DE69832155T2 - Übergangsmetallnitritkomplexe enthaltende gasgeneratoren - Google Patents

Übergangsmetallnitritkomplexe enthaltende gasgeneratoren Download PDF

Info

Publication number
DE69832155T2
DE69832155T2 DE69832155T DE69832155T DE69832155T2 DE 69832155 T2 DE69832155 T2 DE 69832155T2 DE 69832155 T DE69832155 T DE 69832155T DE 69832155 T DE69832155 T DE 69832155T DE 69832155 T2 DE69832155 T2 DE 69832155T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
metal
nitrate
ammonium
iii
composition
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE69832155T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69832155D1 (de
Inventor
H. Norman LUNDSTROM
C. Laurence BEGIN
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Automotive Systems Laboratory Inc
Original Assignee
Automotive Systems Laboratory Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Automotive Systems Laboratory Inc filed Critical Automotive Systems Laboratory Inc
Publication of DE69832155D1 publication Critical patent/DE69832155D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69832155T2 publication Critical patent/DE69832155T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B35/00Compositions containing a metal azide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06DMEANS FOR GENERATING SMOKE OR MIST; GAS-ATTACK COMPOSITIONS; GENERATION OF GAS FOR BLASTING OR PROPULSION (CHEMICAL PART)
    • C06D5/00Generation of pressure gas, e.g. for blasting cartridges, starting cartridges, rockets
    • C06D5/06Generation of pressure gas, e.g. for blasting cartridges, starting cartridges, rockets by reaction of two or more solids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft im Wesentlichen nicht-toxische gaserzeugende Zusammensetzungen, die bei Verbrennung schnell Gase erzeugen, welche zum Ausblasen von Insassen-Rückhaltesystemen in Kraftfahrzeugen nützlich sind, und insbesondere betrifft die Erfindung gaserzeugende Mittel mit hohem Stickstoffgehalt, welche Verbrennungsprodukte mit nicht nur annehmbaren Toxizitätsanteilen erzeugen, sondern auch ein relativ hohes Gasvolumen/Feststoffteilchen-Verhältnis bei annehmbaren Flammentemperaturen aufweisen.
  • Pyrotechnische gaserzeugende Mittel, in welchen ein Oxidationsmittel eingebracht ist, wie Kaliumnitrat, Kaliumperchlorat, Molybdändisulfid, Chromchlorid, Kupferoxid oder Eisenoxid mit Alkalimetall- und Erdalkalimetallaziden, wurden kommerziell mit Erfolg eingesetzt. Natriumazid war das am meisten eingesetzte Azid in festen gaserzeugenden Mitteln für Airbag-Systeme, wie in den US-Patenten Nr. 2 981 616, 3 741 585, 3 865 660, 4 203 787, 4 547 235 und 4 758 287 beschrieben.
  • Jedoch sind Azide sehr toxisch und Natriumazid ist ein sehr giftiges Material, sowohl in oraler als auch in dermatologischer Hinsicht. De facto wird Natriumazid als ein Klasse-B-Gift ähnlich wie andere extrem toxische Stoffe, wie Natriumcyanid und Strichnin, transportiert. Natriumazid hydrolysiert und bildet Stickstoffwasserstoffsäure, die sehr giftig ist und mit Schwermetallen, wie Kupfer und Blei, unter Bildung von sehr empfindlichen kovalenten Aziden reagiert, die leicht durch Schlag oder Aufprall explodieren. Außerdem sind aus Natriumazid hergestellte Treibmittel nicht sehr effiziente Gaserzeuger und führen zu Gasproduktionen von lediglich etwa 1,3 bis 1,6 Mol Gas pro 100 Gramm Treibmittel.
  • Die Entwicklung von gaserzeugenden Mitteln auf Azidbasis zu nicht-aziden gaserzeugenden Mitteln ist im Fachbereich gut dokumentiert. Die Vorteile von nicht-aziden gaserzeugenden Zusammensetzungen im Vergleich mit Azid-Gaserzeugungsmitteln wurden in der Patentliteratur umfassend beschrieben, zum Beispiel in der US-Patenten Nr. 4 370 181; 4 909 549; 4 948 439; 5 084 118; 5 139 588 und 5 035 757.
  • Zusätzlich zu einem Brennstoffbestandteil enthalten pyrotechnische gaserzeugende Mittel Komponenten wie Oxidationsmittel, um den erforderlichen Sauerstoff für eine rasche Verbrennung vorzusehen und um die Menge der erzeugten toxischen Gase zu verringern, einen Katalysator, um die Umwandlung von toxischen Oxiden von Kohlenstoff und Stickstoff zu unschädlichen Gasen zu befördern, und einen schlackenbildenden Bestandteil, um zu bewirken, dass sich die während und unmittelbar nach der Verbrennung gebildeten festen und flüssigen Produkte zu filtrierbaren kesselschlackeähnlichen Feststoffteilchen agglomerieren. Andere optionale Additive, wie die Brennrate erhöhende Mittel oder ballistische Modifikationsmittel und Verbrennungshilfsstoffe, werden zur Regulierung der Entzündbarkeits- und Verbrennungseigenschaften des gaserzeugenden Mittels verwendet.
  • Einer der Nachteile von bekannten nicht-aziden gaserzeugenden Zusammensetzungen ist die Menge und die physikalische Beschaffenheit der während der Verbrennung gebildeten festen Rückstände. Die Feststoffprodukte müssen filtriert werden und anderweitig von einem Kontakt mit den Insassen des Fahrzeugs ferngehalten werden. Es ist daher sehr erwünscht, Zusammensetzungen zu entwickeln, die ein Minimum an Feststoffteilchen bilden, und dennoch unter gleichzeitiger Vorsehung ausreichender Mengen eines nicht-toxischen Gases zum Aufblasen der Sicherheitsvorrichtung mit einer hohen Rate bereitzustellen. Darüber hinaus bilden zahlreiche bekannte gaserzeugende Mittel Feststoffe, die selbst in geringen Konzentrationen gefährlich sein könnten. Bei Verbrennung kann der Einsatz von Komponenten, die Alkali- und Erdalkalimetalle enthalten, zur Bildung von hoch alkalischen Reaktionsprodukten führen. Verbindungen wie diese könnten potenziell ernsthafte ätzende Verbrennungen verursachen, wenn sie mit der Haut oder den Augen eines Fahrzeuginsassen in Kontakt kommen.
  • Während bekannte nicht-azide gaserzeugende Mittel betriebsfähige Mengen von Gas mit einem Minimum an festen Verbrennungsprodukten liefern, ist in vielen Fällen die Masse des erforderlichen gaserzeugenden Mittels im Vergleich mit der Masse des erzeugten Gases immer noch ein Grund zur Sorge. Das Volumen des Airbags spiegelt notwendigerweise das Volumen des gaserzeugenden Mittels wieder, das zur Bildung des Gases zum Auslösen des Airbags benötigten wird. Eine Verringerung des Volumens des benötigten Gasgenerators oder eine Erhöhung der Mole des pro Gramm des gaserzeugenden Mittels gebildeten Gases würde zu der erwünschten Verringerung des Airbagvolumens führen, wodurch die Design-Flexibilität verbessert wird.
  • Noch ein weiteres Problem mit bekannten gaserzeugenden Zusammensetzungen ist deren Kompatibilität mit verschiedenen Materialien, die zur Bildung eines Druckbehälters im Airbag eingesetzt werden. Stahlkanister werden häufig als Gasgenerator-Druckgefäß in einem Personen-Rückhaltesystem verwendet aufgrund der relativ hohen Festigkeit von Stahl bei erhöhten Temperaturen. In Anbetracht der Tatsache, dass der Verringerung des Gewichts des Gefährtes große Bedeutung beigemessen wird, ist es erwünscht, dass Metalle wie Aluminium, und kleinere oder leichtere Stahlbehälter bei dem Druckbehälter verwendet werden.
  • Technische Überlegungen verlangen, dass Kraftfahrzeugbetreiber-Rückhaltesysteme einen Bonfire"-Test durchlaufen, in welchem das Airbagsystem während der Exposition an Feuer bewertet wird. In der Vergangenheit war dies lediglich ein wichtiges Anliegen für Gasgenerator-Kanister aus Aluminium, da die gegenwärtigen Druckbehälter aus Stahl routinemäßig diesen Test bestanden. Aluminium verliert rasch mit zunehmenden Temperaturen an Festigkeit und kann möglicherweise einer Kombination aus erhöhten Außentemperaturen und zu hohen Innentemperaturen und bei der Verbrennung des gaserzeugenden Mittels erzeugtem Druck nicht standhalten. Eine Selbstentzündungstemperatur von 175°C oder weniger gilt als ausreichend für den sicheren Gebrauch von Aluminiumkanistern.
  • Der Airbag muss so konstruiert sein, dass er seine bauliche Integrität trotz der hohen Drücke, die durch ein rasch verbrennendes gaserzeugendes Mittel erzeugt werden, beibehält. Wenn das gaserzeugende Mittel des Gasgenerators bei relativ niedrigen Temperaturen, zum Beispiel 150°C bis 175°C, zur Selbstentzündung gebracht werden kann, kann der Druckbehälter aus einem leichten Metall wie Aluminium hergestellt werden.
  • Beschreibung des Stands der Technik
  • Das US-Patent Nr. 5 160 386 von Lund et al. beschreibt ein gaserzeugendes Mittel mit einem Oxidationsmittel, welches ein Polynitritoübergangsmetallkomplexanion und eine kationische Komponente, gewählt aus der Alkalimetall- und Erdalkalimetallionen einschließenden Gruppe, umfasst. Verbrennungsprodukte, die aus diesen Zusammensetzungen gebildet werden, sind hoch alkalisch. Bei einer Verwendung mit dem geeigneten Brennstoff sind die hierin beschriebenen Oxidationsmittel nicht geeignet für die Verwendung mit einem Druckbehälter aus Aluminium aufgrund ihrer erhöhten Zersetzungstemperaturen.
  • Das US-Patent Nr. 5 542 704 von Hamilton et al. beschreibt den Einsatz von Übergangsmetallkomplexen von Hydrazin, wie Zinknitrathydrazin, für den Einsatz in Anwendungen von gaserzeugenden Mitteln, wobei die Oxidationsmittelkomponente aus anorganischen Alkalimetall- und anorganischen Erdalkalimetallnitraten und -nitriten und Übergangsmetalloxiden gewählt ist. Die Kationen der Koordinationskomplexe sind metallisch.
  • Die gleichzeitig anhängige PCT-Veröffentlichung WO 95/19944 von Hinshaw et al. beschreibt den Einsatz von kohlenstofffreien Metallkationenkoordinationskomplexen mit einem Wasserstoff und Stickstoff enthaltenden neutralen Liganden, sodass, wenn Koordinationskomplexe, wie Metallnitritamine, Metallnitratamine, Metallperchloratamine und Hydrazin-Koordinationskomplexe, verbrannt werden, Wasserdampf und Stickstoffgas die Hauptgaserzeuger bzw. Aufblasprodukte sind.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorgenannten Probleme werden durch feste pyrotechnische gaserzeugende Zusammensetzungen gelöst. Darüberhinaus entzünden sich bestimmte Koordinationskomplexe von selbst oder werden bei mäßigen bis niedrigen Temperaturen abgebaut, die für den Einsatz entweder in Stahl- oder Aluminium-Druckbehältern annehmbar sind, und erzeugen hohe Konzentrationen von Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf.
  • Somit sieht die Erfindung eine gaserzeugende Zusammensetzung, wasserhaltig oder wasserfrei, vor, umfassend einen ersten stickstoffhaltigen Brennstoff, wenigstens einen Koordinationskomplex und gegebenenfalls ein erstes Oxidationsmittel, wobei der Koordinationskomplex durch die Formel (NM)uM')x[N''y(NO2)z] dargestellt ist, wobei
