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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue fungizide Zusammensetzungen
zur Behandlung von phytopathogenen Krankheiten von Kulturpflanzen,
speziell phytopathogenen Pilzen, und ein Verfahren zur Bekämpfung von
phytopathogenen Krankheiten auf Kulturpflanzen.
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Es
ist bekannt, daß bestimmte
Phenoxychinolin-Derivate biologische Aktivität gegen phytopathogene Pilze
besitzen, zum Beispiel aus EP-A-0326330,
wo ihre Eigenschaften und Verfahren zur Herstellung beschrieben
werden. Jedoch erfüllen
in vielen Fällen
und Aspekten die Kulturpflanzentoleranz und Aktivität gegen
phytopathogene Pflanzenpilze nicht immer die Anforderungen der landwirtschaftlichen
Praxis.
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Es
wurde jetzt festgestellt, daß die
Verwendung
- (a) eines 4-Phenoxychinolins der
Formel (I):
in Verbindung
mit - (b) einer Verbindung der Formel (IV):
besonders wirksam
in der Bekämpfung
oder Prävention
von pilzlichen Krankheiten auf Kulturpflanzen ist. Diese Kombination
weist eine synergistische fungizide Aktivität auf.
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Die
Wirkstoffkombination ist wirksam gegen phytopathogene Pilze, die
zu den folgenden Klassen gehören:
Ascomyceten (z.B. Venturia, Podosphaera, Erysiphe, Monilinia, Mycosphaerella,
Uncinula); Basidiomyceten (z.B. die Gattung Hemileia, Rhizoctonia,
Puccinia); Fungi imperfecti (z.B. Botrytis, Helminthosporium, Rhynchosporium,
Fusarium, Septoria, Cercospora, Alternaria, Pyricularia und Pseudocercosporella
herpotrichoides (Tapesia spp.)); Oomyceten (z.B. Phytophthora, Peronospora,
Bremia, Pythium, Plasmopara).
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Zielkulturpflanzen
für die
hier offenbarten Indikationsgebiete umfassen im Umfang dieser Erfindung zum
Beispiel die folgenden Pflanzenarten: Getreide (Weizen, Gerste,
Roggen, Hafer, Reis, Sorghum und verwandte Anbauten); Rübe (Zuckerrübe und Futterrübe); Kernfrüchte, Steinfrüchte und
Beerenfrüchte
(Äpfel, Birnen,
Pflaumen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren und
Brombeeren); Leguminosen (Bohnen, Linsen, Erbsen, Sojabohnen); Ölpflanzen
(Raps, Senf, Mohn, Oliven, Sonnenblumen, Kokosnuß, Rizinuspflanzen, Kakaobohnen,
Erdnüsse);
Gurkengewächse
(Eierkürbisse,
Gurken, Melonen); Faserpflanzen (Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute);
Citrusfrüchte
(Orangen, Zitronen, Grapefruit, Mandarinen); Gemüse (Spinat, Salat, Spargel,
Kohl, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Paprika); Lauraceae
(Avocados, Zimt, Kampfer); oder Pflanzen wie Mais, Tabak, Nüsse, Kaffee,
Zuckerrohr, Tee, Rebstöcke,
Hopfen, Bananen und Gummibaumpflanzen sowie Zierpflanzen (Blumen,
Sträucher,
Laubbäume
und Immergrüne
wie Koniferen). Diese Liste stellt keinerlei Beschränkung dar.
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Die
erfindungsgemäße Kombination
ist besonders wirksam gegen Echten Mehltau und Rostkrankheiten,
Rhynchosporium und Pyrenophora, und Leptosphaeria-Pilze, insbesondere
gegen Pathogene von einkeimblättrigen
Pflanzen wie Getreide, einschließlich Weizen und Gerste.
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Die
auszubringende Menge der erfindungsgemäßen Kombination wird von verschiedenen
Faktoren abhängen,
wie zum Beispiel von der eingesetzten Verbindung, dem Gegenstand
der Behandlung (Pflanze, Boden, Samen), dem Typ der Behandlung (z.B.
Spritzen, Stäuben,
Saatgutbehandlung), dem Zweck der Behandlung (prophylaktisch oder
therapeutisch), dem zu behandelnden Pilztyp und der Aufwandzeit.
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Die
Verbindung der Formel (IV) ist gemeinhin als Spiroxamin bekannt,
das kommerziell erhältlich
ist.
