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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen zur Behandlung
von Hepatitisvirus-Infektionen, speziell Hepatitis B-Infektionen
bei Säugern,
speziell beim Menschen. Die Zusammensetzungen umfassen N-substituierte
1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen
in Verbindung mit Nukleosiden als antiviralen Mitteln. Solche Kombinationen
von anti-viralen Mitteln gegen Hepatitis zeigen unerwartete Wirksamkeit
bei der Replikationsinhibition und dem Sezernieren von Hepatitis-Viren
in mit diesen Viren infizierten Säugerzellen.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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Hepatitis-Viren
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Das
Hepatitis-B Virus (HBV, HepB) ist der Verursacher von akuten und
chronischen Lebererkrankungen einschließlich Leberfibrose, Zirrhose,
entzündlichen
Lebererkrankungen und Leberkrebs, der bei einigen Patienten zum
Tod führen
kann (Joklik, Wolfgang K., Virology, 3te Ausgabe, Appleton & Lange, Norwalk,
Connecticut, 1988 (ISBN 0-8385-9462-X). Obwohl wirksame Impfstoffe
verfügbar
sind, sind weltweit immer noch mehr als 300 Millionen Menschen,
d.h. 5% der Weltbevölkerung,
chronisch mit dem Virus infiziert (Locarnini, S.A., et al., Antiviral
Chemistry & Chemotherapy
(1996), 7(2), 53-64). Solche Impfstoffe haben keinen therapeutischen
Wert für
bereits mit dem Virus infizierte Personen. In Europa und Nordamerika
sind zwischen 0,1% und 1% der Bevölkerung infiziert. Nach Schätzungen
entwickeln 15% bis 20% der Personen, die sich die Infektion zuziehen,
Leberzirrhose oder eine andere chronische Behinderung durch die
HBV-Infektion. Wenn die Leberzirrhose sich erst einmal etabliert
hat, treten in beträchtlichem
Maße Morbidität und Mortalität mit einer etwa
5-jährigen Überlebenszeit
der Patienten auf (Blume, H. E. et al., Advanced Drug Delivery Reviews
(1995) 17, 321-331). Es ist deshalb erforderlich und von hoher Priorität, verbesserte
und wirksame Anti-HBV-Anti-Hepatitis-Therapien
zu finden (Locarnini, S. A. et al., Antiviral Chemistry & Chemotherapy
(1996) 7(2), 53-64).
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Andere,
als Verursacher menschlicher Erkrankungen bedeutende Hepatitisviren
umfassen Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis Delta,
Hepatitis E, Hepatitis F und Hepatitis G (Coates, J.A.V. et al.,
Exp. Opin. Ther. Patents (1995) 5(8), 747-756). Außerdem gibt es tierische Hepatitisviren,
die speziesspezifisch sind. Diese umfassen zum Beispiel diejenigen,
die Enten, Waldmurmeltiere und Mäuse
infizieren.
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1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen
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1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit
(auch als 1-Desoxynojirimycin, DNJ) bekannt und seine N-Alkylderivate
sind bekannte Inhibitoren der N-vernetzte Oligosaccharide verarbeitenden
Enzyme α-Glucosidase
I und II (Saunier et al., J. Biol. Chem. (1982), 257, 14155-14161;
Elbein, Ann. Rev. Biochem. (1987) 56, 497-534). Als Glucose-Analoga haben sie
auch die Fähigkeit
zur Inhibition des Glucose-Transports, der Glucosyl-Transferasen
und/oder Glycolipip-Synthese (Newbrun et al., Arch. Oral Biol. (1983)
28, 516-536, Wang et al., Tetrahedron Lett. (1993) 34, 403-406).
Ihre Inhibitionsaktivität
gegen Glucosidasen hat zu der Weiterentwicklung dieser Komponenten
als antihyperglykämische
und antivirale Mittel geführt.
Vgl. zum Beispiel Internationale PCT-Veröffentlichung WO 87/03903 und
die US-Patente 4 065 562, 4 182 767, 4 533 668, 4 639 436, 4 849 430,
4 957 926, 5 011 829 und 5 030 638.
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Für Glucosidase-Inhibitoren
wie zum Beispiel N-Alkyl-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen, worin
die Alkylgruppe zwischen 3 und 6 Kohlenstoffatome enthält, ist
gezeigt worden, dass sie bei der Behandlung der Hepatitis-B-Infektion
wirksam sind (Internationale PCT-Veröffentlichung WO 95/19172).
Zum Beispiel ist n-Butyldesoxynojirimycin (n-Butyl-DNJ, N-Butyl-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit)
für diesen
Verwendungszweck wirksam (Block, T.M., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
(1994) 91, 2235-2239, Ganem, B., Chemtracts: Organic Chemistry (1994),
7(2), 106-107). N-Butyl-DNJ ist ebenfalls als anti-HIV-1-Mittel
bei HIV-infizierten Patienten getestet worden und es als gut verträglich bekannt.
Ein weiterer α-Glucose-Inhibitor,
Desoxynojirimycin (DNJ), ist ebenfalls als antivirales Mittel zur
Verwendung in Kombination mit N-(Phosphonoacetyl)-L-asparaginsäure (PALA)
vorgeschlagen worden (WO 93/18763). Kombinationen von N-substiuierten
Imino-D-glucit-Derivaten und anderen antiviralen Mitteln zur Behandlung
von Hepatitisvirus-Infektionen sind jedoch zuvor noch nicht offenbart
oder vorgeschlagen worden.
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Nukleoside
und Nukleotide als antivirale Mittel
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Inhibitoren
der reversen Transkriptase, einschließlich der Klasse von Nukleosid-
und Nukleotid-Analoga, wurden zuerst als Arzneimittel zur Behandlung
von Retroviren wie des menschlichen Immunschwächevirus (HIV), des Verursachers
von AIDS, entwickelt. In zunehmendem Maße haben diese Verbindungen
durch virales Screenen und chemische Modifikationsverfahren Verwendung
gegen weitere Viren gefunden, einschließlich sowohl RNA- als auch
DNA-Viren.
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Nukleosid-
und Nukleotid-Analoga üben
ihre antivirale Aktivität
durch Hemmung der entsprechenden, für die Synthese der viralen
DNA bzw. RNA verantwortlichen DNA- und RNA-Polymerasen aus. Da Viren verschiedene
Formen von Polymerasen enthalten, kann dieselbe Nukleosid-/Nukleotidverbindung
sich auf verschiedene Viren in dramatisch unterschiedlicher Weise
auswirken. Zum Beispiel scheint Lamivudin (3TC®) nützlich gegen
die HBV-Infektion zu sein, wohingegen Zidovidin (AZT®) wenig
Nutzen gegen dasselbe Virus zu haben scheint (Gish, R.G. et al.,
Exp. Opin. Invest. Drugs (1995) 4(2), 95-115).
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Die
Toxizität
ist bei einigen antiviralen Nukleosid-Analoga erheblich gewesen.
So wurden zum Beispiel klinische Versuche zur Verwendung des Nukleosid-Analogons
Fialuridin (FIAU) zur Behandlung der chronischen Hepatitis B wegen
des unlängst
aufgetretenen, durch das Arzneimittel verursachten Leberversagens, das
bei einigen Patienten zum Tode führte,
ausgesetzt,. Folglich besteht immer noch Bedarf an sicheren Arzneimitteldosierungschemen
zur Behandlung von Hepatitis B-Infektionen und Hepatitis (Mutchnick,
M.G., et al., Antiviral Research (1994) 24, 245-257).
