DE19907198A1 - Gaserzeugungszusammensetzung - Google Patents
GaserzeugungszusammensetzungInfo
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Abstract
Eine Gaserzeugungszusammensetzung weist einen organischen Brennstoff und ein Oxidationsmittel auf, wobei eine Komponente der Zusammensetzung ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallion aufweist. Die Zusammensetzung weist ferner ein Ammoniumsalzkühlmittel auf, und zwar ausgewählt aus der Gruppe, die ein Ammoniumhalogenid, Ammoniumsulfat und Ammoniumsulfamat enthält. Ein bevorzugtes Kühlmittel ist Ammoniumchlorid. Das Anion des Ammoniumsalzes reagiert bei der Verbrennung der Gaserzeugungszusammensetzung mit dem Erdalkalimetall- oder Alkalimetallion, um ein Salz mit hohem Schmelzpunkt zu erzeugen. Die Menge des Kühlmittels ist eine Effektivmenge, um ein Reaktionsprodukt zu erhalten, welches im wesentlichen frei von Alkalimetall- oder Erdalkalimetallociden ist. Während der Verbrennungsreaktion reagiert das Ammoniumsalzkühlmittel endotherm mit anderen Komponenten der Reaktionsmischung, um die Verbrennungstemperatur der Reaktionsmischung zu reduzieren.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gaserzeugungszusammensetzung. Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere zweckmäßig zur Erzeugung von Gas
zum Aufblasen einer aufblasbaren Fahrzeuginsassenrückhaltevorrichtung.
Auf Azid basierende Gaserzeugungszusammensetzungen zur Erzeugung von
Gas zum Aufblasen einer aufblasbaren Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung
besitzen den Vorteil, daß sie nicht toxisches Stickstoffgas während der Ver
brennung erzeugen und Gas mit relativ niedrigen Gastemperaturen in Bereich
von 1100° bis 1500° K erzeugen.
Nicht auf Azid basierende Gaserzeugungszusammensetzungen erzeugen
demgegenüber typischerweise Gas bei Temperaturen weit oberhalb der kalt
verbrennenden Azidsysteme, und zwar typischerweise im Bereich von 2000°
bis 2500° K, wobei in einigen Fällen 4000° K erreicht werden. Obwohl diese
heißbrennenden Systeme potentiellerweise thermodynamisch effizient sind,
zeigen sie Probleme die Wärme in den Griff zu bekommen.
Beispielsweise kann es notwendig sein wegen der hohen Temperaturen be
stimmte Komponenten der Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung aus teureren
Materialien herzustellen, die gegenüber dem erzeugten Hochtemperaturgas
beständig sind. Zudem haben nicht auf Azid basierende Gaserzeugungszu
sammensetzungen die Tendenz Reaktionsprodukte zu erzeugen, die bei der
hohen Temperatur in einer flüssigen Phase vorliegen und die somit schwieri
ger zu filtern sind.
In der Patentliteratur sind verschiedene Versuche beschrieben um nicht auf
Azid basierende Gaserzeugungszusammensetzungen zu kühlen. Es wurde
beispielsweise vorgeschlagen chemische Kühlmittel den Zusammensetzungen
hinzuzufügen. Chemische Kühlmittel haben jedoch die Tendenz das Volumen
des erforderlichen Gaserzeugungsmaterials zu erhöhen ohne daß die Gasab
gabe vergrößert wird. Dies vermindert die Gasabgabe pro Volumen von Ga
serzeugungsmaterial und zwar in einer Menge die von der Menge des hinzu
gegebenen Kühlmittels abhängt.
Mechanische Möglichkeiten zum Kühlen der Verbrennungsprodukte der Ga
serzeugungszusammensetzungen umfassen die Verwendung von Filtern, die
sowohl als Wärmeaustauscher als auch als Teilchenfalle wirken. Die Gasvo
lumenausgangsgröße oder die Gasvolumenabgabe hat jedoch die Tendenz
abhängig von dem Wärmeverlust gegenüber dem Filter abzufallen, insbeson
dere dann, wenn der Teilcheneinfang im Filter hocheffizient ist.
