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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Ascorbinsäure in Haarpflegezusammensetzungen,
insbesondere in Dauerwellen- und Haarfärbezusammensetzungen. Im Spezielleren
bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung eines wie in Anspruch
1 definierten Oxidationssystems. Die Erfindung bezieht sich auch
auf Dauerwellen- und Haarfärbesystemverpackungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei
einer Dauerwelle wird das Haar zuerst mit einer reduzierenden Zusammensetzung
behandelt, die in der Lage ist, die Disulfidbrücken des Haarkeratins (S-S)
aufzubrechen und die Bildung von Sulfhydrylgruppen (-SH) zu bewirken.
Mit anderen Worten wird das Aminosäurecystin im Haar in Cystein
umgewandelt. Das Haar wird dann unter angewandter mechanischer Spannung
entweder durch Aufwickeln auf Wickler oder Stäbe (Wellen) oder Durchkämmen (Glätten oder
Ausziehen) in eine neue Form gebracht. Das Haar wird dann, während es
immer noch unter mechanischer Spannung steht, einem Neutralisierungsschritt
unterzogen, bei dem das Haar mit einer oxidierenden Zusammensetzung
behandelt wird. Die oxidierende Zusammensetzung bewirkt, dass die
Disulfidbrücken
des Haarkeratins wieder hergestellt werden, d.h. sich das Aminosäurecystin wieder
bildet und das Haar nun die neue Formgebung dauerhaft beibehalten
kann.
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Das
Haar kann Schaden nehmen, wenn es während des Neutralisierungsschritts
zu starken Oxidationsmitteln ausgesetzt wird. Eine Überoxidation
erzeugt Cysteinsäure
anstatt das Aminosäurecystin
wieder herzustellen. Das Vorhandensein von Cysteinsäure ist unerwünscht, weil
es die Neubildung der Disulfidbrücken
nicht zulässt,
was zu schwachem, beschädigtem
Haar führt.
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In
der Dauerwellentechnik sind die beiden am weitesten verbreiteten
Stoffe zum Löschen
oder Neutralisieren eines Dauerwellenprozesses Wasserstoffperoxid
und bromsaure Salze. Jeder hat seine Nachteile. Bei der Dauerwelle
findet der erste Schritt für
gewöhnlich
bei einem alkalischen pH-Wert von 7,5–10,0 statt. Das Auftragen
von Wasserstoffperoxid, das herkömmlicher
Weise mit einem pH-Wert von 2,5–5,0
ziemlich sauer ist, verursacht eine Belastung des Haars. Darüber hinaus
kann Wasserstoffperoxid die natürliche
Haarfarbe „aufheben" und das Entstehen
unerwünschter
roter Untertöne
hervorrufen. In einigen asiatischen Ländern werden bromsaure Salze
verwendet, weil sie das Haar im Gegensatz zu Wasserstoffperoxid
nicht röten. Bromate
sind aber insofern gefährliche
Verbindungen, als sie explosiv und brennbar sind.
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Ascorbinsäure, auch
als Vitamin C bekannt, wird in der pharmazeutischen und Kosmetikindustrie
aufgrund ihrer biologischen Wirksamkeit breitgefächert eingesetzt. Es wurden
auch Versuche unternommen, Ascorbinsäure bei der Dauerwelle von
Haar zu verwenden, um die Disulfidbrücken aufzubrechen sowie wieder herzustellen.
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Beispielsweise
wird in dem an Schwartz et al. erteilten US-Patent Nr. 2,780,579
die oxidierte Form von Ascorbinsäure,
d.h. Dehydroascorbinsäure
(DHA) als Neutralisator für
einen Dauerwellenprozess gelehrt. Das Patent von Schwartz et al.
stellt fest, dass die leistungsstarken Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid,
Bromate, Chlorate und Chlorite, die normalerweise bei der Dauerwelle
verwendet werden, dazu neigten, das reduzierte Haar zu stark zu
oxidieren. Im Ergebnis geht die Oxidation über die Cystinstufe hinaus,
was zu einer irreversiblen Schädigung
des Haars führt.
Die Überoxidation
macht das Haar porös
und brüchig
und bewirkt auch eine Haarfehlfärbung.
Bei Verwendung geringerer Konzentrationen dieser Oxidationsmittel
wurde eine unzureichende Disulfidbrückenwiederherstellung beobachtet.
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Nach
Schwartz et al. ist DHA ein wirksames Oxidationsmittel, das Cystein
in reduziertem Haar zurück zu
Aminosäurecystin
umwandeln kann, ohne das Haar zu überoxidieren. Schwartz et al.
verwendete ein Gemisch aus Ascorbinsäure mit Wasserstoffperoxid
oder anderen Oxidationsmitteln im Beisein von Puffern, wodurch in
situ DHA entsteht.
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Darüber hinaus
unterscheidet sich trotz der Feststellungen bei Schwartz et al.
hinsichtlich der Wirksamkeit von DHA, die darin eingesetzte Reaktion
nicht sehr vom Einsatz des Peroxids allein. Das Molverhältnis von
Ascorbinsäure
zu Wasserstoffperoxid, das in den Beispielen von Schwartz vorgeschlagen
wurde, war sehr hoch. Dieses Verhältnis wurde von Schwartz wie
folgt bestimmt:
(2 Unzen × 29
g/Unze × 6%*)/(34
g/mol) = 0,1 mol Wasserstoffperoxid
*20 vol. Wasserstoffperoxid
= 6 Gew.-% in Wasser
(0,25 g)/(176 g/mol) = 0,0014 mol Ascorbinsäure.
