber
bestimmten viralen und manchen bakteriellen sowie von Protozoen
verursachten Infektionen (33, 33a, 33b) und zum Auflösen amyloider
Plaques (34). Heparanase kann sich daher bei Zuständen wie
z.B. Wundheilung, Angiogenese, Restenose, Atherosklerose, Entzündung, neurodegenerativen
Erkrankungen und viralen Infektionen als nützlich erweisen. Säugetier-Heparanase
kann als ein möglicher
Ersatz für
Protamin für
die Neutralisierung von Plasma-Heparin eingesetzt werden. Anti-Heparanase-Antikörper können für den Immunnachweis
und die Diagnose von Mikrometastasen, Autoimmunläsionen und Nierenversagen in
Biopsieproben, Plasmaproben und Körperflüssigkeiten zum Einsatz kommen.
Es wird eine allgemeine Verwendung in der Grundlagenforschung erwartet.
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Die
Identifizierung des hpa-Gens, welches das Heparanase-Enzym codiert
wird die Herstellung eines rekombinanten Enzyms in heterologen Expressionssystemen
ermöglichen.
Die Verfügbarkeit
eines rekombinanten Proteins wird den Weg für die Lösung der Beziehung zwischen
Proteinstruktur und Funktion ebnen und ein Werkzeug zur Verfügung stellen,
um neue Inhibitoren zu entwickeln.
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Virale
Infektion: Es ist gezeigt worden, dass die Anwesenheit von Heparansulfat
auf Zelloberflächen die
Hauptvoraussetzung für
die Bindung von Herpes simplex- (33) und Dengueviren (33a) an Zellen
sowie für die
nachfolgende Infektion der Zellen ist. Die Entfernung des Heparansulfats
an der Zelloberfläche
durch Heparanase kann daher eine Virusinfektion aufheben. In der
Tat verminderte die Behandlung von Zellen mit bakterieller Heparitinase
(welche Heparansulfat abbaut) die Bindung zweier verwandter tierischer
Herpesviren an Zellen und machte die Zellen zumindest teilweise
resistent gegenüber
einer Virusinfektion (33). Es gibt einige Hinweise darauf, dass
das an der Zelloberfläche
vorliegende Heparansulfat auch an der HIV-Infektion beteiligt ist
(33b).
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Neurodegenerative
Erkrankungen: Heparansulfat-Proteoglycane wurden in den amyloiden
Plaques von Prionproteinen des Gerstmann-Sträussler-Syndroms, der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
und Scrapie identifiziert (34). Heparanase löst diese amyloiden Plaques,
von denen man annimmt, dass sie bei der Pathogenese der Alzheimerschen
Krankheit eine Rolle spielen, möglicherweise
auf.
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Restenose
und Atherosklerose: Die Proliferation arterieller glatter Muskelzellen
(SMCs) in Reaktion auf eine Verletzung des Endothels und die Anreicherung
Cholesterin-reicher Lipoproteine sind grundlegende Ereignisse in
der Pathogenese der Atherosklerose und der Restenose (35). Neben
seiner Beteiligung an der Proliferation der SMCs (d.h. Rezeptoren
niedriger Affinität
für Heparin-bindende
Wachstumsfaktoren) ist HS auch an der Bindung, der Retention und
der Aufnahme von Lipoproteinen beteiligt (36). Es ist gezeigt worden, dass
HSPG und Lipoprotein-Lipase
an einem neuen katabolischen Stoffwechselweg mitwirken, der möglicherweise
eine beträchtliche
zelluläre
und interstitielle Anreicherung Cholesterin-reicher Lipoproteine
erlaubt (32). Es ist zu erwarten, dass der letztere Stoffwechselweg
in hohem Maße
atherogen wirkt, indem er die Anreicherung von apoB- und apoE-reichen
Lipoproteinen (d.h. LDL, VLDL, Chylomikronen) begünstigt,
unabhängig
von der Rückkopplungshemmung über den
zellulären
Steringehalt. Es ist daher zu erwarten, dass die Entfernung von
SMC-HS durch Heparanase sowohl die Proliferation von SMC als auch
die Lipidanreicherung hemmt und auf diese Weise das Fortschreiten
der Restenose und Atherosklerose stoppen kann.
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Es
gibt daher einen weithin anerkannten Bedarf für ein Polynucleotid (und es
wäre sehr
vorteilhaft, ein solches zur Verfügung zu haben), welches ein
Polypeptid mit Heparanase-Aktivität codiert, für Vektoren,
welche dieses einschließen,
für transduzierte
Zellen, die Heparanase exprimieren, und ein rekombinantes Protein mit
Heparanase-Aktivität.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Polynucleotid, welches hierin folgend als hpa,
als hpa-cDNA oder als hpa-Gen bezeichnet wird, welches ein Polypeptid
mit Heparanase-Aktivität
codiert, sowie Vektoren, welche dieses einschließen, transduzierte Zellen,
welche Heparanase exprimieren, und ein rekombinantes Protein mit
Heparanase-Aktivität
bereitgestellt.
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Die
Clonierung des menschlichen hpa-Gens, welches Heparanase exprimiert,
und die Expression rekombinanter Heparanase durch transfizierte
Wirtszellen wird berichtet.
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Eine
gereinigte Präparation
von aus menschlichen Hepatomzellen isolierter Heparanase wurde einem Trypsinverdau
unterzogen und mikrosequenziert. Die hierbei aufgedeckte Sequenz
YGPDVGQPR (SEQ ID NO:8) wurde verwendet, um EST-Datenbanken nach
Homologien zu der entsprechenden rückübersetzten DNA-Sequenz zu durchmustern.
Zwei eng verwandte EST-Sequenzen wurden identifiziert, und es wurde
hernach festgestellt, dass diese identisch waren. Beide Clone enthielten
eine 1020 bp lange Insertion, welche einen 973 bp langen offenen
Leserahmen enthielt, gefolgt von einer 27 bp langen 3'-untranslatierten
Region und einem Poly(A)-Schwanz. Die Translationsstartstelle wurde
nicht identifiziert.
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Die
Clonierung des fehlenden 5'-Endes
des hpa-Gens wurde mittels PCR-Amplifikation
von DNA aus dem Plazenta-Marathon-RACETM-cDNA-Komposit
unter Verwendung von Primern durchgeführt, welche entsprechend der
Sequenz der EST-Clone
und der Linker des Komposits ausgewählt wurden. Ein 900 bp langes PCR-Fragment wurde erhalten,
welches teilweise mit den die 3'-Region
codierenden EST-Clonen überlappte. Das
zusammengesetzte cDNA-Fragment (hpa) war 1721 bp lang (SEQ ID NO:
9) und enthielt einen offenen Leserahmen, der ein Polypeptid von
543 Aminosäuren
(SEQ ID NO: 10) mit einem berechneten Molekulargewicht von 61.192
Dalton codiert.
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Die
Clonierung einer verlängerten
5'-Sequenz aus der
menschlichen SK-hep1-Zelllinie
wurde durch eine PCR-Amplifikation mit Hilfe der MarathonTM RACE ermöglicht. Die am 5'-Ende verlängerte Sequenz
der hpa-cDNA aus SK-hep1 wurde mit der Sequenz der aus der menschlichen
Plazenta isolierten hpa-cDNA (SEQ ID NO: 9) zusammengefügt. Die
zusammenfügte
Sequenz enthielt einen offenen Leserahmen, SEQ ID NOs: 13 und 15,
welcher, wie in den SEQ ID NOs: 14 und 15 gezeigt, ein Polypeptid
von 592 Aminosäuren
mit einem berechneten Molekulargewicht von 66.407 Dalton codiert.
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Die
Fähigkeit
des hpa-Genprodukts, den Abbau von Heparansulfat in einem in vitro-Assay
zu katalysieren, wurde untersucht, indem man den gesamten offenen
Leserahmen von hpa in Insektenzellen exprimierte, wobei das Baculovirus-Expressionssystem
verwendet wurde. Extrakte und konditionierte Medien von Zellen,
die mit einem das hpa-Gen enthaltenden Virus infiziert waren, zeigten
einen hohen Spiegel an Heparansulfat abbauender Aktivität, sowohl
gegenüber
löslichen,
von der EZM abgeleiteten HSPG als auch gegenüber intakter EZM. Diese Abbau-Aktivität wurde
durch Heparin gehemmt, welches ein anderes Substrat von Heparanase
ist. Zellen, die mit einem ähnlichen
Konstrukt infiziert wurden, welches kein hpa-Gen enthielt, wiesen keine
derartige Aktivität
auf, noch war dies bei nicht-infizierten Zellen der Fall. Die Funktionalität der von
dem erweiterten 5'-Clon
exprimierten Heparanase gegenüber
Heparin wurde in einem Säugetier-Expressionssystem
nachgewiesen.
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Das
Expressionsmuster von hpa-RNA in verschiedenen Geweben und Zelllinien
wurde mittels RT-PCR untersucht. Man fand, dass sie nur in Geweben
und Zellen exprimiert wurde, von denen vorher bekannt war, dass
sie Heparanase-Aktivität aufwiesen.
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Eine
Reihe monochromosomaler somatischer Zellhybride aus Mensch/CHO und
Mensch/Maus wurde verwendet, um das menschliche Heparanasegen auf
dem menschlichen Chromosom 4 zu lokalisieren. Die neu isolierte
Heparanasesequenz kann verwendet werden, um in einer Chromosomenspreitung
eine Chromosomenregion zu identifizieren, welche ein menschliches
Heparanase-Gen beherbergt.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachfolgend beschriebenen Erfindung wird ein Polynucleotidfragment
bereitgestellt, das eine Polynucleotidsequenz einschließt, welche
ein Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität codiert.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt das Polynucleotidfragment
die Nucleotide 63-1691 von SEQ ID NO: 9 oder die Nucleotide 139-1869
von SEQ ID NO: 13 ein, welche das gesamte menschliche Heparanase-Enzym
codieren.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird ein Polynucleotidfragment
bereitgestellt, welches eine Polynucleotidsequenz einschließt, welche
in der Lage ist, mit hpa-cDNA zu hybridisieren, insbesondere mit
den Nucleotiden 1-721 von SEQ ID NO: 9.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen weist die Polynucleotidsequenz,
welche das Polypeptid mit Heparanase-Aktivität codiert, eine mindestens
60%ige Homologie, bevorzugt eine mindestens 70%ige Homologie, stärker bevorzugt
eine mindestens 80%ige Homologie, am meisten bevorzugt eine mindestens
90%ige Homologie mit den SEQ ID NOs: 9 oder 13 auf.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt das Polynucleotidfragment
der vorliegenden Erfindung einen Teil (ein Fragment) von den SEQ
ID NOs: 9 oder 13 ein. Zum Beispiel könnten solche Fragmente die
Nucleotide 63–721
von SEQ ID NO: 9 einschließen
und/oder ein Segment von SEQ ID NO: 9, welches ein Polypeptid mit
der katalytischen Heparanase-Aktivität codiert.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt das von
dem Polynucleotidfragment codierte Polypeptid eine Aminosäuresequenz
ein, wie sie in den SEQ ID NOs: 10 oder 14 dargestellt ist bzw.
einen funktionellen Teil davon.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen codiert die Polynucleotidsequenz
ein Polypeptid mit Heparanase-Aktivität, welches
eine mindestens 60%ige Homologie, bevorzugt eine mindestens 70%ige
Homologie, stärker
bevorzugt eine mindestens 80%ige Homologie, am meisten bevorzugt
eine mindestens 90%ige Homologie mit den SEQ ID NOs: 10 oder 14
aufweist.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen codiert das Polynucleotidfragment
ein Polypeptid mit Heparanase-Aktivität, welches
daher eine allelische, eine Spezies- und/oder eine induzierte Variante
der in der SEQ ID NOs: 10 oder 14 dargestellten Aminosäurensequenz
sein kann. Es ist selbstverständlich,
dass eine jede solche Variante auch als ein Homolog betrachtet werden
kann.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird ein einzelsträngiges Polynucleotidfragment
bereitgestellt, welches eine Polynucleotidsequenz einschließt, die
komplementär
zu mindestens einem Teil des Polynucleotidstrangs ist, welcher ein
Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität wie vorstehend beschrieben
codiert.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird ein Vektor
bereitgestellt, welcher eine Polynucleotidsequenz einschließt, die
ein Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität codiert.
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Der
Vektor kann von jedem beliebigen geeigneten Typ sein, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf einen Phagen, ein Virus, ein Plasmid, ein Phagemid, ein Cosmid,
ein Bacmid oder sogar ein künstliches
Chromosom. Die Polynucleotidsequenz, welche ein Polypeptid mit katalytischer
Heparanase-Aktivität
codiert, kann jedes beliebige der vorstehend beschriebenen Polynucleotidfragmente
einschließen.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird eine Wirtszelle
bereitgestellt, welche ein exogenes Polynucleotidfragment beinhaltet,
welches eine Polynucleotidsequenz einschließt, die ein Polypeptid mit
katalytischer Heparanase-Aktivität
codiert.
