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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue fungizide Zusammensetzungen zur Behandlung phytopathogener
Krankheiten auf Erntepflanzen, insbesondere zur Behandlung phytopathogener
Fungi, sowie ein Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Krankheiten
auf Erntepflanzen.
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Es ist bekannt, dass (E,E)-α-(Methoxyimino)-2-[[[[1-(phenyl)ethyliden]amino]oxy]methyl]benzolessigsäuremethylester-Derivate
biologische Aktivität
gegen phytopathogene Fungi aufweisen, z.B. ist dies aus EP-A-460575
bekannt, worin deren Eigenschaften und Herstellverfahren beschrieben
sind. Andererseits sind gewisse substituierte Benzophenon-Verbindungen mit
hoher Systemizität
aus EP-A-897904 als Pflanzenfungizide zur Anwendung in verschiedenen
Ernten angebauter Pflanzen bekannt. Allerdings genügen Erntetoleranz
und Aktivität
der bekannten Verbindungen gegen phytopathogene Pflanzen-Fungi nicht
immer den Erfordernissen landwirtschaftlicher Praxis in vielerlei
Hinsicht.
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Es ist nun herausgefunden worden,
dass die Verwendung von
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- a) E,E)-α-(Methoxyimino)-2-[[[[1-[3-(trifluormethyl)phenyl]ethyliden]amino]oxy]methyl]benzolessigsäuremethylester
der Formel I: in Vereinigung
bzw. Assoziation mit
- b) einem Benzophenon der Formel (II) worin
gilt:
R1 ist Wasserstoff, Halogen,
C1-5-Alkyl oder CF3;
R2 ist Halogen, C1-5-Alkyl
oder CF3;
R3 ist
C1-5-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes
Benzyl; und
R4 ist C1-5-Alkyl,
besonders
wirkungsvoll zur Bekämpfung
oder Verhinderung fungaler Krankheiten auf Erntepflanzen ist. Diese
Kombinationen zeigen und ergeben synergistische fungizide Aktivität.
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In den obigen Definitionen bezeichnet
C1-5-Alkyl geradkettiges oder verzweigtes
Alkyl, z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
sec-Butyl, t-Butyl oder die möglichen
Pentyl-Isomeren. Bevorzugt ist Methyl, mit der Ausnahme von R4, worin Methyl, Ethyl, n-Propyl und Isopropyl
bevorzugt sind. Halogen steht für
Fluor, Chlor, Brom und Jod, wobei Chlor und Brom bevorzugt sind.
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Substituenten der gegebenenfalls
substituierten Benzylgruppe liegen am Phenylring mit einem oder zwei
Substituenten vor, wobei sie vorzugsweise, unabhängig voneinander, aus der Gruppe
ausgewählt
sind, umfassend Halogen oder Cl-5-Alkyl.
Bevorzugtere Substitutionsmuster sind 2-Methylbenzyl und 2-Halobenzyl, z.B.
2-Chlorbenzyl und 2-Fluorbenzyl.
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Über
das ganze vorliegende Dokument hinweg steht der Ausdruck "Kombination" für die verschiedenen
Kombinationen der Komponenten a) und b), z.B. in einer einzelnen "ready-mix" Form, in einer kombinierten
Sprühmischung
aus getrennten Formulierungen der einzelnen Wirkbestandteilskomponenten,
z.B. in einem "Tank-Mix", und in einer kombinierten
Verwendung der einzelnen Wirkbestandteile, wenn sie in Abfolge aufgebracht
werden, d.h. einer nach dem anderen mit einem entsprechend kurzen
Zeitabstand, z.B. von einigen Stunden oder Tagen. Die Reihenfolge
der Aufbringung der Komponenten a) und b) ist zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung nicht wesentlich.
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Die Kombinationen gemäß der Erfindung
können
auch mehr als einen der Wirkkomponenten b) umfassen, falls eine
Verbreiterung des Spektrums der Krankheitssteuerung angestrebt wird.
Beispielsweise kann es in der landwirtschaftlichen Praxis von Vorteil
sein, zwei oder drei Komponenten b) mit einer der Verbindungen der
Formel I oder mit einem bevorzugten Mitglied der Gruppe der Verbindungen
der Formel I zu kombinieren.