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Immunmodulatoren
und Immunstimulanzien
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Immunmodulatoren/Inmmunstimulantien
wie zum Beispiel α-Interferon
und andere Zytokine sind bei der Behandlung der HBV-Infektion mit
viel versprechenden Ergebnissen eingesetzt worden. Unglücklicherweise
waren die Ausmaße
der Reaktionen geringer als erwünscht.
Die Interferonbehandlung wird derzeit von der FDA zur Behandlung
von Hepatitis B zugelassen. Weitere, das Immunsytem beeinflussende
Arzneimittelkandidaten werden gegenwärtig untersucht. Diese beinhalten
Thymuspeptide zur Verwendung bei der Behandlung der chronischen
Hepatitis B (CHB), Isoprinosin, Steroide, Schiff'sche Basen bildende Salicylaldehyd-Derivate
wie Tucaresol, Levamisol und dergleichen (Gish, R.G. et al., Exp.
Opin. Invest. Drugs (1995) 4(2), 95-115), Coates, J.A.V. et al.,
Exp. Opin. Ther. Patents (1995) 5(8), 747-765).
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Die
Verwendung von N-substiutierten Imino-D-glucit-Verbindungen in Kombination
mit immunmodulierenden/immunstimulierenden Mitteln ist neu.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Wie
oben erwähnt,
ist die Kombination von N-substituierten Imino-D-glucit-Verbindungen
und Derivaten davon mit weiteren Anti-Hepatitisvirus-Verbindungen
nach dem Kenntnisstand der Erfinder der vorliegenden Erfindung weder
vorgeschlagen noch offenbart worden. Die Verwendung von zwei oder
mehr antiviralen Mitteln zur Bereitstellung einer verbesserten Therapie
bei der Behandlung von Hepatitis-B-Virusinfektionen ist aufgrund der Morbidität und Mortalität der Erkrankung
wünschenswert.
Kombinationstherapien sind ebenfalls wünschenswert, da sie die Toxizität für die Patienten
vermindern sollten, weil sie es dem Arzt gestatten, niedrigere Dosen
von einem oder mehreren der Arzneimittel zu verabreichen, die der
Patient erhält.
Kombinationstherapie kann außerdem
helfen, die Entwicklung der Arzneimittelresistenz beim Patienten
zu verhindern (Wiltink, E.H.H., Pharmaceutish Weekblads Scientific
Edition (1992) 14, (4A), 268-274). Das Ergebnis einer verbesserten
Wirksamkeitskonfiguration kombiniert mit einem relativen Fehlen
von Toxizität
und Resistenzentwicklung könnte
ein stark verbessertes Arzneimittel-Behandlungsprofil bereitstellen.
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Es
ist überraschenderweise
von den Erfindern entdeckt worden, dass die kombinierte Verwendung von
N-substituierten 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen und
antiviralen Nukleosid-Verbindungen oder Kombinationen davon, zu
einer in unerwartendem Maße
größeren Wirksamkeit
der Verbindungen im Vergleich zu der kombinierten antiviralen, von
den Einzelkomponenten erwarteten Aktivität führte. Ob dies auf verschiedene
Wirkmechanismen der verschiedenen verwendeten Arzneimittelklassen
oder auf andere biologische Phänomene
zurückzuführen ist,
ist gegenwärtig
unklar.
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Entsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in einer ersten Ausführungsform
eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Hepatitisvirus-Infektion
bei einem Säuger
bereit, umfassend eine erste Menge einer N-substituierten 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindung
der Formel I
worin
R aus der Gruppe
bestehend aus geradkettigem Alkyl mit einer Kettenlänge von
C
6 bis C
12 ausgewählt ist,
und
W, X, Y und Z jeweils unabhängig voneinander aus der Gruppe
bestehend aus Wasserstoff und Butanoyl ausgewählt sind; und
einer zweiten
Menge einer antiviralen, aus der Gruppe bestehend aus 2',3'-Didesoxycytidin,
(-)-2',3'-Didesoxy-3'-thiacytidin, (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat ausgewählten Verbindung
und Mischungen davon; und
einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger,
Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoff; und
worin die erste und zweite Menge der Verbindungen
zusammen eine Anti-Hepatitisvirus
wirksame Menge dieser Verbindungen umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Behandlung
einer Hepatitis-B-Virus-Infektion bei einem Säuger bereit, umfassend die
Verabreichung von etwa 0,1 mg/kg/Tag bis etwa 100 mg/kg/Tag einer
N-substituierten 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindung
der Formel I wie oben an den Säuger
und von etwa 0,1 mg/Person/Tag bis etwa 500 mg/Person/Tag einer
aus der Gruppe bestehend aus einem antiviralen Nukleosid ausgewählten Verbindung.
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Die
vorliegende Verbindung stellt ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung
einer Hepatitis-B-Virusinfektion bei einem menschlichen Patienten
bereit, umfassend die Verabreichung von etwa 0,1 mg/kg/Tag bis etwa 100
mg/kg/Tag N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit
und von etwa 0,1 mg/Person/Tag bis etwa 500 mg/Person/Tag von (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphophat an den
Patienten.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Behandlung einer Hepatitis-B-Virusinfektion bei einem Säugern bereit,
umfassend etwa 0,1 mg bis etwa 100 mg der Verbindung von Formel
I wie oben und von etwa 0,1 mg bis etwa 500 mg einer aus der Gruppe
bestehend aus antiviralen Nukleosiden ausgewählten Verbindung.
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Ebenfalls
wird eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Hepatitis-B-Virusinfektion
bei einem menschlichen Patienten bereitgestellt, umfassend von etwa
0,1 mg bis etwa 100 mg N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D- glucit und von etwa
0,1 mg bis etwa 500 mg (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat.
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Der
weitere Umfang der Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung wird
aus der detaillierten Beschreibung und den nachfolgenden Zeichnungen
offensichtlich. Es sollte jedoch verstanden werden, dass die nachfolgende
detaillierte Beschreibung und die Beispiele, während sie bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung angeben, nur zur Veranschaulichung der Erfindung dienen,
wobei verschiedene Veränderungen
und Modifikationen im Geiste und Schutzumfang der Erfindung für den Fachmann
aus dieser detallierten Beschreibung offensichtlich werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen und weitere Ziele, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden besser verstanden aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung in Verbindung mit den begleitenden, nur zur Veranschaulichung
und nicht zur Einschränkung
der vorliegenden Erfindung vorgelegten Zeichnungen, die wie folgt
sind:
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1 zeigt
die Anti-Hepatitis-B-Virus Aktivität von (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat
(3TC) allein und in Kombination mit N-Nonyl-DNJ in vitro.
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2 zeigt
die Plasmakonzentration von N-Nonyl-DNJ im Vergleich zur Dosisgabe
von N-Nonyl-DNJ in während
der Dosiseinnahme entnommenen Proben bei jedem Versuchstier in Beispiel
4. Versuchstiere werden mit Einzelbuchstaben gekennzeichnet und
ein geringes Maß an „statistischem
Hintergrundrauschen" ist bei
dem Dosiswert zugegeben worden, so dass überlappende Werfe zu unterscheiden
waren.