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Das
exogene Polynucleotidfragment kann jedes beliebige der vorstehend
beschriebenen Fragmente sein. Die Wirtszelle kann von jeder beliebigen
Art sein, wie z.B. eine prokaryontische Zelle, eine eukaryontische
Zelle, eine Zelllinie oder eine Zelle als ein Teil eines vielzelligen
Organismus (z.B. Zellen eines transgenen Organismus) sein.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Aus führungsformen wird ein rekombinantes
Protein bereitgestellt, welches ein Polypeptid mit katalytischer
Heparanase-Aktivität
einschließt.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird ein Arzneimittel
bereitgestellt, welches als aktiven Wirkstoff ein rekombinantes
Protein mit katalytischer Heparanase-Aktivität umfasst.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird eine medizinische
Ausrüstung
bereitgestellt, umfassend eine medizinische Vorrichtung, die als
aktiven Wirkstoff ein rekombinantes Protein mit katalytischer Heparanase-Aktivität enthält.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird ein Heparanase überexprimierendes
System bereitgestellt, welches eine Zelle umfasst, die eine katalytische
Heparanase-Aktivität überexprimiert.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird ein Verfahren
bereitgestellt, um in einer Chromosomenspreitung eine Chromosomenregion
zu identifizieren, welche ein menschliches Heparanase-Gen beherbergt,
umfassend die Schritte: (a) Hybridisierung der Chromosomenspreitung
mit einer markierten Polynucleotidsonde, welche Heparanase codiert;
(b) Waschen der Chromosomenspreitung, wobei überschüssige, nicht hybridisierte
Sonde entfernt wird; und (c) Suchen nach Signalen, die mit der hybridisierten
markierten Sonde assoziiert sind, wobei entdeckte Signale ein Hinweis
auf eine Chromosomenregion sind, welche ein menschliches Heparanase-Gen
beherbergt.
-
Die
vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um neue Arzneistoffe
zu entwickeln, um die Metastase von Tumorzellen, Entzündung und
Autoimmunität
zu hemmen. Die Identifizierung des hpa-Gens, welches ein Heparanase-Enzym
codiert, erlaubt die Herstellung eines rekombinanten Proteins in
heterologen Expressionssystemen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
Die
Erfindung wird hierin, nur als Beispiel, unter Bezugnahme auf die
beigefügten
Figuren beschrieben, wobei:
-
1 die
Nucleotidsequenz und die davon abgeleitete Aminosäuresequenz
der hpa-cDNA darstellt. Ein Unterschied von einem einzelnen Nucleotid
an Position 799 (A nach T) zwischen dem EST (Expressed Sequence
Tag) und der mittels PCR amplifizierten cDNA (reverse transkribierte
RNA) und die sich daraus ergebende Aminosäurensubstitution (Tyr nach
Phe) sind oberhalb bzw. unterhalb der ersetzten Einheit angegeben.
Cysteinreste und die Konsensus-Sequenz für die Polyadenylierung sind
unterstrichen. Das Sternchen markiert das Stopcodon TGA.
-
2 zeigt
den Abbau von löslichem,
Sulfat-markiertem HSPG-Substrat durch Lysate von High FiveTM-Zellen, die mit pFhpa2-Virus infiziert
sind. Lysate von High FiveTM-Zellen, die
mit pFhpa2-Virus (•)
oder Kontroll-pF2-Virus (☐) infiziert waren, wurden mit
Sulfat-markierten, EZM-abgeleiteten löslichen HSPG (Peak I) inkubiert
(18 h, 37°C).
Das Inkubationsmedium wurde dann einer Gelfiltration auf Sepharose
6B unterzogen. Niedermolekulare HS-Abbaufragmente (Peak II) wurden
nur während
der Inkubation mit den pFhpa2-infizierten Zellen erzeugt, es gab
jedoch keinen Abbau des HSPG-Substrats (⟡) durch Lysate
von pF2-infizierten Zellen.
-
3a–b zeigen
den Abbau von löslichem,
Sulfat-markiertem HSPG-Substrat
durch das Kulturmedium von pFhpa2- und pFhpa4-infizierten Zellen.
Kulturmedien von High FiveTM-Zellen, welche
mit pFhpa2- (3a) oder pFhpa4-Viren (3 b) (•) oder mit Kontrollviren (☐)
infiziert waren, wurden mit Sulfat-markierten, EZM-abgeleiteten löslichen
HSPG (Peak I, ⟡) inkubiert (18 h, 37°C). Die Inkubationsmedien wurden
dann einer Gelfiltration auf Sepharose 6B unterzogen. Niedermolekulare
HS-Abbaufragmente (Peak II) wurden nur während der Inkubation mit den
das hpa-Gen enthaltenden Viren erzeugt. Es gab keinen Abbau des
HSPG-Substrats durch Kulturmedien
von Zellen, die mit Kontrollviren infiziert waren.
-
4 zeigt
die Größenfraktionierung
der durch pFhpa2-infizierte Zellen exprimierten Heparanase-Aktivität. Kulturmedium
von pFhpa2-infizierten High FiveTM-Zellen
wurde auf eine Membran mit einer Ausschlussgrenze von 50 kD gegeben.
Heparanase-Aktivität
(Umsetzung des Peak I-Substrats, (⟡) in die Peak II-HS-Abbaufragmente)
wurde in dem hochmolekularen (> 50
kD) (•),
jedoch nicht in dem niedermolekularen (< 50 kD) (O) Kompartiment gefunden.
-
5a–b zeigen
den Effekt von Heparin auf die von pFhpa2- und pFhpa4-infizierten High
FiveTM-Zellen exprimierte Heparanase-Aktivität. Kulturmedien von mit pFhpa2
(5a) und pFhpa4 (5b) infizierten High FiveTM-Zellen
wurden mit Sulfatmarkierten, EZM-abgeleiteten HSPG (Peak I, ⟡)
in Abwesenheit (•)
oder in Gegenwart (Δ)
von 10 μg/ml
Heparin inkubiert (18 h, 37°C).
Die Erzeugung von niedermolekularen HS-Abbaufragmenten wurde in
Gegenwart von Heparin, einem starken Hemmstoff der Heparanase-Aktivität (6, 7),
vollständig
aufgehoben.
-
6a–b zeigen
den Abbau von Sulfat-markierter, intakter EZM durch Virusinfizierte
High Five
TM- und Sf21-Zellen. High Five
TM- (6a) und Sf21-Zellen (6b) wurden auf
Sulfat-markierter EZM ausplattiert und mit pFhpa4-Viren (•) oder pF1-Kontrollviren (☐)
infiziert (48 h, 28°C).
Nicht-infizierte Sf21-Kontrollzellen
wurden
ebenfalls auf der markierten EZM ausplattiert. Der pH-Wert des Kulturmediums
wurde auf 6,0 bis 6,2 eingestellt, gefolgt von einer 24stündigen Inkubation
bei 37°C.
Das ins Inkubationsmedium freigesetzte, Sulfat-markierte Material
wurde durch Gelfiltration auf Sepharose 6B analysiert. HS-Abbaufragmente
wurden nur von Zellen erzeugt, die mit einem hpa-enthaltenden Virus
infiziert waren.
-
7a–b zeigen
den Abbau von Sulfat-markierter, intakter EZM durch Virusinfizierte
Zellen. High Five
TM-(7a) und Sf21-Zellen
(7b) wurden auf Sulfatmarkierter EZM ausplattiert und mit pFhpa4-Viren
(•) oder pF1-Kontrollviren
(☐) infiziert (48 h, 28°C).
Nicht-infizierte Sf21-Kontrollzellen
wurden
ebenfalls auf der markierten EZM ausplattiert. Der pH-Wert des Kulturmediums
wurde auf 6,0 bis 6,2 eingestellt, gefolgt von einer 48stündigen Inkubation
bei 28°C.
Die ins Inkubationsmedium freigesetzten, Sulfat-markierten Abbauprodukte
wurden durch Gelfiltration auf Sepharose 6B analysiert. HS-Abbaufragmente
wurden nur von Zellen erzeugt, die mit einem hpa-enthaltenden Virus
infiziert waren.
-
8a–b zeigen
den Abbau von Sulfat-markierter, intakter EZM durch das Kulturmedium
von pFhpa4-infizierten Zellen. Kulturmedien von High Five
TM- (8a) und Sf21-Zellen (8b), die mit pFhpa4
(•) oder pF1-Kontrollviren
(☐) infiziert waren, wurden mit intakter, Sulfat-markierter
inkubiert (48 h, 37°C,
pH 6,0). Die EZM wurde auch mit dem Kulturmedium von nicht-infizierten
Sf21-Kontrollzellen
inkubiert.
Das ins Reaktionsgemisch freigesetzte, Sulfat-markierte Material
wurde einer Gelfiltration auf Sepharose 6B unterzogen. Heparanase-Aktivität wurde
nur im Kulturmedium von pFhpa4-infizierten Zellen nachgewiesen.
-
9a–b zeigen
die Wirkung von Heparin auf die Heparanase-Aktivität im Kulturmedium
von pFhpa4-infizierten Zellen. Sulfat-markierte EZM wurde mit Kulturmedium
von pFhpa4-infizierten High FiveTM-Zellen (9a) und Sf21-Zellen (9b)
in Abwesenheit (•)
oder in Gegenwart (Δ)
von 10 μg/ml
Heparin inkubiert (24 h, 37°C,
pH 6,0). Das ins Inkubationsmedium freigesetzte, Sulfat-markierte
Material wurde einer Gelfiltration auf Sepharose 6B unterzogen.
Heparanase-Aktivität
(Erzeugung von Peak II- Abbaufragmenten von HS war in Gegenwart
von Heparin vollständig
gehemmt.
-
10a–b
zeigen die Reinigung von rekombinanter Heparanase auf Heparin-Sepharose.
Kulturmedium von mit pFhpa4-Virus infizierten Sf21-Zellen wurde
einer Heparin-Sepharose-Chromatographie unterzogen. Die Elution
der Fraktionen wurde mit einem 0,35–2 M NaCl-Gradienten (⟡)
durchgeführt.
Die Heparanase-Aktivität
in den eluierten Fraktionen ist in 10a gezeigt
(•). Die
Fraktionen 15–28
wurden einer Gelelektrophorese auf einem 15%igen SDS-Polyacrylamidgel
unterzogen, gefolgt von einer Färbung
mit Silbernitrat. Es wird eine Korrelation zwischen einer stärkeren Proteinbande
(MW ~ 63.000) in den Fraktionen 19–24 und der Heparanase-Aktivität aufgezeigt.
-
11a–b
zeigen die Reinigung von rekombinanter Heparanase auf einer Superdex
75-Gelfiltrationssäule.
Aktive Fraktionen, die von der Heparin-Sepharose (10a) eluiert worden waren, wurden vereinigt, konzentriert
und auf eine Superdex 75-FPLC-Säule
aufgetragen. Es wurden Fraktionen gesammelt und Aliquots einer jeden
Fraktion auf Heparanase-Aktivität
(O, 11a) untersucht und durch Elektrophorese
auf einem SDS-Polyacrylamidgel analysiert, gefolgt von einer Färbung mit
Silbernitrat, (11b). Es ist eine Korrelation
zwischen dem Auftreten einer stärkeren
Proteinbande (MW ~ 63.000) in den Fraktionen 4–7 und der Heparanase-Aktivität zu sehen.
-
12a–e
zeigen die Expression des hpa-Gens über RT-PCR aus Gesamt-RNA von menschlichen embryonalen
Geweben (12a), menschlichen extraembryonalen Geweben (12b) und Zelllinien
unterschiedlicher Herkunft (12c–e).
RT-PCR-Produkte
unter Verwendung von hpa-spezifischen Primern (I), Primern für das GADPH-„Housekeeping"-Gen (II) und Kontrollreaktionen
ohne Reverse Transkriptase (III), welche die Abwesenheit von genomischer
DNA oder anderer Kontaminationen in den RNA-Proben zeigen. M – DNA-Molekulargewichtsmarker
VI (Boehringer Mannheim). Für
12a: Spur 1 – neutrophile
Zellen (reif), Spur 2 – Muskel, Spur
3 – Thymus,
Spur 4 – Herz,
Spur 5 – Nebenniere.
