DE69833393T2 - Ein 4-Phenoxychinolin enthaltende fungizide Mischungen - Google Patents

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    • A01N43/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
    • A01N43/34Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft neue fungizide Zusammensetzungen zur Behandlung von phytopathogenen Krankheiten von Kulturpflanzen, speziell phytopathogenen Pilzen, und ein Verfahren zur Bekämpfung von phytopathogenen Krankheiten auf Kulturpflanzen.
  • Es ist bekannt, daß bestimmte Phenoxychinolin-Derivate biologische Aktivität gegen phytopathogene Pilze besitzen, zum Beispiel aus EP-A-0326330, wo ihre Eigenschaften und Verfahren zur Herstellung beschrieben werden. Jedoch erfüllen in vielen Fällen und Aspekten die Kulturpflanzentoleranz und Aktivität gegen phytopathogene Pflanzenpilze nicht immer die Anforderungen der landwirtschaftlichen Praxis.
  • Es wurde jetzt festgestellt, daß die Verwendung
    • (a) eines 4-Phenoxychinolins der Formel (I):
      Figure 00010001
    in Verbindung mit
    • (b) einer Verbindung der Formel (IV):
      Figure 00010002
    besonders wirksam in der Bekämpfung oder Prävention von pilzlichen Krankheiten auf Kulturpflanzen ist. Diese Kombination weist eine synergistische fungizide Aktivität auf.
  • Die Wirkstoffkombination ist wirksam gegen phytopathogene Pilze, die zu den folgenden Klassen gehören: Ascomyceten (z.B. Venturia, Podosphaera, Erysiphe, Monilinia, Mycosphaerella, Uncinula); Basidiomyceten (z.B. die Gattung Hemileia, Rhizoctonia, Puccinia); Fungi imperfecti (z.B. Botrytis, Helminthosporium, Rhynchosporium, Fusarium, Septoria, Cercospora, Alternaria, Pyricularia und Pseudocercosporella herpotrichoides (Tapesia spp.)); Oomyceten (z.B. Phytophthora, Peronospora, Bremia, Pythium, Plasmopara).
  • Zielkulturpflanzen für die hier offenbarten Indikationsgebiete umfassen im Umfang dieser Erfindung zum Beispiel die folgenden Pflanzenarten: Getreide (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Sorghum und verwandte Anbauten); Rübe (Zuckerrübe und Futterrübe); Kernfrüchte, Steinfrüchte und Beerenfrüchte (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren); Leguminosen (Bohnen, Linsen, Erbsen, Sojabohnen); Ölpflanzen (Raps, Senf, Mohn, Oliven, Sonnenblumen, Kokosnuß, Rizinuspflanzen, Kakaobohnen, Erdnüsse); Gurkengewächse (Eierkürbisse, Gurken, Melonen); Faserpflanzen (Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute); Citrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Grapefruit, Mandarinen); Gemüse (Spinat, Salat, Spargel, Kohl, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Paprika); Lauraceae (Avocados, Zimt, Kampfer); oder Pflanzen wie Mais, Tabak, Nüsse, Kaffee, Zuckerrohr, Tee, Rebstöcke, Hopfen, Bananen und Gummibaumpflanzen sowie Zierpflanzen (Blumen, Sträucher, Laubbäume und Immergrüne wie Koniferen). Diese Liste stellt keinerlei Beschränkung dar.
  • Die erfindungsgemäße Kombination ist besonders wirksam gegen Echten Mehltau und Rostkrankheiten, Rhynchosporium und Pyrenophora, und Leptosphaeria-Pilze, insbesondere gegen Pathogene von einkeimblättrigen Pflanzen wie Getreide, einschließlich Weizen und Gerste.
  • Die auszubringende Menge der erfindungsgemäßen Kombination wird von verschiedenen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel von der eingesetzten Verbindung, dem Gegenstand der Behandlung (Pflanze, Boden, Samen), dem Typ der Behandlung (z.B. Spritzen, Stäuben, Saatgutbehandlung), dem Zweck der Behandlung (prophylaktisch oder therapeutisch), dem zu behandelnden Pilztyp und der Aufwandzeit.
  • Die Verbindung der Formel (IV) ist gemeinhin als Spiroxamin bekannt, das kommerziell erhältlich ist.