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Aus EP-A-897904 sind die folgenden
spezifischen Species der Formel II bekannt:
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung ist durch diejenigen Kombinationen dargestellt,
welche als Komponente b) die folgenden Untergruppen umfassen, die
bevorzugte synergistische Partner für die Verbindung der Formel
I sind:
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- – Verbindungen
der Formel II, worin R1 Wasserstoff, Brom,
Chlor oder Methyl, R2 Chlor oder Methyl
und R3 und R4, unabhängig voneinander,
C1-5-Alkyl sind; oder
- – Verbindungen
der Formel II, worin R1 Wasserstoff, Brom,
Chlor oder Methyl, R2 Chlor oder Methyl
und R3 Methyl und R4 C1-5-Alkyl sind; oder
- – Verbindungen
der Formel II, worin R1 Brom oder Chlor,
R2 Chlor oder Methyl und R3 Methyl
und R4 C1-3-Alkyl
sind.
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Bevorzugte Einzelverbindungen der
Formel II sind:
5-Brom-6,6'-dimethyl-2,2',3',4'-tetramethoxybenzophenon,
5-Chlor-6,6'-dimethyl-2,2',3',4'-tetramethoxybenzophenon
und
5-Chlor-6,6'-dimethyl-2,2',4'-trimethoxy-3'-propyloxybenzophenon.
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Die Wirkbestandteilskombinationen
sind wirkungsvoll gegen phytopathogene Fungi, die zu den folgenden
Klassen gehören:
Ascomycetes (z.B. Venturia, Podosphaera, Erysiphe, Monilinia, Mycosphaerella,
Uncinula); Basidiomycetes (z.B. der Genus Hemileia, Rhizoctonia,
Puccinia); Fungi imperfecti (z.B. Botrytis, Helminthosporium, Rhynchosporium,
Fusarium, Septoria, Cercospora, Alternaria, Pyricularia und Pseudocercosporella
herpotrichoides); Oomycetes (z.B. Phytophthora, Peronospora, Bremia,
Pythium, Plasmopara).
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Zielernten für die hierin offenbarten Indikationsbereiche
umfassen im Rahmen der vorliegenden Erfindung z.B. die folgenden
Species von Pflanzen: Getreide (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis,
Hirse und verwandte Ernten); Rüben
(Zucker- und Futterrübe);
Kern-, Stein- und Weichobst (Äpfel,
Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen, Erd-, Brom- und
Blaubeeren); leguminöse
Pflanzen (Bohnen, Linsen, Erbsen, Sojabohnen); Ölpflanzen (Raps, Senf, Mohn,
Oliven, Sonnenblumen, Kokosnuss, Rizinusölpflanzen, Kakaobohnen, Erdnüsse); Gurkenpflanzen
(Eierkürbisse,
Gurken, Melonen); Faserpflanzen (Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute);
Zitrusobst (Orangen, Limonen, Pampelmusen, Mandarinen); Gemüse (Spinat,
Lattich, Spargel, Kohl, Karrotten, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffel,
Paprika); Lorbeer (Avocados, Zimt, Kampfer); oder Pflanzen wie Mais, Tabak,
Nüsse,
Kaffee, Zuckerrohr, Tee, Weine, Hopfen, Rasen, Bananen und natürliche Gummipflanzen,
sowie Zierpflanzen (Blumen, Büsche,
breitblättrige
Bäume und
Immergrünpflanzen
wie Koniferen). Diese Liste stellt keine Einschränkung dar.
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Die Kombinationen der vorliegenden
Erfindung können
auch auf dem Gebiet des Schutzes technischen Materials vor einem
Angriff durch Fungi verwendet werden. Entsprechende technische Gebiete
schließen
Holz, Papier, Leder, Konstruktions-, Kühl- und Heizsysteme, Ventilations-
und Luftaufbereitungssysteme und dgl. ein. Die Kombinationen gemäß der Erfindung
können
die nachteiligen Effekte wie Verfall, Entfärbung oder Schimmel verhindern
bzw. diesen vorbeugen.
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Die Kombinationen gemäß der Erfindung
sind besonders wirkungsvoll gegen pulvrigen Mehltau und Rost bzw.
Brand, pyrenophora, rhynchosporium, tapesia, fusarium und leptosphaeria
Fungi, insbesondere gegen Pathogene einkeimblättriger Pflanzen wie von Getreide,
einschließlich
Weizen und Gerste, sie sind ferner besonders wirkungsvoll gegen
daunenartige Mehltau-Species, pulvrige Mehltau-Krankheiten, Blattfleck-Krankheiten
und gegen Rost- bzw. Branderkrankungen in zweikeimblättrigen
Pflanzen.
