-
Fachgebiet
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Chirurgie an Geweben
und Organen des Körpers. Spezieller
betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung für den zeitweiligen
Zugang zum Brustkorb-Hohlraum beispielsweise zur Dissektion und Mobilisierung
von Blutgefäßen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Bei
traditionellen Verfahren zur Durchführung der Koronar-Arterien-Bypass-Chirurgie
wird ein aus einem anderen Körperteil
entnommenes Stück eines
Blutgefäßes als
Eigentransplantat verwendet, um einen wirksamen Bypass um den eingeengten Teil
der Koronar-Arterie
zu legen und distal von der Blockierung einen angemessenen Blutstrom
wiederherzustellen. Bei einem solchen Eingriff wird die Saphena-Vene
aus dem Bein des Patienten entnommen und anschließend als
Gefäß-Transplantat
verwendet. Bei einer großen
Anzahl von Fällen
heilt die Wunde im Bein nur langsam, und der Patient erleidet beträchtliche
Schmerzen und Ärger.
Weiterhin haben die Chirurgen gelernt, daß im allgemeinen eine Arterie
besser als eine Vene als Langzeit-Bypass dient, wenn sie an der
Koronar-Arterie angebracht wird. Daher haben einige Chirurgen die
Radial-Arterie aus dem Arm des Patienten als Bypass-Transplantat
entnommen oder sie haben für
einen Mehrfach-Bypass-Eingriff sowohl die Saphena-Vene als auch
die Radial-Arterie entnommen.
-
Anstatt
oder in Kombination mit der Entnahme der Saphena-Vene oder der Radial-Arterie
verwenden viele Chirurgen nunmehr auch eine der inneren Brust-Arterien
(IMA), die im Brustkorb entlang jeder Seite des Brustbeines nach
unten verlaufen. Die IMA befindet sich in enger Nachbarschaft des
Herzens und daher ist es nicht notwendig, sie vollständig aus
dem Körper
des Patienten zu entfernen. Die Seitenverzeigungen werden blutstillend
abgeschnitten, der Hauptstrang des Gefäßes wird mit einer Klemme verschlossen,
und dann wird die IMA an einem Punkt unmittelbar über dem
Zwerchfell des Patienten abgeschnitten, so daß sie gelöst wird, ohne von ihrer ursprünglichen
Blutzufuhr abgeschnitten zu sein. Das freie Ende der IMA wird dann
an eine Koronar-Arterie, gewöhnlich
an die linke ante rior nach unten verlaufende Koronar-Arterie (LAD),
unmittelbar distal von der Verengung angeschlossen. Dieser Eingriff erfordert
für den
Chirurgen einen großen
Zugang zum bzw. Sichtbarkeit im oberen Brustkorb. Der Chirurg muß die IMA
von der „Decke" bzw. Wand des inneren
Brustkorb-Hohlraumes lösen,
wobei er gleichzeitig sehr sorgsam vorgehen muß, um die IMA nicht zu durchstechen
oder in anderer Weise zu verletzen. Die Seitenverzweigungen der
IMA müssen
festgestellt und abgetrennt werden, was gewöhnlich unter Anwendung einer
elektrochirurgischen Vorrichtung unter minimalem Blutverlust erfolgt.
-
Das
verbreitetste Verfahren für
den Zugang zum Brustkorb zum Lösen
der IMA und deren Anschluß an
die LAD-Koronar-Arterie ist der mittlere Brustbeinschnitt. Für diesen
Eingriff wird in der Mitte der Brust des Patienten ein Längsschnitt
vorgenommen. Dann wird ein chirurgischer Retraktor angewandt, um
die Rippen des linken und rechten Brustkorbes zu spreizen und offen
zu halten und eine Öffnung
zu schaffen, die typischerweise etwa vier bis sechs Zoll breit ist.
Die Muskeln und andere Gewebe des Brustkorbes werden bei diesem
Eingriff beträchtlich
traumatisiert und der postoperative Heilungsprozeß zur Wiedervereinigung
des geteilten Brustbeines verläuft
manchmal sehr langsam. Im Ergebnis erduldet der Patient beträchtliche
Schmerzen und die Rekonvaleszenz-Zeit ist lang. In einigen Fällen gibt
es beträchtliche
Komplikationen, und es sind gelegentlich Folge-Eingriffe erforderlich.
-
In
den letzten Jahren sind neue Verfahren für den Zugang zum Brustkorb-Hohlraum
entwickelt worden, um einige der chirurgischen Eingriffe vor dem
mittleren Brustkorbschnitt durchzuführen. Ein minimal invasives
Verfahren wird als Mini-Thoracotomie bezeichnet und umfaßt den Zugang
durch einen Schnitt zwischen zwei Rippen der linken Brustwand. Wiederum
wird, wie beim mittleren Brustbeinschnitt, ein chirurgischer Retraktor
eingesetzt, aber in diesem Falle werden der obere und untere Brustkorb
der linken Brusthälfte
etwa zwei Zoll gespreizt, was insgesamt zu einer viel geringeren
Traumatisierung von Knochen, Muskeln und anderen Geweben der Brust führt. Folglich
erleidet der Patient weniger Schmerzen und Ärger nach der Operation und
die Heilungsdauer wird deutlich vermindert.
-
Die
Mini-Thoracotomie als Verfahren für den Zugang zum Brustkorb
hat jedoch einen Bedarf nach neuen chirurgischen Geräten und
Verfahren hervorgerufen, da die Öffnung
im Brustkorb wesentlich kleiner ist als beim Brustbeinschnitt. Das
die IMA an der Brustkorbwand befestigt ist, ist der Zugangswinkel, den
der Chirurg durch die Öffnung
hindurch nutzen muß,
sehr schwierig, da der untere Brustkorb dazu neigt, die Handhabung
der für
diesen Eingriff benutzten chirurgischen Geräte zu verdecken.
-
Viele
verschiedene chirurgische Retraktoren sind im Handel verfügbar und
werden bei der Brustkorbchirurgie angewandt. Es besteht ein Bedarf
nach einer Vorrichtung und einem Verfahren, welche an die Anwendung
vieler dieser chirurgischen Retraktoren anpaßbar sind, um den Sichtbereich
im und den Zugang zum Brustkorbhohlraum zu verbessern. Spezieller
besteht ein Bedarf nach einer Vorrichtung, um eine Seite des Brustkorbeinschnittes über die
entgegengesetzte Seite des Einschnittes anzuheben und dies in Kombination
mit dem chirurgischen Retraktor zu realisieren. Ferner besteht ein
Bedarf nach einer Vorrichtung und einem Verfahren, welche eine einfache
und schnelle Einstellung ermöglichen,
weil es sehr wichtig ist, die Dauer des chirurgischen Eingriffes
zu minimieren. Unter Berücksichtigung
der hohen Kosten chirurgischer Eingriffe ist es heutzutage auch wichtig,
daß eine
solche Vorrichtung für
die Wiederbenutzung leicht zu reinigen und zu sterilisieren ist oder,
daß sie
als Einweg-Vorrichtung geringe Kosten verursacht.