Für 12b:
Spur 1 – Niere,
Spur 2 – Placenta
(8 Wochen), Spur 3 – Placenta
(11 Wochen), Spuren 4–7 – Mole (gesamte
Blasenmole), Spur 8 – Cytotrophoblasten-Zellen (frisch
isoliert), Spur 9 – Cytotrophoblasten-Zellen
(1,5 h in vitro), Spur 10 – Cytotrophoblasten-Zellen
(6 h in vitro), Spur 11 – Cytotrophoblasten-Zellen
(18 h in vitro), Spur 12 – Cytotrophoblasten-Zellen
(48 h in vitro). Für 12c:
Spur 1 – Blasenzelllinie
JAR, Spur 2 – Hodentumor-Zelllinie
NCITT, Spur 3 – menschliche
Hepatom-Zelllinie SW-480, Spur 4 – HTR (durch SV40 transformierte
Cytotrophoblasten), Spur 5 – leberzellige
Carcinom-Zelllinie
HPTLP-I, Spur 6 – Blasencarcinom-Zelllinie
EJ-28. Für
12d: Spur 1 – menschliche
Hepatom-Zelllinie SK-hep1, Spur 2 – menschliche Megakaryocyten-Zelllinie DAMI, Spur
3 – DAMI-Zelllinie
+ PMA, Spur 4 – CHRF-Zelllinie
+ PMA, Spur 5 – CHRF-Zelllinie.
Für 12e:
Spur 1 – ABAE
Rinderaorten-Endothelzellen, Spur 2 – menschliche Ovarialzelllinie
1063, Spur 3 – menschliche
Brustcarcinom-Zelllinie MDA435, Spur 4 – menschliche Brustcarcinom-Zelllinie
MDA231.
-
13 zeigt
einen Vergleich zwischen den Nucleotidsequenzen des menschlichen
hpa- und einem EST-cDNA-Fragment der Maus (SEQ ID NO: 12), welches
80% homolog zu dem 3'-Ende
(beginnend bei Nucleotid 1066 der SEQ ID NO: 9) des menschlichen
hpa ist. Die untereinander ausgerichteten Terminationscodons sind
unterstrichen.
-
14 zeigt
die chromosomale Lokalisierung des hpa-Gens. PCR-Produkte von aus
somatischen Zellhybriden abgeleiteter DNA und von genomischer DNA
aus Hamster, Maus und Mensch wurden nach Amplifikation mit hpa-spezifischen
Primern auf einem 0,7%igen Agarosegel getrennt. Spur 1 – mit BstEII
verdaute Lambda-DNA,
Spur 2 – Kontrolle
ohne DNA, Spuren 3–29 – PCR-Amplifikationsprodukte.
-
Spuren
3–5 – genomische
DNA von Mensch, Maus bzw. Hamster, Spuren 6–29 – menschliche monochromosomale
somatische Zellhybride, die jeweils die Chromosomen 1–22 sowie
X und Y darstellen. Spur 30 – mit
BstEII verdaute Lambda-DNA. Ein Amplifikationsprodukt von etwa 2,8
kb ist nur in den Spuren 5 und 9 zu beobachten, welche menschliche
genomische DNA darstellen bzw. DNA, die von dem Zellhybrid abgeleitet ist,
welches das menschliche Chromosom 4 trägt. Diese Ergebnisse zeigen,
dass das hpa-Gen auf dem menschlichen Chromosom 4 lokalisiert ist.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Polynucleotid, welches hierin
folgend abwechselnd als hpa, hpa-cDNA oder hpa-Gen bezeichnet wird,
welches ein Polypeptid mit Heparanase-Aktivität codiert, Vektoren, die dieses
einschließen,
transduzierte Zellen, welche Heparanase exprimieren und ein rekombinantes
Protein mit Heparanase-Aktivität.
-
Bevor
wenigstens eine Ausführungsform
im Detail erklärt
wird, sollte es selbstverständlich
sein, dass die Erfindung in ihrer Anwendung nicht auf die Konstruktionseinzelheiten
und die Anordnung der Bestandteile beschränkt ist, die in der folgenden
Beschreibung dargestellt oder in den Figuren veranschaulicht sind.
Es sollte auch selbstverständlich
sein, dass die hierein verwendete Ausdrucksweise und Terminologie
dem Zweck der Beschreibung dienen und nicht als beschränkend anzusehen
sind.
-
Die
vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um Behandlungen für verschiedene
Krankheiten zu entwickeln, um diagnostische Tests für diese
Krankheiten zu entwickeln und neue Werkzeuge für die Grundlagenforschung bereitzustellen,
insbesondere auf den Gebieten der Medizin und der Biologie.
-
Die
vorliegende Erfindung kann speziell dafür verwendet werden, um neue
Arzneimittel zu entwickeln, welche die Metastase von Tumorzellen,
Entzündung
und Autoimmunität
hemmen. Die Identifizierung des hpa-Gens, welches das Heparanase-Enzym
codiert, erlaubt die Herstellung eines rekombinanten Enzyms in heterologen
Expressionssystemen.
-
Des
Weiteren kann die vorliegende Erfindung dazu verwendet werden, die
Bioverfügbarkeit
von Heparin-bindenden Wachstumsfaktoren, die zellulären Reaktionen
auf Heparin-bindende Wachstumsfaktoren (z.B. bFGF, VEGF) sowie Cytokine
(IL-8), die Interaktion von Zellen mit Plasma-Lipoproteinen, die
Anfälligkeit von
Zellen gegenüber
viralen, Protozoen- und bakteriellen Infektionen und die Auflösung neurodegenerativer Plaques
zu modulieren. Rekombinante Heparanase stellt somit eine mögliche Behandlung
für Wundheilung, Angiogenese,
Restenose, Atherosklerose, Entzündung,
neurodegenerative Erkrankungen (wie z.B. das Gerstmann-Sträussler-Syndrom, die Creutzfeld-Jakob-Krankheit,
Scrapie und die Alzheimersche Krankheit) sowie bestimmte Infektionen
durch Viren sowie einige Bakterien und Protozoen dar. Rekombinante
Heparanase kann eingesetzt werden, um Plasmaheparin zu neutralisieren,
als ein möglicher
Ersatz für
Protamin.
-
Wie
hierin verwendet schließt
der Begriff „modulieren" im Wesentlichen
das Hemmen, Verlangsamen oder Umkehren des Fortschreitens einer
Krankheit ein sowie im Wesentlichen eine Verbesserung der klinischen
Symptome einer Krankheit oder eines Zustands oder im Wesentlichen
das Verhindern des Auftretens von klinischen Symptomen einer Krankheit
oder eines Zustands. Ein „Modulator" schließt daher
einen Wirkstoff ein, der eine Krankheit oder einen Zustand modulieren
kann. Die Modulation von viralen, Protozoen- und bakteriellen Infektionen
schließt
jede beliebige Wirkung ein, welche eine beliebige Aktivität von Viren,
Protozoen oder Bakterien und/oder Stadium des Lebenszyklus der Viren,
Bakterien oder Protozoen im Wesentlichen unterbricht, verhindert
oder vermindert oder welche die Infektion durch das Virus, das Bakterium
oder das Protozoon in einem Testorganismus wie z.B. einem Menschen
oder einem niederen Tier vermindert oder verhindert.
-
Wie
hierin verwendet schließt
der Begriff „Wunde" jegliche Verletzung
eines beliebigen Körperteils
eines Probanden ein, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Akutzustände
wie z.B. Verbrennungen durch Hitze, Verbrennungen durch chemische
Substanzen, Verbrennungen durch Strahlung, Verbrennungen, welche durch übermäßige Exposition
gegenüber
ultravioletter Strahlung entstehen wie z.B. Sonnenbrand, Schaden an
Körpergeweben
wie dem Damm als Folge von Wehen und Kindsgeburt, einschließlich Verletzungen,
welche während
medizinischen Behandlungsmethoden erlitten werden wie z.B. Dammschnitte,
durch Gewalt einwirkung hervorgerufene Verletzungen einschließlich Schnittwunden,
solchen Verletzungen, wie sie bei Autounfällen oder anderen Maschinenunfällen erlitten
werden, und solche, die durch Kugeln, Messer und andere Waffen verursacht
werden, und post-operative Verletzungen sowie chronische Zustände wie
z.B. Druckgeschwüre,
Wundliegen, Zustände,
die mit Diabetes und schwachem Kreislauf in Beziehung stehen und
alle Arten von Akne etc.
-
Anti-Heparanase-Antikörper, welche
gegen das rekombinante Enzym erzeugt werden, können für den Immunnachweis und die
Diagnose von Mikrometastasen, Autoimmunläsionen und Nierenversagen in
Biopsieproben, Plasmaproben und Körperflüssigkeiten dienlich sein. Solche
Antikörper
können
auch als Neutralisierungsmittel für die Heparanase-Aktivität dienen.
-
Die
Clonierung des menschlichen hpa-Gens, welches Heparanase codiert
und die Expression von rekombinanter Heparanase durch transfizierte
Zellen wird hierin berichtet. Dies ist das erste Heparanase-Gen, welches
aus Säugern
cloniert wurde.
-
Eine
gereinigte Präparation
von aus menschlichen Hepatom-Zellen isolierter Heparanase wurde
einem Trypsinverdau unterzogen und mikrosequenziert.
-
Die
hierbei aufgedeckte Sequenz YGPDVGQPR (SEQ ID NO: 8) wurde verwendet,
um EST-Datenbanken auf Homologie zu den entsprechenden rückübersetzten
DNA-Sequenzen zu durchmustern. Zwei eng verwandte EST-Sequenzen wurden
identifiziert, und es wurde hernach festgestellt, dass diese identisch
waren.
-
Beide
Clone enthielten eine 1020 bp lange Insertion, welche einen 973
bp langen offenen Leserahmen enthielt, gefolgt von einer 27 bp langen
3'-untranslatierten
Region und einem Poly(A)-Schwanz. Eine Translations-Startstelle
wurde hingegen nicht identifiziert.
-
Die
Clonierung des fehlenden 5'-Endes
wurde mittels PCR-Amplifikation von DNA aus dem Plazenta-Marathon-RACETM-cDNA-Gemisch unter Verwendung von Primern
durchgeführt,
welche entsprechend der Sequenz der EST-Clone und der Linker des
Komposits ausgewählt
wurden.
-
Ein
900 bp langes PCR-Fragment wurde erhalten, welches teilweise mit
den die 3'-Region
codierenden EST-Clonen überlappte.
Das zusammengesetzte cDNA-Fragment
(hpa) war 1721 bp lang (SEQ ID NO: 9) und enthielt einen offenen
Leserahmen, der, wie in 1 und SEQ ID NO: 11 gezeigt,
ein Polypeptid von 543 Aminosäuren
(SEQ ID NO: 10) mit einem berechneten Molekulargewicht von 61.192
Dalton codiert.
-
Es
wurde ein Unterschied von einem einzelnen Nucleotid an Position
799 (A nach T) zwischen den EST-Clonen und der mittels PCR amplifizierten
cDNA beobachtet. Dieser Unterschied führt zu einer Substitution einer
einzelnen Aminosäure
(Tyr nach Phe) (1). Des Weiteren enthielten
die veröffentlichten
EST-Sequenzen ein
unidentifiziertes Nucleotid, welches nach der DNA-Sequenzierung
der beiden EST-Clone in zwei Nucleotide (G und C an den Positionen
1630 bzw. 1631 in SEQ ID NO: 9) aufgetrennt wurde.
-
Die
Fähigkeit
des hpa-Genprodukts, den Abbau von Heparansulfat in einem in vitro-Assay
zu katalysieren, wurde untersucht, indem man den gesamten offenen
Leserahmen von hpa in Insektenzellen exprimierte, wobei das Baculovirus-Expressionssystem
verwendet wurde.
-
Extrakte
und konditionierte Medien von Zellen, die mit einem das hpa-Gen
enthaltenden Virus infiziert waren, zeigten einen hohen Spiegel
an Heparansulfat abbauender Aktivität, sowohl gegenüber löslichen,
von der EZM abgeleiteten HSPG als auch gegenüber intakter EZM, welche durch
Heparin gehemmt wurde, wohingegen Zellen, die mit einem ähnlichen
Konstrukt infiziert waren, welches kein hpa-Gen enthielt, keine solche Aktivität aufwiesen,
noch war dies bei nicht-infizierten Zellen der Fall.
-
Das
Expressionsmuster von hpa-RNA in verschiedenen Geweben und Zelllinien
wurde mittels RT-PCR untersucht. Man fand, dass sie nur in Geweben
und Zellen exprimiert wurde, von denen vorher bekannt war, dass
sie Heparanase-Aktivität aufwiesen.
-
Die
Clonierung einer erweiterten 5'-Sequenz
aus der menschlichen SK-hep1-Zelllinie
wurde durch eine PCR-Amplifikation mit Hilfe der Marathon-RACETM ermög licht.