Die vorliegende Erfindung sieht eine Gaserzeugungszusammensetzung vor,
die einen organischen Brennstoff und ein Oxidationsmittel aufweist, wobei ei
ne Komponente der Zusammensetzung ein Alkalimetall oder ein Erdalkalime
tallion umfaßt. Die Zusammensetzung weist ferner folgendes auf: ein Ammo
niumsalzkühlmittel ausgewählt aus der aus Ammoniumhalogenid, Ammonium
sulfat und Ammoniumsulfamat bestehenden Gruppe. Ein bevorzugtes Ammo
niumsalz ist Ammoniumchlorid (NH4Cl). Die Menge an der in der Gaserzeu
gungszusammensetzung vorhandenen Ammoniumsalz ist eine bei Verbren
nung effektive Menge um ein Reaktionsprodukt zu erzeugen, welches das
Anion des Ammoniumsalzes aufweist, und zwar reagiert mit dem Alkalimetall
oder Erdalkalimetallion. Das Reaktionsprodukt ist vorzugsweise frei von Alka
limetall oder Erdalkalimetalloxid. Das Ammoniumsalz reagiert mit anderen
Komponenten der Reaktionsmischung in einer endothermen Reaktion, welche
die Verbrennungstemperatur der Reaktionsmischung vermindert.
Vorzugsweise weist die Gaserzeugungszusammensetzung der Erfindung
auch ein Niedrigtemperatur sinterbildendes Material auf, welches in der Zu
sammensetzung in einer Menge vorliegt die effektiv ist, um zu bewirken daß
flüssige Teilchen des Reaktionsproduktes während der Verbrennung in eine
leicht filterbare Schlacke sich zusammenballen. Bevorzugte Sinter bildende
Materialien sind Siliziumdioxid (SiO2) und Aluminiumoxid (Al2O3).
In einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist das Oxidations
mittel ein Alkalimetall oder Erdalkalimetallsalz und das Mol-Verhältnis des
Oxidationsmittels zum Ammoniumsalz in der Gaserzeugungszusammenset
zung ist ungefähr 1 : 1 für eine im wesentliche vollständige Reaktion des Ani
ons des Ammonimusalzes mit dem Metallion des Oxidationsmittels. Vorzugs
weise ist die Gaserzeugungszusammensetzung ausgeglichen für eine im we
sentlichen vollständige Reaktion des Kohlenstoffs mit dem Sauerstoff in der
Gaserzeugungszusammensetzung um Kohlendioxid zu erzeugen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine aufblasbare Fahrzeuginsas
senschutzvorrichtung die eine Aufblasvorrichtung aufweist um Gas zum Auf
blasen der Schutzvorrichtung zu verwenden, und zwar unter Verwendung der
oben genannten Gaserzeugungszusammensetzung.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind alle Prozentangaben Ge
wichtsprozent, und zwar basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammen
setzung, wenn nicht anders angegeben.
Ebenfalls für die Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck
"organischer Brennstoff" Salze von organischen Brennstoffen.
Die Gaserzeugungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung weist einen
organischen nicht-Azid-Brennstoff auf, der irgendein organischer nicht-Azid-
Brennstoff sein kann, wie er typischerweise in einer Gaserzeugungszusam
mensetzung verwendet wird. Beispiele von brauchbaren organischen Brenn
stoffen gemäß der Erfindung sind die folgenden: Zyanamide, wie beispiels
weise Dicyandiamid und Salze davon; Tetrazole wie beispielsweise
5-Aminotetrazol (5-AT), und Abkömmlinge und Salze der Tetrazole; Carbonami
de wie beispielsweise Azo-bis-Dicarbonamid und Salze davon; Triazole bei
spielsweise 3-Nitro-1,2,4-Triazol-5-one (NTO) und Salze davon; Guanidin und
Abkömmlinge davon wie beispielsweise Nitroguanidin; Salze von Guanidin
und Guandinabkömmlinge wie beispielsweise Triaminoguanidinnitrat (TAGN)
oder Guadininnitrat (GN); Tetramethylammoniumnitrat; Harnstoff und Harn
stoffsalze; Triazine und Tetrazine wie beispielsweise Trinitro-1,3,5-Triazin
(RDX) und Octahydro-1,3,5,7-Tetranitro-1,3,5,7-Tetrazin (HMX); und Kombi
nationen solcher Brennstoffe.