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Die anzuwendende Menge der Kombination
der Erfindung hängt
von verschiedenen Faktoren wie der eingesetzten Verbindung, dem
Gegenstand der Behandlung (Pflanze, Boden, Saat), dem Typ der Behandlung (z.B.
Sprühen,
Stäuben,
Saat-Zubereitung), dem Zweck der Behandlung (prophylaktisch oder
therapeutisch), dem zu behandelnden Typ der Fungi und der Anwendungszeit
ab.
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Es ist herausgefunden worden, dass
die Verwendung von Verbindungen der Formel II in Kombination mit
der Verbindung der Formel I in überraschender
und wesentlicher Weise die Wirksamkeit der letzteren gegen Fungi
erhöht,
was auch für
den umgekehrten Fall gilt. Ausserdem ist das Verfahren der Erfindung
gegen ein breiteres Spektrum solcher Fungi, die mit den Wirkbestandteilen
des vorliegenden Verfahrens bekämpft werden
können,
wirkungsvoll, vergleichen mit dem Fall, wenn jene jeweils einzeln
verwendet werden.
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Das Gewichtsverhältnis von a) : b) ist so ausgewählt, dass
sich eine synergistische fungizide Wirkung ergibt. Im allgemeinen
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von a) : b) 15 : 1 bis 1 : 80. Die synergistische Wirkung der Zusammensetzung
ist aus der Tatsache erkennbar, dass die fungizide Wirkung der Zusammensetzung
aus a) + b) größer als
die Summe der fungiziden Wirkungen von a) und b) ist.
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Das Verfahren der Erfindung beruht
darauf, dass man auf die behandelten Pflanzen oder ihren Ort; in Abmischung
oder getrennt, eine fungizid wirkungsvolle Menge einer Verbindung
der Formel I und einer Verbindung der Komponente b) aufbringt und
anwendet.
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Der hier verwendete Begriff "Ort" soll die Felder,
auf denen die behandelten Erntepflanzen wachsen, oder wo die Saatkörner angebauter
Pflanzen ausgesät
werden, oder den Platz umfassen, wo das Saatgut in den Boden eingebracht
wird. Der Begriff "Saat" soll Pflanzenfortpflanzungsmaterial
wie Schnittlinge, Sämlinge, Saatkörner, gekeimte
oder gesäugte
Saatkörner
umfassen.
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Die neuen Kombinationen sind auf
einem breiten Spektrum phytopathogener Fungi extrem wirkungsvoll.
Einige von ihnen weisen eine systemische Wirkung auf und können als
Blatt- und Bodenfungizide und zur Zubereitung von Saatgut verwendet
werden.
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Die fungiziden Kombinationen sind
von besonderem Interesse zur steuernden Bekämpfung einer großen Zahl
von Fungi in verschiedenen Ernten oder deren Saatgütern, insbesondere
in Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis, Mais, Rasen, Baumwolle,
Sojabohnen, Kaffee, Zuckerrohr, Obst und in Zierpflanzen im Gartenbau und
im Weinbau, in Gemüse
wie in Gurken, Bohnen und in Kürbissen,
und in Feldernten wie Kartoffeln, Erdnüssen, Tabak und Zuckerrüben.
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Die Kombinationen werden durch Behandlung
der Fungi oder der Saatkörner
der Pflanzen oder Materialien, die von einem Angriff des Fungus
bedroht sind, oder durch Behandlung des Bodens mit einer fungizid wirksamen
Menge der Wirkbestandteile aufgebracht und angewandt.
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Die Mittel werden vor oder nach einer
Infektion der Materialien, Pflanzen oder Saatkörner durch die Fungi angewandt.