  • Das Gewichtsverhältnis (a):(b) wird so ausgewählt, um eine synergistische fungizide Wirkung zu ergeben. Allgemein ist das Gewichtsverhältnis (a):(b) zwischen 10:1 und 1:50. Die synergistische Wirkung der Zusammensetzung ist aus der Tatsache ersichtlich, daß die fungizide Wirkung der Zusammensetzung von (a) + (b) größer als die Summe der fungiziden Wirkungen von (a) und (b) ist.
  • Das Gewichtsverhältnis (a):(b) ist zum Beispiel zwischen 1:1 und 1:10, speziell 1:2 und 1:10 und besonders bevorzugt 1:3 und 1:8.
  • Das Verfahren der Erfindung umfaßt das Ausbringen, auf die behandelten Pflanzen oder deren Locus, im Gemisch oder getrennt, einer fungizid wirksamen Aggregatmenge einer Verbindung der Formel (I) und einer Verbindung der Komponente (b).
  • Der Begriff Locus wie hier verwendet soll die Gebiete umfassen, auf denen die behandelten Kulturpflanzen wachsen oder wo die Samen kultivierter Pflanzen gesät werden, oder den Ort, an dem das Saatgut in den Boden plaziert werden wird. Der Begriff Saatgut soll pflanzliches Vermehrungsmaterial wie Schnittlinge, Sämlinge, Samen, gekeimte oder gequollene Samen umfassen.
  • Die neuen Kombinationen sind äußerst wirksam für ein breites Spektrum phytopathogener Pilze, insbesondere aus den Klassen der Ascomyceten und Basidiomyceten. Einige von ihnen habe eine systemische Wirkung und können als Blatt- und Bodenfungizide verwendet werden.
  • Die fungiziden Kombinationen sind von besonderem Interesse zur Bekämpfung einer großen Anzahl von Pilzen bei verschiedenen Kulturpflanzen oder deren Samen, speziell Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis, Mais, Rasen, Baumwolle, Sojabohnen, Kaffee, Zuckerrohr, Früchte und Zierpflanzen im Gartenbau und Weinbau, und bei Gemüse wie Gurken, Bohnen und Kürbissen.
  • Die Kombinationen werden durch Behandeln der Pilze oder der Samen, Pflanzen oder Materialien, die von Pilzbefall bedroht sind, oder des Bodens mit einer fungizid wirksamen Menge der Wirkstoffe angewendet.
  • Die Mittel können vor oder nach der Infektion der Materialien, Pflanzen oder Samen durch die Pilze ausgebracht werden.
  • Die neuen Kombinationen sind besonders nützlich zur Bekämpfung der folgenden Pflanzenkrankheiten:
    Erysiphe graminis bei Getreide,
    Erysiphe cichoracearum und Sphaerotheca fuliginea bei Kürbissen,
    Podosphaera leucotricha bei Äpfeln,
    Uncinula necator bei Rebstöcken,
    Puccinia-Arten bei Getreide,
    Rhizoctonia spp. bei Baumwolle, Reis und Rasen,
    Ustilago spp. bei Getreide und Zuckerrohr,
    Venturia inaequalis (Schorf) bei Äpfeln,
    Helminthosporium spp. bei Getreide,
    Septoria nodorum bei Weizen,
    Septoria tritici bei Weizen,
    Rhynchosporium secalis bei Gerste,
    Botrytis cinerea (Grauschimmel) bei Erdbeeren, Tomaten und Trauben,
    Cercospora arachidicola bei Erdnüssen,
    Pseudocercosporella herpotrichoides (Tapesia spp.) bei Weizen und Gerste,
    Pyrenophera teres bei Gerste,
    Pyricularia oryzae bei Reis,
    Phytophthora infestans bei Kartoffeln und Tomaten,
    Fusarium und Verticillium spp. bei verschiedenen Pflanzen,
    Plasmopara viticola bei Trauben,
    Alternaria spp. bei Obst und Gemüse.
  • Bei Anwendung auf die Pflanzen wird die Verbindung der Formel (I) in einer Menge von 50 bis 200 g/ha ausgebracht, insbesondere 75 bis 150 g/ha, z.B. 75, 100 oder 125 g/ha, in Verbindung mit 50 bis 1500 g/ha, insbesondere 60 bis 1000 g/ha, z.B. 75, 80, 100, 125, 150, 175, 200, 300, 500 oder 1000 g/ha, einer Verbindung der Komponente (b). Zum Beispiel werden 300 bis 450 g Wirkstoff/ha in Verbindung mit der Verbindung der Formel (I) ausgebracht.