Die Menge an Brennstoff im Gaserzeugungsmaterial ist diejenige Menge, die
notwendig ist, um eine Aufrechterhaltung der Verbrennung der Gaserzeu
gungszusammensetzung vorzusehen. Die Menge kann stark abhängig von
dem speziellen verwendeten Brennstoff und anderen Reaktionsmitteln variie
ren. Eine bevorzugte Menge ist innerhalb des Bereichs von ungefähr 8% bis
ungefähr 40%, und zwar basierend auf dem Gewicht der Gaserzeugungszu
sammensetzung.
Die Gaserzeugungszusammensetzung der Erfindung weist ein Oxidationsmittel
auf. Irgendein Oxidationsmittel wie es konventionellerweise in einer Gaser
zeugungszusammensetzung verwendet wird, kann gemäß der Erfindung ein
gesetzt werden. Zu den brauchbaren Oxidationsmitteln gehören die folgen
den: die Drahte wie beispielsweise Alkalimetalle und Erdalkalimetallnitrate;
Perchlorat wie beispielsweise Alkalimetalle und Alkalierdmetallperchlorate;
Nitrite wie beispielsweise Alkalimetall und Erdalkalimetallnitrite; Diniktramide
und Mischungen davon. Gute Ergebnisse wurde mit einem Alkalimetall oder
Erdalkalimetallnitrat erreicht. Vorteile können dann erreicht werden, wenn das
Nitrat Strontiumnitrat ist.
Die Menge des Oxidationsmittels ist diejenige Menge die notwendig ist, um
eine Verbrennung des Brennstoffes aufrechtzuerhalten. Eine bevorzugte
Menge liegt im Bereich von ungefähr 35% bis ungefähr 75% basierend auf
dem Gewicht der Gaserzeugungszusammensetzung.
Eine kritische Komponente der Gaserzeugungszusammensetzung der Erfin
dung ist ein Ammoniumsalz ausgewählt aus der folgenden Gruppe: ein Am
moniumhalogenid, ein Ammoniumsulfat und ein Ammoniumsulfamat. Ein be
vorzugtes Ammoniumsalz ist Ammoniumchlorid (NH4CL).
Die Menge an Ammoniumsalz in der Gaserzeugungszusammensetzung ist
vorzugsweise diejenige Menge, die annähernd ein 1 : 1 Mol-Verhältnis mit dem
Oxidationsmittel vorsieht. Dies ergibt eine im wesentlichen vollständige Reak
tion des Anions des Ammoniumsalzes mit dem Metallion des Oxidationsmit
tels um bei Verbrennung ein Reaktionsprodukt zu erzeugen, welches das Ani
on des Ammoniumsalzes aufweist. und zwar reagiert mit dem Alkalimetall
oder Erdalkalimetallion und welche im wesentlichen frei von Metalloxid ist. Die
Menge an Ammoniumsalz liegt vorzugsweise im Bereich von 5% bis ungefähr
40%.
Gemäß der Erfindung reagiert das Ammoniumsalz mit den anderen Kompo
nenten der Reaktionsmischung in einer endothermen Reaktion, die die Ver
brennungstemperatur der Reaktionsmischung reduziert. Es wurde festgestellt,
daß dann wenn das Ammoniumsalz in der Gaserzeugungszusammensetzung
in einem Mol-Verhältnis mit dem Oxidationsmittel von annähernd 1 : 1 vorhan
den ist, eine überraschende Reduktion in der adiabatischen Flammentempe
ratur des Reaktionsproduktes auftritt. Temperaturreduktionen von 400° K
(Kelvin) bis 600°K oder mehr sind möglich.