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Die neuen Kombinationen sind zur
steuernden Bekämpfung
der folgenden Pflanzenkrankheiten besonders anwendbar:
Erysiphe
graminis in Getreide,
Erysiphe cichoracearum und Sphaerotheca
fuliginea in Kürbissen,
Podosphaera
leucotricha in Äpfeln,
Uncinala
necator in Wein,
Puccinia species in Getreide,
Rhizoctonia
species in Baumwolle, Kartoffel, Reis und Rasen,
Ustilagos
species in Getreide und Zuckerrohr,
Venturia inaequalis (Schorf)
in Äpfeln,
Helminthosporium
species in Getreide,
Septoria nodorum in Weizen,
Septoria
tritici in Weizen,
Rhynchosporium secalis auf Gerste,
Botrytis
cinerea (Grauschimmel) in Erdbeeren, Tomaten und Trauben,
Cercospora
arachidicola in Erdnüssen,
Peronospora
tabacina in Tabak oder weitere Peronospora in verschiedenen Erntepflanzen,
Pseudocercosporella
herpotrichoides in Weizen und Gerste,
Pyrenophera teres in
Gerste,
Pyricularia oryzae in Reis,
Phytophthora infestans
in Kartoffeln und Tomaten,
Fusarium und Verticillium species
in verschiedenen Pflanzen,
Plasmopara viticola in Trauben,
Alternaria
species in Obst und Gemüse,
Pseudoperonospora
cubensis in Gurken,
Mycosphaerella fijiensis in Banane,
Colleotrichum
species in verschiedenen Erntepflanzen.
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Bei Aufbringung auf die Pflanzen
wird die Verbindung der Formel I in einer Menge von 25 bis 250 und insbesondere
von 50 bis 150 g/ha, z.B. von 75, 100, 125 oder 150 g/ha, zusammen
mit 20 bis 2000 g/ha und insbesondere mit 20 bis 1000 g/ha, z.B.
mit 20, 30, 40, 75, 80, 100, 125, 150, 175, 200, 300, 500, 1000,
1200, 1500 und mit 2000 g/ha, einer Verbindung der Komponente b)
angewandt.
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In der landwirtschaftlichen Praxis
hängen
die Anwendungsmengen der Kombination vom Typ des angestrebten Effekts
ab und betragen 0,02 bis 3 kg Wirkbestandteil pro ha.
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Bei der Verwendung der Wirkbestandteile
zur Behandlung von Saatgut reichen Mengen von 0,001 bis 50 g a.i.
pro kg und vorzugsweise von 0,01 bis 10 g/kg Saatgut im Allgemeinen
aus.
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Die Erfindung stellt somit fungizide
Zusammensetzungen bereit, die eine Verbindung der Formel I und eine
Verbindung der Komponente b) umfassen.
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Die Zusammensetzung der Erfindung
kann in herkömmlicher
Form, z.B. in der Form einer Doppelpackung, eines unmittelbaren
Granulats, einer fließfähigen Formulierung,
eines Emulsionskonzentrats oder eines benetzbaren Pulvers in Kombination
mit landwirtschaftlich geeigneten Hilfsstoffen angewandt werden.
Solche Zusammensetzungen können
in herkömmlicher
Weise produziert werden, z.B. durch Vermischen der Wirkbestandteile
mit entsprechenden Hilfsstoffen (Verdünnungsmitteln oder Lösungsmitteln
und ggf. mit weiteren Formulierungsbestandteilen wie mit oberflächenaktiven
Mitteln). Auch können
herkömmliche
Formulierungen mit langsamer Freisetzung angewandt werden, wenn
ein länger
anhaltendes Wirkvermögen
angestrebt wird.
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Insbesondere können Formulierungen, die in
Sprühformen
wie in mit Wasser dispergierbaren Konzentraten oder in benetzbaren
Pulvern angewandt werden, oberflächenaktive
Mittel wie Benetzungs- und Dispergiermittel enthalten, z.B. das
Kondensationsprodukt von Formaldehyd mit Naphthalinsulfonat, ein
Alkylarylsulfonat, ein Ligninsulfonat, ein Fettalkylsulfonat und
ein ethoxyliertes Alkylphenol und einen ethoxylierten Fettalkohol.
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Eine Formulierung zur Zubereitung
von Saatgut wird in an sich bekannter Weise auf die Saatkörner aufgebracht,
wobei die Kombination der Erfindung und ein Verdünnungsmittel in einer Formulierungsform
zur Zubereitung von Saatgut, z.B. als eine wässrige Suspension oder in einer
trockenen Pulverform mit gutem Haftvermögen an den Saatkörnern, zur
Anwendung gelangt. Derartige Formulierungen zur Zubereitung von Saatgut
sind im Stand der Technik bekannt. Die Formulierungen zur Zubereitung
von Saatgut können
die einzelnen Wirkbestandteile oder die Kombination der Wirkbestandteile
in verkapselter Form, z.B. als Kapseln oder Mikrokapseln mit langsamer
Freisetzung, enthalten.