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Das
Gewichtsverhältnis
(a):(b) wird so ausgewählt,
um eine synergistische fungizide Wirkung zu ergeben. Allgemein ist
das Gewichtsverhältnis
(a):(b) zwischen 10:1 und 1:50. Die synergistische Wirkung der Zusammensetzung
ist aus der Tatsache ersichtlich, daß die fungizide Wirkung der
Zusammensetzung von (a) + (b) größer als
die Summe der fungiziden Wirkungen von (a) und (b) ist.
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Das
Gewichtsverhältnis
(a):(b) ist zum Beispiel zwischen 1:1 und 1:10, speziell 1:2 und
1:10 und besonders bevorzugt 1:3 und 1:8.
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Das
Verfahren der Erfindung umfaßt
das Ausbringen, auf die behandelten Pflanzen oder deren Locus, im
Gemisch oder getrennt, einer fungizid wirksamen Aggregatmenge einer
Verbindung der Formel (I) und einer Verbindung der Komponente (b).
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Der
Begriff Locus wie hier verwendet soll die Gebiete umfassen, auf
denen die behandelten Kulturpflanzen wachsen oder wo die Samen kultivierter
Pflanzen gesät
werden, oder den Ort, an dem das Saatgut in den Boden plaziert werden
wird. Der Begriff Saatgut soll pflanzliches Vermehrungsmaterial
wie Schnittlinge, Sämlinge,
Samen, gekeimte oder gequollene Samen umfassen.
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Die
neuen Kombinationen sind äußerst wirksam
für ein
breites Spektrum phytopathogener Pilze, insbesondere aus den Klassen
der Ascomyceten und Basidiomyceten. Einige von ihnen habe eine systemische Wirkung
und können
als Blatt- und Bodenfungizide verwendet werden.
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Die
fungiziden Kombinationen sind von besonderem Interesse zur Bekämpfung einer
großen
Anzahl von Pilzen bei verschiedenen Kulturpflanzen oder deren Samen,
speziell Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis, Mais, Rasen, Baumwolle,
Sojabohnen, Kaffee, Zuckerrohr, Früchte und Zierpflanzen im Gartenbau
und Weinbau, und bei Gemüse
wie Gurken, Bohnen und Kürbissen.
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Die
Kombinationen werden durch Behandeln der Pilze oder der Samen, Pflanzen
oder Materialien, die von Pilzbefall bedroht sind, oder des Bodens
mit einer fungizid wirksamen Menge der Wirkstoffe angewendet.
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Die
Mittel können
vor oder nach der Infektion der Materialien, Pflanzen oder Samen
durch die Pilze ausgebracht werden.
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Die
neuen Kombinationen sind besonders nützlich zur Bekämpfung der
folgenden Pflanzenkrankheiten:
Erysiphe graminis bei Getreide,
Erysiphe
cichoracearum und Sphaerotheca fuliginea bei Kürbissen,
Podosphaera leucotricha
bei Äpfeln,
Uncinula
necator bei Rebstöcken,
Puccinia-Arten
bei Getreide,
Rhizoctonia spp. bei Baumwolle, Reis und Rasen,
Ustilago
spp. bei Getreide und Zuckerrohr,
Venturia inaequalis (Schorf)
bei Äpfeln,
Helminthosporium
spp. bei Getreide,
Septoria nodorum bei Weizen,
Septoria
tritici bei Weizen,
Rhynchosporium secalis bei Gerste,
Botrytis
cinerea (Grauschimmel) bei Erdbeeren, Tomaten und Trauben,
Cercospora
arachidicola bei Erdnüssen,
Pseudocercosporella
herpotrichoides (Tapesia spp.) bei Weizen und Gerste,
Pyrenophera
teres bei Gerste,
Pyricularia oryzae bei Reis,
Phytophthora
infestans bei Kartoffeln und Tomaten,
Fusarium und Verticillium
spp. bei verschiedenen Pflanzen,
Plasmopara viticola bei Trauben,
Alternaria
spp. bei Obst und Gemüse.
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Bei
Anwendung auf die Pflanzen wird die Verbindung der Formel (I) in
einer Menge von 50 bis 200 g/ha ausgebracht, insbesondere 75 bis
150 g/ha, z.B. 75, 100 oder 125 g/ha, in Verbindung mit 50 bis 1500 g/ha,
insbesondere 60 bis 1000 g/ha, z.B. 75, 80, 100, 125, 150, 175,
200, 300, 500 oder 1000 g/ha, einer Verbindung der Komponente (b).