Die am 5'-Ende verlängerte Sequenz
der hpa-cDNA aus SK-hep1 wurde mit der Sequenz der aus der menschlichen
Plazenta isolierten hpa-cDNA (SEQ ID NO: 9) zusammengefügt. Die
zusammenfügte
Sequenz enthielt einen offenen Leserahmen, SEQ ID NOs: 13 und 15,
welcher, wie in den SEQ ID NOs: 14 und 15 gezeigt, ein Polypeptid
von 592 Aminosäuren
mit einem berechneten Molekulargewicht von 66.407 Dalton codiert.
Es wurde gezeigt, dass dieser offene Leserahmen die Expression einer
katalytisch aktiven Heparanase in einem Säugetier-Expressionssystem steuerte. Die exprimierte
Heparanase konnte mit Anti-Heparanase-Antikörpern in
einer Westernblot-Analyse nachgewiesen werden.
-
Eine
Reihe von monochromosomalen somatischen Zellhybriden aus Mensch/CHO
und Mensch/Maus wurde verwendet, um das menschliche Heparanasegen
auf dem menschlichen Chromosom 4 zu lokalisieren. Die neu isolierte
Heparanase-Sequenz
kann daher verwendet werden, um eine Chromosomenregion in einer Chromosomenspreitung
zu identifizieren, welche ein menschliches Heparanase-Gen beherbergt.
-
Somit
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Polynucleotidfragment (entweder DNA oder RNA, entweder
einzelsträngig
oder doppelsträngig)
bereitgestellt, das eine Polynucleotidsequenz einschließt, welche
ein Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität codiert.
-
Der
Begriff „katalytische
Heparanase-Aktivität" oder dessen gleichwertiger
Begriff „Heparanase-Aktivität" beziehen sich beide
auf eine hydrolysierende Endoglycosidase-Aktivität in Säugern, welche spezifisch für Heparan-
oder Heparansulfat-Proteoglycansubstrate
ist, im Gegensatz zur Aktivität
von bakteriellen Enzymen (Heparinase I, II und III), welche Heparin
oder Heparansulfat mittels β-Eliminierung
abbauen (37).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung schließt
das Polynucleotidfragment die Nucleotide 63–1691 von SEQ ID NO: 9 oder
die Nucleotide 139–1869
von SEQ ID NO: 13 ein, welche das gesamte menschliche Heparanase-Enzym codieren.
-
Der
Schutzbereich der vorliegenden Erfindung ist jedoch nicht auf mensch liche
Heparanase beschränkt,
da dies die erste Offenbarung eines offenen Leserahmens (ORF) darstellt,
welcher eine Säuger-Heparanase
codiert. Die Verwendung der hpa-cDNA, von Teilen davon oder von
synthetischen Oligonucleotiden, welche in Anlehnung an deren Sequenz
konstruiert werden, wird es einem durchschnittlich gebildeten Fachmann
gestatten, genomische und/oder cDNA-Clone zu identifizieren, einschließlich homologer
Sequenzen von anderen Säugerarten.
-
Die
vorliegende Erfindung ist daher weiter auf ein Polynucleotidfragment
gerichtet, welches eine Polynucleotidsequenz einschließt, die
in der Lage ist, mit hpa-cDNA, besonders mit den Nucleotiden 1–721 von SEQ
ID NO: 9 zu hybridisieren (Eingehen von Basenpaarungen unter entweder
stringenten oder permissiven Hybridisierungsbedingungen, wie z.B.
in Sambrook, J., Fritsch, E.F., Maniatis, T. (1989) Molecular Cloning.
A Laboratory Manual. Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York
beschrieben).
-
In
der Tat liegt jede beliebige Polynucleotidsequenz, welche ein Polypeptid
mit Heparanase-Aktivität codiert
und die mindestens 60% Homologie, bevorzugt mindestens 70% Homologie,
stärker
bevorzugt mindestens 80% Homologie, am meisten bevorzugt mindestens
90% Homologie mit SEQ ID NOs: 9 oder 13 aufweist, im Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung.
-
Das
Polynucleotidfragment gemäß der vorliegenden
Erfindung kann jeden beliebigen Teil der SEQ ID NOs: 9 oder 13 einschließen. Zum
Beispiel kann es die Nucleotide 63–721 von SEQ ID NO: 9 einschließen, welche
eine neuartige Sequenz darstellen. Es kann jedoch jedes beliebige
Segment der SEQ ID NOs: 9 oder 13 einschließen, welches ein Polypeptid
mit katalytischer Heparanase-Aktivität codiert.
-
Wenn
hierin und im nachstehenden Abschnitt mit den Ansprüchen der
Ausdruck „codiert
ein Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität" verwendet wird,
bezieht sich dieser auf die Fähigkeit,
die Synthese eines Polypeptids zu steuern, welches, falls dies für dessen
Aktivität
notwendig ist, nach posttranslationalen Modifikationen wie z.B.,
jedoch nicht beschränkt
auf, Proteolyse (z.B. Entfernung eines Signalpeptids und einer Pro-
oder Präproteinsequenz),
Methioninmodifizierung, Glycosylierung, Alkylierung (z.B. Methylierung), Acetylierung
etc. beim Abbau von beispielsweise EZM oder Zelloberflächen-assoziierten
HS katalytisch aktiv ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung schließt
das von dem Polynucleotidfragment codierte Polypeptid eine Aminosäuresequenz
ein wie sie in SEQ ID NOs: 10 oder 14 oder einem funktionellen Teil
hiervon, d.h. einem Teil, welcher die katalytische Heparanase-Aktivität beherbergt,
dargestellt ist.
-
Es
liegt indes jedes beliebige Polynucleotidfragment im Geltungsbereich
der vorliegenden Erfindung, welches ein Polypeptid mit Heparanase-Aktivität codiert.
Daher kann das Polypeptid eine allelische, eine Spezies- und/oder
eine induzierte Variante der in der SEQ ID NOs: 10 oder 14 dargestellten
Aminosäurensequenz oder
eines funktionellen Teils davon sein.
-
In
der Tat liegt jede Polynucleotidsequenz, welche ein Polypeptid mit
Heparanase-Aktivität
codiert und welche mindestens 60% Homologie, bevorzugt mindestens
70% Homologie, stärker
bevorzugt mindestens 80% Homologie, am meisten bevorzugt mindestens
90% Homologie mit SEQ ID NOs: 10 oder 14 aufweist, im Schutzbereich
der Erfindung.
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Die
Erfindung ist auch darauf gerichtet, ein einzelsträngiges Polynucleotidfragment
bereitzustellen, welches eine Polynucleotidsequenz einschließt, die
komplementär
zu mindestens einem Teil eines Polynucleotidstrangs ist, welcher
ein Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität wie vorstehend
beschrieben kodiert. Der Begriff „komplementär" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die Fähigkeit
zur Basenpaarung.
-
Das
einzelsträngige
Polynucleotidfragment kann DNA oder RNA sein oder sogar Nucleotidanaloga (z.B.
thiolierte Nucleotide) einschließen, es kann ein synthetisches
Oligonukleotid sein oder von transduzierten Wirtszellen synthetisiert
werden, es kann jede beliebige Größe aufweisen, die noch eine
spezifische Basenpaarung gewährleistet
(z.B. eine Länge
von 8 oder 10, bevorzugt mehr, Nucleotiden aufweisen) und es kann Fehlpaarungen
aufweisen, welche die Basenpaarung nicht behindern.
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Die
Erfindung ist weiter darauf gerichtet, einen Vektor bereitzustellen,
der eine Polynucleotidsequenz einschließt, welche ein Polypeptid mit
katalytischer Heparanase-Aktivität
codiert.
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Der
Vektor kann von jedem beliebigen Typ sein. Es kann ein Phage sein,
der Bakterien infiziert oder ein Virus, das eukaryontische Zellen
infiziert. Es kann auch ein Plasmid, eine Phagemid, ein Cosmid,
ein Bacmid oder ein künstliches
Chromosom sein. Die Polynucleotidsequenz, welche ein Polypeptid
mit katalytischer Heparanase-Aktivität codiert, kann beliebige der
vorstehend beschriebenen Polynucleotidfragmente einschließen.
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Die
Erfindung ist weiter darauf gerichtet, eine Wirtszelle bereitzustellen,
welche ein exogenes Polynucleotidfragment einschließt, das
ein Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität codiert.
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Das
exogene Polynucleotidfragment kann ein beliebiges der vorstehend
beschriebenen Fragmente sein. Die Wirtszelle kann von jedem beliebigen
Typ sein. Sie kann eine prokaryontische Zelle, eine eukaryontische
Zelle oder eine Zelle als Teil eines Organismus sein. Das exogene
Polynucleotidfragment kann dauerhaft oder vorübergehend in der Zelle vorliegen.
Mit anderen Worten, transduzierte Zellen, welche nach einer stabilen
oder einer transienten Transfektion, Transformation oder Transduktion
erhalten werden, liegen alle im Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.
Der Begriff „exogen" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die Tatsache, dass das Polynucleotidfragment extern
in die Zelle eingeführt
wird. In dieser kann es als Einzelkopie oder einer beliebigen Anzahl
von Kopien vorliegen, es kann in eines oder mehrere Chromosome an
jeder beliebigen Stelle integriert sein oder als extrachromosomales
Material vorliegen.
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Die
Erfindung ist weiter darauf gerichtet, ein Heparanase überexprimierendes
System bereitzustellen, welches eine Zelle einschließt, die
katalytische Heparanase-Aktivität überexprimiert.
Die Zelle kann eine Wirtszelle sein, die transient oder stabil mit
einem beliebigen geeigneten Vektor transfiziert oder transformiert
ist, der eine Polynucleotidsequenz einschließt, welche ein Polypeptid mit
katalytischer Heparanase-Aktivität
codiert, und einen geeigneten Promotor und Enhancersequenzen aufweist,
um die Überexpression
der Heparanase steuern. Die überexprimierende
Zelle kann jedoch auch das Produkt einer Insertion (z.B. über homologe Rekombination)
eines Promotors und/oder von Enhancersequenzen stromaufwärts vom
endogenen Heparanase-Gen der exprimierenden Zelle sein, welche die Überexpression
des endogenen Gens steuern. Der Begriff „Überexpression", wie hierin in der
Beschreibung und den nachstehenden Ansprüchen verwendet, bezieht sich
auf einen Expressionsspiegel, der höher ist als der basale Expressionsspiegel,
der normalerweise für
eine bestimmte Zelle unter sonst identischen Bedingungen charakteristisch
ist.
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Die
Erfindung ist weiter darauf gerichtet, ein rekombinantes Protein
bereitzustellen, welches ein Polypeptid mit katalytischer Heparanase-Aktivität einschließt.
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Das
rekombinante Protein kann durch jede beliebige herkömmliche
Proteinaufreinigungsprozedur bis nahe der Homogenität aufgereinigt
werden und/oder mit Zusatzstoffen gemischt werden. Das rekombinante Protein
kann unter Verwendung von jeder beliebigen der vorstehend beschriebenen
Zellen hergestellt werden. Das rekombinante Protein kann in jeder
beliebigen Form vorliegen. Es kann in kristallisierter Form, als
dehydriertes Pulver oder in Lösung
vorliegen. Das rekombinante Protein kann nützlich dafür sein, gereinigte Heparanase
zu gewinnen, was wiederum nützlich
dafür sein
kann, Anti-Heparanase-Antikörper
hervorzurufen, entweder poly- oder
monoclonale Antikörper,
und als ein Wirkstoff zur Durchmusterung in einem Test oder System zur
Durchmusterung von Anti-Heparanase-Hemmstoffen.
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Die
Erfindung ist weiter darauf gerichtet, ein Arzneimittel bereitzustellen,
welches als Wirkstoff ein rekombinantes Protein mit katalytischer
Heparanase-Aktivität
einschließt.
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Rezepturen
für die
lokale Anwendung können,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Lotionen, Salben, Gele, Cremes, Zäpfchen, Tropfen, Flüssigkeiten,
Sprays und Pulver einschließen.
Herkömmliche
pharmazeutische Träger,
wässrige,
pulvrige oder ölige
Grundstoffe, Verdickungsmittel und dergleichen können notwendig oder wünschenswert
sein. Beschichtete Kondome, Stents, Wundbinden und andere medizinische
Hilfsmittel können
ebenfalls nützlich
sein. In der Tat schließt
der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung jede beliebige medizinische
Vorrichtung ein, wie z.B. ein Medizinprodukt, welches als Wirkstoff
ein rekombinantes Protein mit katalytischer Heparanase-Aktivität enthält.
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Zusammensetzungen
für die
orale Verabreichung schließen
Pulver oder Gra nulatkörner,
Suspensionen oder Lösungen
in Wasser oder nicht-wässrigen
Medien, Sachets, Kapseln oder Tabletten ein. Verdickungsmittel,
Verdünnungsmittel,
Geschmacksstoffe, Dispergierungshilfen, Emulgatoren oder Bindemittel können wünschenswert
sein.