    (NM) ein Nichtmetallkation aus Ammoniak, Hydrazin, Hydroxylamin, Guanidin, Aminoguanidin, Diaminoguanidin, Triaminoguanidin, Polyaminoguanidin, Biguanidin, Aminotriazol, Guanizin, Aminotetrazol, Tetrazolhydrazin, 5-Guanylaminotetrazol, Diaminofurazan, Diaminotriazol, Azoaminobis(aminofurazan)-Derivaten oder aromatischen oder aliphatischen Aminen ist; M' ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall ist;
    M'' ein Koordinationsmetall ausgewählt aus den Übergangsmetallen der Gruppen 4–12 des neuen IUPAC-Periodensystems ist;
    u = 1, 2, 3 oder 4;
    x = 0, 1, 2 oder 3;
    y = 1, 2 oder 3; und
    z = 4 oder 6 Nitrito-/Nitrogruppen, abhängig von der geforderten Stöchiometrie des Nichtmetalls NM und des Metals M; und
    wobei das Oxidationsmittel aus Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Übergangsmetall-, Übergangsmetall- und Nichtmetallnitraten, -nitriten, -perchloraten, -chloraten, -chloriten, -chromaten, -oxalaten, -halogeniden, -sulfaten, -sulfiden, -persulfaten, -peroxiden, -oxiden, -nitramiden, zyklischen Nitramiden, linearen Nitramiden, Klatrat-Nitramiden und Mischungen davon gewählt ist.
  • Das Nichtmetallkation besteht daher aus bestimmten Kombinationen von elementaren Bestandteilen, die entweder allein oder durch oxidative Reaktionen thermisch in nützliche Gas-/Dampf-Spezies, wie Stickstoff, Kohlendioxid und Wasser, zersetzt werden können.
  • Koordinationskomplexe der vorliegenden Erfindung schließen Ammoniumcobaltinitrit (Ammoniumhexanitrocobaltat(III) gemäß den IUPAC-Richtlinien) und Reaktionsprodukte, die durch das Mischen von Lösungen von Natriumcobaltinitrit und Ammoniumchlorid oder durch das Mischen von ähnlich löslichen Ammoniumverbindungen unter leicht sauren Bedingungen gebildet werden, ein. Zusätzliche Oxidationsmittelverbindungen schließen die Nitrometallatreaktionsprodukte, die durch das Mischen von Lösungen von Natriumcobaltinitrit mit löslichem Guanidin, Aminoguanidin, Diaminoguanidin, Triaminoguanidin, Hydrazin und Hydroxylaminsalzen und/oder Verbindungen unter variierenden pH-Bedingungen gebildet werden, ein. Neue Verfahren zur Herstellung von Verbindungen wie diesen sind in den Beispielen 26 und 27 angegeben.
  • Obwohl die Komponenten der vorliegenden Erfindung in ihrer wasserfreien Form beschrieben wurden, versteht es sich, dass die Lehren hierin die wasserhaltigen Formen ebenso umfassen.
  • Beispiele für Koordinationskomplexe der vorliegenden Erfindung schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, Ammoniumhexanitrocobaltat, Hydraziniumnitrocobaltat Aminoguanidiniumnitrocobaltat, Methylaminhexanitrocobaltat, Natriumammoniumnitrocobaltat und Natriumhydrazinhexanitrocobaltat.
  • Wie in den Beispielen 26 und 27 gezeigt, werden Nichtmetallverbindungen wie Hydrazinhydrat und Aminoguanidinnitrat mit Natriumcobaltinitrit kombiniert, wodurch selbstdeflagrierende Nitrocobaltat-Reaktionsprodukte erhalten werden, die Hydrazincobaltinitrit und Aminoguanidincobaltinitrid bzw. deren Metall/Hydrazin- und Metall/Aminoguanidin-Analoga sein sollen. Man nimmt an, dass ähnliche Verbindungen wie 5-Aminotetrazolcobaltinitrid, Diaminoguanidincobaltinitrit und Triaminoguanidincobaltinitrit ähnliche Eigenschaften zeigen.
  • Obwohl Koordinationskomplexoxidationsmittelverbindungen mit einem nichtmetallischen oder nichtmetallischen/metallischen Kation, wie Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und Natriumhydrazinhexanitrocobaltat bevorzugt sind, können metallische Kationenkoordinationskomplexe ebenfalls in Verbindung mit mindestens einem nichtmetallischen oder nichtmetallischen/metallischen Kationenkoordinationskomplex eingesetzt werden.
  • Metallkoordinationskomplexe können aus Metallaminkomplexen, Metallhydrazinkomplexen und Metallpolynitritometallatkomplexen gewählt werden, die mit neutralen und/oder anionischen sauertoffhaltigen Liganden koordiniert sind, darin eingeschlossen, aber nicht beschränkt auf, Nitrate, Nitrite, Chlorate, Perchlorate, Oxalate, Chromate, Halogenide, Sulfate und Persulfate.
  • Metallaminkomplexe sind gewählt aus der Gruppe, die einschließt, aber nicht beschränkt ist auf, Hexaminchromium(III)nitrat, Trinitrotriamincobalt(III), Hexamincobalt(III)nitrat; Hexamincobalt(III)perchlorat; Hexaminnickel(II)nitrat; Tetraminkupfer(II)nitrat, Cobalt(III)dinitratobis(ethylendiamin)nitrat, Cobalt(III)dinitrobis(ethylendiamin)nitrat, Cobalt(III)dinitrobis(ethylendiamin)nitrit und Cobalt(III)hexahydroxylaminnitrat.
  • Metallhydrazinkomplexe sind gewählt aus der Gruppe, die einschließt, aber nicht beschränkt ist auf, Natriumhydrazinhexanitrocobaltat, Zinknitrathydrazin, Trishydrazinzinknitrat, Bishydrazinmagnesiumperchlorat; Bishydrazinmagnesiumnitrat; und Bishydrazinplatin(II)nitrit.
  • Metallpolynitritometallatverbindungen enthalten ein Polynitrito/Nitroübergangsmetallanion und ein metallisches Kation, das mindestens ein Metall, gewählt aus der Gruppe bestehend aus Alkali-, Erdalkali- und Übergangsmetallen, umfasst, und schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, Kaliumhexanitrocobaltat, Natriumhexanitrocobaltat und Barium-, Strontium- und Magnesiumcobaltinitrite und Hydrate davon. Reaktionskomplexe wie diese werden vorzugsweise in niedrigen Konzentrationen eingesetzt.
  • Ein Koordinationskomplex ist allgemein dadurch definiert, was gebildet wird, wenn ein zentrales Atom oder Ion, M, in der Regel ein Metall, sich mit einem oder mehreren Liganden, L, L', L'' etc., verbindet unter Bildung einer Spezies vom Typ MLL'L''. M, die Liganden und der resultierende Koordinationskomplex können alle Ladungen tragen. Der Koordinationskomplex kann nicht-ionisch, kationisch oder anionisch sein, je nach den von dem zentralen Atom und den Koordinationsgruppen getragenen Ladungen. Diese Gruppen werden als Liganden bezeichnet, und die Gesamtzahl der Anlagerungen an das zentrale Atom wird als Koordinationszahl bezeichnet. Zum Beispiel besitzt Cobalt(III) eine normale Valenz von drei, aber außerdem eine Affinität für sechs Gruppen, das heißt, eine Restvalenz oder Koordinationszahl von sechs. Andere gebräuchliche Namen schließen komplexe Ionen (falls elektrisch geladen), Werner-Komplexe und Koordinationskomplexe ein.
  • Zur Veranschaulichung ist ein Metallaminkomplex allgemein als ein Koordinationskomplex definiert, in welchem die Stickstoffatome von Ammoniak direkt mit dem Metall durch kovalente Koordinationsbindungen verbunden sind. Kovalente Koordinationsbindungen basieren auf einem gemeinsamen Elektronenpaar, die beide von einem einzelnen Atom oder Ion kommen. Somit enthält in diesem Fall der Koordinationskomplex NH3, Ammoniak, das als neutraler Ligand bezeichnet wird. Im Gegensatz zu einem neutralen Liganden enthalten die Koordinationskomplexe der vorliegenden Erfindung nur anionische Liganden mit Nitro- oder Nitritocharakter. Nitro wird verwendet, wenn das Metall, M, an das Stickstoffatom der Nitritgruppe angelagert ist. Nitrito wird verwendet, wenn M an das Sauerstoffatom der Nitritgruppe angelagert ist.
  • Die/der nichtmetallische und/oder nichtmetallische/metallische Koordinationskomplex(e) werden in Verbindung mit jeglichen/jeglichem sekundären Metallkoordinationskomplex(en) in Konzentrationen von 10 bis 100 Gew.-%, und vorzugsweise von 30 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die gesamte gaserzeugende Zusammensetzung, eingesetzt.
  • Brennstoff(e) mit einer geringen Schlag- und einer geringen Reibungsempfindlichkeit mit einem hohen Stickstoffgehalt werden mit dem Koordinationskomplex verbunden. In nicht-azidische-Brennstoffe werden jedoch bevorzugt Azidbrennstoffe mit hohem Stickstoffgehalt oder Metallazidokomplexbrennstoffe eingesetzt, wie Natriumazid, Lithiumazid, Kaliumazid, Calciumazid, Bariumazid, Strontiumazid, und Azidopentamincobalt(III)nitrat können ebenfalls verwendet werden. Nicht-Azid-Brennstoffe werden aus der Gruppe umfassend Azole, Tetrazole, Triazole und Triazine; Nichtmetall- und Metallderivaten von Tetrazolen, Triazolen und Triazinen; linearen und zyklischen Nitraminen von normaler oder Feinteilchengröße; und Derivaten von Guanidin, Cyanoguanidin, Hydrazin, Hydroxylamin und Ammoniak ausgewählt.
  • Beispiele für Guanidinderivat-Brennstoffe schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, Guanidinverbindungen, entweder getrennt oder in Kombination, gewählt aus der Gruppe umfassend Cyanoguanidin, Metall- und Nichtmetallderivate von Cyanoguanidin, Guanidinnitrat, Aminoguanidinnitrat, Diaminoguanidinnitrat, Triaminoguanidin(TAG-)nitrat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Guanidinperchlorat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Triaminoguanidinperchlorat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Aminonitroguanidin (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Guanidinpicrat, Guanidincarbonat, Triaminoguanidinpicrat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Nitroguanidin (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Nitroaminoguanidin (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Metallsalze von Nitroaminoguanidin, Metallsalze von Nitroguanidin, Nitroguanidinnitrat und Nitroguanidinperchlorat.
  • Andere nicht-azidischen Brennstoffe mit hohem Stickstoffgehalt, die in den gaserzeugenden Zusammensetzungen dieser Erfindung eingesetzt werden, werden entweder getrennt oder in Kombination mit den weiter oben beschriebenen Guanidinverbindungen, einschließlich Oxamid, Oxalyldihydrazid, Triazine, wie 2,4,6-Trihydrazino-s-triazin (Cyanursäurehydrazid), 2,4,6-Triamino-s-triazin (Melamin) und Melaminnitrat; Azole, wie Urazol und Aminourazol; Tetrazole, wie Tetrazol, Azotetrazol, 1H-Tetrazol, 5-Aminotetrazol, 5-Nitrotetrazol, 5-Nitroaminotetrazol, 5,5'-Bitetrazol, Azobitetrazol, Diguanidinium-5,5'-azotetrazolat und Diammonium-5,5'-bitetrazol; Triazole, wie Nitrotriazol, Nitroaminotriazol, 3-Nitro-1,2,4-triazol-5-on; und metallische und nichtmetallische Salze der vorgenannten Tetrazole, Triazole und Triazine, einschließlich Mangan-5,5'-bitetrazol und Zink-5-aminotetrazol, ein. Der Brennstoff mit hohem Stickstoffgehalt umfasst allgemein 0,1 bis 70 Gew.-% der gesamten gaserzeugenden Zusammensetzung.
  • Eine optionale Oxidationsmittelverbindung wird gewählt aus der Gruppe umfassend Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Übergangsmetall- und Nichtmetallnitramiden, zyklischen Nitraminen, linearen Nitraminen, Klathrat-Nitramiden, -nitraten, -nitriten, -perchloraten, -chloraten, -chloriten, -chromaten, -oxalaten, -halogeniden, -sulfaten, -sulfiden, -persulfaten, -peroxiden, -oxiden und Kombinationen davon. Diese schließen zum Beispiel phasenstabilisiertes Ammoniumnitrat, Ammoniumnitrat, Ammoniumperchlorat, Natriumnitrat, Ammoniumnitrat, Ammoniumperchlorat, Natriumnitrat, Kaliumnitrat, Strontiumnitrat, Kupferoxid, Molybdändisulfid, Nitroguanidin, Aminonitroguanidin, Ammoniumdinitramid, Cyclotrimethylentrinitramin (RDX) und Cyclotetramethylentetranitramin (HMX) ein. Das Oxidationsmittel umfasst allgemein 0–50 Gew.-% der gesamten gaserzeugenden Zusammensetzung.