Die vorliegende Erfindung weist auch vorzugsweise ein sinterbildendes Mate
rial auf, welches ein festes Sintermaterial bei der Verbrennungstemperatur
des Reaktionsproduktes bildet. Bevorzugte sinterbildene Materialien sind
Aluminiumoxid (Al2O3) und Siliziumdioxid (SiO2). Die Menge an sinterbilden
den Material ist diejenige Menge, die effektiv ist, um die flüssigen Kompo
nenten im Reaktionsprodukt in eine leicht filterbare Schlacke zu vereinigen.
Eine bevorzugte Menge an sinterbildenen Material liegt im Bereich von unge
fähr 0 bis 10% vorzugsweise im Bereich von ungefähr 4 bis ungefähr 8%, und
zwar basierend nach dem Gewicht der Gaserzeugungszusammensetzung.
Vorzugsweise sind die Komponenten der Gaserzeugungszusammensetzung
in einem Verhältnis vorhanden welches eingestellt ist, um ein Reaktionspro
dukt zu liefern, welches im westlichen von Kohlenstoffmonoxid frei ist; d. h.,
der Kohlenstoff in der Reaktionsmischung wird im wesentlichen oder vollstän
dig zu Kohlendioxid oxidiert.
Die vorliegende Erfindung kann andere Bestandteile enthalten, die üblicher
weise für das ordnungsgemäßes Funktionieren des System hinzugegeben
werden, wie beispielsweise Opazifiermittel, Prozeßhilfen, Bindemittel und
Zündhilfen.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
In den Beispielen 1 bis 6 ist Dicyandiamid die Brennstoffkomponente. Die Zu
sammensetzungen und die Verbrennungsergebnisse für die Beispiele 1 bis 6
sind in der Tabelle 1 angegeben.
In den Beispielen 7 bis 12 ist 5-Amino-Tetrazol (5-AT) der Brennstoff. Die Zu
sammensetzung und die Verbrennungsergebnisse für die Beispiele 7 bis 12
sind in der Tabelle 2 angegeben.
In den Beispielen 13 bis 18 ist Nitroguanidin (NQ) der Brennstoff. Die Zu
sammensetzung und die Verbrennungsergebnisse für die Beispiele sind in der
Tabelle 3 angegeben.
Sämtliche Verbrennungsergebnisse der Tabellen 1, 2 und 3 sind berechnet.
Sämtliche Zusammensetzungen basieren auf einem 1 : 1 Mol-Verhältnis von
Ammoniumsalz zu Oxidationsmittel und einem Oxdiationsgleichgewicht wel
ches Kohlestoffdioxid und nicht Kohlenmonoxid als ein Produkt erzeugt.
Der Ausdruck "SP Impuls" in den Tabellen ist ein Parameter, der die während
der Verbrennung der Gaserzeugungszusammensetzung freigesetzte Ener
giemenge angibt, und zwar basierend auf die Einheitsmasse des Gaserzeu
gungsmaterials. Die Einheiten sind engl. pounds force seconds/pounds mass
(Pfundkraftsekunden/Pfundmasse).
Es sei auf Tabelle 1 Bezug genommen: Beispiel 1 ist eine nicht gekühlte Zu
sammensetzung die kein Ammoniumsalz wie beispielsweise Ammoniumchlo
rid enthält. Die Verbrennung der Gaserzeugungszusammensetzung des Bei
spiels 1 ergibt eine Kammertemperatur von ungefähr 2325° K. Die Reaktion
erzeugt auch 0,4 Mol Natriumcarbonat, welches eine Flüssigkeit bei der Re
aktionsprodukttemperatur ist.
Beispiel 2 ist eine gekühlte Zusammensetzung die 35,1% Ammoniumchlorid
enthält. Die Menge an Ammoniumchlorid ist auf ein 1 : 1 Mol-Verhältnis mit
dem Oxidationsmittel, Natriumnitrat, eingestellt, um 0,66 Mol Natriumchlorid
als Reaktionsprodukt zu erzeugen. Das Reaktionsprodukt ist im wesentlichen
frei von Natriumoxid. Natriumchlorid hat einen höheren Schmelzpunkt als Na
triumoxid. Die Reaktion von Ammoniumchlorid mit Natriumnitrat ist endother
misch. Die erforderliche Menge an Ammoniumchlorid ergibt ein Reaktionspro
dukt, welches eine Kammertemperatur von nur 1663°K besitzt, viel weniger
als die Kammertemperatur im Beispiel 1. Natriumchlorid ist bei der niedrigeren
Temperatur von 1663°K filterbar. Das Mol-Verhältnis des Brennstoffs (Dicyan
diamid) zum Oxidationsmittel (Natriumnitrat) wird für die vollständige Oxidati
on der Kohlenstoffatome in dem Brennstoff zu Kohlendioxid eingestellt.