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3 zeigt
die Steigung von Log (IPDNA + 10) von „Woche gegenüber Dosis". Ein bestimmter
Buchstabe ist für
jedes Versuchstier verwendet worden. Die angepasste Verbindungslinie
gilt für
ein logistisches Modell mit vier Parametern. Die Parameter der angepassten
Verbindungskurve und ihre ungefähren
Standardfehler sind in der grafischen Darstellung (plot) gezeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
folgende detaillierte Beschreibung wird bereitgestellt, um dem Fachmann
eine Hilfe zur Anwendung der Erfindung zu geben. Trotzdem soll diese
detaillierte Beschreibung nicht in unzulässiger Weise als Einschränkung der
Erfindung ausgelegt werden, wenn Modifikationen und Variationen
der Ausführungsformen hierin
diskutiert werden, die der Fachmann vornehmen kann, ohne vom Geist
und Schutzumfang der Erfindung abzurücken.
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Der
Erfinder hat entdeckt, dass Kombinationen von N-substiuierten-1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen
mit Anti-Hepatitisvirus-Nukleosid-Analoga auf die Hepatits-Virus-Replikation
eine stärkere Hemmwirkung
ausüben,
als diejenige, die durch die kombinierte Verwendung der Einzelverbindung
zu erwarten wäre.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit pharmazeutische Zusammensetzungen
und Verfahren zur Behandlung von Hepatitis-Virusinfektionen, insbesondere
Hepatitis-B-Infektionen,
beim Menschen, anderen Säugern
und Zellen unter Verwendung einer Kombination von einer N-substiuierten
1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindung mit einem antiviralen
Nukleosid bereit. Die N-substituierten Didesoxy-1,5-imino-D-Glucit-Verbindungen
haben basische Stickstoffatome und in können in Form eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Arzneimittelkombinationen
können
ebenfalls für
eine Zelle oder Zellen, für
einen menschlichen oder anderen Säuger-Patienten entweder in
getrennten pharmazeutisch annehmbaren Zubereitungen, Zubereitungen,
die ein oder mehrere therapeutische Mittel enthalten, oder als Sortiment
von ein einziges Mittel oder mehrere Mittel enthaltenden Zubereitungen
bereitgestellt werden. Bei Verabreichung stellen diese Arzneimittelkombinationen
jedoch eine Anti-Hepatitisvirus wirksame Menge der Komponenten dar.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „Anti-Hepatitisvirus wirksame
Menge" auf die kombinierte, zur
Behandlung einer Hepatitisvirus-Infektion wirksame Menge von (1)
einer N-substituierten 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindung
mit einem antiviralen Nukleosid. Die antivirale Wirksamkeit der
vorgenannten Kombinationen kann eine Vielzahl verschiedener, mit
der viralen Replikation und dem Assembly (Zusammenbau der Virushülle) assoziierter
Phänomene
umfassen. Diese können
zum Beispiel die Blockade der Hepatitisvirus-DNA, der viralen Transkription,
des Assemblys der Virushülle,
der Freisetzung von Virionen oder deren Sezernierung aus infizierten
Zellen, Blockade oder Veränderung
der Funktion viraler Proteine, einschließlich der Funktion eines oder
mehrerer viraler Hüllproteine,
und/oder die Produktion nicht ausgereifter oder ansonsten nicht
funktioneller Virionen umfassen. Die Gesamtwirkung erstreckt sich
auf die virale Replikation und die Infektion weiterer Zellen und
damit auf die Hemmung der Infektionsausbreitung im Patienten.
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N-substiuierte 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucose-Verbindungen
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Erfindungsgemäß nützliche
N-substituierte 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen werden durch
die unten abgebildete Struktur I dargestellt,
worin:
R aus der Gruppe
bestehend aus geradkettigem Alkyl mit einer Kettenlänge von
C
6 bis C
12 ausgewählt ist,
und
W, X, Y und Z jeweils unabhängig voneinander aus der Gruppe
bestehend aus Wasserstoff und Butanoyl ausgewählt sind.
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Erfindungsgemäß nützliche,
repräsentative
N-substituierte Imino-D-glucit-Verbindungen beinhalten die folgenden,
ohne darauf beschränkt
zu sein:
N-(n-Hexyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit,
N-(n-Heptyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit,
N-(n-Octyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit,
N-(n-Octyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Decyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Undecyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit,
N-(n-Decyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit,
N-(n-Undecyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit
N-(n-Dodecyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit,
N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Decyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Undecyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat,
N-(n-Dodecyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat.
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Bevorzugte
Verbindungen sind N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit und
N-(n-Nonyl-)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat.
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Die
erfindungsgemäß nützlichen
N-substituierten Imino-D-glucit-Verbindungen können durch dem Fachmann bekannte,
zum Beispiel in den US-Patenten 4 182 767, 4 639 436 und 5 003 072
sowie in der internationalen PCT-Veröffentlichung WO 95119172 und
in den hierin zitierten Referenzen beschriebenen Verfahren hergestellt
werden. Verfahren zum Einführen
von Sauerstoff in Alkyl-Seitenketten sind in Tan et al., (1994)
Glycobiology 4(2), 141-149 offenbart. Nicht einschränkend zu
verstehende, veranschaulichende Herstellungsverfahren sind nachfolgend
in den Beispielen 1 und 2 dargestellt.
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Bei
der Behandlung von Hepatitisvirus-Infektionen können erfindungsgemäße Anti-Hepatitisvirus-Kombinationen
oder Einzelverbindungen in Form von, von anorganischen oder organischen
Säuren
abstammenden Salzen verwendet werden. Diese Salze beinhalten, ohne
darauf beschränkt
zu sein, die folgenden: Acetat, Adipat, Alginat, Citrat, Aspartat,
Benzoat, Benzolsulfonat, Bisulfat, Butyrat, Kampferat, Kampfersulfonat,
Digluconat, Cyclopentanpropionat, Dodecylsulfat, Ethansulfonat,
Glucoheptanoat, Glycerolphosphat, Hemisulfat, Heptanoat, Hexanoat,
Fumarat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid, 2-Hydroxyethansulfonat, Lactat,
Maleat, Methansulfonat, Nicotinat, 2-Naphthalinsulfonat, Oxalat,
Palmoat, Pectinat, Persulfat, 3-Phenylpropionat, Pikrat, Pivalat,
Propionat, Succinat, Tartrat, Thiocyanat, Tosylat, Mesylat und Undecanoat.
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Die
basischen, Stickstoff-enthaltenden Gruppen können mit Mitteln wie Niederalkylhalogeniden
wie Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylchlorid, Bromiden und Iodiden,
Dialkylsulfaten wie Dimethyl-, Diethyl-, Dibutyl- und Diamylsulfaten,
langkettigen Halogeniden wie Decyl-, Lauryl-, Myristyl- und Sterylchloriden,
-bromiden und -iodiden, Aralkylhalogeniden wie Benzyl- und Phenethylbromiden
und anderen quarternisiert werden. Wasser- und öl-lösliche oder -dispergierbare
Produkte werden hierdurch wie erwünscht erhalten. Die Salze werden durch
Kombination der basischen Verbindungen mit der gewünschten
Säure gebildet.