  • In der landwirtschaftlichen Praxis hängen die Aufwandmengen vom gewünschten Wirkungstyp ab und reichen von 0,02 bis 3 kg Wirkstoff pro Hektar. Wenn die Wirkstoffe zur Behandlung von Saatgut verwendet werden, sind Mengen von 0,001 bis 50 und bevorzugt 0,01 bis 10 g/kg Saatgut allgemein ausreichend.
  • Die Erfindung stellt auch fungizide Zusammensetzungen bereit, die eine Verbindung der Formel (I) und eine Verbindung der Komponente (b) umfassen.
  • Die Zusammensetzung der Erfindung kann in jeder herkömmlichen Form eingesetzt werden, zum Beispiel in Form einer Doppelpackung, eines Instantgranulats, eines Suspensionskonzentrats oder Spritzpulvers, in Kombination mit landwirtschaftlich akzeptablen Hilfsstoffen. Solche Zusammensetzungen können in herkömmlicher Weise hergestellt werden, zum Beispiel durch Vermischen der Wirkstoffe mit angemessenen Hilfsstoffen (Verdünnungsmitteln oder Lösungsmitteln und gegebenenfalls anderen Formulierungsbestandteilen wie Tenside).
  • Geeignete Träger und Hilfsstoffe können fest oder flüssig sein und entsprechen den Stoffen, die gewöhnlich in der Formulierungstechnologie eingesetzt werden, wie z.B. natürliche oder regenerierte mineralische Stoffe, Lösungsmittel, Dispergiermittel, Benetzungsmittel, Klebrigmacher, Verdicker, Bindemittel oder Düngemittel. Solche Träger werden zum Beispiel in WO 96/22690 beschrieben.
  • Insbesondere Formulierungen, die in Spritzformen wie wasserdispergierbaren Konzentraten oder Spritzpulvern ausgebracht werden sollen, können Tenside wie Benetzungs- und Dispergiermittel enthalten, zum Beispiel das Kondensationsprodukt aus Formaldehyd mit Naphthalinsulfonat, ein Alkylarylsulfonat, ein Ligninsulfonat, ein Fettalkylsulfat und ethoxyliertes Alkylphenol und einen ethoxylierten Fettalkohol.
  • Eine Saatgutbehandlungsformulierung wird in als solcher bekannten weise auf die Samen unter Einsatz der Kombination der Erfindung und eines Verdünnungsmittels in geeigneter Saatgutbehandlungsformulierungsform angewendet, zum Beispiel als wäßrige Suspension oder in einer Trockenpulverform mit guter Anhaftung an den Samen. Solche Saatgutbehandlungsformulierungen sind fachbekannt. Saatgutbehandlungsformulierungen können die einzelnen Wirkstoffe oder die Kombination von Wirkstoffen in verkapselter Form enthalten, zum Beispiel als Kapseln oder Mikrokapseln mit langsamer Freisetzung.
  • Allgemein schließen die Formulierungen 0,01 bis 90 Gew.% des aktiven Mittels, 0 bis 20 % landwirtschaftlich akzeptables Tensid und 10 bis 99,99 % feste oder flüssige Hilfsstoffe ein, wobei das aktive Mittel aus zumindest der Verbindung der Formel (I) zusammen mit einer Verbindung der Komponente (b) besteht, und gegebenenfalls mit anderen aktiven Mitteln, insbesondere Guazatin und Fenpiclonil. Konzentratformen der Zusammensetzungen enthalten allgemein zwischen ca. 2 und 80, bevorzugt zwischen ca. 5 und 70 Gew.% aktives Mittel. Anwendungungsformen der Formulierung können zum Beispiel 0,01 bis 20 Gew.%, bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.% aktives Mittel enthalten.
  • Beispiele für spezifische Kombinationsformulierungen sind wie z.B. in WO 96/22690 offenbart, zum Beispiel für Spritzpulver, emulgierbare Konzentrate, Stäubemittel, Extrudergranalien, beschichtete Granalien und Suspensionskonzentrat.