  • Vom praktischen Standpunkt betrachtet können die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung einige der bislang mit gaserzeugenden Zusammensetzungen verwendeten Additive einschließen, wie Schlackenbildner, Kompoundierungshilfen, Zündhilfsmittel, ballistische Modifikationsmittel, Kühlmittel und NOX- und CO-Fänger.
  • Ballistische Modifikationsmittel beeinflussen die Temperaturempfindlichkeit und -rate, mit welcher das gaserzeugende Mittel oder Treibmittel verbrennt. Der/die ballistische(n) Modifikationsmittel wird/werden gewählt aus der Gruppe bestehend aus Alkalimetall, Erdalkalimetall, Übergangsmetall, organometallischem und/oder Ammoniumguanidin und TAG-Salzen von Cyanoguanidin; Alkali-, Erdalkali- und Übergangsmetalloxiden, -sulfiden, -halogeniden, -chelaten, -metallocenen, -ferrocenen, -chromaten, -dichromaten, -trichromaten und -chromiten; und/oder Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Guanidin- und Triaminoguanidinborhydridsalzen; elementarem Schwefel; Antimontrisulfid; und/oder Übergangsmetallsalzen von Acetylaceton, entweder getrennt oder in einer Kombination davon. Ballistische Modifikationsmittel werden in Konzentrationen von etwa 0 bis 25 Gew.-% der gesamten gaserzeugenden Zusammensetzung eingesetzt.
  • Die Zugabe eines Katalysators unterstützt die Verringerung der Bildung von toxischem Kohlenmonoxid, Stickstoffoxiden und anderen toxischen Spezies. Ein Katalysator kann gewählt sein aus der Gruppe umfassend Triazolate und/oder Tetrazolate; Alkali-, Erdalkali- und Übergangsmetallsalze von Tetrazolen, Bitetrazolen und Triazolen; Übergangsmetalloxide; Guanidinnitrat; Nitroguanidin; aliphatische Amine und aromatische Amine; und Mischungen davon. Ein Kataly sator wird in Konzentrationen von 0 bis 20 Gew.-% der gesamten gaserzeugenden Zusammensetzung eingesetzt.
  • Obgleich eine sehr geringe Konzentration von festen Verbrennungsprodukten gebildet wird, wenn die pyrotechnischen gaserzeugenden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung entzündet werden, ist die Bildung von festen Klinkern oder Schlacken erwünscht, um zu verhindern, dass unerwünschte feste Abbauprodukte die Filtersiebe des Airbags passieren oder diese verstopfen. Geeignete Schlackenbildner und Kühlmittel schließen Kalk, Borsilikate, Vykor-Glas, Bentonit-Ton, Siliciumdioxid, Aluminiumdioxid, Silikate, Aluminate, Übergangsmetalloxide und Mischungen davon ein. Ein Schlackenbildner wird in Konzentrationen von 0 bis 10 Gew.-% der gesamten gaserzeugenden Zusammensetzung eingesetzt.
  • Eine Zündhilfe reguliert die Entzündungstemperatur und wird gewählt aus der Gruppe umfassend fein verteilten elementaren Schwefel, Bor, Ruß und/oder Magnesium, Aluminium, Titan, Zirkonium oder Hafniummetallpulver und/oder Übergangsmetallhydride und/oder Übergangsmetallsulfide, und das Hydrazinsalz von 3-Nitro-1,2,4-triazol-5-on, in Kombination oder getrennt. Eine Zündhilfe wird in Konzentrationen von 0 bis 20 Gew.-% der gesamten gaserzeugenden Zusammensetzung eingesetzt.
  • Verarbeitungshilfsstoffe werden zur Erleichterung des Kompoundierens von homogenen Mischungen eingesetzt. Geeignete Verarbeitungshilfsstoffe schließen Alkali-, Erdalkali- und Übergangsmetallstearate; wässrige und/oder nichtwässrige Lösungsmittel; Molybdändisulfid; Graphit; Bornitrid; Polyethylenglycole; Polypropylencarbonate; Polyacetale; Polyvinylacetat; Fluorpolymerwachse, die kommerziell unter dem Handelsnamen "Teflon" oder "Viton" verfügbar sind, und Silikonwachse ein. Der Verarbeitungshilfsstoff wird in Konzentrationen von 0 bis 15 Gew.-% der gesamten gaserzeugenden Zusammensetzung eingesetzt.
  • Die hierin zuvor beschriebenen verschiedenen Komponenten für die Verwendung mit den Koordinationskomplexen der vorliegenden Erfindung wurden in anderen bekannten gaserzeugenden Zusammensetzungen verwendet. Referenzen, welche Nicht-Azidgas erzeugende Zusammensetzungen betreffen, die verschiedene in der vorliegenden Erfindung nützliche Additive beschreiben, schließen die US-Patente Nr. 5 035 757; 5 084 118; 5 139 588; 4 948 439; 4 909 549; und 4 370 181 ein. Wie im Fachbereich gelehrt und wie für Fachleute auf dem Gebiet offensichtlich wird, ist es möglich, die Funktionen von zwei oder mehr Additiven zu einer einzigen Zusammensetzung zu vereinen. Zum Beispiel kann ein Oxidationsmittel, das ein Erdalkalimetall, wie Strontium, enthält, ebenfalls als Schlackenbildner, ein ballistisches Modifikationsmittel, ein Zündhilfsmittel und ein Verarbeitungshilfsstoff fungieren.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Herstellung der oben beschriebenen Nichtmetall- und Nichtmetall-/Metallkoordinationskomplexe in den Beispielen 1–27 gelehrt. Allgemein gesagt, liefern die Beispiele 26 und 27 eine Blaupause für die Synthese jeglichen Nichtmetallkationenkoordinationskomplexes. Wie zum Beispiel in Beispiel 26 gezeigt, kann ein das gewünschte Nichtmetallkation enthaltendes nitriertes Salz mit Natriumcobaltinitrit kombiniert werden unter Erhalt der gewünschten Reaktionsprodukte. Beispiel 27 liefert beispielsweise ein wasserhaltiges Nichtmetallkation, Hydrazinhydrat, und kombiniert es mit Natriumcobaltinitrit unter Erhalt der gewünschten Reaktionsprodukte.
  • Viele der Nichtmetallkationen sind in kommerziell verfügbaren Salzen oder anderen Verbindungen enthalten. Allerdings können diese auch direkt hergestellt werden, wie von Robert M. Herbst und James A. Garrison, J.O.C., Band 18, Seiten 941–945, (1953) offenbart. Die Nitrierung von 5-Aminotetrazol wird darin gelehrt und dient als eine allgemeine Blaupause für die Nitrierung von jeglichem gewünschten Nichtmetallkation. Das Kombinieren des Nitratsalzes des Nichtmetallkations mit Natriumcobaltinitrit ergibt dann die gewünschten Reaktionsprodukte, wie in den Beispielen gelehrt.
  • Die Herstellung der Nichtmetall-/Metallnitro-/Nitritometallate wird von K.A. Hofmann und K. Buchner, Ber., Band 41, Seiten 3085–90, (1908), beschrieben. Das angegebene Verfahren kann als allgemeine Blaupause für die Synthese eines beliebigen gewünschten Nichtmetall-/Metallkationennitro-/Nitritokoordinationskomplexes angewandt werden. Es können wiederum kommerziell verfügbare Reagenzien oder solche, die durch einen Fachmann auf dem Gebiet leicht synthetisch herzustellen sind, für den Erhalt der gewünschten Reaktionsprodukte verwendet werden.
  • Herstellungstechniken für die Nichtmetall- und Nichtmetall-/Metallkoordinationskomplexe sind auch in Mellors' Comprehensive Treatise on Inorganic and Theoretical Chemistry, Bd. VIII, (1928), Seiten 470–529, und in einer späteren Ergänzung zu Band VIII, Beilage II, Teil II, (1967), Seiten 86–94, gelehrt, die beide von Longmans, Green und Company veröffentlicht sind.
  • Furazanverbindungen und Oxidationsprodukte davon sind in J.O.C. U.S.S.R. 756 (1981) offenbart.
  • Die Herstellung von Nichtmetall- und Nichtmetall-/Metallnitrometallaten wird auch von Cunningham und Perkin, J. Chem. Soc., Band 95, Seite 1562, (1909); von Wilkinson et al., Comprehensive Coordination Chemistry, Pergamon Press, (1987); und von Hitchman und Rowbottom, Coordination Chemistry Review, Band 42, Seiten 55–132, (1982), gelehrt.
  • Die Herstellung von Nichtmetall-/Metallnitrometallaten wird noch weiter von Adolfo Ferrari und E. Mario Nardelli, Gazzetta Chimica Italiana, Band 77, Seiten 422–26, (1947), gelehrt.
  • Die Herstellung der Metallamin- und Metallhydrazinkoordinationskomplexe der vorliegenden Erfindung ist in der gleichzeitig anhängigen Anmeldung WO 95/19944, PCT-Anmeldung Nr. PCT/US95/00029, beschrieben. Die Herstellung der Metallpolynitritometallate wird in dem US-Patent Nr. 5 160 386 gelehrt.
  • Die Art und Weise und die Reihenfolge, in welcher die Komponenten der gaserzeugenden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung kombiniert und kompoundiert werden, ist nicht kritisch, solange die passende Teilchengröße der Bestandteile gewählt wird, um sicherzustellen, dass die gewünschte Mischung erhalten wird. Das Kompoundieren wird durch einen Fachmann auf dem Gebiet unter den geeigneten Sicherheitsmaßnahmen für die Herstellung von energetischen Materialien und unter Bedingungen, die nicht zu unangemessenen Risiken weder bei der Verarbeitung noch zum Abbau der eingesetzten Komponenten führen, durchgeführt. Zum Beispiel können die Materialien nassvermischt oder trockenvermischt werden und in einer Kugelmühle oder einem Farbschüttler vom Red Devil-Typ zerrieben werden und dann durch Kompressionsformen pelletisiert werden. Die Materialien können auch getrennt oder zusammen in einer Strahlmühle, einer Sweco-Schwingmühle oder einer Bantam-Mikropulverisiermühle gemahlen werden und danach vor der Kompaktierung vermengt oder weiter vermengt werden in einem V-Mischer.
  • Zusammensetzungen mit Komponenten, die empfindlicher sind gegenüber Reibung, Aufprall und elektrostatischer Entladung, sollten getrennt nassgemahlen werden, gefolgt von einem Trocknen. Das erhaltene feine Pulver von jeder der Komponenten kann dann nassvermischt werden durch Taumeln mit Keramikzylindern in einem Kugelmühlentiegel beispielsweise und anschließend getrocknet werden. Weniger empfindliche Komponenten können gleichzeitig trockengemahlen und trockenvermischt werden.
  • Beim Formulieren einer Zusammensetzung wird das Verhältnis von Oxidationsmittel zu Brennstoff, wobei der Metallkoordinationskomplex sowohl das Oxidationsmittel als auch den Brennstoff umfasst, so eingestellt, dass der Sauerstoffwert zwischen –10,0% und +10,0% O2, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung wie weiter oben beschrieben, beträgt. Stärker bevorzugt wird das Verhältnis von Oxidationsmittel zu Brennstoff so eingestellt, dass der Sauerstoffwert zwischen –4,0% und 1,0% O2, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, beträgt. Am meisten bevorzugt beträgt das Verhältnis zwischen –2,0% und 0,0%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung. Der Sauerstoffwert sind die Gewichtsprozent an O2 in der Zusammensetzung, die benötigt oder freigesetzt werden, um die stöchiometrisch ausgeglichenen Produkte zu bilden. Daher steht ein negativer Sauerstoffwert für eine sauerstoffarme Zusammensetzung, wohingegen ein positiver Sauerstoffwert für eine sauerstoffreiche Zusammensetzung steht. Es wird ersichtlich, dass die relativen Mengen von Oxidationsmittel und Brennstoff von der Natur des gewählten Koordinationskomplexes abhängen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung sind bestimmte Koordinationskomplexe der vorliegenden Erfindung selbstdeflagrierend und können somit der einzige Bestandteil der gaserzeugenden Zusammensetzungen sein. Die Beispiele 18, 26 und 27 sind besonders veranschaulichend. Die Kombination von hohem Stickstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffgehalt in diesen Verbindungen sorgt für überreichlich Gase und eine minimale Menge an Feststoffen, verglichen mit anderen bekannten gaserzeugenden Zusammensetzungen. Auf diese Weise wird die Design-Flexibilität verbessert durch die Fähigkeit, die Filtrationsanforderungen und die Größe des Airbags zu verringern. Die Beispiele 24 und 25 veranschaulichen auch die hohe Alkalinität von Verbrennungsfeststoffen von bekannten gaserzeugenden Mitteln im Vergleich mit denjenigen der vorliegenden Erfindung unter Nutzung von Nichtmetallkoordinationskomplexen und Nicht-Azid-Brennstoffen. Wie gezeigt, verringert eine Herabsetzung des pH der Verbrennungsfeststoffe die Wahrscheinlichkeit von Haut- und Augenentzündungen bei den Kraftfahrzeuginsassen.