Die Beispiele 3 und 4 besitzen Zusammensetzungen ähnlich der des Beispiels
2 aber sie enthalten auch Aluminiumoxid (Al2O3) in den Mengen von 4% bzw.
8%. Wie beim Beispiel 2 ist die Menge des Kühlmittels (Ammoniumchlorid)
derart eingestellt, daß die Chlorionen des Kühlmittels mit dem Natrium des
Oxidationsmittels (Natriumnitrat) reagieren um Natriumchlorid (und nicht Na
triumoxid) zu erzeugen. Im Beispiel 3 regiert diese Menge (30,4%) endotherm
mit den anderen Bestandteilen der Reaktionsmischung zur Erzeugung einer
Kammertemperatur von 1685°K etwas höher als die beim Beispiel 2 aber viel
niedriger als die beim Beispiel 1. Die Menge an Oxidationsmittel (Natriumni
trat) reicht aus um Natrium für die Reaktion mit dem Aluminiumoxid zur Er
zeugung von Natriumaluminatsinterstoff vorzusehen. Natriumaluminat besitzt
einen Schmelzpunkt der oberhalb der gekühlten Kammertemperatur von
1685°K ist und ist somit in der Verbrennungskammer fest. Die Natriumalumi
nat-Feststoffe vereinigen sich mit dem flüssigen Natriumchlorid was eine
Schlacke erzeugt die leicht gefiltert werden kann. Wie beim Beispiel 2 wird die
Brennstoffmenge (Dicyandiamid) zur vollständigen Oxidation der Kohlenstoffe
im Brennstoff zu Kohlendioxid eingestellt.
Im Beispiel 4 ist mehr Aluminiumoxidsinterbildner vorhanden um eine noch
bessere Schlackenbildung des Natriumchlorids vorzusehen. Ansonsten sind
die im Beispiel 4 erreichten Ergebnisse ähnlich zu denjenigen im Beispiel 3:
beispielsweise eine Kammertemperatur von 1708°K, ein Reaktionsprodukt
welches Natriumchlorid enthält und im wesentlichen frei von Natriumoxid ist,
und vollständige Oxidation der Kohlenstoffatome im Brennstoff.
In den Beispielen 2, 3 und 4 besitzt der erzeugte Auslaßstrom der Verbren
nungsreaktion eine niedrige Toxizität zusätzlich einer signifikanten Reduktion
der adiabatischen Flammentemperatur. Die Hauptgasbestandteile des Aus
fluß- oder Abgasstroms sind zusätzlich zu Kohlendioxid (das Chlorid und Alu
minat sind filterbar) Wasser und Stickstoff. In den Beispielen 2, 3 und 4 ist die
Menge an in der Verbrennungsreaktion erzeugtem Gas und seine Energie ef
fektiv zum Aktivieren einer Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung wie beispiels
weise einem Airbag.
Diesbezüglich kann bemerkt werden, daß die vorliegende Erfindung obwohl
sie in erster Linie zweckmäßig für eine Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung ist
auch andere Anwendung besitzen kann beispielsweise bei anderen Arten von
Sicherheitskissen oder aufblasbaren Vorrichtungen, Feuerlöschgeräten und
anderen Gaserzeugungsanwendungen.
Ähnliche Ergebnisse werden bei den Beispielen 5 und 6 erreicht unter Ver
wendung von Siliziumdioxid als Sinterformmittel, und zwar in den Mengen von
4% bzw. 8%.