  • Kapselsuspension mit langsamer Freisetzung
  • 28 Teile einer Kombination aus der Verbindung der Formel (2) und einer Verbindung der Komponente (b) oder jede dieser Verbindungen separat werden mit 2 Teilen eines aromatischen Lösungsmittels und 7 Teilen Toluol-diisocyanat/Polymethylen-polyphenylisocyanat-Mischung (8:1) vermischt. Diese Mischung wird in einer Mischung aus 1,2 Teilen Polyvinylalkohol, 0,05 Teilen eines Entschäumungsmittels und 51,6 Teilen Wasser emulgiert, bis die gewünschte Teilchengröße erreicht ist. Zu dieser Emulsion wird eine Mischung aus 2,8 Teilen 1,6-Diaminohexan in 5,3 Teilen Wasser gegeben. Die Mischung wird gerührt, bis die Polymerisationsreaktion vollständig ist. Die erhaltene Kapselsuspension wird durch Zugeben von 0,25 Teilen eines Verdickers und 3 Teilen eines Dispergiermittels stabilisiert. Die Kapselsuspensionsformulierung enthält 28 % der Wirkstoffe. Der mittlere Kapseldurchmesser beträgt 8-15 μm. Die resultierende Formulierung wird auf Samen als wäßrige Suspension in einer für diesen Zweck geeigneten Vorrichtung aufgebracht.
  • Während kommerzielle Produkte bevorzugt als Konzentrat formuliert werden, wird der Endverbraucher normalerweise verdünnte Formulierungen einsetzen.
  • Biologische Beispiele
  • Eine synergistische Wirkung existiert immer dann, wenn die Wirkung eine Wirkstoffkombination größer als die Summe der Wirkungen der individuellen Komponenten ist.
  • Die für eine vorgegebene Wirkstoffkombination zu erwartende Wirkung gehorcht der sogenannten COLBY-Formel und kann wie folgt berechnet werden (S.R. COLBY, "Calculating synergistic and antagonistic responses of herbicide combination", Weeds, Bd. 15, Seiten 20-22; 1967):
  • ppm
    = Milligramm Wirkstoff pro Liter Spritzbrühe (= a.i.).
    X
    = % Wirkung durch Wirkstoff (I) unter Verwendung von p ppm Wirkstoff.
    Y
    = % Wirkung durch Wirkstoff (II) unter Verwendung von q ppm Wirkstoff.
  • Gemäß Colby ist die erwartete (additive) Wirkung der Wirkstoffe (I) + (II) unter Verwendung von p + q ppm Wirkstoff
    Figure 00060001
  • Falls die tatsächlich beobachtete Wirkung (0) größer als die erwartete Wirkung (E) ist, dann ist die Wirkung der Kombination überadditiv, d.h. es gibt einen synergistischen Effekt.
  • Alternativ kann die synergistische Wirkung auch aus den Dosis-Reaktions-Kurven gemäß dem sogenannten WADLEY-Verfahren bestimmt werden. Bei diesem Verfahren wird die Wirksamkeit des Wirkstoffs durch Vergleich des Grades des Pilzbefalls auf behandelten Pflanzen mit demjenigen auf unbehandelten, in ähnlicher Weise inokulierten und inkubierten Testpflanzen bestimmt. Jeder Wirkstoff wird mit 4 bis 5 Konzentrationen getestet, die Dosis-Reaktions-Kurven werden zur Festlegung des EC90-Wertes (d.h. der Konzentration des Wirkstoffs, die 90 % Krankheitsbekämpfung liefert) der einzelnen Verbindungen sowie der Kombinationen EC90(A + B)beobachtet) verwendet. Die so experimentell festgestellten Werte der Mischungen bei einem gegebenen Gewichtsverhältnis werden mit den Werten verglichen, die gefunden worden wären, wenn nur eine komplementäre Wirksamkeit der Komponenten vorhanden wäre (EC90(A + B)erwartet). Der Wert EC90(A + B)erwartet wird gemäß Wadley berechnet (Levi et al., EPPO-Bulletin 16, 1986, 651-657):
    Figure 00070001
    worin a und b die Gewichtsanteile der Verbindungen A und B in der Mischung sind und die Indizes (A), (B), (A + B) die beobachteten EC90-Werte der Verbindungen A, B oder der gegebenen Kombination A + B daraus bezeichnen. Das Verhältnis EC90(A + B)erwartet/EC90(A + B)beobachtet drückt den Wechselwirkungsfaktor (F) aus. Im Falle von Synergie ist F > 1.
  • Beispiel 8-1: Restschutzwirkung gegen Venturia inaequalis an Äpfeln
  • Apfelschnittlinge mit 10 bis 20 cm langen frischen Schößlingen werden bis zum Tropfpunkt mit einer wäßrigen Spritzbrühe besprüht, die aus einer Spritzpulverformulierung der Wirkstoffmischung hergestellt wird, und 24 Stunden später mit einer Conidiensuspension des Pilzes infiziert. Die Pflanzen werden für 5 Tage bei 90-100 % relativer Feuchtigkeit inkubiert und für weitere 10 Tage bei 20-24°C in ein Gewächshaus gestellt. Der Pilzbefall wird 12 Tage nach der Infektion ausgewertet.