  • Bei bestimmten Koordinationskomplexen der vorliegenden Erfindung kann es notwendig sein, ein Nichtmetalloxidationsmittel oder einen Brennstoff zur Verringerung der Menge von Stickstoffoxid- und Kohlenmonoxid-Verbrennungsprodukten einzuschließen. Bei anderen Koordinationskomplexen liegen die Anteile dieser unerwünschten Gase unter den Schwellenwerten und daher können die selbstdeflagrierenden Koordinationskomplexe allein verbrannt werden.
  • Ein weiterer Vorteil von bestimmten der gaserzeugenden Mittel, die aus nichtmetallischen oder nichtmetallischen/metallischen Koordinationskomplexen aufgebaut sind, ist derjenige, dass die Selbstentzündungs- oder die Zersetzungstemperatur auf unter 175°C abgesenkt wird. Die Beispiele 19–21 sind veranschaulichend und vergleichen die gaserzeugenden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung mit anderen bekannten gaserzeugenden Mitteln. Zusammensetzungen mit Selbstentzündungstemperaturen in diesem Bereich erleichtern den Einsatz von Niedertemperatur-Aluminium- oder Leichtmetall-Druckbehältern und verringern somit das Gewicht des Airbags.
  • Demgegenüber nutzen bekannte Metallaminkoordinationskomplexformulierungen herkömmliche Metallbrennstoffe, wie Bor, Magnesium, Aluminium, Silicium, Titan und Zirconium. Dies führt dazu, dass bei der Verbrennung mehr Feststoffe gebildet werden, sowie zu erhöhten Selbstentzündungstemperaturen, die nicht notwendigerweise mit leichtgewichtigen Druckbehältern kompatibel sind.
  • Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, in welchen die Komponenten in Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, quantifiziert sind, wenn nichts anderes angegeben ist. Die theoretischen Werte der Produkte werden auf Basis der jeweils vorgegebenen Zusammensetzungen erhalten. Die Versuchswerte sind wie angegeben.
  • Beispiel 1: Ammoniumhexanitrocobaltat(III)/Guanidinnitrat
    • (NH4)3[Co(NO2)6] + 2 CH6N4O3 → CoO + 12 H2O + 2 CO2 + 17/2 N2 + 1/2 O2
  • Eine Mischung von 61,45% (NH4)3[Co(NO2)6] und 38,55% CH6N4O3 wird hergestellt. Die Komponenten werden getrennt voneinander zu einem feinen Pulver durch Nasstaumeln mit Keramikzylindern in einem Kugelmühlentiegel gemahlen. Das Pulver wird dann von den Mahlzylindern abgetrennt und granuliert zur Verbesserung der Fließcharakteristika des Materials. Als Nächstes werden die gemahlenen Komponenten in einem V-Mischer vor der Kompaktierung vermengt. Falls gewünscht, können die homogen vermengten Granulate danach behutsam zu Pellets kompressionsgeformt werden durch den Fachleuten auf dem Gebiet bekannten Verfahren. Die Verbrennungsprodukte schließen 37,60% N2 (g), 2,53% O2 (g), 13,90% CO2, 34,12% H2O (v) und 11,85% CoO (s) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 88,15%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,634.
  • Beispiel 2: Ammoniumhexanitrocobaltat(III)/Diammonium-5,5'-bitetrazol
    • 13/8 (NH4)3[Co(NO2)6] + (NH4)2(CN4)2 → 13/8 CoO + 55/4 H2O + 2 CO2 + 197/16 N2 + 1/16 O2
  • Eine Mischung von 78,61% (NH4)3[Co(NO2)6) und 21,39% (NH4)2(CN4)2 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 15,16% CoO (s), 30,78% H2O (v), 10,94% CO2 (g), 42,87% N2 (g) und 0,25% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 84,84%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,498.
  • Beispiel 3: Ammoniumhexanitrocobaltat(III)/Diammonium-5,5'-bitetrazol/Natriumnitrat
    • (NH4)3[Co(NO2)6] + (NH4)2(CN4)2 + NaNO3 → CoO + 5/8 Na2O + 10 H2O + 2 CO2 + 81/8 N2 + 1/16 O2
  • Eine Mischung von 58,30% (NH4)3[Co(NO2)6], 25,78% (NH4)2(CN4)2 und 15,92% NaNO3 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 11,24% CoO (s), 5,80% Na2O (s), 26,98% H2O (v), 13,19% CO2 (g), 42,49% N2 (g) und 0,30% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 82,96%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,326.
  • Beispiel 4: Ammoniumhexanitrocobaltat(III)/5-Aminotetrazol
    • (NH4)3[Co(NO2)6] + 5/4 CH3N5 → CoO + 63/8 H2O + 5/4 CO2 + 61/8 N2 + 5/16 O2
  • Eine Mischung von 78,55% (NH4)3[Co(NO2)6] und 21,45% CH3N5 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 15,14% CoO (s), 28,62% H2O (v), 11,11% CO2 (g), 43,11% N2 (g) und 2,02% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 84,86%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,446.
  • Beispiel 5: Ammoniumhexanitrocobaltat(III)/Trihydrazino-s-triazin
    • 5 (NH4)3[Co(NO2)6] + 2 (CH3N3)3 → 5 CoO + 39 H2O + 6 CO2 + 63/2 N2 + 2 O2
  • Eine Mischung von 85,05% (NH4)3[Co(NO2)6] und 14,95% (CH3N3)3 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 16,39% CoO (s), 30,70% H2O (v), 11,54% CO2 (g), 38,57% N2 (g) und 2,80% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 83,61%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,434.
  • Beispiel 6: Ammoniumhexanitrocobaltat(III)/Urazol
    • (NH4)3[Co(NO2)6] + C2H3N3O2 → CoO + 15/2 H2O + 2 CO2 + 6 N2 + 3/4 O2
  • Eine Mischung von 79,39% (NH4)3[Co(NO2)6] und 20,61% C2H3N3O2 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 15,30% CoO (s), 27,55% H2O (v), 17,96% CO2 (g), 34,29% N2 (g) und 4,90% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 84,70%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,317.
  • Beispiel 7: Aminoguanidinhexanitrocobaltat/Ammoniumhexanitrocobaltat
    • 2 (CH7N4)3[Co(NO2)6] + 3 (NH4)3[Co(NO2)6] → 5 CoO + 39 H2O + 6 CO2 + 63/2 N2 + 2 O2
  • Eine Mischung von 48,97% (CH7N4)3[Co(NO2)6] und 51,03% (NH4)3[Co(NO2)6] wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 16,39% CoO (s), 30,70% H2O (v), 11,54% CO2 (g), 38,57% N2 (g) und 2,80% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 83,61%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,43.
  • Beispiel 8: Aminoguanidinhexanitrocobaltat/Ammoniumnitrat
    • (CH7N4)3[Co(NO2)6] + 6 NH4NO3 → CoO + 45/2 H2O + 3 CO2 + 15 N2 + 1/4 O2
  • Eine Mischung von 53,85% (CH7N4)3[Co(NO2)6] und 46,15% NH4NO3 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 7,21% CoO (s), 38,94% H2O (v), 12,69% CO2 (g), 40,38% N2 (g) und 0,78% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 92,79%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,92.
  • Die Verbrennungsreaktanten wurden durch getrenntes Mahlen des Aminoguanidinnitrocobaltat und Ammoniumnitrat zu feinen Pulvern hergestellt. Die zwei Komponenten wurden danach vereint und vermischt unter Bildung einer homogenen Mischung. Eine kleine Probe der Zusammensetzung wurde hinsichtlich der Entzündbarkeit mit einer Bernzomatic-Propanfackel bewertet. Die Zusammensetzung entzündete sich und verbrannte vollständig. Eine Spülung des Verbrennungsrückstands ergab einen pH-Messwert von 5 bis 7. Eine kleine Probe der Zusammensetzung wurde auf einem Aluminiumblock mit ungefähr 15°C/Minute erwärmt. Das Einsetzen des Abbaus des gasförmigen Rauchs war bei 132–134°C zu beobachten. Bei 160°C war ein größerer Abbau unter Schmelzen, Blasenbildung und Rauch festzustellen. Bei 244°C entzündete sich das verbleibende Produkt und deflagrierte mit einer Stickflamme. Eine sehr geringe Menge an Rußrückstand blieb zurück.
  • Beispiel 9: Ammoniumhexanitrocobaltat/Aminoguanidinnitrat
    • (NH4)3[Co(NO2)6] + 2 CH7N5O3 → CoO + 13 H2O + 2 CO2 + 9,5 N2
  • Eine Mischung von 58,67% (NH4)3[Co(NO2)6] und 41,33% CH7N5O3 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 11,31% CoO (s), 35,29% H2O (v), 13,27% CO2 (g) und 40,12% N2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 88,68%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,70.
  • Beispiel 10: Ammoniumhexanitrocobaltat/Ammoniumnitrat/5-Aminotetrazol
    • (NH4)3[Co(NO2)6] + 6 NH4NO3 + 3 CH3N5 → CoO + 45/2 H2O + 3 CO2 + 18 N2 + 1/4 O2
  • Eine Mischung von 34,61% (NH4)3[Co(NO2)6], 42,70% NH4NO3 und 22,69% CH3N5 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 6,67% CoO (s), 36,03% H2O (v), 11,74% CO2 (g), 44,84% N2 (g) und 0,72% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 93,33%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,90.
  • Beispiel 11: Ammoniumhexanitrocobaltat/Ammoniumnitrat
    • (NH4)3[Co(NO2)6] + NH4NO3 → CoO + 8 H2O + 11/2 N2 + 3 O2
  • Eine Mischung von 82,94% (NH4)3[Co(NO2)6] und 17,06% NH4NO3 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 15,99% CoO (s), 30,70% H2O (v), 32,84% N2 (g) und 20,47% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 84,01%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,52.
  • Beispiel 12: Hydrazinnatriumhexanitrocobaltat/5-Aminotetrazol
    • 2 N2H6Na[Co(NO2)6] + 4 CH3N5 → Na2CO3 + 2 CoO + 12 H2O + 3 CO2 + 18 N2 + 1/2 O2
  • Eine Mischung von 69,75% N2H6Na[Co(NO2)6] und 30,25% CH3N5 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 13,35% CoO (s), 9,43% Na2CO3 (s), 19,22% H2O (v), 11,74% CO2 (g), 44,84% N2 (g) und 1,42% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 77,22%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 2,980.
  • Beispiel 13: Hydrazinnatriumhexanitrocobaltat/Guanidinnitrat
    • N2H6Na[Co(NO2)6] + 3 CH6N4O3 → 1/2 Na2CO3 + CoO + 12 H2O + 5/2 CO2 + 10 N2 + 3/4 O2
  • Eine Mischung von 51,72% N2H6Na[Co(NO2)6] und 48,28% CH6N4O3 wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Endprodukte schließen 14,51% CoO (s), 6,99% Na2CO3 (s), 28,50% H2O (v), 14,51% CO2 (g), 36,94% N2 (g) und 3,17% O2 (g) ein. Die Gesamtgewichtsprozent der Gas- und Dampfprodukte betragen 83,12%. Die gesamten Gas- und Dampfmole/100 g des gaserzeugenden Mittels betragen 3,331.
  • Beispiel 14: Ammoniumnitrocobaltat
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung beschreibt dieses Beispiel die Herstellung von Ammoniumhexanitrocobaltat oder Ammoniumcobaltinitrit, wie es manchmal bezeichnet wird, und von dessen assoziierten Reaktionsprodukten. Ammoniumhexanitrocobaltat kann durch mehrere unterschiedliche Verfahren hergestellt werden. Zwei unterschiedliche Verfahren werden in diesem Beispiel erläutert.