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Weitere
Verbindungen der erfindungsgemäßen Kombinationen
sind Säuren,
die ebenfalls Salze bilden können.
Beispiele beinhalten Salze mit Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen
wie zum Beispiel Natrium, Kalium, Calcium oder Magnesium oder mit
organischen Basen oder basischen quaternären Ammoniumsalzen.
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Verbindungen
von erfindungsgemäßen Kombinationen
können
Säuren
oder Basen sein. Als solche können
sie zur Salzbildung miteinander verwendet werden. Zum Beispiel wird
die Phosphorsäureform
von (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat mit
der basischen Form von N-(n-Nonyl)-1,5-didesoxy-1,5-imino-D-glucit
oder N-(n-Nonyl-1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucittetrabutyrat
ein Salz bilden. Dieser Salztyp kann dann für den Patienten in einer pharmazeutisch
annehmbaren Zubereitung oder als reines Einzelsalz bereitgestellt
werden.
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In
einigen Fällen
können
die Salze auch als Hilfsmittel bei der Isolierung, Reinigung oder
Auflösung der
erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden.
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NUKLEOSIDE
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Erfindungsgemäß nützliche
Nukleoside sind:
(-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat (3TC),
(-)-2',3'-Didesoxy-3'-thiacytidin[(-)-SddC]
und
Didesoxycytidin.
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Eine
bevorzugte Verbindung ist (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat (3TC).
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Synthetische
Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäß nützlichen Nukleosiden und Nukleotiden
sind in Acta Biochim. Pol. 43, 25-36 (1996), Swed. Nucleosides Nucleotides
15, 361-378 (1996), Synthesis 12, 1465-1479 (1995), Carbohyd. Chem.
27, 242-276 (1995), Chem. Nucleosides Nucleotides 3,421-535 (1994),
Ann. Reports in Med. Chem., Academic Press und Exp. Opin. Invest.
Drugs 4, 95-115 (1995) offenbart und dem Fachmann gleichermaßen gut
bekannt Die in den oben zitierten Referenzen beschriebenen chemischen
Reaktionen werden allgemein im Hinblick auf ihre breiteste Anwendung
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen offenbart.
Gelegentlich können
die Reaktionen nicht wie beschrieben für alle der hier im Schutzumfang
der Erfindung offenbarten Verbindungen anwendbar sein. Die Verbindungen,
bei denen dies auftritt, sind vom Fachmann leicht zu erkennen. In
all diesen Fällen
können
die Reaktionen durch dem Fachmann bekannte konventionelle Modifikationen,
z.B. durch entsprechenden Schutz störender Gruppen, durch Austausch
gegen alternative konventionelle Reagenzien, durch routinemäßige Veränderung
der Reaktionsbedingungen und dgl. erfolgreich durchgeführt werden,
oder es sind andere hierin offenbarte oder sonstige konventionelle
Reaktionen zur Herstellung der entsprechenden erfindungsgemäßen Verbindungen
anwendbar. Bei allen präparativen
Verfahren sind alle Ausgangsmaterialien bekannt oder leicht aus
bekannten Ausgangsmaterialien herzustellen.
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Während Nukleosid-Analoga
allgemein wie sie sind als antivirale Mittel verwendet werden, müssen Nukleotide
(Nukleosidphosphate) manchmal zu Nukleosiden umgewandelt werden,
um ihren Transport durch Zellmembranen zu erleichtern. Ein Beispiel
eines zum Eindringen in Zellen befähigten chemisch modifizierten Nukleotids
ist S-1-3-Hydroxy-2-phosphonylmethoxypropylcytosin (HPMPC, Gilead
Sciences).
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Dosierungen
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Die
erfindungsgemäß nützlichen
N-substituierten 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen können Menschen in einer Menge
im Bereich von etwa 0,1 mg/kg/Tag bis etwa 100 mg/kg/Tag, insbesondere
von etwa 1 mg/kg/Tag bis etwa 75 mg/kg/Tag und besonders bevorzugt
von etwa 5 mg/kg/Tag bis etwa 50 mg/kg/Tag verabreicht werden.
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Die
antivirale Nukleosid-Verbindung kann Menschen in einer Menge im
Bereich von etwa 0,1 mg/Person/Tag bis etwa 500 mg/Person/Tag, vorzugsweise
von etwa 10 mg/Person/Tag bis etwa 300 mg/Person/Tag, insbesondere
von etwa 25 mg/Person/Tag bis etwa 200 mg/Person/Tag, besonders
bevorzugt von etwa 50 mg/Person/Tag bis etwa 150 mg/Person/Tag und
am stärksten
bevorzugt im Bereich von etwa 1 mg/Person/Tag bis etwa 50 mg/Person/Tag
verabreicht werden.
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Patienten
können
während
der Kombinationstherapie unter Einsatz von N-substituierten 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen
und einem Nukleosid als antiviralem Mittel überwacht werden, um für jeden
die niedrigst mögliche
Dosis festzustellen.
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Die
oben beschriebenen Dosierungen können
einem Patienten in einer Einzeldosis oder in mehreren anteiligen
Sub-Dosierungen verabreicht werden. Im letzteren Fall kann die Dosierungseinheitszusammensetzung
solche Mengen der Subdosis enthalten, dass sich die Tagesdosis daraus
ergibt. Mehrfache Dosisgaben pro Tag können ebenfalls die Tagesdosis
erhöhen,
sollte dies von der das Arzneimittel verordnenden Person gewünscht werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
als pharmazeutische Zusammensetzungen zubereitet werden. Solche
Zusammensetzungen können
oral, parenteral, durch Inhalationsspray, rektal, intradermal, transdermal
oder topisch in Dosierungseinheitszubereitungen verabreicht werden,
die, falls gewünscht,
konventionelle nichttoxische Träger,
Adjuvanzien und Hilfsstoffe enthalten. Die topische Verabreichung
kann die Verwendung von transdermaler Verabreichung wie als transdermales
Pflaster oder mit Iontophorese-Geräten umfassen. Der Begriff parenteral,
wie hier verwendet, beinhaltet subkutane, intravenöse, intramuskuläre oder intrasternale
Injektion oder Infusionsverfahren. Die Arzneimittelzubereitung wird
z. B. in Hoover, John E., Remington's Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing
Co., Easton, Pennsylvania (1975) und Liberman, H.A. und Lachman,
L., Hrsg., Pharmaceutical Dosage Forms, Marcel Decker, New York,
N.Y. (1980) diskutiert.
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Injizierbare
Zubereitungen von zum Beispiel sterilen, injizierbaren, wässrigen
oder öligen
Suspensionen können
unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Dispergier- oder Benetzungsmitteln
und Suspensionsmitteln zubereitet werden. Die sterile injizierbare
Zubereitung kann auch eine sterile injizierbare Lösung oder
Suspension in einem nicht-toxischen, für die parenterale Anwendung
annehmbaren Verdünnungs- oder
Lösungsmittel,
zum Beispiel in einer Lösung
in 1,3-Butandiol vorliegen. Unter den annehmbaren und verwendbaren
Hilfsstoffen und Lösungsmitteln
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Kochsalzlösung.