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Rezepturen
für die
parenterale Verabreichung können,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, sterile wässrige
Lösungen
einschließen,
die auch Puffer, Verdünnungsmittel
und andere geeignete Zusatzstoffe enthalten können.
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Die
Dosierung ist abhängig
von der Schwere und Ansprechbarkeit des zu behandelnden Zustands, wird
aber normalerweise eine oder mehrere Gaben pro Tag umfassen, wobei
der Behandlungsverlauf von mehreren Tagen bis zu mehreren Monaten
reichen kann oder bis eine Heilung eingetreten oder eine Verbesserung
des Krankheitszustands erreicht worden ist. Durchschnittlich ausgebildete
Fachleute können
leicht die optimalen Dosierungen, Dosierungsmethodiken und Wiederholungsraten
bestimmen.
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Des
Weiteren wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren bereitgestellt, um in einer Chromosomenspreitung
eine Chromosomenregion zu identifizieren, welche ein menschliches
Heparanase-Gen beherbergt. Das Verfahren wird durchgeführt, indem
die folgenden Methodenschritte angewandt werden, wobei in einem
ersten Schritt die Chromosomenspreitung (entweder eine Interphase-
oder eine Metaphase-Spreitung) mit einer markierten Polynucleotidsonde
hybridisiert wird, welche Heparanase codiert. Die Markierung ist bevorzugt
eine Fluoreszenzmarkierung. In einem zweiten Schritt wird die Chromosomenspreitung
gemäß dem Verfahren
gewaschen, wobei überschüssige nicht-hybridisierte
Sonde entfernt wird. Zuletzt wird nach den Signalen gesucht, welche
mit der hybridisierten markierten Polynucleotidsonde assoziiert
sind, wobei nachgewiesene Signale ein Hinweis darauf sind, dass
eine Chromosomenregion das menschliche Heparanase-Gen beherbergt.
Ein durchschnittlich gebildeter Fachmann würde wissen, wie die hierin
offenbarten Sequenzen in geeigneten Markierungsreaktionen einzusetzen
sind und wie die markierten Sonden zu verwenden sind, um mittels
in situ-Hybridisierung eine Chromosomenregion nachzuweisen, welche
ein menschliches Heparanase-Gen beherbergt.
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Es
wird nun Bezug auf die folgenden Beispiele genommen, welche zusammen
mit den vorstehenden Beschreibungen die Erfindung in einer nicht
beschränkenden
Weise veranschaulichen.
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BEISPIELE
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Auf
die folgenden Protokolle und experimentellen Einzelheiten wird in
den Beispielen Bezug genommen, welche folgen.
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Aufreinigung
und Charakterisierung von Heparanase aus einer menschlichen Hepatom-Zelllinie
und menschlicher Placenta: Eine menschliche Hepatom-Zelllinie (Sk-hep-1)
wurde als Quelle für
die Aufreinigung einer von einem menschlichen Tumor abgeleiteten
Heparanase ausgewählt.
Die Aufreinigung war im Wesentlichen wie im U.S. Pat. No. 5,362,641
von Fuks beschrieben. In Kürze,
500 Liter, 5 × 1011 Zellen wurden in Suspension gezüchtet, und
das Heparanase-Enzym wurde etwa 240.000-fach aufgereinigt, indem
die folgenden Schritte durchgeführt
wurden: (i) eine Kationenaustausch-Chromatographie (CM-Sephadex)
wurde bei pH 6,0 mit einem 0,3–1,4M
NaCl-Gradienten durchgeführt;
(ii) eine Kationenaustausch-Chromatographie
(CM-Sephadex) wurde bei pH 7,4 in Gegenwart von 0,1 % CHAPS mit
einem 0,3–1,1
M NaCl-Gradienten durchgeführt;
(iii) eine Heparin-Sepharose-Chromatographie
wurde bei pH 7,4 in Gegenwart von 0,1% CHAPS mit einem 0,35–1,1M NaCl-Gradienten
durchgeführt;
(iv) eine ConA-Sepharose-Chromatographie wurde bei pH 6,0 in einem
Puffer durchgeführt,
welcher 0,1 % CHAPS und 1 M NaCl enthielt, die Elution erfolgte
mit 0,25M α-Methylmannosid;
und (v) eine HPLC-Kationenaustausch-Chromatographie
(Mono-S) wurde bei pH 7,4 in Gegenwart von 0,1 % CHAPS mit einem
0,25–1
M NaCl-Gradienten durchgeführt.
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Aktive
Fraktionen wurden vereinigt, mit TCA gefällt, und das Präzipitat
wurde einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese und/oder einem Verdau
mit Trypsin und einer Umkehrphasen-HPLC (C8-Säule) unterzogen. Tryptische
Peptide des gereinigten Proteins wurden über Umkehrphasen-Chromatographie
aufgetrennt, und homogene Peaks wurden einer Aminosäuren-Sequenzanalyse
unterzogen.
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Das
aufgereinigte Enzym wurde auf eine Umkehrphasen-HPLC aufgetragen
und einer N-terminalen Aminosäurensequenzierung
mit Hilfe eines Aminosäurensequenziergeräts (Applied
Biosystems) unterzogen
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Zellen:
Kulturen von Endothelzellen aus Rinder-Cornea (BCECs) wurden aus
Ochsenaugen wie zuvor beschrieben (19, 38) hergestellt. Stammkulturen
wurden in DMEM (1g Glucose/Liter) gehalten, welches mit 10% Neugeborenen-Kälberserum
und 5% fötalem
Kälberserum
ergänzt
war. bFGF (1 ng/ml) wurde jeden zweiten Tag während der aktiven Wachstumsphase
der Zellen zugegeben (13, 14).
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Herstellung
von mit EZM beschichteten Platten: BCECs (zweite bis fünfte Passage)
wurden in Platten mit 4 Vertiefungen mit einer Anfangsdichte von
2 × 105 Zellen/ml ausplattiert und in Sulfat-freiem
Fisher-Medium plus 5% Dextran T-40 für 12 Tage gezüchtet. Na2 35SO4 (25 μCi/ml) wurde
am Tag 1 und 5 nach der Aussaat der Zellen zugegeben, und die Kulturen
wurden mit der Markierungssubstanz ohne Mediumwechsel inkubiert. Die
subendotheliale EZM wurde freigelegt, indem man die Zellschicht
mit PBS auflöste,
das 0,5% Triton X-100 und 20 mM NH4OH enthielt
(5 Min., bei Raumtemperatur), gefolgt von vier Waschschritten mit
PBS. Die EZM blieb intakt, frei von zellulären Trümmerteilen und über die
gesamte Fläche
der Gewebekulturplatte fest angehaftet (19, 22).
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Um
lösliche,
Sulfat-markierte Proteoglycane herzustellen (Peak I-Material), wurde
die EZM mit Trypsin (25 μg/ml,
6 h, 37°C)
verdaut, das verdaute Material wurde durch Umkehrdialyse aufkonzentriert
und das konzentrierte Material auf eine Sepharose 6B-Gelfiltrationssäule aufgetragen.
Das so erhaltene hochmolekulare Material (Kav < 0,2, Peak I) wurde gesammelt. Es wurde
gezeigt, dass mehr als 80% des markierten Materials aus Heparansulfat-Proteoglycanen
bestand (11, 39).
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Heparanase-Aktivität: Zellen
(1 × 106/35 mm-Platte), Zelllysate oder konditionierte
Medien wurden auf der Oberfläche
von 35S-markierter EZM in Gegenwart von
20 mM Phophatpuffer (pH 6,2) inkubiert (18 h, 37°C). Zelllysate und konditionierte
Medien wurden auch mit Sulfat-markiertem Peak I-Material (10–20 μl) inkubiert. Das
Inkubationsmedium wurde gesammelt, zentrifugiert (18.000 × g, 4°C, 3 Min.),
und das Sulfat-markierte Material wurde mittels Gelfiltration auf
einer Sepharose CL-6B-Säule
(0,9 × 30
cm) analysiert. Fraktionen (0,2 ml) wurden mit PBS bei einer Flussrate
von 5 ml/h eluiert und die Radioaktivität unter Verwendung von Biofluor-Szintillationsflüssigkeit
in einem Zählgerät gemessen.
Das Ausschlussvolumen (V0) wurde durch Dextranblau
und das Gesamtvolumen (Vt) durch Phenol rot
markiert. Es wurde gezeigt, dass letzteres mit freiem Sulfat comigriert
(7, 11, 23). Abbauprodukte von HS-Seitenketten eluieren von Sepharose
6B bei 0,5 < Kav < 0,8 (Peak II) (7,
11, 23). Ein fast intaktes, von der EZM durch Trypsin freigesetztes
HSPG – und,
in einem geringeren Ausmaß,
während
der Inkubation mit PBS alleine – eluierte
direkt nach V0 (Kav < 0,2, Peak I). Die Wiederfindungsraten
des markierten Materials, welches auf die Säule aufgetragen worden war,
reichten von 85 bis 95% in verschiedenen Experimenten (11). Jedes
Experiment wurde mindestens dreimal durchgeführt, und die Streubreite der
Elutionspositionen (Kav-Werte) war nicht größer als +/– 15%.
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Clonierung
der hpa-cDNA: cDNA-Clone 257548 und 260138 wurden vom I.M.A.G.E.-Konsortium (2130
Memorial Parkway SW, Huntsville, AL 35801) erhalten. Die cDNAs waren
ursprünglich
in die EcoRI- und NotI-Clonierungsstellen des Plasmidvektors pT3T7D-Pac
cloniert. Obgleich berichtet wurde, dass diese Clone etwas unterschiedlich
waren, zeigte eine DNA-Sequenzierung, dass diese miteinander identisch
waren. Das MarathonTM RACE (schnelle Amplifikation
von cDNA-Enden)-menschliche
Placenta (poly-A)-cDNA-Komposit war ein Geschenk von Prof. Yossi
Shiloh von der Universität
Tel Aviv. Dieses Komposit ist frei von Vektor, da es reverse transkribierte
cDNA-Fragmente beinhaltet, an welche an beiden Seiten doppel-, teilweise
einzelsträngige
Adapter angebracht sind. Die Konstruktion des speziellen verwendeten
Komposits ist in der Druckschrift 39a beschrieben.
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Die
Amplifikation des hp3-PCR-Fragments wurde gemäß dem von Clontech Laboratories
zur Verfügung
gestellten Protokoll durchgeführt.
Die für
die Amplifikation verwendete Matrize war eine Probe des vorstehenden
Komposits. Die für
die Amplifikation benutzten Primer waren:
- Erster Schritt:
5'-Primer: AP1:
5'-CCATCCTAATACGACTCACTATAGGG
C-3', SEQ ID NO: 1; 3'-Primer: HPL229:
5'-GTAGTGATGCCATGTAACTGA
ATC-3', SEQ ID NO:
2.
- Zweiter Schritt: 5'-Primer
für die
ineinandergeschachtelte PCR: AP2: 5'-ACTCACTATAGGGCTCGAGCG GC-3', SEQ ID NO: 3; 3'-Primer für die ineinandergeschachtelte
PCR: HPL171: 5'-GCATCTTAGCCGTCT TTCTTCG-3', SEQ ID NO: 4.
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HPL229
und HPL171 wurden nach der Sequenz der EST-Clone ausgewählt. Diese
beinhalten die Nucleotide 933–956
bzw. 876–897
von SEQ ID NO: 9.
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Das
PCR-Programm war 94°C – 4 Min.,
gefolgt von 30 Zyklen von 94°C – 40 Sek.,
62°C – 1 Min.,
72°C – 2,5 Min.
Die Amplifikation wurde mit Expand High Fidelity (Boehringer Mannheim)
durchgeführt.
Das so erhaltene, ca. 900 bp lange hp3-PCR-Produkt wurde mit BfrI
und PvuII verdaut. Clon 257548 (phpa1) wurde mit EcoRI verdaut,
gefolgt von einem Auffüllen
der Enden, und wurde dann weiter mit BfrI verdaut. Sodann wurde das
PvuII- BfrI-Fragment des hp3-PCR-Produkts in das glatte Ende – das BfrI-Ende,
des Clons phpa1 cloniert, was darin resultierte, dass die gesamte
cDNA im Vektor pT3T7-pac cloniert vorlag, welche mit phpa2 bezeichnet
wurde.
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Sequenzierung
der DNA: Sequenzbestimmungen wurden mit Vektorspezifischen und Gen-spezifischen
Primern unter Verwendung eines automatischen Sequenziergeräts (Applied
Biosystems, Modell 373A) durchgeführt. Jedes Nucleotid wurde
von mindestens zwei unabhängigen
Primern gelesen.