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Im Allgemeinen enthalten die Formulierungen
bzw. Zubereitungen 0,01 bis 90 Gew.% Wirkmittel, 0 bis 20 % landwirtschaftlich
geeignetes oberflächenaktives
Mittel und 10 bis 99,99 % feste oder flüssige Hilfsstoffe, wobei das
Wirkmittel aus mindestens der Verbindung der Formel I zusammen mit
einer Verbindung der Komponente b) und gegebenenfalls aus weiteren
Wirkmitteln, insbesondere aus Mikrobiziden oder Konservierungsstoffen
oder dgl., besteht. Konzentrierte Formen der Zusammensetzungen enthalten
im Allgemeinen ca. 2 bis 80 und vorzugsweise ca. 5 bis 70 Gew.%
Wirkmittel. Anwendungsformen der Formulierung bzw. Zubereitung können beispielsweise
0,01 bis 20 und vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.% Wirkmittel enthalten.
Während Handelsprodukte
vorzugsweise als Konzentrate formuliert werden, wendet der Endverbraucher
im Normalfall verdünnte
Formulierungen bzw. Zubereitungen an.
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Die nun folgenden Beispiele dienen
einer weiteren Erläuterung
der Erfindung, worin "Wirkbestandteil" eine Mischung aus
Verbindung 2 und einer Verbindung der Komponente b) in einem spezifischen
Mischungsverhältnis
bedeutet.
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Der Wirkbestandteil wird gründlich mit
den Hilfsstoffen vermischt, und die Mischung wird in einer geeigneten
Mühle gründlich gemahlen,
um benetzbare Pulver zu ergeben, die mit Wasser verdünnt werden
können,
um Suspensionen der gewünschten
Konzentration zu ergeben.
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Emulsionen einer erforderlichen Verdünnung, welche
zum Pflanzenschutz eingesetzt werden können, sind aus diesem Konzentrat
durch Verdünnen
mit Wasser erhältlich.
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Gebrauchsfertige Stäube werden
durch Vermischen des Wirkbestandteils mit dem Trägermittel und durch Mahlen
der Mischung in einer geeigneten Mühle erhalten. Solche Pulver
können
auch für
trockene Zubereitungen für
Saatgut verwendet werden.
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Der Wirkbestandteil wird mit den
Hilfsstoffen vermischt und vermahlen, und die Mischung wird mit Wasser
befeuchtet. Die Mischung wird extrudiert und dann in einem Luftstrom
getrocknet.
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Der fein gemahlene Wirkbestandteil
wird einheitllich in einem Mischer zum Kaolin gegeben, das mit dem
Polyethylenglycol befeuchtet ist. Nicht-staubende überzogene
Körner
werden auf diese Weise erhalten.
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Der fein gemahlene Wirkbestandteil
wird innig mit den Hilfsstoffen vermischt, um ein Suspensionskonzentrat
zu ergeben, woraus Suspensionen einer gewünschten Verdünnung durch
Verdünnen
mit Wasser erhältlich
sind.
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Mit solchen Verdünnungen können lebende Pflanzen sowie
Pflanzenfortpflanzungsmaterial gegen Schädigung durch Mikroorganismen
durch Besprühen,
Begießen
oder Eintauchen behandelt und davor geschützt werden.
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Kapsel-Suspension mit
langsamer Freisetzung
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28 Teile einer Kombination der Verbindung
der Formel I und einer Verbindung der Komponente b) oder von jeder
dieser Verbindungen in getrennter Form werden mit zwei Teilen eines
aromatischen Lösungsmittels und
mit 7 Teilen Toluoldiisocyanat/Polymethylenpolyphenylisocyanat-Mischung (8 : 1)
vermischt. Die Mischung wird in einer Mischung aus 1,2 Teilen Polyvinylalkohol,
0,05 Teilen Entschäumer
und aus 51,6 Teilen Wasser emulgiert, bis die gewünschte Partikelgröße erreicht
ist. Zu dieser Emulsion wird eine Mischung aus 2,8 Teilen 1,6-Diaminohexan
in 5,3 Teilen Wasser gegeben. Die Mischung wird gerührt, bis
die Polymerisationsreaktion beendet ist.