  • (a) Aus Ammoniumnitritlösung:
  • Ammoniumcobaltinitrit wurde durch Erwärmen einer Mischung einer Lösung von Cobalt(II)-chloridhexahydrat und einer Lösung von 18% Ammoniumnitrit, angesäuert mit 6 Mol Essigsäure, hergestellt. Ein senffarbenes Präzipitat bildete sich und setzte sich am Boden des Reaktionsbehälters ab.
  • (b) Aus Natriumcobaltinitritlösung:
  • Ammoniumcobaltinitrit wurde durch Mischen einer Lösung von Natriumcobaltinitrit, angesäuert bis zu einem pH-Wert von 2–6 durch die tropfenweise Zugabe von 6 Mol Essigsäure, mit einer Lösung von Ammoniumchlorid hergestellt. Ein trübes Präzipitat ergab sich nach dem Mischen der zwei Lösungen und führte nach der Verdampfung zur Bildung eines senffarbenen kristallinen Materials.
  • Bei einer anderen Herstellung wurden sieben Gramm Natriumcobaltinitrit in 150 ml destilliertem Wasser bei Umgebungstemperatur gelöst. Als die Natriumcobaltinitritlösung in eine Lösung geschüttet wurde, welche durch Lösen von vier Gramm Ammoniumchlorid in 100 ml destilliertem Wasser zubereitet wurde, bildete sich ein Präzipitat. Die Reaktionsmischung, die das Präzipitat enthielt, wurde einer Schwerkraftfiltration unterworfen, mit destilliertem Wasser gewaschen, weiter mit Alkohol gewaschen und über Phosphorpentoxid bei Umgebungstemperatur vakuumgetrocknet. Das vakuumgetrocknete Produkt hatte die Konsistenz eines sehr feinen Pulvers, zeigte eine geringe Löslichkeit und hatte eine goldfarbene hervorstechende Färbung. Eine kleine Menge des Reaktionsmaterials wurde in ein Reagenzglas gegeben und mit destilliertem Wasser abgedeckt, das mehrere Tropfen einer 6-Mol-Natriumhydroxidlösung enthielt. Die Ausgießöffnung des Reagenzglases wurde mit einem Stück eines angefeuchteten Hydrion-pH-Testpapiers abgedeckt und vorsichtig erwärmt, um ein Verspritzen des flüssigen Inhalts auf das Testpapier zu vermeiden. Nach einer kurzen Erwärmungszeit nahm das pH-Testpapier eine einheitliche Färbung an, die einen alkalischen pH-Wert und die Bildung von gasförmigem Ammoniak anzeigte. Unter ständiger Erwärmung trat ein starker Ammoniakgeruch aus der Öffnung des Reagenzglases hervor und die Flüssigkeit nahm eine blaue Färbung an. Eine Probe des Materials wurde in einem Glasröhrchen erwärmt, die an einem Ende in einem Sandbad verschlossen war, und zersetzte sich ohne Schmelzen (abgekocht – keine Explosion) unter rascher Gaszersetzung bei etwa 232 bis 242°C je nach Probengröße und Erwärmungsrate. Die Temperatur, bei welcher die Hauptzersetzung erfolgte, hing von der Probengröße und der Erwärmungsrate ab. Eine sehr kleine Menge eines schwarzen Rückstands blieb zurück.
  • In noch einer weiteren Herstellung wurden 14,0 Gramm Natriumcobaltinitrit, gelöst in 300 ml destilliertem Wasser, mit einer Lösung von 8,0 Gramm Ammoniumchlorid, gelöst in 200 ml destilliertem Wasser, das mit 6 Mol Essigsäure angesäuert war, umgesetzt. Das Präzipitat wurde über Nacht sich absetzen gelassen, vakuumfiltriert, mit Wasser gewaschen, gefolgt von Alkohol, und unter Vakuum über Phosphorpentoxid getrocknet. Nach dem Trocknen war das resultierende Material ein feines Pulver mit einer goldenen hervorstechenden/kürbisähnlichen Färbung und zeigte eine sehr geringe Löslichkeit in Wasser und Alkohol.
  • Beispiel 15: Hydrazinnatriumnitrocobaltat
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung beschreibt dieses Beispiel die Herstellung von Hydrazinnatriumhexanitrocobaltat oder Natriumhydrazincobaltinitrit und den damit verbundenen Reaktionsprodukten.
  • Hydrazinnatriumhexanitrocobaltat zusammen mit den damit verbundenen Reaktionsprodukten wird wie folgt hergestellt: 15 Gramm Hydrazinsulfat, 10 Gramm Natriumacetat und 5 Gramm Natriumbicarbonat wurden in 100 ml Wasser gelöst, auf 0°C gekühlt, wodurch ein Natriumsulfatpräzipitat gebildet wurde, das unverzüglich entfernt wurde. Natriumcobaltinitrit wurde danach der Lösung tropfenweise zugegeben; die Lösung wurde danach auf 0°C abgekühlt. Es bildete sich ein gelbes Präzipitat, welches danach filtriert wurde, mit kaltem und leichtsaurem Wasser, danach mit Alkohol, dann mit Ether gewaschen und schließlich im Vakuum getrocknet wurde.
  • Beispiel 16: Methylaminnitrocobaltat
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung beschreibt dieses Beispiel die Herstellung von Methylamincobaltinitrit und damit verbundenen Reaktionsprodukten, die gebildet werden, wenn Lösungen von Natriumcobaltinitrit und Methylaminhydrochlorid kombiniert werden.
  • Einer nahezu gesättigten Lösung von Methylaminhydrochlorid wird eine nahezu gesättigte Lösung von Natriumcobaltinitrit zugegeben. Fast unverzüglich bildet sich ein tiefgelbes kristallines Präzipitat. Nach einem Umrühren während drei oder vier Minuten wird diese vakuumfiltriert und rasch mit einer sehr geringen Menge an eiskaltem Wasser gewaschen, gefolgt von 50% Alkohol. Das Material wird danach weiter über Phosphorpentoxid in einem evakuierten Exxicator getrocknet.
  • Beispiel 17: Aminoguanidinnitrocobaltat
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung beschreibt dieses Beispiel die Herstellung der Reaktionsprodukte, die gebildet werden, wenn Lösungen von Aminoguanidinnitrat oder Aminoguanidinbicarbonat und Natriumcobaltinitrit kombiniert werden. Analoge Reaktionsprodukte, wie Nitrometallate, die aus Diaminoguanidin und Triaminoguanidin gebildet werden, und Metall-/Aminoguanidin-Analoga können auf die gleiche Weise hergestellt werden.
  • (a) Aus Aminoguanidinnitratlösung, mit Ansäuerung:
  • Konzentrierte Lösungen von Aminoguanidinnitrat (Fisher Scientific-ACROS) und Natriumcobaltinitrit (Fisher Scientific-ACROS) wurden durch Lösen jeder Verbindung in destilliertem Wasser bei einer erhöhten Temperatur (unter dem Siedepunkt) hergestellt, die mit 6 Mol Essigsäure auf einen pH-Wert von 2–6,9 angesäuert wurde. Die zwei getrennten Lösungen wurden dann zusammen im heißen Zustand vermischt. Der Reaktionsbehälter wurde dann unter einen Kaltwasserhahn zur Abkühlung des Inhalts gestellt. Es kam zur Bildung eines braungefärbten trüben Präzipitats mit einem orangen Farbton. Der Inhalt des Reaktionsbehälters wurde vakuumfiltriert, mit destilliertem Wasser gewaschen und erneut in destilliertem Wasser dispergiert. Das Produkt schien bei der erneuten Dispergierung eine zu vernachlässigende Löslichkeit zu haben und der pH-Wert wurde mit etwa 3 bis 5 bei einem Test mit Hydrion-Testpapier ermittelt.
  • Die Dispersion wurde zentrifugiert, um die Fest- von der Flüssigphase abzutrennen. Ein kleiner Teil des festen Materials wurde unter Umgebungsbedingungen getrocknet. Bei Erwärmung auf einem Aluminiumblock bei 10 bis 20 Grad pro Minute begannen die Kanten des Materials eine braune Färbung anzunehmen und gingen über die ganze Masse über einen Temperaturbereich von 101 bis 293°C in eine einheitliche Braunfärbung über. Das Material entzündete sich selbst und wurde unter Aufflammen bei etwa 293°C abgekocht. Ein sehr geringer Teil eines schwarzen Rückstands blieb zurück.
  • (b) Aus Aminoguanidinnitratlösung, ohne Ansäuerung:
  • Ein vorbestimmter Überschuss an Aminoguanidinnitrat (Fisher Scientific-ACROS) und eine vorbestimmte Menge an Natriumcobaltinitrit (Fisher Scientific-ACROS) wurden zusammen in destilliertem Wasser solubilisiert. Eine kontrollierte Erwärmung (unterhalb des Siedepunkts) der Lösung wurde zur Unterstützung des Aufwallens der Lösung, aber zur Verhinderung des Überfließens aus dem Reaktionsbehälter durchgeführt. Nachdem sich das Aufwallen gelegt hat und die Reaktion beendet war, wurde die Lösung zur Bildung eines Präzipitats abgekühlt.
  • (c) Aus Aminoguanidinbicarbonatlösung:
  • Eine schwer lösliche gesättigte Lösung von Aminoguanidinbicarbonat (Fisher Scientific-ACROS) wurde wie im Verfahren 17(a) hergestellt und mit einer konzentrierten Lösung von Natriumcobaltinitrit (Fisher Scientific-ACROS) vermischt und auf einen pH-Wert von 2–6,9 durch tropfenweise Zugabe von 6 Mol Essigsäure angesäuert. Beim Mischen der Lösungen kam es zu einer Braunfärbung. Die Reaktionsmischung wurde langsam fast bis zum Sieden erhitzt, was zum Aufwallen führte. Nachdem das Aufwallen aufhörte, wurde dann der Reaktionsbehälter, welcher die heiße Mischung enthielt, in eine Mischung von Eis und Wasser gestellt und über Nacht in einem Kühlschrank aufbewahrt. Am nächsten Morgen wurde festgestellt, dass sich eine kakaobraune feste Schicht unter der dunkleren braunen flüssigen Schicht des Reaktionsbehälters abgeschieden hat. Der Inhalt des Reaktionsbehälters wurde einer Schwerkraftfiltration unterworfen und bei Umgebungstemperatur und -druck getrocknet. Als dieses Produkt und eine Probe aus dem Verfahren (a) gleichzeitig auf einem Aluminiumblock bei 10°C/Minute erwärmt wurden, wurden beide bei 300°C rasch verdampft. Ein ganz geringer Teil eines schwarzen Rücksands blieb zurück.
  • Andere Hersteller der Reaktanten hierin schließen Aldrich, GFS, Baker und P&B ein. Obwohl Bicarbonat in diesem Beispiel verwendet wird, können Carbonate des gewünschten Guanidinderivats, Diaminoguanidin oder Triaminoguanidin beispielsweise, ebenfalls verwendet werden.
  • Beispiel 18: Hydrazinnitrocobaltat
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung beschreibt dieses Beispiel die Herstellung von Hydrazinnitrocobaltat und den damit verbundenen Reaktionsprodukten, die gebildet werden, durch die Zugabe eines hoch alkalischen Hydrazinderivats, Hydrazinhydrat (Olin, Fisher Scientific-ACROS) (85% N2H4-H2O) zu einer leicht angesäuerten Lösung von Natriumcobaltinitrit bei Umgebungstemperatur. Analoge Reaktionsprodukte, die aus anderen Hydrazinderivaten und Nichtmetallkationen, die hierin beschrieben werden, gebildet werden, können auf die gleiche Weise hergestellt werden.
  • Hydrazinhydrat (pH-Wert > 12) wurde sehr langsam, Tropfen für Tropfen, zu einer Lösung von Natriumcobaltinitrit, die auf einen pH-Wert von 2–5 mit 6 Mol Essigsäure angesäuert war, zugegeben. Während der Zugabe der einzelnen Tropfen von Hydrazinhydrat kam es unter Aufschäumen zur Bildung eines braun gefärbten trüben Präzipitats, gefolgt von der Bildung eines dunkel-purpurfarbenen/schwarzen Präzipitats und einer weinfarbenen flüssigen Schicht. Die tropfenweise Zugabe ging weiter, bis das Aufschäumen völlig beendet war. Nach dem Absetzen wurde die Lösung einer Schwerkraftfiltration unterworfen, mit destilliertem Wasser gewaschen und danach mit Alkohol gewaschen. Das Material wurde danach bei Umgebungstemperatur lufttrocknen gelassen. Nach dem Trocknen während mehrerer Tage bei Raumtemperatur kann das Reaktionsmaterial als ein feines Pulver mit einer dunkel-purpurfarbenen/schwarzen Farbe beschrieben werden. Wenn eine kleine Menge des trockenen Materials auf einem Spatel aus rostfreiem Stahl über einer Bunsenbrennerflamme erwärmt wird, deflagriert es mit einer sehr geringen Verzögerung sehr schnell wie ein schnell entzündliches Pulver oder sehr feines Schwarzpulver.