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Computeranalyse
der Sequenzen: Datenbanksuchen nach Sequenzähnlichkeiten wurden mit dem BLAST-Netzwerkdienst
durchgeführt.
Die Sequenzanalyse und die Ausrichtung der DNA- und Proteinsequenzen
wurden mit dem Softwarepaket für
DNA-Sequenzanalyse durchgeführt,
das von der „Genetic
Computer Group" (GCG)
an der Universität
von Wisconsin entwickelt worden war.
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RT-PCR:
RNA wurde unter Verwendung von TRI-Reagent (Molecular Research Center
Inc.) nach den Anleitungen des Herstellers präpariert. 1,25 μg wurden
für die
Reverse Transkription-Reaktion eingesetzt, für die MuMLV-Reverse Transkriptase
(Gibco BRL) und Oligo(dT)15-Primer, SEQ
ID NO: 5 (Promega) verwendet wurde. Die Amplifikation des so erhaltenen
ersten Strangs der cDNA wurde mit Taq-Polymerase (Promega) durchgeführt. Hierfür wurden
die folgenden Primer verwendet:
- HPU-355: 5'-TTCGATCCCAAGAAGGAATCAAC-3', SEQ ID NO: 6,
Nucleotide
372–394
in SEQ ID NO: 9 oder 11.
- HPL-229: 5'-GTAGTGATGCCATGTAACTGAATC-3', SEQ ID NO: 7,
Nucleotide
933–956
in SEQ ID NO: 9 oder 11.
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PCR-Programm:
94°C – 4 Min.,
gefolgt von 30 Zyklen von 94°C – 40 Sek.,
62°C – 1 Min.,
72°C – 1 Min.
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Expression
rekombinanter Heparanase in Insektenzellen: Zellen, die Insektenzelllinien
High FiveTM und Sf21, wurden als Einzelschicht-Kulturen
in SF900II-SFM Medium (Gibco BRL) gehalten.
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Rekombinanter
Baculovirus: Ein rekombinantes Virus, welches das hpa-Gen enthielt, wurde
unter Verwendung des „Bac
to Bac"-Systems
(Gibco BRL) konstruiert. Der Transfervektor pFastBac wurde mit SalI
und NotI verdaut und mit einem 1,7 kb langen Fragment von phpa2
ligiert, welches mit XhoI und NotI verdaut worden war. Das so erhaltene
Plasmid wurde als pFasthpa2 bezeichnet. Ein identisches Plasmid,
welches als pFasthpa4 bezeichnet wurde, wurde als ein Duplikat hergestellt,
und beide wurden unabhängig
voneinander für
weitere Experimente eingesetzt. Ein rekombinantes Bacmid wurde nach
den Anleitungen des Herstellers mit pFasthpa2, pFasthpa4 und pFastBac
hergestellt. Letzteres diente als Negativ-Kontrolle. Rekombinante Bacmid-DNAs
wurden in Sf21-Insektenzellen transfiziert. Fünf Tage nach Transfektion wurden
die rekombinanten Viren geerntet und dazu verwendet, High FiveTM-Insektenzellen zu infizieren, 3 × 106 Zellen in T-25-Flaschen. Die Zellen wurden 2–3 Tage
nach Infektion geerntet. 4 × 106 Zellen wurden zentrifugiert und in einem Reaktionspuffer
resuspendiert, der 20 mM Phosphatcitrat-Puffer, 50 mM NaCl enthielt. Die Zellen
wurden drei Einfrier-Auftau-Zyklen ausgesetzt, und die Lysate wurden
bei –80°C gelagert.
Konditionierte Medien wurden bei 4°C gelagert.
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Teilweise
Aufreinigung der rekombinanten Heparanase: Eine teilweise Aufreinigung
der rekombinanten Heparanase wurde mit Hilfe einer Heparin-Sepharose-Säulenchromatographie
durchgeführt,
gefolgt von einer Gelfiltration auf einer Superdex 75-Säule. Kulturmedium
(150 ml) von mit pFhpa4-Virus infizierten Sf21-Zellen wurde einer
Heparin-Sepharose-Chromatographie unterzogen. Elution von 1 ml -Fraktionen
wurde mit einem 0,35–2M
NaCl-Gradienten in Gegenwart von 0,1 % CHAPS und 1 mM DTT in 10
mM Natriumacetatpuffer, pH 5,0 durchgeführt. Eine 25 μl-Probe von
jeder Fraktion wurde auf Heparanase-Aktivität getestet. Heparanase-Aktivität eluierte
im Bereich von 0,65–1,1
M NaCl (Fraktionen 18–26, 10a). 5 μl
von jeder Fraktion wurden einer Elektrophorese auf einem 15%igen
SDS-Polyacrylamidgel unterzogen, gefolgt von einer Silbernitrat-Färbung. Aktive
Fraktionen, die von Heparin-Sepharose (10a)
eluierten, wurden vereinigt und auf einer YM3-Trennmembran aufkonzentriert
(× 6).
0,5 ml des aufkonzentrierten Materials wurde auf eine 30 ml große Superdex
75 FPLC-Säule
aufgetragen, welche mit 10 mM Natriumacetatpuffer, pH 5,0 äquilibriert war.
Dieser Puffer enthielt 0,8 M NaCl, 1 mM DTT und 0,1% CHAPS. Fraktionen
(0,56 ml) wurden bei einer Flussrate von 0,75 ml/Min. gesammelt.
Aliquots von jeder Fraktion wurden auf Heparanase-Aktivität getestet und
wurden einer Elektrophorese auf einem SDS-Polyacrylamidgel unterzogen,
gefolgt von einer Silbernitratfärbung
(11b).
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BEISPIEL 1
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Clonierung des hpa-Gens
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Eine
aufgereinigte Fraktion von aus menschlichen Hepatomzellen (SK-hep-1)
isolierter Heparanase wurde einem Trypsin-Verdau unterzogen und
mikrosequenziert. EST (Expressed Sequence Tag)-Datenbanken wurden
nach Homologie zu den rücktranslatierten
DNA-Sequenzen durchmustert, welche den erhaltenen Peptiden entsprachen.
Zwei EST-Sequenzen (Hinterlegungsnummern N41349 und N45367) enthielten
eine DNA-Sequenz, die das Peptid YGPDVGQPR (SEQ ID NO: 8) codiert.
Diese beiden Sequenzen wurden aus den Clonen 257548 und 260138 (I.M.A.G.E.
Konsortium) abgeleitet, welche von einer cDNA-Bank aus 8 bis 9 Wochen
alter Placenta gewonnen wurden (Soares). Beide Clone, von denen
man fand, dass sie identisch waren, enthielten eine Insertion von
1020 bp, welche einen offenen Leserahmen (ORF) von 973 bp beinhaltete, gefolgt
von einer 3'-untranslatierten
Region von 27 bp und einem Poly(A)-Schwanz. Es wurde keine Translations-Startstelle
(AUG) am 5'-Ende
dieser Clone identifiziert.
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Die
Clonierung des fehlenden 5'-Endes
wurde mittels PCR-Amplifikation von DNA aus einem MarathonTM RACE
cDNA-Komposit aus Placenta durchgeführt. Ein 900 bp langes Fragment
(als hp3 bezeichnet) wurde erhalten, welches teilweise mit den identifizierten
EST-Clonen überlappte,
die das 3'-Ende
codierten.
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Das
zusammengesetzte 1721 bp lange cDNA-Fragment (SEQ ID NO: 9) enthielt
einen offenen Leserahmen, der, wie in 1 und SEQ
ID NO: 11 gezeigt, ein Polypeptid von 543 Aminosäuren (SEQ ID NO: 10) mit einem
berechneten Molekulargewicht von 61.192 Dalton codiert. Das in den
Clonen 257548 und 260138 enthaltene 3'-Ende der partiellen cDNA-Insertionen
begann bei Nucleotid G721 von SEQ ID NO:
9 und 1.
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Wie
weiter in 1 gezeigt, gab es eine einzelne
Sequenzabweichung zwischen den EST-Clonen und der PCR-amplifizierten
Sequenz, welche zur Substitution einer Aminosäure von Tyr246 in
dem EST zu Phe246 in der amplifizierten
cDNA führte.
Die Nucleotidsequenz des PCR-amplifizierten cDNA-Fragments wurde
in zwei unabhängigen
Amplifikationsprodukten überprüft. Das
neue Gen wurde als hpa bezeichnet.
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Wie
vorstehend angegeben, begann das 3'-Ende der partiellen cDNA-Insertionen,
welche in den EST-Clonen 257548 und 260138 enthalten waren, bei
Nucleotid 712 von hpa (SEQ ID NO: 9). Die Fähigkeit der hpa-cDNA, stabile
Sekundärstrukturen
auszubilden, wie z.B. Stamm- und Schleifen-Strukturen, welche die Nucleotidbereiche
in der Nähe
von Position 712 umfassen, wurde mit Hilfe von Computermodellierungen
untersucht. Es zeigte sich, dass wahrscheinlich stabile Stamm- und
Schleifen-Strukturen gebildet werden, welche die Nucleotide 698–724 (SEQ
ID NO: 9) umfassen. Außerdem
zeichnet sich die 5'-Region
des hpa-Gens durch einen hohen GC-Gehalt von bis zu 70% aus, verglichen
mit nur etwa 40% in der 3'-Region.
Diese Befunde erklären
vielleicht die unreife Termination und daher das Fehlen der 5'-Enden in den EST-Clonen.
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Um
die Fähigkeit
des hpa-Genprodukts zu untersuchen, den Abbau von Heparansulfat
in einem in vitro-Assay zu katalysieren, wurde der gesamte offene
Leserahmen in Insektenzellen exprimiert, wobei das Baculovirus-Expressionssystem
verwendet wurde. Extrakte von Zellen, welche mit dem Virus infiziert
wurden, welcher das hpa-Gen enthielt, wiesen einen hohen Spiegel
an Heparansulfatabbauender Aktivität auf, wohingegen Zellen, die
mit einem ähnlichen
Konstrukt infiziert worden waren, welches kein hpa-Gen enthielt,
keine derartige Aktivität
aufwiesen, noch war dies bei nicht infizierten Zellen der Fall.
Diese Ergebnisse werden in den folgenden Beispielen weiter dargestellt.
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BEISPIEL 2
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Abbau von löslichen,
EZM-abgeleiteten HSPG
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Einzelschicht-Kulturen
von High FiveTM-Zellen wurden (72 h, 28°C) mit rekombinantem
Baculovirus, welcher das pFasthpa-Plasmid enthielt, oder mit einem
Kontroll-Virus, welches ein Plasmid ohne Insertion enthielt, infiziert.
Die Zellen wurden geerntet und in Heparanase-Reaktionspuffer durch
drei Einfrier-Auftau-Zyklen lysiert.
Die Zelllysate wurden dann mit Sulfat-markierten, aus der EZM abgeleiteten
HSPG (Peak I) inkubiert (18 h, 37°C),
gefolgt von einer Gelfiltrationsanalyse (Sepharose 6B) des Reaktionsgemisches.
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Wie
in 2 gezeigt ist, enthielt das Substrat alleine fast
vollständig
Material mit hohem Molekulargewicht (Mr), welches unmittelbar nach
V0 (Peak I, Fraktionen 5–20, Kav < 0,35) eluierte. Ein ähnliches
Elutionsmuster wurde gefunden, wenn das HSPG-Substrat mit Lysaten
von Zellen inkubiert wurde, die mit Kontrollvirus infiziert worden
waren. Im Gegensatz dazu führte
eine Inkubation des HSPG-Substrats mit Lysaten von Zellen, welche
mit dem hpa-enthaltenden Virus infiziert worden waren, zu einer
vollständigen
Umwandlung des Substrats mit hohem Molekulargewicht in markierte
Abbauprodukte mit niedrigem Molekulargewicht (Peak II, Fraktionen
22–35,
0,5 < Kav < 0,75).
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Es
zeigte sich, dass die in Peak II eluierten Fragmente Abbauprodukte
von Heparansulfat waren, da sie (i) 5–6 mal kleiner als intakte
Heparansulfat-Seitenketten (Kav ungefähr 0,33) waren, die aus der
EZM durch Behandlung mit entweder alkalischem Borhydrid oder Papain
freigesetzt wurden; und (ii) resistent gegenüber weiterer Verdauung mit
Papain oder Chondroitinase ABC und empfindlich gegenüber Deaminierung mit
salpetriger Säure
(6, 11).
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Ähnliche
Ergebnisse (nicht gezeigt) wurden mit Sf21-Zellen erhalten. Wieder
wurde die Heparanase-Aktivität
in Zellen nachgewiesen, welche mit dem hpa-enthaltenden Virus (pFhpa) infiziert
worden waren, aber nicht in Zellen, die mit dem Kontroll-Virus (pF)
infiziert worden waren. Lysate von nicht infizierten High FiveTM-Kontrollzellen
bauten das HSPG-Substrat nicht ab.