  • Beispiel B-2: Wirkung gegen Botrytis cinerea an Apfelfrüchten
  • Künstlich beschädigte Äpfel werden durch Auftropfen einer Spritzbrühe aus der Wirkstoffmischung auf die Schadensstellen behandelt. Die behandelten Früchte werden dann mit einer Sporensuspension des Pilzes inokuliert und für eine Woche bei hoher Feuchtigkeit und ca. 20°C inkubiert. Die fungizide Wirkung der Testverbindung wird aus der Anzahl von Schadensorten abgeleitet, die zu faulen begonnen haben.
  • Beispiel B-3: Wirkung gegen Podosphaera leucotricha an Apfelschößlingen
  • Apfelschnittlinge mit ca. 15 cm langen frischen Schößlingen werden mit einer Spritzbrühe aus der Wirkstoffmischung besprüht. Die behandelten Pflanzen werden 24 Stunden später mit einer Conidiensuspension des Pilzes infiziert und in eine Klimakammer bei 70 % relativer Feuchtigkeit und 20°C gestellt. Der Pilzbefall wird 12 Tage nach Infektion ausgewertet.
  • Beispiel B-4: Wirkung gegen Drechslera teres an Gerste
  • 10 Tage alte Gerstenpflanzen der Sorte "Golden Promise" werden mit einer Spritzbrühe aus der Wirkstoffmischung besprüht. Die behandelten Pflanzen werden 24 Stunden später mit einer Conidiensuspension des Pilzes infiziert und in einer Klimakammer bei 70 % relativer Feuchtigkeit und 20-22°C inkubiert. Der Pilzbefall wird 5 Tage nach der Infektion ausgewertet.
  • Beispiel B-5: Wirksamkeit gegen Erysiphe graminis f.sp. tritici an Weizen
  • 5 bis 10 Weizensamen Sorte "Arina" werden in Kunststofftöpfe mit 7 cm Durchmesser ausgesät und für 7 bis 12 Tage bei 20°C und 50-70 % r.F. kultiviert. Wenn sich die Primärblätter vollständig entfaltet haben, werden die Pflanzen mit wäßrigen Spritzflüssigkeiten besprüht, die die einzelnen Verbindungen oder Mischungen daraus (nachfolgend Wirkstoff) enthalten. Alle Verbindungen werden als experimentelle oder handelsübliche Formulierungen verwendet, Kombinationen werden als Tankmischungen ausgebracht. Die Anwendung umfaßt das Besprühen der Blätter bis nahe dem Ablaufen (drei Töpfe pro Behandlung). 24 Stunden nach der Anwendung oder 24 Stunden vor der Anwendung werden die Pflanzen in einem Absetzturm mit frischen Sporen von Erysiphe graminis f. sp. tritici inokuliert. Die Pflanzen werden dann in einer Wachstumskammer bei 20°C und 60 % r.F. inkubiert. 7 Tage nach der Inokulation wird der Prozentwert der Infektion an Primärblättern ausgewertet. Die Wirksamkeit des Wirkstoffs wird durch Vergleichen des Grades des Pilzbefalls an behandelten Blättern mit demjenigen an unbehandelten, in ähnlicher Weise inokulierten und inkubierten Testpflanzen bestimmt. Jeder Wirkstoff wird mit 4 bis 5 Konzentrationen untersucht. Der Synergiefaktor wird gemäß dem COLBY-Verfahren berechnet.

Claims (3)

  1. Verfahren zur Bekämpfung von phytopathogenen Krankheiten auf Kulturpflanzen, das das Ausbringen, auf die Kulturpflanzen oder deren Locus, die/der mit der phytopathogenen Krankheit befallen sind/ist, einer synergistisch wirksamen Menge einer Kombination aus (a) einem 4-Phenoxychinolin der Formel (I):
    Figure 00090001
    in Verbindung mit (b) einer Verbindung der Formel (IV):
    Figure 00090002
    (Spiroxamin) umfasst.
  2. Fungizide Zusammensetzung, die eine fungizid wirksame Kombination aus (a) einem 4-Phenoxychinolin der Formel (I) gemäß Anspruch 1 in Verbindung mit (b) einer Verbindung der Formel (IV) (Spiroxamin) wie in Anspruch 1 definiert umfasst.
  3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 2, worin das Gewichtsverhältnis von (a) zu (b) zwischen 10:1 und 1:50 ist.
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