Zum Beispiel werden 300 bis 450 g Wirkstoff/ha in Verbindung mit
der Verbindung der Formel (I) ausgebracht.
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In
der landwirtschaftlichen Praxis hängen die Aufwandmengen vom
gewünschten
Wirkungstyp ab und reichen von 0,02 bis 3 kg Wirkstoff pro Hektar.
Wenn die Wirkstoffe zur Behandlung von Saatgut verwendet werden,
sind Mengen von 0,001 bis 50 und bevorzugt 0,01 bis 10 g/kg Saatgut
allgemein ausreichend.
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Die
Erfindung stellt auch fungizide Zusammensetzungen bereit, die eine
Verbindung der Formel (I) und eine Verbindung der Komponente (b)
umfassen.
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Die
Zusammensetzung der Erfindung kann in jeder herkömmlichen Form eingesetzt werden,
zum Beispiel in Form einer Doppelpackung, eines Instantgranulats,
eines Suspensionskonzentrats oder Spritzpulvers, in Kombination
mit landwirtschaftlich akzeptablen Hilfsstoffen. Solche Zusammensetzungen
können
in herkömmlicher
Weise hergestellt werden, zum Beispiel durch Vermischen der Wirkstoffe
mit angemessenen Hilfsstoffen (Verdünnungsmitteln oder Lösungsmitteln
und gegebenenfalls anderen Formulierungsbestandteilen wie Tenside).
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Geeignete
Träger
und Hilfsstoffe können
fest oder flüssig
sein und entsprechen den Stoffen, die gewöhnlich in der Formulierungstechnologie
eingesetzt werden, wie z.B. natürliche
oder regenerierte mineralische Stoffe, Lösungsmittel, Dispergiermittel,
Benetzungsmittel, Klebrigmacher, Verdicker, Bindemittel oder Düngemittel.
Solche Träger
werden zum Beispiel in WO 96/22690 beschrieben.
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Insbesondere
Formulierungen, die in Spritzformen wie wasserdispergierbaren Konzentraten
oder Spritzpulvern ausgebracht werden sollen, können Tenside wie Benetzungs-
und Dispergiermittel enthalten, zum Beispiel das Kondensationsprodukt
aus Formaldehyd mit Naphthalinsulfonat, ein Alkylarylsulfonat, ein
Ligninsulfonat, ein Fettalkylsulfat und ethoxyliertes Alkylphenol
und einen ethoxylierten Fettalkohol.
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Eine
Saatgutbehandlungsformulierung wird in als solcher bekannten weise
auf die Samen unter Einsatz der Kombination der Erfindung und eines
Verdünnungsmittels
in geeigneter Saatgutbehandlungsformulierungsform angewendet, zum
Beispiel als wäßrige Suspension
oder in einer Trockenpulverform mit guter Anhaftung an den Samen.
Solche Saatgutbehandlungsformulierungen sind fachbekannt. Saatgutbehandlungsformulierungen
können
die einzelnen Wirkstoffe oder die Kombination von Wirkstoffen in
verkapselter Form enthalten, zum Beispiel als Kapseln oder Mikrokapseln
mit langsamer Freisetzung.
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Allgemein
schließen
die Formulierungen 0,01 bis 90 Gew.% des aktiven Mittels, 0 bis
20 % landwirtschaftlich akzeptables Tensid und 10 bis 99,99 % feste
oder flüssige
Hilfsstoffe ein, wobei das aktive Mittel aus zumindest der Verbindung
der Formel (I) zusammen mit einer Verbindung der Komponente (b)
besteht, und gegebenenfalls mit anderen aktiven Mitteln, insbesondere
Guazatin und Fenpiclonil. Konzentratformen der Zusammensetzungen
enthalten allgemein zwischen ca. 2 und 80, bevorzugt zwischen ca.
5 und 70 Gew.% aktives Mittel. Anwendungungsformen der Formulierung
können
zum Beispiel 0,01 bis 20 Gew.%, bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.% aktives
Mittel enthalten.
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Beispiele
für spezifische
Kombinationsformulierungen sind wie z.B. in WO 96/22690 offenbart,
zum Beispiel für
Spritzpulver, emulgierbare Konzentrate, Stäubemittel, Extrudergranalien,
beschichtete Granalien und Suspensionskonzentrat.