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In
nachfolgenden Experimenten wurde das HSPG-Substrat mit von infizierten
High FiveTM- oder Sf21-Zellen konditioniertem
Medium inkubiert.
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Wie
in den 3a–b gezeigt, wurde Heparanase-Aktivität, welche
sich durch eine Umwandlung des Peak I-Substrats mit hohem Molekulargewicht
in den Peak II mit niedrigem Molekulargewicht (der HS-Abbaufragmente
darstellt) zeigt, im Kulturmedium von Zellen gefunden, welche mit
den pFhpa2- oder pFhpa4-Viren infiziert worden waren, jedoch nicht
in denen, die mit den pF1- oder pF2-Kontrollviren infiziert worden
waren. Es wurde keine Heparanase-Aktivität im Kulturmedium von nicht
infizierten High FiveTM- oder Sf21-Kontrollzellen
nachgewiesen.
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Das
Medium von Zellen, die mit dem pFhpa4-Virus infiziert worden waren, wurde
durch eine Membran mit einer Ausschlussgrenze von 50 kDa passiert,
um eine grobe Schätzung
des Molekulargewichts der rekombinanten Heparanase zu erhalten.
Wie in 4 gezeigt, wurde die gesamte enzymatische Aktivität in dem
oberen Kompartiment zurückgehalten,
und es gab keine Aktivität
im Durchfluss (< 50
kDa)-Material. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit dem erwarteten
Molekulargewicht des hpa-Genprodukts.
-
Um
das hpa-Produkt näher
zu charakterisieren, wurde die hemmende Wirkung von Heparin, einem wirksamen
Hemmstoff des Heparanase-vermittelten Abbaus von HS (40), untersucht.
-
Wie
in den 5a–b gezeigt, wurde die Umwandlung
des Peak I-Substrats
in die Peak II-Abbaufragmente von HS in Gegenwart von Heparin vollständig aufgehoben.
-
Alles
in allem weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass das Heparanase-Enzym von Insektenzellen, welche
mit einem Baculovirus infiziert werden, der das neu identifizierte
menschliche hpa-Gen enthält,
in einer aktiven Form exprimiert wird.
-
BEISPIEL 3
-
Abbau von
HSPG in intakter EZM
-
Als
nächstes
wurde die Fähigkeit
intakter infizierter Insektenzellen untersucht, HS in intakter,
natürlich hergestellter
EZM abzubauen. Zu diesem Zweck wurden High FiveTM-
oder Sf21-Zellen auf metabolisch Sulfat-markierter EZM ausgesät, gefolgt
von einer Infektion (48 h, 28°C)
mit entweder pFhpa4-Viren oder pF2-Kontrollviren. Der pH-Wert des Mediums
wurde dann auf pH 6,2–6,4
eingestellt und die Zellen weiter mit der markierten EZM für weitere
48 h bei 28°C
oder 24 h bei 37°C
inkubiert. Sulfat-markiertes Material, welches in das Inkubationsmedium
freigesetzt wurde, wurde durch Gelfiltration auf Sepharose 6B untersucht.
-
Wie
in den 6a–b und 7a–b gezeigt
ist, führte
die Inkubation der EZM mit Zellen, welche mit dem pF2-Kontrollvirus
infiziert waren, zu einer gleichmäßigen Freisetzung von markiertem
Material, welches fast vollständig
(>90%) aus Fragmenten
mit hohem Molekulargewicht (Peak I) bestand, welche mit oder unmittel bar
nach V0 eluierten. Es war früher gezeigt
worden, dass eine proteolytische Aktivität, welche in der EZM selbst
vorhanden ist und/oder von den Zellen exprimiert wird, für die Freisetzung
des Materials mit hohem Molekulargewicht verantwortlich ist (6).
Dieses fast intakte HSPG stellt ein lösliches Substrat für einen
nachfolgenden Abbau durch Heparanase zur Verfügung, was auch an der relativ
großen
Menge von Peak I-Material zu erkennen ist, welches sich anhäuft, wenn
das Heparanase-Enzym durch Heparin gehemmt wird (6, 7, 12, 9). Auf der anderen Seite führte die
Inkubation der markierten EZM mit Zellen, welche mit dem pFhpa4-Virus
infiziert worden waren, zu einer Freisetzung von 60–70% der
EZM-assoziierten Radioaktivität
in Form von niedermolekularen Sulfat-markierten Fragmenten (Peak
II, 0,5 < Kav < 0,75), egal ob
die infizierten Zellen mit der EZM bei 28°C oder bei 37°C inkubiert
wurden. Intakte, nicht infizierte Sf21- oder High FiveTM-Kontrollzellen bauten
die HS-Seitenketten
der EZM nicht ab.
-
In
nachfolgenden Experimenten wurden, wie in den 8a–b gezeigt
ist, High FiveTM- und Sf21-Zellen mit pFhpa4-Viren
oder pF1-Kontrollviren infiziert (96 h, 28°C) und das Kulturmedium mit
Sulfat-markierter EZM inkubiert. HS-Abbaufragmente mit niedrigem
Molekulargewicht wurden aus der EZM nur nach Inkubation mit Medium
freigesetzt, welches von pFhpa4-infizierten Zellen konditioniert
worden war. Wie in 9 gezeigt ist, wurde
die Erzeugung dieser Fragmente in der Gegenwart von Heparin aufgehoben.
Es wurde keine Heparanase-Aktivität im Kulturmedium von nicht
infizierten Kontrollzellen nachgewiesen. Diese Ergebnisse weisen darauf
hin, dass das Heparanase-Enzym, welches von mit pFhpa4-Virus infizierten
Zellen exprimiert wird, in der Lage ist, HS abzubauen, wenn diese
mit anderen makromolekularen Bestandteilen (z.B. Fibronectin, Laminin,
Kollagen) einer natürlich
hergestellten intakten EZM in einem Komplex vorliegen, auf eine ähnliche
Weise wie dies für
hoch metastatische Tumorzellen oder aktivierte Zellen des Immunsystems
berichtet wurde (6, 7).
-
BEISPIEL 4
-
Aufreinigung
von rekombinanter Heparanase
-
Die
rekombinante Heparanase wurde aus dem Medium von pFhpa4-infizierten Sf21-Zellen
durch Heparin-Sepharose-Chromatographie teilweise aufgereinigt (10a), gefolgt von einer Gelfiltration der vereinigten
aktiven Fraktionen über
eine Superdex 75-FPLC-Säule
(11a). Es wurde ein ~ 63 kDa großes Protein
beobachtet, dessen Menge, wie über
Silber-gefärbte
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese bestimmt wurde, mit der Heparanase-Aktivität in den
entsprechenden Säulenfraktionen
korrelierte (10b bzw. 11b).
Dieses Protein wurde nicht im Kulturmedium von Zellen nachgewiesen,
die mit dem pF1-Kontrollvirus infiziert worden waren und welches
einer ähnlichen
Auftrennung auf Heparin-Sepharose unterzogen worden war (nicht gezeigt).
-
BEISPIEL 5
-
Expression des hpa-Gens
in verschiedenen Zelltypen, Organen und Geweben
-
Es
wird nun Bezug auf die 12a–e genommen.
Eine RT-PCR wurde durchgeführt,
um die Expression des hpa-Gens durch verschiedene Zelltypen und
Gewebe zu bestimmen. Zu diesem Zweck wurde Gesamt-RNA revers transkribiert
und amplifiziert. Die erwartete 585 bp lange cDNA konnte eindeutig
in menschlicher Niere, Placenta (8 und 11 Wochen) und Molengewebe
nachgewiesen werden, ebenso wie in frisch isolierten und kurzzeitig
(1,5–48
h) in Kultur genommenen menschlichen Cytotrophoblastenzellen der
Placenta (12a), von denen allen bekannt
ist, dass sie eine hohe Heparanase-Aktivität exprimieren (41). Das hpa-Transkript wurde
auch von normalen menschlichen Neutrophilen exprimiert (12b). Im Gegensatz hierzu gab es keine nachweisbare
Expression der hpa-mRNA in embryonalem menschlichen Muskelgewebe,
Thymus, Herz und Nebenniere (12b).
Das hpa-Gen wurde in einigen, aber nicht allen, menschlichen Blasencarcinom-Zelllinien
(12c), in SK Hepatom- (SK-hep-1), in ovarialen
Carcinom-(OV 1063), in Brustcarcinom- (435, 231), in Melanom- und
Megakaryocyten-Zellinien (DAMI, CHRF) des Menschen exprimiert (12d–e).
-
Es
wurde festgestellt, dass das vorstehend beschriebene Expressionsmuster
des hpa-Transkripts sehr gut mit den Heparanase-Aktivitäts-Spiegeln
korrelierte, die in verschiedenen Geweben und Zelltypen bestimmt
wurden (nicht gezeigt).
-
BEISPIEL 6
-
Gene mit Homologie
zu hpa
-
EST-Datenbanken
wurden nach Sequenzen durchmustert, welche homolog zu dem hpa-Gen
waren. Es wurden drei Maus-ESTs identifiziert (Hinterlegungsnummer
Aa177901 aus muriner Milz, Aa067997 aus muriner Haut, Aa47943 aus
Maus-Embryonen), die in ein 824 bp langes cDNA-Fragment zusammengesetzt
wurden, welches einen partiellen offenen Leserahmen von 629 bp (dem
ein 5'-Ende fehlt)
und eine 3'-untranslatierte
Region von 195 bp (SEQ ID NO: 12) enthält. Wie in 13 gezeigt
ist, weist die codierende Region eine 80%ige Ähnlichkeit mit dem 3'-Ende der hpa-cDNA-Sequenz
auf. Dieses ESTs sind wahrscheinlich cDNA-Fragmente des Maus-hpa-Homologs,
welches die murine Heparanase codiert.
-
Die
Suche nach Konsensus-Proteindomänen
offenbarte eine Homologie der aminoterminalen Regionen zwischen
der Heparanase und mehreren Vorläufer-Proteinen
wie z.B. Prokollagen Alpha 1-Vorläufer, Tyrosin-Proteinkinase-RYK,
Fibulin-1, Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor-Bindungsprotein und verschiedenen anderen. Die aminoterminale
Region ist stark hydrophob und enthält eine mögliche Transmembrandomäne. Die
Homologie zu bekannten Signalpeptidsequenzen legt den Schluss nahe,
dass diese Region als Signalpeptid für die Lokalisierung des Proteins
dienen könnte.
-
BEISPIEL 7
-
Isolierung eines erweiterten
5'-Endes der hpa-cDNA
aus der menschlichen SK-hep1-Zelllinie
-
Das
5'-Ende der hpa-cDNA
wurde aus der menschlichen SK-hep1-Zelllinie durch PCR-Amplifikation mit
Hilfe des MarathonTM RACE (schnelle Amplifikation
von cDNA-Enden)-Kits (Clontech) isoliert. Gesamt-RNA wurde aus SK-hep1-Zellen
mit Hilfe des TRI-Reagent (Molecular Research Center Inc.) nach
den Anleitungen des Herstellers präpariert. PolyA+-RNA
wurde mit Hilfe des mRNA-Separator-Kits (Clontech) isoliert.
-
Das
MarathonTM RACE SK-hep1-cDNA-Komposit wurde nach den Empfehlungen
des Herstellers konstruiert. Die erste Amplifikationsrunde wurde
unter Verwendung eines Adaptor-spezifischen Primers AP1: 5'-CCATCCTAATACGACTCACTATAGGGC-3', SEQ ID NO: 1 und
eines hpa-spezifischen Antisense-Primers hpl-629:
5'-CCCCAGGAGCAGCAGCATCAG3', SEQ ID NO: 17 (entsprechend
den Nucleotiden 119-99 von SEQ ID NO: 9) durchgeführt. Das
so erhaltene PCR-Produkt wurde einer zweiten Amplifikationsrunde
mit einem Adaptorspezifischen ineinandergeschachtelten Primer AP2:
5'-ACTCACTATAGGGCTCGAGCGGC3', SEQ ID NO: 3, und
einem hpa-spezifischen ineinandergeschachtelten Antisense-Primer
hpl-666 5'-AGGCTTCGAGCGCAGCAGCAT-3', SEQ ID NO: 18 (entsprechend
den Nucleotiden 83-63 von SEQ ID NO: 9) unterzogen. Das PCR-Programm
war wie folgt: ein Heißstart
von 94°C
für 1 Minute,
gefolgt von 30 Zyklen von 90°C – 30 Sekunden,
68°C – 4 Minuten.
Das so erhaltene 300 bp lange DNA-Fragment wurde aus einem Agarosegel extrahiert
und in den Vektor pGEM-T Easy (Promega) cloniert. Das so erhaltene
rekombinante Plasmid wurde als pHPSK1 bezeichnet.