Die Tabelle 2 zeigt das Ammoniumchlorid ein effektives Kühlmittel ist, und
zwar mit 5-Amino-Tetrazol (5-AT) als Brennstoffkomponente, wobei die Kam
mertemperatur von 2394°K (Beispiel 7) auf 1791°K (Beispiel 8) reduziert wird,
und zwar bei der Verwendung von ungefähr 32,9%. Die Beispiele 9 bis 12
zeigen die effektive Schlackenwiedergewinnung wenn die Zusammensetzun
gen multipliziert sind um Mengen an Sinterbildner zu enthalten, wie beispiels
weise Aluminiumoxid oder Siliziumdioxid, ähnlich zu den Beispielen 3 bis 6.
Ähnliche Resultate werden mit Zusammensetzungen der Beispiele 13 bis 18
unter Verwendung von Nitroguanidin als Brennstoff erreicht.
Sämtliche Beispiele in Tabellen 1, 2 und 3 verwenden das gleiche Oxidati
onsmittel, Natriumnitrat, für die Zwecke des Vergleichs. Ein anderes brauch
bares Oxidationsmittel der Erfindung ist Strontiumnitrat. Wenn sich bei der
Zerlegung des Oxidationsmittels während der Verbennungsreaktion das Oxid
MeO bildet, ist es zweckmäßig, daß es filterbar ist. Strontiumoxid (SrO) be
sitzt einen höheren Schmelzpunkt als Natriumoxid (Na2O), und zwar 2065°
verglichen mit 1132°C. Dies bedeutet, daß bei der Verbrennungskammertem
peratur, wenn durch das Kühlmittel gekühlt, wieviel Strontiumoxid auch immer
gebildet wird, es mehr wahrscheinlich ist, daß es in der kondensierten Phase
verbleibt was es filterbarer macht insbesondere wenn ein Sinterbildner in der
Gaserzeugungszusammensetzung vorhanden ist.
Ein weiteres brauchbares Oxidationsmittel gemäß der Erfindung ist Ammoni
umnitrat. Ammoniumnitrat ist normalerweise phasenstabilisiert mit 5 bis 15
Gewichtsprozent (basierend auf dem Gewicht des Ammoniumnitrats) von Sta
bilisierungssalz wie beispielsweise Kaliumnitrat (KNO3). Das Kühlmittel, bei
spielsweise Ammoniumchlorid, wird der Gaserzeugungszusammensetzung
in einer Menge hinzugegeben, die für die Reaktion des Anions des Kühlmittels
(Chlor) mit dem Metallion des Stabilisierungssalzes (beispielsweise Kalium)
zur Bildung von Chlorid MeCl (beispielsweise KCl) effektiv ist. Wie oben er
wähnt verbleibt das Chlorid wahrscheinlicher während der Verbrennung in der
kondensierten Phase als das Oxid, insbesondere dann, wenn das Reaktions
produkt durch das Ammoniumchlorid gekühlt wird, was somit das Reaktions
produkt filterbarer macht.
Zudem ist die vorliegende Erfindung zweckmäßig wenn der Brennstoff selbst
ein Salz ist und ein Alkalimetall oder Erdalakalimetallion enthält, wie bei
spielsweise Kaliumbitetrazol. Das Anion des Kühlmittels (beispielsweise
NH4Cl) kann in diesem Falle die Funktion besitzen das Metallion des Brenn
stoffs zu binden und auch das Reaktionsprodukt zu kühlen. Ein Beispiel einer
Gaserzeugungszusammensetzung die einen Salzbrennstoff enthält, ist eine
solche Zusammensetzung welche Kaliumbitetrazol als Brennstoff, Ammoni
umnitrat als Oxidationsmittel (mit oder ohne Phasenstabilisation) und Ammo
niumchlorid als das Kühlmittel enthält.
Die Vorteile der Erfindung sollten nunmehr offen zu Tage getreten sein. Die
vorliegende Erfindung sieht in erster Linie effektive Mittel zum Kühlen einer
Reaktionsmischung vor, die ein Alkalimetall oder Erdalkalimetallion aufweist.