VERHÄLTNIS =
0,1 mol Wasserstoffperoxid/0,0014 mol Ascorbinsäure = 72:1.
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Das
an Graf erteilte US-Patent Nr. 5,270,337 lehrt, dass die Verwendung
von Ascorbinsäure
und einem zweiwertigen Metallion wie Cu2+ Sauerstoff
wirksam aus einer wässrigen
Lösung
entfernen kann, indem der Sauerstoff in Wasser umgewandelt wird.
Bei Graf reduziert die Ascorbinsäure
das Cu2+ zu Cu+,
um DHA zu bilden. Cu+-Ionen (Kupferionen)
bilden mit Sauerstoff einen Komplex und es findet eine Elektronenübertragung
statt, die Cu2+-Ionen (Kupferionen) und
Hyperoxidanionenradikale ergibt. Die Radikalen disproportionieren
sich im Beisein von Kupfer schnell zu Sauerstoff und Wasserstoffperoxid.
Der Kupfer-/Ascorbatkomplex reduziert das Wasserstoffperoxid schnell
zu Wasser, ohne gleichzeitig Sauerstoff oder Hydroxylradikale zu
erzeugen.
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Die
Erfindung von Graf wird hauptsächlich
als Nahrungsmittelkonservierungsstoff eingesetzt. Darüber hinaus
löst die
bei Graf gelehrte kupferbeschleunigte Zersetzung von Peroxid nicht
die technische Schwierigkeit, einen wirksamen peroxidfreien Dauerwellenneutralisierungsstoff
und/oder ein Oxidationsfärbemittelentwicklungssystem
zu finden.
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Die
WO 94/04125 bezieht sich auf eine Haarfärbemittelzusammensetzung, die
aus einem Färbemittelgemisch,
einem mit Kupfer(II) reaktionsbeschleunigenden Oxidationsmittel,
einem Tensid und Wasser besteht, und auf ein Verfahren, menschlichem
Haar dauerhaft Farbe zu verleihen, das darin besteht, die Zusammensetzung
der Erfindung auf das Haar aufzutragen.
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Die
EP 0 642 783 bezieht sich
auf eine auf Oxidationsfärbemittelvorläufern beruhende
Haarfärbezusammensetzung,
die das Haar färbt
und aufhellt und mindestens ein Entwicklungsmittel, mindestens einen Haftvermittler,
mindestens ein Metallsalz und mindestens eine spezifische Ammoniumverbindung
enthält,
die nach Beimengung eines Oxidationsmittels einen pH-Wert zwischen
8 und 11 aufweist.
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Somit
ist es wünschenswert,
ein Oxidationssystem zu entwickeln, das Disulfidbrücken wirksam
wiederherstellt und/oder Oxidationshaarfarbe entwickelt, ohne Peroxide
oder Bromate einzusetzen. Insbesondere ist es wünschenswert, dass das Oxidationssystem
dies bei einem pH-Wert im Bereich von 5 bis 10, vorzugsweise von
7,5 bis 10,0 erzielen kann. Wie vorstehend erläutert, findet der erste Schritt
beim Dauerwellenprozess für
gewöhnlich
bei einem pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 10,0 statt. Das Auftragen
einer Oxidationslösung in
einem ähnlichen
pH-Bereich könnte
erwartungsgemäß im Vergleich
zum herkömmlich
eingesetzten Wasserstoffperoxid mit einem pH-Wert im Bereich von
2,5 bis 5,0 weniger belastend für
das Haar sein. Zusätzlich wäre ein solches
System besser mit Oxidationshaarfärbemitteln verträglicher,
die in demselben pH-Bereich entwickelt werden, d.h. in einem pH-Bereich
von 7,5 bis 10,0. Schließlich
würde dieses
Oxidationssystem nach der Dauerwellenbehandlung auch für einen
besseren Farbrückhalt
im getönten
Haar sorgen.
