DE69828875T2 - Verwendung von thioglycolsäure als hautbleichendes mittel - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von 2-Mercaptoessigsäure (Thioglykolsäure) für die Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen mit depigmentierender Aktivität auf von Eisen herrührenden Hautpunkten (Hämosiderin), die häufig während der Sklerotherapie oder Verabreichungen durch intravenöse Infusion auftreten, sowie eine kosmetische Behandlung von epidermalen Punkten, die von Eisen herrühren. Solche Stellen liegen auf der Haut als mehr oder weniger permanente Pigmentierungen vor.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Bildung von hämosiderinischen (Eisen-)Pigmentierungen auf der behandelten Stelle ist eine Nebenwirkung, zu der es durch alle sklerosierenden Lösungen kommt, die normalerweise bei der Therapie Anwendung finden. Diese Nebenwirkung ist ziemlich allgemein und unabhängig vom korrekten Gebrauch der sklerosierenden Lösungen und der Technik der Applikation der Sklerotherapie. Hämosiderinische Pigmentierungen erscheinen in der Form dunkler Hautflecken, die als ernsthafter ästhetischer Schaden von Patienten empfunden werden, die folglich normalerweise nicht diese Art von Therapie befolgen. Diese Unannehmlichkeiten sind häufiger bei kleinen Blutgefäßen, wie Telangiektasie, die bekanntermaßen für 80% der sklerotherapeutischen Anwendungen stehen. Laut einigen Autoren (M. P. Goldman, USA) wird das Auftreten dieser Postsklerose-Hyperpigmentierung auf etwa 10–30% der Patienten geschätzt, die sich einer Sklerose-Therapie unabhängig vom Typ des verwendeten Medikaments unterziehen.
  • Vor allem wird die Verhinderung einer Hyperpigmentierung durch Applizieren einer korrekten sklerotherapeutischen Technik, durch Auswahl der geeigneten Typs und der geeigneten Dosierungen des Sklerosemittels erzielt. Allerdings können diese Nebenwirkungen trotz der oben genannten Maßnahmen selbst bei den erfahrensten Sklerotherapeuten auftreten.
  • Demzufolge wird auch heute noch die Verfügbarkeit eines kosmetischen oder pharmazeutischen Mittels, welches zur Beseitigung oder zumindest zur Reduzierung dieses ästhetischen Schadens in der Lage ist, in hohem Maße durch den Therapeuten und die Patienten gewünscht.
  • Unter den zahlreichen Präparaten mit depigmentierender Aktivität erwiesen sich die so genannten hämosiderinischen Solubilisierungsmittel für die topische Anwendung als wirksam und zeigen keine unerwünschten Nebenwirkungen. Dies sind Präparate normalerweise aus kosmetischen Zusatzstoffen, welche Hämosiderin "solubilisieren" können.
  • Sklerose-Pigmentierungen nach der Therapie bilden sich in etwa 6–12 Wochen nach dem Ende der Therapie; diese haben eine linear-gefleckter bzw. linear-makuläre Morphologie mit einer grauen bis dunkelbraunen Färbung.
  • Allgemein neigt die Färbung dazu, im Laufe von einiger Jahren braun zu werden, außer im Falle von spontanen Auflösungen.
  • Es wurde eine Reihe von wissenschaftlichen Vorschlägen gemacht, um die Entstehung dieser Pigmentierungen zu erklären, doch erst in den letzten 20 Jahren wurden experimentelle Nachweise zu deren genauer Beschaffenheit erhalten dank bioptischer Untersuchungen einiger Autoren (Barner, 1977); Cuttel und Fox, 1982; Goldman, 1987), die den fast ausschließlich hämatischen Ursprung des Pigments, das mit dem "Hämosiderin" bezeichneten Proteinkomplex in Zusammenhang steht, nachwiesen.
  • Insbesondere untersuchte Goldman (J. Dermatol. Surg. Oncol., 13 547, 1987) die Wirkung der Pigmentierungsentstehung bei Patienten, die Telangiektasie-Therapien (kleine Blutgefäße) unter Einsatz verschiedener Mittel bei unterschiedlichen Erkrankungen unterzogen wurden.
  • Die im Wesentlichen "hämatische" Natur der "postsklerotischen" Pigmentierung wurde damit weitgehend nachgewiesen.