Wenn die Kühlmittelmenge für eine im wesentlichen vollständige Reaktion des
Anions des Kühlmittels beispielsweise des Chlorids mit Alkalimetall oder Er
dalkalimetallion ausgeglichen ist, so ergibt sich eine beträchtliche und überra
schende Reduktion der adiabatischen Flammentemperatur der Reaktionsmi
schung. Die Erfindungsgemäße Reaktion ergibt somit nicht nur ein kälteres
Reaktionsprodukt sondern auch einen Ausstoßstrom mit relativ geringer Toxi
zität insbesondere einen Ausstoßstrom der im wesentlichen frei von Alkali
metall oder Erdalkalimetalloxiden ist und verminderte Mengen an Stickstoffo
xiden enthält.
Da das Ammoniumsalzkühlmittel in der Tat eine Brennstoffkomponente ist,
welche bei der Verbrennung nur Gas oder Dampfphasenprodukte erzeugt,
wird eine verbesserte Ausgangsgröße pro Einheitskammervolumen erreicht,
und zwar verglichen mit den konventionellen chemischen Kühlmitteln.
Zudem ist die vorliegende Erfindung besonders brauchbar zusammen mit
sinterbildenden Materialien, da sie die Temperatur des Reaktionsprodukt mit
einer hinreichenden Größe absenkt damit die sinterbildenden Materialien als
Schlackenbildungsagenzien für die flüssigen Komponenten im Reaktionspro
dukt effektiv sind.
Aus der obigen Beschreibung der Erfindung ergeben sich für den Fachmann
Verbesserungen, Abwandlungen und Modifikationen. Solche Verbesserungen,
Änderungen und Abwandlungen im Rahmen der Erfindung werden durch die
Ansprüche umfaßt.
Zusammenfassend sieht die Erfindung folgendes vor:
Eine Gaserzeugungszusammensetzung weist einen organischen Brennstoff
und ein Oxidationsmittel auf, wobei eine Komponente der Zusammensetzung
ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallion aufweist. Die Zusammensetzung
weist ferner ein Ammoniumsalzkühlmittel auf, und zwar ausgewählt aus der
Gruppe, die ein Ammoniumhalogenid, Ammoniumsulfat und Ammoniumsulfa
mat enthält. Ein bevorzugtes Kühlmittel ist Ammoniumchlorid. Das Anion des
Ammoniumsalzes reagiert bei der Verbrennung der Gaserzeugungszusam
mensetzung mit dem Erdalkalimetall- oder Alkalimetallion, um ein Salz mit
hohem Schmelzpunkt zu erzeugen. Die Menge des Kühlmittels ist eine Effek
tivmenge, um ein Reaktionsprodukt zu erhalten, welches im wesentlichen frei
von Alkalimetall- oder Erdalkalimetallociden ist. Während der Verbrennungs
reaktion reagiert das Ammoniumsalzkühlmittel endotherm mit anderen Kom
ponenten der Reaktionsmischung, um die Verbrennungstemperatur der Reak
tionsmischung zu reduzieren.
Claims (18)
1. Eine Gaserzeugungszusammensetzung, die einen organischen Brenn
stoff aufweist und ein Oxidationsmittel, wobei eine Komponente der Zusam
mensetzung ein Alkalimetall oder Erdalkalimetallion aufweist, und wobei die
Zusammensetzung ferner ein Ammoniumsalzkühlmittel enthält, und zwar
ausgewählt aus der Gruppe die ein Ammoniumhalogenid, Ammoniumsulfat
und Ammoniumsulfamat enthält, und zwar in einer Menge die bei Verbren
nung effektiv ist, um ein Reaktionsprodukt zu erzeugen, welches das Anion
des Ammoniumsalzes aufweist, und zwar reagiert mit dem Alkalimetall oder
Erdalkalimetallion, wobei die Kühlmittelmenge eine Kühlmenge ist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Kühlmittel Ammonium
chlorid ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei folgendes vorgesehen ist:
ein Alkalimetall oder Erdalkalimetalloxidationsmittel, wobei die Menge des
Kühlmittels und die Menge des Oxidationsmittels ausgeglichen sind um eine
im wesentliche vollständige Reaktion des Anions des Kühlmittels mit dem
Metallion des Oxidationsmittels vorzusehen, wobei das Reaktionsprodukt aus
der Verbrennung der Gaserzeugungszusammensetzung im wesentlichen frei
von Alkalimetall oder Erdalkalimetalloxid ist.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei ferner ein sinterbildendes
Material vorgesehen ist.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 4, wobei das sinterbildende Material
aus der aus Aluminiumoxid und Siliziumdioxid bestehenden Gruppe ausge
wählt ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 3, wobei das Oxidationsmittel ein
Nitrat ist.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, wobei das Nitrat Strontiumnitrat
ist.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Oxidationsmittel pha
senstabilisiertes Ammoniumnitrat ist, welches ein Alkalimetall oder Erdalkali
metallion aufweist.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei der Brennstoff aus der fol
genden Gruppe ausgewählt ist:
Zyanamide, Tetrazole; Carbonamide; Triazole; Guanidin; Tetramethylammo niumnitrat; Triazine; Tetrazine; Harnstoff und Abkömmlinge und Salze davon; und Kombinationen aus den genannten Stoffen.