-
Die
Nucleotidsequenz der pHPSK1-Insertion wurde bestimmt. Man fand,
dass diese 62 Nucleotide des 5'-Endes
der Placenta-hpa-cDNA (SEQ ID NO: 9) und weitere 178 Nucleotide
stromaufwärts
(die ersten 178 Nucleotide von SEQ ID NOs: 13 und 15) enthielt.
-
Ein
Unterschied von einem einzelnen Nucleotid wurde zwischen der SK-hep1-cDNA und der Placenta-cDNA
identifiziert. Der „T"-Abkömmling an
Position 9 der Placenta-cDNA (SEQ ID NO: 9) ist durch einen „C"-Abkömmling an
der entsprechenden Position 187 der SK-hep1-cDNA (SEQ ID NO: 13)
ersetzt.
-
Der
Unterschied ist wahrscheinlich auf eine Mutation am 5'-Ende der Placenta-cDNA
zurückzuführen, wie
durch Sequenzanalyse von mehreren weiteren aus Placenta isolierten
cDNA-Clonen bestätigt
wurde. Diese enthielten wie die SK-hep1-cDNA ein C an Position 9 der SEQ
ID NO: 9.
-
Die
5'-verlängerte Sequenz
der SK-hep1-cDNA wurde mit der Sequenz der aus menschlicher Placenta (SEQ
ID NO: 9) isolierten hpa-cDNA zusammengesetzt. Die zusammengesetzte
Sequenz enthielt einen offenen Leserahmen, der, wie in SEQ ID NOs:
14 und 15 gezeigt ist, ein Polypeptid von 592 Aminosäuren mit
einem berechneten Molekulargewicht von 66.407 Dalton codiert. Der
offene Leserahmen wird durch eine 93 bp lange 5'-untranslatierte Region (UTR) flankiert.
-
BEISPIEL 8
-
Isolierung
der stromaufwärts
gelegenen genomischen Region des hpa-Gens
-
Die
stromaufwärts
gelegene Region des hpa-Gens wurde mit Hilfe des „Genome
Walker"-Kits (Clontech)
nach den Empfehlungen des Herstellers isoliert. Das Kit schließt fünf Proben
von menschlicher genomischer DNA ein, von denen jede mit einer anderen
Restriktionsendonuclease verdaut ist, welche glatte Enden erzeugen:
EcoRV, ScaI, OraI, PvuII und SspI.
-
Die
glattendigen DNA-Fragmente werden mit partiell einzelsträngigen Adaptern
ligiert. Die Proben genomischer DNA werden einer PCR-Amplifikation
unter Verwendung des Adapter-spezifischen Primers und eines Gen-spezifischen
Primers unterzogen. Die Amplifikation wurde mit Expand High Fidelity
(Boehringer Mannheim) durchgeführt.
-
Eine
erste Amplifikationsrunde wurde mit dem Primer ap1: 5'-GTAATACGACTCACTATAGGGC-3', SEQ ID NO: 19 und
dem hpa-spezifischen Antisense-Primer hpl-666: 5'-AGGCTTCGAGCGCAGCAGCAT-3', SEQ ID NO: 18,
(entsprechend den Nucleotiden 83–63 von SEQ ID NO: 9) durchgeführt. Das
PCR-Programm war
wie folgt: ein Heißstart
von 94°C – 3 Minuten,
gefolgt von 36 Zyklen von 94°C – 40 Sekunden,
67°C – 4 Minuten.
-
Die
PCR-Produkte der ersten Amplifikation wurden 1:50 verdünnt. Ein μl der verdünnten Probe
wurde als Matrize für
eine zweite Amplifikation eingesetzt, wobei ein ineinandergeschachtelter,
Adapter-spezifischer Primer ap2: 5'-ACTATAGGGCACGCGT
GGT-3', SEQ ID NO:
20, und ein hpa-spezifischer Antisense-Primer hpl-690, 5'-CTTGGGCTCACC TGGCTGCTC-3', SEQ ID NO: 21 (entsprechend
den Nucleotiden 62–42
von SEQ ID NO: 9) verwendet wurden. Die so erhaltenen Amplifikationsprodukte
wurden mit Hilfe der Agarosegelelektrophorese untersucht. Fünf verschiedene
PCR-Produkte wurden aus den fünf
Amplifikationsreaktionen erhalten. Ein DNA-Fragment von ungefähr 750 bp,
welches aus der mit SspI verdauten DNA-Probe erhalten worden war,
wurde aus dem Gel extrahiert. Das aufgereinigte Fragment wurde in
den Plasmidvektor pGEM-T Easy (Promega) cloniert. Das so erhaltene
Plasmid wurde als pGHP6905 bezeichnet und die Nucleotidsequenz der
hpa-Insertion wurde bestimmt.
-
Eine
Teilsequenz von 594 Nucleotiden ist in SEQ ID NO: 16 gezeigt. Das
letzte Nucleotid in SEQ ID NO: 13 entspricht dem Nucleotid 93 in
SEQ ID NO: 13. Die DNA-Sequenz in SEQ ID NO: 16 enthält die 5'-Region der hpa-cDNA
und 501 Nucleotide der stromaufwärts
gelegenen genomischen Region, welche voraussichtlich die Promotor-Region
des hpa-Gens enthalten.
-
BEISPIEL 9
-
Expression des 592 Aminosäuren langen
HPA-Polypeptids in einer menschlichen 293-Zelllinie
-
Der
592 Aminosäuren
lange offene Leserahmen (SEQ ID NOs: 13 und 15) wurde durch Ligierung
der dem 5'-Ende
der SK-hep1-hpa-cDNA entsprechenden 110 bp mit der Placenta-cDNA
konstruiert. Genauer gesagt wurde das MarathonTM RACE-PCR-Amplifikationsprodukt
der Placenta-hpa-DNA mit SacI verdaut und ein ungefähr 1 kb
großes
Fragment in ein mit SacI verdautes pGHP6905-Plasmid ligiert. Das
so erhaltene Plasmid wurde mit EarI und AatII verdaut. Die durch
EarI erzeugten kohäsiven
Enden wurden in glatte Enden überführt und
ein ungefähr
280 bp großes
EarI/glattendig/AatII-Fragment wurde isoliert. Dieses Fragment wurde
mit pFasthpa ligiert, welcher mit EcoRI verdaut, unter Verwendung
von Klenow-Fragment
mit glatten Enden versehen und weiter mit AatII verdaut worden war.
Das so erhaltene Plasmid enthielt eine 1827 bp lange Insertion,
welche einen offenen Leserahmen von 1776 bp, 31 bp eines 3'-UTR und 21 bp eines
5'-UTR einschließt. Dieses Plasmid
wurde als pFastLhpa bezeichnet.
-
Ein
Säuger-Expressionsvektor
wurde konstruiert, um die Expression des 592 Aminosäuren langen
Heparanase-Polypeptids in menschlichen Zellen zu steuern. Die hpa-cDNA
wurde aus pFastLhpa mit BssHII und NotI herausgeschnitten. Das so
erhaltene 1850 bp lange BssHII-NotI-Fragment wurde in den Säuger-Expressionsvektor
pSI (Promega) cloniert, welcher mit MluI und NotI verdaut worden
war. Das so erhaltene rekombinante Plasmid, pSIhpaMet2, wurde in
eine menschliche 293- embryonale
Nierenzelllinie transfiziert.
-
Die
transiente Expression der 592 Aminosäuren langen Heparanase wurde
in einer Western Blot-Analyse untersucht und die enzymatische Aktivität wurde
in einem Gel-Shift-Assay getestet. Beide Verfahren sind in der am
1. Mai 1998 eingereichten U.S. Patentanmeldung Nr. 09/071,739 ausführlich beschrieben,
welche durch Bezugnahme aufgenommen wird, als ob sie hierin in voller
Länge dargestellt
wäre. Die
Zellen wurden drei Tage nach der Transfektion geerntet. Geerntete
Zellen wurden in einem Lysepuffer resuspendiert, der 150 mM NaCl,
50 mM Tris pH 7,5, 1 Triton X-100, 1 mM PMSF und einen Proteaseinhibitor-Cocktail
(Boehringer Mannheim) enthielt. 40 μg-Proben des Proteinextrakts
wurden für
die Auftrennung auf einer SDS-PAGE eingesetzt. Die Proteine wurden
auf eine PVDF Hybond-P-Membran
(Amersham) transferiert. Die Membran wurde, wie in der U.S. Patentanmeldung
Nr. 09/071,739 beschrieben, mit einem Affinitäts-gereinigten polyclonalen Anti-Heparanase-Antikörper inkubiert.
Es wurde eine stärkere
Bande von ungefähr
50 kDa in den transfizierten Zellen beobachtet, ebenso eine schwächere Bande
von ungefähr
65 kDa. Ein ähnliches
Muster wurde in Extrakten von Zellen beobachtet, die mit dem pShpa
transfiziert worden waren, wie in US-Patentanmeldung Nr. 09/071,739 gezeigt.
Diese zwei Banden stellen wahrscheinlich zwei Formen des rekombinanten
Heparanase-Proteins dar, die von den transfizierten Zellen erzeugt
werden. Das 65 kDA große
Protein ist wahrscheinlich ein Heparanase-Vorläufer, während es sich bei dem 50 kDa
großen
Protein, wie hierin nahegelegt, um die prozessierte oder reife Form
handeln dürfte.
-
Die
katalytische Aktivität
des rekombinanten Proteins, welches in den mit pShpaMet2 transfizierten Zellen
exprimiert worden war, wurde mit einem Gel-Shift-Assay getestet. Zellextrakte von infizierten
und scheininfizierten Zellen wurden über Nacht mit Heparin (6 μg in jeder
Reaktion) bei 37°C
in Gegenwart von 20 mM Phosphatcitrat-Puffer, pH 5,4, 1 mM CaCl2, 1 mM DTT und 50 mM NaCl inkubiert. Die
Reaktionsgemische wurden sodann auf einem 10%igen Polyacrylamidgel
aufgetrennt. Die katalytische Aktivität der rekombinanten Heparanase
wurde eindeutig durch die schnellere Migration der Heparinmoleküle nachgewiesen,
welche mit dem infizierten Zellextrakt inkubiert worden waren (im
Vergleich zur Kontrolle). Eine schnellere Migration weist auf das
Verschwinden von hochmolekularen Heparin molekülen und die Bildung von niedermolekularen
Abbauprodukten hin.
-
BEISPIEL 10
-
Chromosomale Lokalisierung
des hpa-Gens
-
Eine
chromosomale Kartierung des hpa-Gens wurde durchgeführt, indem
eine Reihe von monochromosomalen Mensch/CHO- und Mensch/Maus- somatischen
Zellhybriden eingesetzt wurde, welche vom UK HGMP Resource Center
(Cambridge, England) erhalten wurden.
-
40
ng von jeder DNA-Probe der somatischen Zellhybride wurden einer
PCR-Amplifikation
unter Verwendung der hpa-Primer: hpu565 5'-AGCTCTGTAGATGTG CTATACAC-3', SEQ ID NO: 22 (entsprechend den
Nucleotiden 564–586
von SEQ ID NO: 9) und einem Antisense-Primer hp1171 5'-GCATCTTAGCCGTCTTT
CTTCG-3', SEQ ID
NO: 23 (entsprechend den Nucleotiden 897–876 von SEQ ID NO: 9) unterzogen.
-
Das
PCR-Programm war wie folgt: ein Heißstart bei 94°C – 3 Minuten,
gefolgt von 7 Zyklen von 94°C – 45 Sekunden,
66°C – 1 Minute,
68°C – 5 Minuten,
gefolgt von 30 Zyklen von 94°C – 45 Sekunden,
62°C – 1 Minute,
68° – 5 Minuten
und eine 10-minütige
finale Verlängerung
bei 72°C.
-
Die
Reaktionen wurden mit Expand long PCR (Boehringer Mannheim) durchgeführt. Die
so erhaltenen Amplifikationsprodukte wurden mittels Agarosegelelektrophorese
untersucht. Wie in 14 gezeigt ist, wurde eine einzelne
Bande von ungefähr
2,8 kb vom Chromosom 4 sowie von der als Kontrolle eingesetzten
menschlichen genomischen DNA erhalten. Ein 2,8 kb großes Amplifikationsprodukt
ist auf Grund der Amplifikation des genomischen hpa-Clons zu erwarten
(Daten nicht gezeigt). Weder von den Kontroll-DNA-Proben aus Hamster und
Maus noch von den somatischen Hybriden der anderen menschlichen
Chromosomen wurden Amplifikationsprodukte erhalten.
-
LISTE DER HIERIN VORSTEHEND
ZITIERTEN DOKUMENTE NACH NUMMERN
-
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