  • Hämosiderin, bei dem es sich um einen Basisbestandteil der Pigmentierung handelt, bildet sich aus dem Abbau von Häme beim Zyklus der Entstehung von Galle und besitzt unterschiedliche Morphologien von komplexer Natur, wie durch einige Studien gezeigt (Richter, 1957 und 1965; Shoden, 1960; Wells, 1962). Der Entstehungszyklus während der Sklerose-Therapien kann wie folgt zusammengefasst werden:
    • – Die Sklerosewirkung bestimmt die Erhytrodiapedäsie aufgrund des Zusammenwirkens von Nadelschock und Veränderung der Blutgefäßdurchlässigkeit: von daher der nachfolgende Abbau von Hämoglobin in der Gewebestelle;
    • – folglich kommt es zu einer Komplexierung mit dem Apoferritin-Teil des aus dem Häme freigesetzten Eisens und zur Bildung des Ferritin-Protein-Komplexes, welcher für den mobilen und wasserlöslichen Pool der Eisenspeicherung in physiologischer Umgebung repräsentiert;
    • – der nachfolgende Abbau zu Hämosiderin, das in wässrigen Umgebungen unlöslich ist, kann durch die Einwirkung einer Säureumgebung (häufig durch sklerosierende Lösungen selbst gegeben, welche einen sauren pH-Wert aufweisen) und einen weiteren Abbau von Ferritin und den Verlust des Proteinteils Apoferritin erklärt werden. Der Hämosiderin-Komplex ist wasserunlöslich, außer bei einem sehr niedrigen pH-Wert, wodurch dem Organismus die Möglichkeit eines "Eisenpools" zur Verfügung steht, welcher nur unter speziellen pH-Bedingungen freigesetzt wird.
  • Aus diesem Grund wäre Hämosiderin eine Art biologischer Vorteil, weil es einerseits Eisen nur unter speziellen Bedingungen (pH-Wert < 4,5) freisetzen würde, wie durch O'Connel gezeigt (1986, Biochem., J., 234: 727–731), und andererseits das Vorliegen von freiem Eisen, welches als toxisch bekannt ist, vermeiden würde.
  • Unter Berücksichtigung der obigen Erläuterungen sollte man bei der topischen Behandlung von epidermen Punkten das Ziel einer Reduzierung und Beseitigung von Pigmentierungen, die von Melanin herrühren, erkennen, wobei sich letztere Patente auf (das südafrikanische Patent Nr. 68-3773) beziehen bezüglich des Ziels der Reduzierung und Beseitigung von Pigmentierungen, die hämatischen Ursprungs sind, insbesondere jene mit einer Hämosiderin-Entstehung und die aus einer Sklerotherapie und intravenösen Infusionsbehandlungen herrühren (Bluttransfusionen etc.). Die Reduzierung und Beseitigung von Haut-Pigmentierungen hämatischen Ursprungs, insbesondere jene mit einer Hämosiderin-Entstehung und die aus einer Sklerotherapie und intravenösen Infusionsbehandlungen herrühren (Blutransfusionen etc.), ist das Problem, mit dem die vorliegende Erfindung befasst ist.
  • Wie oben stehend gesagt, ist der dreiwertiges Eisen enthaltende Proteinkomplex im Gegensatz zu Ferritin unlöslich und sammelt sich dauerhaft in der Dermis (insbesondere in der papillaren Dermis) an und zeigt dabei einen charakteristischen braunen Punkt mit deutlicher unästhetischer Wirkung.
  • In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe von Techniken, die für die Lösung solcher im Wesentlichen unästhetischer Nachteile geeignet sein sollen, vorgeschlagen.
  • Der Klarheit und des besseren Verständnisses wegen können diese Techniken in instrumentale Techniken und in Techniken unter Verwendung von Substanzen mit physikochemischen Aktivitäten unterteilt werden.
  • Die instrumentalen Haupttechniken sind die Folgenden:
    • 1. Kryotherapie: ist eine komplexe und kostspielige Technik, welche mit der ihr innewohnenden Schwierigkeit der Bestimmung der exakten Gefriertiefe verbunden ist.
    • 2. Dermo-Mikroabrieb: besteht in der Verwendung von Vakuumsystemen mit mineralischen Pulvern (Corundum). Ergibt unterschiedliche Resultate und ist kostspielig.
    • 3. Lasersysteme: zwei teure Arten von Vorrichtungen stehen zur Verfügung, doch es werden unterschiedliche und nicht reproduzierbare Resultate erhalten.
  • Chemische Substanzen mit depigmentierender Aktivität können in zwei Klassen eingeteilt werden:
    • 1. Substanzen mit Komplexierungswirkung auf Hämosiderineisen;
    • 2. Substanzen mit Solubilisierungswirkung auf Hämosiderin.
  • Beide Klassen werden in topischen Formulierungen verwendet.
  • In der ersten Klasse ist Ethylendiaminotetraessigsäure (EDTA) zu finden; es zeigt die wohlbekannte Komplexierungswirkung auf Metalle und wird in Formulierungen mit 15%iger Konzentration (150 mg/ml) verwendet.
  • Weiterhin ist Desferroxamin ein wasserlösliches Sideramin, das insbesondere zur Komplexierung von Eisenionen in der Lage ist. Es wird topisch angewandt, doch die Resultate sind nicht reproduzierbar.
  • Unter den Solubilisierungssubstanzen der zweiten Klasse sind die folgenden zu nennen:
    • – Alfahydroxysäuren, insbesondere 2-Hydroxyessigsäure (Glykolsäure). Diese Substanz besitzt keine konstante Wirkung in ihren Resultaten, weil sie nicht die Dermis erreichen kann, und um einen mittleren Effekt zu erzielen, erfordert sie die Applikation auf die Epidermis über sehr lange Zeiträume.
    • – Plurihalogensäuren. Insbesondere Trichloressigsäure ist zu nennen, weil sie eine sehr gute Penetrationsfähigkeit in der Cutis besitzt und leicht Hämosiderin erreichen und dieses solubilisieren kann aufgrund von deren Charakteristika eine sehr starken Säure. Allerdings wird vom Auftreten von Nebenwirkungen, wie Hypopigmentierungen und Postphlogose-Narben durch chemische Verbrennung bzw. Verätzung berichtet. Auch wird von Fällen einer Aktivierung von Keratozyten der basalen Schicht und der Reduzierung der basalen Melanophoren berichtet. Normalerweise wird Trichloressigsäure in wässrigen oder amphiphilen Lösungen mit Konzentrationen im Bereich von 10 bis 40% verwendet.
  • Bei der eingehenden Untersuchung der einfachsten und weniger kostspieligen Techniken, wobei es sich um solche unter Verwendung kosmetischer oder pharmazeutischer Formulierungen mit einer Solubilisierungswirkung handelt, wird der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet einige Nachteile feststellen, welche in der einen oder anderen Weise die Wirksamkeit vermindern oder deren Gebrauch schwierig machen. Tatsächlich lässt sich, wenn man das oben Gesagte berücksichtigt, feststellen:
    • – der Einsatz von Komplexierungsmittel enthaltenden Formulierungen, wie EDTA oder Desferroxamin (bereits von einigen Autoren vorgeschlagen; siehe Meyers 1966 und Goldman 1992) führt zu ungewissen Resultaten, wahrscheinlich aufgrund ihrer schwierigen Diffusion durch die Cutis, da der topische Weg der am meisten bevorzugte ist;
    • – die Auswahl von solubilisierenden Substanzen umfasst leider andere Arten von Problemen. Trichloressigsäure, obgleich hoch wirksam, ist gefährlich, weil sie eine starke Säure ist und eine starke Protein-Denaturierungsaktivität besitzt: selbst wenn sie in geringen Konzentrationen oder über kurze Zeiträume verwendet wird (allerdings wird in diesem Fall die Wirksamkeit vermindert) führt sie zur Entstehung von Phlyktaena, Hypopigmentierungen aufgrund der Melanozyt-Zerstörung. Demgegenüber zeigt die Wahl einer Verwendung von Glykolsäure enthaltenden Präparaten nicht diese schädlichen Wirkungen, da sie keine starke Säure ist so wie Trichloressigsäure, sondern eine sehr oberflächliche Aktivität besitzt, da sie nicht leicht die epidermisch-dermale Grenzfläche durchdringen kann; um die Mindestwirksamkeit zu erreichen, sind sehr lange Applikationszeiten notwendig. Doch in diesem Fall treten Nebenwirkungen ähnlich den mit Trichloressigsäure gemachten auf, zum Beispiel eine Hypopigmentierung. Folglich führt ein korrekter und vorsichtiger Gebrauch lediglich zu schwankenden Resultaten.
  • Aus den weiter oben erläuterten Gründen sucht der Therapeut immer noch nach einem hoch wirksamen Wirkstoff, ohne den Patienten den Risiken oder Problemen auszusetzen, die im derzeitigen Stand der Technik anzutreffen sind.
  • Die WO 95/34280, JP 58198421 und US 4195095 offenbaren Zusammensetzungen, welche Thioglykolsäure umfassen. Diese Dokumente lehren den Einsatz dieser Zusammensetzungen zur Behandlung von Regionen mit hohem Melanin-Gehalt (WO 95/34280), Malen (strains), Sommersprossen, Macula oder Melanoderma ( JP 58198421 ), Akne, Fettzysten, Schuppen oder Skleroderma ( US 4195095 ).
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Es wurde nun überraschend festgestellt, dass 2-Mercaptoessigsäure (häufig als "Thioglykolsäure bezeichnet) eine starke und außergewöhnliche depigmentierende Aktivität zeigt und zu konstanten Ergebnissen führt. Vorteilhafter Weise treten viele Nebenwirkungen, die durch den Einsatz der Wirkstoffe des Fachbereichs entstehen, nicht auf, wenn 2-Mercaptoessigsäure verwendet wird.
  • Folglich ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung der Einsatz von 2-Mercaptoessigsäure als Wirkstoff für die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung mit depigmentierender Aktivität auf von Eisen herrührenden Hautpunkten.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die kosmetische Behandlung der Depigmentierung von Hautpunkten, die von Eisen herrühren, welches die Applikation einer 2-Mercaptoessigsäure enthaltenden Zusammensetzung auf der Epidermis umfasst.
  • Die Erfinder wollen nicht an irgendeine Theorie gebunden sein, doch glauben sie, dass die starke solubilisierende Aktivität auf der Dermis-Ebene in Bezug auf Hämosiderineisen nicht nur auf die Säure-Charakteristik des Wirkstoffs zurückzuführen ist, sondern vor allem auf das Vorhandensein einer -SH-Gruppe, welche dem Molekül eine starke Affinität zu Eisenionen in der Haut verleiht: dann kommt es gemäß der vorliegenden Erfindung zu dem vorteilhaften Ergebnis, dass sowohl die Solubilisierungswirkung als auch die Komplexierungswirkung mit einem einzigen Wirkstoff erzielt wird.
  • Die vorliegende Erfindung bietet dem Fachbereich der Sklerotherapie eine Reihe von Vorteilen, weil im Gegensatz zu einer allgemein nachgewiesenen und konstanten Wirksamkeit die Zusammensetzung mit einer hohen Gebrauchssicherheit ausgestattet ist.
    • – Nur sehr kurze Applikationszeiten sind erforderlich, höchstens einige Minuten, und diese wird im Anschluss mit Auswaschen und Neutralisation mit einem Puffer oder einfach durch Waschen der behandelten Stelle mit Leitungswasser beseitigt. Kurze Applikationszeiten ermöglichen die Ausschaltung von Risiken und Gefahren von schädlichen Wirkungen, wie Erythemen, Phlyktaena, Hypopigmentierungen etc.
    • – Es wurde ebenfalls festgestellt, dass die starke Affinität zu Eisenionen von 2-Mercaptoessigsäure dieser ein ähnliches Verhalten wie bei Apoferritin vermittelt und daher selbst in niedrigen Konzentrationen an Hämosiderin binden kann, wodurch eine höhere Wirksamkeit bei niedrigeren Konzentrationen als jenen von Glykolsäure (verwendet bei 7%) und Trichloressigsäure (verwendet bei 20–40%) erhalten wird.
  • 2-Mercaptoessigsäure wurde als chemisches Reagens im Labor für die Bestimmung von Hämosiderin und die Charakterisierung von dessen Struktur und chemischen Zusammensetzung verwendet (Shoden and Sturgeon in Hemosiderin; Acta Hematol., 376–392, 1960).
  • Andere Autoren zeigten die Fähigkeit von 2-Mercaptoessigsäure, Eisenansammlungen aus der Milz zu beseitigen und Antioxidanswirkung zu besitzen (aufgrund der -SH-Gruppe), zum Beispiel nachgewiesen durch das Vorhandensein von Metabolit von Carboxymethylcystein. (Joo et al., Biol. Met. 3(34), 1715, 1990; Hofman et al., Drug Metab. Disps., 19(1)22–6, Jan–Feb. 1991).
  • Die Wirksamkeit von 2-Mercaptoessigsäure rührt nur von ihrer Eigenschaft her, einfach eine Säure zu sein: tatsächlich hat sie eine Azidität, die definitiv geringer ist als diejenige von Trichloressigsäure (ein allgemein bekanntes Depigmentierungsmittel) (siehe die unten stehende Tabelle 1), de facto ist 2-Mercaptoessigsäure eine mittelstarke Säure, wie Glykolsäure, und als Letztere etwas stärker als Essigsäure.
  • Daher stellt die vorliegende Erfindung einen Wirkstoff bereit, welcher, obgleich hoch wirksam, keine Nebenwirkungen hat. Die topische Anwendung der 2-Mercapto-essigsäure enthaltenden Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung versacht keine Verätzung oder Erythem, außer in selten Fällen, doch von sehr geringer Intensität; auch eine Sensibilisierung ist ziemlich außergewöhnlich und von vorübergehender Dauer.
  • Tabelle 1 – Säurestärke
    Figure 00090001
  • Pharmazeutische und kosmetische Zusammensetzungen, die 2-Mercaptoessigsäure als Wirkstoff enthalten, liefern dem Phlebologist geeignete Mittel für eine wirksame kosmetische oder therapeutische Behandlung ohne Gegenindikationen mit dem Wirkungsbereich der Beseitigung oder zumindest Minimierung von Nebenwirkungen von hämosiderinischen Pigmentierungen während Sklerotherapiebehandlungen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung soll 2-Mercaptoessigsäure in einer höheren Menge verwendet werden als der Mindestwert von 3 Gew.-%, wodurch ein sehr wirksames therapeutisches Mittel vorgesehen wird, das in jedem Fall bei einer Behandlung auf der Unfallstation verwendet werden soll.
  • Zusammensetzungen mit definitiv geringeren Konzentrationen (niedriger als 3 Gew.-%) sind für eine mögliche Fortführung der Behandlung zuhause vorgesehen, um eine wirksame Pflegebehandlung einzurichten.
  • Allgemein macht die wirksame Menge an Wirkstoff 0,5 bis 30 Gew.-% aus. Dieser Konzentrationsbereich ist auch bei der Verwendung als Anti-Aging-Tool nützlich.
  • Die in der vorliegenden Erfindung zu verwendende, 2-Mercaptoessigsäure enthaltende Kosmetikzusammensetzung soll einen pH-Wert der wässrigen Base im Bereich von 2,5–7,0 haben, indem man die wässrige Lösung entweder mit basischen Mitteln (Natrium-, Ammonium- oder Kaliumhydroxidlösung) oder mit Mischungen von geeigneten Puffersalzen (Natrium- oder Kaliumphosphatsalzen) einstellt.
  • Die Zusammensetzungen, die in der vorliegenden Erfindung zu verwenden sind, liegen vorzugsweise in der Form von hydroalkoholischen Lösungen oder Gelen oder Salben vor.
  • Die Herstellung der Zusammensetzungen kann nach herkömmlichen Techniken, die einem Fachmann wohlbekannt sind, durchgeführt werden.
  • Als ein Beispiel sind Verfahren für die industrielle Herstellung untenstehend beschrieben:
    • 1. Lösungen mit Konzentrationen, die in einem Bereich von 0,5–15% w/w in 20-ml-Fläschchen und/oder 2-ml-Ampullen enthalten sind.
    • 2. Salben und/oder Gele mit Konzentrationen, die im Bereich von 0,5–15% w/w in 20-g-Röhrchen und/oder 3-g-Säckchen enthalten sind.
    Beispiel 1 Formulierung für die Herstellung von 1000 g 12%iger Lösung in 20-ml-Fläschchen und/oder 2-ml-Ampullen.
    Ausgangsmaterialien Mengen Gramm/kg 12%ige Lösung
    Thioglykolsäure 100% 120
    Ethylalkohol 96° 200
    Polyethylenglykol 400 200
    Antioxidans 1,00
    Duftstoff 20
    Wasser: q.s. auf 1000 Gramm
  • In einem mit einem Rührer ausgerüsteten Glasgefäß wird Ethylalkohol mit Polyethylenglykol bis zur vollständigen Auflösung vermischt; Antioxidans, danach Thioglykolsäure und Duftstoff werden langsam unter Umrühren zugegeben.
  • Gereinigtes Wasser wird unter Umrühren dem Endgewicht zugesetzt, um eine vollständige Auflösung vorliegen zu haben.
  • Die Masse wird bei Bedarf durch eine Membran filtriert und für eine Primärpackung mittels einer Gerätschaft mit automatischer Kontrolle der verteilten Menge verwendet.
  • Geformte Glasfläschchen mit brauner Farbe für den Lichtschutz werden verwendet.
  • Glasampullen der Klasse 1 werden unter normalen Bedingungen gepackt, da die Lösungen nicht für die Injektion bestimmt sind: das Befüllen der Ampullen wird in Stickstoffatmosphäre durchgeführt, wobei zuvor die Ampullen mit Stickstoff gespült wurden, um die beste Haltbarkeit im Verlaufe der Zeit zu bewahren.
  • Beispiel 2 Formulierung für die Herstellung von 100 Gramm 12%iger Salbe und/oder Gel in 20-g-Röhrchen und/oder 3-g-Säckchen.
    Figure 00110001
  • Fettphase:
  • Alle Fettmaterialien werden in ein geeignetes Gefäß gegeben und bei einer Temperatur von 60–70°C, wobei die Masse ständig umgerührt wurde, geschmolzen.
  • Unter Rühren werden Emulgiermittel (Brij), Tocopherylacetat und Titandioxid der geschmolzenen Masse hinzugegeben; anschließend wird die Temperatur auf etwa 50°C herabgesetzt.
  • Wässrige Phase:
  • In einer ähnlichen Weise und in einem zweiten geeigneten Gefäß werden Glycerin und der Wirkstoff (Mercaptoessigsäure) in Wasser gelöst und dabei wird die Mischung ständig umgerührt bis zur vollständigen Auflösung. Duftstoff wird zugesetzt, danach wird die Masse auf etwa 50°C erwärmt.
  • Die wässrige Phase wird anschließend in die Fettphase perkoliert, ständig mit der üblichen Technik für die Herstellung von Öl/Wasser-Emulsionen umgerührt, auf eine Temperatur abgekühlt, sodass die für die nachfolgende Einfüllphase erforderliche Fluidität in der Primärpackung beibehalten wird, welche aus Röhrchen (Plastik oder Metall) oder Säckchen aus mehrfach kombiniertem Material bestehen können.

Claims (8)

  1. Die Verwendung von 2-Mercaptoessigsäure als Wirkstoff für die Herstellung eines Medikaments mit depigmentierender Aktivität auf von Eisen herrührenden Hautpunkten.
  2. Die Verwendung gemäß Anspruch 1, worin die Menge des Wirkstoffes zwischen 0,5 und 30 Gew.-% umfasst.
  3. Die Verwendung gemäß Anspruch 1, worin die Menge des Wirkstoffes wenigstens 3 Gew.-% ist.
  4. Die Verwendung gemäß Anspruch 1, worin die Menge des Wirkstoffes weniger als 3 Gew.-% ist.
  5. Verfahren für die kosmetische Behandlung von epidermalen von Eisen herrührenden Punkten, welches die Applikation einer Zusammensetzung, die 2-Mercaptoessigsäure als Wirkstoff in Abmischung mit konventionellen Carriern und Arzneiträgern enthält, auf der Epidermis umfasst.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 5, wobei der Wirkstoff in einer Menge enthalten ist, die zwischen 0,5 und 30 Gew.-% umfasst.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 5, worin der Wirkstoff in einer Menge von wenigstens 3 Gew.-% enthalten ist.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 5, worin der Wirkstoff in einer Menge von weniger als 3 Gew.-% enthalten ist.
DE69828875T 1997-04-18 1998-04-14 Verwendung von thioglycolsäure als hautbleichendes mittel Expired - Lifetime DE69828875T2 (de)

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