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Somit
war es überraschend
und unerwartet, dass nach der vorliegenden Erfindung ein System,
das Ascorbinsäure,
mindestens einen Metallionen-Reaktionsbeschleuniger in einer katalytisch
wirksamen Menge, und ein Oxidationsmittel, welches in der Lage ist,
gemessen an einer Referenzelektrode wie in Anspruch 1 definiert
bei einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 10 eine Oxidationsspannung
von 100 bis 500 Millivolt im System zu erzeugen, eine wirksame Zusammensetzung
ist, die anstelle von Peroxid in Haarpflegeanwendungen nützlich ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Um
diese und weitere Vorteile zu erzielen, und in Übereinstimmung mit dem Zweck
der Erfindung, wie er hier verkörpert
und umfassend beschrieben ist, stellt die vorliegende Erfindung
in einem Aspekt ein Oxidationssystem bereit, das auf Ascorbinsäure beruht
und in der Lage ist, wirksam Disulfidbrücken in reduziertem Haar während des
Dauerwellenprozesses wiederherzustellen. Die Erfindung stellt auch
ein Oxidationssystem bereit, das in der Lage ist, Farbe in Oxidationsfarbstoffsystemen
zu entwickeln. Darüber
hinaus stellt die vorliegende Erfindung ein Oxidationssystem bereit,
das dem Haar während
der Dauerwellen- und/oder Farbbehandlung keinen oxidativen Schaden
zufügt.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf die Verwendung eines
Oxidationssystems zum Auftragen auf keratinöse Stoffe, insbesondere menschliches
Haar, wobei das System Ascorbinsäure
und mindestens ein Metallion und ein Oxidationsmittel enthält, welches
in der Lage ist, eine Oxidationsspannung von ca. 100 bis ca. 500
Millivolt zu erzeugen, wobei das System einen pH-Wert im Bereich
von ca. 2 bis ca. 10 aufweist, wie jeweils in Anspruch 1 definiert
ist.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auch auf ein wie in Anspruch
11 näher
definiertes Verfahren zum Gebrauch dieses Oxidationssystems, um
eine Dauerwellenzusammensetzung zu neutralisieren oder „zu löschen", die auf das Haar
aufgetragen wurde. Das Oxidationssystem der Erfindung wird nach
dem Auftragen einer wässrigen
Zusammensetzung auf das Haar aufgetragen, die dazu dient, die Disulfidbrücken des
Haars durch die Einwirkung eines organischen Ethanthiols wie Thioglycol-
oder Thiomilchsäure
oder seiner Salze oder Hydrogensulfit oder Phosphin zu schwächen. Die
Ascorbinsäurezusammensetzung
der vorliegenden Erfindung wird anschließend aufgetragen, um die Keratindisulfidbrücken zu
reoxidieren und somit dem Haar dauerhaft einen neue Form zu geben.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Gebrauch des erfindungsgemäßen bleichfreien
Oxidationssystems für
die Oxidationshaarfärbung,
wie in Anspruch 10 ausführlicher
definiert ist. Das Haar wird gefärbt,
indem eine Färbemittelzusammensetzung
auf das Haar aufgetragen und dann Oxidationsfarbe ohne Bleichen
bei einem sauren, neutralen oder alkalischen pH-Wert unter Verwendung
des Oxidationssystems der Erfindung entwickelt wird, wobei das Oxidationssystem
der Färbemittelzusammensetzung zum
Gebrauchszeitpunkt entweder: (i) separat von der Färbemittelzusammensetzung
zum selben Zeitpunkt hinzugefügt
wird, zu dem die Färbemittelzusammensetzung
auf das Harr aufgetragen wird, oder (ii) nach und nach mit der Färbemittelzusammensetzung.
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Bei
noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung handelt es
sich um eine Mehrkammervorrichtung bzw. ein Mehrkammerdauerwellen-
oder Mehrkammerfärbezubehör oder irgendein
anderes Mehrkammerverpackungssystem, wovon eine erste Kammer entweder
eine Dauerwellenzusammensetzung oder eine Haarfärbemittelzusammensetzung enthält, und
wovon eine zweite Kammer das Oxidationssystem enthält, wie
in den Ansprüchen
12 und 13 definiert ist.
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Zusätzliche
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden zum Teil in der folgenden
Beschreibung dargelegt, und gehen zum Teil aus der Beschreibung
hervor, oder lassen sich durch die praktische Umsetzung der Erfindung
erfahren. Diese Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden mittels
der Elemente und Kombinationen erfüllt und erzielt, die insbesondere
in den beigefügten
Ansprüchen
hervorgehoben sind.
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Es
sollte klar sein, dass sowohl die vorstehende allgemeine Beschreibung
als auch die folgende ausführliche
Beschreibung nur beispielhaft und erläuternd und für die Erfindung,
so wie sie beansprucht wird, nicht einschränkend sind.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Nun
wird im Einzelnen Bezug auf die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung genommen.
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Das
Oxidationssystem der vorliegenden Erfindung ist sowohl für die Neutralisierung
einer Dauerwelle als auch die Entwicklung einer Oxidationshaarfarbe
nützlich,
weil es das Haar beim Neutralisieren eines Dauerwellenprozesses
oder beim Entwickeln der Haarfärbemittelzusammensetzung
weder rötet
noch bleicht. Somit hat der Haarstylist eine bessere Kontrolle über die
Endergebnisse.
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Unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Systems
wird Keratinsulfid ohne Zunahme der Cysteinsäure, was auftritt, wenn entweder
Wasserstoffperoxid oder Bromat verwendet werden, wirksam in Keratindisulfid
umgewandelt. Wird das erfindungsgemäße Oxidationssystem eingesetzt,
tritt keine Fehlfärbung
des Haars aufgrund der Zerstörung
des Melaninpigments im Keratin auf, wie es der Fall ist, wenn Wasserstoffperoxid
mit Haar in Berührung
kommt. Diese Beobachtungen zeigen an, dass sich im erfindungsgemäßen System ein
peroxidfreies Oxidationsmittel bildet.