Zusätzlich
werden sterile, nicht-flüchtige Öle konventionell
als Lösungs-
oder Suspensionsmedien verwendet. Zu diesem Zweck kann jedes farblose,
nicht-flüchtige Öl einschließlich synthetischer
Mono- und Diglyceride eingesetzt werden. Zusätzlich können Fettsäuren wie Ölsäure bei der Zubereitung von
Injektionslösungen
nützlich
sein. Dimethylacetamid, oberflächenaktive
Mittel einschließlich
ionischer und nichtionischer Detergenzien und Polyethylenglycol
können
verwendet werden. Mischungen von Lösungsmittel- und Benetzungsmitteln,
wie die oben diskutierten, sind ebenfalls nützlich.
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Suppositorien
zur rektalen Verabreichung der hier diskutierten Verbindungen können durch
Mischen des Wirkstoffs mit einem geeigneten, nicht reizenden Trägerstoff
wie Kakaobutter oder Polyethylenglycol, die bei normalen Temperaturen
fest, aber bei Rektaltemperatur flüssig sind und deshalb im Rektum
schmelzen und den Wirkstoff freisetzen, hergestellt werden.
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Feste
Dosierungsformen zur oralen Verabreichung können Kapseln, Tabletten, Pillen,
Pulver und Granulate beinhalten. In solchen festen Dosierungsformen
werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
gewöhnlich
mit einem oder mehren für
den angegebenen Verabreichungsweg geeigneten Adjuvantien kombiniert.
Wenn sie per os verabreicht werden, können die Verbindungen mit Lactose,
Saccharose, Stärkepulver, Celluloseestern
von Alkansäuren,
Cellulosealkylestern, Talkum, Stearinsäure, Magnesiumstearat, Magnesiumoxid,
Natrium- und Calciumsalzen von Phosphor- und Schwefelsäuren, Gelatine,
Gummi arabicum, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon und/oder Polyvinylalkohol
vermischt und dann zur bequemen Verabreichung tablettiert oder in
Kapseln gefüllt
werden. Solche Kapseln oder Tabletten können eine Rezeptur zur kontrollierten Freisetzung
enthalten wie sie in einer Dispersion des Wirkstoffs in Hydroxypropylmethylcellulose
bereitgestellt werden kann. Im Fall von Kapseln, Tabletten und Pillen
kann die Dosierungsform ebenfalls Puffermittel wie Natriumcitrat
oder Magnesium- oder Calciumcarbonat oder -bicarbonat umfassen.
Tabletten und Pillen können zusätzlich mit
einer dünndarmlöslichen
Beschichtung hergestellt werden.
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Für therapeutische
Zwecke können
die Zubereitungen zur parenteralen Verabreichung in Form von wässrigen
oder nicht wässrigen,
isotonischen, sterilen Injektionslösungen oder Suspensionen vorliegen.
Diese Lösungen
oder Suspensionen können
aus sterilen Pulvern oder Granula, die einen oder mehrere der oben
zur Verwendung in Zubereitungen zur oralen Verabreichung erwähnten Träger- oder
Verdünnungsstoffe
enthalten, hergestellt werden. Die Verbindungen können in
Wasser, Polyethylenglycol, Propylenglycol, Ethanol, Maisöl, Baumwollsamenöl, Erdnussöl, Sesamöl, Benzylalkohol,
Natriumchlorid und/oder verschiedenen Puffern gelöst werden.
Weitere Adjuvanzien und Verfahren zur Verabreichung sind dem Fachmann
gut und umfassend bekannt.
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Flüssige Dosierungsformen
zur oralen Verabreichung können
pharmazeutisch annehmbare, inerte, üblicherweise lege artis verwendete
Verdünnungsmittel
wie Wasser enthaltende Emulsionen, Lösungen, Suspensionen, Sirupe
und Elixiere umfassen. Solche Zusammensetzungen können auch
Adjuvanzien, wie Benetzungsmittel, Emulgatoren und Suspensionsmittel
sowie Süß-, Geschmacks-
und Duftstoffe umfassen.
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Die
Wirkstoffmenge, die mit den Trägermaterialien
zur Herstellung einer einzelnen Dosierungsform kombiniert werden
kann, hängt
vom Patienten und der besonderen Verabreichungsart ab.
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Bestimmte
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Verbindungen, die in Übereinstimmung
mit den erfindungsgemäßen Verfahren
verabreicht werden, können
als Pro-Arzneimittel für
weitere erfindungsgemäße Verbindungen
dienen. Pro-Arzneimittel sind Arzneimittel, die in vivo oder in
vitro chemisch zu dem(n) aktiven Derivat oder Derivaten umgewandelt
werden können.
Pro-Arzneimittel werden im Wesentlichen auf die gleiche Weise verabreicht
wie die anderen erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Verbindungen. Nicht limitierende Beispiele sind die Ester der erfindungsgemäßen N-substituierten
1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit-Verbindungen.
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Behandlungsschema
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Das
Behandlungsschema eines an einer Hepatitisvirus-Infektion leidenden
Patienten mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
und/oder Zusammensetzungen wird in Übereinstimmung mit einer Vielzahl
von Faktoren, einschließlich
Alter, Gewicht, Geschlecht, Ernährung
und medizinischer Zustand des Patienten, Schwere der Infektion,
Verabreichungsweg, pharmakologischen Überlegungen wie Aktivität, Wirksamkeit, Pharmakokinetik
und den toxikologischen Profilen der speziellen verab reichten Verbindungen
und ob ein System zur Wirkstoff-Freisetzung verwendet wird, ausgewählt.
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Die
Verabreichung der hier offenbarten Arzneimittelkombinationen sollte
allgemein über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis mehreren Monaten oder Jahren
fortgesetzt werden, bis die Virus-Titer annehmbare Spiegel erreichen,
was anzeigt, dass die Infektion unter Kontrolle gebracht oder ausgerottet
wurde. Wie oben angemerkt, können
die sich der Behandlung unterziehenden Patienten routinemäßig durch
Messen der Hepatitisvirus-DNA im Serum des Patienten durch Slot-Blot,
Dot-Blot oder PCR-Verfahren
oder durch Messen von Hepatitis-Antigenen, wie zum Beispiel dem
Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen
(HBsAg) und dem Hepatitis-E-Antigen (HBeAg) im Serum zur Feststellung
der Wirksamkeit der Therapie überwacht
werden. Bei chronischer Hepaitits B können Remissionen zum Beispiel
durch das Verschwinden der viralen Hepatitis-B-DNA gekennzeichnet
sein, d.h. durch eine Reduktion auf nicht mehr nachweisbare Spiegel
wie durch zum Nachweis von Spiegeln ≥ 105 Genom/pro
ml Serum und HBeAG aus Serum befähigten
Hybridisierungs-Tests gemessen trotz fortgesetzter Präsenz von
HBsAG. Diesen serologischen Ereignissen folgt eine Verbesserung
der biochemischen und histologischen Krankheitscharakteristika.
Der Endpunkt der erfolgreichen Behandlung in den meisten Versuchen
zur antiviralen Therapie ist das Verschwinden von HBeAg und viraler
DNA aus dem Serum. Bei Patienten, bei denen das e-Antigen verschwindet,
wird die Remission üblicherweise
aufrechterhalten und dies führt
zu einem inaktiven Status als HBsAg-Träger. Viele Patienten werden
letztendlich HBsAg-negativ (s. Hoofnagle et al., (1977) New Engl.