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Kapsel-Suspension mit
langsamer Freisetzung
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28 Teile einer Kombination der Verbindung
der Formel I und einer Verbindung der Komponente b) oder von jeder
dieser Verbindungen in getrennter Form werden mit zwei Teilen eines
aromatischen Lösungsmittels und
mit 7 Teilen Toluoldiisocyanat/Polymethylenpolyphenylisocyanat-Mischung (8 : 1)
vermischt. Die Mischung wird in einer Mischung aus 1,2 Teilen Polyvinylalkohol,
0,05 Teilen Entschäumer
und aus 51,6 Teilen Wasser emulgiert, bis die gewünschte Partikelgröße erreicht
ist. Zu fieser Emulsion wird eine Mischung aus 2,8 Teilen 1,6-Diaminohexan
in 5,3 Teilen Wasser gegeben. Die Mischung wird gerührt, bis
die Polymerisationsreaktion beendet ist.
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Die erhaltene Kapsel-Suspension wird
durch Zugabe von 0,25 Teilen eines Verdickers und von 3 Teilen Dispergiermittel
stabilisiert. Die Kapsel-Suspensionsformulierung enthält 28% Wirkbestandteile.
Der mittlere Kapseldurchmesser beträgt 8 bis 15 um.
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Die sich ergebende Formulierung wird
auf Saatkörner
als wässrige
Suspension in einer für
diesen Zweck geeigneten Vorrichtung aufgebracht.
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Biologische Beispiele
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Ein synergistischer Effekt besteht,
wenn immer die Wirkung einer Wirkbestandteilskombination größer als
die Summe der Wirkungen der Einzelkomponenten ist.
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Die erwartete Wirkung E für eine gegebene
Wirkbestandteilskombination gehorcht der sogenannten COLBY-Formel
und kann wie folgt berechnet werden (COLBY S.R. " Calculating synergistic and antagonistic responses
of herbicide combination",
Weeds, Vol. 15, Seiten 20–22;
1967):
ppm = Milligramm Wirkbestandteil (= a.i.) pro Liter
Sprüh-Mischung
X
= %-Wirkung durch Wirkbestandteil I mit p ppm Wirkbestandteil
Y
= %-Wirkung durch Wirkbestandteil II mit q ppm Wirkbestandteil
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Gemäß COLBY ist die erwartete (additive)
Wirkung der Wirkbestandteile I + II mit p + q ppm Wirkbestandteil:
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Ist die tatsächlich beobachtete Wirkung
(0) größer als
die erwartete Wirkung (E), dann ist die Wirkung der Kombination
superadditiv, d.h., es liegt ein synergistischer Effekt vor.
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Alternativ dazu, kann die synergistische
Wirkung auch aus den Dosis-Reaktion-Kurven gemäß der sogenannten WADLEY-Methode
bestimmt werden. Mit dieser Methode wird das Wirkvermögen des
a.i. (Wirkbestandteils) durch Vergleich des Grades des fungalen
Angriffs auf behandelten Pflanzen mit demjenigen auf unbehandelten, ähnlich inokulierten
und inkubierten Prüfpflanzen
verglichen. Jeder a.i. wird mit 4 bis 5 Konzentrationen getestet.
Die Dosis-Reaktion-Kurven werden herangezogen, um den EC90 (d.h.
die Konzentration des a.i., die 90% Krankheitsbekämpfung ergibt)
der Einzelverbindungen sowie der Kombinationen (EC90
beobachtet)
zu ergeben. Die auf diese Weise experimentell gefundenen Werte der
Mischungen bei einem gegebenen Gewichtsverhältnis werden mit den Werten
verglichen, die gefunden worden wären, wenn lediglich ein komplementäres Wirkvermögen der
Komponenten vorlag (EC90 (A + B)
erwartet).
Der EC90 (A + B)
erwartet wird gemäß WADLEY
berechnet (Levi et al, EPPO-Bulletin 16, 1986, 651–657):
worin
a und b die Gewichtsverhältnisse
der Verbindung A und B in der Mischung und die Indices (A), (B)
und (A + B) die beobachteten EC90-Werte der Verbindungen A, B oder der
gegebenen Kombination A + B davon betreffen. Das Verhältnis EC90
(A + B)
erwartet/EC90 (A + B)
beobachtet drückt den
Wechselwirkungsfaktor (F) aus. Im Fall von Synergismus gilt: F ist > 1.