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Kapselsuspension
mit langsamer Freisetzung
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28
Teile einer Kombination aus der Verbindung der Formel (2) und einer
Verbindung der Komponente (b) oder jede dieser Verbindungen separat
werden mit 2 Teilen eines aromatischen Lösungsmittels und 7 Teilen Toluol-diisocyanat/Polymethylen-polyphenylisocyanat-Mischung
(8:1) vermischt. Diese Mischung wird in einer Mischung aus 1,2 Teilen
Polyvinylalkohol, 0,05 Teilen eines Entschäumungsmittels und 51,6 Teilen
Wasser emulgiert, bis die gewünschte
Teilchengröße erreicht
ist. Zu dieser Emulsion wird eine Mischung aus 2,8 Teilen 1,6-Diaminohexan
in 5,3 Teilen Wasser gegeben. Die Mischung wird gerührt, bis
die Polymerisationsreaktion vollständig ist. Die erhaltene Kapselsuspension
wird durch Zugeben von 0,25 Teilen eines Verdickers und 3 Teilen
eines Dispergiermittels stabilisiert. Die Kapselsuspensionsformulierung
enthält
28 % der Wirkstoffe. Der mittlere Kapseldurchmesser beträgt 8-15 μm. Die resultierende
Formulierung wird auf Samen als wäßrige Suspension in einer für diesen
Zweck geeigneten Vorrichtung aufgebracht.
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Während kommerzielle
Produkte bevorzugt als Konzentrat formuliert werden, wird der Endverbraucher
normalerweise verdünnte
Formulierungen einsetzen.
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Biologische Beispiele
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Eine
synergistische Wirkung existiert immer dann, wenn die Wirkung eine
Wirkstoffkombination größer als
die Summe der Wirkungen der individuellen Komponenten ist.
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Die
für eine
vorgegebene Wirkstoffkombination zu erwartende Wirkung gehorcht
der sogenannten COLBY-Formel und kann wie folgt berechnet werden
(S.R. COLBY, "Calculating
synergistic and antagonistic responses of herbicide combination", Weeds, Bd. 15,
Seiten 20-22; 1967):
- ppm
- = Milligramm Wirkstoff
pro Liter Spritzbrühe
(= a.i.).
- X
- = % Wirkung durch
Wirkstoff (I) unter Verwendung von p ppm Wirkstoff.
- Y
- = % Wirkung durch
Wirkstoff (II) unter Verwendung von q ppm Wirkstoff.
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Gemäß Colby
ist die erwartete (additive) Wirkung der Wirkstoffe (I) + (II) unter
Verwendung von p + q ppm Wirkstoff
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Falls
die tatsächlich
beobachtete Wirkung (0) größer als
die erwartete Wirkung (E) ist, dann ist die Wirkung der Kombination überadditiv,
d.h. es gibt einen synergistischen Effekt.
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Alternativ
kann die synergistische Wirkung auch aus den Dosis-Reaktions-Kurven
gemäß dem sogenannten
WADLEY-Verfahren bestimmt werden. Bei diesem Verfahren wird die
Wirksamkeit des Wirkstoffs durch Vergleich des Grades des Pilzbefalls
auf behandelten Pflanzen mit demjenigen auf unbehandelten, in ähnlicher
Weise inokulierten und inkubierten Testpflanzen bestimmt. Jeder
Wirkstoff wird mit 4 bis 5 Konzentrationen getestet, die Dosis-Reaktions-Kurven
werden zur Festlegung des EC90-Wertes (d.h. der Konzentration des
Wirkstoffs, die 90 % Krankheitsbekämpfung liefert) der einzelnen
Verbindungen sowie der Kombinationen EC90(A + B)
beobachtet)
verwendet. Die so experimentell festgestellten Werte der Mischungen
bei einem gegebenen Gewichtsverhältnis
werden mit den Werten verglichen, die gefunden worden wären, wenn
nur eine komplementäre
Wirksamkeit der Komponenten vorhanden wäre (EC90(A + B)
erwartet).
Der Wert EC90(A + B)
erwartet wird gemäß Wadley
berechnet (Levi et al., EPPO-Bulletin 16, 1986, 651-657):
worin
a und b die Gewichtsanteile der Verbindungen A und B in der Mischung
sind und die Indizes (A), (B), (A + B) die beobachteten EC
90-Werte der Verbindungen A, B oder der gegebenen
Kombination A + B daraus bezeichnen. Das Verhältnis EC90(A + B)
erwartet/EC90(A
+ B)
beobachtet drückt den Wechselwirkungsfaktor
(F) aus. Im Falle von Synergie ist F > 1.