Jour. Med. 336(5), 347-356 wegen eines Reviews).
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Fortgesetzte
Analysen der mit diesen Verfahren erhaltenen Ergebnisse gestatten
eine Modifikation im Behandlungsplan während der Therapie, so dass
optimale Menge jeder Komponente der Kombination verabreicht werden
und damit außerdem
die Behandlungsdauer festgelegt werden kann. Somit kann der Behandlungsplan/
das Dosierungsschema in vernünftiger
Weise über
den Therapieverlauf modifiziert werden, damit die niedrigsten Mengen
der in Kombination verwendeten jeweiligen antiviralen Verbindungen,
die zusammen eine zufriedenstellende Anti-Hepatitisvirus-Wirksamkeit zeigen,
verabreicht werden und damit die Verabreichung solcher antiviralen
Verbindungen in Kombination nur solange fortgesetzt wird, wie es
zur erfolgreichen Behandlung der Infektion erforderlich ist.
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Die
folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele dienen zur Illustration verschiedener Aspekte der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 1
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Herstellung von 1,5-(Butylimino)-1,5-didesoxy-D-glucit
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Eine
Lösung
von 1,5-Didesoxy-1,5-imino-D-glucit (5,14 g, 0,0315 M), Butyraldehyd
(3,35 ml, 0,0380 M) und Palladiumschwarz (1 g) in 200 ml Methanol
wurde hydriert (60 psi,29°C/21
h). Nach Filtrieren der resultierenden Mischung wurde das Filtrat
im Vakuum zu einem Öl
eingeengt. Die Titelverbindung wurde aus Aceton auskristallisiert
und aus Methanol/Aceton umkristallisiert, Smp. ca. 132°C. Die Strukturzuordnung
wurde durch NMR, Infrarotspektrum und Elementaranalyse unterstützt.
Analyse
berechnet für
C10H21NO4: C 54,78, H 9,65, N 6,39.
Gefunden:
C 54,46, H 9,33, N 6,46.
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Beispiel 2
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Herstellung von 1,5-(Butylimino)-1,5-didesoxy-D-glucittetraacetat
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Essigsäureanhydrid
(1,08 g, 0,0106 M) wurde zur Titelverbindung aus Beispiel 1 (0,50
g, 0,0023 M) in 5 ml Pyridin gegeben und während 17 Tagen bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Produkt wurde unter Stickstoffgas eingedampft. Die resultierende
Titelverbindung wurde über
Kieselgelchromatographie gereinigt. Die Strukturzuordnung wurde
durch NMR, Infrarotspektrum und Elementaranalyse bestätigt.
Analyse
berechnet für
C18H29NO8: C 55,80, H 7,54, N 3,62.
Gefunden:
C 55,42, H 7,50, N 3,72.
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Beispiel 3
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Anti-Hepatitis-B-Virus-Aktivität von (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat (3TC)
allein und in Kombination mit N-Nonyl-DNJ
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Die
Anti-Hepatitis-B-Virus-Wirkung von (-)-2'-Desoxy-3'-thiocytidin-5'-triphosphat (3TC9 allein und in Kombination
mit N-Nonyl-DNJ wurde nach Korba ((1996) Antiviral Research 29 (1),
49-51) unter Verwendung des „Combostat"-Verfahrens (Comstat
Programm, Combostat Corp., Duluth, MN) bestimmt. Das Combostat-Verfahren umfasst
serielle Verdünnung
von IC-90 jeder Verbindung. Der IC-90 von N-Nonyl-DNJ wurde als zwischen
4 und 10 μg/ml
liegend bestimmt (T. Block und G. Jacob, unveröffentlichte Beobachtungen).
Der anerkannte IC-90 für
3TC in HepG 2.2.15 (2.2.15) Zellen ist 300 nM bis 500 nM (Doong
et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 8495-8499).
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2.2.15
Zellen, wie in Sells et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84,
1005-1009 beschrieben, wurden in mit 10% fötalem Kälberserumalbumin (200 μg/ml G418,
Gibco BRL 066-1811) supplementiertem RPMI 1640-Medium (Gibco BRL,
# 31800-022) in
Kultur gehalten. Die Zellen wurden bei 80% Konfluenz in 25 cm2 Gewebekulturtlaschen umgesiedelt. Fünf Tage
später
erhielten jeweils drei Kulturflaschen entweder keine Verbindung,
Serienverdünnungen
von 3TC allein oder Serienverdünnungen
von 3TC plus N-Nonyl-DNJ. An den Tagen 2, 4 und 6 nach Zugabe der
Verbindung (mit Austausch des Kulturmediums an diesen Tagen) wurde
die Menge der Hepatitis-B-Virus-DNA durch PCR-Analyse aus mit Polyethylenglycol
sedimentierten Partikeln bestimmt. Somit wurden in diesen Experimenten
die in Virushüllen
verpackten Virus-Partikel nicht von den Nukleokapsiden unterschieden.
Die PCR-amplifizierten Produkte wurden über Agarosegelelektrophorese
(1,5 % Agarose) aufgetrennt und das Fragment mit einer Länge von
538 Nukleotiden durch Scannen der Bande (HP Jet Imager) quantifiziert.
Die Menge der aus unbehandelten Zellen gewonnenen HBV wurde als
100% angenommen. Die Ergebnisse zum 6-Tage-Zeitpunkt sind in 1 als
Durchschnittswerte von mindestens 3 einzelnen Kulturflaschen dargestellt
und die Standardabweichung war niemals größer als 20% mit einem Durchschnittsfehler
von 12%.
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Für jede der
zu drei Zeitpunkten getesteten Serien war die Kombination von 3TC
plus N-Nonyl-DNJ bezüglich
der HBV Freisetzung signifikant stärker wirksam als jede der Verbindungen
allein. Schlussfolgerungen auf der Grundlage der PCR-Analyse allein
machten es schwer, exakte IC-50 Werte zuzuordnen. Die extreme Sensitivität und die
empfindliche Arbeitsweise der PCR können beispielsweise für das Unvermögen in Betracht
kommen mehr als 90% Hemmung mit 3TC, selbst bei 300 nM, zu erzielen.
Jedes Experiment umfasste Kontrollen um sicherzustellen, dass die
PCR im Bereich von DNA-Konzentrationen durchgeführt wurde, in denen die Reaktion
zu der Menge an DNA in der Probe proportionale Ergebnisse ergibt.
Die Auflösung
ist etwa 3fach, d.h. 3fache Unterschiede in den DNA-Konzentrationen
können
nachgewiesen werden. Das Unvermögen,
durchweg weniger als 3-fache Unterschiede nachweisen zu können, erklärt wahrscheinlich,
dass 3TC allein beim Erreichen von mehr als 90% Hemmung scheiterte.
Dies legt nahe, dass bei der PCR ein sehr hohes Niveau der Hemmung
erreicht werden muss, um diese nachzuweisen. Folglich ist die Tendenz
für drei
getrennte Zeitpunkt klar: die kombinierte Wirkung von 3TC plus N-Nonyl-DNJ
ist größer als
die jeder Verbindung allein oder die additive Einzelwirkung jeder
Verbindung. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der IC-50 für 3TC von etwa
60 nM auf etwa 0,48 mM verschoben wurde, wenn 0,016 μg/ml N-Nonyl-DNJ
zugegen sind.
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Beispiel 4
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Anti-Hepatitis-B-Virus
Wirkung von N-Nonyl-DNJ allein in einem Waldmurmeltier-Modell
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Zur
Bewertung der Wirksamkeit von N-Nonyl-DNJ in Kombination mit 3TC
(oder anderen Nukleosid- oder Nukleotid-Analoga) gegen das Hepatitis-B-Virus
in einem Waldmurmeltier-Tiermodell, wurde zuerst ein Monotherapie-Versuch
unter Verwendung von N-Nonyl-DNJ allein durchgeführt. Dies war erforderlich,
um festzulegen, falls N-Nonyl-DNJ irgendeine Anti-HBV-Wirkung beim
Waldmurmeltier haben sollte und, falls N-Nonyl-DNJ eine nützliche
Wirkung haben sollte, eine Kombinationstherapie auf der Basis der
Dosis-Reaktions-Beziehung dieses Arzneimittels allein zu konzipieren.
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Deshalb
wurde 5 Gruppen mit jeweils 4 Tieren (alle Gruppen bestanden aus
Tieren beider Geschlechter, außer
bei den Kontrollen waren es jeweils zwei jeden Geschlechts) für Dosisgaben
von 0, 12,5, 25, 50 und 100 mg/kg/Tag bei zweimaliger täglicher
oraler Einnahme eingeteilt. Es handelte sich um im Labor aufgezogene
Wildtiere. Alle Tiere wurden als Neugeborene mit dem Murmeltier-Hepatitisvirus
(WHV) infiziert und in serologischen Tests als positiv für das WHV-Oberflächenantigen
getestet. Blutproben wurden eine Woche vor Dosisgabe (-1 Woche),
sofort nach Dosisgabe (0 Wochen), wöchentlich während der Dosisgabe (1, 2,
3 und 4 Wochen) und nach Beendigung der Dosisgabe (5, 6, 8 und 10
Wochen) entnommen.
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Es
gibt zwei Verfahren zur Messung der Arzneimittelwirksamkeit: Verminderung
der HBV-Gesamt-DNA (gemessen mit quantitativer PCR) und Verminderung
der HBV-DNA aus
Kapsiden mit intaktem Oberflächenglycoproteinen,
was die aktive Form des Virus darstellt (gemessen in einem ELISA-ähnlichen
Immunpräzipitationsassay
gefolgt von quantitativer PCR). Zellkulturversuche mit N-Nonyl-DNJ
zeigten wenig oder keine Wirkung dieser Verbindung auf HBV-Gesamt-DNA,
aber eine deutliche Wirkung auf die immunpräzipitierte DNA (IPDNA). Nicht überraschenderweise
ist der IPDNA-Assay recht variabel; als partielle Kompensation dafür wurden
vier Assays durchgeführt,
die jeweils Proben aller Tiere, aber unterschiedliche Probenansätze für die Studienwochen
enthielten.
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Um
die Ergebnisse zusammenzufassen, zeigte N-Nonyl-DNJ keine Auswirkung
auf die HBV-Gesamt-DNA-Messungen, die für alle Dosisstufen während des
Vor-Dosisgabeanteils
und während
des Dosisgabeanteils der Studie im Wesentlichen konstant waren.
Auf der anderen Seite waren die IPDNA-Spiegel während des Studienzeitraums
nicht konstant. Die Tiere mit niedriger Dosis zeigten eine Tendenz
zu steigenden Spiegeln von IPDNA während des Dosisgabezeitraums
(0-4 Wochen), während
Tiere mit höheren
Dosisgaben eine Tendenz zu abnehmenden Spiegeln von IPDNA über denselben
Zeitraum zeigten. Legte man eine Gerade durch die wöchentlichen
Reaktionen jedes Tieres, ergab sich ein deutlicher Unterschied in
der Steigung dieser Geraden entweder auf Grund der Dosierung oder
der Plasmaspiegel des Arzneimittels. Die Arzneimittelplasmaspiegel
waren ebenfalls recht variabel: Tiere mit den niedrigsten Plasmaspiegeln
in ihrer Dosisgruppe hatten niedrigere Plasmaspiegel als Tiere mit
den höchsten
Plasmaspiegeln aus der nächst
niedrigeren Dosierungsgruppe. Es gab bei keiner der Messungen Unterschiede
zwischen den Reaktionen männlicher
und weiblicher Tiere.
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Plasmaspiegel
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Es
gab kein klares Muster in den Änderungen
der Plasmaspiegel von N-Nonyl-DNJ, die in Relation zur Woche der
Dosisgabe oder zum Zeitpunkt der vorigen Dosisgabe hätten gesetzt
werden können.
Da die Plasmaspiegel bei einem Tier während der Dosisgabe einigermaßen konsistent
waren, wurde der mittlere Plasmaspiegel jedes Tieres für die nachfolgende
Modellbildung herangezogen. Die Plasmaspiegel für jede Woche des Dosisgabezeitraums
wurden für
jedes Tier über
die Dosis aufgetragen (eine geringe Menge an „statistischem Hintergrundrauschen" wurde den Dosisspiegeln
hinzugefügt,
damit die Punkte, die bei dem Auftrag übereinander lagen, voneinander
zu unterscheiden waren) (2).
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HBV-DNA
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Die
HBV-Gesamt-DNA-Spiegel waren für
jedes Tier im Wesentlichen über
die Zeit konstant (Ergebnisse nicht gezeigt). Es gab einen schwachen
Hinweis auf eine Dosis-Reaktions-Beziehung mit abnehmenden Virusspiegeln
bei zunehmenden Arzneimittelspiegeln, außer dass drei Tiere bei der
höchsten
Dosis sehr hohe Virusspiegel hatten. Es ist nicht möglich, die
Schlussfolgerung zu ziehen, dass es irgendeine Beziehung zwischen
der N-Nonyl-DNJ-Dosis und der HBV-Gesamt-DNA gibt. Es ist möglich, dass
es zwei Populationen von Versuchstieren gibt, nämlich Responder (wie Versuchstier
r) und Non-Responder (wie die Versuchstiere i, m und d), aber es
sind mehr Daten erforderlich, um an diesem Punkt eine sichere Schlussfolgerung
zu gestatten.
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Immunpräzipitierte
HBV-DNA
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Es
bestanden erhebliche Schwankungen bei den IPDNA-Assays, sowohl zwischen
einzelnen Assay-Durchläufen
als auch innerhalb eines Assay-Durchlaufs (Ergebnisse nicht gezeigt).
Trotzdem war es möglich,
während
der Wochen 0-4 eine Steigung zu beobachten und auszugestalten, die
allgemein bei Tieren mit niedrigen Dosisgaben zunimmt und bei Tieren
mit hohen Dosisgaben abnimmt. Diese Änderung in der Steigung war
statistisch signifikant (p<0,005).
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Bevor
den Ergebnissen ein Modell zugeordnet wurde, wurde eine Log-Transformation
angewandt, weil 1) die Varianz bei IPDNA bei zunehmenden IPDNA-Werten zunimmt; die
Log-Transformation ergibt Werte mit einer nahezu konstanter Varianz,
und 2) es erwartet wird, dass Arzneimittelwirkungen als konstanter
Faktor auf der IPDNA-Ebene erscheint. Da es bei IPDNA Null-Werte
gibt, wurde ein geringer Wert (etwa die Hälfte des kleinsten oberhalb
von Null liegenden Wertes) vor der Log-Transformation auf alle Werte
hinzugefügt.
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Zwei
Ansätze
wurden verwendet, um die Änderungen
in der Steigung bezüglich „Woche
mit N-Nonyl-DNJ-Dosis" zur
Modellbildung zu benutzen: ein lineares Modell und ein nicht-lineares
Modell. Beide Ansätze
gehen davon aus, dass das (lineare) Ausmaß der Log(IPDNA)-Messung über den
Dosierungszeitraum die „richtige" Messung zur Wiedergabe
der Arzneimittelwirkung auf das Virus ist. Beide Ansätze sind
phasenweise geeignet, und die erste Phase haben beide Ansätze gemeinsam.
Zuerst ist ein Regressionsmodel in Form einer einfachen Geraden
geeignet, das die Wochen 0-4 zur Vorhersage für Log(IPDNA + 10) getrennt
für jedes Tier
bei Kombination der Durchläufe
benutzt. in der zweiten Phase ist die Reaktionsvariable die der
ersten Phase angepasste Steigung.
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Bei
dem linearen Ansatz ist ein Modell mit einer Steigung über die
Woche als Reaktion darauf, wo ein Durchlauf als ein Block angesehen
wird, die Dosis eine signifikante Wirkung hat (fast diese gesamte
Wirkung beruht auf Steigung gegenüber Dosis) und der relevante
Fehler beim Testen der Dosiswirkung die Schwankung zwischen gleichbehandelten
Tieren (nach Anpassung der Durchläufe als Blöcke) ist, geeignet. Dies ist ähnlich zur
Verwendung der Kalibrierungsergebnisse innerhalb jedes Durchlaufs,
um zuerst die Ergebnisse jeden Durchlaufs an die übliche Virus-DNA-Konzentration
anzupassen; der Unterschied hier ist, dass die Ergebnisse von den
Waldmurmeltieren vielmehr zur Durchlaufsanpassung als nur als Kalibrierungsergebnisse
verwendet werden.
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Bei
dem nicht-linearen Ansatz wird ein logistisches Modell mit vier
Parametern mit der Steigung über die
Woche als Reaktion und der Dosis als Prädiktor angepasst. Wiederum
wird ein Durchlauf als Block angesehen, weil aber kein Durchlauf
alle Wochen umfasst, ist es nicht möglich, die Blockzuordnung in
dem nicht-linearen Ansatz vollständig
wiederzugeben. Trotzdem ergibt das nicht-lineare Modell einen EC-50-Wert
von 7,88 mg/kg/2×tägliche Dosis.
Die beobachtete durchschnittliche maximale Steigung war 2,71 zuzüglich Log(IPDNA μg/ml/Woche)
oder eine Zunahme von etwa 150%/Woche, die für N-Nonyl-DNJ beobachtete durchschnittliche
minimale Steigung 0,31 minus Log(IPDNA μg/ml/Woche oder etwa eine Abnahme
von etwa 25%/Woche. Die Steigungen, das angepasste Modell, die aus
dem Modell geschätzten
Parameter und der ungefähre
Standardfehler für
diese Parameter sind in 3 gezeigt. Die Ergebnisse zeigen
eine ungefähre
wirksame Monotherapie-Dosis
von N-Nonyl-DNJ bei Waldmurmeltieren von etwa 16 mg/kg/Tag. Sowohl
bei Waldmurmeltieren als auch bei Menschen kann die wirksame Dosis
sowohl des N-Alkyl-DNJ
und des damit als antivirales Mittel verabreichten Nukleosids oder
Nukleotids in zwei gleichen täglichen
Unterdosen (d.h. zweimal täglich)
verabreicht werden.
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2 und 3 zeigen
Buchstaben zur Bezeichnung von Tieren. Tabelle 2 zeigt zwei der
für die
Tiere verwendeten Codes, das Geschlecht und die Dosis.
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TABELLE
2 Tier-Codierungen,
Geschlecht und Dosis
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Beispiel 5
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Antivirale Studien für den Aktivititätstest von
N-Nonyl-DNJ in Kombination mit 3TC im Waldmurmeltiermodel der Hepatitis-B-Virus-Infektion
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Die
kombinierte Aktivität
von N-Nonyl-DNJ und dem Nukleosid-Analogon 3TC kann unter Verwendung des
Waldmurmeltier-Modells der Hepatitis-Virus-Infektion bewertet werden.
28 Waldmurmeltiere mit persistenter Hepatitis-Virus-Infektion (WHV)
können
eingesetzt werden. Gruppen von Waldmurmeltieren werden oral mit
3TC allein (einmal täglich),
mit N-Nonyl-DNJ allein (zweimal täglich) oder mit einer Kombinationen
beider Arzneimittel behandelt. Die antivirale Aktivität der Einzelarzneimittel
und der Kombinationen können
durch Messung der WHV-DNA im Serum während der Behandlung und durch
Vergleich der behandelten Gruppen zu den mit Placebo behandelten
Kontrollgruppen bewertet werden.
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28
Waldmurmeltiere mit etablierter, persistenter WHV-Infektion können eingesetzt
werden, die alle während
ihrer ersten Lebenswoche experimentell mit WHV infiziert wurden.
Alle können
zum Zeitpunkt des Studienbeginns WHsAg positiv sein.
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Insgesamt
können
8 Versuchsgruppen eingesetzt werden. Waldmurmeltiere können auf
den Grundlage von Geschlecht, Körpergewicht
und Alter jeweils den Gruppen zugeordnet werden. 3TC kann oral als
wässrige
Suspension von Epivir(Glaxo-Wellcome)-Tabletten
einmal täglich
verabreicht werden. N-Nonyl-DNJ kann ebenfalls in wässriger
Suspension verteilt auf zwei Dosen oral verabreicht werden. Der
Behandlung mit den beiden Arzneimitteln kann die Verabreichung von
4 bis 5 ml eines halbsynthetischen flüssigen Waldmurmeltierfutters
folgen, um die vollständige
Aufnahme der Arzneimittel sicherzustellen.
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Die
Versuchsgruppen können
wie folgt sein:
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Die
Waldmurmeltiere können
narkotisiert (50 mg/kg Ketamin, 5 mg/kg Zylazin), gewogen und vor
der ersten Behandlung, in wöchentlichen
Intervallen während
der 6wöchigen
Behandlungsphase und 1, 2 und 4 Wochen nach Abschluss der Behandlung
Blutproben entnommen werden. Serum kann gesammelt und in Aliquots
aufgeteilt werden. Ein Aliquot kann zur Analyse der WHV-DNA mit
Dot-Blot-Hybridisierung und für
die ELISA-Bestimung von WHsAg vor der Behandlung und am Ende der
Behandlung verwendet werden. Ein zweiter Aliquot kann in einem Proben-Archiv
verbleiben. Weitere Serumaliquots können zur Arzneimittelanalyse und
für spezielle
WHV-DNA-Analysen verwendet werden.
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Für die somit
beschriebene Erfindung wird es offensichtlich sein, dass dasselbe
auf viele Arten variiert werden kann.