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Beispiel B-1
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Wirkvermögen gegen
Erysiphe graminis f. sp. tritici auf Weizen
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a) Schutzbehandlung
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15 Weizen-Saatkörner c.v. "Arina" werden in Kunststofftöpfen von
50 mL gesät
und 7 bis 12 Tage lang bei 22/19°C
und 50 bis 70% rH im Gewächshaus
wachsen gelassen. Sobald sich die primären Blätter voll ausgebreitet haben,
werden die Pflanzen mit wässrigen
Sprühflüssigkeiten,
enthaltend die Einzelverbindungen, oder mit Mischungen davon (nachfolgend
a.i. = Wirkbestandteil) durch Besprühen behandelt. Alle Verbindungen
werden als experimentelle oder im Handel erhältliche Formulierungen verwendet,
Kombinationen werden als Tank-Mischungen angewandt. Die Aufbringung
umfasst das Besprühen
der Blätter
bis fast zum Abfließen (3
Töpfe pro
Behandlung). 7 Tage nach der Aufbringung werden die Pflanzen in
einem Absetzturm mit frischen Sporen von Erysiphe graminis f. sp.
tritici durch Stäuben
der Konidia auf die Testpflanzen inokuliert. Die Pflanzen werden
dann in einer Gewächskammer
bei 20°C
und 60% rH inkubiert. 6 Tage nach Inoku-lation wird der Prozentsatz der Infektion
auf den primären
Blättern
bewertet. Das Wirkvermögen
des a.i. wird durch Vergleich des Grades des fungalen Angriffs auf
den behandelten Pflanzen mit demjenigen auf unbehandelten, ähnlich inokulierten
und inkubierten Prüfpflanzen
bestimmt. Jeder a.i. wird mit 3 bis 5 Konzentrationen getestet.
Die Ergebnisse werden gemäß der COLBY-Methode
berechnet.
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b) Heilbehandlung:
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Weizenpflanzen c.v. "Arina" werden in Standard-Boden
in 50 mL Töpfen
(ca. 15 Pflanzen pro Topf) im Gewächshaus bei 22/19°C und 14
h Licht pro Tag wachsen gelassen. Am Testbeginn sind die Pflanzen
8 Tage alt. Zur Inokulation werden Konidia über die Testpflanzen gestäubt, und
die Pflanzen werden bei 18 bis 20°C bis
zur Behandlung inkubiert. Die fungizide Behandlung wird 3 Tage nach
Inokulation durch Besprühen
der Testpflanzen mit verdünnten
Sprüh-Suspensionen
der Einzelwirkbestandteile oder der Mischungen durchgeführt, welche
durch Suspension in entmineralisiertem Wasser und entsprechender
Verdünnung
hergestellt werden.
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12 Pflanzen in 3 Töpfen werden
für jede
Behandlung herangezogen. 3 bis 4 Tage nach der Behandlung werden
die Tests durch Abschätzung
des Prozentsatzes des fungalen Angriffs auf den Blättern bewertet. Die
Aktivität
wird bezüglich
der Krankheit auf den Prüfpflanzen
berechnet. Die fungiziden Wechselwirkungen in den Mischungen werden
gemäß der COLBY-Methode berechnet.
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Beispiel B-2
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Aktivität gegen
Uncinula necator
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Traubenpflanzen im 4- bis 6-Blatt-Stadium,
Sorte Gutedel, werden mit Konidia von Uncinula necator durch Stäuben der
Konidia auf die Testpflanzen inokuliert. Nach 2 Tagen unter hoher
Feuchtigkeit und verringer ter Lichtintensität werden die Pflanzen 10 bis
14 Tage lang in einer Gewächskammer
bei 70% rH und 22°C inkubiert.
3 Tage nach Inokulation werden die Wirkbestandteile und die Mischungen
durch Aufsprühen
wässriger
Suspensionen angewandt, welche durch Suspendieren der a.i. in entmineralisiertem
Wasser und entsprechender Verdünnung
hergestellt werden. 5 Pflanzen werden für jede Behandlung herangezogen.
12 Tage nach Inokulation werden die Tests durch Abschätzung des
Prozentsatzes des fungalen Blattangriffs bezüglich der Krankheit auf den
Prüfpflanzen
bewertet. Die fungiziden Wechselwirkungen in den Mischungen werden
gemäß der COLBY-Methode
berechnet.
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Die Mischungen gemäß der Erfindung
zeigen und ergeben eine gute Aktivität in den Methoden der obigen
biologischen Beispiele 1 und 2.