-
Die
Vorrichtung muß auch
an Variationen der menschlichen Anatomie anzupassen sein, insbesondere
sollte sie an die Krümmung
des Brustkorbes des chirurgischen Patienten, an die Plazierung des
chirurgischen Einschnittes sowie an die Ausrichtung des dabei verwendeten
chirurgischen Retraktors anzupassen sein. Es besteht die Forderung,
daß die
Vorrichtung während
des chirurgischen Eingriffes stabil ist, um die vom Chirurgen gewünschte Anhebungs- und
Retraktionsausrichtung beizubehalten und für den chirurgischen Patienten
so wenig traumatisch wie möglich
zu sein.
-
Schließlich besteht
ein Bedürfnis
der Chirurgen nach einer Vorrichtung, welche an irgend einem der
zahlreichen gegenwärtig
benutzten Retraktoren angebracht werden kann und welche auch als
Träger oder
Anbringung für
andere bei dem Eingriff benutzte chirurgische Vorrichtungen dienen
kann. Oftmals möchte
der Chirurg ein Organ oder Gewebe im Hohlraum halten und ein zusätzliches
Haltewerkzeug an einer festen Anordnung anbringen bzw. abstützen, damit
nicht ein Assistent die Position des Haltewerkzeuges während des
gesamten Eingriffes zu halten hat. Doch der chirurgische Retraktor-Arm
kann sich auch zu weit weg vom interessierenden Organ oder Gewebe
befinden, um als Plattform benutzt zu werden. Was benötigt wird,
ist eine Stange oder Brücke, die
an den Armen des chirurgischen Retraktors angebracht werden kann
und die Öffnung
näher am
interessierenden Gewebe oder Organ überquert. Dann kann diese Brücke als
Plattform zum Halten oder Anbringen der Zusatz-Haltevorrichtung
benutzt werden.
-
EP 0 908 140 beschreibt
die in den
1 bis
16 dieser
Beschreibung dargestellte Vorrichtung. Dies betrifft jedoch nicht
die
17 bis
27. Es
besteht jedoch eine Neuheit gegenüber dem Dokument zum Stand
der Technik.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Entsprechend
der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Schwenken eines
chirurgischen Retraktors in bezug auf einen Patienten, bei welchem
er angewandt wird, wie in Anspruch 1 beschrieben, vorgesehen. Die
Vorrichtung umfaßt
eine Brücke
zur Anlage der Arme eines chirurgischen Retraktors. Die Brücke hat
ein distales Ende, ein proximales Ende und eine Längsachse,
die sich zwischen beiden erstreckt. Die Brücke weist ferner eine am distalen
Ende der Brücke
angebrachte distale Kupplung zur lösbaren Anbringung der Brücke am chirurgischen
Retraktor auf. Die Vorrichtung hat auch eine Hub-Baugruppe, welche
eine Hub-Einrichtung umfaßt.
Die Hub-Baugruppe dient zum Ausbringen einer nach oben gerichteten
Kraft auf das proximale Ende der Brücke, wodurch beim Anbringen
der Vorrichtung an einem chirurgischen Retraktor diese Hub-Baugruppe
den chirurgischen Retraktor nach oben über die distale Kupplung schwenkt.
Die Hub-Einrichtung weist eine Brückenkupplung zum Anbringen
der Hub-Baugruppe an der Brücke
proximal von der proximalen Kupplung auf. Die Brückenkupplung hat eine drehbare
Verbindung, welche eine Drehung der Brücke um ihre Längsachse
ermöglicht.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wie sie in Verbindung mit einem chirurgischen Retraktor
an einem Brustwand-Einschnitt
bei einem chirurgischen Patienten angewandt wird.
-
2 ist
eine perspektivische Ansicht der Rippen-Hubvorrichtung 20 der
in 1 dargestellten ersten Ausführungsform.
-
3 ist
eine Vorderansicht der in 2 dargestellten
Rippen-Hubvorrichtung 20.
-
4 ist
eine Draufsicht auf die in 2 dargestellte
Rippen-Hubvorrichtung 20.
-
5 ist
eine perspektivische Ansicht der Armverlängerung 90 der in 1 dargestellten
ersten Ausführungsform.
-
6 ist
eine Vorderansicht der Armverlängerung 90 der
in 1 dargestellten ersten Ausführungsform.
-
7 ist
eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wie sie in Verbindung mit einem chirurgischen Retraktor
bei einem chirurgischen Patienten angewandt wird.
-
8 ist
eine Vorderansicht der Brückenbaugruppe 168 der
in 7 dargestellten zweiten Ausführungsform der Erfindung.
-
9 ist
eine Ansicht der Brückenbaugruppe 168 der
in 7 dargestellten zweiten Ausführungsform der Erfindung von
unten.
-
10 ist
eine Vorderansicht des Turmes der in 7 dargestellten
zweiten Ausführungsform der
Erfindung.
-
11 ist
ein Schnitt entlang der Linie 11 – 11 des in 10 dargestellten
Turmes.
-
12 ist
ein Schnitt entlang der Linie 12 – 12 des in 10 dargestellten
Turmes.
-
13 ist
eine Vorderansicht der Hub-Einrichtung der in 7 dargestellten
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
14 ist
eine Draufsicht auf die Hub-Einrichtung der in 7 dargestellten
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
15 ist
ein Schnitt entlang der Linie 15 – 15 der in 13 dargestellten
Hub-Einrichtung.
-
16 ist
eine perspektivische Ansicht der Brückenbaugruppe sowie der Arm-Verlängerung
der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bei der Anwendung in Verbindung mit einem chirurgischen
Retraktor bei einem chirurgischen Patienten.
-
17 ist
eine Vorderansicht einer Variante der Hub-Einrichtung der dritten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
18 ist
eine Draufsicht auf die Variante der Hub-Einrichtung von 17.
-
19 ist
ein Schnitt entlang der Linie 17 – 17 der Variante der Hub-Einrichtung
von 17.
-
20 ist
eine Draufsicht auf eine Buchse, welche bei der Variante der Hub-Einrichtung
der dritten Ausführungsform
angewandt wird.
-
21 ist
eine Stirnseitenansicht der Buchse von 20.
-
22 ist
eine Seitenansicht der Buchse von 20.
-
23 ist
eine Seitenansicht der Baugruppe bestehend aus der Variante der
Hub-Einrichtung von 17, der Buchse von 20 und
der Brücke
von 7.
-
24 ist
eine Ansicht der Baugruppe bestehend aus der zusammengefügten Variante
der Hub-Einrichtung, der Buchse und der Brücke gesehen in Richtung der
Linie 24 – 24
von 23.