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Insgesamt
zeigt das vorliegende Oxidationssystem, wenn es bei der Dauerwelle
verwendet wird, im Vergleich zum herkömmlichen Wasserstoffperoxid
(2% H2O2, pH 3)
die folgenden Vorteile:
- – es sorgt für eine stärkere Wiederbildung
von Disulfidbrücken
- – es
verhindert eine übermäßige Entstehung
von Cysteinsäure
- – es
erhält
die Zugfestigkeit des bearbeiteten Haars aufrecht
- – es
bewahrt den natürlichen
Haarfarbstoff
- – es
sorgt für
einen Schutz der Oxidationshaarfarbe während des Dauerwellenprozesses.
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Wenn
sie bei einer oxidativen Haarfärbung
verwendet wird, sorgt die vorliegende Erfindung für die Entwicklung
einer nicht aufhebenden Haarfarbe mit geringerem Oxidationsschaden
am Haar.
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Ein
zusätzlicher
Aspekt der Erfindung besteht darin, dass das Oxidationssystem beliebig
hyperoxidierte Wasserlösungen
entwickeln kann. Ohne durch die Theorie gebunden zu sein, haben
die Erfinder herausgefunden, dass, wenn die gegenwärtig beanspruchten
Bestandteile Ascorbinsäure
und das Metallion in Wasser eingemischt und dann das Oxidationsmittel
hinzugefügt
wird, der gesamte Sauerstoff offensichtlich aus dem Wasser verschwindet,
gefolgt von einer Zunahme gelösten
Sauerstoffs stark im Überschuss
zu dem, der normalerweise in Wasser gelöst wird, und ohne dass dieser überschüssige Sauerstoff
aus dem Wasser ausgast. Diese Erscheinung des hyperoxidierten Wassers
und das Fehlen von Ausgasen legt den Schluss nahe, dass die Wirkung
des erfindungsgemäßen Systems
nicht die chemische Wirkung einer metallbeschleunigten Zersetzung
von Peroxid ist, sondern, dass noch ein anderer Stoff vorhanden
ist, wenn die Bestandteile des erfindungsgemäßen Systems zusammenkommen.
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Obwohl
die bevorzugteste Verwendung der vorliegenden Erfindung in Haarfärbe- und Dauerwellenzusammensetzungen
liegt, können
hyperoxidierte Lösungen,
wie sie vorstehend beschrieben wurden, auch als Sauerstofflieferanten
für die
Haut bei der Körperpflege
dienen oder als eine Art von Antiseptikum gegen anaerobe Bakterien
wirken.
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Somit
richtet sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung eines
Oxidationssystems, das umfasst: Ascorbinsäure, mindestens ein Metallion
und ein Oxidationsmittel, das in der Lage ist, bei einem pH-Wert von
ca. 2 bis ca. 10 eine wie in Anspruch 1 beschrieben gemessene Oxidationsspannung
von ca. 100 bis ca. 500 Millivolt zu erzeugen. Vorzugsweise ist
das Oxidationsmittel in der Lage, bei einem pH-Wert von ca. 7 bis ca.
9 eine Oxidationsspannung von mindestens ca. 150 Millivolt zu erzeugen.
Die Ascorbinsäure
und das Oxidationsmittel sind in einem Molverhältnis von ca. 1:2 bis ca. 1:10,
vorzugsweise in einem Molverhältnis
von ca. 1:4 mol/mol vorhanden.
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Die
Menge des mindestens einen Metallions beträgt vorzugsweise ca. 3 ppm bis
ca. 30 ppm. Vorzugsweise ist das mindestens eine Metallion in einer
Menge von ca. 15 bis ca. 20 ppm vorhanden.
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Metallionen,
die bei der Wirkung als Reaktionsbeschleuniger im Oxidationssystem
der Erfindung nützlich
sind, umfassen Kupfer, Eisen, Mangan, Magnesium um Gemische davon.
Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Metallionen um Cu2+, Fe3+, Mn2+ oder Mg2+. Noch
bevorzugter ist das mindestens eine Metallion Cu2+.
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Die
Herkunft der Metallionen kann beispielsweise ein Metall-/Zuckerkomplex,
oder ein Komplex von Metallionen und anderen Mitteln, die zu einer
Komplexbildung mit Metallionen fähig
sind, wie Peptide, Aminosäuren
und Proteine sein, ist aber nicht darauf beschränkt. Nützliche Metall-/Zuckerkomplexe
umfassen Kupfer(II)gluconat, Eisen(III)gluconat, Mangan(II)gluconat
oder Magnesium(II)gluconat oder andere Zuckerarten wie Lactose,
Maltose oder Saccharose. Vorzugsweise ist die Herkunft der Metallionen,
die in der Erfindung zum Einsatz kommen sollen, Kupfer(II)gluconat.
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Andere
wasserlösliche
Salze dieser zweiwertigen Metallionen sind auch nützlich,
wie etwa Sulfat-, Ammonium-, Natrium- und Kaliumsalze dieser Ionen.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Oxidationsmittel müssen in
der Lage sein, bei einem pH-Wert von ca. 2 bis ca. 10 eine wie in
Anspruch 1 definiert gemessene Oxidationsspannung, auch elektromotorische
Spannung oder Emv genannt, von ca. 100 bis ca. 500 Millivolt zu
erzeugen. Die bevorzugte Emv beträgt mindestens ca. 150 Millivolt.