  • Beim Erwärmen in destilliertem Wasser löst sich das Material auf, ohne irgendeinen feststellbaren Geruch. Bei der Zugabe von 6 Mol Natriumhydroxid zu einer erwärmten wässrigen Lösung des Reaktionsprodukts wird ein starker Geruch nach Ammoniak abgegeben und die Lösung nimmt eine hellblaue Färbung an und bildet beim Abkühlen ein blaues Präzipitat.
  • Beispiel 19: Oxidationsmittel-Zersetzungstemperaturen
  • Dieses Beispiel veranschaulicht den Unterschied zwischen der Temperatur der Hauptzersetzung für Nitrometallate mit Alkalimetallkationen und demjenigen von Nitrometallaten mit Nichtmetallkationen. Die folgenden drei Verbindungen wurden für die gleiche Zeit und Rate auf einem Aluminiumblock erwärmt, aber in einigem Abstand voneinander getrennt.
    Verbindung Temperatur für die Hauptzersetzung, °C (°F)
    (Erwärmt bei Umgebungsdruck auf einem
    Aluminiumblock bei etwa 15°C/min)
    (1) Natriumcobaltinitrit 260 (510)
    (2) Kaliumcobaltinitrit 254 (490)
    (3) Ammoniumcobaltinitrit 204 (400)
    (4) Reaktionsprodukt von Natriumco- baltinitrit und Aminoguanidinnitrat 293 (560)
  • Beispiel 20: Oxidationsmittel-Zersetzungstemperaturen
  • Die Hauptzersetzung erfolgte früher und war viel schneller für das Hexanitrocobaltat mit dem Ammoniumkation als mit Hexanitrocobaltaten mit Metallkationen beim Fallen lassen auf den erwärmten Aliuminiumblock.
    Verbindung Temperatur für die Hauptzersetzung °C (°F)
    (Fallen lassen auf einen erwärmten Aluminiumblock)
    (1) Natriumcobaltinitrit 160 (320) NMD; 215 (420) NMD; 240 (464) GD
    (2) Kaliumcobaltinitrit 160 (320) NMD; 215 (420) NMD; 240 (464) GD
    (3) Ammoniumcobaltinitrit 160 (320) GD; 215 (420) MGD; 240 (464) MGD
  • NMD
    = Kein wesentlicher Abbau
    GD
    = Gaszersetzung
    MGD
    = Gashauptzersetzung
  • Beispiel 21: Thermischer Abbau von Oxidationsmitteln mit Brennstoffen
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen den Unterschied in der Temperatur der Zersetzung zwischen (a) Mischungen von Nichtmetalloxidationsmitteln der vorliegenden Erfindung mit Brennstoffen und (b) Mischungen von bekannten Alkalimetalloxidationsmitteln mit Brennstoffen. In jedem Fall werden die Mischungen stöchiometrisch formuliert unter Vorsehung im Wesentlichen von Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf als gasförmige Zersetzungsprodukte.
    Kombination Temperatur für die
    Hauptzersetzung °C (°F)
    Erwärmungsrate etwa 10°C/min)
    bei Umgebunsgdruck
    (1) Ammoniumbaltinitrit/5-Aminotetrazol 160 (320) Dec
    (2) Kaliumcobaltinitrit/5-Aminotetrazol 193 (380) lgn
    (3) Ammoniumcobaltinitrit/Ammonium-5,5'-bitetrazol 160 (320) Dec
    (4) Ammoniumcobaltinitrit/Guanidinnitrat 160 (320) Dec*
    (5) Kaliumcobaltinitrit/Guanidinnitrat 215 (420) lgn
    * Zersetzung festgestellt bei 160 (320) unter Abkochen/Aufflammen bei 232 (450) 215 (420) lgn
  • Beispiel 22: Entzündbarkeit von Oxidationsmittel/Brennstoff-Mischungen (Zündtest)
  • Das folgende Beispiel veranschaulicht den Unterschied bei der Entzündbarkeit – unter Verwendung eines 3/32'' Zünders – zwischen (a) Mischungen von in der vorliegenden Erfindung beanspruchten Nichtmetalloxidationsmitteln mit Brennstoffen und (b)Mischungen von Alkalimetalloxidationsmitteln im Stand der Technik mit Brennstoffen. In allen Fällen werden die Mischungen stöchiometrisch formuliert zur Bildung von im Wesentlichen gasförmigen Zersetzungsprodukten von Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf.
    Kombination Entzündung und selbständige
    Verbrennung
    bei Umgebunsgdruck
    (1) Ammoniumcobaltinitrit/5-Aminotetrazol Ja
    (2) Kaliumcobaltinitrit/5-Aminotetrazol Marginal
    (3) Ammoniumcobaltinitrit/Ammonium-5,5'-bitetrazol Marginal
    (4) Kaliumcobaltinitrit/Ammonium-5,5'-bitetrazol Nein
    (5) Ammoniumcobaltinitrit/Guanidinnitrat Ja
    (6) Kaliumcobaltinitrit/Guanidinnitrat Nein
  • Beispiel 23: Entzündbarkeit von Oxidationsmittel/Brennstoff-Mischungen (Fackeltest)
  • Das folgende Beispiel veranschaulicht den Unterschied in der Entzündbarkeit – unter Verwendung einer Bernzomatic-Propan-Fackel – zwischen (a) Mischungen von Nichtmetalloxidationsmitteln der vorliegenden Erfindung mit Brennstoffen und (b) Mischungen von bekannten Alkalimetalloxidationsmitteln mit Brennstoffen. In allen Fällen werden die Mischungen stöchiometrisch formuliert zur Bildung von im Wesentlichen gasförmigen Zersetzungsprodukten von Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf.
    Kombination Selbständige Verbrennung
    bei Umgebungsdruck
    (1) Ammoniumcobaltinitrit/5-Aminotetrazol Ja
    (2) Kaliumcobaltinitrit/5-Aminotetrazol Ja
    (3) Ammoniumcobaltinitrit/Ammonium-5,5'-bitetrazol Ja
    (4) Kaliumcobaltinitrit/Ammonium-5,5'-bitetrazol Nein
    (5) Ammoniumcobaltinitrit/Guanidinnitrat (GN) Ja
    (6) Kaliumcobaltinitrit/GN Nein
    (7) Ammoniumcobaltinitrit/GN/Ammonium-5,5-bitetrazol Ja
  • Beispiel 24: pH-Wert von Oxidationsmittel/Brennstoff-Mischung-Zersetzungsprodukten
  • Das folgende Beispiel veranschaulicht den Unterschied in der Alkalinität zwischen (a) Mischungen von in der vorliegenden Erfindung beanspruchten Nichtmetalloxidationsmitteln mit Brenn stoffen und (b)Mischungen von bekannten Alkalimetalloxidationsmitteln mit Brennstoffen. In allen Fällen werden die Mischungen stöchiometrisch formuliert zur Bildung von im Wesentlichen gasförmigen Zersetzungsprodukten von Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf.
    Kombination pH-Wert der festen
    Zersetzungsprodukte
    (1) Ammoniumcobaltinitritl5-Aminotetrazol 6–7
    (2) Kaliumcobaltinitrit/5-Aminotetrazol 11–12
    (3) Ammoniumcobaltinitrit/Ammonium-5,5'-bitetrazol 6–7
    (4) Kaliumcobaltinitrit/Ammonium-5,5'-bitetrazol 11–12
    (5) Ammoniumcobaltinitrit/Guanidinnitrat (GN) 6–7
    (6) Kaliumcobaltinitrit/GN 11–12
    (7) Ammoniumcobaltinitrit/GN/Ammonium-5,5-bitetrazol 6–7
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung verringert der Einsatz von Nichtmetallpolynitrometallat-Oxidationsmitteln die Feststoffpartikel und führt zu Reaktionsprodukten, die nicht kaustisch sind und im Wesentlichen unschädlich sind. Wie gezeigt, führt der Einsatz von bekannten kationischen Alkali-Oxidationsmitteln zu extrem kaustischen Abbauprodukten, die ernsthafte Verbrennungen der Augen und der Haut verursachen könnten in dem Fall, dass Kraftfahrzeuginsassen an diese exponiert werden.
  • Beispiel 25: Ammoniumcobaltinitrit und Ammoniumnitrat
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung beschreibt dieses Beispiel die Verbrennungscharakteristika einer Mischung mit Ammoniumnitrat, die so formuliert ist, dass Stickstoff, Sauerstoff und Wasserdampf als gasförmige Zersetzungsprodukte vorgesehen werden. Eine Mischung von 82,94% Ammoniumcobaltinitrit und 17,06% Ammoniumnitrat wurde hergestellt und ausgewertet, um zu ermitteln, ob es zu einer Entzündung, gefolgt von einer anhaltenden Verbrennung kommt, wenn diese bei Umgebungstemperatur und -druck getestet wird. Die Mischung wurde mit einem Zünder entzündet und erhielt eine selbsterhaltende Gaszersetzung bei geringer Entflammung oder ohne Entflammung bis zur Erschöpfung aufrecht. Eine Spülung des festen schwarzen restlichen Reaktionsprodukts ergab einen pH-Wert von 8–9.
  • Beispiel 26: Selbstdeflagration des Reaktionsprodukts von Aminoguanidinnitrat und Natriumcobaltinitrit
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung wurde ein kleiner Teil des Aminoguanidinnitrocobaltat-Reaktionsprodukts, das durch die Reaktion von Lösungen von Natriumcobaltnitrit und Aminoguanidinnitrat gebildet wurde, in die Mitte eines Stücks Filterpapier gegeben und am Rand entzündet. Als die Flamme das Reaktionsprodukt in der Mitte des Filterpapiers erreichte, kam es bei dem Material unter kurzem Aufflammen bei Umgebungsdruck zu einer Selbstdeflagration. In einem weiteren Test wurde ein kleiner Teil des Materials in die Mitte eines Uhrglases gegeben und mit einer "Bernzomatic"-Propan-Fackel entzündet. Erneut kam es zu einer Selbstdeflagration des Materials unter kurzem Aufflammen bei Umgebungsdruck. Der pH-Wert einer Spülung des Verbrennungsprodukts in dem Uhrglas wurde mit etwa 5 bis 7, oder als im Wesentlichen neutral ermittelt.
  • Zwei bekannte Metallnitrometallate des US-Patents Nr. 5 160 386, jeweils bestehend aus einem Alkalimetallkationpolynitritometallat(III)-Oxidationsmittel, wurden den gleichen Tests unterzogen. Weder bei Kaliumhexanitritocobaltat(III) noch bei Natriumhexanitritocobaltat(III) kam es zu einer Selbstdeflagration.
  • Beispiel 27: Selbstdeflagration des Reaktionsprodukts von Hydrazinhydrat und Natriumcobaltnitrit
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung wurde ein kleiner Teil des Hydrazinnitrocobaltat-Derivats, das durch die Reaktion von Lösungen von Natriumcobaltinitrit und Hydrazinhydrat gebildet wurde, auf einen Aluminiumblock gegeben und bei etwa 15°C pro Minute erwärmt. Bei einer Temperatur von 127°C (260°F) deflagrierte das Material. In einem weiteren Test wurde ein sehr kleiner Teil des Reaktionsprodukts in die Mitte eines Stücks Filterpapier gegeben und am Rand entzündet. Als die Flamme das Reaktionsprodukt in der Mitte des Filterpapiers erreichte, kam es bei dem Material zu einer Selbstdeflagration unter kurzem Aufflammen bei Umgebungsdruck. In einem weiteren Test wurde ein kleiner Teil des Materials in die Mitte eines Uhrglases gegeben und mit der Flamme einer "Bernzomatic"-Propan-Fackel berührt. Erneut kam es zu einer Selbstdeflagration des Materials unter kurzem Aufflammen bei Umge bungsdruck. Der pH-Wert einer Spülung eines Verbrennungsprodukts in dem Uhrglas wurde mit etwa 5 bis 7, oder als im Wesentlichen neutral ermittelt.
  • Zwei bekannte Metallnitrometallate des US-Patents Nr. 5 160 386, jeweils bestehend aus einem Alkalimetallkationpolynitritometallat(III)-Oxidationsmittel, wurden den gleichen Tests unterzogen. Weder bei Kaliumhexanitritocobaltat(III) noch bei Natriumhexanitritocobaltat(III) kam es zu einer Selbstdeflagration.
  • Die vorausgehenden Beispiele veranschaulichen und beschreiben die Anwendung der vorliegenden Erfindung, sollen aber keine Einschränkung der Erfindung bedeuten, wie in bestimmten bevorzugten Ausführungsformen hierin offenbart. Daher liegen Variationen und Modifizierungen in Übereinstimmung mit den weiter oben angeführten Lehren und dem Erfahrungs- und/oder Kenntnisstand des betreffenden Fachbereichs innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.