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Beispiel 8-1: Restschutzwirkung
gegen Venturia inaequalis an Äpfeln
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Apfelschnittlinge
mit 10 bis 20 cm langen frischen Schößlingen werden bis zum Tropfpunkt
mit einer wäßrigen Spritzbrühe besprüht, die
aus einer Spritzpulverformulierung der Wirkstoffmischung hergestellt
wird, und 24 Stunden später
mit einer Conidiensuspension des Pilzes infiziert. Die Pflanzen
werden für
5 Tage bei 90-100 % relativer Feuchtigkeit inkubiert und für weitere
10 Tage bei 20-24°C
in ein Gewächshaus
gestellt. Der Pilzbefall wird 12 Tage nach der Infektion ausgewertet.
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Beispiel B-2: Wirkung
gegen Botrytis cinerea an Apfelfrüchten
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Künstlich
beschädigte Äpfel werden
durch Auftropfen einer Spritzbrühe
aus der Wirkstoffmischung auf die Schadensstellen behandelt. Die
behandelten Früchte
werden dann mit einer Sporensuspension des Pilzes inokuliert und
für eine
Woche bei hoher Feuchtigkeit und ca. 20°C inkubiert. Die fungizide Wirkung
der Testverbindung wird aus der Anzahl von Schadensorten abgeleitet,
die zu faulen begonnen haben.
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Beispiel B-3: Wirkung
gegen Podosphaera leucotricha an Apfelschößlingen
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Apfelschnittlinge
mit ca. 15 cm langen frischen Schößlingen werden mit einer Spritzbrühe aus der Wirkstoffmischung
besprüht.
Die behandelten Pflanzen werden 24 Stunden später mit einer Conidiensuspension
des Pilzes infiziert und in eine Klimakammer bei 70 % relativer
Feuchtigkeit und 20°C
gestellt. Der Pilzbefall wird 12 Tage nach Infektion ausgewertet.
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Beispiel B-4: Wirkung
gegen Drechslera teres an Gerste
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10
Tage alte Gerstenpflanzen der Sorte "Golden Promise" werden mit einer Spritzbrühe aus der
Wirkstoffmischung besprüht.
Die behandelten Pflanzen werden 24 Stunden später mit einer Conidiensuspension des
Pilzes infiziert und in einer Klimakammer bei 70 % relativer Feuchtigkeit
und 20-22°C inkubiert.
Der Pilzbefall wird 5 Tage nach der Infektion ausgewertet.
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Beispiel B-5: Wirksamkeit
gegen Erysiphe graminis f.sp. tritici an Weizen
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5
bis 10 Weizensamen Sorte "Arina" werden in Kunststofftöpfe mit
7 cm Durchmesser ausgesät
und für
7 bis 12 Tage bei 20°C
und 50-70 % r.F. kultiviert. Wenn sich die Primärblätter vollständig entfaltet haben, werden
die Pflanzen mit wäßrigen Spritzflüssigkeiten
besprüht,
die die einzelnen Verbindungen oder Mischungen daraus (nachfolgend
Wirkstoff) enthalten. Alle Verbindungen werden als experimentelle
oder handelsübliche
Formulierungen verwendet, Kombinationen werden als Tankmischungen
ausgebracht. Die Anwendung umfaßt
das Besprühen
der Blätter
bis nahe dem Ablaufen (drei Töpfe
pro Behandlung). 24 Stunden nach der Anwendung oder 24 Stunden vor
der Anwendung werden die Pflanzen in einem Absetzturm mit frischen
Sporen von Erysiphe graminis f. sp. tritici inokuliert. Die Pflanzen
werden dann in einer Wachstumskammer bei 20°C und 60 % r.F. inkubiert. 7
Tage nach der Inokulation wird der Prozentwert der Infektion an
Primärblättern ausgewertet.
Die Wirksamkeit des Wirkstoffs wird durch Vergleichen des Grades
des Pilzbefalls an behandelten Blättern mit demjenigen an unbehandelten,
in ähnlicher
Weise inokulierten und inkubierten Testpflanzen bestimmt. Jeder
Wirkstoff wird mit 4 bis 5 Konzentrationen untersucht. Der Synergiefaktor
wird gemäß dem COLBY-Verfahren
berechnet.