Das Oxidationsmittel sollte vorzugsweise auch in der Lage sein,
eine schnelle Freisetzung von Sauerstoff zu bewerkstelligen. Die
Oxidationsmittel, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
umfassen Alkalimetallsalze, Ammoniumsalze, Natriumsalze von Perborat,
Percarbonat, Persulfat und Peroxid oder Gemische irgendwelcher dieser
Oxidationsmittel, sind aber nicht darauf beschränkt. Vorzugsweise ist das Oxidationsmittel
Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Kaliumperborat, Harnstoffperoxid
oder ein Gemisch davon. Noch bevorzugter ist das Oxidationsmittel
Natriumperborat. Man fand heraus, dass, wenn Kaliumperborat verwendet
wird, dieses, obwohl es in der Ascorbinsäure oder der Metallionenlösung alleine
nicht löslich
ist, es in der Kombination von Ascorbinsäure mit Metallion, insbesondere
Kupfer, sehr wohl löslich
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des neuartigen Oxidationssystem der vorliegenden Erfindung ist das
Oxidationsmittel Natriumperborat und das Metallion ist Cu2+. In diesem bevorzugten System beträgt das Verhältnis von
Ascorbinsäure
zu Natriumperborat 1:4 mol/mol, z.B. 2 g Ascorbinsäure (0,01
mol) und 4 g Natriumperboratmonohydrat (0,04 mol), und das Kupferion
ist in der Form von Kupfergluconat in einer Menge von 0,014 g (20
ppm Cu2+) vorhanden.
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Der
pH-Wert des Oxidationssystems der Erfindung beträgt ca. 2 bis ca. 10. Vorzugsweise
beträgt
der pH-Wert ca. 5 bis ca. 10. Noch bevorzugter beträgt der pH-Wert ca. 7,5 bis
ca. 10.
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Die
vorliegende Erfindung kann in Form einer Systemverpackung bzw. einer
Mehrkammervorrichtung verwendet werden, wie in den Ansprüchen 12
und 13 beschrieben ist. Somit kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in einer Mehrkammervorrichtung oder in einem Dauerwellen- oder Färbezubehör oder irgendeinem
anderen Mehrkammerverpackungssystem verpackt sein. Bei dieser Vorrichtung,
dieser Systemverpackung oder diesem Verpackungssystem enthält eine
erste Kammer entweder eine Dauerwellenzusammensetzung oder eine
Färbemittelzusammensetzung,
und eine zweite Kammer enthält
das wie vorstehend definierte Oxidationssystem.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Verfahren zum Gebrauch des vorstehend
beschriebenen Oxidationssystems, wie ausführlicher in den Ansprüchen 10
und 11 beschrieben ist. Das neuartige Oxidationssystem der Erfindung
kann verwendet werden, um Oxidationsfarbe auf dem Haar zu entwickeln,
ohne es zu bleichen. Auch wird das Oxidationssystem der Erfindung
in einem Verfahren zum Löschen
oder Neutralisieren einer Dauerwellenschüttelmixtur verwendet, die auf
menschliches Haar aufgetragen wurde. Diese Verfahren ähneln sich
insofern, als sie die Schritte umfassen, eine Färbe- oder Dauerwellenzusammensetzung auf
das Haar aufzutragen und zum Gebrauchszeitpunkt entweder (i) separat
von der Färbemittel-
oder Dauerwellenzusammensetzung zum selben Zeitpunkt, zu dem die
Färbemittel-
oder Dauerwellenzusammensetzung auf das Haar aufgetragen wird, oder
(ii) nach und nach mit der Färbemittel-
oder Dauerwellenzusammensetzung ein Oxidationssystem hinzuzufügen, das
Ascorbinsäure,
mindestens ein Metallion und ein Oxidationsmittel umfasst, das in
der Lage ist, bei einem pH-Wert von ca. 2 bis ca. 10 eine Oxidationsspannung
von ca. 100 bis ca. 500 zu erzeugen.
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Im
Hinblick auf den Färbevorgang
kann jede dem Fachmann bekannte Färbemittelzusammensetzung verwendet
werden, wie diejenigen, die in den US-Patenten Nr. 4,226,595, 4,277,244
und 5,138,941 beschrieben sind.
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Im
Hinblick auf den Dauerwellenprozess kann jede dem Fachmann bekannte
Dauerwellenschüttelmixtur
verwendet werden. Beispielsweise sind Ammoniumthioglycolat, Ammoniumthiolactat,
Glycerylmonothioglycolat oder eine Kombination davon, die auch Thiomilchsäure oder
Thioglycolsäure
mit einem pH-Wert von 5 bis 11 enthalten können, im Stande der Technik
bekannte Dauerwellenschüttelmixturen.
Solche Schüttelmixturen
wurden von L. J. Wolfram, „The
Reactivity of Human Hair: A Review", in Hair Research: Status and Future Aspects,
C. E. Orfanos, W. Montagna und G. Stuttgen, Hrsg., Springer Verlag,
Deutschland 1981 beschrieben.
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Die
Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele dargestellt, soll
aber nicht darauf beschränkt werden.
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Beispiel 1: Vergleichsbeispiel
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Die
folgenden Lösungen
wurden zubereitet. Lösung A (erfindungsgemäß)
Cu2+ | 20
ppm |
Ascorbinsäure | 2% |
Natriumperboratmonohydrat | 4% |
Wasser | q.s.
100% |
Lösung B (Vergleich)
Cu2+ | 20
ppm |
Ascorbinsäure | 2% |
Natriumperboratmonohydrat | 0 |
Wasser | q.s.
100% |
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Die
Lösungen
A und B wurden verglichen und folgende Ergebnisse erhalten:
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Die
Lösung,
die das Oxidationsmittel Natriumperborat enthielt, zeigte klar eine
höhere
Oxidationsspannung (Emv) und eine viel größere Menge an gelöstem Sauerstoff
(pO2).
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Beispiel 2: Test Curl
Test Tube-Bestimmung (TTTC-Bestimmung – Bestimmungstest für den Lockeneffekt
im Reagenzglas)
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Zwölf normale
braune Haare und zwölf
getönte
braune Haare wurden jeweils am Wurzelende zusammengeklebt. Jedes
Muster wurde mit Leitungswasser befeuchtet und unter mäßigem Druck
auf einen 7 mm Dauerwellenwickler oder -stab gewickelt. Es wurde
Ammoniumthioglycolat (ATG) als Dauerwellenzusammensetzung verwendet.
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Sechs
Muster normalen Haars und sechs Muster getönten Haars wurden pro Versuch
in einem Polystyrolbad (13 cm × 13
cm) bearbeitet. Eine Umformungsschüttelmixtur wurde mit einer
5 ml Polyethylenwegwerfpipette, 2 ml Lösung pro Wickler aufgetragen.
Die Hälfte
jeden Probensatzes wurde mit einer Umformungsschüttelmixtur behandelt, die das
Oxidationssystem der vorliegenden Erfindung enthielt. Die andere Hälfte wurde
mit einer Umformungsschüttelmixtur
behandelt, die als Oxidationsmittel herkömmliches Wasserstoffperoxid
enthielt, d.h. 2% H2O2,
pH 3.
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Nachdem
jedes Muster gründlich
mit der Lösung
gesättigt
war, wurde jeder Überschuss
der Umformungsschüttelmixtur
aus dem Bad entfernt; das Bad wurde mit einer Reynolds 910-Folie
abgedeckt und 20 min lang bei Raumtemperatur gehalten. Als Spülschritt
wurden 150 ml entionisiertes Wasser den Mustern 5 min lang zugegeben;
das Spülwasser
wurde aus dem Bad ausgegossen und jedes Muster mit Papier trockengetupft.
Eine Neutralisierungsschüttelmixtur
(Bindungsschüttelmixtur)
wurde 5 min lang mit einer Polyethylenpipette auf jedes Muster aufgetragen,
2 ml Lösung
pro Wickler. Als endgültiger
Spülschritt
wurden weitere 150 ml entionisierten Wassers den Mustern 5 min lang
zugegeben, abgegossen, und die Muster mit Papier trockengetupft.
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Nach
der Bearbeitung wurde jedes Muster vom Wickler abgewickelt, und
es wurden die Länge
und der Durchmesser der Locken im Nasszustand gemessen. Diese Daten
wurden durch die Länge
der getrockneten Locken ergänzt.
Es wurde der Mittelwert für
die sechs Muster ermittelt und in einer Tabellenform dargestellt. Die
Ergebnisse wurden auf ihre statistische Bedeutung hin mit einer
One Way Anova/Jandel SigmaStat Version 2.0 analysiert.
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Die
Ergebnisse für
normales braunes Haar und das Haar nach einem Oxidationsschaden
sind in Tabelle 2 dargestellt. In allen Fällen führte der neuartige Ascorbinsäureneutralisator
zur Bildung eines Lockenmusters, das demjenigen vergleichbar war,
das mit dem herkömmlichen
Wasserstoffperoxid erzielt wurde (2% H2O2, pH 3).
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Beispiel 3: Zugfestigkeit
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Die
Zugfestigkeit des Haars wurde mit einem Instron 1122 gemessen. Die
Zugfestigkeit wird als „Arbeitsaufwand
20%" bezeichnet,
d.h. der Arbeitsaufwand, der notwendig ist, um das Haar um 20% seiner
Länge zu
dehnen. Die Messungen wurden bei 20°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit
mit einer Rate von 100 mm/min durchgeführt. Die Tests wurden an 32
Haaren pro Behandlung durchgeführt.
Die gemittelten Ergebnisse wurden zwischen der Behandlung unter
Verwendung von paarweisen Mehrfachvergleichsverfahren verglichen, die
auf dem Student-Newman-Keuls-Verfahren oder der Einwegerangvarianzanalyse
von Kruska-Wallis (One Way Anova for SigmaStat Version 2.0) beruhten.
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Die
Zugfestigkeit normalen und oxidativ geschädigten Haars nach drei aufeinanderfolgenden
Dauerwellen sind in Tabelle 3 (weiter unten, nach Beispiel 4) aufgeführt. Nach
drei Dauerwellen mit dem neuartigen Neutralisationsmittel war die
Zugfestigkeit normalen Haars um 1,4% und die des oxidativ geschädigten Haars um
8% gesunken. Wenn hingegen das Haar dreimal mit dem herkömmlichen
Wasserstoffperoxid dauergewellt worden war, fiel die Zugfestigkeit
des normalen Haars um 40% und die des oxidativ geschädigten Haars
um 50%.