Zyanamide, Tetrazole; Carbonamide; Triazole; Guanidin; Tetramethylammo niumnitrat; Triazine; Tetrazine; Harnstoff und Abkömmlinge und Salze davon; und Kombinationen aus den genannten Stoffen.
10. Verfahren nach Anspruch 1, zur Verwendung bei Gaserzeugung zum
Aufblasen einer aufblasbaren Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung.
11. Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung die eine Zusammensetzung nach
Anspruch 1 aufweist.
12. Aufblasvorrichtung für eine Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung, die
eine Gaserzeugungszusammensetzung nach Anspruch 1 aufweist.
13. Gaserzeugungszusammensetzung nach Anspruch 3, wobei folgendes
vorgesehen ist: ungefähr 8 bis ungefähr 40 Gew.-% organischer Brennstoff,
ungefähr 35 bis ungefähr 75 Gew.-% Oxidationsmittel und ungefähr 5 bis 40
Gew.-% Ammoniumsalzkühlmittel.
14. Zusammensetzung nach Anspruch 13, wobei ferner 0 bis ungefähr 10
Gew.-% eines sinterbildenden Materials vorgesehen sind.
15. Gaserzeugungszusammensetzung, die folgendes aufweist:
- (a) ungefähr 8 bis 40 Gew.-% eines organischen Brennstoffs ausge wählt aus der Gruppe, die aus folgenden besteht: Zyanamide; Tetrazole; Car bonamide; Triazole; Guanidin; Tetramethylammoniumnitrat; Triazine; Tetrazi ne; Harnstoff und Abkömmlinge und Salze davon; und Kombinationen daraus;
- (b) ungefähr 35 bis 75 Gew.-% Alkalimetalle und Erdalkalimetalloxdiati onssalz;
- (c) Ammoniumchloridkühlmittel; und
- (d) ungefähr 4 bis ungefähr 8 Gew.-% eines sinterbildenen Materials
ausgewählt aus der aus Aluminiumoxid und Siliziumdioxid bestehenden Grup
pe;
wobei die vorhandene Menge an Kühlmittel und die vorhandene Menge an Oxidationsmittel in einem ungefähr 1 : 1-Mol-Verhältnis für eine im wesentli chen vollständige Reaktion des Metallions des Oxidationsmittels mit dem Chloridion des Kühlmittels vorgesehen sind, um bei der Verbrennung ein Re aktionsprodukt zu erzeugen welches im wesentlichen frei von Alkalimetall oder Erdalkalimetalloxiden ist und reduzierte Mengen an Stickstoffoxiden auf weist.
16. Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung, die eine Gaserzeugungszusam
mensetzung nach Anspruch 15 aufweist.
17. Aufblasvorrichtung für eine Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung, die
eine Gaserzeugungszusammensetzung nach Anspruch 15 aufweist.
18. Gaserzeugungszusammensetzung nach Anspruch 15, wobei die Menge
an Kühlmittel eine effektive Menge ist, um endotherm mit dem Brennstoff und
Oxidationsmittel zu reagieren und die Verbrennungstemperatur der Reakti
onsmischung zu reduzieren.
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