-
25 ist
eine Schnittansicht der Baugruppe bestehend aus der Variante der
Hub-Einrichtung, der Buchse und der Brücke von 23.
-
26 ist
eine perspektivische Ansicht der Variante der Arm-Verlängerung
der dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
27 ist
eine perspektivische Ansicht der dritten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wie sie in Kombination mit einem chirurgischen Retraktor
bei einem chirurgischen Patienten angewandt wird.
-
Die
Zeichnungen sind nicht zwangsläufig maßstabsgerecht.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Es
werden zwei Vorrichtungen beschrieben, welche in Verbindung mit
einer Anzahl handelsüblicher,
wiederverwendbarer chirurgischer Retraktoren für einen verbesserten Zugang
zum Brustkorbhohlraum verwendet werden können. Wie aus der 1 ersichtlich
ist, umfaßt
die erste Ausführungsform, welche
nicht Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist, eine Rippen-Hub-Vorrichtung 20 und
eine Arm-Verlängerung 90,
die beide an einem chirurgischen Retraktor 10 angebracht
sind, welcher einen proximalen Arm 11 und einen distalen
Arm 12 umfaßt.
Die Rippen-Hubvorrichtung 20 dient als ein Hebel und umfaßt einen
distalen Haken 30 (auch distale Kupplung bezeichnet), eine
Brücke 40,
einen gleitenden proximalen Haken 50 (auch als proximale
Kupplung bezeichnet) sowie eine Hub-Unterbaugruppe 60. Der distale
Haken 30 ist dauernd am distalen Arm des chirurgischen
Retraktors 10 angebracht und dient für das Hebelsystem als Drehpunkt.
Die Brücke 40 ist
am proximalen Arm 11 des chirurgischen Retrakors 10 angebracht,
wodurch der obere bzw. der untere Rippenkäfig 5 und 6 herausgezogen
werden. An den proximalen Haken 50 wird durch Anheben der Unterbaugruppe 60 eine
nach oben gerichtete Kraft angelegt, so daß das ganze System nach oben über den
distalen Haken 30 schwenkt und dadurch den oberen Rippenkäfig 5 über den
unteren Rippenkäfig 6 anhebt.
Es dürfte
einzusehen sein, daß die
vorliegende Erfindung, wenn der Chirurg es wünscht, auch in umgekehrter
Weise angewandt werden könnte,
indem der untere Rippenkäfig 6 über den
oberen Rippenkäfig 5 angehoben
wird. Es dürfte
auch einzusehen sein, daß die
vorliegende Erfindung sowohl für eine
mittlere Sternotomie als auch für
die Thoracotomie angewandt werden kann. In 1 ist die Arm-Verlängerung 90 gleitend
am proximalen Arm 11 des chirurgischen Retraktors 10 angebracht,
so daß die
Platte 92 (siehe 5) den oberen
Rippenkäfig 5 zuverlässig von
unten stützt.
-
Noch
immer unter Bezugnahme auf 1 ist zu
erkennen, daß der
dargestellte chirurgische Retraktor, wie alle handelsüblichen
Retraktoren dieses Typs eine Einrichtung zur mechanischen Einstellung des
Abstandes zwischen dem proximalen und dem distalen Arm 12 bzw. 11 aufweist.
Daher ist es für
die Rippen-Hubvorrichtung 20, welche am chirurgischen Retraktor 10 angebracht
wird, notwendig, eine Einrichtung zur Einstellung des Abstandes
zwischen dem distalen und dem proximalen Haken 30 bzw. 50 aufzuweisen.
Es ist auch zu erkennen, daß eine
Einrichtung des Hubes des oberen Rippenkäfigs 5 über den
unteren Rippenkäfig 6 vorgesehen
worden ist, so daß der
Chirurg die Größe der Öffnung im
Brustkorb-Hohlraum mit minimaler Traumatisierung des chirurgischen
Patienten einstellen kann. Ein Knopf 62 wird vom Chirurgen
oder einem Assistenten gedreht, um die Schraube 64 vorzuschieben,
während sich
der Fuß 66 auf
der Brust des chirurgischen Patienten abstützt. Der Fuß 66 hat einen gewissen
Abstand über
der Platte 92 (siehe 5) der Arm- Verlängerung 90,
so daß durch
die Hub-Unterbaugruppe 60 eine wirksame Hubkraft auf den
proximalen Haken 50 aufgebracht werden kann.
-
Die
vorliegende Vorrichtung kann auch in umgekehrter Weise, als es in
Figur dargestellt ist, am chirurgischen Retraktor 10 angebracht
werden, ohne die Anwendung oder Funktion zu ändern. Die körperliche
Anatomie des chirurgischen Patienten und die Anforderungen des chirurgischen
Eingriffes bestimmen es, in welcher Richtung die Vorrichtung zusammengefügt wird.
-
Wenden
wir uns nun der 2 zu, wo aus Gründen der Übersichtlichkeit
die Rippen-Hubvorrichtung 20 ohne
die Verlängerung 90 und
ohne den chirurgischen Retraktor 11 dargestellt ist. Die
Rippen-Hubvorrichtung hat drei Betätigungselemente für ihre Anbringung
am bzw. ihre Lösung
vom chirurgischen Retraktor: einen Gleit-Arretierungshebel 58 zum
Arretieren des proximalen Hakens 50 auf der Brücke 40 bzw.
zum Lösen
desselben von der Brücke,
um den Abstand zwischen dem distalen und proximalen Haken 30 bzw. 50 einzustellen,
einen Löseknopf 82 zum
Abnehmen der Hub-Unterbaugruppe 60 vom proximalen Ende 48 der
Brücke 40 und
einen Schraubknopf 62 zum Drehen der Schraube 64 zum Heben
und Absenken des proximalen Hakens 50.
-
Die 3 und 4 sind
eine Vorderansicht bzw. eine Draufsicht der in 2 dargestellten
Rippen-Hubvorrichtung. Der distale Haken 30 kann am distalen
Ende 46 der Brücke 40 durch
eine Preßpassung,
mittels Befestigungsmitteln oder mittels einer Anzahl anderer der
Fachwelt bekannter Mittel angebracht sein. Integriert im distalen
Haken 30 und in einem optimalen vertikalen Abstand von
der Brücke 40 befindet
sich eine V-Rille 32 zum Einsetzen des Armes 12 des
chirurgischen Retraktors. Gleitend auf der Brücke 40 angebracht
ist der proximale Haken 50, welcher ebenfalls eine V-Rille 52 aufweist,
die der V-Rille 32 des distalen Hakens 30 direkt
gegenüberliegt.