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Beispiel 4: Aminosäureanalyse
von Haarhydrolysaten
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Eine
bestimmte Haarmenge (0,500–0,900
mg) wurde auf einer Mettler AT 20-Mikrowaage gewogen. Die gewogene Probe
wurde in eine vormarkierte 6 ml Glasröhre eingebracht und 2 ml 6
N HCl zugegeben. Das Röhrchen
wurde unter Vakuum verschlossen und 24 Stunden lang bei 110°C in einem
Mehrblockheizgerät (Lab-Line
Instruments, Inc.) aufbewahrt. Als Nächstes wurde die Salzsäure unter
Verwendung eines Speed Vac Plus SC 210 (Savants) abgezogen, das
mit einer Kühlfalle
(Savant) ausgestattet war.
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Das
trockene Hydrolysat wurde in einem leistungsstarken Na-S-Aminosäurenprobenverdünnungspuffer
(Beckman) mit einem Verhältnis
von 0,38 ml Na-S pro 0,1 mg trockenen Haars aufgelöst. Um Schmutzteilchen
zu entfernen, wurde das gelöste Hydrolysat
in ein 10 ml Reagenzglas mit Kunststoffverschluss gefiltert, wozu
eine 10 ml Wegwerfspritze (Plastipak) verwendet wurde, die mit einem
Luer-Adapter an einem Swinney-Halter mit einem 0,2 μm Filterpapier
angebracht war. Das gefilterte Hydrolysat wurde in Probenschlangen gefüllt und
nach dem Bedienungshandbuch für
leistungsstarke Aminosäurenanalysengeräte (Beckman,
Serie 6300) analysiert.
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Die
Aminosäurenzusammensetzung
normalen und oxidativ geschädigten
Haars nach drei aufeinanderfolgenden Dauerwellen sind in Tabelle
3 dargestellt. Der Halbcystingehalt zeigt die Menge der nach drei aufeinanderfolgenden
Dauerwellen wiederhergestellten Disulfidbrücken. Der Cysteinsäuregehalt
implizierte den irreversiblen Schaden am Haar aufgrund von Überoxidation.
Je höher
der Cysteinsäuregehalt
ist, umso mehr Schaden ist angerichtet worden.
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Sowohl
beim normalen als auch beim oxidativ geschädigten Haar ergab die Verwendung
des neuartigen Ascorbinsäureneutralisators
eine vermehrte Wiederherstellung der Disulfidbrücken und eine geringere Entstehung
von Cysteinsäure.
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Tabelle
3. Zugfestigkeit und Aminosäurenanalyse
des Haars nach 3 aufeinanderfolgenden Dauerwellen
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Beispiel 5: Auswirkung
auf die Farbe natürlich
pigmentierten Haars
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Es
kann eine Fehlfärbung
bei natürlich
pigmentiertem Haar auftreten, das einer chemisch reagierenden Verarbeitung
wie Dauerwellen, Färben
oder Bleichen unterzogen wird. Das neuartige oxidative Ascorbat-/Perborat-/Kupfersystem
wurde mit Wasserstoffperoxid im Hinblick auf die Fehlfärbung bei
natürlich
pigmentiertem Haar (dunkelbraunem, hellbraunem bzw. blonden Haar)
verglichen, die durch Dauerwellen und Bleichen hervorgerufen wurde.
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Die
folgenden Oxidationslösungen
wurden als Neutralisatoren bei der Dauerwelle pigmentierten Haars verwendet:
1) 2% Ascorbinsäure,
5% Natriumperboratmonohydrat, 20 ppm Cu; 2) 2% Wasserstoffperoxid
mit einem pH 3; und 3) 2% Wasserstoffperoxid mit einem pH 9. Um
klarer zwischen dem bei den verschiedenen Systemen beobachteten
Fehlfärbungsgrad
zu unterscheiden, wurden die Dauerwellentests bis zu 5 Mal an denselben
Harrmustern durchgeführt
(Tabelle 4).
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Um
den Bleicheffekt zu untersuchen, wurde das natürlich pigmentierte Haar bis
zu 18 Stunden mit 1) 2% Ascorbinsäure/5% NaBO3H2O/20 ppm Cu, 2) 2% H2O2, pH 3, bzw. 3) 2% H2O2, pH 9 behandelt (Tabelle 5).
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Die
Veränderung
der Haarfarbe wurde basierend auf den Werten L, a, b ausgewertet,
die mit einem Datacolor International Spectrophotometer ermittelt
wurden. Hier entspricht L dem Grad der Dunkelheit des Haars (höhere L-Werte
entsprechen hellerem Haar); der Wert a entspricht einem Rotton,
und b einem Gelbton.