Claims (30)

  1. Wasserhaltige oder wasserfreie gaserzeugende Zusammensetzung, umfassend einen ersten stickstoffhaltigen Brennstoff, wenigstens einen Koordinationskomplex und gegebenenfalls ein erstes Oxidationsmittel, wobei der Koordinationskomplex durch die Formel (NM)uM')x[M''y(NO2)2] dargestellt ist, wobei (NM) ein Nichtmetallkation aus Ammoniak, Hydrazin, Hydroxylamin, Guanidin, Aminoguanidin, Diaminoguanidin, Triaminoguanidin, Polyaminoguanidin, Biguanidin, Aminotriazol, Guanizin, Aminotetrazol, Tetrazolhydrazin, 5-Guanylaminotetrazol, Diaminofurazan, Diaminotriazol, Azoaminobis(aminofurazan)-Derivaten, oder aromatischen oder aliphatischen Aminen ist; M' ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall ist; M'' ein Koordinationsmetall ausgewählt aus den Übergangsmetallen der Gruppen 4–12 des neuen IUPAC Periodensystems ist; u = 1, 2, 3 oder 4; x = 0, 1, 2 oder 3; y = 1, 2 oder 3; und z = 4 oder 6 Nitrito-/Nitrogruppen, abhängig von der geforderten Stöchiometrie des Nichtmetalls NM und des Metals M; und wobei das Oxidationsmittel aus Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Übergangsmetall- und Nichtmetallnitraten, -nitriten, -perchloraten, -chloraten, -chloriten, -chromaten, -oxalaten, -halogeniden, -sulfaten, -sulfiden, -persulfaten, -peroxiden, -oxiden, -nitrami den, zyklischen und linearen Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Übergangsmetall- und Nichtmetallnitramiden, -Klathrat-Nitramiden und Mischungen davon ausgewählt ist.
  2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei der erste stickstoffhaltige Brennstoff in einer Konzentration von 1–70 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, eingesetzt wird.
  3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei der erste stickstoffhaltige Brennstoff aus Oxamid, Oxalyldihydrazid, Azolen, 5,5'-Bitetrazol, Diammonium-5,5'-bitetrazol, Mangan-5,5'-bitetrazol, Tetrazolen, Triazolen und Triazinen; Nichtmetall- und Metallderivaten von Tetrazolen, Triazolen und Triazinen; und Derivaten von Guanidin, Hydrazin, Hydroxlamin und Ammoniak ausgewählt ist.
  4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, wobei der erste stickstoffhaltige Brennstoff aus Guanidinnitrat, Aminoguanidinnitrat, Diaminoguanidinnitrat, Triaminoguanidinnitrat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Guanidinperchlorat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Triaminoguanidinperchlorat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Guanidinpikrat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Triaminoguanidinpikrat (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Nitroguanidin (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Nitroaminoguanidin (angefeuchtet oder nicht angefeuchtet), Metallsalzen von Nitroaminoguanidin, Metallsalzen von Nitroguanidin, Nitroguanidinnitrat, Nitroguanidinperchlorat und Mischungen davon ausgewählt ist.
  5. Zusammensetzung nach Anspruch 3, wobei der erste stickstoffhaltige Brennstoff aus Urazol, Aminourazol, Tetrazol, Azotetrazol, 1H-Tetrazol, 5-Aminotetrazol, 5-Nitrotetrazol, 5-Nitroaminotetrazol, Mangan-5,5'-bitetrazol, 5,5'-Bitetrazol, Azobitetrazol, Diguanidinium-5,5'-azotetrazolat, Diammonium-5,5'-bitetrazol, Metall- und Nichtmetallsalzen der genannten Tetrazole und Mischungen davon ausgewählt ist.
  6. Zusammensetzung nach Anspruch 3, wobei der erste stickstoffhaltige Brennstoff aus 2,4,6-Trihydrazino-s-triazin, 2,4,6-Triamino-s-triazin, Melaminnitrat, Triazol, Nitrotriazol, Nitroaminotriazol, 3-Nitro-1,2,4-triazol-5-on, Metall- und Nichtmetallsalzen der genannten Triazole und Triazine und Mischungen davon ausgewählt ist.
  7. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend den wenigstens einen Koordinationskomplex und den ersten stickstoffhaltigen Brennstoff ausgewählt aus Azid- und Azidometallkomplexbrennstoffen, umfassend Azide von Kalium, Natrium, Lithium und Strontium, und Azidopentammincobalt(III)nitrat.
  8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das erste Oxidationsmittel vorhanden ist.
  9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei das erste Oxidationsmittel in einer Konzentration von 1–50 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, eingesetzt wird.
  10. Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei das Oxidationsmittel aus phasenstabilisiertem Ammoniumnitrat, Ammoniumnitrat, Ammoniumperchlorat, Natriumnitrat, Kaliumnitrat, Strontiumnitrat, Kupferoxid, Molybdändisulfid, Nitroguanidin, Ammoniumdinitramid, Cyclotrimethylentrinitramin, Cyclotetramethylentetranitramin und Mischungen davon ausgewählt ist.
  11. Zusammensetzung nach Anspruch 1, ferner umfassend wenigstens einen Metallkoordinationskomplex ausgewählt aus Metallamminkoordinationskomplexen, Metallhydrazinkoordinationskomplexen und Metallpolynitritometallatkoordinationskomplexen.
  12. Zusammensetzung nach Anspruch 11, wobei der wenigstens eine Metallkoordinationskomplex ein Metallamminkomplex ausgewählt aus Hexamminchrom(III)nitrat, Trinitrotriammincobalt(III), Hexammincobalt(III)nitrat, Hexammincobalt(III)perchlorat, Hexamminnickel(II)nitrat, Tetramminkupfer(II)nitrat, Cobalt(III)dinitratobis(ethylendiamin)nitrat, Cobalt(III)dinitrobis(ethylendiamin)nitrat, Cobalt(III)dinitrobis(ethylendiamin)nitrit und Cobalt(III)hexahydroxylamminnitrat ist.
  13. Zusammensetzung nach Anspruch 11, wobei der wenigstens eine Metallkoordinationskomplex ein Metallhydrazinkoordinationskomplex ausgewählt aus Natriumhydrazinhexanitrocobaltat, Zinknitrathydrazin, Tris(hydrazin)zinknitrat, Bis(hydrazin)magnesiumperchlorat; Bis(hydrazin)magnesiumnitrat; und Bis(hydrazin)platin(II)nitrit ist.
  14. Zusammensetzung nach Anspruch 11, wobei der wenigstens eine Metallkoordinationskomplex ein Metallpolynitritometallatkoordinationskomplex ausgewählt aus Kaliumhexanitrocobaltat und Natriumhexanitrocobaltat ist.
  15. Zusammensetzung nach Anspruch 1, ferner umfassend ein ballistisches Modifikationsmittel ausgewählt aus metallorganischen Verbindungen, umfassend Metallocen und Metallchelate, Metalloxide, Metallhalogenide, Metallsulfide, Metallchromsalze oder elementarer Schwefel, wobei das Metall aus den Gruppen 1–14 des Periodensystems ausgewählt ist; Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, und Guanidinborhydriden; Cyanoguanidin; ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall, Übergangsmetall- oder Guanidinsalz von Cyanoguanidin; Nitroguanidin; oder Mischungen davon, das in einer Konzentration von 0,1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das gesamte gaserzeugende Mittel, eingesetzt wird.
  16. Zusammensetzung nach Anspruch 1, ferner umfassend einen inerten Schlackenbildner und ein Kühlmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kalk, Borsilikaten, Vycor-Glas, Bentonit-Ton, Siliciumdioxid, Aluminiumdioxid, Silikaten, Aluminaten, Übergangsmetalloxiden und Mischungen davon, der/das in einer Konzentration von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte gaserzeugende Zusammensetzung, eingesetzt wird.
  17. Zusammensetzung nach Anspruch 1, ferner umfassend ein Zündhilfsmittel ausgewählt aus fein verteiltem, elementarem Schwefel, Bor, Russ, Magnesium, Aluminium, Titan, Zirconium und Hafnium, Übergangsmetallhydriden, Übergangsmetallsulfiden und Mischungen davon, das in einer Konzentration von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gaserzeugende Mittel, eingesetzt wird.
  18. Zusammensetzung nach Anspruch 1, ferner umfassend einen Verarbeitungshilfsstoff ausgewählt aus Molybdändisulfid; Graphit; Bornitrid; Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Übergangsmetallstearaten; Polyethylenglycolen; Polypropylencarbonaten; Lactose; Polyacetalen; Polyvinylacetaten; Polcarbonaten; Polyvinylen; Alkoholen; Fluorpolymeren; Paraffinen; Silikonwachsen; und Mischungen davon, der in einer Konzentration von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das gaserzeugende Mittel, eingesetzt wird.
  19. Gaserzeugende Zusammensetzung nach Anspruch 1, ferner umfassend eine inerte Schlackenbildner- und Kühlmittelverbindung ausgewählt aus Ton, Kieselerde, Aluminiumdioxid, Siliciumdioxid und Mischungen davon, wobei der Schlackenbildner in einer Konzentration von 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gaserzeugende Zusammensetzung, eingesetzt wird.
  20. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend Aminoguanidinnitrocobaltat und Ammoniumnitrocobaltat.
  21. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und Aminoguanidinnitrat.
  22. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und Guanidinnitrat.
  23. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und Urazol.
  24. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und Diammonium-5-5'-bitetrazol.
  25. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und 5-Aminotetrazol.
  26. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und Trihydrazino-s-triazin.
  27. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III) und Ammoniumnitrat.
  28. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III), Ammoniumnitrat und 5-Aminotetrazol.
  29. Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend eine Mischung von Ammoniumhexanitrocobaltat(III), Diammonium-5,5'-bitetrazol, Guanidinnitrat und Natriumnitrat.
  30. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei der wenigstens eine Koordinationskomplex aus Ammoniumhexanitrocobaltat(III), Hydrazinnitrocobaltat, Aminoguanidinnitrocobaltat, Methylaminnitrocobaltat, Natriumammoniumnitrocobaltat, Natriumhydrazinnitrocobaltat, Diaminoguanidinnitrocobaltat und Triaminoguanidinnitrocobaltat ausgewählt ist.
DE69832155T 1997-02-10 1998-01-29 Übergangsmetallnitritkomplexe enthaltende gasgeneratoren Expired - Fee Related DE69832155T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US797398 1997-02-10
US08/797,398 US6077371A (en) 1997-02-10 1997-02-10 Gas generants comprising transition metal nitrite complexes
PCT/US1998/001750 WO1998036938A2 (en) 1997-02-10 1998-01-29 Gas generants comprising transition metal nitrite complexes