Der Hebel 58 wird in eine nach oben gerichtete Stellung
angehoben, um die Bewegung des proximalen Hakens 50 entlang
der Brücke 40 zu
ermöglichen. Vertiefungen 54 (auf
der Vorder- und Rückseite
des proximalen Hakens) helfen dem Chirurgen beim Erfassen des proximalen
Hakens, um diesen auf dem chirurgischen Retraktor zu positionieren.
Wenn die Retraktor-Arme 11 und 12 (siehe 1)
des chirurgischen Retraktors in den einander gegenüberliegenden
V-Rillen 32 und 52 erfaßt werden, wird der Hebel 58 herabgedrückt, um
die Position des proximalen Hakens auf der Brücke 40 zu arretieren.
Der Hebel 58 schwenkt um den Hebeldrehpunkt 56 und
legt sich wie ein Nocken auf der oberen Fläche 42 der Brücke 40 an,
wodurch der proximale Haken in bezug auf die Brücke arretiert wird.
-
Noch
immer auf die 3 und 4 Bezug nehmend
wird das proximale Ende 48 der Brücke 40 in den Hubrahmen 80 eingesetzt.
Eine Vertiefung (nicht sichtbar) an der Unterseite 44 am
proximalen Ende 48 der Brücke rastet mit einem Vorsprung
(nicht sichtbar) des Knopfes 82 unter Federspannung in
der Rastposition ein. Diese Befestigung kann durch Drücken des
Knopfes 82 und Herausziehen der Brücke 40 aus dem Rahmen 80 gelöst werden.
Die Eignung die Rippen-Hub-Vorrichtung aus diese Weise auseinander
zu nehmen ist für
den Versand, die Handhabung und die Reinigung der Vorrichtung sowie
für die separate
Verwendung von Brücke
und Haken, was später
für eine
alternative Ausführungsform
der Erfindung beschrieben werden wird, von Vorteil. Integriert in
den Hubrahmen 80 ist eine Hubrahmen-Gabel 82 welche
einen Schwenkblock 70 hält.
Der Schwenkblock schwenkt um zwei Schwenkstifte 72 und 73 (nur
der Stift 72 ist sichtbar) und weist ein Innengewinde zur
Aufnahme der Schraube 64 auf. Wie schon früher beschrieben,
ist der Knopf 62 an der Schraube 64 angebracht.
Am entgegengesetzten Ende der Schraube 64 ist eine Kugel 68 befestigt,
welche ihrerseits in eine Schale 69 aufgenommen ist, die
im Fuß 66 integriert
ist. Die Schraube wird durch den Schwenkblock 70 in der
Ebene, welche durch ihre Längsachse
und durch die Brücke 40 definiert
ist, in eine optimale Winkelstellung gezwungen. Wegen der beschriebenen
Kugel-Schale-Anordnung ist der Bewegungsbereich der Schraube 64 in
bezug auf den Fuß 66 grundsätzlich kegelförmig. Alle
in den 3 und 4 beschriebenen Bauteile der
Rippen-Hub-Vorrichtung 20 können aus verschiedenen Metallen,
wie beispielsweise rostfreier Stahl, oder aus verschiedenen starren
Kunststoffen von Medizinqualität
oder aus Kombinationen daraus hergestellt sein. Die Vorrichtung
kann wiederverwendbar oder zur einmaligen Verwendung bei einem Patienten ausgeführt sein.
-
Nun
wird auf die 5 und 6 Bezug
genommen, wo die Arm-Verlängerung 90 dargestellt
ist, welche aus einem Stück
aus einem Metall, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl oder aus einem
starren Kunststoff von Medizinqualität besteht. Die Arm-Verlängerung 90 umfaßt eine
Platte 92, eine vertikale Strebe 98, einen Umfassungsarm 100,
der einen L-förmigen Schlitz 94 bildet
sowie eine Nase 96. Die Platte 92 ist dazu bestimmt,
sich unter den Rippenkäfig
zu erstrecken (siehe 1), so daß durch die Rippen-Hub-Vorrichtung
eine nach oben gerichtete Kraft aufgebracht werden kann, ohne daß die Arm-Verlängerung
von der Kante des chirurgischen Einschnittes in der Brustwand abgleitet.
Sie verteilt auch die Hubkraft auf eine große Gewebefläche, um die Traumatisierung
des empfindlichen Gewebes, welches den Brustkorb-Hohlraum auskleidet,
zu minimieren. Variationen der Länge
der vertikalen Strebe 98, der Länge der Platte 92 sowie
des Winkels zwischen ihnen sind für den Chirurgen zur Anpassung
an den jeweiligen chirurgischen Patienten von Vorteil. Daher kann ein
Satz solcher Arm-Verlängerungen,
deren jede eine unter diesen Aspek ten andere Geometrie aufweist,
vorgesehen werden, unter welchem der Chirurg wählen kann. Der L-Schlitz 94 ist
derart bemessen, daß er
gleitend über
viele verschiedene Größen und
Typen handelsüblicher
chirurgischer Retraktoren paßt.
Der L-Schlitz verhindert zusammen mit der Nase 96, daß sich der
Arm um den chirurgischen Retraktor dreht und überträgt somit die aufwärts gerichtete
Kraft auf die Brustwand.
-
Nun
wird auf 7 Bezug genommen, wo eine zweite
Ausführungsform
einer Rippen-Hub-Vorrichtung,
die nicht Bestandteil der Erfindung ist, in Verbindung mit einem
chirurgischen Retraktor bei einem chirurgischen Patienten dargestellt
ist. Diese zweite Ausführungsform 110 ist
der ersten Ausführungsform
sehr ähnlich,
indem sie die Ebene der anatomischen Öffnung in den Körperhohlraum
neigt, so daß Zugang
und Sicht verbessert werden. Der Hauptunterschied der zweiten Ausführungsform
besteht darin, daß die
gleiche Funktion wie oben ausgeführt wird,
jedoch mit weniger Bauteilen. Wie noch deutlich werden wird, wird
die zweite Ausführungsform
während
des chirurgischen Eingriffes auch nach einem anderen Verfahren zusammengesetzt.
Die zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Rippen-Hub-Vorrichtung 110,
wie sie in 7 dargestellt ist und umfaßt eine
Brücke 170,
einen Turm 120 (auch als Rahmen bezeichnet), eine Hub-Einrichtung 140 sowie
eine Arm-Verlängerung 90.
Der distale Haken 172 (auch als distale Kupplung bezeichnet)
der Brücke 170 verläuft unter
dem Retraktor-Arm 12 des chirurgischen Retraktors 10.
Diese Verbindung dient als Drehpunkt des Hebelsystems der vorliegenden Erfindung.
Die Brücke 170 paßt auch
unter den Arm 11 des chirurgischen Retraktors 10 und
ist derart positioniert, daß sie
den Arm 11 und den daran anliegenden oberen Rippenkäfig 6 über den
unteren Rippenkäfig 5 anhebt.
Das proximale Ende 174 der Brücke 170 wird in der
Hub-Einrichtung 140 gestützt, welche ihrerseits einstellbar
im Turm 120 montiert ist. Der Fuß 122 des Turmes 120 stützt sich
auf der Brust des chirurgischen Patienten ab. Die Hub-Einrichtung 140 enthält eine
Arretierungseinrichtung, welche später beschrieben werden wird
und welche nur dann in Rastzähne 176 der
Brücke 170 eingreift,
wenn der Turm 120 in Bezug auf die Brücke 170 um einen Winkel
von etwa dreißig
Grad zur Vertikalen geneigt wird, wie es in 7 dargestellt
ist. Wenn der Turm 120 vertikal steht und seine Längsachse
im wesentlichen senkrecht zur Längsachse
der Brücke 170 verläuft, dann
ist es möglich,
den Turm an der Brücke
entlang zu schieben, um den Fuß 122 des
Turmes auf der Brust eines chirurgischen Patienten zu verschieben oder
um den Turm von der Brücke 170 abzunehmen. Diese
Einstellung ist einfach durchzuführen
während sich
die Hub-Einrichtung 140 im Turm 120 in einer abgesenkten
Position befindet, weil die Kraft der Brücke 170 gegen den
Retraktor-Arm 11 minimal ist. Wenn der Fuße 122 des
Turmes 120 auf der Brust des chirurgischen Patienten ordnungsgemäß positioniert
ist, kann die Hub-Einrichtung durch den Chirurgen oder den Chirurgie-Assistenten
manuell angeho ben werden, indem das proximale Ende 174 der
Brücke 170 angehoben
wird. Ein später
zu beschreibender Arretierungsmechanismus der Hub-Einrichtung 140 greift
in die Rastzähne 128 und 129 des
Turmes 120 ein, um die vertikale Stellung der Hub-Einrichtung 140 während des
chirurgischen Eingriffes aufrecht zu erhalten. Um diese Arretierung
zu lösen, kann
der Löseknopf 150 heruntergedrückt werden, und
die Hub-Einrichtung wird innerhalb des Turmes 120 infolge
der durch den Arm 11 des Retraktors 10 ausgeübten, nach
unten gerichteten Kraft kontrolliert abgesenkt. An dieser Stelle
kann der Turm 120 neu positioniert und die Hub-Einrichtung 140 wieder
angehoben werden, oder die Vorrichtung kann vom chirurgischen Retraktor 10 getrennt
und auseinandergenommen werden.
-
Die
in 7 dargestellte Arm-Verlängerung 90 ist in
Form und Funktion identisch mit der in 1 dargestellten.
-
Die 8 und 9 zeigen
die in 7 dargestellte Brücke 170 zusammengebaut
mit einem Gleitstück 180 (in 7 nicht
dargestellt), was nachfolgend als Brücken-Baugruppe 168 bezeichnet
werden wird. Diese Anordnung gibt dem Chirurgen die Wahlmöglichkeit,
einen Teil der Vorrichtung wie in 16 dargestellt
zu benutzen. Speziell erhält
die Brücken-Baugruppe 168 eine
vorteilhaft angeordnete Plattform zur Anbringung anderer chirurgischer
Vorrichtungen oder einfach als Auflage für die Hand des Chirurgen oder
des chirurgischen Assistenten. Hier sind die Haken 172 und 182 der
Brücken-Baugruppe 168 nach
unten zum chirurgischen Patienten hin gerichtet und umfassen die
Arme 12 bzw. 11 des chirurgischen Retraktors 10.
Bezug nehmend auf die 8 wird die Brücke 170 durch
ein rechteckiges Längsloch
im Gleiststück-Rahmen 183 eingesetzt.
Dieses Loch ist groß genug,
um in der vertikalen Längsebene
eine gewisse Winkelbewegung der Brücke 170 im Gleitstück 180 zu
ermöglichen.
Wenn das Gleitstück gegen
den Retraktor-Arm 11 gedrückt wird. so daß der Arm
fest gegen den Haken 182 drückt, dann greift die Gleitstück-Arretierungs-Sperrklinke 184 in
die Brücken-Rastzähne 176 ein,
um das Gleitstück
an Ort und Stelle zu arretieren. Das gleiche Ergebnis wird erhalten,
wenn das Gleitstück
an Ort und Stelle gehalten wird, während die Retraktor-Arme 11 und 12 leicht
auseinander gespreizt werden. Die Arretierung kann entweder durch
Einstellung der Retraktor-Arme zu einer geringeren Breite als zuvor
oder durch Niederdrücken
der Oberseite des Gleitstückes 180,
um die Sperrklinke 184 aus dem Eingriff mit den Rastzähnen 176 zu
kippen, leicht gelöst
werden. Die Brücke 170 und
das Gleitstück 180 können aus
einem Metall, wie rostfreier Stahl oder aus einem starren Kunststoff
von Medizinqualität,
wie beispielsweise glasgefülltes
Polyetherimid, gefertigt sein. Das Gleitstück 180 ist nicht zur
Anwendung auf der Brücke 170 gedacht,
während
der Turm 120 angebracht ist, obwohl dies möglich ist,
sofern es gewünscht
wird.
-
Als
nächstes
werden die Merkmale des Turmes 120 und der Hub-Einrichtung 140 beschrieben, welche
zusammenwirken, um auf das proximale Ende 174 der Brücke 170 eine
nach oben gerichtete Haltekraft aufzubringen. Diese Merkmale können am besten
in den 10 bis 15 betrachtet
werden. In 10 ist eine Vorderansicht des
Turmes 120 dargestellt, welcher eine linke Säule 124,
eine rechte Säule 126 umfaßt, die
an der Oberseite 272 durch einen Sims 130 und
an der Unterseite 274 durch einen Fuß 122 verbunden sind.
Die Säulen 124 und 125 bilden
eine im wesentlichen rechteckige Öffnung 125. An der
Vorderseite der linken Säule 124 befindet
sich eine vertikale linke Schiene 134, welche rund um den Sims 130 verläuft, um
eine Verbindung zur vertikalen rechten Schiene 136 auf
der rechten Säule 126 herzustellen.
Auch befindet sich auf der linken Säule 124 eine vertikale
Anordnung von Rastzähnen 128 und
in entsprechender Weise auf der rechten Säule eine Anordnung von Rastzähnen 129.
Wie im Längsschnitt
11 – 11
von 11 zu erkennen ist, sind diese Zähne derart
gestaltet, daß die
Sperrklinke frei gleitet, wenn sie nach oben bewegt wird, aber eine
Arretierung erfolgt, wenn sie abwärts bewegt wird. In den 10 und 11 ist
dargestellt, daß der
Fuß 122 eine
Vielzahl von Nasen 123 aufweist, welche das Spritzgießen des
Turmes 120 aus einem starren Kunststoff von Medizinqualität, wie beispielsweise aus
glasgefülltem
Polyetherimid, erleichtern. Er kann auch aus Metall, wie aus rostfreiem
Stahl, gefertigt sein.
-
12 ist
ein seitlicher Schnitt entlang der Linie 12 – 12 in 10. In
dieser Ansicht sind eine linke und eine rechte zweite Schiene 135 bzw. 137 dargestellt,
welche zum Halten der Hub-Einrichtung 140 dienen. Die Schienen 134 und 136 sind
nochmals dargestellt, um die dem Turm 120 zugewandte Seite als
die Oberseite dieser Schnittansicht zu kennzeichnen.
-
Die
Hub-Einrichtung 140 ist in den 13, 14 und 15 dargestellt
und umfaßt
einen Hub-Einrichtungs-Rahmen 141 (13), der
sich von einem T-Träger 160 über einen
linken Flügel 162 und
einen rechten Flügel 163,
einen linken Hebelanschlag 152, einen rechten Hebelanschlag 153,
einen oberen Vorsprung 143, einen unteren Vorsprung 146, eine
linke untere Klinke 154, eine linke obere Klinke 156,
eine rechte untere Klinke 155 und eine rechte obere Klinke 157 erstreckt.
Zentriert auf dem Hub-Einrichtungs-Rahmen 141 befindet
sich ein Bogen-Verbindungs-Schlitz 142 (auch als Brückenkupplung
oder drehbare Verbindung bezeichnet). Vom vorderen T-Träger 160 aus
erstreckt sich der Lösehebel 150 und
vom hinteren T-Träger 160 aus
eine Sperrklinkenrippe 151 (auch als lösbare Arretierung bezeichnet).
-
Die
Hub-Einrichtung 140 ist am Turm 120 durch vier
die Klinken 154 bis 157, welches flexible Ausleger
sind, gleitend angebracht. Diese Klinken werden ausgerichtet und
dann in die Vorderöffnung 125 des
Turmes 120 eingesetzt. Die Klinken schnappen rund um die
Kanten der Schienen 135 und 137 des Turmes (12)
ein, so daß die
Führungskanten 158 und 159 an
der Hub-Einrichtung 140 zwischen den Schienen 134 und 136 des
Turmes eingeschlossen sind. Die linken und rechten Flügelflächen 186 und 187 gleiten
entlang der linken und rechten Gleitfläche 138 bzw. 139 des
Turmes 120.
-
Wenn
der Turm 120 zusammengefügt ist, kann die Sperrklinkenrippe 151 mit
den rechten und linken Rastzähnen 128 und 129 des
Turmes zum Eingriff kommen, um die vertikale Position der Hub-Einrichtung 140 aufrecht
zu erhalten. Die Hub-Einrichtung 140 kann im Turm zumeist
durch einfaches Ziehen an der Brücke 170,
welche durch den Bogen-Verbindungs-Schlitz 142 eingesetzt
worden ist, angehoben werden. Ein T-Träger-Teil 161 biegt
sich, wenn die Sperrklinkenrippe 151 über die Rastzähne 128 und 129 gleitet.
Um die Sperrklinkenrippe von den Rastzähnen zu lösen, kann der Chirurg oder
chirurgische Assistent den Löseknopf 150 niederdrücken, und
die Hub-Einrichtung 140 wird im Turm in ihre unterste Position
gleiten. Die linke und die rechte Anschlagfläche 166 und 167 des
linken und des rechten Hebelanschlages 152 bzw. 153 dienen
dazu eine Überbiegung
des T- Träger-Teiles 161 zu
verhindern, wenn der Löseknopf 150 gedrückt wird.
-
Das
proximale Ende 174 der Brücke 170 (siehe 8)
paßt lose
durch den Bogen-Verbindungs-Schlitz 142,
wenn sich die Längsachse
der Brücke 170 senkrecht
zur Ebene des Hub-Einrichtungs-Rahmens 141 befindet. Die
Rastzähne 176 weisen
nach oben, wenn die Brücke 170 mit
der Hub-Einrichtung 140 zusammengefügt wird. (Wie zuvor angemerkt,
wird das Gleitstück 180 der 8 vorzugsweise
nicht zusammen mit der Hub-Einrichtung
und dem Turm benutzt). Infolge der Form des Bogen-Verbindungs-Schlitzes
ist es möglich,
die Brücke
in beiden Richtungen um ihre Längsachse
zu drehen. Dies erlaubt einen weiten Variationsbereich beim Zusammenfügen der
Baugruppe nach der vorliegenden Erfindung mit einem chirurgischen
Retraktor 10, und sie ist wegen der Krümmung der Brust des Patienten
unerläßlich. Wie
schon früher
beschrieben, wird die Hub-Einrichtung
auf den Zähnen 176 der
Brücke
arretiert, wenn der Turm mit der darin befindlichen Hub-Einrichtung
um etwa 30 Grad zur Senkrechten zur Längsachse der Brücke 170 geneigt wird.
Eine Brücken-Sperrklinke 148 ist
in den 13 und 15 dargestellt
und greift nur unter dem genannten Winkel in die Brückenzähne 176 ein.
Die Anschlagfläche 144 des
oberen Vorsprunges 143 und die Anschlagfläche 147 des
unteren Vorsprunges 146 dienen als Begrenzung der maximalen
Neigung der Hub-Einrichtung 140 und des Turmes 120.
Die Hub-Einrichtung 140 kann aus einem Metall, wie aus rostfreiem
Stahl gefertigt sein, aber das bevorzugte Material ist starrer Kunststoff
von Medizinqualität,
wie beispielsweise Polyetherimid.
-
Die
zweite Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 110 kann wiederverwendbar oder
zur einmaligen Benutzung für
einen einzigen Patienten ausgeführt
sein.
-
Eine
dritte Ausführungsform
einer Rippen-Hub-Vorrichtung 270 ist in 27 dargestellt. Die
dritte Ausführungsform
umfaßt
den Turm 120 und die Brücke 170,
die beide auch bei der zweiten Ausführungsform 110 benutzt
werden. Zusätzlich
umfaßt die
dritte Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 270 eine Variante der Hub-Einrichtung 200,
eine Buchse 240 (auch als Brückenkupplung oder drehbare
Verbindung bezeichnet) sowie eine Variante der Arm-Verlängerung 280.
Die Rippen-Hub-Vorrichtung 270 wird ebenfalls in Kombination
mit einem herkömmlichen
chirurgischen Retraktor 10 verwendet. Die dritte Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 270 unterscheidet sich deutlich
von der zweiten Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 110, indem die Einrichtungen
zur Anbringung der Brücke am
Turm 120 sowie am chirurgischen Retraktor 10 aus
noch zu beschreibenden Gründen
andere sind.
-
Die 17 bis 19 zeigen
eine Variante der Hub-Einrichtung 200 der Rippen-Hub-Vorrichtung 270 entsprechend
der dritten Ausführungsform. Die
Variante der Hub-Einrichtung 200 wird
in einer Weise benutzt, die im wesentlichen der Hub-Einrichtung 140 der
in 7 dargestellten zweiten Ausführungsform der Rippen-Hub-Vorrichtung 110 entspricht.
Diese Variante der Hub-Einrichtung 200 wird zusammen mit
der Buchse 240 benutzt, welche in den 20 bis 22 dargestellt
ist. Die 23 und 24 zeigen
die Hub-Einrichtungs-Variante 200, die Buchse 240 und
die Brücke 170,
wie sie im Turm 120 von 27 zusammengebaut
sind, jedoch wurde der Turm 120 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
-
Zuerst
wird auf die 17, 18 und 19 Bezug
genommen, worin die Hub-Einrichtungs-Variante 200 einen Hub-Einrichtungs-Rahmen 212,
der sich von einem T-Träger 214 aus
erstreckt, einen linken Flügel 216,
einen rechten Flügel 218,
einen linken Hebel-Anschlag 220, einen rechten Hebel-Anschlag 222,
eine linke untere Klinke 210, eine rechte untere Klinke 208,
eine linke obere Klinke 224 und eine rechte obere Klinke 226 umfaßt. Von
der Vorderseite 206 des Rahmens 212 ragt ein Auge 202 mit
einer verkeilten Öffnung 204 auf.
Von der Vorderseite des T-Trägers 214 erstreckt
sich ein Lösehebel 238 und
von der Rückseite
eine Sperrklinkenrippe 228. Die Hub-Einrichtungs-Variante 200 besteht
vorzugsweise aus einem starren spritzgepreßten Kunststoff von Medizinqualität.
-
Die
Hub-Einrichtungs-Variante 200 ist durch Klinken 208, 210, 224 und 226 gleitfähig am Turm 120 (siehe 7)
angebracht und zwar in gleicher Weise, wie es für die Hub-Einrichtung 140 bei der Beschreibung
der 13 bis 15 dargestellt
ist. Die Einstellung der Höhe
der Hub-Einrichtungs-Variante 200 im Turm 120 erfolgt
in der gleichen Weise, wie sie für
die Hub-Einrichtung 140 im Zusammenhang mit den 13 bis 15 dargestellt
ist.
-
Zu
den 20 bis 22 zurückkehrend umfaßt die Buchse 240 eine
Kanüle 246 mit
einem Flansch 244, einer ersten und einer zweiten Klinke 248 und 250,
die sich von Flansch 224 aus unterhalb der Kanüle 246 erstrecken
sowie einen Buchsen-Lösehebel 242,
der mittels eines flexiblen Trägers 254 an
der Kanüle 246 angebracht
ist. Die Kanüle 246 weist
eine im wesentlichen rechteckige Öffnung 240 zur Aufnahme
der Brücke 270 von 7 auf.
In die Öffnung 260 ragt
eine Sperrklinke 252 (auch als Verbindungseinrichtung bezeichnet)
zum Eingriff mit den Zähnen 176 der
Brücke 170 hinein.
Zwei Versteifungen 256 verstärken die Verbindung zwischen
dem Lösehebel 242 und
dem flexiblen Träger 254,
so daß, wenn
der Benutzer auf den Lösehebel 242 drückt, der
flexible Träger 254 nach
oben ausgelenkt wird und es der Sperrklinke 252 ermöglicht wird,
sich von der Längsachse 266 der 22 weg
zu bewegen. Eine Oberseiten-Abstandsrippe 259 und eine
Unterseiten-Abstandsrippe 258 helfen
dabei, die Buches 240 zentriert in der verkeilten Öffnung der
Hub-Einrichtungs-Variante 200 zu halten. Die 22 zeigt
einen Teil-Schnitt der Buchse 240 entlang der Blickrichtung
22 – 22
von 21.
-
In 23 ist
zu sehen, wie die Buchse 240 in das Auge 202 der
Hub-Einrichtungs-Variante 200 eingeschnappt
wird. Eine erste und eine zweite Klinke 248 (in dieser
Ansicht nicht zu sehen) und 250 halten die Buchse 240 im
Auge 202. Während
des normalen Gebrauchs der vorliegenden Erfindung muß der Benutzer
die Buchse 240 nicht aus dem Auge 202 entfernen,
obwohl dies möglich
ist, indem die erste und die zweite Klinke 248 und 250 durch
Fingerdruck weggebogen werden. In 23 ist
die Brücke 170 zusammengefügt mit der
Buchse 240 dargestellt, wobei ein optimaler Brückenwinkel 268 zwischen
der Längsachse 266 und
dem Rahmen 212 der Hub-Einrichtungs-Variante 200 eingehalten
ist. Dieser Brückenwinkel 268 kann
variieren, aber er sollte, wie dargestellt, etwa 60 Grad betragen.
Die Zähne 176 der
Brücke 170 sind
mit der Sperrklinke 252 (siehe 25) im
Eingriff, um die Brücke
in Längsrichtung 170 zu
arretieren. Durch das Drücken des
Freigabehebels 242 kann die Position der Brücke 170 in
Längsrichtung
eingestellt werden, oder die Brücke 170 kann
vollständig
aus der Buchse 240 entfernt werden.
-
24 zeigt
die zusammengebaute Hub-Einrichtungs-Variante 200, die
Buchse 240 sowie die Brücke 170 von
der Linie 24 – 24
der 23 aus gesehen. Der Winkel 264 stellt
die mögliche
Drehung der Brücke 170 und
der Hülse 240 in
Bezug zur Hub-Einrichtungs-Variante 200 gegenüber der Längsachse 266 sowohl
im Uhrzeigersinn als auch entgegen dem Uhrzeigersinn dar. Dies beruht
auf der Form der verkeilten Öffnung 204 der
Hub-Einrichtungs-Variante 200 und
auf dem Vorhandensein des Keils 205, welcher die Oberseite 262 der
Buchse 240 an den Drehgrenzen der Brücke 170 berührt.
-
Die
Buchse 240 und das Auge 202 der Hub-Einrichtungs-Variante 200 ersetzen
im wesentlichen den früher
für die
zweite Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 110 beschriebenen Bogen-Verbindungs-Schlitz 142 der
Rippen-Hub-Vorrichtung 110. Der Hauptvorteil bei der Benutzung
der Hub-Einrichtungs-Variante 200 mit der Buchse 240 besteht
darin, daß sich
die Einrichtung zur Einstellung der Längsposition der Brücke 170 im
Turm 120 in gesonderten, gegen Drehung gegenüber Bauteil (der
Hub-Einrichtungs-Variante 200),
welches der Höheneinstellung
des proximalen Endes 174 der Brücke 170 im Turm 120 dient
(siehe 7), isoliertem Bauteil (der Buchse 240)
befindet. Eine Konsequenz dieser Anordnung ist bei der Einrichtung
zur Fixierung der Längseinstellung
der Brücke 170 der dritten
Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 270 das unbeabsichtigte Lösen viel
weniger wahrscheinlich als bei den Einrichtungen der zweiten Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 110. Dies ist von Bedeutung,
wenn man die Streuungen der menschlichen Anatomie, die Position
der Thoracotomie und der Positionierung des chirurgischen Retraktors 10 in
Betracht zieht. Diese Faktoren tragen zur Instabilität des Systems
bei. Es ist kritisch, wenn die Längseinstellung
der Brücke 170 aufrechterhalten wird,
wodurch chirurgische Eingriffe ohne Zugang zur und Sichtbarkeit
der Operationsstelle kompliziert werden können.
-
Es
wird wiederum auf die in 27 dargestellte
dritte Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 270 Bezug
genommen, wobei die Brücke 170 an
ihrem distalen Ende 172 direkt mit der Arm-Verlängerungs-Variante 280 zusammengefügt ist.
Diese Anordnung hat eine Anzahl von Vorteilen gegenüber der
Einrichtung zur Anbringung der Brücke 170 am chirurgischen
Retraktor 10 der in 7 dargestellten
zweiten Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 110. Zum ersten verläuft die Brücke 170 nicht
mehr über
dem Einschnitt, so daß Zugang
und Sichtbarkeit der Operationsstelle verbessert werden. Zum zweiten
liegt die von der Brücke 170 aufgebrachte
Hubkraft in direkter Linie mit der Widerstandskraft von der Brustwand
des chirurgischen Patienten, wenn sie über die Variante 280 der Arm-Verlängerungs-Platte übertragen
wird. Dies erlaubt ein stabileres System als die zweite Ausführungsform 110.
Zum dritten muß die
Brücke 170 nicht unter
den Armen 11 und 12 des chirurgischen Retraktors 10 verlaufen,
sondern sie ist an der Oberseite der Arm-Verlängerungs-Variante 280 angebracht. Diese
Anordnung erleichtert es dem Chirurgen, die vorliegende Erfindung
mit dem chirurgischen Retraktor 10 einzustellen und hilft
das Trauma des Gewebes rund um die Einschnittstelle zu minimieren.
-
26 zeigt
die Arm-Verlängerungs-Variante 280 der
dritten Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 270. Die Arm-Verlängerungs-Variante 280 umfaßt eine
Platte 282, eine vertikale Strebe 284 und einen
Rahmen 286, durch welchen sich ein L-Schlitz 288 erstreckt.
Auf einer Oberseite 290 des Rahmens 286 befindet
sich ein umschlossener Raum 299 mit einer durchgehenden Öffnung 298,
einem Flansch 292 an einem Flansch-Ende 294 und
einer abgeschrägten
Fläche 300 am
abgeschrägten
Ende 296. Die Arm-Verlängerungs-Variante 280 ist
vorzugsweise aus einem starren Kunststoff von Medizinqualität hergestellt.
-
Wie
es in 27 zu erkennen ist, wird die Brücke 170 gleitend
in das abgeschrägte
Ende 296 der Öffnung 298 der
Arm-Verlängerungs-Variante 280 eingesetzt,
so daß die
Zähne 176 nach
oben gerichtet ist. Die Brücke 170 wird
in die Öffnung 298 eingesetzt,
bis die Innenseite des Hakens 172 der Brücke 170 an
die abgeschrägte
Fläche 300 der Arm-Verlängerung 298 anstößt. Als
nächstes
kann das proximale Ende 174 der Brücke 170 in die Öffnung 260 der
Buchse 240 eingesetzt werden, um die gewünschte Längseinstellung
vorzunehmen. Dann kann die Hub-Einrichtungs-Variante 200 im
Turm 120 auf die gewünschte
Höhe angehoben
werden, welcher seinerseits das proximale Ende 174 der
Brücke 170 anhebt
und den chirurgischen Retraktor 10 veranlaßt, den
oberen Rippenkäfig 6 über den
unteren Rippenkäfig 5 anzuheben.
Die Hub-Einrichtungs-Variante 200 kann durch Zusammendrücken des
Lösehebels 238 und
des proximalen Endes 174 abgesenkt werden. Die Brücke 170 kann
dann aus der Buchse 240 entfernt werden, indem der Buchsen-Lösehebel 242 gedrückt wird,
während
der Turm 120 von der Operationsstelle weggezogen wird.
-
Die
Arm-Verlängerungs-Variante 280 und
die Brücke 170 können auch
als ein einziges Stück
oder aus einer Vielzahl von Stücken
gefertigt werden, welche dauerhaft miteinander verbunden werden.
Zusätzlich
ist es vorteilhaft, Arm-Verlängerungs-Varianten
in einer Vielzahl geometrischer Ausführungsformen bereit zu halten,
da die vorliegende Erfindung bei einer Vielzahl verschiedener körperlicher
Typen chirurgischer Patienten (unterschiedliche Gewebe-Schichtdicken
usw.) und bei einer Vielzahl chirurgischer Retraktoren angewandt
wird. Spezieller können
die vertikale Strebe 284 und die Platte 282 (siehe 26)
in einer Vielzahl von Kombinationen von Länge, Breite und Dicke vorgesehen
werden. Oder der L-Schlitz 288 kann in einer Vielzahl von
Anordnungen vorgesehen werden, um ihn an unterschiedliche Typen
chirurgischer Retraktoren anzupassen, obwohl schon die in 26 dargestellte
Anordnung zur Anpassung eine sehr verschiedene Retraktoren konstruiert
ist. Der Chirurg kann dann die gewünschte Arm-Verlängerungs-Variante
in Abhängigkeit
vom speziellen körperlichen
Typ des zu operierenden chirurgischen Patienten bzw. vom speziellen
Typ des verwendeten Retraktors auswählen.
-
Die
dritte Ausführungsform
der Rippen-Hub-Vorrichtung 270 kann in Abhängigkeit
von der Auswahl der Materialien als für nur einen einzigen Patienten
anwendbare Einwegausführung
oder auch sterilisierbar und wiederverwendbar hergestellt werden.
-
Aus
dem zuvor Gesagten wird man erkannt haben, daß zahlreiche Abwandlungen und
Varianten ausgeführt
werden können,
ohne den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung, wie er in den
Ansprüchen
definiert ist, zu verlassen. Es versteht sich, daß bezüglich der
hier dargestellten speziellen Ausführungsformen keine Einschränkung beabsichtigt
ist bzw. diese in einem solchen Sinne als Einwände gebraucht werden sollen.
Die Beschreibung ist dazu gedacht, durch die angefügten Ansprüche alle
derartigen Abwandlungen abzudecken, sofern sie in den Schutzumfang
der Ansprüche
fallen.