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Bei
allen drei Haartypen führte
das Wasserstoffperoxid nach den Behandlungen zur Entsehung deutlich
höherer
a- und b-Werte, wobei die Fehlfärbung
bei einem pH von 9 höher
war als bei pH 3. Ein Bleichen des Haars bringt eine Ausbildung
gelber Farbe mit sich, wodurch der b-Wert bei dem Haar anstieg,
das mit Wasserstoffperoxid behandelt worden war. Dunkles Haar erfährt auch
eine Zunahme bei den Rottönen,
und von daher zu den gestiegenen a-Werten bei dem mit Wasserstoffperoxid
behandelten Haar, insbesondere bei dunkelbraunem und hellbraunem
Haar. Die Lösung
auf Ascorbatbasis verursachte bei den drei Haartypen nur eine geringe
Fehlfärbung.
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Tabelle
4. Auswirkung mehrerer Dauerwellenbehandlungen auf die natürliche Haarfarbe,
Dauerwellenschüttelmixtur
10% ATG, pH 10, 20 min; Neutralisierung – 5 min
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Tabelle
5. Auswirkung von Oxidationslösungen
auf die natürliche
Haarfarbe 90 min Durchtränken
in einem Überschuss
einer Oxidationslösung
bei Raumtemperatur
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Beispiel 6: Schutz der
Oxidationsfarbe im Haar während
des Dauerwellenprozesses
-
Gefärbtes blondes
Haar wurde mit einer 8%-igen ATG-Dauerwellenschüttelmixtur behandelt und mit 2%
Wasserstoffperoxid (pH 3) bzw. der erfindungsgemäßen Lösung (2% Ascorbinsäure, 4%
NaBO3H2O, 20 ppm
Cu, pH 8,7) neutralisiert.
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Der
Farbrückhalt
im Haar nach der Dauerwelle wurde einerseits basierend auf den L-,
a- und b-Werten und andererseits auf der visuellen Auswertung durch
einen Ausschuss geschulter Koloristen taxiert. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 6 und 6a dargestellt. Die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
behandelten Muster machten im Vergleich zu den Wasserstoffperoxidmustern
eine geringere Veränderung
bei den L- und b-Werten durch. Vom Aussehen her behielten die Muster,
die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung behandelt
worden waren, eine kräftigere
Farbe, die im Vergleich zu dem mit Wasserstoffperoxid neutralisierten Mustern
näher an
die nichtbehandelte Kontrolle zu kommen schien. Tabelle
6. Farbrückhalt
in gefärbtem
blondem Haar: L-, a-, b-Werte Umformungsschüttelmixtur: 20 min; Neutralisator:
7 min
Tabelle
6a. Farbrückhalt
in gefärbtem
natürlich
blondem Haar: Bewertung des Ausschusses
- * – Proben,
die der Kontrolle im Ton visuell als am nahekommendsten bewertet
wurden
- .xy – x
primär
reflektierter Ton; y – sekundär reflektierter
Ton
- 3 – Gold;
4 – Kupfer;
5 – Mahagoni;
6 – Rot
-
Beispiel 7: Farbentwicklung
aus Oxidationsfärbemitteln
in natürlich
weißem
Haar
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Die
optimale erfindungsgemäße Zusammensetzung,
d.h. 2% Ascorbinsäure,
4% NaBO
3H
2O, 20
ppm Cu, wurde verwendet, um Oxidationsfarbe aus verschiedenen Primärprodukt-/Haftvermittlerkombinationen
in natürlich
weißem
Haar zu entwickeln (Tabelle 7). Tabelle
7. Farbentwicklung in natürlich
weißem
Haar mit einigen Oxidationsfärbemitteln
unter Verwendung des neuartigen Oxidationssystems als Farbentwickler
Färbemittellösung:Oxidationssystem
= 1:1, v/v
- *
PPD = Paraphenylendiamin
- MAP = m-Aminophenol
- OAJ = 2-Methyl-5-Hydroxyethylaminophenol
- PAOC = 4-Amino-o-Cresol
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Beispiel 8: Bestimmung
des bevorzugten Verhältnisses
der Bestandteile
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Tabelle
8 zeigt die chemische Zusammensetzung von Systemen, die mit verschiedenen
Bestandteilverhältnissen
hergestellt wurden, und ihre entsprechenden elektrochemischen Parameter.
Gezeigt ist auch die Disulfidbrückenwiederherstellung
und die Zugfestigkeit des Haars, das eine dreimalige Dauerwellenbehandlung
mit diesen Zusammensetzungen als Dauerwellenneutralisatoren erfahren
hatte. Die Ergebnisse dieser Versuche ermöglichten die Bestimmung einer
bevorzugten Zusammensetzung des Oxidationssystems für einen
Dauerwellenprozess als 2% Ascorbinsäure, 4% Natriumperboratmonohydrat
und 20 ppm Cu.
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Die
Ergebnisse ermöglichten
auch die Definition einer geeigneten Referenzelektrode für die Messungen
der Oxidationsspannung des Systems.
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Beispiel 9: Hyperoxidierte
Lösungen
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2
g Ascorbinsäure,
4 g Natriumperboratmonohydrat und 0,014 g Kupfergluconat (20 ppm
Cu2+) wurden in 93,98 g entionisiertem Wasser
aufgelöst,
um eine Lösung
herzustellen, die nach einer 5-minütigen Reaktion eine Konzentration
von gelöstem
Sauerstoff von 90 g/l entwickelte. Die Lösung behielt diese Konzentration
an gelöstem
Sauerstoff mindestens 30 Minuten lang bei.