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Von
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind jährlich Millionen von Menschen
betroffen. Sie sind eine der häufigsten
Todesursachen in den USA und weltweit. Der Gesellschaft entsteht
durch diese Krankheiten enormer Schaden, sowohl durch den Verlust
von Menschenleben als auch aufgrund der chirurgischen Behandlungskosten
bei Herzpatienten. Eine besonders weit verbreitete Form der Herz-Kreislauferkrankungen
ist eine Verminderung der Blutversorgung zum Herzen verursacht durch Atherosklerose
oder andere Krankheiten, die eine Einschränkung des Blutstroms zum Herzmuskel
an einer kritischen Stelle des Herz-Kreislaufsystems zur Folge haben. In
vielen Fällen
ist eine Blockade oder Einschränkung
des Blutstroms zum Herzen mittels eines Operationsverfahrens behandelbar,
das unter der Bezeichnung Koronararterien-Bypass-Transplantation
(engl. abgekürzt
CABG für
Coronary Artery Bypass Graft) – oder
geläufiger
als "Herz-Bypass"-Operation – bekannt
ist. Beim CABG wird der Blutstrom zu einem okkludierten bzw. verstopften Zielgefäß wiederhergestellt,
indem man eine Quelle für
sauerstoffhaltiges bzw. arterielles Blut mit einem Stück einer
Arterie oder Vene verbindet.
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Wie
gerade erwähnt
erfordert das CABG das Herstellen einer Verbindung für den Blutstrom
zwischen zwei Punkten, so daß ein
verstopfter oder "stenotischer" bzw. verengter Abschnitt
einer Koronararterie "umgangen" wird (engl. bypass)
und der Blutstrom zum Herzen dadurch wiederhergestellt wird. Das
Befestigen des Transplantats an der Koronararterie wird als "Anastomose" bezeichnet. Bei
Verwendung eines freien Transplantatgefäßes wird ein Ende des Gefäßtransplantats,
z. B. die Saphenavene, an eine Ausgangsarterie mit ungehindertem
Blutdurchgang wie die Aorta angenäht, und das andere Ende des
Transplantats an eine Ziel-Koronararterie wie die linke vordere
absteigende (engl. abgekürzt
LAD für left
anterior descending) Arterie, die die Herzmuskeln mit Blut versorgt.
Alternativ läßt sich
ein gestieltes oder Stiel-Transplantat wie die linke innere Brust arterie
(engl. abgekürzt
LIMA) losschneiden und direkt an der Ziel-Koronararterie befestigen.
Die Ziel-Koronararterie kann irgendeine der um die Oberfläche des Myokards
herum angeordneten Koronararterien sein, die das Herzgewebe mit
Blut versorgen. Dazu gehören
die rechte und die linke Koronararterie und die Kranzarterien. Die
rechte Koronararterie liegt insgesamt auf der medialen oder rechten
Seite des Herzens und legt sich bis zur Rückseite um dieses herum. Die
linke Koronararterie ist ein kurzer, verdeckter Abschnitt, der sich
zur linken anterioren Arterie verzweigt, die absteigend an der anterioren
Oberfläche de
Herzens verläuft.
Die Kranzarterie liegt insgesamt auf der linken oder lateralen Seite
des Herzens und legt sich um dieses herum bis zur posterioren Oberfläche desselben.
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Auch
wenn das CABG mittlerweile relativ häufig angewandt wird, besteht
bei seiner Ausführung
eine besondere Schwierigkeit darin, den Zugang zur Zielarterie der
Anastomose herzustellen, so daß sich
die komplizierten Verfahren an oft unzugänglichen Abschnitten der Myokardoberfläche ausführen lassen.
Beim herkömmlichen
CABG durch eine Sternotomie hindurch führt man einen langen Schnitt
entlang der Brustkorbmitte aus, durchschneidet das gesamte Brustbein,
und führt
eine Reihe weiterer Verfahrensschritte zum Anschließen des
Patienten an eine Herzlungenmaschine aus. Dann wird die Blutversorgung
zum Herzen unterbrochen und anschließend die Herztätigkeit
gestoppt, so daß das Transplantat
installiert werden kann. Diese Vorgehensweise hat sich typischerweise
bei auf der anterioren Oberfläche
des Herzens liegenden Koronararterien wie der linken anterioren
absteigenden (LAD) Arterie als durchaus akzeptabel erwiesen. Der
Brustbeineinschnitt ist so groß,
daß der
Platz zum Operieren der Koronararterien gut ausreicht und eine Anastomose
durchführbar
ist. Wenn die Anastomose jedoch Eingriffe an weniger gut zugänglichen
Arterien der Herzoberfläche
erfordert, insbesondere an den posterioren und lateralen Koronararterien,
stellt der chirurgische Zugang ein erhebliches Problem dar.
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Besonders
problematisch sind hierbei die stumpfen randständigen Verzweigungen (engl.
abgekürzt
OM für
obtuse marginal branches) an der lateroposterioren, d. h. seitlichen
hinteren Fläche
des Herzens. Die OM-Arterien sind gewöhnlich in die Oberfläche des
Herzens eingebettet und schwer zugänglich, da sie in unmittelbarer
Nähe der
Wand der Perikardhöhle
liegen. Das Herz muß durch
entsprechendes Positionieren bzw. Manipulieren oder Bewegen aus
der Perikardhöhle
freigelegt und ein Zugangsraum in der Nähe der OM-Arterien geschaffen werden.
Dazu muß das
Herz sowohl anterior gedreht bzw. angehoben als auch um eine durch
die Herzspitze verlaufende Längsachse,
d. h. medial, gedreht werden, so daß es ausreichend freigelegt
wird. Auch Eingriffe an den posterioren Arterien wie der Kranzarterie
sind ohne irgendeine Art der Positionierung bzw. Manipulierung des
Herzens nur äußerst schwierig durchführbar.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Mittel zum Positionieren
bzw. Manipulieren des Herzens bekannt. Bei Verfahren am stillstehenden Herzen
erfolgte das Positionieren bisher mit Hilfe von Laparotomiekompressen,
mit der Unterstützung
eines Operationsassistenten, mittels einer Gazeschlinge, mit TEFLON-Retraktorbändern oder
durch Anheben und Kippen des Herzens, so daß die unzugänglichen Bereiche der Herzoberfläche freigelegt
werden. Im
US-Patent Nr. 3 983
863 von Janke ist eine Vorrichtung beschrieben, bei der
ein offenes Geflecht von einander kreuzenden flachen Stoffbändern mit einer
herzförmigen
Kontur verwendet wird, das sich mit Hilfe von an seinen Enden vorgesehenen
Stoffbändern
um das Herz herum positionieren läßt, wobei die Spitze der linken
Herzkammer zeitweilig aus der Perikardhöhle gehoben wird. Diese Vorrichtung stellt
jedoch keine optimale Lösung
zum Positionieren des Herzens dar, da das Fasernetz oder -geflecht während des
Verfahrens den Zugang zu verschiedenen lateralen und posterioren
Kranzarterien behindern kann. Außerdem kann die Vorrichtung
den Blutstrom durch die Koronarien beeinträchtigen, so daß das Myokard
zusätzlichen
Schaden erleidet. Insbesondere verhindert der geflochtene, netzförmige Aufbau
beim schlagenden Herzen eine normale Expansion oder Füllung des
Herzens.
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Die
beim Operieren an posterioren oder lateralen Arterien des Herzens
auftretenden Schwierigkeiten nehmen noch zu, wenn am schlagenden
Herzen operiert werden soll. Verfahren am schlagenden Herzen finden
jedoch zunehmend Anwendung, was vor allem auf die Verbesserung der
dazu erforderlichen Techniken und Vor richtungen zurückzuführen ist.
Mit Verfahren am schlagenden Herzen läßt sich das dem Patienten zugefügte Trauma
wesentlich geringer halten, die Zeit für Genesung und Rehabilitation
wird verkürzt,
und man vermeidet die Ausgaben für
den Anschluß des
Patienten an einen Herz-Lungen-Bypass sowie die damit einhergehenden
Risiken. Bei diesen Verfahren ist keinerlei Herz-Lungen-Bypass erforderlich,
und damit auch keiner der aufwendigen Eingriffe zum Anschließen des
Patienten an eine Herz-Lungen-Maschine.
Die Herztätigkeit muß nicht
gestoppt werden, der Eingriff ist weit weniger invasiv und im typischen
Fall durch einen oder zwei relativ kleine Einschnitte in den Brustkorb
ausführbar.
Verfahren am schlagenden Herzen sind hinreichend bekannt, und in
dem
US-Patent Nr. 45 875 782 ausführlicher
beschrieben.
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Wenngleich
die Verfahren am schlagenden Herzen die o. g. Vorteile bieten, läßt sich
das schlagende Herz doch sehr viel schwieriger stabilisieren und
unterstützen,
so daß zusätzliche
Maßnahmen zum
Positionieren des Herzens bei gleichzeitiger Vermeidung von Traumata
erforderlich sind. Bei Verwendung der o. g. Verfahrensweisen am
schlagenden Herzen kann es zur Abplattung bzw. Stauchung oder Abschnürung des
Herzens kommen. Dies ist insbesondere dann inakzeptabel, wenn das
Herz während
der Operation noch einen Teil der Kreislauftätigkeit des Patienten übernehmen
soll.
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Im
US-Patent Nr. 4 637 377 von
Loop ist eine andere Vorrichtung beschrieben, wobei das Herz während eines
Zugangsverfahrens zu den posterioren Gefäßen des Herzens mit einem chirurgischen Kissen
abgestützt
wird. Das Kissen ist so geformt, daß sich das Herz während der
Herzoperation damit anheben und abstützen läßt, und soll einen besseren Zugang
zu den posterioren Herzgefäßen ermöglichen.
Zum Positionieren bzw. Manipulieren des Herzens ist die Vorrichtung
nach Loop jedoch nicht optimal, da sich das Kissen nicht verstellen
läßt und eine präzise Positionierung
und Anpassung an die konkrete Ausrichtung des Herzens äußerst schwierig
ist. Außerdem
läßt sich
das Kissen während
des Verfahrens schwer steuern oder lenken, und seine Verwendbarkeit
bei Verfahren an einem nicht in Kardio plegie versetzten Herzen ist äußerst fragwürdig. Das schlagende
Herz kann von dem Kissen herunterrutschen, oder die mit der Vorrichtung
nach Loop erzielte Stabilisierung des Herzens während des Eingriffs kann unzureichend
sein. Außerdem
ist die Vorrichtung zu groß für minimal-invasive
Operationsverfahren, d. h. sie läßt sich
gar nicht in den dort verfügbaren
Arbeitsraum einsetzen, oder der für den Eingriff erforderliche
Zugang ist nach dem Einsetzen der Vorrichtung nicht mehr gewährleistet.
Das Verwenden der Vorrichtung nach Loop am schlagenden Herzen hat
darüber
hinaus eine Kompression und Abschnürung der großen Gefäße des schlagenden
Herzens zur Folge.
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Das
US-Patent Nr. 5 735 791 von
Alexander, Jr. u. a. beschreibt eine expandierbare Herz-Positioniervorrichtung.
Die Vorrichtung nach Alexander weist einen expandierbaren Ring oder
Toroid auf, der in der Nähe
des zu manipulierenden Herzabschnitts positioniert und expandiert
wird. Durch das Expandieren der Vorrichtung soll eine Vertikalbewegung
eines oder mehrerer Herzabschnitte bewirkt werden, so daß das Herz
für den
Chirurgen besser zugänglich wird.
Die Vorrichtung weist ferner eine Isolierschicht auf, mit der die
Zwerchfellnerven vor der bei Verfahren am stillstehenden Herzen
häufig
verwendeten kalten Salzlösung
geschützt
werden sollen.
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Die
Vorrichtung nach Alexander hat jedoch mehrere Nachteile, die sie
zum Positionieren des Herzens während
einer Herzoperation weniger gut geeignet machen. Die Vorrichtung
ist so ausgelegt, daß sie
das Herz während
eines Verfahrens am stillstehenden Herzen anhebt und die Eingriffsstelle
dadurch näher
zum Chirurgen hin positioniert. Im Hinblick auf das Verhindern einer
Abnahme des Herzzeitvolumens bietet sie jedoch keine Lösung. Da
mit der Vorrichtung nur eine vertikale Manipulation des Herzens
möglich
ist, kann bei ihrer Verwendung während
eines Verfahrens am schlagenden Herzen die dünnwandige rechte Herzkammer
zusammengedrückt
oder abgedrückt
werden. Wenn das Herz nur in der Perikardhöhle angehoben wird, besteht
ferner auch die Gefahr, daß die
großen
Gefäße des Herzens
geknickt werden, so daß sich
die erforderliche Ausrichtung oder Lagebeziehung zwischen den Kammern
und großen
Gefäßen des
Herzens mit der Vorrichtung nicht aufrechterhalten läßt. Außerdem werden die
OM-Arterien nicht ausreichend freigelegt, da das Herz angehoben
und gedreht werden müßte, um
die lateralen Abschnitte des Herzens für das Ausführen einer Anastomose vollständig freizulegen.
Die Vorrichtung nach Alexander läßt sich
auch nur bei einem vollständig
ausgeführten
Sternotomieschnitt verwenden, und sie muß von Hand unter dem Herzen positioniert
werden und eignet sich nicht für
eine endoskopische oder minimal-invasive Positionierung. Die Vorrichtung
nach Alexander ist also nur bei einem in Kardioplegie versetzten
und durch eine vollständige
Sternotomie freigelegten Herzen verwendbar.
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Die
Nachteile der Verfahren am stillstehenden Herzen haben zu einer
Anzahl von Alternativlösungen
geführt,
die das Positionieren eines schlagenden Herzens während einer
Herzoperation ermöglichen.
Zu diesen bekannten Einrichtungen gehört eine Ansaug-Stabilisatorvorrichtung,
bei der ein Abschnitt der Myokardoberfläche am Ansaugende des Stabilisators
festgelegt wird. Nach dem Befestigen wird der Stabilisator zurückgezogen,
und das Herz läßt sich
anterior um bis zu 90° aus
seiner ursprünglichen
Lage drehen, so daß die
Kranzarterien an der posterioren Seite des Herzens freigelegt werden.
Eine solche Manipulation des Herzens kann jedoch gefährliche
Folgen für
den Patienten haben. Wenn der Ansaugkopf des Stabilisators am Herzen angreift, ändert sich
die hämodynamische
Leistung ganz erheblich. Es hat sich beispielsweise gezeigt, daß das Schlagvolumen,
d. h. das Herzzeitvolumen geteilt durch die Herzfrequenz, durch
das bloße
Fixieren einer solchen Ansaug-Stabilisatorvorrichtung am Epikard
des Herzens um bis zu 16% abnimmt (s. P. F. Grundeman, C. Gorst,
J. A. Van Herwaarden, H. J. Mansvelt-Geck, E. W. Jansen, Hemodynamic Changes
During Displacement Of The Beating Heart By The Utrecht Octopus
Method., in: Ann Thorac Surq 63: 6. Suppl., S. 88–92, Juni
1997). Bei einer anschließenden
Manipulierung, d. h. anterioren/kranialen Drehung des Herzens mit
Hilfe eines derartigen Ansaug-Stabilisators zeigte sich eine weitere
Abnahme des Schlagvolumens auf nicht einmal die Hälfte der
Leistung vor der Operation.
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Eine
mögliche
Ursache für
diese Abnahme der hämodynamischen
Leistung besteht darin, daß die
Befestigung der Ansaugvorrichtung an der Epikardoberfläche zu einer
mechanischen Behinderung der Pumptätigkeit der Herzkammer führt. Eine
weitere mögliche
Ursache für
das zusätzlich
verminderte Schlagvolumen ist darin zu sehen, daß der Auslaßkanal der Herzkammer oder
eines oder mehrere der großen
Gefäße beim
Positionieren des Herzens "geknickt" werden, so daß der Blutstrom
durch diese erheblich beeinträchtigt
ist. Die Herzleistung kann sowohl während des Eingriffs als auch
postoperativ durch ein solches Knicken oder Abschnüren des
Herzens erheblich beeinträchtigt
werden, was zu Ischämie,
zum Infarkt oder anderen Schädigungen
führen kann.
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Es
besteht daher ein Bedarf für
Einrichtungen zum Abstützen
des Herzens während
eines Operationsverfahrens, die einen chirurgischen Zugang zu vorher
unzugänglichen
Abschnitten der Herzoberfläche
einschließlich
der posterioren Herzarterien ermöglichen.
Bedarf besteht ferner für
ein System, das zum Positionieren bzw. Manipulieren von sowohl schlagenden
als auch in Kardioplegie versetzten Herzen verwendbar ist, und mit
dem sich das Abschnüren,
Knicken oder irgendeine andere hämodynamische
Behinderung der Herztätigkeit
des schlagenden Herzens verhindern läßt. Das System sollte eine
intraoperative Manipulation bzw. Positionierung des Herzens ermöglichen
und mit endoskopischen und minimal-invasiven chirurgischen Verfahren
verwendbar sein. Ferner sollte es sich – abgesehen von der Positionierung
des Herzens – auch
zum Positionieren anderer Organe, Gewebe und Körperstrukturen verwenden lassen.
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Aus
der
WO 1997040751
A1 ist eine Herz-Positionierungsvorrichtung zum Positionieren und
Manipulieren des Merkzens währen
eines chirurgischen Verfahrens bekannt, mit einem asymmetrische
expandierbaren Teil und einen länglichen
Röhrenteil.
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Erfindungsgemäß wird eine
Herz-Positionierungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen. Beispielhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Durch
die Erfindung werden Vorrichtungen zum Positionieren und Manipulieren
innerer Organe während
eines chirurgischen Eingriffs bereitgestellt, mit denen sich ein
Arbeitsraum in der Nähe
eines interessierenden Abschnitts des Organs schaffen läßt. Insbesondere
werden mit der Erfindung Vorrichtungen und Verfahren geschaffen,
die sich gut während einer
Herzoperation am menschlichen Herzen verwenden lassen, so daß der Zugang
zu den posterioren und lateralen Abschnitten des Herzgewebes und insbesondere
zu den stumpfen randständigen
bzw. OM-Arterien an der lateralen Seite des Herzens geschaffen wird.
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Eine
bevorzugte erfindungsgemäße Vorrichtung
weist ein asymmetrisch expandierbares Teil mit einem ersten Abschnitt
und einem zweiten Abschnitt auf, wobei der erste Abschnitt so konfiguriert
ist, daß er
eine posteriore Oberfläche
des Herzens kontaktiert und das Herz im expandierten Zustand anterior anhebt,
und der zweite Abschnitt so konfiguriert ist, daß er eine lateroposteriore
Oberfläche
des Herzens kontaktiert, und so bemessen ist, daß er das Herz im expandierten
Zustand sowohl anterior anhebt als auch medial dreht, und ein längliches
röhrenförmiges Teil,
das an dem expandierbaren Teil festgelegt ist und ein durch sein
Inneres verlaufendes Füll-Lumen aufweist,
wobei ein distales Ende des Füll-Lumens
in Fluidverbindung mit dem expandierbaren Teil steht. Die Vorrichtung
kann ferner eine Quelle für
ein zum Expandieren verwendbares Fluid aufweisen, die in Fluidverbindung
mit dem proximalen Ende des Füll-Lumens
steht. Die Fluidquelle kann eine Handpumpe, eine mechanische Pumpe
oder eine Druckfluid-Quelle sein.
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Das
längliche
röhrenförmige Teil
oder Röhrenteil
ist vorzugsweise so konfiguriert, daß es das Positionieren des
expandierbaren Teils unter dem Organ ermöglicht, so daß die Vorrichtung
geeignet plaziert wird, sowie das intraoperative Positionieren des
Organs. Das längliche
Röhrenteil
kann so ausgelegt sein, daß es
das Einsetzen und Positionieren der Vorrichtung ermöglicht,
wenn der Zugang zum Herzen endoskopisch oder durch minimal-invasive
chirurgische Verfahren erfolgt. Bei einer Ausführungsform ist in dem Röhrenteil
ein in seiner Form anpaßbares
formgebendes Teil vorgesehen, mit dem sich das längliche Röhrenteil zusätzlich versteifen
und das expandierbare Teil während
des Einsetzens und beim Positionieren und Drehen des Herzens abstützen und
verstärken
läßt. Das
formgebende Teil kann darüber
hinaus in seiner Form so anpaßbar
sein, daß es
für verschiedene
Herzgeometrien und gewünschte
Ausrichtungen des Herzens geeignet ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
die Positioniervorrichtung ferner eine Ventileinheit auf, die eine
selektive Regulierung des Fluidstroms durch das Füll-Lumen
hindurch ermöglicht. Wenn
die Ventileinheit geöffnet
ist, füllt
das Fluid das expandierbare Teil, so daß das Herz angehoben und in
der Nähe
des Herzens ein Arbeitsraum geschaffen wird. Durch Schließen der
Ventileinheit nach dem Expandieren der Vorrichtung zu ihrer gewünschten Konfiguration
läßt sich
das Auslaufen des Fluids aus dieser verhindern. Das expandierbare
Teil kann als ein expandierbarer Ballon konfiguriert sein, der sich mit
Salzlösung,
Luft oder einem anderen von der Fluidquelle zugeführten geeigneten
Fluid expandieren läßt. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann ferner ein Druckbegrenzungsventil aufweisen, das so ausgelegt
ist, daß es
ein übermäßiges Expandieren
des expandierbaren Teils verhindert.
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Bei
einer alternativen Konfiguration weist das expandierbare Teil eine
fluidundurchlässige Membran
auf, die um ein Innenteil aus Schaumstoff mit niedriger Dichte angeordnet
ist. Beim Betrieb wird das expandierbare Teil vor dem Einsetzen
durch Anlegen eines Vakuums an das Innenteil zusammengezogen. Nach
dem Einsetzen und Ausrichten des expandierbaren Teils an der posterioren
Seite des Herzens wird das expandierbare Teil durch Entspannen des
auf das Innenteil wirkenden Vakuums und Wiedereinlassen des Fluids
in das expandierbare Teil bei Umgebungsdruck expandiert.
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Das
Positionieren des Herzens in der Perikardhöhle mit Hilfe der oben beschriebenen
Organ-Positioniervorrichtung weist als ersten Schritt das Ausführen eines
chirurgischen Zugangsverfahrens auf, so daß ein Arbeitsraum in der Nähe des Herzens
geschaffen wird, und als nächsten
Schritt das Einsetzen des expandierbaren Teils der Organ-Positioniervorrichtung
zwischem dem Herzen und dem Zwerchfell des Patienten, so daß der erste Abschnitt
des expandierbaren Teils eine posteriore Oberfläche des Herzens und der zweite
Abschnitt des expandierbaren Teils eine lateroposteriore Oberfläche des
Herzens berührt.
Dann wird das expandierbare Teil expandiert, so daß die posteriore
Oberfläche
des Herzens von dem ersten Abschnitt des expandierbaren Teils angehoben
wird und die lateroposteriore Fläche
des Herzens von dem zweiten Abschnitt des expandierbaren Teils angehoben
und medial gedreht wird, so daß die
anteriore und die laterale Oberfläche des Herzens angehoben und
gedreht werden.
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Die
expandierbare Organ-Positioniervorrichtung weist vorzugsweise ein
in seiner Form anpaßbares
formgebendes Teil auf, das zum Positionieren und weiteren Freilegen
des betreffenden Abschnitts am Herzen verwendbar ist. Das formgebende Teil kann
ferner lösbar
sein und von dem expandierbaren Teil abgenommen werden, so daß mehr Platz
zum Ausführen
des Eingriffs zur Verfügung
steht. Ferner kann ein zusätzlicher
Schritt aufweisen das Positionieren des in seiner Form anpaßbaren formgebenden
Teils, so daß ein
Zielabschnitt am Herzen weiter freigelegt wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung weist ein Organ-Positioniernetz auf, das zum Positionieren
und Manipulieren des Herzens ausgelegt ist. Das Organ-Positioniernetz
weist einen Beutel mit einem offenen Ende und einem geschlossenen
Ende auf, wobei der Beutel aus einem biegsamen, flexiblen Material
konfiguriert ist. Das offene Ende des Netzes kann mit einem Verschlußband oder
einer Verschlußschnur
versehen sein, mit dem bzw. der sich das offene Ende des Beutels
des Organ-Positioniernetzes zuziehen
läßt. Alternativ
kann der Beutel auch aus einem dehnbaren Netzstoff oder Gewebe hergestellt sein,
das sich so konfigurieren läßt, daß das Herz
sicher in dem Beutel gehalten wird.
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Das
Verwenden des Organ-Positioniernetzes weist die Schritte auf Ausführen eines
chirurgischen Zugangsverfahrens, so daß ein Arbeitsraum in der Nähe des Herzens
geschaffen wird, Anheben des Herzens innerhalb der Perikardhöhle, Positionieren des
Organ-Positioniernetzes um einen unteren Abschnitt des Herzens herum,
so daß die
großen
Herzgefäße am offenen
Ende des Beutels aus diesem heraustreten, und Festlegen des Herzens
in dem Beutel des Organ-Positioniernetzes. Dann wird das Herz positioniert
bzw. manipuliert, und zwar durch Verdrehen des geschlossenen Beutelendes,
so daß der Beutel
des Organ-Positioniernetzes
um das Herz herum festgezogen wird, sowie durch Anheben des geschlossenen
Beutelendes, so daß die
Spitze des Herzens anterior angehoben wird, während das Netz gleichzeitig
verdreht wird, so daß das
Herz medial gedreht wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung weist einen Positioniergurt mit einem Gurtteil auf,
das in einer gebogenen Führungshülse oder
in einem Einsetzabschnitt angeordnet ist. Die Führungshülse oder der Einsetzabschnitt
können
ein relativ unelastisches gebogenes Teil aufweisen, das so konfiguriert ist,
daß es
sich zwischen der Herzoberfläche
und der Wand der Perikardhöhle
einsetzen läßt, und
an einem proximalen Ende des Führungsteils
ist eine Aussparung oder andere Einrichtung vorgesehen, die so konfiguriert
ist, daß sich
damit ein distales Ende des Gurtteils halten läßt. Das Gurtteil kann ferner
Reibmittel für
den Eingriff ins Gewebe aufweisen, die so konfiguriert sind, daß sie während der
Manipulation des Herzens das Verrutschen des Herzens relativ zu dem
Gurtteil verhindern.
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Das
Verwenden des Positioniergurts weist die Schritte auf Ausführen eines
chirurgischen Zugangsverfahrens, so daß ein Arbeitsraum in der Nähe des Herzens
geschaffen wird, und Einsetzen eines distalen Endes der gebogenen
Führungshülse zwischen
einer lateralen Oberfläche
des Herzens und der Perikardhöhle
und/oder Weiterbewegen der Führungshülse, so
daß diese
das Herz von dessen lateraler Seite her und um die posteriore Seite
herum umfaßt
und dann an einer medialen Seite des Herzens wieder austritt. Dann
wird die Führungshülse aus
dem Arbeitsraum entfernt, während
das Gurtteil, welches vorher in einer Aussparung im proximalen Ende
des Führungsteils
in einer das Herz im wesentlichen umgreifenden Position angeordnet
wurde, in dem Arbeitsraum verbleibt. Anschließend kann das Herz durch Straffziehen
des Gurtteils manipuliert werden, so daß das Herz an seiner Spitze
anterior angehoben und das Herz ferner medial gedreht wird, so daß die laterale
und/oder posteriore Oberfläche des
Herzens freigelegt wird. Ein durch den Sinus transversus verlaufendes
zweites Gurtteil läßt sich zum
geringfügigen
Anheben der großen
Gefäße verwenden,
so daß verhindert
wird, daß diese
beim Drehen des Herzens geknickt werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung weist einen flexiblen oder verformbaren Rahmen auf, der
so konfiguriert ist, daß sich
damit in der Nähe
eines interessierenden Bereichs der Herzoberfläche ein Arbeitsraum schaffen
läßt, und
der einen ersten Rahmenabschnitt aufweist, der so ausgelegt ist,
daß er
sich in Eingriff mit der Wand der Perikardhöhle des Patienten bringen läßt. Ein
zweiter Rahmenabschnitt ist flexibel oder verformbar an dem ersten
Rahmenabschnitt angelenkt und so ausgelegt, daß er sich in der Nähe des interessierenden
Be reichs in Eingriff mit der Herzoberfläche bringen läßt. Der
zweite Rahmenabschnitt kann ein netzförmiges oder in parallelen,
keine Querverbindungen aufweisenden Streifen angeordnetes flexibles
Teil aufweisen. Während
des Betriebs wird die Vorrichtung zwischen der Perikardwand und
der Herzoberfläche
eingesetzt. Der flexible erste und zweite Rahmenabschnitt können in
ihrer Lage zueinander fixiert werden, so daß in der Nähe des interessierenden Bereichs
der Herzoberfläche ein
Arbeitsraum geschaffen wird.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist ein mit Ansaugelementen versehener Positioniergurt
so konfiguriert, daß er
z. B. zum Stabilisieren und Positionieren eines Herzens während einer
Herzoperation verwendbar ist. Der Positioniergurt weist ein Gurtteil
mit einer Mehrzahl von Vakuumöffnungen
auf, die in einer Herz-Eingriffsfläche des Gurtteils angeordnet
sind, und einen Öffnungsabschnitt,
der sich über
einem zu operierenden Abschnitt des Herzens positionieren läßt, so daß der interessierende
Abschnitt zugänglich
ist. Ferner ist ein Vakuumlumen vorgesehen, das in Vakuumverbindung
mit den Vakuumöffnungen
steht.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung weist einen mit Klebstoff arbeitenden Positioniergurt auf,
der eine Gewebe-Eingriffsfläche
mit einer Mehrzahl von Klebstofföffnungen
hat. Beim Betrieb wird Klebstoff aus den Klebstofföffnungen
zugeführt,
so daß er
auf die Herzoberfläche
gelangt und den Positioniergurt an der Herzoberfläche festlegt.
Damit dient die Positioniereinrichtung sowohl zum Stabilisieren
als auch zum Freilegen eines interessierenden Abschnitts der Herzoberfläche. Der
Klebstoff kann löslich
sein, so daß sich
der Positioniergurt nach dem Positionieren des Herzens leichter
entfernen läßt. Alternativ
ist der Klebstoff eine als Beschichtung auf den Gurt aufgebrachte
Hydrogel-Verbindung, die durch Anfeuchten rutschig wird und so das
Einsetzen erleichtert, und die anschließend schnell klebrig wird und
haftet. Für
die Entnahme kann durch Öffnungen
Wasser zugeführt
werden, welches das Hydrogel wieder verflüssigt.
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Die
erfindungsgemäßen Vorrichtungen
sind insbesondere für
Verfahren am schlagenden Herzen geeignet, bei denen der Zugang zum
Herzen mit Hilfe eines minimal-invasiven chirurgischen Verfahrens
erfolgt. Insbesondere läßt sich
die Vorrichtung zum Positionieren des Herzens durch eine Thorakotomie, eine
Mini-Thorakotomie, eine Mini-Sternotomie, einen sub-xyphoidalen
oder einen xyphoidalen Zugang oder mittels eines herkömmlichen
Zugangsverfahrens wie einer vollständigen Sternotomie oder einer vollständigen Thorakotomie
installieren. Die Vorrichtung läßt sich
auch über
eine Trokaröffnung
durch einen perkutanen Schnitt hindurch installieren und mit Hilfe
eines Thorakoskops oder Endoskops direkt manipulieren.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, wobei die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
am Beispiel einer Koronararterien-Operation veranschaulicht werden.
Die Lehren der Erfindung sind jedoch nicht als auf die hier beschriebenen
Ausführungsformen
beschränkt zu
verstehen, der Erfindungsumfang ist in den beigefügten Ansprüchen und
ihren rechtlichen Entsprechungen definiert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Organ-Positioniervorrichtung
mit einer manuell zu betätigenden Ballonpumpe
am distalen Ende des länglichen
Röhrenteils,
in Draufsicht,
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2 eine
erfindungsgemäße Organ-Positioniervorrichtung
mit einem in seiner Form anpaßbaren
formgebenden Teil, das in dem länglichen
Röhrenteil
angeordnet ist und das asymmetrische expandierbare Teil formt und
abstützt,
in Draufsicht in Explosionsdarstellung,
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3A die
Organ-Positioniervorrichtung nach 1, wobei
diese so positioniert ist, daß ein erster
Abschnitt des expandierbaren Teils einen posterioren Abschnitt und
ein zweiter Abschnitt des expandierbaren Teils einen lateroposterioren
Abschnitt des Herzens abstützt,
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3B die
Organ-Positioniervorrichtung nach 1,
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4 die
posteriore Seite des Herzens mit derart angeordneter Organ-Positioniervorrichtung nach 1,
daß das
Freilegen der stumpfen randständigen
Arterien durch mediales Drehen des Herzens ermöglicht wird, aus der Perspektive,
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5 die
Anordnung der Organ-Positioniervorrichtung nach 1,
so daß das
Freilegen der lateralen Herzoberfläche durch geeignetes Drehen
des Herzens ermöglicht
wird, posterior und in Draufsicht,
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6 die
Anordnung der Organ-Positioniervorrichtung nach 1,
so daß das
Freilegen der lateralen Herzoberfläche durch geeignetes Drehen
des Herzens ermöglicht
wird, in Vorderansicht,
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7A die
Vorrichtung nach 1, wobei diese endoskopisch
zwischen der posterioren Herzoberfläche und der Perikardhöhle eingesetzt
ist,
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7B die
Vorrichtung nach 7A, wobei diese endoskopisch
zwischen der posterioren Herzoberfläche und der Perikardhöhle eingesetzt
ist und ein expandierbares Teil zum in der Nähe der posterioren Herzoberfläche angeordnet
ist,
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7B die
Vorrichtung nach 7A, wobei diese endoskopisch
zwischen der posterioren Herzoberfläche und der Perikardhöhle eingesetzt
ist und das expandierbare Teil vollständig expandiert in der Nähe der posterioren
Herzoberfläche
angeordnet ist,
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8(A–D)
ein erfindungsgemäßes Positioniernetz
während
verschiedener Schritte seiner Verwendung zum Freilegen eines interessierenden
Bereichs der Herzoberfläche,
schematisch,
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9(A–D)
einen erfindungsgemäßen Positioniergurt
beim Einsetzen in mehreren Schritten, so daß er einen unteren Abschnitt
des Herzens umschlingt und das Herz dadurch manipulierbar ist, schematisch,
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10 einen
erfindungsgemäßen flexiblen Positionierrahmen,
mit dem sich ein Arbeitsraum in der Nähe eines interessierenden Abschnitts
der Herzoberfläche
schaffen läßt,
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11 den
flexiblen Positionierrahmen nach 10, installiert
zum Freilegen eines interessierenden Abschnitts an der lateralen
Herzseite,
-
12 einen
erfindungsgemäßen Ansaug-Gurtstabilisator
mit einer Öffnung
für den
Zugang zu einem interessierenden Abschnitt der Herzoberfläche,
-
13 den
Gurt eines Ansaug-Gurtstabilisators, im Schnitt,
-
14(A–C)
alternative Konfigurationen eines erfindungsgemäßen Ansaug-Gurtstabilisators,
-
15 einen
erfindungsgemäßen Ansaug-Gurtstabilisator,
der um einen unteren Abschnitt des Herzens herum positioniert und
zum Positionieren und Stabilisieren des Herzens für einen daran
auszuführenden
operativen Eingriff ausgelegt ist, und
-
16(A–C)
einen erfindungsgemäßen Positioniergurt
beim Positionieren des Herzens, so daß ein betreffender Abschnitt
an der lateralen Seite des Herzens freigelegt wird, wobei die Herzoberfläche mit
Klebstoff an dem Positioniergurt festgelegt ist.
-
Zur
Verwendung der anatomischen Begriffe: eine "anteriore" Fläche
ist eine zur Körpervorderseite hin
zeigend angeordnete Fläche,
eine "posteriore" Fläche zeigt
zum oder befindet sich am Rücken
bzw. in der Nähe
des Rückens
des Patienten, "lateral" bezieht sich auf
eine Richtung unmittelbar links oder rechts einer Mittellinie des
Körpers,
mit "distal" und "proximal" ist eine vom Chirurgen
weg zeigende Richtung bzw. zu diesem hin zeigende Richtung gemeint.
Der Begriff "medial" bezeichnet in der
Nähe der
Körpermittellinie
liegende oder zu dieser hin zeigende Flächen. Bezogen auf die Anatomie
des Menschen bedeutet dies, daß die
mediale Seite des Herzens die rechte, zur Körpermittellinie hin liegende Herzseite
ist, die laterale Seite an der zur linken Körperhälfte hin zeigenden Herzseite
liegt, die lateroposteriore Herzoberfläche der ganz links liegende
Abschnitt der posterioren Herzoberfläche und die medioposteriore
Herzoberfläche
der ganz rechts liegende Abschnitt der posterioren Herzoberfläche ist.
-
Aus 1 ist
eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen expandierbaren
Organ-Positioniervorrichtung 10 ersichtlich, mit einem asymmetrischen
expandierbaren Teil 15, das an dem distalen Ende einer
länglichen
Handgriff-Baugruppe 23 festgelegt ist. Die aus 1 ersichtliche
Handgriff-Baugruppe 23 weist ein äußeres längliches Röhrenteil 14 auf, das
um ein inneres, in seiner Form anpaßbares formgebendes Teil 30 herum
angeordnet ist, dessen Aufbau am besten aus 2 ersichtlich ist.
Das expandierbare Teil 15 ist so geformt, daß es einen
ersten Abschnitt 17 und einen zweiten Abschnitt 19 aufweist,
wobei der erste Abschnitt 17 zum Abstützen eines posterioren Abschnitts
des Herzens oder zu manipulierenden Or gans und der zweite Abschnitt 19 zum
bezüglich
des ersten Abschnitts lateralen Abstützen des Herzens oder Organs
ausgelegt ist. Das expandierbare Teil ist vorzugsweise asymmetrisch
geformt, wobei der zweite Abschnitt eine keilförmige Konfiguration mit einer
anterioren Oberfläche
hat, deren Größe wesentlich über die
der anterioren Oberfläche
des ersten Abschnitts 17 hinausgeht. Wie nachfolgend noch
deutlich wird, bewirkt die knollen- oder kugelförmige Konfiguration des zweiten Abschnitts 19 des
expandierbaren Teils 15 beim Expandieren der Organ-Positioniervorrichtung 10 eine ventrale
und laterale Drehung des Herzens.
-
Das
längliche
Röhrenteil 14 ist
vorzugsweise aus einem relativ steifen Material hergestellt, so
daß es
sich als Handgriff zum Einsetzen des expandierbaren Teils 15 der
Organ-Positioniereinrichtung 10 sowie zum richtigen Ausrichten
desselben zwischen der posterioren Herzoberfläche und der Perikardhöhle des
Patienten verwenden läßt. Das
längliche
Röhrenteil 14 kann
verformbar oder flexibel sein, so daß es sich bei Bedarf aus dem
Arbeitsfeld des Chirurgen herausbiegen läßt und dadurch mehr Platz zum
Ausführen
des Operationsverfahrens geschaffen wird. Die aus 1 ersichtliche
Vorrichtung weist einen flexiblen Füllschlauch 18 auf,
der in Fluidverbindung mit dem expandierbaren Teil 15 steht.
Der Füllschlauch 18 ist
mit einem Y-Verbindungsstück
bzw. Abzweigstück 20 versehen,
das seinerseits mit einer Quelle für Füllfluid verbunden ist, die
eine Handpumpe 24 aufweist. Durch Betätigen der Handpumpe 24 wird
das Füllfluid
durch den Füllschlauch 18 und
in das expandierbare Teil 15 gepumpt.
-
Der
Füllfluidstrom
von der Handpumpe 24 in den Füllschlauch 18 läßt sich
durch selektives Betätigen
einer in das Abzweigstück 20 integrierten
Ventileinheit 22 steuern. Das Abzweigstück kann ferner ein Druckbegrenzungsventil 28 aufweisen,
mit dem verhindert wird, daß das
expandierbare Teil 15 zu stark expandiert wird. Das Druckbegrenzungsventil 28 kann
so konfiguriert sein, daß es
bei einem voreingestellten Druck öffnet, oder es kann so einstellbar sein,
daß es
jeweils entsprechend der konkreten klinischen Situation bei unterschiedlichen
Drücken öffnet. Alternativ
läßt sich
anstelle der Handpumpe 24 auch jede andere bekannte und
handelsübliche
Einrichtung zum Zuführen
des Füllfluids
zu dem expandierbaren Teil 15 verwenden, z. B. eine maschinelle Pumpe,
eine Quelle für
mit Druck beaufschlagtes Füllfluid,
und eine zum Füllen
bzw. Expandieren verwendbare Spritze.
-
Bei
einer alternativen Ausführungsform
weist das expandierbare Teil 15 eine fluidundurchlässige Membran
auf, die um ein aus der Zeichnung nicht ersichtliches Innenteil
aus Schaumstoff niedriger Dichte angeordnet ist. Das schwammartige
Innenteil läßt sich
durch Anlegen einer Vakuumquelle oder eines externen Drucks an dieses
komprimieren. Zum Einsetzen der Vorrichtung wird das expandierbare
Teil durch Anlegen einer Vakuumquelle mit ähnlichen Einrichtungen wie
oben erwähnt
an das Innenteil zusammengezogen, wobei die Einrichtungen jeweils
so konfiguriert sind, daß sich
damit ein Vakuum in einem Innenraum der fluidundurchlässigen Membran
erzeugen läßt. Durch
Anschließen
der Vakuumquelle an das Innenteil erhält das expandierbare Teil 15 eine flache,
dekomprimierte Form, so daß es
sich leicht zwischen dem Herzen und dem Zwerchfell des Patienten
einsetzen läßt. Sobald
die Vorrichtung geeignet positioniert ist, wird das Vakuum entfernt
und der Wiedereintritt von Luft öder
einem anderen Füllfluid
in den Innenraum der fluidundurchlässigen Membran ermöglicht.
Der Schaumstoff niedriger Dichte dehnt sich zwangsläufig wieder
zu dem vor der Kompression vorhandenen Zustand aus, wodurch eine
geeignete ventrale und laterale Drehung des Herzens bewirkt wird.
Die Verwendung von Schaumstoff niedriger Dichte ist vorteilhafter
als das Druckexpandieren, weil man so der Gefahr aus dem Wege geht,
daß das expandierbare
Teil 15 versehentlich zu stark expandiert wird. Außerdem läßt sich
der Schaumstoff zu einer gewünschten
Form vorformen, die sich beim Expandieren problemlos beibehalten
bzw. wiederherstellen läßt.
-
Beim
Expandieren des expandierbaren Teils 15 mittels Druck kann
es zu einer unerwünschten Verformung
des Teils 15 kommen, und das Teil 15 kann sich
auf unvorhersehbare Weise ausdehnen. Um ein Ausdehnen des expandierbaren
Teils 15 zu einer Kugelform zu verhindern, wird der Ausdehnvorgang
auf bestimmte Art gesteuert. Wie aus 1 ersichtlich
ist, weist das expandier bare Teil einen Ausschnitt 26 auf,
der durch Festlegen einer posterioren Oberfläche des Teils 15 an
einer entsprechenden anterioren Oberfläche desselben in dem Teil 15 ausgebildet
ist, so daß eine
asymmetrische Randwulst- oder toroidähnliche Konfiguration entsteht.
Der gezeigte Ausschnitt 26 hat eine längliche, elliptische Konfiguration,
es sind jedoch auch andere Konfigurationen möglich, oder es läßt sich
anstelle des Ausschnitts ein – aus
der Zeichnung nicht ersichtlicher – abgedichteter Mittelabschnitt
vorsehen, der durch abdichtendes Befestigen eines Mittelabschnitts
der posterioren Oberfläche
an einem Mittelabschnitt der anterioren Oberfläche gebildet wird. Durch ein
derartiges Steuern der Ausdehnung des Mittelabschnitts wird verhindert,
daß sich
das Teil 15 beim Expandieren kugelförmig ausdehnt. Bei einer alternativen
Konfiguration läßt sich
das Expandieren des Teils 15 mit Hilfe eines ebenfalls
nicht gezeigten Stegs steuern, der eine Innenfläche der posterioren Oberfläche des Teils 15 an
einer Innenfläche
der anterioren Oberfläche
desselben festlegt. Der Steg verhindert, daß sich die anteriore Fläche relativ
zu der posterioren Fläche zu
stark ausdehnt bzw. zu stark expandiert wird und das expandierbare
Teil dadurch kugelförmig
wird.
-
Das
aus 2 ersichtliche in seiner Form anpaßbare formgebende
Teil 30 verstärkt
das längliche
Röhrenteil 14,
in dem es angeordnet ist, und unterstützt das Positionieren und Einsetzen
der Organ-Positioniervorrichtung 10 in die Perikardhöhle unter
der posterioren Herzoberfläche.
Das formgebende Teil 30 weist ferner ein bogenförmiges distales Ende 32 auf,
das zum Formen und Abstützen
des expandierbaren Teils 15 ausgelegt ist. Bei der aus 2 ersichtlichen
Konfiguration ist das distale Ende 32 des formgebenden
Teils 30 wie ein Hirtenstab geformt, so daß es im
wesentlichen der Form eines Außenumfangs
des expandierbaren Teils 15 entspricht. Die Ausrichtung
bzw. Anordnung des bogenförmigen distalen
Endes 32 des formgebenden Teils 30 ist am besten
aus 1 ersichtlich. Das formgebende Teil 30 ist
in dem Röhrenteil 14 angeordnet
und reicht in einen Innenraum des expandierbaren Teils 15 hinein. Es
kann jedoch auch in der Nähe
einer Außenfläche des
Röhrenteils 14 und/oder
des expandierbaren Teils 15 angeordnet sein, ohne daß dadurch vom Umfang
und Wesen der Erfindung abgewichen werden würde.
-
Die
Hauptaufgabe des formgebenden Teils 30 besteht darin, das
Einsetzen der Vorrichtung unter das Herz und ihre Positionierung
unter dem Herzen zu ermöglichen.
Das formgebende Teil 30 kann aus einem verformbaren Material
wie Metall oder Kunststoff hergestellt sein. In diesem Zusammenhang
hat sich Kupferdraht als besonders gut geeignet bzw. wirksam erwiesen.
Eine solche Konfiguration ermöglicht
das Einsetzen und geeignete Ausrichten der Vorrichtung unter der
posterioren Oberfläche
des Herzens mit Hilfe des als Handgriff dienenden und mit dem formgebenden
Teil 30 verstärkten
länglichen Röhrenteils 14.
Während
des Verfahrens lassen sich das längliche
Röhrenteil 14 und
das formgebende Teil 30 aus dem Arbeitsfeld des Chirurgen
herausbiegen, so daß in
dem betreffenden Bereich mehr Platz zum Ausführen des Operationsverfahrens
geschaffen wird.
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Bei
einer alternativen Konfiguration können das längliche Röhrenteil 14 und das
formgebende Teil 30 so ausgebildet sein, daß sie sich
von dem expandierbaren Teil 15 lösen lassen. Nach dem Einsetzen
und Ausrichten des expandierbaren Teils 15 werden das längliche
Röhrenteil 14 und
das formgebende Teil 30 von diesem gelöst und aus dem chirurgischen
Arbeitsraum entfernt. Es läßt sich
ein flexibles Führungskabel
oder ein flexibler Führungsdraht
vorsehen, mit dessen Hilfe sich das längliche Röhrenteil 14 und das
formgebende Teil 30 zum Wiederbefestigen an dem expandierbaren
Teil führen
lassen. Das aus der Zeichnung nicht ersichtliche Führungskabel kann
durch ein inneres Lumen des länglichen
Röhrenteils 14 geführt und
dann an einem Befestigungspunkt des Röhrenteils 14 an dem
expandierbaren Teil 15 festgelegt werden, so daß es das
Entfernen und erneute Befestigen des Röhrenteils 14 und des
formgebenden Teils 30 unterstützt, während die Zahl der Hindernisse
im Arbeitsraum des Chirurgen wesentlich verringert wird. Bei einer
alternativen Ausführungsform
kann das längliche
Röhrenteil 14 so
konfiguriert sein, daß es
sich an einem proximalen Ende an einer stabilen Halterung befestigen
läßt. Beispielsweise
läßt sich
die Organ-Positioniervorrichtung am proximalen Ende des länglichen
Röhrenteils 14 an
einem Rippenretraktor festlegen, so daß das Herz während des
chirurgischen Eingriffs in einer frei gelegten Position bzw. Ausrichtung
sicher festgelegt ist.
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Die
Vorrichtung nach 2 weist ferner eine oder mehrere
Drehkupplungen oder -gelenke 34 auf, die das Knicken des
länglichen
Röhrenteils 14 und des
Füllschlauchs 18 beim
Einsetzen und Positionieren der Positioniervorrichtung 10 verhindern.
Die Drehgelenke 34 machen das Röhrenteil 14 bezüglich des
formgebenden Teils 30 und des Füllschlauchs 18 drehbar.
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Aus 3A ist
eine Organ-Positioniervorrichtung 10 ersichtlich, die ein
Herz 35 abstützt
und positioniert. Der erste Abschnitt 17 des expandierbaren
Teils 15 stützt
einen posterioren Abschnitt des Herzens 35 in der Nähe der Mittellinie
des Herzens ab, während
ein knollenförmiger
zweiter Abschnitt 19 den lateroposterioren Abschnitt des
Herzens 35 abstützt.
Wie anhand der Pfeile ersichtlich ist, wird durch Expandieren des
ersten Abschnitts 17 des Teils 15 die Spitze des
Herzens in der Perikardhöhle anterior
angehoben, während
durch das Expandieren des zweiten Abschnitts 19 des Teils 15 die
laterale Herzseite anterior angehoben sowie das Herz insgesamt medial
in der Perikardhöhle
gedreht wird. Die Kombination von anteriorer Bewegung und medialer Drehung
des Herzens 35 ermöglicht
ein besseres Freilegen der lateralen Arterien auf der lateralen Herzseite
sowie einen besseren Zugang zu diesen. Die Organ-Positioniervorrichtung 10 läßt sich
besonders effektiv zum Freilegen der stumpfen randständigen bzw.
OM-Arterien vor dem Ausführen
eines Koronararterien-Bypassverfahrens an diesen verwenden.
-
Wie
aus 3B ersichtlich ist, besteht ein wichtiges Merkmal
der Erfindung in der Ungleichheit der Höhen H1 des
ersten Abschnitts 17 und H2 des zweiten
Abschnitts 19. Die Höhe
H1 liegt vorzugsweise im Bereich von 1,0
bis 1,5 cm, und die Höhe
H2 im Bereich von 3,5 bis 4,5 cm, je nachdem,
um welchen Betrag das Herz angehoben und gedreht werden soll. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Höhe
H2 das drei- bis vierfache der Höhe H1.
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Aus 4 ist
eine in der Perikardhöhle
des Patienten angeordnete erfindungsgemäße expandierbare Organ-Positioniereinrichtung
ersichtlich, wobei die Herzspitze anterior angehoben und das Herz 35 medial
gedreht ist, so daß die
OM-Arterien an der lateralen Herzseite freiliegen. Die Spitze wird beim
Expandieren der Vorrichtung vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,5 cm
angehoben, während
das Herz zwischen 25° und
40° lateral
gedreht wird. Der Betrag der Bewegung und Drehung des Herzens richtet
sich weitestgehend nach den klinischen Indikationen des konkreten
Verfahrens sowie der individuellen Anatomie des Patienten. Das Herz
sollte jedoch immer so angehoben und gedreht werden, daß die gegenseitige
Ausrichtung der Kammern und großen
Gefäße erhalten
bleibt und diese nicht geknickt, abgedrückt oder komprimiert werden.
Durch das Aufrechterhalten der richtigen Lagebeziehung bzw. gegenseitigen Ausrichtung
der großen
Gefäße und Kammern
wird die hämodynamische
Leistung während
eines Eingriffs am schlagenden Herzen aufrechterhalten.
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Aus 5 ist
die geeignete Anordnung und Ausrichtung der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung 10 zum
Abstützen
und Positionieren des Herzens 35 in einer posterioren Ansicht
ersichtlich. Der erste Abschnitt 17 der Vorrichtung ist
so angeordnet, daß er
die posteriore Herzoberfläche
in der Nähe
der mit x-x bezeichneten Herzmittellinie berührt und abstützt. Der
zweite Abschnitt 19 der Vorrichtung ist zum Freilegen der
lateralen Herzseite lateral zu dem ersten Abschnitt 17 angeordnet
und berührt
und stützt
eine lateroposteriore Oberfläche
des Herzens 35. Aufgrund der asymmetrischen Konfiguration
des ersten und des zweiten Abschnitts 17 bzw. 19 wird das
Herz 35 beim Expandieren des expandierbaren Teils 15 sowohl
gedreht als auch angehoben.
-
Aus 6 ist
die wie in 5A auf geeignete Weise
installierte expandierbare Organ-Positioniervorrichtung 10 von
vorn ersichtlich.
-
Aus 7(A–C)
ist das endoskopische Installieren einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ersichtlich, wobei 7A das Einsetzen dieser durch eine
endoskopische Trokarhülse 42 zeigt.
Die Hülse 42 wird
zuerst durch eine Trokaröffnung 44,
die je nach Lage des zugänglich
zu machenden Gefäßes oder
Gefäßabschnitts
vorzugsweise im dritten bis fünften
Zwischenrippenraum installiert ist, in die Perikardhöhle eingesetzt.
Die Trokaröffnung 44 wird
am besten so installiert, daß sich
die expandierbare Organ-Positioniereinrichtung und die Trokarhülse 42 nicht
im Arbeitsraum des Chirurgen befinden. Dies läßt sich durch Ausführen eines
separaten Einschnitts realisieren, durch den sich die Trokaröffnung 44 in
der Nähe
des Hauptschnitts zum Ausführen
der Anastomose oder des Koronarverfahrens einsetzen läßt.
-
Die
expandierbare Organ-Positioniervorrichtung nach 7 ist
ferner mit einem relativ unelastischen, in seiner Form anpaßbaren formgebenden Teil 30 versehen,
das so konfiguriert ist, daß es
das Einsetzen des expandierbaren Teils 15 unter das Herz 35 unterstützt. Das
formgebende Teil 30 weist ein proximales Ende auf, das
sich während
der Operation vom Operateur betätigen
läßt, so daß das expandierbare
Teil 15 während
des Verfahrens richtig positioniert und manipuliert wird. Das proximale
Ende läßt sich
mit einem Handgriff versehen, mit dessen Hilfe die Vorrichtung manipulierbar
ist.
-
Für endoskopische
Verfahren ist das distale Ende des in seiner Form anpaßbaren Teils
so ausgelegt, daß es
sich während
des Einsetzens in der Trokarhülse 42 anordnen
läßt, wie
aus 7A ersichtlich ist. Das formgebende Teil 30 ist
jedoch vorzugsweise aus einem elastischen Material mit einem inhärenten Formgedächtnis bzw.
Form-Speichervermögen
konfiguriert, das wieder seine normale Form annimmt, sobald es aus
der Trokarhülse 42 herausbewegt
wurde, wie aus 7C ersichtlich ist. Das in seiner
Form anpaßbare
formgebende Teil 30 ist vorzugsweise so konfiguriert, daß es im
vollständig
entfalteten Zustand dem Positionieren und Abstützen des expandierbaren Teils 15 unter
dem Herzen 35 dient. Bei einer m besten aus 2 ersichtlichen
bevorzugten Ausführungsform
weist das formgebende Teil 30 die Form eines "Schäferstabs" auf, die im wesentlichen
mit einem Außenumfang
eines Kreisquerschnitts des expandierbaren Teils 15 übereinstimmt. Wie
aus 2 ersichtlich ist, muß das distale Ende des formgebenden
Teils 30 nicht unbedingt mit dem gesamten Außenumfang
des expandierbaren Teils 15 übereinstimmen und kann einen
offenen Abschnitt 33 aufweisen. Vorzugsweise ist das formgebende Teil 30 so
geformt, daß es
während
des Einsetzens oder Expandierens des expandierbaren Teils 15 ein Umklappen
oder Knicken des expandierbaren Teils 15 verhindert.
-
Eine
weitere wichtige Funktion des formgebenden Teils 30 besteht
darin, das Einsetzen und Positionieren des expandierbaren Teils 15 zwischen
der posterioren Herzoberfläche
und der Perikardhöhle
zu unterstützen.
Ein wichtiger Beweggrund für
die asymmetrische Gestaltung des expandierbaren Teils 15 nach 1 ist
die richtige Ausrichtung des ersten und des zweiten Abschnitts 17 bzw. 19 des
expandierbaren Teils 15 unter dem Herzen 35, so
daß das Herz 35 beim
Ausdehnen des Teils 15 sowohl angehoben als auch gedreht
wird. Speziell für
den Zugang zur rechten, medialen Herzseite ist der erste Abschnitt 17 auf
der oder um die Mittellinie des Herzens herum angeordnet, und der
zweite Abschnitt 19 liegt direkt medial zu dem ersten Abschnitt 17,
so daß er die
medioposteriore Herzoberfläche
berührt.
Für den Zugang
zur lateralen Herzseite ist der erste Abschnitt 17 auf ähnliche
Weise proximal zur Mittellinie der posterioren Herzoberfläche positioniert,
und der zweite Abschnitt 19 liegt direkt lateral des ersten
Abschnitts 17, so daß er
die posteriore laterale Herzoberfläche berührt. Zum richtigen Anordnen
und Ausrichten des expandierbaren Teils 15 beim endoskopischen
Einsetzen der Vorrichtung 10 kann das formgebende Teil 30 eine
oder mehrere aus der Zeichnung nicht ersichtliche Röntgenmarkierungen
bzw. -marker aufweisen oder aus einem Röntgenmaterial hergestellt sein,
so daß sich
das Einsetzen der Vorrichtung mit Hilfe herkömmlicher Röntgenverfahren sichtbarmachen
läßt.
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Nach
dem Einsetzen und Expandieren der expandierbaren Organ-Positioniervorrichtung 10 läßt sich
das formgebende Teil 30 zum weiteren Positionieren des Herzens 35 verwenden,
so daß dieses noch
weiter gedreht und freigelegt wird. Das distale Ende des formgebenden
Teils 30 dient zum einen zum Abstützen des Herzens und ist zum
anderen auch als ein einseitig eingespannter Hebelabschnitt zum
weiteren Anheben des Herzens verwendbar.
-
Die
Vorrichtung ist geeignet zum Freilegen eines interessierenden Herzabschnitts
oder Abschnitts eines anderen inneren Organs mit Hilfe einer oben
beschriebenen expandierbaren Organ-Positioniervorrichtung. Dies
erfolgt mit den Schritten a) Ausführen eines chirurgischen Zugangsverfahrens
zum Schaffen eines Arbeitsraums in der Nähe des zu manipulierenden Organs,
b) Einsetzen des expandierbaren Teils der expandierbaren Organ-Positioniervorrichtung
zwischen dem Organ und der Körperhöhle des
Patienten, und c) Expandieren des expandierbaren Teils. Zum Schaffen
eines Arbeitsraums in der Nähe
des betreffenden Herzabschnitts lassen sich eine beliebige Anzahl
von chirurgischen Zugangsverfahren verwenden, z. B. eine Mini-Thorakotomie, eine
Mini-Sternotomie, eine vollständige
Thorakotomie oder Sternotomie, das Vorsehen eines endoskopischen
Zugangs zum betreffenden Herzabschnitt durch einen Einschnitt für eine Trokaröffnung,
oder ein sub-xyphoidales Zugangsverfahren. Derartige Zugangsverfahren
sind bekannt und ausführlicher
in dem
USPatent Nr. 46 199 556 beschrieben.
-
Wie
aus 7 ersichtlich ist, wird das Herz mittels
eines endoskopischen Zugangsverfahrens so zugänglich gemacht, daß ein Arbeitsraum
in der Nähe
der posterioren Oberfläche
des Herzens 35 geschaffen wird. Die Vorrichtung 10 wird über eine
Trokaröffnung 44 eingesetzt,
die an einer Stelle in einem Zwischenrippenraum installiert ist.
Eine Trokarhülse 42 mit
einem das Entfalten des expandierbaren Teils 15 ermöglichenden
distalen Ende wird zum Installieren der Vorrichtung verwendet, so
daß diese
sich von der lateralen zur posterioren Oberfläche des Herzens 35 erstreckt
bzw. dort angeordnet ist. Sobald das distale Ende des Trokars proximal
zu dem Arbeitsraum positioniert ist, wird das expandierbare Teil 15 in
den Arbeitsraum hinein entfaltet. Beim Entfalten des expandierbaren
Teils 15 wird eine manuell zu betätigende Ballonpumpe 24 betätigt, so
daß das
expandierbare Teil 15 zum Anheben und Drehen des Herzens selektiv
expandiert wird.
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Nach
dem Expandieren des expandierbaren Teils 15 unter dem Herzen 35 kann
der Operateur das Herz durch posteriores Aushebeln des proximalen
Endes der Handgriffbaugruppe 23 der Vorrichtung weiter
freilegen. Das Aushebeln des Herzens kann sich bei Konfigurationen
mit einer stark verformbar ausgelegten Handgriffbaugruppe 23,
die sich zum Schaffen eines ausreichenden Zugangs in der Nähe des gewünschten
Abschnitts der Herzoberfläche
nach Bedarf zurechtbiegen läßt, schwierig
gestalten. Das Aushebeln des Herzens mit Hilfe der Handgriffbaugruppe 23 der
Vorrichtung nach 1 und 2 ist daher
besser in einem thorakoskopisch erzeugten Arbeitsraum anwendbar.
Für ein
thorakoskopisches Verfahren läßt sich
die Handgriffbaugruppe nämlich
steifer auslegen, was natürlich
auf Kosten der Verformbarkeit geschieht, so daß das Aushebeln der Vorrichtung
leichter und wirkungsvoller durchführbar ist. Darüber hinaus
besteht ein Vorteil der Thoraskopie darin, daß sich der Trokar lateral zu
den Trokaren für
andere Instrumente positionieren läßt, so daß die Verformbarkeit eine weniger
wichtige Rolle spielt.
-
Am
schlagenden Herzen kann der betreffende Abschnitt der lateralen
oder lateroposterioren Seite des Herzens, nachdem er ausreichend
freigelegt worden ist, auf bekannte Weise stabilisiert werden, ehe
ein Koronarverfahren an dem Herzen ausgeführt wird. Beispielsweise kann
die Herzoberfläche
in dem betreffenden Abschnitt durch Aufbringen entweder einer mechanischen
Kraft oder einer Quelle für
negativen Druck auf die Herzoberfläche stabilisiert werden, so
daß die
Bewegung des Herzens während
des Eingriffs beruhigt wird. Darüber
hinaus kann es wünschenswert
sein, eine teilweise Kammerunterstützung an einer oder beiden
Herzseiten vorzusehen, so daß das
Herz "entleert" und in der Nähe des betreffenden
Abschnitts der Herzoberfläche
zusätzlich Platz
geschaffen wird. Verfahren und Vorrichtungen zum teilweisen Unterstützen des
Herzens sowie verschiedene Stabilisierungsverfahren sind in den
DE 199 33 562 A1 ausführlicher
beschrieben. Andere Vorrichtungen sind geeignet für z. B.
das Halten des Perikards mit Hilfe zweier Nähte, das Drücken einer Pinzette oder eines
oder mehrerer Laparotomiekompressen gegen die Herzoberfläche. Bei
einer teilweisen Unterstützung
einer oder beider Herzseiten dehnt sich das Herz nicht auf seine
volle Größe aus und
der Sauerstoffbedarf des Myokards ist verringert. Zu den Vorteilen
der teilweisen Herzunterstützung gehören damit
ein verringertes Ischämierisiko
im Myokardgewebe sowie ein zusätzlicher
Raumgewinn in der Nähe
eines interessierenden Abschnitts der Herzoberfläche.
-
Die
Lehren der Erfindung sind auch anwendbar, wenn das Herz an einen
Herz-Lungen-Bypass (CPB) angeschlossen wird. In vielen Fällen kann
es wünschenswert
sein, das Herz vor dem Ausführen
eines Eingriffs an der Herzoberfläche an einen CPB anzuschließen, und
den Arbeitsraum in der Nähe
des Herzens trotzdem nur durch einen minimal-invasiven oder endoskopischen
Eingriff mittels einer Mini-Thorakotomie, Mini-Sternotomie, eines
endoskopischen Zugangsverfahrens oder ähnlicher Verfahren zu schaffen.
Bei diesen Zugangsverfahren soll die Größe des operativen Einschnitts
möglichst
gering sein, wodurch jedoch auch der Zugang zu den lateralen und
posterioren Abschnitten der Myokardoberfläche begrenzt wird. Daher ist
es sowohl bei Verfahren am schlagenden Herzen als auch bei Herzoperationen mit
CPB-Unterstützung
vorteilhaft, das Herz wie oben beschrieben zu positionieren und
zu drehen, so daß die
weniger zugänglichen
Herzabschnitte zugänglich
gemacht werden.
-
Die
Lehren der Erfindung weisen ferner eine aus den 8(A–D) ersichtliche
alternative Ausführungsform
einer Herz-Positioniervorrichtung
auf. Aus 8A ist ein erfindungsgemäßes Organ-Positioniernetz
mit einem an einer Seite offenen Beutel 100 ersichtlich.
Der Beutel 100 hat ein offenes Ende 105 und ein
geschlossenes Ende 109, wobei das offene Ende 105 so
bemessen ist, daß es
um wenigstens den unteren Abschnitt des Herzens 35 herumpaßt. Das
offene Ende 105 des Beutels 100 kann ferner ein Verschlußband 102 aufweisen,
mit dem sich das offene Ende 105 des Beutels 100 um
das Herz 35 herum zusammenziehen läßt, wenn das Herz 35 geeignet
in dem Beutel 100 positioniert ist. Das Verschlußband 102 kann
eine Verschlußvorrichtung 107 aufweisen,
die das offene Ende 105 fest um das Herz 35 herum
fixiert.
-
Der
Beutel 100 ist aus einem flexiblen Material hergestellt,
das je nach Bedarf entsprechend verdrillt und zugeschnitten sein
kann. Vorzugsweise ist der Beutel 100 aus einem Netzmaterial
konfiguriert, das den Zugang zur Herzoberfläche durch die offenen Abschnitte
des Netzmaterials ermöglicht.
Insbesondere kann es notwendig sein, einen oder mehrere Fäden oder
Schnüre
des Beutelmaterials zu durchtrennen, so daß der Zugang zu dem Zielabschnitt,
d. h. den OM-Arterien, ermöglicht
wird. Das Netzmaterial läßt sich
schnell und problemlos durchtrennen, so daß eine frei zugängliche
Eingriffsstelle geschaffen wird. Der Beutel 100 kann auch
aus einem dehnbaren elastischen Material konfiguriert sein, so daß er sich
physisch auseinanderziehen und dann um das Herz herum positionieren
läßt. Mit
den elastischen Eigenschaften wird verhindert, daß die Vorrichtung
unbeabsichtigt vom Herzen herunterrutscht oder sich löst.
-
Aus 8A ist
die Vorrichtung während
des Betriebs ersichtlich, wobei das offene Ende 105 des Beutels 100 durch
Entlangschieben am Zwerchfell 106 und Aufschieben auf die
Herzspitze über
das Herz 35 geschoben ist. Wie aus 8B ersichtlich ist,
wird der Beutel 100 bis zu einer Stelle in der Nähe der großen Herzgefäße geschoben
und dort mit Hilfe eines Verschlußbands 102 oder eines
anderen oben beschriebenen Verschlußmechanismus festgezogen. Der
Chirurg ergreift und verdreht das geschlossene Ende 110 des
Beutels 100 auf die aus 8C ersichtliche
Weise, so daß das
Beutelmaterial um den in dem Beutel 100 angeordneten Abschnitt
des Herzens 35 herum festgezogen wird. Das geschlossene
Ende 110 wird so lange weiter verdreht, bis die Verdrehung
des Beutels eine Drehung des Herzens bewirkt. Gleichzeitig mit dem
Drehen des Herzens wird dieses so angehoben, daß die Herzspitze anterior nach
oben bewegt wird, so daß der
interessierende Abschnitt auf der Oberfläche des Herzens 35 freigelegt
wird. Wie oben beschrieben läßt sich
das Material des Beutels 100 auch aufschneiden, so daß an dem
gewünschten
Abschnitt der Herzoberfläche
eine freie Eingriffsstelle geschaffen wird. Durch Wegziehen des
geschlossenen Endes 110 des Beutels 100 von der
Perikardwand des Patienten, so daß der Arbeitsraum in der Nähe des betreffenden
Abschnitts der Herzoberfläche
erweitert wird, läßt sich
zusätzlich Platz
schaffen.
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Eine
aus den 9(A–D) ersichtliche weitere erfindungsgemäße Organ-Positioniervorrichtung ist
ein Positioniergurt mit einem Gurtteil 200, das so ausgelegt
ist, daß es
sich in einer hohlen, gebogenen Führungshülse 202 anordnen läßt. Die
Führungshülse 202 ist
vorzugsweise eine relativ steife, halbbogenförmige flache Gurt-Einsetzvorrichtung,
die sich zwischen der Perikardwand und der posterioren Herzoberfläche einsetzen
läßt, so daß sie einen
Abschnitt des Herzens umgibt. Bei einer aus der Zeichnung nicht
ersichtlichen alternativen Konfiguration läßt sich ein zweiter, ähnlich aufgebauter
Gurt durch den Sinus transversus einsetzen und zum Umschließen eines
oberen Herzabschnitts verwenden. Mit dem zweiten Gurt wird der obere
Herzabschnitt zusammen mit den großen Gefäßen dann während der Herzoperation leicht
in der Perikardhöhle
angehoben, so daß ein
Zusammendrücken,
Abdrücken
oder Knicken der großen
Gefäße verhindert
wird. Bei beiden Anwendungsfällen
weist das distale Ende 204 der Führungshülse 202 vorzugsweise
ein atraumatisch geformtes Ende auf, mit dem sich eine Schädigung des
angrenzenden Gewebes verhindern und das Einsetzen der Vorrichtung
erleichtern läßt. Das proximale
Ende der gebogenen Führungshülse 202 ist
so ausgelegt, daß sich
das Gurtteil 200 darin aufnehmen läßt, und weist eine Länge auf,
die zum Aufnehmen einer wesentlichen Länge des Gurtteils 200 ausreicht.
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Die
Vorrichtung wird um den unteren Abschnitt des Herzens herum wie
aus den 9(A–D) ersichtlich installiert,
wobei die gebogene Führungshülse 202 so
geformt ist, daß sie
das Installieren der Vorrichtung zwischen der Perikardwand und der
lateralen Herzoberfläche
erleichtert. Wie aus 9A ersichtlich ist, wird die
Hülse 202 dorsal
zwischen der Perikardwand und der lateralen Herzoberfläche weiterbewegt
und dann lateral an der posterioren Oberfläche der Perikardhöhle entlanggebogen.
Wie aus 9B ersichtlich ist, tritt die
Führungshülse 202 aufgrund
dieser Biegung gegenüber
ihrer Eintrittsstelle wieder aus der Perikardhöhle zwischen der Perikardwand
und der lateralen Herzoberfläche
heraus. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Gurtteil 200 das Herz
in der Perikardhöhle
umgibt, ohne daß das
Herz dabei wesentlich manipuliert werden muß. Wenn ein unterer Abschnitt
des Herzens 35 von einem wesentlichen Abschnitt des Gurtteils 200 umgeben
ist, kann die Führungshülse 202 entfernt
werden. Bei einer Konfiguration läßt sich das Gurtteil 200 frei
in der Führungshülse 202 halten.
Die Führungshülse 202 wird
dann durch einfaches Herunterschieben von dem distalen Ende des
Gurtteils 200 entfernt. Alternativ kann die Führungshülse 202 auch
an dem Gurtteil 200 festgelegt sein und durch Zerschneiden
des Gurts 200 in der Nähe
des proximalen Endes der Hülse 202 entfernt
werden. In diesem Falle lassen sich die freien Enden 201, 203 des
Gurtteils 200 mit einem Greifinstrument 207 ergreifen,
so daß sie
sicher gehalten werden, und dann wird der Gurt 200 positioniert.
Das freie Ende 203 wird relativ zu dem freien Ende 201 herausgezogen,
so daß das
Herz 35 in der Perikardhöhle angehoben und gedreht wird.
Auf diese Weise läßt sich
ein Zielabschnitt auf der lateralen oder lateroposterioren Seite
des Herzens wirkungsvoll freilegen, so daß sich ein chirurgischer Eingriff ausführen läßt. Man
kann auch an dem freien Ende 201 ziehen, so daß es relativ
zu dem freien Ende 203 bewegt und das Herz gedreht und
angehoben und dadurch ein interessierender Abschnitt auf der lateralen
oder lateroposterioren Seite des Herzens freigelegt wird.
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Das
Gurtteil ist vorzugsweise aus einem flexiblen, relativ unelastischen
Material hergestellt, z. B. aus Nylon, Polyethylen, Vinyl, Kunststoff,
PETP oder einem anderen ähnlichen,
für chirurgische
Anwendungen geeigneten Material. Der Gurt kann ferner eine Innenoberfläche aufweisen,
die sich in Eingriff mit dem Herzen bringen läßt und Reibelemente aufweist,
die während
der Manipulation des Herzens ein Verrutschen des Gurts 200 bezüglich der
Herzoberfläche
verhindern. Beispielsweise läßt sich
der Gurt 200 an seiner Innenoberfläche mit einem gekreuzten Ätzmuster
wie einer DeBakey-Oberfläche
versehen. Das DeBakey-Muster an der Innenoberfläche des Gurts 200 erleichtert
das Drehen des Herzens in der Perikardhöhle.
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Wenn
ein Arbeitsraum in der Nähe
einer gewünschten
lateralen oder lateroposterioren Herzoberfläche geschaffen worden ist,
läßt sich
eine aus 10 ersichtliche erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Aufrechterhalten oder Erweitern dieses Arbeitsraums verwenden. Eine
Organ-Positioniervorrichtung 300 des aus 10 ersichtlichen
Typs weist einen flexiblen Rahmen 304 mit einem ersten
Rahmenabschnitt 302 und einem zweiten Rahmenabschnitt 308 auf.
Der erste Rahmenabschnitt 306 läßt sich in Eingriff mit der
Perikardwand des Patienten bringen. Der zweite Rahmenabschnitt 308 ist
an den ersten Rahmenabschnitt 306 angelenkt und läßt sich
in der Nähe
eines gewünschten
Abschnitts der Herzoberfläche
in Eingriff mit der Herzoberfläche
bringen.
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Der
erste und der zweite Rahmenabschnitt 302 bzw. 308 sind
an Gelenkpunkten 310 relativ zueinander festgelegt. Die
Gelenkpunkte 310 können entweder
einen aus der Zeichnung nicht ersichtlichen elastischen Gelenkmechanismus
oder eine verformbare Einrichtung aufweisen, mit deren Hilfe sich
der Winkel zwischen den Rahmenabschnitten nach Bedarf einstellen
läßt. Alternativ
kann man auch die Eigenelastizität
der Rahmenabschnitte 302, 308 nutzen, wie aus 10 ersichtlich
ist, so daß die
Vorrichtung 300 leichter wieder in eine ausgedehnte Konfiguration
zurückkehrt.
Der flexible Rahmen 304 besteht vorzugsweise aus einem
elastischen Kunststoff, Metall oder anderem ähnlichen Material, das nach
seiner Verformung wieder seine ursprüngliche Form annimmt. Zum Installieren
des Rahmens 304 werden die Enden des ersten und des zweiten
Abschnitts 302, 308 relativ zueinander zusammengedrückt, und
die zusammengedrückte
Vorrichtung wird in der Nähe
des gewünschten
Abschnitts zwischen der Perikardwand und der Herzoberfläche eingesetzt.
Nach dem Einsetzen werden die zusammengedrückten Enden des ersten und
des zweiten Rahmenabsschnitts 302, 308 freigegeben,
und die natürliche
Elastizität
des Rahmens 304 bewirkt, daß die proximal zu dem zweiten
Rahmenabschnitt 308 liegende Herzoberfläche relativ zu dem ersten Rahmenabschnitt 302 weggeschoben
bzw. -gedrückt wird.
Aus 11 ist der Rahmen 304 so eingesetzt ersichtlich,
daß er
einen gewünschten
Abschnitt auf der lateralen Seite des Herzens freigibt. Der zweite Abschnitt 308 kann
ein Stück-Netzmaterial 306 oder ein
anderes Haltematerial aufweisen, mit dem sich verhindern läßt, daß die Herzoberfläche während der Operation
in den Arbeitsraum eindringt. Das Netzmaterial läßt sich bei Bedarf zerschneiden,
so daß um den
betreffenden Abschnitt herum ein freier Eingriffsbereich geschaffen
wird. Darüber
hinaus kann auch eine teilweise Unterstützung des Herzens vorgesehen
werden, so daß dieses
teilweise entleert wird und damit in der Nähe des betreffenden Abschnitts
des Herzens zusätzlich
Platz geschaffen wird.
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Aus
den 12 bis 14 sind alternative
Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Positioniergurts
ersichtlich, wobei das Gurtteil 410 einen Befestigungsmechanismus
zum Festlegen des Gurtteils 410 an der Herzoberfläche aufweist.
Wie aus 12 ersichtlich ist, weist ein
Positioniergurt ein Gurtteil 410 mit einer Mehrzahl von
Ansaugöffnungen 408 auf,
die an einer Innenoberfläche
des Gurtteils 410 angeordnet sind. Das Gurtteil 410 kann
ferner einen Öffnungsabschnitt 406 aufweisen,
der den Zugang zu einem gewünschten
Bereich der Herzoberfläche ermöglicht,
wenn die Vorrichtung um das Herz herum positioniert ist. Die freien
Enden 404, 409 können schmaler sein als der
Mittelabschnitt 411, so daß sich die Vorrichtung leichter
um den Herzabschnitt herum installieren läßt, der gedreht und positioniert
werden soll.
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Aus 13,
einem Schnitt entlang der Linie 13-13 durch das Gurtteil nach 12,
ist ein bevorzugter innerer Aufbau des Gurtteils 410 ersichtlich. Das
Gurtteil weist eine Innenoberfläche 416 auf,
die sich in Eingriff mit dem Herzen bringen läßt, und eine Außenoberfläche 414.
Die Oberflächen 414, 416 werden
von einer Anzahl von Stegen 412 in einem Abstand voneinander
gehalten, so daß sie
nicht aneinanderhaften bzw. eine Abdichtung bilden, wenn durch einen
in Vakuumverbindung mit einem Innenraum 420 des Gurtteils 410 stehenden
Vakuumschlauch 402 ein Vakuum an den Innenraum 420 angelegt
wird. Die Stege 412 verhindern auch, daß sich die Oberflächen 414, 416 beim
Einleiten eines Druckfluids in den Innenraum 420 relativ
zueinander ausdehnen. Wenn ein Vakuum an den Innenraum 420 des
Gurtteils angelegt ist, bewirkt die an den Vakuumöffnungen 408 in
der Eingriffsoberfläche
erzeugte Saugkraft, daß die
Herzoberfläche
an der Eingriffsfläche 416 des
Gurtteils 410 anhaftet.
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Aus
den 14(A–C) sind eine Anzahl alternativer
Konfigurationen für
ein erfindungsgemäßes Gurtteil 410 ersichtlich.
Die im einzelnen verwendete Konfiguration hängt dabei vom Operateur und
von den klinischen Indikationen des konkreten Verfahrens ab, zu
denen der zugänglich
zu machende Eingriffsort, die Körpergröße des Patienten
und das verwendete Zugangsverfahren gehören. Aus 14A ist ein Gurtteil 410 ersichtlich,
das über
die freien Enden 404, 409 hinweg ein und diesselbe
Breite aufweist und mit einem Herz-Eingriffsabschnitt 423 versehen
ist. Die Vakuumöffnungen 408 sind
gleichmäßig um einen Öffnungsabschnitt 406 herum
angeordnet, der den Zugang zu einem gewünschten Abschnitt der Herzoberfläche ermöglicht.
Aus 14B ist ein Positioniergurt
mit einem kreisförmigen Herz-Eingriffsabschnitt
ersichtlich, bei dem die freien Enden 404, 409 eine
dünnere
Konfiguration aufweisen, so daß sich
die Vorrichtung leichter installieren läßt. Der aus 14C ersichtliche Positioniergurt hat einen langen
Herz-Eingriffsabschnitt 423 mit kürzeren freien Enden 404, 409.
Es versteht sich jedoch, daß aufgrund
der asymmetrischen Form des Herzens und der versetzten Lage der
Eingriffsstelle in den meisten Anwendungsfällen eine Konfiguration mit
weitestgehend asymmetrischem Gurtteil 410 erforderlich
ist, auch wenn aus den 12–14 eine
Anzahl von insgesamt symmetrisch konfigurierten Positioniergurten
ersichtlich ist.
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Aus 15 ist
ein erfindungsgemäßer Positioniergurt
ersichtlich, der um ein Herz herum angeordnet ist und gerade zum
Positionieren und Drehen des Herzens verwendet wird, so daß ein gewünschter
Abschnitt der posterioren Herzoberfläche freigelegt wird. Mit Hilfe
zweier Greifinstrumente 407 wird jeweils ein freies Ende
des Gurtteils 400 sicher erfaßt. Zum Ausführen einer
Anastomose an den Oberflächenarterien
des Herzens wird die Positioniervorrichtung vorzugsweise so positioniert,
daß die
Zielarterie der Anastomose durch den Öffnungsabschnitt 406 des
Gurtteils 400 hindurch zugänglich ist. Nach dem Anbringen
einer neuen arteriellen Blutzuführung an
dem Eingriffsort wird das Gurtteil 400 an dem Öffnungsabschnitt 406 zerschnitten,
so daß sich
die Positioniervorrichtung vom Herzen entfernen läßt. Die Vakuumöffnungen 408 sind
in 15 nur zum Veranschaulichen ihrer relativen Lage
an dem Gurtteil 400 gezeigt und in Wirklichkeit aufgrund
ihrer Lage an der inneren Herz-Eingriffsfläche 416 des Gurtteils 400 bei
dieser Ansicht nicht sichtbar.
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Aus
den 16(A–C) ist eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einem Gurtteil 500 ersichtlich, das eine Hafteinrichtung
zum Festlegen einer Gewebe-Eingriffsfläche 502 des Gurtteils 500 an der
Herzoberfläche
in der Nähe
des gewünschten Abschnitts
der Herzoberfläche
aufweist. Die Hafteinrichtung weist vorzugsweise eine Anzahl von
Klebstofföffnungen 508 auf,
die ähnlich
wie die oben beschriebenen Vakuumöffnungen aufgebaut sind. Die Vorrichtung
ist so ausgelegt, daß sie
sich zwischen der Perikardwand und der lateralen Oberfläche des Herzens
einsetzen läßt, wie
aus 16A ersichtlich ist. Wenn die
Vorrichtung in der Nähe
des betreffenden Abschnitts der Herzoberfläche positioniert ist, wird
aus den Klebstofföffnungen 508 ein
biokompatibler Klebstoff wie Fibrinkleber, ein Klebstoff auf Kollagenbasis,
ein Hydrogel oder Cyanoacrylat auf die Herzoberfläche aufgebracht,
der von einer externen Quelle über
einen Klebstoff-Zuführschlauch 502 zugeführt wird.
Der Klebstoff kann so beschaffen sein, daß ein Katalysator wie Licht,
Wärme,
Feuchtigkeit oder eine Chemikalie erforderlich ist, um das Ausbilden
einer Bindung zwischen dem Eingriffsabschnitt 523 des Gurtteils 500 und
dem Herzen auszulösen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
der Klebstoff eine Hydrogel-Verbindung auf, die auf den Herz-Eingriffsabschnitt 523 aufgebracht
wird. Das Hydrogel wird entweder durch den Kontakt mit dem Blut
des Patienten oder durch Zuführen
von Wasser durch die Öffnungen 508 rutschig,
so daß sich
der Gurt 500 leichter in die Nähe des betreffenden Abschnitts
der Herzoberfläche
einsetzen läßt. Das
Hydrogel wird schnell klebrig, so daß der Herz-Eingriffsabschnitt 523 des
Gurtteils 500 an dem betreffenden Abschnitt des Herzens
fixiert wird. Das Hydrogel ermöglicht
ein biokompatibles Haften bzw. Festkleben der Herzoberfläche an dem
Gurtteil 500.
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Sobald
der Klebstoff ausgehärtet
und das Herz an dem Gurtteil 500 festgelegt ist, wird das Gurtteil 500 in
proximaler Richtung zurückgezogen, so
daß das
Herz in der Perikardhöhle
gedreht und angehoben wird, wie aus 16B ersichtlich
ist. Das Gurtteil 500 muß an der Herzoberfläche festgelegt sein,
so daß sich
eine Behinderung des Operationsverfahrens verhindern läßt. Es kann
ferner einen aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Öffnungsabschnitt wie
oben beschrieben aufweisen, so daß es beim Operationsverfahren
nicht im Wege ist. Nach dem Positionieren des Herzens und dem Abschluß des herzchirurgischen
Verfahrens kann die Herzoberfläche
durch Zuführen
von Wasser, Alkohol oder einer anderen desaktivierend wirkenden
Substanz zu dem Hydrogel von dem Herz-Eingriffsabschnitt 523 gelöst werden,
und zwar durch direktes Auftragen der desaktivierenden Substanz
auf die Hydrogelbindung oder durch Zuführen dieser durch die Öffnungen 508. Die
desaktivierend wirkende Substanz löst die Klebeverbindung zwischen
der Herzoberfläche
und dem Gurtteil 500 und ermöglicht das Entfernen des Gurtteils
aus der Perikardhöhle,
wie aus 16C ersichtlich ist.
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Für einen
Fachmann dürfte
es offensichtlich sein, daß sich
die aus den 12–15 ersichtlichen
Ausführungsformen
entsprechend für
die Verwendung einer Klebstofflösung
anstelle einer Vakuumeinrichtung modifizieren lassen. Gleichermaßen läßt sich
die aus 16 ersichtliche Ausführungsform
auch mit einer externen Vakuumquelle verwenden, die das Lösen der
Herzoberfläche
von der Herz-Eingriffsfläche
der Vorrichtung verhindert.
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Es
wurden Vorrichtungen zum Positionieren eines inneren Organs gezeigt
und beschrieben. Der Fachmann wird jedoch nachvollziehen können, daß offensichtliche
Modifikationen der dargelegten Beispiele möglich sind, ohne vom Umfang
der beigefügten
Ansprüche
abzuweichen.