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69832155D1 DE69832155D1 (de) 2005-12-08
DE69832155T2 true DE69832155T2 (de) 2006-07-27

Family

ID=25170727

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69832155T Expired - Fee Related DE69832155T2 (de) 1997-02-10 1998-01-29 Übergangsmetallnitritkomplexe enthaltende gasgeneratoren

Country Status (7)

Country Link
US (1) US6077371A (de)
EP (1) EP0964843B1 (de)
JP (1) JP2002508732A (de)
KR (1) KR20000070680A (de)
CA (1) CA2277023A1 (de)
DE (1) DE69832155T2 (de)
WO (1) WO1998036938A2 (de)

Families Citing this family (55)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6306232B1 (en) * 1996-07-29 2001-10-23 Automotive Systems Laboratory, Inc. Thermally stable nonazide automotive airbag propellants
CN1272102A (zh) * 1998-04-20 2000-11-01 大赛璐化学工业株式会社 减少NOx的方法
US6132538A (en) * 1998-07-30 2000-10-17 Autoliv Development Ab High gas yield generant compositions
EP1181262A4 (de) 1999-03-01 2005-03-16 Automotive Systems Lab Gaserzeugende zusammensetzung
US6277221B1 (en) * 1999-04-13 2001-08-21 Atlantic Research Corporation Propellant compositions with salts and complexes of lanthanide and rare earth elements
US6361630B2 (en) * 1999-08-17 2002-03-26 Trw Inc. Cool burning gas generating composition
US6673173B1 (en) 2000-02-02 2004-01-06 Autoliv Asp. Inc. Gas generation with reduced NOx formation
JP4500399B2 (ja) * 2000-02-04 2010-07-14 ダイセル化学工業株式会社 トリアジン誘導体を含むガス発生剤組成物
US6358339B1 (en) * 2000-04-28 2002-03-19 The Regents Of The University Of California Use of 3,3'-diamino-4,4'-azoxyfurazan and 3,3'-diamino-4,4'-azofurazan as insensitive high explosive materials
WO2001083274A1 (en) * 2000-05-02 2001-11-08 Automotive Systems Laboratory, Inc. Inflator
US6513834B1 (en) * 2000-08-29 2003-02-04 Trw Inc. Monopropellant smokeless gas generant materials
JP2002302010A (ja) * 2001-04-04 2002-10-15 Daicel Chem Ind Ltd ハイブリッドインフレータの窒素酸化物の低減法
US6712918B2 (en) * 2001-11-30 2004-03-30 Autoliv Asp, Inc. Burn rate enhancement via a transition metal complex of diammonium bitetrazole
EP1536990B1 (de) * 2002-09-13 2008-07-16 Automotive Systems Laboratory Inc. Aufblasvorrichtung
US20040094250A1 (en) * 2002-11-14 2004-05-20 Estes-Cox Corporation Composite propellant compositions
DE112004000160T5 (de) * 2003-01-21 2005-12-29 Autoliv ASP, Inc., Ogden Gaserzeuger
US20040144455A1 (en) * 2003-01-21 2004-07-29 Mendenhall Ivan V. Pyrotechnic compositions for gas generant applications
US20060289096A1 (en) * 2003-07-25 2006-12-28 Mendenhall Ivan V Extrudable gas generant
CA2535513A1 (en) * 2003-08-11 2005-03-03 University Of Utah Research Foundation Crosslinking within coordination complexes
US7527290B2 (en) 2003-10-21 2009-05-05 Automotive Systems Laboratory, Inc. Pressurized gas release mechanism
US7192055B2 (en) * 2003-11-13 2007-03-20 Automotive Systems Laboratory, Inc. Pyrotechnic linear inflator
US7243946B2 (en) * 2003-11-18 2007-07-17 Automotive Systems Laboratory, Inc. Peroxide linear inflator
US7080854B2 (en) 2004-01-13 2006-07-25 Automotive Systems Laboratory, Inc. Pyrotechnic linear inflator
US20050200103A1 (en) * 2004-02-27 2005-09-15 Burns Sean P. Pyrotechnic linear inflator with structural enhancement
WO2005097711A2 (en) * 2004-03-29 2005-10-20 Automotive Systems Laboratory, Inc. Gas generant and manufacturing method thereof
JP4500576B2 (ja) * 2004-04-01 2010-07-14 ダイセル化学工業株式会社 ガス発生剤組成物
US7789018B2 (en) * 2004-04-02 2010-09-07 Automotive Systems Laboratory, Inc. Gas generator assembly
US7293798B2 (en) * 2004-04-05 2007-11-13 Automotive Systems Laboratory, Inc. Pyrotechnic linear inflator
US7588265B2 (en) * 2004-04-12 2009-09-15 Automotive Systems Laboratory, Inc. Pressurized gas release mechanism
KR100612417B1 (ko) * 2004-07-21 2006-08-16 삼성전자주식회사 펄스-기반 고속 저전력 게이티드 플롭플롭 회로
US8622419B2 (en) * 2004-07-27 2014-01-07 Automotive Systems Laboratory, Inc. Vehicle component with integral inflator
DE112006000259T5 (de) * 2005-01-20 2007-12-13 Automotive Systems Laboratory, Inc., Armada Flexibler Gaserzeuger
US9046327B2 (en) 2005-03-31 2015-06-02 Tk Holdings Inc. Gas generator
US20060220362A1 (en) * 2005-03-31 2006-10-05 Hordos Deborah L Gas generator
JP2006328034A (ja) * 2005-05-30 2006-12-07 Nippon Zeon Co Ltd 遷移金属錯体、環状オレフィン重合用触媒、および環状オレフィン重合体の製造方法
WO2007005653A2 (en) * 2005-06-30 2007-01-11 Automotive Systems Laboratory, Inc. Autoignition compositions
US20070044675A1 (en) * 2005-08-31 2007-03-01 Burns Sean P Autoignition compositions
JP2009512613A (ja) * 2005-09-29 2009-03-26 オートモーティブ システムズ ラボラトリィ、 インク. ガス生成物質
US20070084532A1 (en) * 2005-09-30 2007-04-19 Burns Sean P Gas generant
US20070169863A1 (en) * 2006-01-19 2007-07-26 Hordos Deborah L Autoignition main gas generant
US20100326575A1 (en) * 2006-01-27 2010-12-30 Miller Cory G Synthesis of 2-nitroimino-5-nitrohexahydro-1,3,5-triazine
US7959749B2 (en) * 2006-01-31 2011-06-14 Tk Holdings, Inc. Gas generating composition
US20080271825A1 (en) * 2006-09-29 2008-11-06 Halpin Jeffrey W Gas generant
US9556078B1 (en) 2008-04-07 2017-01-31 Tk Holdings Inc. Gas generator
US8097103B2 (en) * 2009-06-18 2012-01-17 Autoliv Asp, Inc. Copper complexes with oxalyldihydrazide moieties
DE102010050862A1 (de) * 2010-11-09 2012-05-10 Diehl Bgt Defence Gmbh & Co. Kg Sprengstoff umfassend eine Tetrazolverbindung
CZ305190B6 (cs) * 2011-07-04 2015-06-03 Univerzita Pardubice Použití komplexních sloučenin biguanidu jako paliva do pyrotechnické slože a pyrotechnická slož pro bezpečnostní systémy pasivní ochrany
US8980023B2 (en) * 2011-07-27 2015-03-17 Autoliv Asp, Inc. Gas generation via elemental carbon-based compositions
US9073512B1 (en) 2012-07-23 2015-07-07 Tk Holdings Inc. Gas generating system with gas generant cushion
WO2014082038A1 (en) * 2012-11-26 2014-05-30 Kansas State University Research Foundation Thermochemical ammonia and hydrocarbons
IL235415A0 (en) 2014-10-30 2015-01-29 Univ Ramot Energetic substances and mixtures containing them
WO2016097826A1 (en) * 2014-12-19 2016-06-23 Tubitak O -chlorobenzylidene malononitrile (cs) based self-combustible pyrotechnic compositions which have low ignition temperatures
WO2017205257A1 (en) * 2016-05-23 2017-11-30 Tk Holdings Inc. Gas generating compositions and methods of making and using thereof
CN107722022B (zh) 2016-08-12 2020-10-02 西安固能新材料科技有限公司 一类化合物及其制备方法
CN109180536A (zh) * 2018-10-09 2019-01-11 南通天泽化工有限公司 一种硝基脒基肼的制备方法

Family Cites Families (19)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2222175A (en) * 1939-03-04 1940-11-19 Du Pont Nonsetting ammonium nitrate explosive composition and process
US2220892A (en) * 1939-08-09 1940-11-12 Du Pont Method of preparing ammonium nitrate explosives
US2220891A (en) * 1939-08-09 1940-11-12 Du Pont Ammonium nitrate explosive composition
GB544582A (en) * 1940-08-16 1942-04-20 Du Pont Improvements in or relating to ammonium nitrate explosives
US3463684A (en) * 1966-12-19 1969-08-26 Heinz Dehn Crystalline explosive composed of an alkyl sulfoxide solvating a hydrate-forming salt and method of making
US3673015A (en) * 1969-05-23 1972-06-27 Us Army Explosive pyrotechnic complexes of ferrocene and inorganic nitrates
US4336085A (en) * 1975-09-04 1982-06-22 Walker Franklin E Explosive composition with group VIII metal nitroso halide getter
US4863534A (en) * 1987-12-23 1989-09-05 The Lubrizol Corporation Explosive compositions using a combination of emulsifying salts
GB2293820B (en) * 1988-12-20 1996-07-03 Aerojet General Co Liquid oxidizer compositions and their use in energetic formulations
US5266132A (en) * 1991-10-08 1993-11-30 The United States Of America As Represented By The United States Department Of Energy Energetic composites
US5160386A (en) * 1991-11-04 1992-11-03 Morton International, Inc. Gas generant formulations containing poly(nitrito) metal complexes as oxidants and method
US5460669A (en) * 1993-06-28 1995-10-24 Thiokol Corporation 3-nitramino-4-nitrofurazan and salts thereof
US5682014A (en) * 1993-08-02 1997-10-28 Thiokol Corporation Bitetrazoleamine gas generant compositions
US5472647A (en) * 1993-08-02 1995-12-05 Thiokol Corporation Method for preparing anhydrous tetrazole gas generant compositions
US5544687A (en) * 1993-12-10 1996-08-13 Morton International, Inc. Gas generant compositions using dicyanamide salts as fuel
AU1597195A (en) * 1994-01-19 1995-08-08 Thiokol Corporation Metal complexes for use as gas generants
US5725699A (en) * 1994-01-19 1998-03-10 Thiokol Corporation Metal complexes for use as gas generants
US5542704A (en) * 1994-09-20 1996-08-06 Oea, Inc. Automotive inflatable safety system propellant with complexing agent
US5756929A (en) * 1996-02-14 1998-05-26 Automotive Systems Laboratory Inc. Nonazide gas generating compositions

Also Published As

Publication number Publication date
EP0964843A2 (de) 1999-12-22
JP2002508732A (ja) 2002-03-19
EP0964843B1 (de) 2005-11-02
WO1998036938A2 (en) 1998-08-27
WO1998036938A3 (en) 1999-03-25
DE69832155D1 (de) 2005-12-08
CA2277023A1 (en) 1998-08-27
US6077371A (en) 2000-06-20
KR20000070680A (ko) 2000-11-25
EP0964843A4 (de) 2001-02-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69832155T2 (de) Übergangsmetallnitritkomplexe enthaltende gasgeneratoren
DE69730202T2 (de) Azidfreie, gaserzeugende zusammensetzungen
DE69729881T2 (de) Azidfreie gaserzeugende zusammensetzungen
US5962808A (en) Gas generant complex oxidizers
EP0949225B1 (de) Azidfreie, gaserzeugende Zusammensetzung
DE69729802T2 (de) Sauberes gas erzeugender treibstoff in form einer festen lösung für airbags in kraftfahrzeugen
EP0503341B1 (de) Stabile, stickstoffreiche Verbindung
US5725699A (en) Metal complexes for use as gas generants
EP0958264B1 (de) Metallkomplexe zum gebrauch als gasgenerator
EP0809616A1 (de) Gaserzeugende mischungen
DE112005000805T5 (de) Gaserzeugungssystem
DE112006000826T5 (de) Gaserzeugungszusammensetzungen
US5629494A (en) Hydrogen-less, non-azide gas generants
DE19742203A1 (de) Partikelfreies gaserzeugendes Gemisch
US6132538A (en) High gas yield generant compositions
DE19907198A1 (de) Gaserzeugungszusammensetzung
DE19925442A1 (de) Kaltbrennende, auf Ammoniumnitrat basierende Gaserzeugungszusammensetzung
DE10017772A1 (de) Verminderten Rauch aufweisendes Gaserzeugungsmittel mit verbesserter Temperaturstabilität
DE112011101072T5 (de) Gaserzeugungsmittelzusammensetzungen
DE202004009449U1 (de) Gaserzeugende Zusammensetzung
DE112011101071T5 (de) Verfahren zur Herstellung von Gaserzeugungsmitteln
EP1093422A2 (de) Gaserzeugende zusammensetzung die ein treibstoff mit hohem sauerstoffgehalt enthält
EP1051373B1 (de) Azidfreie, gaserzeugende zusammensetzung
DE112004000160T5 (de) Gaserzeuger
DE112014002656T5 (de) Nitroaromatisch substituierte Metallhydroxidnitrate

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee